Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen in Vorarlberg

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1 Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen in Vorarlberg Anton Strini Folie 0

2 unselbständig beschäftigte Flüchtlinge Berufliche Integration von Flüchtlingen in Vorarlberg bisher insgesamt gut funktioniert Anfang 2015 insgesamt 460 Menschen aus den wichtigsten Herkunftsländern der Flüchtlinge unselbständig beschäftigt Heute - also rund vier Jahre später - mehr als unselbständig Beschäftigte aus der Russischen Föderation, aus Syrien, Afghanistan, Pakistan, Irak, Iran, und Somalia. Anfang 2015 noch mehr als die Hälfte der 460 unselbständig Beschäftigten aus der Russischen Föderation, macht diese Gruppe jetzt nur mehr rund ein Fünftel der über Arbeitnehmer/innen aus diesen Herkunftsländern aus. Der Anteil der Menschen aus Syrien, Afghanistan, Irak, Iran, Pakistan, und Somalia von rund 200 um rund zugelegt / Russische Föderation Syrien Irak Iran Afghanistan Pakistan Somalia 03/2019 Folie 1

3 gute Ergebnisse auch im Bundesländervergleich 4,49 4,50 4,36 Burgenland Wien Vorarlberg Kärnten Niederösterreich Oberösterreich Salzburg Steiermark Tirol 4,00 3,50 3,00 4,65 4,51 4,70 4,56 4,45 4,41 4,53 4,06 3,92 3,37 3,27 3,44 3,49 3,54 3,72 3,80 3,36 3,10 2,91 2,70 2,50 2,53 2,34 2,39 2,19 2,24 2,12 2,00 1,50 1,00 1,12 1,00 1, Folie 2

4 Erfolgsfaktoren: Integrative Ansätze für Flüchtlingsbetreuung Verteilung der Flüchtlinge auf möglichst alle Vorarlberger Gemeinden (möglichst Verzicht auf Großquartiere) Versuch, Kontakte mit Mehrheitsbevölkerung zu ermöglichen Auch heute noch Verteilung der rund Menschen in der Grundversorgung auf über 60 Gemeinden Aufschließen und Einsatz von Ehrenamtlichen Über Sozialinstitutionen, private Einrichtungen und über Gemeinden Im Rahmen der Betreuung und Begleitung von Flüchtlingen bei Behördengängen, beim Spracherwerb oder als Unterstützung bei der beruflichen Eingliederung Unterstützung durch Regionalkoordinator/innen Anstellung von Regionalkoordinator/innen bei Gemeinden und bei Regios Finanzierung durch Vorarlberger Sozialfonds Förderung der sozialen Integration vor Ort durch Veranstaltungen, Aktionen, Gewinnung und Betreuung von ehrenamtlichen Helfer/innen, Vernetzung von Regelsystem und Anforderungen vor Ort, etc. Möglichst frühzeitiges Angebot an Deutschkursen und gezielte Angebote für UMF Finanzierung und Durchführung von Deutschkursen schon während des Asylverfahrens Beauftragung von kompetenten Stellen mit der Betreuung und Begleitung von unbegleiteten Jugendlichen ab Beginn des Asylverfahrens Folie 3

5 Erfolgsfaktoren: Geschaffene Unterstützungsstrukturen Flüchtlingsthematik führte zu neuer Schwerpunktsetzung im Lenkungsausschuss für den Beschäftigungspakt Vorarlberg Konkurrenzierung bereits Beschäftigter möglichst gering halten Verwertbare berufliche Qualifikationen nutzen und den Erfordernissen des Vorarlberger Arbeitsmarktes entsprechend ausbauen Alle Ressourcen insbesondere junger Flüchtlinge nutzen und weiter entwickeln, die eine Fachausbildung ermöglichen und für Flüchtlinge ohne Qualifizierungschancen auch bisher schwer schwer besetzbare Arbeitsangebote nutzen Einrichtung verschiedener Integrationsmaßnahmen Kompetenzen-Checks zur Feststellung der Interessen und Nutzung/Entwicklung der Kompetenzen, Lehrgänge zur Erreichung des Pflichtschulabschlusses, Integrationsprojekte wie Start2Work, Jugend-College oder auch Top4Job, Einsatz von Integrationsbegleiter/innen über die Aktion und Insgesamt breite Nutzung der Möglichkeiten des AMS-Integrationsjahres Einrichtung flankierender Maßnahmen z.b. Unterstützung bei der Wohnungssuche Förderunterricht an Berufsschulen und Nutzung der Möglichkeiten im schulischen Bereich (Übergangsklassen) Folie 4

6 Erfolgsfaktor: Günstige wirtschaftliche Rahmenbedingungen GESAMT Land- und Forstwirtschaft Industrie, Gewerbe Handel, Verkehr Dienstleistungen / / / / / / / / / / / / / / / / / /2016 Mit um die 3% Wachstum in 2017 und 2018 auch Zunahme der Beschäftigung in Vorarlberg Zahl der Dienstverhältnisse im Jahresdurchschnitt von 2015 bis 2018 um rund zugenommen. Zunahme auch der Arbeitskräfte-Nachfrage beim AMS mit Chancen auch für gering qualifizierte Menschen 05/2016 und Beschäftigungsplus 03/2016 Überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum 4500 Überdurchschnittliche Bereitschaft Vorarlberger Unternehmen zur Beschäftigung von Flüchtlingen Laut einer Studie aus dem März 2019 beschäftigen 44% der Vorarlberger Unternehmen entweder bereits Flüchtlinge oder würden Flüchtlingen in ihrem Betrieb Arbeit geben Vielleicht Folge bereits früher gemachter positiver Erfahrungen Folie 5

7 Es bleibt noch viel zu tun / Rahmenbedingungen nicht besser Geschätzt Menschen (1.700 aus der letzten Flüchtlingswelle) werden mittelfristig noch Beschäftigung suchen Rund (KON/SUB derzeit beim AMS vorgemerkt davon rund drei Viertel mit Bleiberecht ab 2015 rund 80% bringen keine über die Pflichtschule hinausgehende berufliche oder schulische Ausbildung mit Geschätzt etwa weitere 700 Menschen sind derzeit noch im Bezug der Mindestsicherung und kommen mittelfristig für eine Beschäftigungsaufnahme in Betracht Rund 200 derzeit noch im Asylverfahren stehende Flüchtlinge dürften nach Zuerkennung des Bleiberechts auf Jobsuche gehen. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen voraussichtlich in den nächsten Jahren nicht mehr so günstig wie in den letzten zwei Jahren Weniger Maßnahmen im Bereich der aktive Arbeitsmarktpolitik durch AMS nach rückläufigen Budgets Folie 6