Von Grund auf klimaschonend Wärmepumpen

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1 Von Grund auf klimaschonend Wärmepumpen

2 Umweltbewusstes Wohnen und Heizen ist einfacher, als man denkt. Mit einer Wärmepumpe und Informationen eines Energieberaters. Sie ist nicht häufig, aber immer öfter in neuen und alten Häusern anzutreffen: die energieeffiziente, sparsame Wärmepumpe für komfortables, umweltbewusstes Wohnen. Mit dieser im Rahmen des von der EU geförderten Projekts ProHeatPump erstellten Broschüre erhalten Sie einen ersten Einblick in die Technik und Anwendung dieser umweltschonenden Methode des Heizens und der Warmwasserbereitung. Wie funktionieren Wärmepumpen? Wann arbeiten sie ökonomisch? Ist Ihr Haus dafür geeignet? Lohnt sich die Anschaffung langfristig? Welche Förderungsmöglichkeiten gibt es? Sie finden auf diese und viele weitere Fragen verständliche Antworten. Das ist das Ziel des Projekts: Wir wollen Ihnen bei der wichtigen Entscheidung für»ihre«heizungszukunft der nächsten Jahre behilflich sein. Lassen Sie sich von einem Energieberater ihres Energieversorgers oder anderen Fachberatern wie z. B. den vom Bundesverband Wärmepumpe zertifizierten Installateuren herstellerunabhängig beraten. Am Ende dieser Broschüre erhalten Sie einen Überblick über die wichtigsten Fachbegriffe rund um die Wärmepumpe. Er wird Ihnen helfen, sich im Dschungel der Informationen besser zurechtzufinden und den Weg zu Ihrer individuellen Lösung zu finden.»drei Dinge sind an einem Gebäude zu beachten: dass es am rechten Fleck stehe, dass es wohl gegründet, dass es vollkommen ausgeführt sei.«johann Wolfgang v. Goethe 2

3 Das umgekehrte Kühlschrank-Prinzip Die Wärme der Umwelt nutzen, um das Klima zu schonen. Einfache Idee, einleuchtende Technik, nachhaltige Wirkung. Wärmepumpen entlasten die Umwelt und schonen die Ressourcen durch Nutzung der Umgebungswärme: In der Luft, im Boden und im Wasser sind permanent große Mengen gespeicherter Sonnenenergie vorhanden. Dafür, diese für Heizzwecke nutzen zu können, ist das Temperaturniveau in unseren Breiten besonders im Winter zu niedrig. Mit der Wärmepumpe wird die Umweltwärme auf ein technisch nutzbares Temperaturniveau»hochgepumpt«. Dies geschieht nach dem Prinzip»umgekehrter Kühlschrank«: Mit Hilfe eines Kompressors und eines Kältemittels wird die Umgebung abgekühlt und die dabei entstehende»abwärme«in die Heizung eingespeist. Fast schon logisch, dass die Wärmepumpe nicht größer als ein Kühlschrank ist. Und das Kältemittel der Wärmepumpe? Es darf heute zwar keine ozonschädigenden Substanzen mehr enthalten. Aber auch wenn es frei von FCKW ist, sollten Sie bei der Auswahl auf die Zusammensetzung achten: Denn bei Entweichen oder nicht fachgerechter Entsorgung bewirken einige Kältemittel einen über tausendfach stärkeren Treibhauseffekt als Kohlendioxid. Die ökologisch beste Antriebsenergie für Wärmepumpen Mit einer elektrisch betriebenen Wärmepumpe können Sie aus einer Kilowattstunde Strom bis zu vier Kilowattstunden Heizwärme gewinnen. Wichtigste Voraussetzung: Die Anforderungen an Planung und Ausführung der Anlage wurden eingehalten. Um die ökologische Effizienz dieser umweltschonenden Technik zu optimieren, können Sie natürlich die Wärmepumpe auch in Kombination mit dem Ökostrom betreiben. Dann ist eine besonders konsequente Umweltschonung möglich. Fragen Sie hierzu Ihren Energieversorger. Der Wärmepumpenkreislauf Für den Kreislauf der Wärmepumpe sind vier Komponenten zuständig: der Verdampfer, der Verdichter, der Verflüssiger und das Entspannungsventil. Träger für die Wärmeenergie ist ein Kältemittel mit einem extrem niedrigen Siedepunkt. Funktionsschema einer Wärmepumpenheizung Im Verdampfer nimmt das Kältemittel Umweltwärme auf und wird gasförmig. Verdampfer (z. B. Erdkollektor) Im Verdichter wird das gasförmige Kältemittel durch Kompression auf ein höheres Temperaturniveau gebracht. Dafür ist Energie nötig. Verdichter Sie können übrigens mit einer Wärmepumpenheizung Ihr Haus im Sommer effizient und kostengünstig kühlen. Dafür sollten Sie eine Fußbodenoder Wandheizung installieren, da diese durch Boden oder Wand geschützten Verteilungssysteme in der heißen Jahreszeit deutlich kälter sind als die zu kühlenden Räume. Verflüssiger (Heizung) Im Verflüssiger wird die Wärmeenergie an den Heizungskreislauf abgegeben. Expansionsventil Im Expansionsventil wird das Kältemittel entspannt; der Kreislauf beginnt von Neuem. 4

4 Die Standard-Wärmepumpen Lernen Sie die drei Typen von Wärmepumpen kennen. Unser Favorit ist die Erdwärmepumpe. Als»Energieträger«für Wärmepumpen bieten sich Grundwasser, das Erdreich und die Außenluft an. Entsprechend werden Wasser / Wasser-Wärmepumpen, Sole / Wasser- Wärmepumpen und Luft / Wasser-Wärmepumpen angeboten. Eine Wärmequelle ist für die Nutzung einer Erdwärmeanlage jedoch nur dann optimal, wenn ihre Temperatur möglichst hoch und über das ganze Jahr gleichmäßig ist. Gute Voraussetzungen als Wärmequelle bietet Grundwasser. Es ist aber, wie auch das Oberflächenwasser, selten verfügbar und in der Nutzung wie Erdwärmesonden und -kollektoren genehmigungspflichtig. Zu beachten ist bei Grundwasser als Wärmeträger zum einen die»verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen«, zum anderen das Wasserhaushaltsgesetz, da das Wasser thermisch angewendet wird. Auf Grund des hohen Eisengehalts im Grundwasser im Landkreis Osterholz ist allerdings auch mit technischen Problemen für eine Grundwassernutzung mit der Wärmepumpe zu rechnen. Mit der Außenluft als Wärmequelle kann wegen der bei uns herrschenden geringen Temperaturen im Winter in der Regel keine befriedigende Arbeitszahl erreicht werden. Am häufigsten im Einsatz, weil ohne große Voraussetzungen nutzbar, sind Sole / Wasser-Wärmepumpen, die die Wärme aus dem Erdreich ziehen. Die Leistung einer Wärmepumpe Das Maß für die Effizienz einer Wärmepumpe sind die Leistungszahl und die Jahresarbeitszahl. Sie geben das Verhältnis zwischen abgegebener Heizwärme und aufgenommener elektrischer Leistung unter bestimmten Bedingungen wieder und sind zum Vergleich verschiedener Fabrikate geeignet. Für eine effiziente Wärmepumpe müsste sie für Erdreich-Wärmepumpen über 4,0 liegen: Die Wärmepumpe benötigt dann für die Erzeugung von 4 Kilowattstunden Heizenergie 1 Kilowattstunde Strom. Faustregeln für die Leistungszahl > Je höher die Temperatur der Wärmequelle, desto größer die Leistungszahl. > Je geringer die Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle (Umweltenergie) und Wärmenutzung (Heizanlage), desto größer die Leistungszahl. > Je niedriger das Temperaturniveau der Heizungsanlage (= Flächenheizung, keine Radiatoren), desto größer die Leistungszahl. Die Leistungszahl allein ist für die Beurteilung der Energieeffizienz nicht aussagekräftig genug, da sie nur einen momentanen Zustand beschreibt. Die von Fachleuten als am besten bewertete Kennzahl ist die Jahresarbeitszahl. Sie stellt das Verhältnis zwischen der abgegebenen Wärmeleistung zur aufgenommenen Energie im Verlauf eines Jahres dar. Dabei werden die Schwankungen des Wärmebedarfs berücksichtigt, die durch unterschiedliche Außentemperaturen entstehen. Faustregel für die Jahresarbeitszahl > Je höher die Jahresarbeitszahl, desto höher die Effizienz der Wärmepumpe. Wärme ist nicht gleich Wärme ein Überblick 1. Erdwärme Sole / Wasser-Wärmepumpe 2. Luftwärme Luft / Wasser-Wärmepumpe 3. Grundwasserwärme Wasser / Wasser-Wärmepumpe > Die benötigte Energie stammt aus dem Erdreich. > Die Sole ist ein Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel; es fließt durch Schläuche in der Erde und transportiert die Erdwärme zur Wärmepumpe. > Das System muss nur geringe Temperaturschwankungen über das Jahr (Soletemperatur 5 C bis +9 / 10 C) bewältigen. > Die Jahresarbeitszahl liegt zumeist zwischen 2,6 und 4,3; bei Kollektoren ist sie niedriger als bei Sonden. > Erdreicharbeiten sind für die Installation notwendig. > Der Erdreichkollektor erfordert ein relativ großes Grundstück (das 1,5- bis 2,5-Fache der beheizten Fläche). > Erdwärmesonden und -kollektoren sind genehmigungspflichtig. > Die Energie wird in der Regel aus der Außenluft gewonnen. > Das System muss erheblich jährliche Temperaturschwankungen zwischen 10 C und +30 C bewältigen. > Die Jahresarbeitszahl liegt in der Regel zwischen 2,1 und 3,4. > Bei fallenden Außentemperaturen sinkt die Leistung der Wärmepumpe und wird von einem elektrischen Heizstab unterstützt das führt zu höherem Stromverbrauch. > Es besteht keine Genehmigungspflicht. > Die Heizenergie wird aus dem Grundwasser gewonnen. > Das System muss nur geringe jährliche Temperaturschwankungen bewältigen, da die Wassertemperatur zwischen 7 C und 12 C liegt. > Die Jahresarbeitszahl beträgt 2,6 bis 4,3. > Die Nutzung erfordert einen Saug- und Schluckbrunnen. > Die Grundwassernutzung ist genehmigungspflichtig (Wasserwirtschaftsamt). 6

5 Installation der Kollektoren für eine Erdwärmeanlage Erdwärmepumpen weisen die höchste Effizienz auf und können im Landkreis Osterholz problemlos fast überall installiert werden lesen Sie dazu auch die Informationen ab Seite 12, die im wahrsten Sinne des Wortes in die Tiefe gehen. Für die Nutzung der Erdwärme stehen zwei Prinzipien zur Verfügung: Horizontalkollektoren und Erdwärmesonden. Wärmepumpe mit Erdwärmesonde Wärmepumpe mit Horizontalkollektor Beim Einbau von Horizontalkollektoren werden im Garten in 1,20 bis 1,50 Meter Tiefe Kunststoffrohre verlegt, die von einer Wärmetauscherflüssigkeit durchflossen werden. Hierbei werden vor allem die im Sommer im Boden gespeicherte Sonnenstrahlung und die Umgebungswärme genutzt. Bei einem gut gedämmten Neubau wird dafür eine Freifläche, etwa von der Größe der Wohnfläche, benötigt, bei Altbauten das Zwei- bis Dreifache. Sie darf weder bebaut noch versiegelt oder mit größeren Pflanzen bedeckt werden. Horizontalkollektoren sind genehmigungspflichtig. Bei der Einbringung von Erdwärmesonden werden eine oder mehrere bis zu 100 Meter tiefe Bohrungen für die Sonden benötigt, durch die die Wärmetauscherflüssigkeit zirkuliert. Für jede Bohrung muss eine Genehmigung eingeholt werden. Bohrungen über 100 Meter Tiefe fallen unter das Bergbaurecht mit den entsprechenden Genehmigungen. 8

6 Erdwärme-Boom in Deutschland Der Absatz von Erdwärmekollektoren und -sonden, Grundwasserbrunnen oder ähnlichen Systemen hat sich in den vergangenen zehn Jahren von nur Neuinstallationen 1998 beinahe verzehnfacht. Insgesamt kletterte die Zahl neu installierter Anlagen um über Anlagen auf knapp Erdwärme ist auch in Norddeutschland interessant. Die Temperatur des hiesigen flachen Untergrunds, er besteht größtenteils aus Sand- und Kieskörpern, ist ideal für den Energietransport mit dem Grundwasser und kann zum Heizen genutzt werden. Je tiefer man ins Erdreich hineinkommt, desto höher ist die Temperatur, die man dann über die Umwandlung der Wärmepumpe zum Heizen und für die Heißwasserbereitung nutzen kann. In 100m Tiefe haben wir das ganze Jahr über eine Temperatur von durchschnittlich 13 C. Die Kosten für die Bohrung belaufen sich auf ca. 50 % der Gesamtkosten einer Erdwärmepumpenheizung aus. Luft ist daher auf den ersten Blick für den Wärmepumpenbetrieb günstiger, in der kalten Jahreszeit muss die Pumpe jedoch intensiv mit Strom unterstützt werden, das ist ökologisch nicht sinnvoll und teuer. Theoretisch könnte in weiten Teilen des Landkreises mit geringerem Aufwand auch das Grundwasser genutzt werden. Aber das Grundwasser hat hier einen hohen Eisengehalt. Das Eisen flockt aus und setzt die notwendigen Brunnen dicht. Für die Installation einer Erdwärmesonde ist einiges im Voraus zu bedenken. Auch wenn Ihnen Ihr Installateur in der Regel die Details abwickeln wird, möchten wir Ihnen hier einige grundsätzliche Informationen zu diesem Thema geben. Die Nutzung von Erdwärmesonden und -kollektoren genehmigungspflichtig laut VAWS, das ist die Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen. Das in den Sonden und Kollektoren befindliche Frostschutzmittel fällt darunter. Hinzu kommt, dass das Grundwasser mit Erdwärmeanlagen ja thermisch genutzt wird. Hier sind dann die Regelungen des Wasserhaushaltsgesetzes zu brücksichtigen. BILD OK? 10 11

7 Karte der Nutzungsbedingungen oberflächennaher Geothermie für den Landkreis Osterholz in Bremen und Bremerhaven Die Karte zeigt Ihnen, wo im Landkreis gebohrt werden darf. Auf der interaktiven Karte im Internet können Sie punktgenau die Nutzungsbedingungen für Erdwärme abfragen. (Quelle: Kartenserver des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie des Landes Niedersachsen ( Für weitere Detailauskünfte können Sie sich an die Untere Wasserbehörde wenden: Landkreis Osterholz Umweltamt Osterholzer Str Osterholz-Scharmbeck Ansprechpartner: Herr Lampe Tel.: Das Verfahren klingt nicht unkompliziert aber oft ist ein Ingenieurbüro mit der Auslegung einer Erdwärmesondenanlage beauftragt um den Energiebedarf und die Anlagengröße zu ermitteln und die Tiefe der Bohrung und die Länge der Sonde festzulegen. Dieses Büro übernimmt dann auch die Abwicklung des administrativen Teils. Auch die Energieberater oder Ihr Installateur sind bei der Antragstellung behilflich. Beim Bau einer Erdwärmesondenanlage muss unbedingt Sonde auf den für Ihr Haus erforderlichen Energiebedarf abgestimmt werden. Die Länge der Sonde ist entscheidend. Ist sie zu lang, hat man höhere Kosten als notwendig und kaum Vorteile in Bezug auf die energetische Nutzung. Ist die Sonde zu kurz, entzieht man dem Boden mehr Energie, als nachgeliefert wird und das System kühlt auf Dauer aus. Dann steigen nach drei bis vier Jahren die Stromkosten der Wärmepumpe, weil sie mehr Energie braucht, um die benötigten Temperaturen herzustellen. Man sollte deshalb immer einen Wärmemengenzähler und einen eigenen Stromzähler für die Wärmepumpe einbauen, um die Jahresarbeitszahl der Pumpe kontrollieren zu können. Hambergen Oldendorf Vollersrode Rahmenbedingungen für den Betrieb von Wärmepumpen Effizienz heißt die Dinge richtig tun. Effektivität heißt die richtigen Dinge tun. Mehr als die Hälfte der Wärmepumpen in Deutschland treiben Erdwärmeanlagen an kein Wunder, denn diese erzielen das ganze Jahr über eine konstante Heizleistung, auch in unseren eher kühlen Witterungsverhältnissen. Hinzu kommt: Die zur Anlage gehörenden Erdwärmesonden und -kollektoren sind so gut wie wartungsfrei und halten überzeugend lange bei fachmännischem Einbau rund 100 Jahre. So ist auch für die nächste Generation Hauseigentümer oder Mieter gesorgt. Wärmepumpen der neuesten Generation stammen von verlässlichen Herstellern, die über Jahre Erfahrungen mit Heizungsanlagen gesammelt haben. Beachten Sie bei der Entscheidung für eine Wärmepumpe die folgenden Voraussetzungen. Sie sollten unbedingt gegeben sein, damit eine Wärmepumpe kostengünstig und umweltschonend betrieben werden kann. Die Wärmepumpe ist nutzbar und über das ganze Jahr effizient, wenn > die Wärmequelle ausreichend verfügbar ist. > die Wärmequelle ein möglichst hohes, gleichmäßiges Temperaturniveau hat. > Ihr Haus gut gedämmt ist. Wollen Sie eine Wärmepumpe für ein bestehendes Haus nutzen, prüfen Sie zuerst die Dämmung der Wände und die Dichtigkeit von Fenster und Türen, die dann eventuell verbessert werden muss. > die vorhandene Hausinstallation an die Wärmepumpe angepasst ist; lassen Sie die Wärmepumpe in jedem Fall von einem erfahrenen Fachmann richtig dimensionieren. > die Wärme mit niedrigen Heiztemperaturen (Vorlauftemperaturen um 35 C) über eine Flächenheizung eine Fußbodenheizung ist optimal im Haus verteilt werden kann. Schwanwede Osterholz- Scharmbeck Worpswede Geothermische Nutzung im Landkreis Osterholz (Quelle: Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie) Nutzung unzulässig Grund: Trinkwasserschutzgebiet Zone 1 oder 2 Ritterhude Lilienthal Vollersrode Nutzung bedingt zulässig Grund: Trinkwasserschutzgebiet Zone 3 Nutzung bedingt zulässig Grund: Salzstruktur Nutzung bedingt zulässig Grund: Grundwasserversalzungsgebiet Nutzung zulässig 12 13

8 Planen, Bauen und Wohnen mit Erdwärmeanlagen Wer sich ein Haus bauen will, sollte schon in der Planungsphase genau überlegen, welches Heizsystem er haben möchte, um es effektiv ausnutzen. Es muss aber nicht immer ein Neubau sein, auch Häuser im Bestand lassen sich mit einer Heizung auf Wärmepumpenbasis ausstatten. Wärmebedarfsrechnung für die Maßarbeit Ob Sie einen Neubau planen oder einen Bestandsbau mit einer Wärmepumpe für die Heizung und Warmwasserbereitung ausstatten wollen: Lassen Sie sich zunächst eine Wärmebedarfsrechnung von einem Energieberater erstellen. Dann können Sie sich die Anlage genau auf Ihren Bedarf zuschneiden lassen. Dämmung wichtiger Effizienzfaktor Ist das Haus gut gedämmt, muss die Wärmepumpe weniger für die Heizung arbeiten und umso weniger Strom verbraucht sie. Auch hier ist eine individuelle Beratung vor dem Bauen oder Sanieren durch den Profi unverzichtbar. Kosten rechnen sich Die Anschaffungskosten für eine Erdwärmeheizung sind deutlich höher als die einer Gasbrennwertanlage. Die Wärme aus der Erde ist jedoch kostenlos, die Verbrauchskosten sind gering, Wartung und Schornsteinfegergebühren entfallen. Vorausgesetzt, das Haus ist gut gedämmt, kann die Erde rund 75 Prozent des Bedarfs für Heizung und Warmwasser decken, der Rest wird vom Strom geleistet, der die Wärmepumpe antreibt. Die Erfahrung zeigt, dass die Mehrkosten für ein Erdwärmesystem in rund fünfzehn Jahren erwirtschaftet sind. Das Prinzip entscheidet Horizontalkollektoren sind in der Regel günstiger als Erdwärmesonden. In jedem Fall entstehen Kosten für die Installationsarbeiten, die beim Bestandsbau höher sind als beim Neubau. Soll es eine Anlage mit Erdwärmesonden sein, schlägt auch die Bohrung finanziell zu Buche. Ob Kollektoren oder Sonde: Geht s hinein in die dunkle Erde, ist eine kostenpflichtige Genehmigung von der zuständigen Wasserbehörde einzuholen. Umwelt profitiert Die Ökobilanz der Wärmepumpe ist besonders gut, wenn sie mit Ökostrom angetrieben wird. Er wird ohne CO2 aus Wasserkraft erzeugt, die Wärmepumpe arbeitet naturgemäß emissionsfrei. Vergleicht man eine Ölheizung mit einer Erdwärmeanlage, ergibt sich eine deutliche Einsparung an umweltschädlichem CO2 für einen durchschnittlichen Vierpersonenhaushalt. Umsetzung mit Fachleuten Für den wirtschaftlichen Betrieb der Wärmepumpe ist eine sorgfältige Planung und Ausführung der gesamten Anlage inklusive Abstimmung aller Teilkomponenten notwendig. Sie sollten sich auch vor dem Hintergrund der hohen Investition für einen qualifizierten und mit dem Bau von Wärmepumpenanlagen vertrauten Fachbetrieb entscheiden. Oder für einen Generalplaner, der die Gewerke beauftragt und Ihr Ansprechpartner bei Gewährleistungsfragen ist. Fragen Sie auch Ihren Installateur, ob er vom Bundesverband Wärmepumpe zertifiziert ist und auf welche Referenzanlagen er verweisen kann. Foto: Dimplex Wärmepumpen, Planungswerte Erdwärmepumpe Foto: Stiebel Eltron Einfamilienhaus mit 150 mc Wohnfläche (Beispiel) Jahreswärmebedarf Heizleistung kwh 9 kw Jahresarbeitszahl Erdsonden > 3,5 Horizontaler Wärmetauscher Vertikaler Wärmetauscher Investitionskosten Anlage Energiekosten jährlich mc m Bohrtiefe EUR 570 EUR pro Jahr 14 15

9 Die Fördermöglichkeiten Glossar Wärmepumpen Bauen Sie auf die Kompetenz anderer. So wird aus finanzieller Förderung eine Idee mit Zukunft. Umweltschonung rechnet sich! Nutzen Sie die Förderprogramme, die Staat und swb für Sie in Sachen Wärmepumpe bereithalten. Die Voraussetzungen für den Erhalt der Förderungen sind von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich. Bei einigen werden die Zuschüsse schon in der Planungsphase, bei anderen erst nach dem Einbau der Wärmepumpe beantragt. Um sicherzugehen, dass Sie Ihr Fördergeld erhalten, fragen Sie in jedem Fall einen Energieberater. Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Seit 1. Januar 2008 fördert die Bundesrepublik effiziente Wärmepumpen, die sowohl die Raumwärme als auch das Warmwasser eines Gebäudes bereitstellen. Gefördert werden Anlagen für Neubauten bis zu Euro, für Altbauten bis zu Euro. Telefon: Internet: Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Günstige Kredite für Erdwärmeanlagen und energiesparendes Bauen vergibt die KfW-Bank über die Programme»Ökologisch bauen«(nr. 144 / 145). Telefon: Internet: Arbeitsmedium Erdwärmesonde Heizleistung Horizontalkollektoren Jahresarbeitszahl Kälteleistung Leistungszahl (Coefficient of Performance COP) Nennaufnahme (Verdichter) Nennwärmeleistung Verdampfer Begriff für Kältemittel in Wärmepumpen-Anlagen. Mit Wärmetauscherflüssigkeit gefüllte senkrechte Sonde. Von der Wärmepumpe abgegebene Nennwärmeleistung. Im Erdreich unterhalb der Frostgrenze verlegte, mit Wärmetauscherflüssigkeit gefüllte Kunststoffrohre, die die Umgebungswärme sammeln. Quotient der Heizwärme und der Verdichterantriebsarbeit über einen bestimmten Zeitraum. Wärmestrom, der durch den Verdampfer einer Wärmequelle entzogen wird. Gibt das Verhältnis zwischen abgegebener Heizwärme und aufgenommener elektrischer Leistung unter normierten Bedingungen wieder; geeignet für Fabrikatevergleich. Die im Dauerbetrieb maximal mögliche elektrische Leistungsaufnahme der Wärmepumpe. Die von einem Heizgerät abgegebene, für das Heizsystem tatsächlich nutzbare Wärmeleistung; wichtiger Kennwert für die Planung und Leistung der Heizungsanlage. Wärmeaustauscher einer Wärmepumpe, in dem ein Wärmestrom durch Verdampfen eines Arbeitsmediums der Wärmequelle entzogen wird. Verdichter Apparat zur mechanischen Förderung und Verdichtung von Dämpfen und Gasen. Verflüssiger Wärmetauscher einer Wärmepumpe, in dem ein Wärmestrom durch Verflüssigung eines Arbeitsmediums an den Wärmeträger abgegeben wird. Wärmepumpe Apparat, der einen Wärmestrom bei niedriger Temperatur aufnimmt und durch Energiezufuhr bei höherer Temperatur wieder abgibt. Wärmequelle Medium, dem mit der Wärmepumpe Wärme entzogen wird, wie Erdboden, Grundwasser, Umgebungsluft. Zusatzenergie Energie, die zum Betrieb von Zusatzeinrichtungen im Umfeld von Wärmepumpen notwendig ist

10 swb Kundenservice Bremen Postfach Bremen T F kundenservice-hb@swb-gruppe.de swb Kundenservice Bremerhaven Postfach Bremerhaven T F kundenservice-bhv@swb-gruppe.de HB Projektpartner: Logos fehlen!