Blatt 3 Ging man in den Pausenhof, traf man sofort einige Leute. Somit waren sehr viele Menschen auf engstem Raum zusammen. Ich war Fahrschüler und
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- Margarete Adler
- vor 8 Jahren
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1 Blatt 1 Ich heiße Harald Nitsch, bin 45 Jahre alt und wohne in Korb bei Waiblingen. Meine Hobby`s sind Motorrad fahren, auf Reisen gehen, Freunde besuchen, Sport und vieles mehr. Damals in der Ausbildung wohnte ich bei meine Eltern in Berglen Lehnenberg, in einen Dorf bei Winnenden. Meine Ausbildung als Mechaniker habe ich von im Berufsbildungswerk der Paulinenpflege Winnenden gemacht. Ich war Fahrschüler und bin jeden Tag mit dem Mofa zur Ausbildung gefahren. Davor war ich auf der Schwerhörigen Schule in Nürtingen. Anschließend wollten meine Eltern, dass ich direkt zu Bosch gehe und dort meine Berufsausbildung mache. Denn mein Vater hat dort gearbeitet. Aber ich wollte lieber in die Paulinenpflege Winnenden. Die meisten aus meiner Schule gingen damals in die Paulinenpflege. Ich konnte mir die Berufsschule zusammen mit Hörenden schwer vorstellen. So setzte ich mich gegenüber meinen Eltern durch. Eine Woche nach Ende der Ausbildung habe ich dann doch bei Bosch in Waiblingen angefangen. Nun bin ich schon 25 Jahre beim Bosch und hatte dieses Jahr am 04. Februar meine 25 jährige Betriebsjubiläumsfeier hinter mir. Ich wurde von der obersten Qualitätsmanagement Chefin geehrt. Ich bekam von der Boschgruppe und der IHK eine
2 Blatt 2 Ehrenurkunde 25 Jahre Mitarbeit und zusätzlich von Ihr noch die Ehrenadel. Von meinen Chef und Kollegen habe ich auch viele Geschenke bekommen. Von der Personalabteilung bekam ich auch einen netten Brief. Mit der Mitteilung: Sehr geehrter Herr Nitsch, anlässlich Ihres 25-jährigen Arbeitsjubiläums erhalten Sie eine Geldgabe, das heißt zusätzlich noch ein Monatsgehalt, die silberne Ehrennadel und eine Ehrenurkunde von der Robert Bosch GmbH und der IHK. Die Ehrennadel und Ehrenurkunde hat meine Qualitätsmanagement - Chefin mir überreicht. Zusätzlich habe ich auch für dieses Jahr 5 Tage Sonderurlaub bekommen und dauerhaft einen Urlaubstag zusätzlich pro Jahr. In der Paulinenpflege Winnenden war es auch eine sehr schöne Zeit. Als ich im Jahr 1981 in das 1. Lehrjahr gekommen bin, waren wir 7 Auszubildende im Metall. Ca. ein halbes Jahr Später waren wir nur noch zu 5. Davon waren 3 Personen Gehörlos und 2 Personen Schwerhörig. Im BBW habe ich meinen Kumpel aus Wiesbaden kennen gelernt. Er ist auch schwerhörig und wir verstanden uns sofort. Mit dem habe ich heute noch guten Kontakt. Wir telefonieren und treffen uns gegenseitig ein paar Mal im Jahr. Die 3 Jahre Ausbildung in der Paulinenpflege in Winnenden waren eine sehr schöne Zeit, weil wir in einer großen Gemeinschaft waren.
3 Blatt 3 Ging man in den Pausenhof, traf man sofort einige Leute. Somit waren sehr viele Menschen auf engstem Raum zusammen. Ich war Fahrschüler und habe deshalb nicht im BBW Internat gewohnt. Trotzdem bin ich abends regelmäßig in die Paulinenpflege gegangen. Wir haben auch einiges unternommen. In der Lehrzeit hatten wir viel Spaß gehabt und haben einiges gelernt. Immer am Ende von jedem Lehrjahr in den Sommerferien wurden schöne Freizeiten organisiert. Die Freizeiten mit Hörenden, Hörgeschädigten und Gehörlosen Jugendlichen waren sehr interessant und unterhaltsam. Ich selber war 3 mal in den Freizeiten nach Schweden dabei. Das schönste war, dass der Bus mit Anhänger voll mit Lebensmittel war. Am Ort gab immer die ersten 3 Tage Maultaschen. Am ersten Tag Maultaschen in der Brühe, am 2 Tag Maultaschen gedünstet mit Kartoffelsalat und am 3 Tag Maultaschen geröstet. Solche Freizeiten wie damals sollte es auf jeden Fall weiterhin geben. Das empfehle ich dem BBW. Im 3. Lehrjahr durfte von uns jeder ein Praktikum in einer Firma machen. Ich selber habe ein Praktikum im Jahr 1984 bei der Firma Bosch in Waiblingen 2 Wochen als Werkzeugprüfer gemacht. Als dort eine Arbeitsstelle frei war, habe ich mich dann beworben und Arbeite jetzt als Qualitätssicherungs Prüfer. Während meiner Ausbildungszeit zog das BBW in neue Räume.
4 Blatt 4 Es gab mehr Platz und neue Angebote. Die technische Ausstattung der Werkstätten wurde viel besser. Von der neu eingeführten CNC-Technik hatten wir jedoch nichts mehr mitbekommen. Das wurde erst mit den Lehrjahren nach uns angefangen. Wir haben für CNC - Technik dann später Fortbildungskurse in der Paulinenpflege besucht. Letztes Jahr war eine Jubiläumsfeier im BBW und den beruflichen Schulen. Da hab ich als Ehemaliger mit meinem Kumpel einen Vortrag gehalten was wir in der Paulinenpflege alles erlebt haben. Das war ein schöner Tag gewesen. Diesem Jubiläum verdanke ich auch die Einladung hierher nach Dresden. Das Arbeitsleben am Anfang beim Bosch war für mich nicht ganz einfach. Ich mußte mir von meinen Kollegen sehr viel beibringen lassen. Auf Menschen zugehen, Telefonate intern und auswärts annehmen und vieles mehr. Da habe ich teilweise Probleme gehabt, denn ich musste meine Sprache wieder aufbessern. In der Paulinenpflege habe ich mich mit den Gehörlosen viel mit Gebärdensprache verständigt. Meine ersten Tätigkeiten waren Widerstandsprüfgeräte, Multimeter, Drehzahlmesser, Shorehärteprüfgeräte für Gummiprüfung, Zylinder und Schnecken die Durchmesser prüfen. Die gehören an den Spritzmaschinen. Denn ich arbeite im Kunststoffwerk.
5 Blatt 5 Wir stellen Kunststoffteile her für Autos und wir sind eine Zulieferer Firma. Ich prüfe auch Normprüfmittel, zum Beispiel: Messuhren, Messschieber, Subito, Diatest, Höhenmessgerät und vieles mehr. Kaum hatte ich zum Arbeiten angefangen, musste ich die Auszubildenden von Fa. Bosch betreuen und musste denen einiges beibringen. Geprüft werden auch konstruierte Prüfmitteln und Vorrichtungen nach Zeichnungen. Mein Spezialgebiet ist es Waagen im ganzen Werk zu prüfen. Mit dem Geschäftswagen war ich auch mit Gewichten außerhalb im Werk und habe in verschiedenen Lagern Waagen geprüft. Mein jetziger Arbeitsplatz ist jetzt gestaltet mit einen Schreibtisch, Stuhl, Computer und einem eigenen Telefon. Es ist ausgestattet mit einer Hörhilfe. Da kann man die Lautstärke regulieren. Denn ich hab viel mit den Kunden zu tun. Bei den Teamsitzungen und QM Runden habe ich auch das Problem zu zuhören. Da wird teilweise dazwischen gesprochen. Deshalb habe ich eine technische Hilfe bekommen. Einen Sender und Empfänger. Das Mikrofon stelle ich in die Mitte, den Empfänger hänge ich um und dann stell ich das Hörgerät auf die Induktionsspule um. Dann bekomme ich einiges mit was da gesprochen wird. Leider Sprechen manche Personen eine Schwierige Sprache. Oder sie drücken sich umständlich aus.
6 Blatt 6 Damit haben wir Hörgeschädigten Probleme. Manchmal frage ich dann nach. Manchmal kann ich erkennen, dass die Inhalte für mich nicht wichtig sind. Dann lasse ich das so stehen. In den QM Runden verhalte ich mich themenbezogen. Bei den was mich betrifft höchste Konzentration. Bei anderen Themen kann die Anstrengung etwas nachlassen. Die Alltagsprobleme liegen ganz klar in der Verständigung. Die fachliche Weiterbildung habe ich nie als schwierig empfunden. Wenn mir jemand z.b. ein neues Messverfahren zeigt, verstehe ich das schnell. Wie schon gesagt, musste ich vor allem lernen auf andere zu zugehen. Das telefonieren war ein großes Hindernis. Heute fällt es mir wesentlich leichter zu sagen, das habe ich nicht verstanden. Ich bin schwerhörig. Können Sie das bitte wiederholen? Das war viel aus meinem Leben und was ich alles bis jetzt erlebt habe. Ich konnte viel erreichen. Deshalb bin ich mit meinem Leben zufrieden. Danke für die Aufmerksamkeit.
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