2. Deutscher EngagementTag

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1 2. Deutscher EngagementTag Engagement.Vielfalt.Demokratie Dokumentation 5. und 6. Dezember 2017 Cafe Moskau, Berlin

2 Inhalt I. Tagungsprogramm... 7 II. Vorwort III. Grußwort zur Eröffnung Dr. Katarina Barley Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend IV. Eröffnungspodium: Engagement stärken.vielfalt fördern.demokratie leben. Moderation: Dörthe Graner Dr. Katarina Barley Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Kazim Erdoğan Vorsitzender Aufbruch Neukölln e. V. Dr. Thomas Röbke Vorsitzender des Sprecherinnen- und Sprecherrates des Bundesnetzwerkes Bürgerschaftliches Engagement Düzen Tekkal Freie Journalistin, Autorin und Kriegsberichterstatterin V. Statements der Veranstalter Dr. Heiko Geue Leiter der Zentralabteilung, Engagementpolitik, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Carola Schaaf-Derichs Mitglied des Sprecherinnen- und Sprecherrates des Bundesnetzwerkes Bürgerschaftliches Engagement Dr. Ansgar Klein Geschäftsführer des Bundesnetzwerkes Bürgerschaftliches Engagement VI. Vortrag Die neuen Deutschen Chancen, Risiken und Nebenwirkungen für Engagement.Vielfalt.Demokratie?! Prof. Dr. Herfried Münkler Humboldt-Universität zu Berlin VII. Resümee Dr. Heiko Geue Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

3 VIII. Protokolle Workshops Panels Podiumsdiskussionen World Cafés Foren 8.01 Demokratieförderung Workshop und World Café Moderation: Thomas Heppener Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Impulse: Prof. Dr. Beate Küpper Hochschule Niederrhein/Mercator Fellow Melanie Breinig Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft für Demokratie Trier, Für ein buntes Trier gemeinsam gegen Rechts e. V. Dr. Michael Parak Gegen Vergessen für Demokratie e. V Zusammenleben vor Ort Workshop Moderation: Andreas Pautzke Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Impulse: Miriam Marnich Deutscher Städte- und Gemeindebund Ralf Wolkenhauer Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Prof. Dr. Henning Bombeck Schule der Landentwicklung Uwe Lummitsch lagfa Sachsen-Anhalt Caroline Dangel-Vorbäumen Deutscher LandFrauenverband Sebastian Gillwald Stiftung Bürgermut Engagement als Lernort Lernen durch (und für) das Engagement Workshop Moderation: Prof. Dr. Ralf Vandamme Hochschule Mannheim Impulse: Sigrid Meinhold-Henschel Bertelsmann Stiftung Dirk Hennig Bundesarbeitskreis Freiwilliges Ökologisches Jahr

4 8.04 Vielfalt und interkulturelle Öffnung Panel Moderation: Susanne Rindt Arbeiterwohlfahrt Impulse: Dr. Sylvie Nantcha Stadträtin Freiburg im Breisgau Martin Gerlach Türkische Gemeinde in Deutschland Brigitte Wortmann BP Europa SE Laura Kolland Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Teilhabe und soziale Ungleichheit Workshop Moderation: Dr. Serge Embacher Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Impuls: Anna Wiebke Klie Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung Freiburg Sektorübergreifende Zusammenarbeit für eine nachhaltige Engagementlandschaft Podiumsdiskussion Moderation: Dörthe Graner Journalistin Teilnehmende: Dr. Heiko Geue Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Eva Namela Körber Stiftung Programmbüro Engagierte Stadt Dr. Reinhard Lang UPJ Netzwerk für Corporate Citizenship und CSR Martina Schwebe-Eckstein Deutsche Telekom Stefan Bosse Oberbürgermeister (OB) Kaufbeuren Engagierte Stadt Radikalisierungsprävention Workshop Moderation: Dr. Christina Herkommer Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Impuls: Lisa Hempel Lidice Haus

5 8.08 Zum Image politischen Engagements fehlt es an öffentlicher Anerkennung? Workshop Moderation: Katrin Kowark Bundesverband Deutscher Stiftungen Impulse: Anetta Kahane Amadeu Antonio Stiftung Markus Nierth Bürgermeister a. D. Tröglitz Nina Leseberg Deutscher Engagementpreis Netzwerke als Ausdruck bürgerschaftlicher Selbstorganisation World Café Moderation: Dr. Lilian Schwalb Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Impulse: Hamidou Bouba Zentralrat der Afrikanischen Gemeinde in Deutschland; Verband für interkulturelle Wohlfahrtspflege, Empowerment und Diversity Martin Gerlach Türkische Gemeinde in Deutschland Dr. Ansgar Klein Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Carola Schaaf-Derichs Sprecherinnen- und Sprecherrat Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement, aktiv in Berlin Landesnetzwerk Bürgerengagement Marion Zosel-Mohr Freiwilligen-Agentur Altmark e. V., Netzwerkprogramm Engagierte Stadt Engagement für nachhaltige Entwicklung Workshop Moderation: Dr. Frank Heuberger Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Impulse: Dr. Simon Ramirez-Voltaire VENRO Martin Block Engagement Global

6 8.11 CivicTech digitaler Impuls für das Bürgerschaftliche Engagement Forum Moderation: Maren Heltsche Digital Media Women e. V. Impulse: Stefan Peters betterplace.lab/gut.org Resa Mohabbat Kar Fraunhofer FOKUS, Kompetenzzentrum Öffentliche IT Hanno Terbuyken evangelisch.de Lena Rickenberg Good Hood GmbH Julia Kloiber Open Knowledge Foundation Deutschland e. V Nachhaltige Strukturen zur Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements Podiumsdiskussion Moderation: Dörthe Graner Journalistin Teilnehmende: Dr. Christoph Steegmans Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Tobias Kemnitzer Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen e. V. Katarina Peranic Stiftung Bürgermut Dr. Mehmet Alpbek Bundeselternnetzwerk der Migrantinnen- und Migrantenorganisationen für Bildung und Teilhabe Dr. Thomas Röbke Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Uwe Amrhein Generali Deutschland AG IX. Impressionen Bilder vom Markt der Möglichkeiten Bilder vom 2. Deutschen EngagementTag Impressum 6

7 I. Tagungsprogramm Dienstag, 5. Dezember 2017 ab 10:00 Uhr Registrierung und Begrüßungskaffee 11:00 Uhr Begrüßung durch die Moderatorin Dörthe Graner Moderatorin und Journalistin 11:05 Uhr Eröffnungsrede Bundesministerin Dr. Katarina Barley Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Film: Du bist unersetzlich! Danke sagen für ehrenamtliches Engagement 11:20 Uhr Eröffnungspodium: Engagement stärken.vielfalt fördern.demokratie leben. Bundesministerin Dr. Katarina Barley Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Kazim Erdoğan Vorsitzender Aufbruch Neukölln e. V. Dr. Thomas Röbke Vorsitzender des Sprecherinnen- und Sprecherrates des Bundesnetzwerkes Bürgerschaftliches Engagement Düzen Tekkal freie Journalistin, Autorin und Kriegsberichterstatterin 12:00 Uhr Markt der Möglichkeiten mit Infoständen und Praxisbeispielen mit integrierter Mittagspause 14:00 Uhr Parallele Workshops / Panels sowie Podiumsdiskussion 01. Demokratieförderung 02. Zusammenleben vor Ort 03. Engagement als Lernort Lernen durch (und für) das Engagement 04. Vielfalt und interkulturelle Öffnung 05. Teilhabe und soziale Ungleichheit 06. Podiumsdiskussion: Sektorübergreifende Zusammenarbeit für eine nachhaltige Engagementlandschaft 16:00 Uhr Schlusswort und Einladung zur Preisverleihung des Deutschen Engagementpreises Dr. Heiko Geue Leiter der Zentralabteilung, Engagementpolitik Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 7

8 Carola Schaaf-Derichs Mitglied des Sprecherinnen- und Sprecherrates des Bundesnetzwerkes Bürgerschaftliches Engagement Shuttle zur Preisverleihung Deutscher Engagementpreis 17:30 Uhr Verleihung Deutscher Engagementpreis im TIPI am Kanzleramt ab 19:30 Uhr Anschließender Empfang Mittwoch, 6. Dezember :00 Uhr Begrüßungskaffee 9:30 Uhr Begrüßung und Resümee zu Tag 1 unter Moderation von Dörthe Graner Dr. Heiko Geue Leiter der Zentralabteilung, Engagementpolitik Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Dr. Ansgar Klein Geschäftsführer des Bundesnetzwerkes Bürgerschaftliches Engagement 9:45 Uhr Parallele Workshops / Panels sowie Podiumsdiskussion 07. Radikalisierungsprävention 08. Zum Image politischen Engagements fehlt es an öffentlicher Anerkennung? 09. Netzwerke als Ausdruck bürgerschaftlicher Selbstorganisation 10. Engagement für nachhaltige Entwicklung 11. CivicTech digitaler Impuls für das Bürgerschaftliche Engagement 12. Podiumsdiskussion: Nachhaltige Strukturen zur Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements 11:30 Uhr Vortrag: Die neuen Deutschen Chancen, Risiken und Nebenwirkungen für Engagement.Vielfalt.Demokratie?! Prof. Dr. Herfried Münkler Humboldt-Universität zu Berlin 10:45 Uhr Resümee und Verabschiedung Dr. Heiko Geue 13:00 Uhr Mittagspause Leiter der Zentralabteilung, Engagementpolitik Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend 14:30 Uhr Ende der Veranstaltung 8

9 II. Vorwort Bürgerschaftliches Engagement ist Ausdruck einer lebendigen Zivilgesellschaft und Demokratie. Engagement ist vielfältig und findet immer neue Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen. Demokratie braucht dieses Engagement, denn sie ist nicht einfach da, und sie ist auch keine Selbstverständlichkeit. Demokratie und demokratische Werte wie Toleranz, Vielfalt, Pluralismus wollen gelebt und vermittelt werden. Sie brauchen Menschen, die sich für sie einsetzen. Laut aktuellem Freiwilligensurvey engagieren sich annähernd 31 Millionen Menschen in Deutschland freiwillig. Um dieses beeindruckende Engagement und die weit verbreitete Hilfsbereitschaft zu würdigen, zu stärken und ihre zukünftigen Möglichkeiten auszuloten, hat das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zusammen mit dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) zum zweiten Deutschen EngagementTag geladen. Engagement.Vielfalt.Demokratie war das diesjährige Thema für die rund 400 Teilnehmenden aus Initiativen, Verbänden, Stiftungen, Ministerien, Religionsgemeinschaften und der Wissenschaft, die sich am 5. und 6. Dezember 2017 in Berlin trafen. Sie beschäftigten sich in zwölf Workshops, Panels und Podien mit unterschiedlichen Fragestellungen und suchten nach Lösungen, wie man zukünftig Bürgerschaftliches Engagement noch besser unterstützen und nachhaltiger gestalten kann. Beim Markt der Möglichkeiten konnten sie darüber hinaus Institutionen der Engagementförderung kennenlernen. Neben der Frage wie eine sektorübergreifende Zusammenarbeit für eine nachhaltige Engagementlandschaft geschaffen werden kann, ging es auch darum, den Stellenwert von Bürgerschaftlichem Engagement als einen zentralen Gelingensfaktor für eine lebendige und demokratische Gesellschaft sichtbar zu machen. Über die gesamte Tagung konnten so konkrete Botschaften gesammelt werden. Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley kündigte als die federführend für die Engagementpolitik zuständige Ressortchefin an, den erfolgreichen Deutschen EngagementTag auch 2018 gemeinsam mit dem BBE fortzuführen, um den vielfältigen Akteuren aus der Zivilgesellschaft weiterhin eine Plattform für Diskussionen, Wissenstransfer und Vernetzung zu bieten. 9

10 III. Eröffnungsrede Bundesministerin Dr. Katarina Barley Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend In ihrer Eröffnungsrede wies Ministerin Dr. Katarina Barley darauf hin, wie wichtig Bürgerschaftliches Engagement gerade in diesen Zeiten sei. Das Motto Engagement.Vielfalt.Demokratie für den zweiten, zusammen mit dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) veranstalteten EngagementTag sei nicht zufällig gewählt worden. In den vergangenen Jahren sei deutlich geworden, dass das Thema Demokratie noch einmal eine andere Bedeutung bekommen habe. Wir sehen, dass Demokratie nichts ist, was uns einfach in den Schoß fällt, so Barley. Demokratie müsse jeden Tag neu erarbeitet werden und sie benötige vor allem eine lebendige Zivilgesellschaft. Das dafür nötige Engagement sei sehr vielfältig, stelle immer neue Fragen und finde auch immer neue Antworten für viele ganz konkret vor Ort, weil Menschen etwas für ihren Stadtteil oder ihren Ort tun wollten, ihn mitgestalten und etwas besser machen wollten. Was sie alle verbindet: Sie tun das freiwillig, sie tun das aus eigenen Stücken, aus eigenem Antrieb, weil sie glauben, dass es dieses Engagement braucht, um unser Land und die Demokratie besser zu machen. 10

11 Als ein Beispiel nannte Barley die Plattform Give something back to Berlin, die Annamaria Olsson 2012 gestartet habe, als sie aus Skandinavien in die Hauptstadt gekommen sei. Bei der Initiative gehe es um Hilfe zur Selbsthilfe, beispielsweise in Sprachkursen oder einer offenen Küche, wo Menschen verschiedener Nationalität zusammenkommen könnten, um ein buntes Miteinander und einen kulturellen Austausch zu schaffen. Die Ministerin hob auch noch einmal die Projekte des anwesenden Kazim Erdoğan hervor, der mit dem Aufbruch Neukölln e.v. unter anderem türkischstämmige Männer zusammen gebracht habe, die miteinander über ihre Rolle in der Familie, aber auch in der Gesellschaft diskutierten. Die Beispiele zeigten, dass Engagement unglaublich vielfältig sei und dass Menschen, die selbst Unterstützung erfahren hätten, sich auch selbst wieder persönlich engagierten. Das freiwillige Engagement von etwa 31 Millionen Menschen in Deutschland in Vereinen, Stiftungen, Gewerkschaften, Parteien, religiösen Gemeinschaften, Netzwerken oder Verbänden tue dem Land ausgesprochen gut. Die vielen Freiwilligendienste hätten inzwischen für viele andere Länder einen Vorbildcharakter, sagte Barley. Die Aufgabe der Politik sei es, möglichst gute Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement zu schaffen. Dazu sei im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die Engagementstrategie beschlossen worden. Es geht darum, dass wir nicht immer wozu wir Deutsche ja neigen das Rad neu erfinden, sondern dass wir viel stärker auch von der Bundesebene schauen, welche Strukturen sind eigentlich vor Ort, sagte Barley. Diese Strukturen sollten gestärkt werden. Dies sei oft schon mit relativ kleinen finanziellen Mitteln möglich. Ein Beispiel dafür sei das Programm Engagierte Stadt, mit dem nachhaltige Strukturen aufgebaut und eine lokale Vernetzung erreicht werden soll. Daran nähmen 50 Städte teil, es sei gemeinsam mit fünf Stiftungen und einem Unternehmen vor zwei Jahren ins Leben gerufen worden, und das klappt richtig gut, so Barley. Ziel sei es, die sogenannte Projektitis und kurzfristige Aktionen zu vermeiden. Ein zweites Beispiel sei das Projekt Menschen stärken Menschen für die Arbeit mit Geflüchteten. Auch dabei gehe es darum, die vor Ort vorhandenen Strukturen zu unterstützen. So sei es mit den 23 Trägern des Programms in mehr als 500 lokalen Einrichtungen aus Bürgervereinen, Verbänden, Kirchen- und Moscheegemeinden, Seniorenbüros und vielen anderen Engagierten in der sehr bunten Landschaft der Flüchtlingshilfe gelungen, mehr als Patenschaften für geflüchtete Menschen zu stiften. Was gerade im Bereich der Flüchtlingshilfe geleistet wird, ehrenamtlich, das ist absolut enorm, sagte Barley. Entscheidend sei dabei, dass den geflüchteten Menschen auf Augenhöhe begegnet werde. Beim Blick zurück in einigen Jahren werde deutlich werden, dass diese Hilfsbereitschaft das Land sehr viel reicher gemacht habe. 11

12 Die beiden Programme Menschen stärken Menschen und Engagierte Stadt zeigten, dass die Zusammenarbeit von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Strukturen am Ende zum Vorteil aller sei. Die Zusammenarbeit zeige auch, wie vielen Menschen ein weltoffenes, vielfältiges Deutschland am Herzen liege. Spätestens seit der Bundestagswahl sei auch deutlich geworden, dass die Demokratieförderung unter Druck stehe. Dies treffe auf die politische Landschaft ebenso zu, wie auf Menschen, die Geflüchteten helfen wollten und dafür angefeindet und bedroht würden. Umso wichtiger sei es, diese Menschen durch Finanzen, Strukturen, aber auch durch Wertschätzung zu unterstützen. Hier sei zusätzlich Zivilcourage gefragt, um sich gegenseitig stark zu machen, so Barley. Ministerin Barley schloss mit den Worten: Die Engagierten, das wird in diesen Zeiten noch mehr deutlich als in früheren, sind das Rückgrat unseres Landes. Sie machen dieses Land zu dem freundlichen, weltoffenen, liebenswerten Ort, an dem wir gerne leben möchten und an dem wir uns wohlfühlen. Aber wir müssen uns klar darüber sein, dass wir daran weiter arbeiten müssen, dass es nicht von alleine kommt, dass wir eine solche wunderbare, vielfältige Gesellschaft haben. 12

13 IV. Eröffnungspodium Engagement stärken.vielfalt fördern.demokratie leben. Dr. Katarina Barley Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Kazim Erdoğan Vorsitzender Aufbruch Neukölln e. V. Dr. Thomas Röbke Vorsitzender des Sprecherinnen- und Sprecherrates des Bundesnetzwerkes Bürgerschaftliches Engagement Düzen Tekkal Freie Journalistin, Autorin und Kriegsberichterstatterin 13

14 In dem von der Hörfunk-Journalistin Dörthe Graner moderierten Eröffnungsgespräch ging es zunächst um den Film und die Kampagne Du bist unersetzlich. Dieser vermittle, dass die meisten Menschen im Ehrenamt sagten, dass man viel zurückbekomme, so Dr. Katarina Barley. Ihnen gehe es nicht um ein tolles Gehalt. Sie wollten für das, was sie gerne täten und ihnen Spaß mache, gute Rahmenbedingungen und dass ihnen nicht so viele Steine in den Weg gelegt werden dabei. Als ein Beispiel nannte sie Haftungsfragen für Vereine und deren Vorsitzende. Es gehe auch in der Förderung ehrenamtlichen Engagements darum, es den Menschen leichter zu machen. Dies könne beispielsweise durch Vernetzung geschehen. Auch würde sie gerne von nur kurzfristigen, ein oder zwei Jahre dauernden Projektförderungen wegkommen, um zu einer dauerhaften Förderung zu gelangen, so Barley. Möglich wäre das etwa mit dem fertig ausgearbeiteten Demokratiefördergesetz, das allerdings in der vergangenen Legislaturperiode nicht durchzusetzen gewesen sei. Außerdem plädierte sie dafür, manche rechtliche Rahmenbedingungen zu überprüfen: Ich würde da gerne mal ein bisschen durchforsten, ob das wirklich alles sein muss, so Barley. Man müsse auch Veränderungen in der Gesellschaft Rechnung tragen und hier Dinge vereinfachen, so dass engagierte junge Menschen nicht den Eindruck hätten, dass ihre Hilfe nicht gewollt sei. Kazim Erdoğan nannte als das Wichtigste, um Vielfalt im Land zu fördern, dass man am Ball bleibt, dass man wenig schreibt und wenig redet und dafür schnell handelt. Es sei wichtig, miteinander und nicht übereinander zu reden. Sprachlosigkeit ist ja die Ursache von 90 Prozent der Probleme, die wir in unserem Land haben. Wir reden aneinander vorbei. Es sei wichtig, den Menschen auf gleicher Augenhöhe zu begegnen, eine verständliche Sprache zu sprechen und direkt mit ihnen zu reden. Es ist meine anatolische Art, dass ich die Menschen persönlich anrufe, einlade und das klappt sehr gut. Es liegt in meiner Natur, dass ich die Gläser immer halbvoll sehe, nie aber halbleer, weil jeder von uns eine Kleinigkeit machen kann und das ist der größte Reichtum, den wir haben können, so Erdoğan. Natürlich sei auch Geld für das Engagement wichtig, es sei aber nicht entscheidend, man könne auch kleine Brötchen backen. 80 Prozent des Erfolges ist, dass man selbst daran glaubt. Es würden einem oft Steine in den Weg gelegt werden, statt die Menschen zu ermutigen, dass ein Projekt laufen könnte, man sage immer aber. Wir müssen das Aber ganz zum Schluss in Anspruch nehmen, das empfehle ich uns allen, sagte Erdoğan. Dr. Thomas Röbke hob hervor, dass auch im vermeintlich kleinen Engagement, etwa dem Vorlesen im Kindergarten, die Motivation zur Gestaltung des Gemeinwesens liege. Man habe aber etwa beim Thema Flüchtlingshilfe gesehen, wie schnell aus der humanitären Haltung, 14

15 Menschen helfen zu wollen, und aus dem Engagement auch ein weiterer Impuls für Demokratie entspringen könne. Das Schöne am Bürgerschaftlichen Engagement sei, dass es nicht viel benötige, um es zu beginnen. Nötig seien eine gute Idee, Kompetenz, Motivation und Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Er erzählte, wie er sich mit seiner Frau einer Baugruppe für das Wohnen im Alter angeschlossen habe. Diese sei von vier auf 130 Leute angewachsen und stemme jetzt ehrenamtlich ein Projekt mit 17,5 Millionen Euro. Auch dies sei im Bürgerschaftlichen Engagement möglich. Es zeige, wie wunderbar innovativ das Bürgerschaftliche Engagement auch sein kann, neben den Klassikern wie der Feuerwehr oder Chören. Es gibt immer wieder ganz tolle neue Initiativen, so Röbke. Es sei unglaublich, wie viele innovative Ideen es gebe, die das Land ein Stück menschlicher machten. Düzen Tekkal berichtete von ihrer Erfahrung, dass Helfen eine komplizierte Sache sein könne. Sie habe, nachdem sie als Journalistin unfreiwillig zur Chronistin eines Völkermordes an den Jesiden geworden sei, festgestellt, dass ihr das Gespräch mit politischen Entscheidungsträgern nicht reiche, sondern sie selber etwas habe machen wollen. Nach dem Impuls, etwas zurückgeben zu wollen, habe sie jedoch die Mühen der Ebene unterschätzt. Ihr Engagement in dem von ihr gegründeten Verein Hawar.help sei mit vielen strukturellen Herausforderungen verbunden gewesen, weil man schon den Eindruck hatte, dass einem Steine in den Weg gelegt werden. Sie sei aber sehr dankbar, dass sie und ihre Schwestern durchgehalten hätten. Die Hilfe, die sie mit ihrem Verein für Frauen aus IS-Gefangenschaft leisten könne, sei nicht einseitig. Diese Frauen sähen sich nicht als Opfer, sondern als Überlebende und seien mit dieser Haltung in der Lage, unsere eigenen Probleme zu ganz kleinen zu machen, so Tekkal. Dies gebe Kraft, um die strukturellen Herausforderungen zu meistern. Außerdem habe sie auch gelernt, laut nach Hilfe zu rufen. Wir denken gar nicht darüber nach, ob etwas funktioniert, sondern wir versuchen es einfach, und oft versuchen wir es so lange, bis es klappt. Innergesellschaftlich wandele sich derzeit durch das Bürgerschaftliche Engagement etwas, die Menschen würden zu immer wichtigeren Akteurinnen und Akteuren. Zudem beginne Demokratie und Integration vor allem in der Familie, was sie an ihrer eigenen Biografie festgestellt habe, im Kampf gegen orientalisch-patriarchalische Strukturen. Dreh- und Angelpunkte des Zusammenlebens seien ein aktives Miteinander und gegenseitige Wertschätzung. Es sei wichtig, den Menschen, die zu uns kämen, auf Augenhöhe zu begegnen, sie nicht als defizitär zu betrachten, sondern von ihnen und aus neuen Situationen zu lernen. 15

16 Botschaften - Vielfalt und Demokratie fördern, Zusammenarbeit ausbauen. (Barley) - Engagement verändert Gesellschaft, Engagementpolitik ist Gesellschaftspolitik, sie muss bei allen Wichtigen Themen wie Demografie, Klimawandel, Städtebau, Gerechtigkeit immer mitgedacht werden. (Röbke) - Wenn jeder von uns ein kleines Brötchen backt, backen wir zusammen das größte Brot der Welt. (Erdoğan) - Man kann nur so viele Brötchen backen, wie man Mehl hat. Niemals auf die Bedenkenträger hören. - Wer hilft, muss auch selber laut nach Hilfe rufen. (Tekkal) 16

17 V. Statements der Veranstalter Dr. Heiko Geue Leiter der Zentralabteilung, Engagementpolitik, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Carola Schaaf-Derichs Mitglied des Sprecherinnen- und Sprecherrats des Bundesnetzwerkes Bürgerschaftliches Engagement Dr. Ansgar Klein Geschäftsführer des Bundesnetzwerkes Bürgerschaftliches Engagement 17

18 Carola Schaaf-Derichs lobte die Möglichkeit des intensiven Austauschs untereinander auf dem EngagementTag. Sie berichtete von den Anfängen des Bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland mit nur einer Berliner Freiwilligenagentur, später der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen und dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement. Inzwischen sei es gelungen, gute Netzwerkstrukturen aufzubauen. Gemeinsam mit dem Bundesfamilienministerium werde dabei etwas auf die Beine gestellt, das dieses Land verkörpere. Der Stil der Zusammenarbeit und die Kultur der Partnerschaft müsse dabei unbedingt bewahrt werden. Sie betonte, wie wichtig die Zusammenarbeit von Zivilgesellschaft, Staat und Markt sei. Es sei wichtig, dass sich dieser Schulterschluss auch in Diskussionen und auf Veranstaltungen wie dem EngagementTag wiederfinde. Dr. Ansgar Klein betonte, wie sehr Bürgerschaftliches Engagement und der Einsatz für die Demokratie in alle Felder der Politik hineinragten. Engagement sei ein Lernort, der den Wert der Demokratie und eine Haltung zu ihr vermittle. Engagement- und Demokratie-Politik könnten auch eine klare, konstruktive und nachhaltige Antwort auf unzivilisiertes Handeln und grenzwertige politische Auffassungen bestimmter Parteien geben. Besonders wichtig sei die Zusammenarbeit aller Akteure im ländlichen Raum und strukturschwachen Regionen. Daher sei es in Zukunft wichtig, bei Förderungen durch den Bund die Länder mit einzubinden. Dr. Heiko Geue verwies darauf, wie gut der im Vorjahr ins Leben gerufene EngagementTag von Aktiven und Engagierten angenommen worden sei und wie wichtig es sei, sich miteinander konzentriert austauschen und voneinander lernen zu können. Die großen Themen Engagement, Vielfalt und Demokratie seien bewusst als Botschaft und Dach für die Veranstaltung gewählt worden, weil sie angesichts der besorgniserregenden Zunahme des Rechtspopulismus in ganz Europa immer wichtiger für unsere Demokratie und unsere offene Gesellschaft würden. Der EngagementTag und der am Abend in Berlin verliehene Deutsche Engagementpreis verdeutlichten die Bedeutung des zivilgesellschaftlichen Engagements: Zivilgesellschaft ist unglaublich wichtig für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft, so Geue. Er bekräftigte, dass sowohl der EngagementTag als auch die Verleihung des Deutschen Engagementpreises in der Zukunft fortgeführt werden sollten: Wir freuen uns da auch auf die nächsten Jahre, so Geue. 18

19 VI. Vortrag Die neuen Deutschen Chancen, Risiken und Nebenwirkungen für Engagement.Vielfalt.Demokratie?! Prof. Dr. Herfried Münkler Humboldt-Universität zu Berlin In seinem Vortrag erläuterte Prof. Dr. Herfried Münkler zunächst, wer die neuen Deutschen seien, nämlich die Neuankömmlinge, die als neue Deutsche in diese Gesellschaft integriert werden müssten. Und auf der anderen Seite zugleich diejenigen, die ihnen dabei helfen und gegen Fremdenangst und Fremdenhass in der Gesellschaft angehen. Auch sie sind, jedenfalls vor dem Hintergrund eines bestimmten Klischees, neue Deutsche. Die Herausforderung durch die Geflüchteten entscheide über die Zukunft des Landes. Münkler warf für seine Analyse einen Blick zurück auf den September Damals habe die Regierung mit dem Hereinlassen der Geflüchteten ins Land eine europapolitische Entscheidung getroffen, um einen Kollaps der südöstlichen europäischen Staaten zu vermeiden. Hinzu gekommen sei eine innere Auseinandersetzung in Deutschland zwischen denen, die keine 19

20 Flüchtlinge im Land haben wollten und von denen einige bereits lange vor dem September 2015 Flüchtlingsunterkünfte angezündet hätten, und jenen, die in symbolpolitischen Aktionen eine Willkommenskultur in Deutschland propagierten. Im Prinzip seien das zwei politisch voneinander getrennte Vorgänge gewesen ein europapolitisches Regierungshandeln und eine innere Auseinandersetzung in Deutschland über die Frage, wer wir sind und wer wir sein wollen. Beides sei dann durcheinander geraten und im großen Mixer der Journalistik zu einem einzigen Vorgang gemacht worden, was zu Enttäuschungen, Frustrationen, Häme oder Missverständnissen geführt habe. Der Plan der Bundesregierung sei gewesen, dass Deutschland als Zwischenstation für die Geflüchteten fungiere, die EU-Außengrenze wiederhergestellt werde und danach die Flüchtlinge in Europa verteilt werden würden. Allerdings habe die Verteilung in Europa nicht stattgefunden, womit die Geflüchteten jetzt da seien und in ihrer überwiegenden Mehrheit auch bleiben würden. Münkler konstatierte ein häufig hakendes Zusammenspiel zwischen Zivilgesellschaft und Administration im Umgang mit den Geflüchteten. In der entscheidenden Phase im Herbst 2015 seien die vielen Engagierten der Administration zur Hilfe gekommen, anders hätte diese die Lage auch nicht bewältigen können. Dies sei eigentlich ein sehr positives Zeichen, weil es zeige, welche sozialmoralischen Potentiale es im Land gebe. Aber es gab dahinter eigentlich keine Integrationsstrategie, kritisierte Münkler. Die Flüchtlinge seien viel zu lange in Sammellagern untergebracht worden, was zu ihrer Passivierung und auch Verwahrlosung geführt habe. Dann habe die juristische Sortiermaschine über Deutsch- und Eingliederungskurse entschieden, als könne die juridische Verwaltungsebene prognostizieren, wer bleiben und wer nicht bleiben werde. Dies sei aber nicht möglich. Es wäre stattdessen klüger gewesen, alle so zu behandeln, als ob sie auf Dauer bleiben würden, auch wenn man nicht wusste, wie sich dies in Zukunft darstellen würde. Denn selbst wenn einige wieder in ihre Herkunftsländer oder in andere Staaten reisen würden, wäre das eine strategische Investition für die Präsenz Deutschlands in diesen Räumen gewesen. Hier habe die Bundesrepublik Deutschland zu kleinlich und zu juristisch agiert. Integration in den Arbeitsmarkt Am Anfang müsse für die Neuankömmlinge die Integration in den Arbeitsmarkt stehen, sagte Münkler weiter, denn die Wechselseitigkeit von Beitrag, Leistung und Anerkennung funktioniere zunächst am ehesten im Arbeitsplatz. Diejenigen, die sich Mühe gäben und dabei sein wollten, fühlten sich, wenn sie arbeiten dürften, nicht als Kostgänger einer fremden Gesellschaft, sondern könnten etwas zu deren Selbsterhalt beitragen, wodurch sie auch ein gewisses Maß Stolz entwickeln könnten, nicht passiv, sondern aktiv zu sein. Allerdings hätten die Neuankömmlinge überwiegend nicht in den deutschen Arbeitsmarkt gepasst. Es sei jedoch viel Zeit versäumt worden, dies auszugleichen. Münkler sagte, dass es beispielsweise eine wunderbare Aufgabe für früh aus dem Berufsleben Ausgeschiedene hätte sein können, den Geflüchteten etwas beizubringen. So hätte eine Win-win-Situation für beide Seiten entstehen können: Die Geflüchteten hätten nicht untätig und grübelnd in ihren Unterkünften gesessen und die Hilfsfähigen wären nicht in einer Beobachterposition gewesen, in der sie Besorgnis und irgendwann 20

21 Angst entwickelt hätten. Für überraschende Vorgänge ähnlicher Art in der Zukunft lasse sich daraus lernen, dass man das Momentum der Ankunft nicht verstreichen lassen soll, so Münkler. Den Engagementbereiten in der Zivilgesellschaft, die nicht wüssten, wie sie sich engagieren sollten, könnten obendrein durch administrative Angebote hilfreiche Wege aufgezeigt werden. Als weiteren Schlüssel bei der Integration der Neuankömmlinge in die deutsche Gesellschaft nannte Münkler die Frauen. Sie sollten nicht wie die in den 1970er- und 1980er-Jahren Nachgezogenen passiviert werden. Sie durften in Deutschland keine Arbeit aufnehmen, und hinterher haben wir uns gewundert, wie plötzlich Hüterinnen der Tradition und Religion daraus geworden sind, passiviert im Haushalt, so Münkler. Dies müsse man offensiv verhindern. Das traditionelle Rollenverständnis, das sie aus der islamischen Welt mitbrächten, könne ebenfalls durch Arbeit und die damit verbundene Erfahrung von Anerkennung aufgebrochen werden. Denn letztlich ließen sich Werte nicht über Schulungskurse oder eine Diskussion über die Leitkultur vermitteln, sondern durch die gelebte Erfahrung des Integriert-Seins in die Gesellschaft. Hoch verwundbare Demokratie Zum Schluss widmete sich Münkler der Demokratie, die doch sehr viel schwieriger ist, als man auf den ersten Blick meint. Sie sei eine Form der politischen Ordnung, die immer wieder von innen erneuert werden müsse. Geschehe das nicht, erodiere sie. Die hoch verwundbare Ordnung Demokratie lebe davon, dass die Bürger sich nicht in Konsumenten von Politik verwandelten. Denn wenn sie bestellten und nicht geliefert bekämen, was sie bestellt hätten, würden die Bürger mürrisch und übel gelaunt, erklärten sich zum Volk und führten entsprechende Veranstaltungen auf. Das ist ein falsches Verständnis von Demokratie. Demokratie funktioniert dann, wenn sie das Volk in kompetente Bürger verwandelt, so Münkler. Weil es in den vergangenen Jahrzehnten mit der Demokratie relativ gut gegangen sei, habe man aus dem Auge verloren, was für eine große Herausforderung sie darstelle. Es stelle sich die Frage, wie das Volk in kompetente, engagierte, aber auch sachkundige Bürger verwandelt werden könne. In Deutschland könne das durch das breite gesellschaftliche und politische Engagement geschehen. Sorge müsste dabei aber der notorische Mitgliederschwund der Parteien bereiten. Wenn das genuin politische Engagement austrockne, verlerne man die Bildung von strategischen Kompromissen. Ein wirklicher Grund zur Sorge sei die Erosion des politischen Engagements, weil dies irgendwann auch zu einer Erosion gesellschaftlichen Engagements führen werde, so Münkler. Es bestehe die Gefahr, dass auf einem Tiefpunkt des Engagements Demokratien in ihr Gegenteil kippten und entweder reine Konsumenten-Veranstaltungen würden oder autoritäre Züge ausbildeten. Letzteres sei in einigen Nachbarländern und in gewisser Hinsicht auch in den USA zu beobachten, wo sozusagen der Tumult des inkompetenten Volkes das Engagement der kompetenten Bürger an den Rand gedrängt hat und unter der Überschrift Populismus allerhand versammelt worden ist, was dann am Schluss mit Demokratie wenig zu tun hat. Münkler warnte vor dem Umstand, dass in den vergangenen Jahrzehnten Konsumgüter die kollektiven Erfahrungen geprägt hätten, etwa den Begriff Generation Golf : Eigentlich ist das ein bedenkliches Zeichen, weil es eine Prägung ist, die nicht über gesellschaftliche oder politische Prozesse, sondern über Kaufkraft relevant wird. Im Prinzip hätte die Bewältigung der 21

22 Flüchtlingskrise so etwas wie ein prägendes neues europäisches Gründungserlebnis werden können. Dieser Herausforderung hätten sich die europäischen Nachbarn aber entzogen. Es könne aber durchaus zu einem jedenfalls die Deutschen prägenden neuen Generationenmodell werden. Das würde unserem Land und der Demokratie durchaus guttun, so Münkler. Diskussion In der anschließenden Diskussion ging es um Arbeitserlaubnisse für Geflüchtete, die Rolle von Migrantinnen- und Migrantenorganisationen und die Werte der Europäischen Union. Professor Münkler verwies darauf, dass die Wirtschaft dringend auf jungen Nachwuchs angewiesen sei, der nur durch Zuwanderung (soziale Reproduktion) zu decken sei und nicht allein durch biologische Reproduktion. Die juridische Sortiermaschine Deutschlands stehe hier bisher einem klugen und auch den Interessen der deutschen Gesellschaft entsprechenden Umgang damit im Wege. Er hoffe, dass sich die nächste Regierung dem widmen werde. Die Erwartungen der Gesellschaft in dieser Frage müssten zudem deutlich in der Öffentlichkeit kommuniziert und so Druck auf Regierungshandeln ausgeübt werden. Die Migrantinnen- und Migrantenorganisationen sah Münkler in einer sehr schwierigen Lage. Seien sie auf der politischen Ebene zu sehr sichtbar, könnte das möglicherweise rechte Reaktionen befördern. Andererseits seien sie ungeheuer wichtig, um etwa Sprachkompetenz bereitzustellen oder für Gepflogenheiten und Erwartungen der Deutschen gegenüber den Geflüchteten zu sensibilisieren. Die Organisationen hätten schwierigste Entscheidungen zu treffen: Wie deutlich treten sie einerseits auf für die Interessen ihrer aktuellen oder früheren Landsleute. Und gleichzeitig: Wie vorsichtig müssen sie agieren, um nicht Abstoßungsreaktionen bei der deutschen Mehrheitsgesellschaft herbeizuführen?, so Münkler. Hier brauche es sehr viel politisches Fingerspitzengefühl der Organisationen, aber auch der deutschen Administration, sie einzubeziehen. Zur Frage der Werte der Europäischen Union verwies Münkler auf die unterschiedlichen historischen Erfahrungen und Mentalitäten einiger Mitgliedsstaaten aus dem Süden und Osten Europas. Es seien einige Kandidaten in die EU hereingeholt worden, die andere Vorstellung von nationaler Geschlossenheit und Identität als in Westeuropa hätten. Wenn man die EU als eine Wertegemeinschaft beschreibe, passten diese nicht hinein. Wichtig sei, in den betreffenden Staaten die zivilgesellschaftlichen Kräfte zu stärken, die für eine offene Gesellschaft plädierten. Außerdem müsse das Aufkommen dezidiert antisemitischer Untertöne sanktioniert werden. Auf diese Weise könne deutlich gemacht werden, dass Europa mehr als nur als eine Transfergemeinschaft sei. Auf die Abschlussfrage, wo er das Land mit Blick auf die Demokratieentwicklung in 25 Jahren sehe, antwortete Münkler mit dem Entwurf mehrerer Szenarien. Das Optimistischste, aber nicht unbedingt Wahrscheinlichste sei, dass die Gesellschaft tatsächlich die Chancen begreife und ergreife und die sich breit machende Angst vor der Zukunft überwinde. Hier sei es die Aufgabe, diffuse, lähmende Angst in eine Furcht zu verwandeln, die um eine konkrete Herausforderung oder Gefahr zwar wisse, aber auch klar mache, dass man auf sie reagieren könne. Sollte es der 22

23 Politik dagegen nicht gelingen, Angst in Furcht zu verwandeln und damit also Handlungsfähigkeit herzustellen, sei das Szenario dagegen ausgesprochen deprimierend. Es könne dann möglicherweise auf ein autoritäres Modell hinauslaufen. Denn es existiere durchaus das Paradoxon der freiwilligen Knechtschaft (La Boètie). Auch eine partizipatorische Ordnung könne untergehen, weil es eine Lust der Leute gebe, ein Knecht zu sein. Es müssten dann nicht so viele anstrengende, schwierige und mit Ambivalenzen versehene Entscheidungen getroffen werden. Also: Je mehr Volk, desto riskanter, je mehr Bürger, desto zuversichtlicher, schloss Münkler. 23

24 VII. Resümee Dr. Heiko Geue Leiter der Zentralabteilung, Engagementpolitik, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Zum Abschluss der Veranstaltung machte Dr. Heiko Geue deutlich, wie wichtig der dialogische Austausch mit den Aktiven und Engagierten für das Ministerium sei. Dadurch werde immer wieder auch die Politik des Ministeriums mitgestaltet. Es seien viele wichtige Botschaften in den zwei Tagen formuliert worden, die verdeutlichten, dass Engagementförderung auch als Investition in den Zusammenhalt der Gesellschaft zu begreifen sei. Dies sei auch eine Antwort auf die von Professor Münkler angesprochene Sorge vor einem Auseinanderbrechen der Gesellschaft. 24

25 VIII. Workshop-Protokolle 8.01 Demokratieförderung Moderation: Thomas Heppener Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Impulse: Prof. Dr. Beate Küpper Hochschule Niederrhein/Mercator Fellow Melanie Breinig Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft für Demokratie Trier, Für ein buntes Trier gemeinsam gegen Rechts e. V. Dr. Michael Parak Gegen Vergessen für Demokratie e. V. Im ersten Impuls des Workshops stellte sich Dr. Beate Küpper vor und ging auf Themen wie Vielfalt, Teilhabe und Zusammenleben und die Arbeit an der Hochschule Niederrhein sowie als Mercator Fellow ein. Ein Thema, welches die Schlagzeilen in den letzten Jahren dominierte, sei Flucht bzw. Geflüchtete. In der Debatte darüber gehe es dabei vielerorts ausschließlich um Fluchtursachen, deren Bekämpfung oder Positiv- bzw. Negativbeispiele der Integration. Aber die eigentliche Frage müsse lauten, wie gehen wir mit der Verunsicherung in der Bevölkerung um? Während Kritik an Geflüchteten auf der einen Seite wachse, nehme die mediale Darstel- 25

26 lung von z. B. persönlichen Angriffen auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Asylunterkünften oder Hilfsbündnissen ab. Viele Ehrenamtliche oder in diesem Berufsfeld Tätige seien verängstigt, hätten keine Lust auf die fortwährend doofen Sprüche aus dem direkten Umfeld oder von Fremden und stießen dabei teilweise an ihre Belastungsgrenze. Natürlich befeuerten kontroverse Vorschläge die Debatte. Im Bundesland Nordrhein-Westfalen beispielsweise werde einerseits das Ende von Projekten von Hass im Netz oder Gegen Rassismus und für Demokratie gefordert; stattdessen sollten Programme gefördert werden, die den Antisemitismus unter Geflüchteten bekämpfen sollen. Die Antwort könne hier nicht lauten, ein Programm zu kürzen, um ein anderes zu realisieren. Vielmehr müssten die Programme verzahnt werden. Gleichzeitig werde die sozialpädagogische Arbeit erschwert, indem sie unter Generalverdacht gestellt werde, wie z. B. in Hessen, wo Ehrenamtliche freiwillig vom Verfassungsschutz geprüft werden sollten. Die Implementierung einer universellen Wertvorstellung wäre begrüßenswert, aber noch sehe man zu viele unterschiedliche Wertvorstellungen auch in den Institutionen. Wenig gezielte und auf längere Sicht erdachte Strategien und/oder Leitlinien in den Organisationen und zwischen den Organisationen sorgten für Auswüchse, die nicht förderlich seien. Eine zentrale Frage, um den Dialog anzustoßen, laute: Mit wem, wann, wie, worüber, warum und wozu reden? Wichtig sei dabei, dass bestimmte Grundwerte unverhandelbar seien, wie z. B. Menschenwürde oder Gleichwertigkeit. Gerade im Bereich der Demokratieförderung könne man sich mittlerweile vor Anfragen nicht mehr retten. In der Arbeit mit den Zielgruppen werde dabei deutlich, dass es oftmals an einfacher Demokratiebildung und dem dazugehörigen Verständnis mangele. Demokratie sei nichts Handfestes und werde häufig als Randthema abgestempelt. Aus diesem Grund leide häufig die äußere Wahrnehmung. Demokratie sei aber nicht der Rand, sondern stehe in der Mitte, also sollten wir sie rausholen aus der Besenkammer! Im zweiten Impuls stellte sich Melanie Breinig vom Verein Für ein buntes Trier gemeinsam gegen Rechts e. V. vor. Als Partnerschaft für Demokratie erhält der Verein Förderung durch das BMFSFJ im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben!. Wichtig sei vor allem die Verankerung der Demokratie vor Ort. Kommunale Themen, wie trage ich zur Verschönerung der Kommune bei, setze ich ein Tempolimit im Wohngebiet durch oder errichte im Stadtpark eine Parkbank, seien genauso Ausdruck der Demokratie. Die Herausforderung bestehe darin, Partizipation wieder öffentlich zu leben, denn nicht immer werde diese entsprechend wahrgenommen. Von Bedeutung seien daher das Bewusstmachen und die Weitergabe von Wissen und Empowerment. Oftmals seien Emotionen Katalysatoren einer demokratischen Krise. Diese sollten aber nicht handlungsleitend in solchen Situationen sein. Zu einer Deeskalation könne es in solchen Zusammenhängen nur durch die Beibehaltung rationalen Handelns kommen. Wie wichtig der Einsatz für Demokratie sei, zeige sich bei Angriffen auf die Demokratie. Demokratieförderung werde aber bisher vor allem als Reaktion wahrgenommen: aufgrund einer bestehenden Problemlage werde ein Handlungskonzept entwickelt. Mittlerweile gebe es aber auch präventive Ansätze und Maßnahmen. Den dritten und letzten Impuls zum Thema der Demokratieförderung steuerte Dr. Michael Parak bei. Seine Einleitung beginnt mit dem Hinweis, dass Demokratie auf unterschiedlichen Ebenen stattfinde. Die deutlichste Ausprägung sei dabei die Demokratie und das Engagement vor Ort. Der Verein Gegen Vergessen Für Demokratie e. V. bilde u.a. mit einem überparteilichen Vorstand eine Spiegelung der unterschiedlichen Ebenen wieder. Im Rahmen der Gespräche werde unverkennbar, dass die Herausforderungen größtenteils im Strukturellen verortet seien. Die Vernetzung im urbanen Raum sei oftmals einfacher, aber aufgrund der Vielfalt der Meinungen auch komplexer. Im ländlichen Raum bestünde eher eine strukturelle Problematik, vor allem mit Blick auf große Flächenländer, wo Nahverkehr, Infrastruktur und 26

27 Meinungsbild bereits Herausforderungen seien. Oftmals handele es sich aber im Kern nicht um strukturelle oder politische Probleme, sondern in erster Linie um menschliche. So existiere häufig eine sehr differenzierte Erwartungshaltung der Menschen vor Ort an politische Prozesse. Diese sei nicht an eine spezielle Region geknüpft, sondern auch an die Möglichkeiten vor Ort. Das Ineinandergreifen aller hemmenden Faktoren befördere hierbei das Entstehen von undemokratischen Strukturen. World Café Im Anschluss folgte das World Café: Hier sollten die drei Impulsgeberinnen und -geber den Teilnehmenden an drei Stationen Hilfestellung geben und unter Anleitung Diskussionen und Ergebnisse befördern. An der Station 1 ( Was kann ich tun? ) waren vor allem kreative Ideen gefragt. Was sind z. B. Vorteile der Demokratie und wie befördere ich diese? Perspektiven von Menschen, die in diktatorischen oder autokratischen Herrschaftssystemen aufgewachsen sind, können helfen (Bsp.: DDR-Bürgerinnen und -Bürger). Vor allem die Verdeutlichung des Lebens ohne Demokratie kann Hinweise geben, wie wir in Zukunft leben wollen. Man muss dabei das Rad nicht neu erfinden, sondern bestehende Strukturen und Netzwerke nutzen und vertiefen. Gerade unter Seniorinnen und Senioren ist ein großes Interesse spürbar ein (Erfahrungs-)Austausch mit Jüngeren könnte zielführender sein, als eine theoretische Lehrstunde. Das wichtigste Hilfsmittel: die Kommunikation. Wie kann man miteinander ins Gespräch kommen und wie kann vor allem ein dauerhafter Dialog entstehen? Anlass bieten uns oftmals allein schon T-Shirts mit politischen Statements. Wie oben aufgezeigt, werden Potentiale oft nicht ausgeschöpft und die gemachte Lebenserfahrung wird in diesen Zusammenhängen nur zögerlich genutzt. Hier zählt hauptsächlich Ideenreichtum, z.b. Kunst als Mittel der Demokratie? Doch: Wen kann man mit Kunst erreichen? Wen nicht? Hier besteht die grundsätzliche Gefahr, dass anstelle der Radikalisierten, nur die eigene, immer gleiche Zielgruppe erreicht wird. Es ist daher sinnvoll, für neue Projekte auch neue Zielgruppen zu suchen. An der Station 2 war die Analysefähigkeit der Teilnehmenden gefragt. Was sind fördernde bzw. hemmende Faktoren der Demokratieförderung? Die Basis von Demokratieförderung muss dabei der Abbau von Vorurteilen sowie die Sicherung des Zugangs zu Fakten und Argumenten sein. Von der Kita über die Schule bis zur Berufsreife muss ein natürliches Demokratieverständnis vorgelebt werden, welches auch im jeweiligen Umfeld umgesetzt sein sollte. Die Frage Wie funktioniert Demokratie? ist eine Kernfrage der politischen Bildung. Aber auch Bereiche wie z.b. Umweltschutz gehören zum Handlungsfeld einer Demokratieentwicklung gerade im ländlichen Raum. 27

28 Undemokratische Statements sollten in den (Sozialen) Medien nicht einfach stehen bleiben. Hemmend sind auch fehlende, öffentliche Infrastrukturen (Nahverkehr etc.). Beim Engagement für Demokratie vor Ort und einer damit einhergehenden Vernetzung der Aktiven, gewinnt die demokratische Kultur automatisch. Dadurch kann auch eine Erwartungshaltung an demokratischere Strukturen vor Ort erfüllt werden. Durch Partizipation kann Begeisterungsfähigkeit auch über aktuelle Wahltermine hinaus erzeugt werden. Das Interesse an Politik sei da, denn alle Ebenen der Politik (kommunal bis global) berühren unsere Lebensbereiche. Im ländlichen Raum lässt sich ein Zusammengehörigkeitsgefühl besser aufrechterhalten, als in Großstädten (Anonymisierung). Der Demokratie zuträglich ist vor allem das Vorleben von Werten, wie z. B. Ehrlichkeit. Wichtig ist eine gemeinsame Streitkultur, die einen offenen Austausch von Argumenten ermöglicht. Entspricht die Umsetzung von Demokratie noch den Anforderungen und Vorstellungen der Bürgerinnen und Bürger? Die Krise der Demokratie sollte genutzt werden, um darüber zu reflektieren und zu diskutieren, was Demokratie heute ausmacht und was sie braucht. Dazu müssen alle Menschen die Möglichkeit haben, an diesen Prozessen teilzuhaben und sich zu informieren. Auch ein leichterer Zugang zu den politisch Verantwortlichen kann hilfreich für das Verständnis demokratischen Handelns sein. Bisher besteht kein Konsens über die Antwort auf die Frage Was verstehen wir unter Demokratie? und wie erreicht man die, die Demokratie wollen? Vorurteile und eigene Ohnmachtserfahrungen hemmen Offenheit für Neues und stellen die Funktionsweise der Demokratie in Frage. Pauschalisierungen gewinnen zunehmend im öffentlichen Raum, es fehlt eine stärkere Differenzierung. Partizipationsmöglichkeiten sind vielen zu unbekannt. Volksentscheide, die Absenkung des Wahlalters oder andere Teilnahmemodelle werden in diesem Zusammenhang diskutiert. Wie kann ein konstruktiver Dialog über alle Parteigrenzen hinweg zur Zukunft der Demokratie gelingen? Was sind unsere Leitplanken? Wo hört Meinung auf und wo fängt die Straftat an? Dazu bedarf es einer kritischen Auseinandersetzung. Im Rahmen der Demokratieförderung sollte die Bedarfsanalyse immer vor der Fehleranalyse stehen. Das heißt, nicht die Frage Was ist der Fehler?, sondern Was braucht ihr? ist handlungsleitend. Dem fehlenden Konsens über die Demokratie kann entgegengewirkt werden mit den Fragen, ab wann Menschen partizipieren und welche Angebote (ihnen) gemacht werden können? Bei der Frage zu den zukünftigen Herausforderungen der Demokratieförderung (Station 3) kam es zu reichlichen Diskursen. Das Spannungsverhältnis zwischen der Einfachheit und Komplexität ist ein Dilemma, welches es aufzulösen gilt. Die Suche nach individuellen Lösungen muss scheitern unter den Gesichtspunkten des demografischen und digitalen Wandels und der zukünftigen Frage von Mobilität. Der Wunsch nach einfachen Lösungen muss vielmehr zurückgestellt werden und vor allem langfristigen, strukturellen Ansätzen weichen. Soziale Sicherungssysteme müssen wieder generationenübergreifend umgesetzt werden. Es bestehen unterschiedliche Formen des Demokratieverständnisses, welche für mehr oder weniger Attraktivität bzw. Legitimität bei einzelnen Personen sorgen. Der zunehmende Populismus in den europäischen Ländern sowie im interna- 28

29 tionalen Bereich lässt darauf schließen, dass Mittel und Wege gefunden werden müssen, wieder Begeisterung und Motivation für Demokratie in den Menschen hervorzurufen. Zur Klärung bedarf es vor allem einer allgemeingültigen und übergreifend anerkannten Definition von Demokratie in Bereichen der Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Diskussion In der Abschlussrunde aller Teilnehmenden wurde als Herausforderung für die Demokratieförderung insbesondere das unterschiedliche Demokratieverständnis hervorgehoben. Für viele Menschen fehle eine grundsätzliche und allgemein anerkannte Definition des Begriffs Demokratie. Demokratie befördere man nicht mit noch mehr Geld. Abhilfe können nur langfristige (Regel-)Strukturen schaffen, z. B. mittels eines Gesetzes. Botschaften - Organisierte Dialoge auch zu schwierigen Themen stärken. - Dilemmata thematisieren: Wunsch nach einfachen Lösungen vs. Komplexität der Welt - Das Grundgesetz als Leitplanke nicht in Frage stellen! - Mehr Diskurse führen über passende Angebote: für wen und weshalb? - Teilhabe und Partizipation weiter stärken und inklusive Räume schaffen. - Zum Begriff Demokratie mehr Wissen und Konsens vermitteln. 29

30 8.02 Zusammenleben vor Ort Moderation: Andreas Pautzke Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Impulse: Miriam Marnich Deutscher Städte- und Gemeindebund Ralf Wolkenhauer Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Prof. Dr. Henning Bombeck Schule für Landentwicklung Uwe Lummitsch lagfa Sachsen-Anhalt Caroline Dangel-Vorbäumen Deutscher LandFrauenverband Sebastian Gillwald Stiftung Bürgermut Der ländliche Raum befindet sich im Umbruch. Geprägt durch den demografischen Wandel, die Veränderung der Bindungskraft gesellschaftlicher Organisationen und Vereine sowie auch die Verfügbarkeit der neuen Medien ändern sich vielerorts althergebrachte Strukturen des Zusammenlebens. Mitwirkung, Mitbestimmung und Selbstwirksamkeitserfahrungen aus freiwilligem Engagement im lokalen Nahraum sind drei wichtige Bausteine, um das Leben insbesondere in ländlich geprägten, teils strukturschwachen Regionen lebenswerter zu machen. - Wie gelingt gute Engagementförderung vor Ort? - Welche Methoden und Kooperationspotenziale bestehen? - Wie kann damit ein lebendiges und demokratisches Miteinander vor Ort geschaffen werden? Den Workshop eröffnete Miriam Marnich, Referentin beim Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB). Der demografische Wandel als Dauer-Schreckgespenst müsse in Kommunen auch als Chance begriffen werden, Veränderungsprozesse anzustoßen. Es gelte, aktives Altern zu fördern, niedrigschwellige Angebote zu schaffen immer unter Beachtung der Möglichkeiten und Grenzen des Ehrenamts. Auch die kommunale Bildungslandschaft müsse stärker mitgedacht werden, wenn es darum gehe, Jugendliche schon früh ins Engagement zu bringen. Nicht nur aus demografischen Überlegungen gelte es, Engagement zu öffnen und es nicht nur zum Thema der Mittelschicht zu machen. Auch die interkulturelle Öffnung der etablierten Vereine und Verbände sei nötig, um neu Zugewanderte und Migrantinnen und Migranten in die Engagementstrukturen vor Ort einzubinden und so das Miteinander zu leben. All dies gelinge jedoch nur durch ein gutes Zusammenspiel von Haupt- und Ehrenamt, begleitet durch gute Qualifizierungsangebote für alle Beteiligten. Ebenso sei es Aufgabe der Kommunen, Räume zu schaffen für das Ehrenamt und passende Formen der Wertschätzung für den Einsatz der Ehrenamtlichen zu entwickeln. In Zeiten leerer Kassen dürfe Bürgerschaftliches Engagement kein 30

31 dauerhafter Ausfallbürge werden. All dies gelinge jedoch nur, wenn es vor Ort zu Kooperationen komme und auch Unternehmen in die Engagementförderung eingebunden seien. Marnich sagte, dass es wünschenswert sei, dass Kommunen den Mitgestaltungswillen ihrer Bürgerinnen und Bürger sichtbarer machten. Schwierig sei, dass Kommunen Bürgerschaftliches Engagement nur selten als zentrales Handlungsfeld benennen würden. Dies sei auch in der Angst vor zeitlicher und finanzieller Unwägbarkeit begründet, beispielsweise durch Beteiligungsprozesse. Über die klare Verankerung in der Gemeindeordnung hinaus gäbe es bereits viele Erfahrungen und Angebote. Insgesamt gehe es um eine bessere Verzahnung von direkter und kooperativer Demokratie vor Ort und um Verwaltung als Ermöglicherin von Engagement. Ralf Wolkenhauer, Unterabteilungsleiter Ländliche Räume im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) wies zu Anfang darauf hin, dass das Politikfeld Ländliche Räume eine Querschnittsaufgabe sei und die interministerielle Zusammenarbeit in diesem Feld sich verbessert habe. Engagementstrukturen auf dem Land unterschieden sich oft von denen in der Stadt. Gerade auf dem Land sei Mehrfachengagement stärker ausgeprägt. Zwar wüchsen auch hier die neuen Engagementfelder, die etablierten Formen dürften aber gerade auf dem Land nicht aus den Augen verloren werden, besonders elementare Einrichtungen wie die Freiwillige Feuerwehr oder kommunalpolitische Ämter. Wichtig sei es, vor Ort vernetzt zu denken. Bei allem Ärmel hochkrempeln und anpacken dürfe die Kopfarbeit nicht vernachlässigt werden. Am Beispiel des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt führt er aus, wie gut Projekte wie der Entdeckerpfad Saalleiten gelängen, wenn die handelnden Akteure unterschiedlicher Förderprogramme vor Ort vernetzt denken und handeln würden. Das könne auch durch gute Koordination durch hauptamtliche Stellen auf Kreisebene gefördert werden, wie beispielsweise der Landkreis Emsland zeige. Im BMEL selbst nehme die Stärkung Bürgerschaftlichen Engagements eine wachsende Rolle ein. Seit gut zwei Jahren fördere das Ministerium mit dem Bundesprogramm ländliche Entwicklung Modellvorhaben, die ländliche Räume gesellschaftlich stärkten. Hierzu gehörten beispielsweise Maßnahmen der sozialen Dorfentwicklung, wozu auch investive Maßnahmen in Dorfgemeinschaftshäuser etc. gehören könnten. Modellvorhaben, die sich bewährten, könnten dann auch in die Regelförderung aufgenommen werden. Dies sei beispielsweise im Januar 2017 mit der Dorfmoderation als Instrument des Veränderungsmanagements vor Ort geschehen. Es könne helfen, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister zu entlasten, partizipative Diskussions- und Entscheidungsprozesse zu initiieren und zu begleiten und somit frischen Wind in die Orte zu bringen. Auch die LEADER-Methode, gefördert durch Mittel des EU-Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung ländlicher Räume (ELER), sei ein zentrales Instrument der bottom-up -Partizipation. In der andauernden Förderperiode werde in 330 lokalen Aktionsgruppen vor Ort entschieden, was in der jeweiligen LEADER-Region gefördert werde. Wenn es um gute Engagementförderung und die Stärkung ländlicher Regionen gehe, gelte es immer, das Prinzip der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse im Blick zu behalten ein wichtiges Thema, welches in der kommenden Legislaturperiode möglicherweise in einer eigenen Kommission weiter entwickelt werden wird. In vier Kleingruppen konnten die Teilnehmenden mit den Impulsgebern und weiteren geladenen Gästen zu verschiedenen Aspekten des Themas ins Gespräch kommen. Sebastian Gillwald, Stiftung Bürgermut, stellte Erfahrungen mit Skalierungsstipendien für Patenschaftsprojekte in ländlichen Regionen Ostdeutschlands vor sowie die Möglichkeit der Nutzung von Webinaren als Weiterbildungstools. Am Ende präsentierte die Gruppe folgende Punkte: 31

32 - Webinare eignen sich als Möglichkeit, die Herausforderungen des ländlichen Raums auszutricksen. Sie sind ortsungebunden und können auch im Nachhinein noch angeschaut/genutzt werden. - Online-Engagement allein ist schwierig, es braucht einen guten Mix mit echten Austausch- und Begegnungsformaten. Dem zugrunde liegt immer der Breitbandausbau, um die Vorteile digitaler Kommunikation und Kollaboration gerade in ländlichen Regionen zu stärken. - Wissens- und Projekttransfer: Die passgenaue Vorstellung guter Projekte, ihre Sichtbarmachung und die Vernetzung ähnlicher Vorhaben ist eine wichtige Aufgabe. - Unternehmensengagement: Es braucht bessere Schnittstellen für Online-Volunteering. Prof. Dr. Henning Bombeck, Schule der Landentwicklung, leitete einen Tisch zum Thema Dorfmoderationsprozesse. Abschließend wurden folgende Punkte vorgestellt: - Das Dorf als individuelle, auf einander angewiesene Gemeinschaft mit Gestaltungspotential man muss die Engagierten in einigen Orten jedoch noch wachküssen. - Zwang zur Mobilität auf dem Land erschwert Engagement. - Vereine als Säulen des Miteinanders werden oft überfrachtet, moderne Aspekte gefeiert, alte Formen dürfen nicht vernachlässigt werden. - Engagement im Dorf: Hier zählt, was man tut, nicht was man mitbringt. - Es sollte bei Förderungen mehr in Menschen investiert werden. Caroline Dangel-Vornbäumen, Deutscher LandFrauenverband, diskutierte an ihrem Tisch Erfahrungen aus dem Prozess Ehrenamt Digitalisierung im Verband/Verein. - Digitalisierung im Verband ist kein Selbstläufer. Die aktive Nutzung der vielen Möglichkeiten im Zuge der Digitalisierung erfordert ein aktives Change Management hierbei brauchen Vereine und Verbände Unterstützung. - Kompetenzen teilen, Ressourcen schonen durch Dachvereine und Büdelung: Expertenwissen zu Fachthemen, Regelungen, Verfahren und das ganze ggf. datenbank-basiert. - Es braucht mehr Sicherheit und mehr Wissen: Wie kann digitale Vorstandsarbeit (Beschlüsse per Skype etc.) über eine gute Satzungsklausel abgesichert werden? 32

33 Uwe Lummitsch, Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (lagfa) Sachsen-Anhalt, moderierte einen Tisch zu neuen Konzepten für Jugendbeteiligung in ländlichen Räumen. - Onlinepartizipation kann ohne reale Begegnung auf Dauer nicht gelingen. - Digitale Teilhabe bedeutet auch zu lernen, in der Realität artikulationsfähig zu sein. - Problem: Der technische Fortschritt ist oft schneller als der Förderantrag beantragte Technik/Software ist halb veraltet, bis ein Projekt in die Umsetzungsphase kommt. - Es müssen konkrete Projektergebnisse aus digitalen Vorhaben entstehen und gerade Jugendlichen ermöglichen, vor Ort handlungsfähig zu werden. Botschaften - Engagement verändert ländliche Räume, ländliche Räume verändern Engagement. - Ländliches Engagement braucht sichtbare, zeitgemäße und vernetzte Begleitstrukturen. - Engagement macht stark! 33

34 8.03 Engagement als Lernort Lernen durch (und für) das Engagement Moderation: Prof. Dr. Ralf Vandamme Hochschule Mannheim Impulse: Sigrid Meinhold-Henschel Bertelsmann Stiftung Dirk Hennig Bundesarbeitskreis Freiwilliges Ökologisches Jahr Der Workshop beschäftigte sich mit den Fragen, was und wie Menschen in den Handlungsräumen des Bürgerschaftlichen Engagements lernen und welchen Beitrag Engagement zur Demokratiebildung leisten kann. Einführend machte Sigrid Meinhold-Henschel, Leiterin des Projekts jungbewegt Für Engagement und Demokratie bei der Bertelsmann Stiftung, in ihrem Vortrag deutlich, dass jede Generation aufs Neue für Demokratie gewonnen werde, dass also demokratische Kompetenzen und die Fähigkeit sich an der Gesellschaft zu beteiligen und zu engagieren, gelernt werden müssten. Das Erlernen demokratischer Kompetenzen vollziehe sich dabei nicht nur im formalen Lernen, wie es in der Kita und Schule stattfinde, sondern vor allem in non-formalen und informellen Settings wie sie in den Handlungsräumen des Engagements zu finden sind, beispielsweise in der Freiwilligen Feuerwehr. Wenn Bildung darauf ziele, junge Menschen für die Mitgestaltung des demokratischen Gemeinwesens zu gewinnen, müsse sie vor allem ganz- 34

35 heitlich ausgerichtet sein. Engagement sei hier ein Lernort par excellence, da er den jungen Menschen nicht nur soziale und persönliche Kompetenzen, sondern auch Fachwissen vermittle und die Berufswahl beeinflussen könne. Insbesondere Studien aus dem angloamerikanischen Raum belegten Zusammenhänge zwischen Engagement und politischer Beteiligung. Gleichzeitig wies Meinhold-Henschel auf die Problematik hin, dass die im gesellschaftlichen Engagement liegenden Bildungschancen oftmals nur einem Teil der Kinder und Jugendlichen zugutekommen und die Zugangschancen sozial ungleich verteilt seien. Eine aktuelle Herausforderung sei hier die Frage, wie die im Engagement bestehenden Ausschlussmechanismen abgebaut werden könnten. Als weitere Herausforderungen benannte sie die Fragen: Lösen wir den gesetzlichen Auftrag zur Engagement- und Demokratiebildung gegenwärtig umfassend genug ein? Welche Rolle kann dabei die Zusammenarbeit zwischen Schulen und zivilgesellschaftlichen Akteuren spielen? Im Anschluss erläuterte Dirk Hennig, politischer Sprecher des Bundesarbeitskreises Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ), am Beispiel der Bildungsarbeit im FÖJ, wie politische Bildung und Lernen an außerschulischen Lernorten gelingen kann. Freiwilligendienste seien ein hervorragender Ort nach der Schule Politik und Demokratie zu erleben. Dabei könnten in den Einsatzstellen, Projekten und Seminaren der Freiwilligendienste auch diejenigen angesprochen werden, die in der Schule oftmals nicht erreicht würden. Damit das Lernen gelinge, brauche es aber vor allem echte Fragen, die das persönliche Interesse und die Neugier der jungen Menschen weckten. Von weiterer Bedeutung sei es, eine Pädagogik auf Augenhöhe zu ermöglichen, in der es keine Hierarchien von Lehrenden und Lernenden gebe. Dies bedeute auch jungen Menschen mehr Freiräume bei der Gestaltung ihres Freiwilligeneinsatzes zu geben, Vertrauen in sie zu haben und auch einmal scheitern zuzulassen: Denn auch Scheitern biete eine Gelegenheit zum Lernen. Diskussion In der anschließenden Diskussion ging es insbesondere um das Thema der ungleichen Bildungschancen und die Frage, wie es gelingen kann, Lern- und Engagementräume für alle zu ermöglichen. Engagement dürfe nicht ausgrenzen, es brauche hingegen mehr niedrigschwellige Zugänge zum Engagement und Orte, an denen verschiedene Milieus sich begegneten und ein Austausch stattfinden könne. Aufgrund des engen Zusammenhangs von Bildung und Engagement sei es von Bedeutung, Engagementförderung ganzheitlich zu betrachten und auch die Förderung von Chancengleichheit, sozialer und Bildungsgerechtigkeit mit in den Blick zu nehmen. Je früher Engagementförderung beginne (Kita, Schule), desto höher sei auch die Wahrscheinlichkeit sich als Erwachsener zu engagieren. Gleichzeitig wurde deutlich gemacht, dass Engagement nicht nur ein Lernort für Kinder und Jugendliche, sondern für alle Menschen sei und ein lebenslanges Lernen für alle Generationen ermöglicht werden müsse. Ein altersübergreifender Austausch von jungen Menschen und Seniorinnen und Senioren in den Seminaren der Freiwilligendienste wurde hier als positives Beispiel hervorgehoben. 35

36 Botschaften - Geduld haben, keine Angst davor haben, Verantwortung abzugeben und Scheitern zulassen. - Engagement braucht offene, partizipative Strukturen und auch niedrigschwellige Angebote, die die Mitwirkung aller ermöglichen und die Vielfalt des Engagements akzeptieren. - Engagement stärkt Bildung, Bildung fördert Engagement: Engagementförderung sollte deshalb ganzheitlich gedacht werden und ebenfalls die Förderung von Chancengleichheit, bzw. den Abbau sozialer Ungleichheit, Bildungsbenachteiligung mit in den Blick nehmen. - Engagement sollte von Anfang an gedacht, gefördert und gefordert werden: Eine gute Möglichkeit Engagement zu eröffnen, ist die Förderung von Lernen durch Engagement in Schulen (z. B. Service Learning). 36

37 8.04 Vielfalt und interkulturelle Öffnung Moderation: Susanne Rindt Arbeiterwohlfahrt Impulse: Dr. Sylvia Nantcha Stadträtin Freiburg im Breisgau Martin Gerlach Türkische Gemeinde in Deutschland Brigitta Wortmann BP Europa SE Laura Kolland Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Die zentralen Fragestellungen des Workshops beschäftigten sich mit dem Begriff der interkulturellen Öffnung (IKÖ) aus Sicht der unterschiedlichen, an der Diskussion teilnehmenden Akteurinnen und Akteure Migrantinnen- und Migrantenorganisationen, Unternehmen, Bundesbehörden. Beispielfragen waren Welche Zugänge an Ihrem Arbeitsplatz sorgen für Berührungspunkte?, Wie hat sich Ihre Position in der Förderlandschaft seit 2015 verändert? und Was sollen tradierte Organisationen tun, müssen alle für alle offen sein? Der Fokus sollte hierbei auf Bürgerschaftlichem Engagement (in der Einwanderungsgesellschaft) liegen. Dr. Sylvie Nantcha nahm an der Diskussion als Vertreterin gleich zweier Organisationen teil. Als Stadträtin der Stadt Freiburg habe sie oft Berührungspunkte mit IKÖ, da es eine Verwaltungsaufgabe darstelle. Als Vorsitzende des Bundesnetzwerks The African Network of Germany (TANG) konnte sie die Position der Migrantinnen- und Migrantenorganisationen ins Gespräch 37

38 einbringen, hier werde in Projekten mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) kooperiert. Trotz einer gelungenen Integration in Freiburg, sei man in den letzten zwei Jahren an Grenzen betreffend Wohnungen, Sprachkursen und Arbeitsmarkt gestoßen. An diesen Stellen habe das Patenschaftsprogramm Menschen stärken Menschen (MsM) positiv entgegenwirken können. Ein Mitspracherecht sei für die Migrantinnen- und Migrantenorganisation besonders wichtig und werde als Zeichen des Vertrauens verstanden. Der Zugang der hier lebenden Migrantinnenund Migranten zu allen Dienst- und Sozialleistungen sollte noch verbessert werden. Für die Migrantinnen- und Migrantenorganisationen sei es aber unbedingt notwendig, dass man sich bundesweit vernetze und dafür sorge, dass man auf der Bundesebene sichtbar werde und Position beziehen könne. Es sei wichtig, dass die IKÖ bei den Verbänden stattfinde. In diesem Zusammenhang kooperiere TANG z. B. mit verschiedenen Kirchengemeinden, für die es zunächst ungewohnt war, von Seiten eines Migrantinnen- und Migrantenverbandes angesprochen worden zu sein. Die tradierten Verbände müssten auch eine andere Rolle seitens der Migrantinnen- und Migrantenorganisationen akzeptieren. Die Zukunftsfähigkeit der tradierten Verbände müsse bedacht werden. Sie müssten sich damit auseinandersetzen, wie sie sich attraktiv darstellten, um auch in 20 Jahren noch da zu sein. Martin Gerlach ist Vertreter der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD). Die IKÖ als Begriff gehöre nicht zu den Kernaufgaben der Organisation; die TGD sei gegründet worden, um das Vereinswesen besser zu organisieren. Nichtsdestotrotz sei IKÖ auch für die TGD relevant und zwar auf 3 Ebenen: 1. Politisch als Interessenvertretung 2. In verschiedenen Projekten, z. B. mit Vivantes (Diversity Management in der Ausbildung): wie könnte man die Einwanderungsgesellschaft besser gestalten? 3. Aus verbandsinterner Sicht stelle man sich die Frage, wie man im Verband selber sei. Dabei sei TGD bemüht, ein diverses Team zu beschäftigen, mit unterschiedlichen Biografien, Gesellschaftsquoten etc. Zudem seien für die TGD auch andere Minderheiten wichtige Themenfelder. Gerlach berichtet davon, dass die Zuwanderung in den letzten zwei Jahren auf der politischen Agenda an Relevanz gewonnen habe. Dabei seien die Migrantinnenund Migrantenorganisationen sichtbarer geworden. Die TGD nutze ihren Erfahrungsvorsprung, um auch andere Organisationen zu beraten. In den Planungsgremien müssten mehr und unterschiedliche Communities eingebunden werden. Als gutes Beispiel nannte er das Programm MsM, welches von der Expertise der Migrantinnenund Migrantenorganisationen profitiere. Allerdings seien die Strukturen noch schwach und dürfen nicht überstrapaziert werden. Dabei müssten die Migrantinnen- und Migrantenorganisationen auf der Landes- und Kommunalebene bereits in der Planungsphase mit ihrer Erfahrung eingebunden werden. Gerlach gibt auch zu bedenken, ob es tatsächlich Ziel sein sollte, dass sich alle überall engagieren, oder ob nicht jeder seinen Aufgaben und seinen Zielgruppen Rechnung trage und man zusätzlich Schnittmengen zum Synergieeffekt nutze. Laura Kolland stellt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) als Behörde vor, die sich mit dem Thema IKÖ schon seit mehreren Jahren intern befasse, dies spiegele sich bereits bei der Personalgewinnung wider; das BAMF verfüge unter den Bundesbehörden über den 38

39 größten Anteil von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Migrationshintergrund. Es sei aufgrund seiner Arbeitsschwerpunkte wie den Asylverfahren im häufigen Kontakt mit Geflüchteten, es kooperiere mit kommunalen Verwaltungen und initiiere Projekte. Kolland hinterfragt aber ergebnisoffen, ob das Tool der IKÖ noch das Richtige sei; Strukturen und Institutionen müssten sich öffnen. Das Ehrenamt könne ein zentraler Motor für die Integration sein. Wichtig dabei seien Dialog und Kooperation, um die Durchsetzungskraft der Migrantinnen- und Migrantenorganisationen zu erhöhen. Es müsse bedacht werden, dass Diversity nicht nur Vielfalt, sondern auch Differenz bedeute. Brigitta Wortmann ist Vertreterin von BP Europa SE und bringt die unternehmerische Sicht in die Diskussion ein. IKÖ sei bei BP Europa SE kein gängiger Begriff, im Unternehmen werde eher von Diversity und Inklusion gesprochen. Auch von meritocracy, d. h. wie müssen (Personal-)Prozesse ausgestaltet sein, um mit Vielfalt umzugehen. BP Europa SE arbeite länderübergreifend und dafür sei Verständnis für Interkulturalität erforderlich. Die Frage, wie man respektvoll mit dem Anderssein umgehe, stelle eine Unternehmensstrategie dar. Die Kernpunkte in der Umsetzung stellten sich wie folgt dar: - Bekenntnis der Führungsebene - Prozesse und Auswahl von Personal: kompetenzbasiert (Bewusstsein wecken) - Messen: Erkenntnisse gewinnen, auswerten, einführen (mit Offenheit herangehen): Zielsetzung sei nur z. T. quantifizierbar, Vierteljährliches Monitoring/Controlling (qualitativ), Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterbefragung. Die letzten 2 Jahre hätten wie ein Katalysator gewirkt, jetzt sei es umso wichtiger, die Zeit zu nutzen. Als Organisation müsse man sich auf jeden Fall vor Augen führen, ob man überhaupt noch zeitgemäß sei. Diskussion - Die Erfahrung zeige, dass die Themen, die wir bearbeiten, stark in den Fokus geraten seien. Die Jahre hätten eine neue Dimension in der Wahrnehmung gebracht. - Menschen mit Erfahrung, mit Vielfalt brächten das Know-how mit. Wichtig sei dabei, den Dialog auf Augenhöhe zu führen, die Strukturen nicht neu zu erfinden, sondern bereits vorhandene zu nutzen und Konkurrenz zu vermeiden. - Die Herausforderungen auf der kommunalen Ebene seien weniger geworden. Der Zeitpunkt müsse genutzt werden, um Strukturen aufzubauen oder zu festigen. - Junge Leute müssten begeistert und mitgenommen werden. - Engagement sei Mittelstand basiert. Als Engagement unterstützende Organisation müsse man sich so weit öffnen, dass auch andere sich beteiligen könnten. - Die Wissenschaft müsse bei der Konzipierung eingebunden werden, um festzustellen, was wo wirkt und welche Formate angewendet werden könnten. 39

40 Botschaften - Migrantinnen- und Migrantenorganisationen müssen sichtbarer werden, dabei ist Kooperation sehr wichtig. Bei der Projektförderung müssen die Migrantinnen- und Migrantenorganisationen gleichberechtigte Partnerinnen und Partner sein. - Der Diskurs, der sich zurzeit viel zu sehr um Obergrenzen dreht, muss sich vielmehr auf Gestaltung fokussieren. - Etablierte Systeme müssen in der Hinsicht hinterfragt werden, ob sie wirklich das erreichen, was sie sollen. - Einwanderung müsse als Chance genutzt werden. - Die Wahrnehmung ist, dass Integration politisch zur Sanktionspolitik wird. Wichtig ist es, sich um fruchtbaren Boden zu kümmern, auf dem etwas gedeihen kann, Partnerinnen und Partner zu sein, Dinge zu ermöglichen, Austausch zu initiieren und beizuwohnen auch zwischen den Behörden, aus gegenseitiger Erfahrung zu lernen, übergreifend zu denken und Instrumentarien in den Ministerien zu erweitern, auch sektorenübergreifend. Konkret könnte ein Instrumentarien-Koffer erarbeitet werden, damit die Vereine vor Ort damit arbeiten können. 40

41 8.05 Teilhabe und soziale Ungleichheit Moderation: Dr. Serge Embacher Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Impulse: Anna Wiebke-Klie Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung Freiburg Soziale Ungleichheit ist in den letzten Jahren häufig als ein Hindernis für die Entfaltung Bürgerschaftlichen Engagements beschrieben worden. Sozial benachteiligte Menschen engagieren sich proportional weniger als andere. Die soziale Schere hat sich auch in der Bürgergesellschaft geöffnet. In dem Workshop sollten vor diesem Hintergrund vor allem zwei Fragen thematisiert werden: - Inwiefern stellt soziale Ungleichheit eine Barriere für Bürgerschaftliches Engagement dar? - Wie lässt sich durch Bürgerschaftliches Engagement mehr soziale Teilhabe erreichen? In ihrem Impulsvortrag gab Anna Wiebke Klie einen Überblick zum Zusammenhang von sozialer Stellung und Bereitschaft zur gesellschaftlichen Teilhabe. Dabei stützte sie sich vor allem auf die Daten des Zweiten Engagementberichts der Bundesregierung, der im Jahr 2016 veröffentlicht wurde. Die Befunde dort deckten sich weitgehend mit der Diskussion, die seit langem im Themenfeld Engagement und soziale Ungleichheit geführt werde. Die Bereitschaft sich zu engagieren, werde bestimmt durch individuelle Personenmerkmale wie Alter, Bildung, Einkommen, Geschlecht, Bildungsniveau, Erwerbsstatus, Haushaltskonstellation, kirchliche Bindung etc. Auch Milieuzugehörigkeit, soziale Einbettung, Werte und Einstellungen spielten eine entsprechende Rolle. Die skizzierten sozioökonomischen Faktoren würden insgesamt eine kumulative 41

42 Wirkung entfalten: Die Wahrscheinlichkeit, sich freiwillig zu engagieren sinke mit ungünstigen Ressourcenausstattungen, und sie steige, wenn förderliche Ressourcen zusammenkämen. Ein regelmäßig gemessener Befund der empirischen Engagementforschung sei darüber hinaus die ungleiche Beteiligung der sozialen Schichten an Freiwilligenaufgaben. Angehörige der Mittelschicht und der höheren Schichten engagierten sich deutlich eher, als Angehörige der einfachen Schicht. Besonders deutlich prägten sich solche Unterschiede aus, wenn man die Bevölkerung nach ihren Schulabschlüssen unterteile. Demnach seien Personen mit höherer Schulbildung fast doppelt so häufig engagiert wie Personen mit einfacher Schulbildung. In der Folge lieferte Klie einige exemplarische Erklärungsansätze für unterschiedliche Engagementbeteiligungsquoten und verwies dabei auf die unterschiedlichen individuellen Voraussetzungen. Ein Leben in gesicherten materiellen und sozialen Verhältnissen biete größere Spielräume, um für andere bürgerschaftlich aktiv zu werden. Berufs- und Organisationserfahrung ermöglichten Bessersituierten eher die Übernahme von anspruchsvollen Funktionen, Leitungsaufgaben und Ehrenämtern als anderen Personen. Der Kontakt mit Trägern des Engagements sei durch festere gesellschaftliche Einbindung leichter als bei anderen. Zudem gebe es eine Art Familientradition des Engagements oder auch ein Ethos der gesellschaftlichen Partizipation häufiger in den gehobenen Schichten. Die Erwerbsverhältnisse bestimmten Chancen für freiwilliges Engagement ebenfalls in relevanter Weise, zum Beispiel negativ durch die lähmende Wirkung von Arbeitslosigkeit. Klie differenzierte die dargestellten Befunde noch durch einzelne Faktoren wie Geschlechtszugehörigkeit und Zuwanderungshintergrund oder auch regionale Einflussfaktoren wie Wirtschaftsstruktur, Dynamik der demografischen Entwicklung und Wahlbeteiligung. Abschließend skizzierte sie den Handlungsbedarf in den Feldern Strukturpolitik, Erhöhung der Bildungsbeteiligung und Sozialraumorientierung. Dabei stellte sie heraus, dass eine strategisch motivierte Engagementpolitik in strukturpolitische Maßnahmen eingebunden sein müsse, dass sich Wohlstand positiv, eine hohe Arbeitslosigkeit sich dagegen negativ auf Engagementquoten in den Regionen auswirke. Die Erhöhung von Bildungschancen und Bildungsbeteiligung sei eine weitere wesentliche Voraussetzung für mehr gesellschaftliche Teilhabe. Schließlich hob Klie die Bedeutung sozialräumlicher und lebensweltlich orientierter Konzepte und Strategien etwa in der Stadtentwicklungspolitik hervor. Diskussion In der anschließenden Diskussion ging es vor allem um die Frage, welche Formen des Bürgerschaftlichen Engagements in der einschlägigen Forschung überhaupt gemeint seien. Wenn man sich in der Engagementberichterstattung immer nur auf die etablierten Formen des Engagements in Vereinen und Verbänden beziehe, könnten keine anderen als die von Klie dargestellten Befunde herauskommen. Diese wurden zwar 42

43 nicht völlig negiert, jedoch darauf hingewiesen, dass durch Forschungsdesign und Ausrichtung viele Formen des Mikro-Engagements in Nachbarschaft und unmittelbarer sozialer Umgebung gar nicht wahrgenommen würden. Die Ungleichheit bei Partizipation und Engagement, die in vielen Studien im Zentrum stünde, werde durch die diskutierte Verengung des Blickwinkels reproduziert bzw. noch vergrößert. Botschaften - Die Engagementforschung und -berichterstattung muss künftig viel stärker auf alternative und kleine Formen des Bürgerschaftlichen Engagements ausgerichtet werden. - Erst eine neue empirische Basis verschafft die für Engagementpolitik nötigen Grundlagen. 43

44 8.06 Sektorübergreifende Zusammenarbeit für eine nachhaltige Engagementlandschaft Moderation: Dörthe Graner Journalistin Impulse: Dr. Heiko Geue Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Eva Nemela Körber Stiftung, Programmbüro Engagierte Stadt Dr. Reinhard Lang UPJ Netzwerk für Corporate Citizenship und CSR Martina Schwebe-Eckstein Deutsche Telekom Stefan Bosse Oberbürgermeister (OB) Kaufbeuren, Engagierte Stadt In der Podiumsdiskussion stellte Eva Nemela zunächst das Programm Engagierte Stadt vor. Dessen Ziel sei es, die Infrastruktur für Bürgerschaftliches Engagement in 50 Städten und Gemeinden mit zwischen und Einwohnern zu fördern. Besonders sei der mit dem Programm vollzogene Paradigmenwechsel in der Förderung. Die Engagierte Stadt fördere keine Projekte oder Institutionen, sondern einen offenen Prozess. Es gehe um Zusammenarbeit auf allen Ebenen in einem Netzwerk aus dem Bundesfamilienministerium, von Stiftungen, beteiligten Unternehmen und den Akteurinnen und Akteuren in einer Stadt, etwa Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern, Verwaltungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und der Wirtschaft. Wichtig sei dabei, die Zusammenarbeit auszuhalten, also unterschiedliche Menschen, Organisationen und auch Handlungslogiken zu akzeptieren und Pluralität zuzulassen. Die Beteiligten bezeichneten sich daher auch als Verantwortungsgemeinschaften. Gut funktioniere das, wenn es ein konkretes Anliegen gebe. Unternehmen einzubinden sei immer dann schwierig, wenn es beispielsweise um Beteiligungen an offenen Prozessen gehe. Notwendig sei 44

45 außerdem jemand, der Kooperationen am Laufen halte, also am besten eine feste Ansprechperson, die für alle immer zugängig sei und die verschiedenen Handlungslogiken verstehe. Auch Dr. Heiko Geue hob den vollzogenen Paradigmenwechsel hervor: In der Vergangenheit habe man immer wieder die Erfahrung machen müssen, dass aus Leuchtturmprojekten nach der Förderung sogenannte Förderruinen geworden seien. Im Programm Engagierte Stadt sei es gelungen, die einzelnen Institutionen-Egoismen hintenan zu stellen und Zusammenarbeit als Wert an sich zu verstehen. Hinzu komme eine starke Trisektoralität. Gerade auf kommunaler Ebene funktioniere die Zusammenarbeit der Beteiligten aus Staat, Zivilgesellschaft und Wirtschaft zum Wohle der Engagierten Städte immer besser. Er räumte allerdings auch ein, dass Unternehmen eben anders ticken würden als der Staat oder die Zivilgesellschaft. Einfach nur Geld von ihnen zu fordern, funktioniere fast nie. Oberbürgermeister Stefan Bosse berichtete aus Kaufbeuren, dass es dort auch Erfahrungen mit Projektruinen gegeben habe. Inzwischen sei man auf einem guten Weg und besonders daran interessiert, auch mit Wirtschaftsunternehmen Kooperationen einzugehen. Früher habe man sich überwiegend auf die Zivilgesellschaft konzentriert. Als Rückmeldung aus den Unternehmen sei Interesse bekundet worden, allerdings mit dem Hinweis, sie mit Projektgruppen und irgendwelchen Strukturen zu verschonen. Man müsse konkrete Ideen und Vorschläge haben, dann funktioniert es super, so Bosse. Er nannte als Beispiele, Flächen für Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen, Lehrlinge für Vorträge anzufragen, Führungen im Unternehmen oder Patenschaften zu übernehmen. Ähnliches empfahl auch Dr. Reinhard Lang. Man denke bei Unternehmensengagement oft an zu verteilendes Geld. In kleineren Orten habe man es aber mit mittelständischen und kleinen Unternehmen zu tun, die dieses Geld oft nicht aufbringen könnten, denen aber gleichwohl an der Lösung von Problemen im Gemeinwesen gelegen sei. Wichtig sei eine möglichst konkrete Zusammenarbeit mit klaren Zielen und Zeiträumen. Tatsächlich gebe es auch in wirtschaftlich schwächeren Regionen Unternehmen, die sich engagieren könnten und wollten. Wenn man diese nicht als Lückenbüßer, sondern als Partnerinnen und Partner sehe, klappe auch dort die Kooperation. Als einen neuen Engagement-Trend bei Unternehmen sehe er den Versuch, sich auf das Geschäft des Unternehmens zu beziehen, um ideelle Zwecke zu erreichen. Martina Schwebe-Eckstein betonte, dass das Engagement der Deutschen Telekom letztlich eine Frage der Haltung sei. Man verstehe sich als sehr großes Unternehmen immer auch als Teil der Gesellschaft. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten ein lokales Umfeld und seien Teil der Gesellschaft. Das sei Bestandteil der Identität, das gebe man nicht morgens ab, wenn man zur Arbeit gehe. Daher werde man auch als Unternehmen aktiv bei der Gestaltung der Gesellschaft. Den Umdenkungsprozess bei der Förderung begrüße sie, weil sie sich schon wünsche, dass man sich bei Anfragen damit auseinandersetze, wie sich Unternehmen denn engagierten, weil nicht alle per se gleich seien. Für die Telekom bedeute das als Unternehmen der Informationstechnologie-Branche, besonders die Themen Digitalisierung und kompetente Mediennutzung zu fördern. Wichtig sei aber auch die Förderung des Engagements der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es gebe dafür wie in jedem Unternehmen Richtlinien und Rahmenbedingungen, weil man als börsennotiertes Unternehmen treuhänderisch mit den Mitteln der Aktionärinnen und Aktionäre umgehen müsse. Für Kooperationen wünsche sie sich den Mut, etwas weiterzuentwickeln und sie eventuell auch zu beenden, wenn man feststelle, dass sich die Interessenlagen geändert hätten. 45

46 Diskussion Die Diskussion eröffnete Uwe Amrhein von der Generali Deutschland AG, die 2015 Gründungsmitglied des Bundesprogramms der Engagierten Stadt gewesen ist. Er erklärte, wie wichtig es für Generali gewesen sei, von Anfang an bei der Programmentwicklung mitzuwirken. Nur als philanthropisches Sahnehäubchen zu fungieren, wäre nicht interessant und nicht zielführend gewesen. Er wies darauf hin, dass Generali sich von den Begriffen Förderer und Geförderte gelöst habe: Wir begeben uns in Kooperationen, in denen verschiedene Partner, die ein gleiches Ziel vor Augen haben, unterschiedliche Ressourcen einbringen, so Amrhein. Dies könnten Geld, Kompetenzen, Ideen oder auch Zugänge zu Netzwerken und Strukturen sein. So funktioniere Zivilgesellschaft 2.0 und Engagementförderung 2.0. Dieser Paradigmenwechsel habe zu viel spannenderen Kooperationen geführt und das Unternehmen habe auch deutlich an Reputation gewonnen. In der weiteren Diskussion ging es unter anderem darum, ob es notwendig sei, den ordnungspolitischen Rahmen für die Förderung zu ändern, die Konkurrenz verschiedener Förderprogramme und deren langfristigen Bestand. Heiko Geue betonte mehrmals, dass das Ehrenamt auch das Hauptamt benötige und sprach sich für einige Bereiche für dauerhafte Strukturen aus, bei denen durchaus der Bund für die Länder einspringen könne, etwa mit einer seit langem angeregten Deutschen Engagementstiftung. Eine Teilnehmerin berichtete von der frustrierenden Erfahrung, dass die in Projekten Engagierten, die auch die Motoren seien, immer wieder vor der Arbeitslosigkeit stünden, weil Förderungen ausliefen. Dies mache keine Freude, wenn man es mehrmals erlebt habe, führe zu Unverständnis und reibe die beteiligen Personen auf. Mit weiteren Beispielen wiesen die Diskussionsteilnehmer auf den gegenseitigen Nutzen der Kooperationen von Staat, Zivilgesellschaft und Unternehmen hin. Botschaft - Wir brauchen die Bereitschaft zur wertschätzenden Zusammenarbeit im Dialog. 46

47 8.07 Radikalisierungsprävention Moderation: Dr. Christina Herkommer Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Impulse: Lisa Hempel LidiceHaus Zunächst erläuterte Lisa Hempel vom LidiceHaus ihre Tätigkeitsschwerpunkte. Sie ist dort im Bereich Rechtsextremismusprävention tätig, insbesondere als Leiterin der bundesweiten Fachstelle Rechtsextremismus und Familie (RuF). Der Fokus ihrer Arbeit liege auf Rechtsextremismus im urbanen Raum. Oftmals existiere das Bild, dass Rechtsextremismus in den Großstädten und in Westdeutschland kein Problem sei, dies stimme nicht. Allerdings sei auch die Präventionsarbeit im ländlichen Raum unerlässlich. Dort seien ebenfalls rechte Strukturen vorhanden, die Präventionsarbeit erforderten. Im Anschluss stellte Hempel erfolgreiche Ansätze ihrer Arbeit in der Prävention von Rechtsextremismus im urbanen Raum vor. Wichtig sei die Einbeziehung unterschiedlicher Akteure aus Politik, Jugendhilfe, Schulen, mobiler Beratung, Kirchen, Opferberatung, antifaschistischen Organisationen und Polizei in die Präventionsarbeit. Die Auseinandersetzung mit rechtsextremistischen Infrastrukturen wie etwa Kneipen, Bekleidungsgeschäften, Tattoo-Läden oder auch Fußballstadien sei wichtig, um Rekrutierungsfelder öffentlich machen zu können. Auch die kulturelle Subversion und gewaltorientierte Ansätze der Szene müssten sichtbar gemacht werden. Hooligans in Fußballstadien und rechtsextremistische Gruppierungen hätten häufig große Überschneidungen. Deswegen sei die Zusammenarbeit mit antirassistischen Fangruppen (Ultras) und den Vereinen z. B. im Rahmen von Fanprojekten entscheidend. Außerdem sei die Thematisierung von Geschlecht im Rechtsextremismus notwendig. Es herrschten oftmals nach wie vor die Bilder vom Neonazi in Bomberjacke und Springerstiefeln auf der einen und der Frauen als Mitläuferinnen auf der anderen Seite. Frauen seien aber häufig Gesinnungstäterinnen und keine bloßen Mitläuferinnen. Zudem gäbe es heutzutage auch rechtsextremistische Gruppierungen, wie etwa die Identitäre Bewegung, die ein popkulturelles Erscheinungsbild hätten und deshalb verstärkt auch Frauen und Jugendliche ansprächen. Deswegen sei eine geschlechter-reflektierende Präventionsarbeit wichtig. In den letzten Jahren zeige sich eine massive Nachfrage nach Fortbildungen für Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe, um eine Sensibilisierung und Unterstützung im Umgang mit neonazistischen Familien zu erreichen. Darüber hinaus seien außerschulische Bildungsangebote notwendig, um die formale Bildung zu ergänzen. Im LidiceHaus werde versucht, für den Umgang mit Diskriminierung zu sensibilisieren. Gleichzeitig erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Präventionsprogramme eine Ausbildung zur Moderatorin oder zum Moderator, um selbst Antirassismus-Seminare an der Schule geben zu können. Allgemein gelte es, einzelne abgehängte Stadtteile durch antirassistische Ansätze oder Stadtteilkonzepte zu erschließen. 47

48 Darauf aufbauend erläuterte Lisa Hempel die Herausforderungen einer erfolgreichen Präventionsarbeit. Es brauche eine langfristige Vernetzung der unterschiedlichen Gruppierungen in der Präventionsarbeit. Aktivitäten in diesem Bereich seien oftmals eher von Aktionismus und einzelnen engagierten Akteurinnen und Akteuren geprägt. Die Zusammenarbeit mit Betroffenen (z. B. jüdische Gemeinde) und Migrantinnen- und Migrantenselbstorganisationen sei zu wenig ausgeprägt. Die Finanzierung konzentriere sich momentan auf spezialisierte Projekte im Bereich Rechtsextremismus und könne eine langfristige nachhaltige Strukturförderung nicht sicherstellen. Der politische Hintergrund von Angriffen werde oft nicht wahrgenommen. Generell sei eine geringe Sensibilität für An- und Übergriffe mit rechtsextremem Hintergrund bei staatlichen Behörden festzustellen. Auch die generelle Reduzierung des Problems auf eine Rechts-Links-Problematik sei nicht zielführend. Das konsequente Umgehen und Verhindern der Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus, weil negative Berichterstattung über die eigene Stadt befürchtet werde, sei problematisch. Außerdem sei die Definition rechtsextremer Äußerungen als Rechtspopulismus gefährlich, da so eine demokratische Legitimation hergestellt werde, die im Widerspruch zu den geäußerten Inhalten stehe. Diskussion In der folgenden Diskussion mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Workshops wurde deutlich, dass die Vermittlung von Werten wie Vielfalt und Miteinander in der Präventionsarbeit als besonders wichtig angesehen wird. Zudem sei die Vernetzung zwischen unterschiedlichen Projekten notwendig, die eine Bündelung von Ressourcen mit sich bringen könne. In den Projekten müsse man mit allen zusammenarbeiten, um gegen Diskriminierung und Rassismus vor Ort zu kämpfen. Vereinsstrukturen vor Ort böten sich dafür an. In strukturschwachen Gegenden sei man für die Radikalisierungsprävention sehr unterschiedlich aufgestellt. Wie stark die Angebote der Radikalisierungsprävention vor Ort vertreten seien, hänge oftmals von einigen wenigen engagierten Akteurinnen und Akteuren ab. Für öffentlichen Einsatz gegen Rassismus in der Stadt zu werben sei leichter als auf dem Land. Die Anonymität in Großstädten biete einen gewissen Schutz, dies sei in ländlichen Strukturen nicht gegeben. Ein großes Problem sei, dass Rechtsextreme vor allem in ländlichen Räumen, aber verstärkt auch in Städten Bereiche der sozialen Arbeit für sich nutzbar machten. Ein Teilnehmer schilderte, dass in Sachsen die öffentliche Jugendhilfe im ländlichen Raum zurückgegangen sei und Rechtsextreme diese Lücke gefüllt hätten. Auch andere Teilnehmende berichteten, dass Organisationen wie die Feuerwehr oder Sportvereine durch Rechtsextreme unterwandert seien. Um dort Präventionsarbeit oder konkrete Projekte gegen Rechtsextremismus initiieren zu können, müsse zunächst ein Konsens hergestellt werden, dass rechtsextreme Strukturen und Unterwanderung nicht akzeptabel seien. 48

49 Allgemein solle man nicht nur kurzfristig auf Probleme reagieren, sondern diese durch langfristige Förderungen auch angehen. Es gäbe gute Programme, die auslaufen und dann nicht fortgeführt werden könnten. Hier sei eine dauerhafte Strukturförderung dringend erforderlich. Die Bundesebene sei allerdings bei dauerhaften Förderungen durch die föderalen Strukturen stark eingeschränkt. Für ein gutes Personalentwicklungskonzept sei jedoch eine langfristige Planungssicherheit unabdingbar. Oftmals stünden bei der Bekämpfung von Vorurteilsstrukturen nur die Symptome (z. B. die Wahlerfolge rechtsextremer oder rechtspopulistischer Parteien) im Vordergrund. Die Ursachen für die Phänomene würden hingegen häufig außer Acht gelassen. Außerdem müsse neben Rechtsextremismus auch Linksextremismus noch stärker thematisiert werden. Hier bestünde die Herausforderung jedoch darin, konkrete Projektideen zu entwickeln. Besonders wichtig sei es, Kinder präventiv zu schützen, damit sie nicht rechtsextreme Tendenzen oder Gesinnungen ihrer Eltern übernehmen würden. Die Erwachsenen zu erreichen sei jedoch ein großes Problem. Botschaften Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig, dass die Ursachenforschung im Hinblick auf Rechtsextremismus mit verbesserter Datenlage intensiviert werden muss. Dazu brauche es mehr Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis. Außerdem sollten Familienstrukturen in der Präventionsarbeit Berücksichtigung finden. Die Bewusstseinsbildung auch mit Hilfe der Medien sollte gestärkt werden. Die Teilnehmenden einigten sich auf die folgenden zwei Kernbotschaften: - Rechtextremismus sollte als vielfältiges Phänomen betrachtet werden, dem auf vielen Ebenen Rechnung getragen werden muss. - Es braucht eine langfristige Strukturförderung und eine Verstetigung der Förderung. Außerdem ist eine bessere Vernetzung der einzelnen Partner notwendig. 49

50 8.08 Zum Image politischen Engagements fehlt es an öffentlicher Anerkennung? Moderation: Katrin Kowark Bunderverband Deutscher Stiftungen Impulse: Anetta Kahane Amadeu Antonio Stiftung Markus Nierth Bürgermeister a. D. Tröglitz Nina Leseberg Deutscher Engagementpreis Der Workshop Zum Image politischen Engagements fehlt es an öffentlicher Anerkennung? wurde in Form einer Gesprächsrunde mit den Referenten Markus Nierth, Anetta Kahane sowie den Workshopteilnehmenden durchgeführt. Zunächst begrüßte Nina Leseberg alle Teilnehmenden und führte in das Thema ein. Anschließend gab die Moderatorin Katrin Kowark allen Anwesenden in einer Vorstellungsrunde die Möglichkeit darzustellen, was für sie persönlich politisches Engagement bedeutet. Exemplarisch nannten die Anwesenden den Einsatz für Schwächere, der Kampf um Gleichwertigkeit und für Meinungsvielfalt sowie das Engagement für demokratische Grundwerte. Auf die Vorstellungsrunde folgte ein Gespräch zwischen Anetta Kahane, Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung und Markus Nierth, dem ehemaligen Bürgermeister von Tröglitz. Kahane und Nierth haben einige Gemeinsamkeiten: Sie wurden in Ostdeutschland sozialisiert und setzen sich für Menschlichkeit, Menschenwürde, Schutz von Minderheiten und gegen Rassismus ein und ihnen ist in ihrem Leben viel Aufmerksamkeit und mediale Beobachtung zuteil geworden. 50

51 Markus Nierth berichtete dem Plenum über seine persönlichen Erfahrungen als ehemaliger Ortsbürgermeister des 800 Seelen-Ortes Tröglitz in Sachsen-Anhalt. Dieses Amt hatte Nierth von 2009 bis 2015 als ehrenamtlicher Ortsbürgermeister inne. Als Nierth sich 2015 öffentlich für die Unterbringung von Geflüchteten einsetzte, werden er und seine Familie öffentlich diffamiert und wirtschaftlich geschädigt. Nach Meinung der Bürgerinnen und Bürger von Tröglitz sei Nierth von einem Kümmerer zum Nestbeschmutzer geworden. Markus Nierth ist von seinem Amt des ehrenamtlichen Bürgermeisters zurückgetreten, weil ein klar fremdenfeindlicher Demonstrationszug vor seinem Privathaus von den zuständigen Behörden genehmigt worden ist. Die Versammlungsfreiheit sei hier vor den Schutz des Einzelnen und seiner Familie gestellt worden. Die Amadeu Antonio Stiftung fördert vor Ort deutschlandweit, engagierte Jugendliche und mutige Erwachsene, die für Minderheitenschutz und Menschenrechte eintreten, Rassismus benennen und bekämpfen. Für die Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung, Anetta Kahane, habe Bürgerschaftliches Engagement beziehungsweise Engagement nur einen Wert, wenn man sich dabei auch immer für die Vielfalt einsetze. Ansonsten sei Engagement, Kahanes Auffassung nach, beliebig. Kahane betonte mehrmals, dass Gleichwertigkeit der Grundkonsens für jegliches Engagement sein müsse egal, ob man sich im Umwelt-, Sozialoder Bildungsbereich engagiere. Beide Referenten waren sich bei ihren Impulsvorträgen einig: Politisches Engagement sollte nicht als Selbstverständlichkeit angesehen werden. Es bedarf umfangreicher Förderung und eines Rückhalts aus der gesellschaftlichen Mitte. Beide sehen das insbesondere in den ländlichen Räumen der ostdeutschen Bundesländer als nicht ausreichend gegeben. Hier ist jeder und jede Einzelne aufgerufen, Menschen zu unterstützen, die sich politisch engagieren. Diskussion Bevor die Workshopteilnehmenden mit dem Podium in die Diskussion kamen, nannte Katrin Kowark noch einige Hintergrundinformationen zum politischen Engagement. Politisch engagierte Personen in Deutschland seien vor allem gebildet, männlich und mittelalt. Die Partizipationsrate von privilegierten Bevölkerungsschichten im politischen Engagement sei fast doppelt so hoch. Unterrepräsentiert seien einkommensschwache und bildungsferne Personen. Politische Partizipation meine Wahlbeteiligung, Engagement in Parteien und nichtkonventionelle Formen der Partizipation (Bürgerinitiativen, Demonstrationen, Boykotte und Petitionen). Laut Freiwilligensurvey 2016 seien im Jahr ,6 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren freiwillig engagiert gewesen, das entspreche 30,9 Millionen Menschen. Über die Hälfte der Engagierten sei in Vereinen und Verbänden freiwillig tätig, gefolgt von Engagement in individuell organisierten Gruppen, kirchlichen Einrichtungen, religiösen Vereinigungen sowie kommunalen und staatlichen Einrichtungen. Gefragt nach den Bereichen, in denen sich Frei- 51

52 willige engagierten, lande Politik und Interessenvertretung mit 3,6 Prozent nur auf dem 8. Rang hinter Sport, Schule/Kita, Kultur/Musik, Soziales und Kirche. Der Frage, welchen Stellenwert politisches Engagement in unserer Gesellschaft habe, wurde im Plenum zunächst die Frage vorangestellt, auf welchen Werten politisches Engagement in unserer Gesellschaft basieren sollte. Die Gruppe war sich einig darüber, dass politisches Engagement in unserer Gesellschaft nur Anerkennung erfahren sollte, wenn es auf den Grundwerten des Grundgesetzes basiere. Dafür bedürfe es der Stärkung mündiger Bürgerinnen und Bürger, die sich für die richtigen Werte und Ideale in unserer Gesellschaft einsetzten. Richtig wird im Sinne von grundgesetzkonform, die Würde des Menschen ist unantastbar, Meinungsfreiheit etc. verstanden. Denn Engagement finde auch im Rahmen rechter Strömungen statt. Diese Strömungen setzten sich ebenfalls für politische Bildung ein. Dabei sei politische Bildung nicht automatisch politische Bildung im Sinne des Grundgesetzes. Heutzutage werde gerade im Osten politisches Engagement für z. B. den Kinderspielplatz vom Müll befreien oder ähnliches mit Skepsis betrachtet, beziehungsweise sogar negativ bewertet. Anetta Kahane beschrieb ihre gesellschaftliche Beobachtung, dass sich eine Form des Kulturpessimismus entwickelt habe, die dahin führe, dass Demokratie nicht mehr als Handlungsmöglichkeit wahrgenommen werde. Diese Entwicklung stelle eine Bedrohung für die Gesellschaft dar, denn dies fördere antidemokratische Tendenzen, die z. B. in Tröglitz stärker würden. Das Plenum war sich einig, dass das Zurückziehen des Einzelnen aus der Gesellschaft ins Private nicht die Demokratie gefährde. Doch wie kann man politisches Engagement vor allem für jüngere Generationen attraktiver machen? Es sei unter anderem wichtig, der jungen Generation konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, sodass politisches Engagement nicht nur etwas Abstraktes bleibe. Beispielsweise könnten die Schulen konkretes Engagement an die Schülerinnen und Schüler herantragen, die sie in ihrer Freizeit ausführen können. Das Ganze sollte dann an den Unterricht gekoppelt sein. Wichtig sei, dass die Wirkung des eigenen Engagements erkennbar werde. Dies wiederum sei häufig nicht unmittelbar zu erkennen, sondern dauere Jahre. Neben der politischen Bildung sei aber auch eine starke emotionale Basis wichtig, um zum Beispiel den Zuzug Fremder als etwas Positives betrachten zu können und nicht als etwas Beängstigendes. Hier helfe laut Markus Nierth auch die beste Bildung wenig, wenn wir es mit gebrochenen Kinderseelen zu tun haben. Hingewiesen wurde in der Diskussion auch darauf, dass politische Bildung nicht mit politischem Engagement gleichzusetzen sei. Denn politische Bildung dürfe nicht in den Blick nehmen, was sein soll, sondern erklärt, was ist. Das sei auch entsprechend im Gemeinnützigkeitsrecht so verankert, sodass es hier Hürden für politisch engagierte Menschen (außerhalb der Parteienlandschaft) gäbe und auch für die Förderung politischen Engagements. Ein beliebtes und weit verbreitetes Instrument der öffentlichen Anerkennung seien Wettbewerbe und Preise. Zuvorderst seien sie eine große Wertschätzung für die Engagierten, die sich in ihrer Zielsetzung bestärkt fühlten und zum Weitermachen motivierten. Markus Nierth wurde beispielsweise gemeinsam mit seiner Frau Susanna Nierth 2017 vom Bund der Lutherstädte mit dem Preis Das unerschrockene Wort 2017 für deren zivilgesellschaftliches Engagement im Kampf gegen demokratiegefährdende und rechtsextremistische Strömungen in Deutschland 52

53 gewürdigt. Für Nierth sei diese Auszeichnung ein wichtiges Signal von außen, dass er mit seinem Engagement in Tröglitz nicht allein dastehe. Den Workshop beendete Katrin Kowark nach einer intensiven Diskussion mit folgenden Worten der Schriftstellerin Rebecca Martin: Wann, wenn nicht jetzt, ist die Zeit sich einzumischen? Wir haben nichts zu verlieren, wir haben die Welt zu gewinnen. Botschaften - Um sich politisch zu engagieren, bedarf es Mut. - Die politisch Engagierten brauchen Schutz und Rückhalt aus der Bevölkerung. - Nur dasjenige politische Engagement verdient Anerkennung, welches in Konformität mit dem Grundgesetz stattfindet. 53

54 8.09 Netzwerke als Ausdruck bürgerschaftlicher Selbstorganisation Moderation: Dr. Lilian Schwalb Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Impulse: Hamidou Bouba Zentralrat der Afrikanischen Gemeinde in Deutschland; Verband für interkulturelle Wohlfahrtspflege, Empowerment und Diversity Martin Gerlach Türkische Gemeinde in Deutschland Dr. Ansgar Klein Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Carola Schaaf-Derichs Sprecherinnen- und Sprecherrat Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement, aktiv in Berlin Landesnetzwerk Bürgerengagement Marion Zosel-Mohr Freiwilligen-Agentur Altmark e. V., Netzwerkprogramm Engagierte Stadt Netzwerke überall? Der Netzwerkbegriff hat auch im Kontext von Zivilgesellschaft, Bürgerschaftlichem Engagement und Engagementpolitik große Konjunktur. Mit Netzwerken, sektoren- und ebenenübergreifenden Kooperationen werden im Zusammenhang mit Fragen der gemeinsamen Lösung gesellschaftlicher Probleme, der Integration und Beteiligung, hohe Potentiale gesehen. In diesem Workshop beschäftigten sich die Teilnehmenden mit verschiedenen Beispielen von Netzwerken als Ausdruck bürgerschaftlicher Selbstorganisation. Als Gäste eines World Cafés diskutierten sie gemeinsam mit ihren Gastgebenden, führenden Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Organisationstypen und prominenter Netzwerke, über Voraussetzungen, Perspektiven und Kulturen der Netzwerkarbeit. Fragen der Wissensverschränkung und Koproduktion sowie der Beitrag von Netzwerken zur Förderung von Demokratieerfahrung wurden in den Blick genommen. 54

55 Dr. Ansgar Klein, Geschäftsführer des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement (BBE), stellte den Teilnehmenden in seinem einführenden Impuls überblickartig Aufbau, Aufgaben und Ziele des großen bundesweiten Netzwerks vor. Er hob insbesondere die Potentiale der Koproduktion und Wissensverschränkung hervor, die allen Mitgliedern des BBE sowie der politischen und Fachdebatte zur Bürgergesellschaft zu Gute kämen. Insbesondere betonte er unterschiedliche Zugänge durch informelles und formelles Engagement und vertrat die These, dass informelles Mehrebenen-Engagement noch stärker in den Blickpunkt genommen werden müsse. Carola Schaaf-Derichs berichtete in ihren Funktionen als Vertreterin des BBE-Sprecherinnenund Sprecherrates sowie von aktiv in Berlin Landesnetzwerk Bürgerengagement und als Geschäftsführerin der Landesfreiwilligenagentur und gab Einblick in ihre vielfältigen Erfahrungen aus der Netzwerkarbeit auf Bundes- und Landesebene. Sie stellte die These auf, dass Vernetzung kein Selbstzweck sei, sondern der Begründung bedürfe. Jedes Netzwerk müsse seinen Mehrwert verdeutlichen. Martin Gerlach, Bundesgeschäftsführer der Türkischen Gemeinde in Deutschland, skizzierte die vielfältige, auf unterschiedliche Weise vernetzte Landschaft der Migrantinnen- und Migrantenorganisationen in Deutschland. Diese Vielfalt nachzuvollziehen stelle allgemein eine große Herausforderung dar, für Kooperationspartner sowie Förderer. Die Vielfalt von Interessen dürfe derweil nicht dazu führen, dass Prozesse komplexer würden. Netzwerke brauchten Ziele, um wirksam zu werden und Qualitätskriterien, damit die Mehrwerte auch kommuniziert werden könnten. Gerlach empfahl eine Kartographie des Engagements, mit der ein Überblick darüber gewonnen werden könne, welche Potentiale in der Vernetzung liegen. Stakeholder müssten eingebunden werden, so dass der seines Erachtens wichtigste Beitrag zum Mehrwert von Netzwerken, die Partizipation, gewährleistet werden könne. Hamidou Bouba, Vorstandsmitglied des Zentralrats der Afrikanischen Gemeinde in Deutschland und Sprecher des Verbands für interkulturelle Wohlfahrtspflege, Empowerment und Diversity brachte neben seiner Expertise in Netzwerken auf der Bundesebene auch seine Erfahrungen aus der Lokalpolitik ein. Er fragte, wie die einzelnen Mitglieder eines Netzwerks zu einer produktiven und effektiven Zusammenarbeit gelangen könnten. Dabei stellte er die These auf, dass das Bündeln von Expertise selber als Vielfaltsressource herauszustellen sei. Marion Zosel-Mohr, Vorstandsmitglied der Freiwilligen-Agentur Altmark e. V., bezog sich auf ihre Erfahrungen im Förderprogramm Engagierte Stadt. Sie stellte heraus, dass Austausch alleine nicht ausreichend sei. Es müsse einen Benefit geben. Der persönliche Kontakt sei das Wichtigste in einem Netzwerk: Die Wertschätzung und Anerkennung sei der Treiber für eine gute Beteiligung. Dabei seien Anlaufstellen und Kontenpunkte von höchster Relevanz für den Wissenstransfer und die Impulssetzung. Demokratie und Engagement müssten zusammen gedacht werden. 55

56 World Café Nach den einführenden Kurzimpulsen traten die Teilnehmenden des Workshops in einen intensiven Austausch miteinander als Gäste an World Café-Tischen. Die Diskussionen an den Tischen wurden durch die fünf Expertinnen und Experten als Gastgebende moderiert und durch Leitfragen gestützt. Tisch 1 Gastgebende: Marion Zosel-Mohr Fragestellungen: Was brauchen wir für gute Netzwerkarbeit und Vernetzung (Voraussetzungen)? Wie sollten Modelle der Zusammenarbeit in Netzwerken begleitet, gefördert und unterstützt werden? Tisch 2 Gastgebende: Dr. Ansgar Klein und Martin Gerlach Fragestellungen: Wie haben sich Formen der Zusammenarbeit in Netzwerken weiterentwickelt? Was sind zeitgemäße Modelle der Koproduktion bzw. der Wissensverschränkung und wo sind interessante Perspektiven der Netzwerkarbeit? Tisch 3 Gastgebende: Hamidou Bouba und Carola Schaaf-Derichs Fragestellungen: Welchen Beitrag leisten Netzwerke zur Förderung von Demokratieerfahrung? Wo liegen diesbezüglich interessante Perspektiven der Netzwerkarbeit? Diskussion Die Ergebnisse der Kleingruppendiskussionen an den World Café-Tischen wurden abschließend im Plenum geteilt. Die Teilnehmenden hielten an Moderationswänden ihre Empfehlungen fest: Voraussetzungen - Immer notwendig? - Knotenpunkt - Hauptamtliche Struktur - Wissenstransfer, Impulse - Öffentlichkeitsarbeit Koproduktion - Netzwerke brauchen Ziele: Einen Wirkungsbegriff und ein Mehrwertmanagement - Netzwerkkoordination braucht Qualitätskriterien: Im Dienst der Ziele des Netzwerks und der Stakeholder - Netzwerke müssen partizipativ funktionieren, damit die Interessen der Stakeholder stattfinden - Kartographierung der Landschaft des Engagements ist erforderlich, um niemanden zu übersehen 56

57 Demokratieförderung - Öffnung von Programmen für Ältere, für Migrantinnen und Migranten, für alle Interessierten - Netzwerke zur Förderung der Demokratie in den ostdeutschen Ländern - Netzwerke: Vernetzung für mehr Power und mehr interkulturelle Öffnung - Wirksamkeit von Beteiligungsverfahren -> kritischer Faktor - Prävention von Extremismus-Entwicklung -> rechtsstaatlich und zivilgesellschaftliche Organisationen Botschaften - Netzwerke sollten als lernende Organisationen begriffen werden! - Netzwerke entfalten ihre Potentiale als Mittel zur Aktivierung von Ressourcen aus der Vielfalt! 57

58 8.10 Engagement für nachhaltige Entwicklung Moderation: Dr. Frank Heuberger Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Impulse: Dr. Simon Ramirez-Voltaire VENRO Martin Block Engagement Global 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen haben im September 2015 die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung beschlossen und mit den Sustainable Development Goals (SDG) einen globalen Rahmen für die Politik der kommenden Jahre definiert. Angesprochen ist die ganze Bandbreite der Politikbereiche: Wirtschaft, Soziales, Umwelt, Finanzen, Agrar- und Verbraucherpolitik, Verkehr, Städtebau, Bildung und Gesundheit. Besonders bemerkenswert ist dabei ein grundlegend neues Verständnis von Entwicklung, das sich nicht mehr nur an Länder des globalen Südens oder Schwellenländer richtet, sondern nachhaltige Entwicklung als unteilbare, global ausgerichtete und universell anwendbare Zielvorgabe versteht. Der Workshop ging der Frage nach, wie es aus zivilgesellschaftlicher Perspektive zwei Jahre nach Vereinbarung der 2030-Agenda um deren Umsetzung in und durch Deutschland steht und welchen Beitrag das Bürgerschaftliche Engagement dazu leistet. Martin Block stellte in seinen Vortrag zunächst die 17 SDG vor und wies auf ihre komplexe und enge Verschränkung miteinander hin sowie auf die 169 Unterziele und die zahlreichen Indikatoren zu ihrer Messung. Für Deutschland käme der Triple-Ansatz ( in, durch, mit Deutschland) zum Tragen, der zugleich auf das Nachhaltigkeits-Dreieck Soziales-Ökonomie-Ökologie verweise. In Deutschland hätten sich zur Umsetzung der SDG sowohl die öffentlich-staatlichen Akteure (Kommunen, Länder, Bund, EU) als auch Wirtschaft und Wissenschaft sowie vor allem 58

59 auch die Zivilgesellschaft bekannt. Da die Umsetzung der Ziele in nationaler Verantwortung geschehe, habe Deutschland sich auf staatlicher Ebene zur Erstellung freiwilliger nationaler Reports verpflichtet. Um hier eine Vorreiterrolle einzunehmen, wolle Deutschland zu jedem der SDG ein Indikatoren-gestütztes Ziel angeben. Es würden 63 Schlüsselindikatoren, meist verbunden mit quantifizierten nationalen Zielen definiert, deren Umsetzung kontinuierlich vom Statistischen Bundesamt überprüft werde. Dr. Simon Ramirez-Voltaire stellte als Vorstandsmitglied des deutschen Dachverbands entwicklungspolitischer NGOs (VENRO) und als Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Eine-Welt-Landesnetzwerke (AGL) die politische Bedeutung der SDG als normativer Handlungsrahmen nachhaltiger Politikgestaltung vor und erläuterte auch ihre konkrete Umsetzung in der Arbeit von Nachhaltigkeitsinitiativen. VENRO begleite den Prozess der Umsetzung der Agenda 2030 und sichere die zivilgesellschaftliche Beteiligung daran. Auf nationaler Ebene sei die aktuelle Nachhaltigkeitsstrategie, die am 11. Januar 2017 von der Bundesregierung verabschiedet wurde, ein zentrales Instrument zur Umsetzung. Auf internationaler Ebene lägen die Schwerpunkte beim Hochrangigen Politischen Forum zu nachhaltiger Entwicklung (High-Level Political Forum on Sustainable Development, HLPF) der Vereinten Nationen und den globalen Indikatoren zur Messung der SDG. Beide Impulsgeber stellten heraus, dass Engagement für eine nachhaltige Entwicklung nicht neu ist: Kultur, Sport, Gewerkschaften, die Frauen-, Umwelt-, Friedens-, Eine-Welt-, Menschenrechts-, Inklusions- und alle anderen (sozialen) Bewegungen gebe es (in Deutschland und anderswo) schon lange. Neu sei die enge Verzahnung dieser Engagementbereiche unter dem Dach der Nachhaltigkeit und seiner drei Dimensionen Ökonomie, Ökologie und Soziales. Darüber hinaus führe der universelle und globale Anspruch der SDG zur Erkenntnis, dass auch Deutschland ein Entwicklungsland mit vielen Defiziten sei. Nach wie vor sei unklar, welche Bedeutung den SDG tatsächlich in der täglichen Politik zukomme, abgesehen von der traurigen Tatsache, dass die Ziele selbst kaum in der Öffentlichkeit bekannt seien und auch von Seiten der Politik nicht promotet würden. Für die Zivilgesellschaft komme es daher darauf an, hier nicht nur eine Watchdog-Funktion gegenüber Staat und Wirtschaft zu übernehmen und zur Verbreitung der SDG beizutragen, sondern mit den SDG im eigenen Engagement einen Imagetransfer in beide Richtungen zu erreichen. Das heißt: Eine Verbindung herzustellen, welche den SDG als eigenes Engagement diene und damit zugleich auch die übergeordnete Bedeutung hervorzuheben. Damit werde jedes SDG im einzelnen Engagement konkretisiert und erlebbar. 59

60 Diskussion Neben den Fachimpulsen führte der Workshop zu einem intensiven Austausch zwischen zivilgesellschaftlichen Initiativen, Organisationen und Netzwerken, die im Bereich der gesellschaftlichen Transformation zur Nachhaltigkeit aktiv sind. Kritisch Bezug wurde auf den 2016 veröffentlichten inoffiziellen SDG-Index genommen, der den Entwicklungsstand von 149 der 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen vergleicht. Der SDG-Index präsentiere ein Bild der Vormachtstellung europäischer Länder, ohne jedoch wichtige Faktoren zur Ungleichheitsentwicklung der Länder miteinzubeziehen. Botschaften - Die Stärke der SDG liegt in ihrer globalen Gültigkeit, ihre Schwäche in der geringen Konkretion und im Vermissen von Handlungsanweisungen. - Zu ihrer Umsetzung bedarf es eines neuen interaktiven Modells von Zivilgesellschaft, privatem Sektor und Politik. - Das altbekannte Credo Global denken, lokal handeln erscheint unter der Maßgabe der SDG aktueller denn je. Die Arbeitsgruppe empfiehlt insbesondere, die SDG als handlungsleitende Grundlage der Engagementpolitik und -Förderung anzuerkennen. Bürgerschaftliches Engagement ist in all seinen Facetten Teil nachhaltiger Entwicklung. 60

61 8.11 CivicTech digitaler Impuls für das Bürgerschaftliche Engagement Moderation: Maren Heltsche Digital Media Women e. V. Impulse: Stefan Peters betterplace.lab/gut.org Resa Mohabbat Kar Fraunhofer FOKUS, Kompetenzzentrum Öffentliche IT Hanno Terbuyken evangelisch.de Lena Rickenberg Good Hood GmbH Julia Kloiber Open Knowledge Foundation Deutschland e. V. Unter dem Titel CivicTech digitaler Impuls für das Bürgerschaftliche Engagement wurde mit über 40 Vertreterinnen und Vertretern aus Vereinen, Initiativen, Stiftungen, Behörden und Unternehmen über die Frage diskutiert, wie Bürgerschaftliches Engagement mit digitaler Technologie (CivicTech) gelingen kann und wie sich Organisationen entwickeln müssen, damit sie von den Chancen der Digitalisierung profitieren können. Stephan Peters vom betterplace.lab eröffnete das Forum mit einem Impulsvortrag zum Thema Digitalisierung in Non-Profit-Organisationen. Strategie, Kultur und Kompetenzen im digitalen Wandel. Der Vortrag beruhte auf zwei Studien, die betterplace.lab im November und Dezember 2017 veröffentlicht hat: zum einen über die Auswirkungen und Erfolgsfaktoren der Google Impact Challenge im Auftrag von Google.org und zum gleichnamigen Thema Digitalisierung in Non-Profit-Organisationen. Strategie, Kultur und Kompetenzen im digitalen Wandel im Auftrag der Stiftung WHU. Peters hob in seinem Impuls hervor, dass 97 Prozent der Non-Profit- Organisationen im sozialen Sektor ein Potenzial in der Digitalisierung sehen würden, jedoch 61

62 91 Prozent der Organisationen hier einen erheblichen Nachholbedarf für sich sähen. Durch die digitale Transformation veränderten sich Kultur und Arbeitsweise sowie die Steuerung von internen Prozessen oder Projekten. Sie ermögliche die Nutzung digitaler Tools und die Analyse von Daten sowie neue Formen der Kommunikation (z. B. Social Media). Damit dieses Potenzial von zivilgesellschaftlichen Organisationen und Vereinen effektiv genutzt werden könne, sei die Erarbeitung einer Digitalisierungs- und Datenstrategie erforderlich. Die Notwendigkeit einer Digitalisierungsstrategie hob auch Hanno Terbuyken vom Gemeinschaftswerk der evangelischen Publizistik (GEP) in seinem Praxisbeispiel hervor. Terbuyken hat anhand der Entwicklung des Medienportals evangelisch.de geschildert, wie ein umfassender Digitalisierungsprozess in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) angestoßen wurde und welche Erfahrungen dabei gemacht wurden: - Digital- und Technikkompetenz müsse aufgebaut, erhalten und vermittelt werden wenn möglich durch hauptamtliche Akteurinnen und Akteure in den Organisationen/Vereinen, - bevor eigene digitale Lösungen entwickelt werden können, sollte geprüft werden, ob es bereits entsprechende Anwendungen und Angebote gebe, die für das Engagement genutzt werden könnten, - alle Organisationsmitglieder, vom Digital-Enthusiasten bis zum digitalen Nachzügler, müssten bei der Gestaltung des Digitalisierungsprozesses mitgenommen werden. Im Anschluss an das Praxisbeispiel von Terbuyken hat Resa Mohabbat Kar von Fraunhofer FOKUS Kompetenzzentrum Öffentliche IT einen Impulsvortrag zum Thema Digitales Bürgerschaftliches Engagement und CivicTech gehalten. Mohabbat Kar hat dabei den Begriff Civic- Tech auf seine Bestimmung hin beleuchtet und eine entsprechende Definition entwickelt. Unter CivicTech seien digitale Tools zu verstehen, die - zur Unterstützung der ehrenamtlich Engagierten beim Mitreden, Mitbestimmen und Mitgestalten in öffentlichen Angelegenheiten des Gemeinwesens dienten, - und zur Förderung von Responsivität (Kommunikation/Dialog), Transparenz und Offenheit von Politik und Verwaltung (öffentlicher Sektor) auf allen Ebenen beitragen sollten. Damit zivilgesellschaftliche Organisationen und Verbände CivicTech wirksam einsetzen können, sei es wichtig, zuerst den Bedarf zu ermitteln, um dann das geeignete digitale Tool zu entwickeln bzw. anzuwenden Bedarf first, digitale Tools second. Lena Rickenberg von der Good Hood GmbH hat die Plattform nebenan.de vorgestellt. Die Plattform sei ein digitales Tool, mit dem sich Nachbarinnen und Nachbarn an ihrem Wohnort für gemeinsame Projekte und Ideen vernetzen könnten. Bislang seien über Nachbarinnen und Nachbarn in 350 Städten sowie in Kleinstädten und Dörfern über nebenan.de miteinander verbunden. Mit dem Deutschen Nach- 62

63 barschaftspreis 2017 der nebenan.de Stiftung seien die erfolgreichsten Nachbarschaftsprojekte ausgezeichnet worden. Derzeit entwickle nebenan.de die Möglichkeit, Vereinen den Zugang zur Plattform zu erleichtern. Julia Kloiber von der Open Knowledge Foundation Deutschland e. V. hat verschiedene erfolgreiche CivicTech-Projekte vorgestellt: - Code for Germany, - Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung, - und Crowdsourcing von Luftqualitätsdaten #Stuttgart. Die Projekte haben nochmal veranschaulicht, was CivicTech ist und wie dadurch Bürgerschaftliches Engagement gelingen kann. Zudem hat Julia Kloiber den Prototype Fund vorgestellt, mit dem Softwareprojekte im Bereich CivicTech gefördert werden. Botschaften - CivicTech unterstützt Bürgerschaftliches Engagement - Bedarfe first digitale Tools second - Vision/Strategie und Raum für Experimente - Akteure abholen und mitnehmen 63

64 8.12 Nachhaltige Strukturen zur Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements Moderation: Dörthe Graner Journalistin Impulse: Dr. Christoph Steegmans Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Tobias Kemnitzer Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen e. V. Katarina Peranic Stiftung Bürgermut Dr. Mehmet Alpbek Bundeselternnetzwerk der Migrantinnen- und Migrantenorganisationen für Bildung und Teilhabe Dr. Thomas Röbke Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Uwe Amrhein Generali Deutschland AG In der zweiten großen Podiumsdiskussion ging es um die Frage, wie sich nachhaltige Strukturen zur Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements schaffen lassen. Viel diskutiert wurde dabei, wie stark die finanzielle Förderung ausfallen solle und wie dabei eine Versäulung und Projektitis vermieden werden könne, also die Förderung sich nur noch selbst erhaltender Strukturen. Tobias Kemnitzer verwies auf das Problem, dass gerade nicht sehr wohlhabende Kommunen sich auch deutlich weniger freiwillige Engagementförderung leisten könnten, was sich auf die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse im Land auswirke. Hier sei es das Ziel der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen, überall Engagementmöglichkeiten zu schaffen. Ein Grundsockel an Finanzierung sei daher wichtig. Er berichtete davon, dass für die Freiwilligenagenturen ein Qualitätsmanagementsystem entwickelt worden sei, um Expertise zu teilen, 64

65 dadurch werde man besser. Die Förderer interessiere diese erfolgreiche Kooperation allerdings kaum, es werde finanziell nicht belohnt, sondern im Gegenteil Geld wieder weggenommen. Das sei absurd. Kemnitzer kritisierte außerdem, dass in der Geflüchtetenhilfe die Behörden schnell und unbürokratisch reagiert hätten, weil klar gewesen sei, dass es ohne die Zivilgesellschaft in der Situation nicht funktioniert hätte. Jetzt würden diese fantastischen Netzwerke und aufgebauten Kooperation allerdings nicht weiter gefördert. Es ist einfach eine politische Fragestellung: Wie wollen wir Zukunftsthemen in diesem Land gemeinsam angehen? So lange die Politik nicht erkennt, dass es dafür eine Zivilgesellschaft braucht, die der Integrationsmotor ist, genauso wie Bildung und Arbeitsmarkt, wird sich an dieser Stelle nichts verändern, so Kemnitzer. Dr. Thomas Röbke verglich die Engagementlandschaft zunächst mit einer vielfältigen und bunten Blumenwiese, auf der viel wachse, weil Engagement eben nicht am Reißbrett entstehe. Damit müsse die Politik jedoch intelligent umgehen, bestimmte Dinge müssten gefördert werden, dazu gehöre auch eine gewisse Strukturförderung. Aber man brauche auch immer wieder neue Impulse. Eine Bundesengagement-Stiftung könne dafür ein interessantes Modell sein. Insgesamt stehe man bei der Frage nach verstetigten Infrastrukturen für Bürgerschaftliches Engagement auch vor der großen Herausforderung, dass die alten Systeme vielleicht nicht mehr hundertprozentig funktionierten. Als Beispiel nannte er den früher durchaus üblichen Weg der Verbandlichung von Vereinen, der eine zusätzliche Möglichkeit zur Unterstützung der Strukturen vor Ort geschaffen habe. Heute sei aber nur die Hälfte der Vereine in Verbänden. Die Zahl der informellen Gruppen steige also, für die es an klassischen Unterstützungsmöglichkeiten fehle. Hier müsse modern mit übergreifenden Plattformen regiert werden, die Unterstützung für verschiedene Engagementformen zu bieten in der Lage sei. Die Idee der Stiftung Bürgermut erläuterte Katarina Peranic. Die Stiftung gebe kein Geld, sondern biete vor allem die Möglichkeit der Vernetzung und des Wissenstransfers. Man verstehe sich als kleine Netzwerkorganisation, die viele lokale Partnerinnen und Partner oder die Bundesebene zusammen bringe. Sie berichtete aus dem Bereich der digitalen Flüchtlingshilfe, in dem viel Neues, viele Innovationen entstanden seien und in dem sich Personengruppen engagiert hätten, die vorher überhaupt nicht in diesem Bereich tätig gewesen seien. Viele dieser Aktivitäten seien jedoch auf anderthalb Jahre beschränkt gewesen und nun existierten von den vielen Innovationen viele nicht mehr. Es müsse also mehr darum gehen, bei der Förderung auch die zu unterstützen, die schon länger am Markt seien, die eine gewisse Erfahrung hätten und somit auch größer werden könnten. 65

66 Dr. Mehmet Alpbek betonte, wie wichtig ein Bundesnetzwerk sein könne. Es gehe darum, ein Sprachrohr für gemeinsame, bundesweit relevante Anliegen zu schaffen. Mit einer solchen Plattform könne vermieden werden, dass lediglich einzelne Partikularinteressen vertreten würden. Ziel sei auch, dadurch die Bildungspolitik mit zu beeinflussen. Er erzählte aus der praktischen Arbeit, dass viele Engagierte mit bürokratischen Anforderungen, etwa Rechnungen und Belege einzureichen, überfordert seien. Um nachhaltige Strukturen zu schaffen, seien für den organisatorischen Bereich Ansprechpartnerinnen und -partner und Unterstützerinnen und Unterstützer für die ehrenamtlich Tätigen nötig. Dr. Christoph Steegmans verwies auf viele Initiativen, die ohne öffentliches Geld funktionierten, was auch eigentlich der Ursprung des Bürgerschaftlichen Engagements sei. Dennoch komme jede Initiative aber einer bestimmten Größenordnung kaum ohne ein Hauptamt aus, weil sie sonst in sich zusammenfalle. Er schilderte weiter, dass es eine große Schwierigkeit für das Ministerium sei, zu entscheiden, wer wirklich die meiste Förderung verdiene. Es müsse bei jeder Auszahlung von Bundesmitteln darauf geachtet werden, wo sich die größte Hebelwirkung entfalten könne. Eingeschränkt sei dies noch dadurch, dass der Bund nur bundesweit agierende Organisationen fördern dürfe. Durch diese Priorisierung werde automatisch gute andere Arbeit hintenan gestellt. Man müsse viel öfter nein als ja sagen. Nötig sei daher eine deutlich bessere Finanzierungskompetenz, was aber nur nach Änderung der Bundeshaushaltsordnung möglich sei. Hier sei eine schnelle Änderung aber nicht zu erwarten. Er verwies auch darauf, dass es in der Zivilgesellschaft versteckte Eitelkeit gebe, so dass jede Initiative beispielsweise den Ehrgeiz habe, eigene Qualitätsstandards zu entwickeln, statt einfach mal die von einer anderen zu übernehmen. Uwe Amrhein kritisierte, dass es nicht darum gehen könne, das momentane System und Verhältnis zwischen Zivilgesellschaft, Staat und Unternehmen marginal zu verbessern. Hier sei ein grundlegender Wandel nötig. Generali habe vor rund fünf Jahren beschlossen, so gut wie keine Projekte mehr zu fördern, sondern in die Professionalisierung, Verstetigung und Verbreitung von bereits existierenden und bewährten Lösungen zu investieren. Die Erfahrung sei danach aber nicht gewesen, dass aus der zivilgesellschaftlichen Arena eine erhöhte Nachfrage gekommen sei, weil endlich einmal Infrastruktur Förderung bekomme. Er erklärte das damit, dass es einen ritualisierten und auf Förderbedingungen konditionierten Dialog zwischen dem vermeintlichen Förderern und Geförderten gebe. Der starke Blick auf neue Projekte, Innovationen und Start-ups in der Gründungsphase, die wie kleine Pflänzchen leichter begossen werden könnten, verhindere zum Teil eine solide Strukturfinanzierung. Den zivilgesell- 66

67 schaftlichen Akteurinnen und Akteuren empfahl er, nicht immer nach alleskönnenden Projektmanagerinnen oder -managern zu rufen, sondern Teile dieser Aufgaben möglicherweise auszulagern und untereinander zu kooperieren. Diskussion In der Diskussion wurden Beispiele dafür genannt, wie wichtig hauptamtliche Strukturen als Rahmenbedingungen dafür sind, das vorhandene ehrenamtliche, Bürgerschaftliche Engagement zu unterstützen. Mehrmals wurde darauf hingewiesen, dass es einen hohen bürokratischen Aufwand für kleine Dinge wie etwa Fahrtkostenerstattung oder Aufwandsentschädigungen gebe. Uwe Amrhein warf in diesem Zusammenhang noch einmal die Frage auf, ob es um das Interesse an einem Projekt und eine Lösung eines Problems gehe oder darum, eine Organisation am Leben zu erhalten. Dem wurde entgegen gehalten, dass es Strukturen geben müsse, um auch einmal zeitweilig unterschiedlich stark ausgeprägtes Engagement weiterführen zu können. Mehrere Teilnehmende wiesen darauf hin, dass es mehr Möglichkeiten geben müsse, etwa Strukturen gemeinsam zu nutzen. Laura Kolland vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge wies auf den Ansatz von Ressourcen-Häusern beim Engagement mit und für Geflüchtete hin. In diesen Zentren könnten Räume und informelle Strukturen auch von anderen genutzt werden, auch gebe es die Möglichkeit Dinge über ein Mikro-Budget schnell und kurzfristig zu finanzieren. Eva Nemela von der Körber Stiftung, Programmbüro Engagierte Stadt, regte dazu an, die Perspektive zu wechseln und fragte, welche Ansprüche die Podiumsteilnehmenden denn an die Zivilgesellschaft hätten. Amrhein erwiderte, dass er als Unternehmensvertreter nichts von der Zivilgesellschaft zu erwarten habe. Vielmehr gehe es darum, ein gemeinsames Ziel zu verfolgen und zu überlegen, wer welche Ressource in einen gemeinsamen Topf lege, um dieses Ziel zu erreichen. Dabei sei die Ressource Geld nicht die wichtigste. Man müsse das Denken in den Kategorien Förderer und Geförderte beenden. Steegmans sagte, dass es aber für das Engagement wichtig sei, mit dem bestehenden System weiterzuarbeiten, solange dies noch nicht grundlegend geändert sei. Botschaften - Probleme lösen, nicht kultivieren. - Nicht Förderung, sondern gesamtgesellschaftliches Investment. 67

68 IX. Impressionen Bilder vom Markt der Möglichkeiten 68

69 69

70 Bilder vom 2. Deutschen EngagementTag 70

71 71

72 Dieses PDF ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit der Bundesregierung und wird kostenlos zur Verfügung gestellt. Herausgeber: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Referat Öffentlichkeitsarbeit Berlin Für weitere Fragen nutzen Sie unser Servicetelefon: Montag Donnerstag 9 18 Uhr Fax: info@bmfsfjservice.bund.de Einheitliche Behördennummer: 115* Zugang zum 115-Gebärdentelefon: 115@gebaerdentelefon.d115.de Stand: Februar 2018 Redaktion: Marcus Müller/Journalist Gestaltung: Bildnachweise: Herbert Jennerich/BAFzA * Für allgemeine Fragen an alle Ämter und Behörden steht Ihnen auch die einheitliche Behördenrufnummer 115 von Montag bis Freitag zwischen 8.00 und Uhr zur Verfügung. Diese erreichen Sie zurzeit in ausgesuchten Modellregionen wie Berlin, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen u.a.. Weitere Informationen dazu finden Sie unter w w w.115.de. 72

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