Wasserstadt Solothurn
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- Kora Althaus
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1 Wasserstadt Solothurn Deponie Stadtmist : Gefahrenpotential und Sanierungsmöglichkeiten Präsentation: Marcos Buser, Gutachten&Projekte, Zürich
2 Inhalt 1 Entsorgungspraxis der Vergangenheit: ein Rückblick 2 Die Deponie Stadtmist : aktuelle Situation 3 Ausblick: wie weiter? 4 Folgerungen
3 Entsorgungspraxis der Vergangenheit Bis vor wenigen Jahrzehnten keine gesetzliche Regelungen für die Entsorgung von Abfällen (GSchV 1971, Deponierichtlinie 1972) Abfälle wurden in Stadt- oder Gemeindenähe auf Deponien gekippt Keine Untersuchungen (z.b. Eignung Untergrund, Schutzgüter) Keine technischen Abwehrmassnahmen (z.b. Basisabdichtungen, Deponiesickerwasser-Drainagen usw.) Entsorgungspraxis der Vergangenheit führt zu Problemen
4 Probleme von Deponien dieser Generation (bis 70er Jahre 20stes Jahrhundert) Völlig ungeordnetes Kippen von Abfallgemischen (Kehricht [unverbrannt] + Gewerbe + Industrie) Zwiebelschalen - Ablagerungen Keine technischen Abwehrmassnahmen (von oben: minimaler bis kein Schutz gegen Niederschläge; von unten: kein Schutz gegen Grundwasser [Deponiesohle häufig im Grundwasser]; keine oder kaum Fassungs- und Behandlungssysteme) Bildung von Deponiegasen und Deponiesickerwässern Umweltbelastungen Umwelt-Dreckschleudern
5 Konsequenzen dieses Umgangs mit Abfällen auf die Umwelt (Altdeponien, Industriestandorte) Gewässer- und Grundwasserverschmutzungen dauerhafte Emissionen und Immissionen teure Behebung von Schäden meistens auf Kosten der öffentlichen Hand Bewusstsein um unhaltbare Situation führte zu gesetzlichen Anpassungen
6 Gesetzliche Regelungen Technische Verordnung über Abfälle vom Altlastenverordnung vom Verordnung über die Abgabe zur Sanierung von Altlasten vom Rechtliche Grundlagen für die heutige Beurteilung von Altstandorten und deren Sanierung
7 2 Deponie Stadtmist SO Situation
8 Deponie Stadtmist - aktuelle Situation Kurze Charakterisierung des Abfallinventars Hauskehricht /Sperrgut, Bauabfälle, Spital-, Gewerbe- und Industrieabfälle = alles, was in der Stadt Solothurn nicht mehr gebraucht wurde Wie damals üblich keine Lagerkataster erstellt (Kunterbunter im Zwiebelschalen - oder Hügel-Modus abgelagert = Kopfschüttungen) Schwere Fahrzeuge (Traxe / Bagger bis 60 t) fahren über Deponiegut = kaum grössere Chargen im Deponiegut intakt (z.b. Fässer) Inhalt: das ganze Periodensystem ist vorhanden, Nichtmetalle, Alkalimetalle, Metalle und Übergangsmetalle (Schwermetalle), in Form von Salzen, Hydroxiden, Oxiden usw. Kohlenstoffverbindungen als Organika (Kompostierbare, Lignine) und künstlich hergestellte organische Stoffe (Xenobiotika/Medizin) + Bakteriologie in der Regel keine Stoff-Bilanzen, muss aus Analysen rekonstruiert werden
9 Standorteigenschaften (1)
10 Standorteigenschaften (2)
11 Freigesetzte Schadstoffe Umfangreiche Untersuchungen durch spezialisierte Büros Man misst (aus Wasserproben aus Bohrlöchern, Bachwasser und Drainagerohren, aus Festproben und Gas-/Porenluftproben): Leitstoffe wie Leitfähigkeit im Wasser, Trübung Salzionen, Metalle (insb. Schwermetalle ), organische Summenparameter und organische Verbindungen (aromatische und aliphatische KW: CKW, BTEX, PAK, PCB usw.) Gase: CH 4, H 2 S, CKW Inhalt: grosse Vielfalt an Schadstoffen vorhanden aber keine klar eingrenzbaren Schadstoffquellen ( hot-spots )
12 Freigesetzte Schadstoffe Umfangreiche Untersuchungen durch spezialisierte Büros
13 Freigesetzte Schadstoffe Umfangreiche Untersuchungen durch spezialisierte Büros
14 Abbau chlorierter Kohlenwasserstoffe ein Beispiel Stufenweiser Abbau Tochterprodukte (Metaboliten) Veränderte Toxizität Lange Abbauzeiten
15 Schutzgüter und Sanierungsbedürftigkeit Schutzgüter Fliessgewässer (kanalisierte Bäche, Aare) Grundwasser Boden im Abstrom Deponie Grenzwerte und Sanierungsbedürftigkeit Ueberschreitung Grenzwerte (Ammonium, Vinylchlorid) Sanierungsbedürftigkeit ausgewiesen
16 Exponiertheit und Dauer der Umweltbelastung Exponierte Aare-nahe Deponie Abbau langsam (z.b. Tetrachlorethen Vinylchlorid) Auswaschung über lange Zeiträume (Jahrhunderte) Schutzgüter langfristig betroffen Generationenproblem Handlungsbedarf ausgewiesen
17 3 Wie weiter? Massnahmenpalette breit Natural attenuation = nicht viel machen, billigste Strategie Eingriffe in Deponiekörper (Belüftungen / Strippen / Air- Sparging usw.), Abbau Organika Umhüllen (Oberflächenabdichtung, Basisabdichtung hier nicht mehr möglich [Einkapseln auf Zeit]), Verzögerung Auswaschung Eingriffe ausserhalb Deponie (Dichtwände und Pump&Treat, Funnel&Gate usw.), Behandlung der Schadstoffe Quelle ausräumen und sachgerecht entsorgen
18 Langzeitbetrachtung Natural attenuation = Langzeitverdünnung am Standort Eingriffe in Deponiekörper, Umhüllen und Eingriffe ausserhalb Deponie: Wirkung beschränkt, lösen Problem nicht an der Quelle Ausräumen und sachgerecht entsorgen = Problem an der Quelle lösen, keine Langzeitauswirkung mehr Entscheid erforderlich
19 Win-Win oder Stopp? Wirtschaftlichkeit von Sanierungsmassnahmen Irgend jemand muss bezahlen (z.b. öffentliche Hand? Bauherr? bei Vollsanierungen, Verlust an Kulturland/Bauland bei Belassen des jetzigen Zustands) Seltene Fälle, wo eine Altlastensanierung finanziell vollständig überwälzt werden kann Mit Wasserstadt Solothurn besteht die Möglichkeit, einen attraktiven Standort baulich aufzuwerten und die langzeitliche Umweltbelastung an der Quelle zu beseitigen Will man die Chance zur vollständigen Sanierung nutzen oder die Situation so belassen?
20 4 Folgerungen Deponie Stadtmist : Geologie, Hydrogeologie und Hydrologie am Standort schlecht schlecht Bei Belassen der Situation: Schutzgüter langfristig betroffen (Jahrhunderte) Sanierungsbedarf ausgewiesen (bestimmte Schadstoffgrenzwerte überschritten) Möglichkeit der Totalsanierung technisch möglich und wirtschaftlich vorhanden WIN-WIN-SITUATION NUTZEN!
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