Qualitätssicherung von Laufbahnstellen an österreichischen Universitäten
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- Mina Kraus
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1 Qualitätssicherung von Laufbahnstellen an österreichischen Universitäten Ergebnisse einer Erhebung im Auftrag des BMWFW Angelika Brechelmacher, Elke Park und Hans Pechar
2 Das österreichische Laufbahnmodell Laufbahn- oder sog. Karrierestellen bzw. das Instrument der QV als Kernstück und zentrale Neuerung des Uni-Kollektivvertrags 2009 ( 27) Karrierefortschritt und eine abschließende Entfristung (tenure) sind an die Erfüllung von in einer sog. Qualifizierungsvereinbarung festgelegten Zielen im Rahmen einer Bewährungsphase geknüpft. Österreichische Version eines tenure-track Vgl. UG Novelle 2015
3 Das österreichische Laufbahnmodell Folgendes Prozedere lt. 27 Uni-KV: Aufnahme auf eine Universitätsassistenz mit Aussicht auf Abschluss einer Qualifizierungsvereinbarung Nach Stellenantritt bis zu 2 Jahre Zeit, um eine Qualifizierungsvereinbarung mit dem/der betreffenden MitarbeiterIn auszuverhandeln bzw. diese abzuschließen: Ab diesem Zeitpunkt AssistenzprofessorIn QV definiert die im Regelfall in 4 Jahren zu erbringenden Leistungen und Ziele. Mit zeitgerechter Erfüllung der abgesteckten Ziele Überführung in ein unbefristetes Dienstverhältnis als Assoziierte(r) ProfessorIn Bis [UG-Novelle] 2015: Mittelbauposition
4 Laufbahnstellen an österreichischen Universitäten Im WS 2014: 1038 Laufbahnstellen (562 Assistenzprof., 476 Assoziierte Prof.), davon 342 Frauen (rd. 33%) An 18 von 21 Universitäten LB-Stellen eingerichtet Anteil am Stammpersonal WS 2014: rd. 7,5% (WS11: 4,9%) Anteil Laufbahnstellen am Stammpersonal, WS ,0% 18,0% 16,0% 14,0% 12,0% 10,0% 8,0% 6,0% 4,0% 2,0% 0,0% 17,3% 16,0% 13,1% 10,1% 9,7% 9,6% 9,0% Uni Klagenfurt 8,6% MedUni Wien 8,3% Uni Linz 7,9% Montanuni Leoben 7,2% MedUni Graz 3,6% MedUni Innsbruck 3,1% Uni Salzburg 2,6% Uni Innsbruck 2,2% TU Graz 0,6% Uni Graz 0,6% Boku 0,2% 7,0% TU Wien Kunstuni Linz Uni Wien WU Wien Akademie MDW Vetmed Angewandte Mozarteum Kunstuni Graz Gesamt
5 Maßnahmen zur Qualitätssicherung von Laufbahnstellen an österr. Universitäten Erhebung 2014/15 im Auftrag des BMWFW Zielsetzung Auswertung universitärer Regelungen zur Gestaltung des Laufbahnschemas und des Qualifizierungsprozesses Vorgehensweise Dokumentenanalyse, Interviews mit SchlüsselakteurInnen ausgewählter Universitäten Überprüfung nach Phasen: Einrichtung von LBS, Ausschreibungs-/Besetzungsverfahren, Abschluss und Inhalte der Qualifizierungsvereinbarung, Monitoring/Zwischenevaluation, Abschließende Evaluierung.
6 Ausschreibungs- und Besetzungsverfahren LBS sind in der Regel Vollzeitstellen Breite der Ausschreibung im Spannungsfeld von internationaler Attraktivität und gezielter interner Personalentwicklung. Grundvoraussetzung: Doktorat Die häufigsten Bewerbungsvoraussetzungen Postdoc-Erfahrung Internationale Sichtbarkeit Lehrerfahrung / Lehrkonzept Auslandserfahrung (erfolgreiche) Drittmitteleinwerbung
7 Maßnahmen zu Objektivierbarkeit und Transparenz von Besetzungsverfahren Einberufung von Besetzungskommissionen, Beiräten oder Arbeitsgruppen. Kleine Berufungsverfahren öffentliche Hearings Interne Calls an Medizinischen Universitäten Frauenförderung Qualifizierungsstellen für Frauen an zwei Universitäten Budget für Auslandsaufenthalte weiblicher AssistenzprofessorInnen an der MedUW
8 Zeitpunkt des Abschlusses einer QV Vorverlegung des Vertragsabschlusses zur Verlängerung der regulär 4-jährigen Vertragslaufzeit fristgerechte Habilitierung Verkürzung des Beobachtungszeitraumes Formales Procedere (BV) im Konfliktfall bei Nichtzustandekommen der QV fehlt Prozess der Zielfestlegung a) Vorgabe allgemeiner universitätsweiter bzw. departmentoder fakultätsübergreifend vergleichbarer Standards in den BV, b) Qualitätssicherung und Steuerung über das Rektorat, c) Befassung von Beiräten/Kommissionen, d) andere Maßnahmen zur Vergleichbarkeit von QV.
9 Inhalte der QV und Gewichtung einzelner Ziele Forschung Habilitation Publikationen Drittmitteleinwerbung (erfolgreich bzw. Antrag) Lehre 4-6 Wochenstunden Betreuung von Masterarbeiten, Dissertationen Entwicklung von Lehrkonzepten Erwerb von Führungs- und Sozialkompetenz strategische Mitarbeit Auslandserfahrung nationale/internat. Kooperationen bzw. Praxiserfahrung
10 Monitoring und Zwischenevaluation Fortschrittsmonitoring: 2 Haupttypen: lediglich über MAG oder über eigens eingesetzte Gremien Mentoring: An 6 Universitäten vorgesehen Förderung der Qualifizierung: Bereitstellung von Ressourcen Änderung bzw. Anpassung der QV grundsätzlich möglich, wenn externe Gründe vorliegen: Krankheit, Ressourcenänderungen etc., inhaltliche Anpassungen an manchen Unis in Einzelfällen möglich Negative Zwischenevaluationen: Grad der Verbindlichkeit unterschiedlich; Unfreiwillige, aufgrund einer negativen Fortschrittsbilanz erzwungene Abbrüche sehr selten; Begleitende Evaluierung insgesamt eher auf Unterstützung und allfällige Konfliktbereinigung ausgelegt, denn als hartes Knock-Out Verfahren konzipiert.
11 Abschließende Evaluierung Stellenwert des Habilitationsverfahrens in der QV von zentraler Bedeutung für den Ablauf der abschließenden Evaluierung (Strukturkonflikt) Letztentscheidung liegt in (fast) allen Fällen beim Rektorat (Ausnahmen: WU, VETMed). Unterschiedliche Verfahrenssteuerung: durch eigene Gremien, Rektorat bzw. Instituts/FB-Leitung Lt. InterviewpartnerInnen konfliktfreier Ablauf d. Evaluierungsverfahren Negative End-Evaluierungen/Nichterfüllung von QV äußerst selten, Einzelfälle, eher : vorzeitiges Ausscheiden.
12 Fazit (Stark) unterschiedliche Handhabung der einzelnen Prozessschritte an den jeweiligen Universitäten Zentral: Rolle der Beteiligten institutionellen Ebenen (Beiräte, Rektorat, FB-Leitung, Habil-Kommission) UG Novelle 2015: Assoziierte ProfessorInnen gehören nunmehr organisationsrechtlich der UniversitätsprofessorInnen-Kurie an, sofern ein hinreichendes, internationalen kompetitiven Standards entsprechendes Qualifizierungsverfahren stattgefunden hat. ( 99, Abs. 4)
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