Liebe in Demut. P514 Liebe in Demut Predigtbegleittext 1 von 5 Missionswerk CHRISTUS für Dich, Meierstr. 1, Leer,

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1 P514 Liebe in Demut Predigtbegleittext 1 von 5 Liebe in Demut Epheser 4,1-3: Ich ermahne euch nun, ich, der Gefangene im Herrn, dass ihr würdig wandelt der Berufung, mit welcher ihr berufen worden seid, mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut, einander ertragend in Liebe, euch befleißigend, die Einheit des Geistes zu bewahren in dem Bande des Friedens. Das neue Gebot das unser HERR JESUS uns gegeben hat, ist zugleich auch das Gebot, mit dessen Einhaltung zugleich alle anderen Gebote vollständig erfüllt sind: dass ihr euch untereinander liebt! 1 Wir sollen uns untereinander lieben! Alles bei uns soll in Liebe geschehen. 2 Ohne Liebe sind alle Handlungen, sind jede Gnadengabe und alle Vollmacht nichts 3. Wir sind schuldig, einander zu lieben 4. Zwei Gefahren: a) Liebe als Werk b) Liebe ohne Demut Beide Gefahren liegen nahe beieinander. Ich kann die Liebe als ein Werk ansehen. Im Neuen Testament, besonders im Römer- und im Galaterbrief, bedeutet Werk oft eine Tätigkeit, eine Haltung, Frömmigkeitsübungen, die man tut, um sich bei GOTT ein Verdienst zu erwerben. Es wird uns dort mit großem Nachdruck deutlich gemacht, dass das völlig unmöglich ist. Vielmehr beruht unser Verhältnis zu GOTT auf Seiner souveränen Gnade. Das bedeutet, dass ER alle unsere Werke für uns bereits ausgeführt hat 5. Wenn ich aber meine, ich müsse sehr viel und sehr intensiv lieben, um bei GOTT etwas gut zu haben, dann habe ich noch nicht einmal verstanden, was echte christliche Liebe ist. 1 Johannes 13,34; Römer 2,27 +13,8 2 1.Korinther 16, Korinther 13,1ff. 4 1.Johannes 4,11; Römer 13,8 5 Jesaja 26,12

2 P514 Liebe in Demut Predigtbegleittext 2 von 5 Liebe kommt aus dem Herzen. Wir lieben von Herzen oder wir lieben überhaupt nicht. Bevor die Liebe aus dem Herzen hervorkommen kann, muss sie erst einmal hineinkommen. Sie wird durch den HEILIGEN GEIST in unseren Herzen ausgegossen 6. Von dort aus bringt sie Frucht, fort und fort, ohne Berechnung. Durch sie wird unser Leben zu einem Zeugnis für die Menschen um uns her 7. Durch sie wird der Glaube erst wirksam. 8 Lieben kann ich nur, wenn mir der Gegenstand meiner Liebe liebenswert erscheint. Damit sind wir bei der zweiten Gefahr: Liebe ohne Demut. Ist es überhaupt möglich, dass ich sie alle liebe, ohne mich dabei innerlich zu verrenken? Sicher, ich kann vergeben. Aber lieben? Kann mir jemand, der lügt, stiehlt, schmutzige Reden führt, am Körper übel riecht kann mir solche Person liebenswert erscheinen? Dazu reichen mir nicht christliche (dogmatische) Wahrheiten. Gemeint ist z. B.: GOTT liebt auch die Elenden und Kaputten, also muss ich auch, oder: Als Christ bin ich verpflichtet zu lieben, also Was dabei herauskommt ist alles andere als die Liebe, von der die Bibel spricht. Was dabei herauskommt ist eine unglaubliche Demütigung für denjenigen, dem ich meine Liebe zukommen lasse. Erst, wenn ich mich demütige, bin ich in der Lage, wahre Liebe zu üben. Wer bin ich? Bin ich etwa besser als die anderen? Demütigen bedeutet: gering sein, klein von sich denken, sich nicht aufblähen 9. In Kolosser 3,12-14 stehen herzliches Erbarmen, Güte, Demut, Milde, Langmut, in Zusammenhang mit der Liebe. Wenn ich in dem Bewusstsein lebe, dass ich selbst von dem herzlichen Erbarmen GOTTES, Seiner Güte, Milde und Langmut lebe, kann ich ebenso meinen Mit-Gläubigen begegnen. Wenn ich mich im Licht der Heiligkeit und Größe GOTTES sehe, werde ich demütig und bin dankbar für jede mir angebotene Gemeinschaft. Im Wissen darum, dass derjenige, dessen Größe von all unserem Vorstellungsvermögen nicht erfasst werden kann, der Kleinste unter uns geworden ist, sollte es Seinen Nachfolgern nicht schwer werden, sich ebenfalls demütig unter Seine (JESU) Brüder zu stellen. Und nur so kann Seine Liebe fließen. Demut hat Wertschätzung im Gefolge. Der Lehrling bewundert seinen Meister, der Kleine erkennt den Größeren an. Die Heiligen sehen in ihren Brüdern und Schwestern das Bild JESU und sie 6 Römer 5,5 7 Johannes 13,35 8 Galater 5, Korinther 13, 4

3 P514 Liebe in Demut Predigtbegleittext 3 von 5 erkennen das Werk GOTTTES in und an ihnen an. Es fällt ihnen nicht schwer, den anderen höher zu achten als sich selbst 10. Lieblose Kritik, das Seufzen widereinander 11, die innerliche Abwendung von dem Bruder /der Schwester hören in dem Augenblick auf, wo ich den andern als Gegenstand der Liebe, der Fürsorge und der Erziehung GOTTES anerkenne. Ich bin davon überzeugt, dass GOTT mich nicht aufgibt, dass ER mich liebt, obwohl ER mich kennt, und dass ER mit mir zum Ziel kommt. Ebenso soll ich davon ausgehen, dass Er meinen Bruder /meine Schwester nicht aufgibt, ihn/sie liebt und mit ihm/ihr zu Seinem Ziel kommt. Indem ich aber den anderen anklage, stelle ich genau das in Frage. Anstatt ihn/sie GOTT zu überlassen, zu segnen und zu unterstützen, schreibe ich ihn/sie ab, als ob der HERR in dem Falle machtlos wäre. Römer 8, lesen wir: Was sollen wir nun hierzu sagen? Wenn Gott für uns ist, wer wider uns? Er, der doch seines eigenen Sohnes nicht geschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat: wie wird er uns mit ihm nicht auch alles schenken? Wer wird wider Gottes Auserwählte Anklage erheben? Gott ist es, welcher rechtfertigt. GOTT ist für meinen Bruder! Wenn ich gegen ihn bin, rechtfertigt ihn GOTT gegen mich, d.h., GOTT ist wider mich. (Wenn GOTT wider mich ist, wer ist dann noch für mich?) Der Demütige ist froh, dass GOTT für ihn ist, und er lässt es gerne geschehen, dass GOTT auch für den anderen ist. 12 Der Demütige weint über die Sünden seiner Geschwister. Der Demütige leidet unter den bewussten und unbewussten Lasten seiner Geschwister. Der Demütige liebt, weil er von GOTT geliebt wird. Und der Demütige wagt es, sich zu outen 13, nicht angeberisch, um etwas Besonderes zu sein, sondern gebeugt; im Bewusstsein seiner Schuld Sünde zu bekennen und so das Image seiner Frömmigkeit selbst zu zerstören. Statt Entschuldigungen oder Gegenanklagen vorzubringen, bekennt er: Ja, ich habe gesündigt. So bin ich! Er tut das nicht, um die anderen unter Anklage zu bringen 14, sondern weil er sich über sich selbst und sein Verhalten schämt. 10 Philipper 2,3 11 Jakobus 5,9 12 vergleiche das Gleichnis vom Schalksknecht (Matthäus 18,21ff.). 13 outen = sich öffentlich zu etwas bekennen 14 Ich rede immer wieder schlecht über andere! - in Wirklichkeit meine ich: Das Gerede über einander sollte in unserer Gemeinde endlich aufhören! Wie ein solches Outing wirklich gemeint ist, kann man leicht feststellen:

4 P514 Liebe in Demut Predigtbegleittext 4 von 5 Ein solches öffentliches 15 Bekenntnis kann in der Gemeinde eine tiefe Buße, verbunden mit vielen Sündenbekenntnissen, zur Folge haben. Es gehört Mut dazu und Demut. Wenn alle (oder viele oder doch immer mehr) dazu bereit werden, entsteht innerhalb der Gruppe eine schöne Transparenz. Wir wandeln im Licht und haben darum Gemeinschaft mit einander 16. Die Liebe breitet sich da aus, wo man aufhört, eine Rolle zu spielen 17. Da, und nur da fühlen sich die Mühseligen und Beladenen angenommen, und öffnen sich ihrerseits der Hilfe, die ihnen der HEILIGE GEIST durch die Glieder des Leibes CHRISTI angedeihen lassen will. Demut Liebe echt sein gehören zusammen. Die Folge sind geistliches Wachstum und seelische Gesundheit, die sich auch auf das körperliche Wohlsein auswirken. Die Gemeinde, die doch ein Teil des Leibes CHRISTI ist, unterscheidet sich von jeder anderen Vereinigung, Gruppe, jedem Bund usw. dadurch, dass alle sich mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut, einander in Liebe ertragen und entsprechend transparent vor- und miteinander leben. Vor diesem Hintergrund bekommt die Feststellung aus 1. Korinther 11,29-31 eine zusätzliche Bedeutung. Dort heißt es: Denn wer unwürdiglich isst und trinkt, isst und trinkt sich selbst Gericht, indem er den Leib nicht unterscheidet. Deshalb sind viele unter euch schwach und krank, und ein gut Teil sind entschlafen. Aber wenn wir uns selbst beurteilten, so würden wir nicht gerichtet 18. Gibt es nicht zu denken, wenn wir hören, dass ein weit überproportional großer Teil der Patienten der psychiatrischen Kliniken gläubige Christen sind? Wie viel Geborgenheit, wie viel Verständnis würde unter uns lebendig sein, wenn wir in der Einheit des GEISTES lebten! Antworte der Person: Ja, das ist mir häufig aufgefallen. Das ist auch nicht gut von dir! und dann sieh, wie er reagiert. 15 Öffentlich bedeutet nicht unbedingt vor der ganzen Gemeinde, es ist auch an den seelsorgerlichen Raum (Jakobus 5,16) zu denken. Wichtig ist, dass wir zu dem stehen, was wir bekannt haben, auch wenn es uns öffentlich vorgeworfen wird Johannes 1,7 17 Z.B. die Rolle des Guten, des Freundlichen, des Überwinders, des Wissenden 18 unterscheidet. Wenn sich der Leib des HERRN nicht von allem anderen unterscheidet, verhält er sich nicht so, wie es dem Leib zukommt. Unwürdiglich essen bedeutet in dem Zusammenhang: Jeder nimmt beim Essen sein eigenes Mahl vorweg, und der eine ist hungrig, der andere ist trunken (1.Korinther 11,21). Es mangelt am Bewusstsein der Einheit der Erlösten.

5 P514 Liebe in Demut Predigtbegleittext 5 von 5 Bleibt noch die Frage, wie wir dahin kommen. Wir verstehen, dass wir Liebe in Demut von unserem HERRN Jesus lernen. Philipper 2,5 sagt uns, dass wir gesinnt sein sollen, wie JESUS CHRISTUS auch war. Wir bekommen diese Gesinnung, wenn der GEIST JESU in uns wirksam ist. Ich brauche den GEIST JESU, um wie ER gesinnt zu sein. Wir alle brauchen diesen GEIST, dessen Frucht dann Liebe, Freude, Friede Langmut, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit ist Galater 5,22