THE GOOD, THE BAD AND THE UGLY

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1 1 THE GOOD, THE BAD AND THE UGLY

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3 3 THE GOOD, THE BAD AND THE UGLY

4 Geboren in eine Zeit, als die Menschheit noch mit der Bewältigung des letzten großen Weltkrieges beschäftigt war, erlebe ich nach vielen Jahrzehnten des Friedens in Europa, wie der Krieg schleichend zu uns zurück kehrt: in Form von Auslandseinsätzen der Bundeswehr, in Form von florierendem Waffenhandel deutscher Rüstungsunternehmen, aber am unmittelbarsten durch die vielen Menschen, die aus den Kriegsgebieten am Rande Europas zu uns fliehen in der Hoffnung, bei uns die Sicherheit und Geborgenheit zu finden, die sie durch die Kampfhandlungen in ihrer Heimat verloren haben. gerecht zu werden. Ich hatte im Studium nicht nur Kunst sondern auch Geschichte studiert, beides in meiner Lehrerzeit unterrichtet und es zwängte sich mir mehr und mehr das Gefühl auf, den Aspekt der gesellschaftlichen Verantwortung von Kunst für meine Arbeit präziser formulieren zu müssen, in letzter Konsequenz also einen gesellschaftlichen Auftrag für mich selbst zu definieren. Dieser Schritt war gleichzeitig in gewisser Weise auch ein Abschied vom klassischen Kunstmarkt, denn die nun entstandenen Bilder taugten nur noch wenig zur Erfüllung des bürgerlichen Wunsches nach Cocooning. Diese gesellschaftliche Herausforderung hat vor etwa drei Jahren angefangen Raum in meiner Malerei zu greifen, also zu einem Zeitpunkt, als die großen Flüchtlingsströme noch gar nicht bei uns eingetroffen waren. Schon in meinen früheren Arbeiten waren sozialkritische Fragestellungen wie etwa die Auswirkungen der medialen Welt auf das Wahrnehmungsverhalten der Rezipienten in meinem Fokus, allerdings blieb diese Kritik noch hinter formal-ästhetischen Gesichtspunkten wie Bildaufbau und Farbeinsatz zurück. Das änderte sich grundlegend vor drei Jahren. Ich hatte zunehmend das Gefühl, mit der Form meiner Malerei meinem eigenen Anspruch an das Medium nicht mehr Ich fühlte eine immer stärker werdende Nähe zu Künstlern der Neuen Sachlichkeit wie Otto Dix, Käthe Kollwitz oder George Grosz oder aber auch dem Neuen Realismus um Vertreter wie Peter Nagel, Hans-Jürgen Diehl und Siegfried Neuenhausen. Ihnen allen war gemein, dass sie sich mit ihren Arbeiten gegen die gesellschaftlichen Verhältnisse ihrer Zeit wandten, gegen Krieg, Unterdrückung und Intoleranz. Nicht zuletzt war mir der Neue Realismus ein Wegbegleiter während meiner Studienzeit in Berlin, den ich in zahlreichen Ausstellungen studieren konnte und einer meiner ausbildenden Professoren an der Hochschule der Künste Berlin war Eduard Franoszek, Mitglied der le- 4

5 gendären Produzentengalerie Großgörschen 35, in der etliche Vertreter des Neuen Realismus versammelt waren. Die Vorlagen für meine Arbeiten finde ich in Presserzeugnissen, im Fernsehen und in den Weiten des Internets. Sie sind die Basis für die nun folgende Begrenzung und Verdichtung des Bildausschnitts - und damit auch des Inhalts. Die Reduktion der Halbtonfarbigkeit auf klar abgegrenzte Farbflächen (Tontrennung) bewirken in der Wahrnehmung des Rezipienten eine Art der Kristallisation des Dargestellten mit der Konsequenz, dass das Bild aus der Ferne betrachtet scheinbar eindeutig ist, nähert man sich ihm, zerfallen die eben noch sicher geglaubten Inhalte in einzelne Puzzleteile, die eben noch gesehene Wahrheit wird fragwürdig - für mich eine Parallele zur Realwelt! Meine gegenwärtige Arbeit verstehe ich als meinen persönlichen Ausdruck des Spannungsverhältnisses zwischen ohnmächtiger Wut, Entsetzen, Empörung und Hoffnung Rolf Löhrmann 2017 gegenüber den sichtbaren Abgründen der Menschheit, der um sich greifenden Unmenschlichkeit, der Intoleranz; ich zeige keine Lösungen (dazu bin ich nicht imstande), aber ich versuche die Menschen über ihre Empathie zu erreichen und ihnen darüber Anstöße zu eigenständigem Denken und Handeln zu geben. Dabei will ich unbequem sein mit dem was ich tue, bewusst gegen den Strom der allgegenwärtigen Bequemlichkeit und schnellen Meinung schwimmen. 5

6 6 m129 Acryl auf Leinwand, 110 x 200cm, 2014

7 m132 Acryl auf Leinwand, 110 x 90cm,

8 8 m142 Acryl auf Leinwand, 110 x 90cm, 2016

9 m134 Acryl auf Leinwand, 110 x 200cm,

10 10 m141 Acryl auf Leinwand, 90 x 110cm, 2016

11 m137 Acryl auf Leinwand, 90 x 135cm,

12 12 m133 Acryl auf Leinwand, 110 x 200cm, 2015

13 m135 Acryl auf Leinwand, 110 x 135cm,

14 14 m130 Acryl auf Leinwand, 135 x 110cm, 2015

15 m140 Acryl auf Leinwand, 90 x 160cm,

16 16 m136 Acryl auf Leinwand, 90 x 135cm, 2015

17 m131 Acryl auf Leinwand, 110 x 135cm,

18 18 m108 Acryl auf Leinwand, 110 x 200cm, 2013

19 m109 Acryl auf Leinwand, 1135x 90cm,

20 20 m139 Acryl auf Leinwand, 135 x 110cm, 2015

21 m106 Acryl auf Leinwand, 110 x 200cm,

22 22 m107 Acryl auf Leinwand, 110 x 200cm, 2013

23 m105 Acryl auf Leinwand, 110 x 200cm,

24 24 m104 Acryl auf Leinwand, 110 x 200cm, 2012

25 m138 Acryl auf Leinwand, 110 x 200cm,

26 26 m143 Acryl auf Leinwand, 135 x 90cm, 2016

27 m144 Acryl auf Leinwand, 135 x 90cm,

28 28 m145 Acryl auf Leinwand, 110 x 135cm, 2016

29 m146 Acryl auf Leinwand, 110 x 110cm,

30 30 m147 Acryl auf Leinwand, 90 x 160cm, 2017

31 m148 Acryl auf Leinwand, 90 x 160cm,

32 ROLF LÖHRMANN geboren Abitur am Humboldt-Gymnasium Hannover, künstlerische Förderung durch den Maler Ernst Marow Studium an der Hochschule der Künste Berlin bei Herbert Kaufmann und Eduard Franoszek künstlerische Lehrtätigkeit in Berlin seit 2007 als freischaffender Maler tätig seit 2008 Mitglied des BBK-Westfalen Mitglied des Kunstverein Lingen Arbeiten in öffentlichen und privaten Sammlungen 32

33 AUSZEICHNUNGEN 2011 Förderpreis der 33. Intern. Kunstausstellung Hollfeld 2015 Nominierung für den Kunstpreis Wesseling 2015 Nominierung für den Mainzer Kunstpreis Eisenturm 2016 Nominierung für den 39. Kunstpreis der Kulturstiftung der Sparkasse Karlsruhe 2016 Nominierung für den 29. Kunstpreis der Stiftung der Sparkasse Esslingen-Nürtingen 2016 Simplizissimus-Publikumspreis Soest 33

34 IMPRESSUM Herausgeber & Gestaltung Rolf Löhrmann Burgsteinfurter Damm Rheine - Mesum Kontakt Phone: +49(0) Mail: info@loehrmann-arts.com Web: Druck Laserline Druckzentrum, Berlin Rolf Löhrmann