Erfahrungsbericht. Auslandssemester an der Singapore Management University WS 2011/2012
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- Klaudia Bretz
- vor 8 Jahren
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1 Erfahrungsbericht zu meinem Auslandssemester an der Singapore Management University im WS 2011/2012 Markus Tausend 14. April 2012
2 Warum an die Singapore Management University nach Singapur? Es gibt unendlich viele Gründe nach Singapur zu gehen. Für mich war vor allem Folgendes ausschlaggebend: Singapur ist ein Melting Pot vieler asiatischer Kulturen, gleichzeitig findet man sich als Nicht-Asiate aber recht schnell zurecht. Englisch ist Amtssprache in Singapur, man braucht weder Chinesisch noch irgendetwas anderes zu sprechen. Singapur ist der optimale Ausgangspunkt für Reisen in Südostasien. Die SMU hat nicht nur einen guten Ruf, sondern wendet auch ein ganz anderes Lernkonzept an als die TUM. Die Stadt Singapur Singapur selbst ist für jeden Touristen/Besucher beeindruckend. Vor allem rund um das Hafenbecken gibt es einiges zu sehen. Berühmt ist das futuristische Hotel an der Marina Bay: Neben der modernen Innenstadt haben die einzelnen Stadtteile, Little India, Chinatown und das Malaiische Viertel ihren ganz eigenen Charme und bieten jede Menge zu sehen, zu essen und zu erleben. Obwohl die Anzahl an klassischen Sehenswürdigkeiten in Singapur nicht mit europäischen Großstädten mithalten kann wird einem sicher nie langweilig. Dank des konstant warmen Wetters kann man zum Beispiel am Strand chillen und abends ist am Clarke Quay immer etwas los.
3 Die Singapore Management University Die SMU liegt mitten in der Innenstadt und ist mit der MRT (U-Bahn) sehr gut zu erreichen. Der Campus ist modern und bildet einen eigenen Mikrokosmos. Es gibt neben den Seminarräumen, der Bibliothek und Gruppenräumen auch genügend Möglichkeiten zu Essen, einen Supermarkt, ein Rooftop-Pool, ein Fitnessstudio, eine Bank usw. Das Campusleben spielt dabei wegen der Hitze meist in den unterirdischen Gängen, genannt Concourse, oder in klimatisierten Räumen statt. Die Lehre ist ganz anders als wir es von der TUM gewohnt sind. Es hat mehr etwas von Schule: kleine Klassen, mündliche Noten, Hausarbeiten, Präsentationen usw. Das heißt man muss unter dem Semester wesentlich mehr für die Uni tun, dafür ist die Klausurenphase entspannter. Insgesamt findet man sich sehr schnell zurecht; das Gelände ist überschaubar und es gibt für alle belange einen Ansprechpartner. Im Angebot für Sportarten und Freizeitbeschäftigungen ist für jeden etwas dabei. Der Bewerbungsprozess: Der Bewerbungsprozess ist zwar relativ langwierig, aber man bekommt sehr gute Unterstützung von der SMU. Wenn man sich an die Hinweise des International Office hält ist eigentlich nichts falsch zu machen. Man sollte jedoch regelmäßig seine s checken um die notwendigen Fristen einzuhalten. Kurse: Es lohnt sich u. U. schon früh zu überlegen, welche Module man an der TUM noch machen muss und in Singapur eventuell belegen kann. Das Angebot dort ist aber so vielfältig, dass man in der Regel etwas zum Anrechnen findet.
4 Ich hatte zwei Kurse in Singapur belegt und war sehr froh nicht mehr zu besuchen. Erstens ist der Workload pro Kurs wesentlich Höher als in Deutschland und zudem war ich lieber unterwegs als in der Bibliothek ;-). Wenn die Online-Anmeldung für die Kurse freigeschaltet ist, sollte man sich schon überlegt haben, welche Kurse man belegen möchte, denn es gilt first-come, first-served und es gibt nur eine bestimmte Anzahl an Plätzen pro Kurs für Exchangers; manche Kurse sind dabei natürlich beliebter, manche weniger. Letztendlich ist es aber durch das mehrstufige Bietverfahren immer irgendwie noch möglich gewesen seine Wunschkurse zu bekommen also keine Panik wenn es nicht in der ersten Runde klappt. Unterkunft: Ich hatte mich für das Angebot der SMU entschieden im Commonwealth Hostel zu wohnen. Das hatte zum einen den Vorteil, dass es relativ günstig ist und man sich nicht selbständig um eine Wohnung kümmern muss, zum anderen wohnen dort viele SMU Exchangers, sodass man schnell Anschluss findet. Das Commonwealth Hostel sind 4er-Apartments à 2 Zimmer. Die Zuteilung erfolgt über die SMU zentral, d. h. man hat keinen Einfluss auf seine Zimmer- und Apartmentnachbarn. Oft ist es aber so, dass Leute gleicher Nation in einem Apartment untergebracht wurden. Nach Behebung einer ziemlich ekligen Kloverstopfung zu Beginn und nach der ersten Grundreinigung war es ganz okay dort zu wohnen. Die gefängnisähnlichen Gitter auf den Bildern gibt es nur in den Erdgeschossapartments. Es gibt außerdem noch eine Sitzecke mit Sofa und einem Sessel, eine Waschmaschine, eine Nasszelle (wenn man duscht wird die Toilette automatisch auch nass) und so etwas wie eine Kochnische (in der wir aber nie gekocht haben, da Essen in den Foodcourts in der Stadt billiger und auch besser ist ;-).
5 Reisen Wahrscheinlich ist das Reisen das Schönste gewesen am gesamten Auslandssemester. Wir haben viele Wochenenden, die Recess-Week und auch nach dem Semester einige Zeit in den Ländern rund um Singapur verbracht. Ich kann nur empfehlen auch nach dem Semester noch ein paar Wochen einzuplanen und den Rückflug erst für das neuen Jahr anzusetzen. Noch ein paar Tipps zum Schluss: Je früher der Flug gebucht wird, desto billiger ist er (normalerweise). Es ist immer heiß in Singapur und Umgebung: Pullover braucht man nur in der Uni um den Klimaanlagen zu trotzen -> d.h. maximal zwei Pullis mitnehmen. Mittwoch ist Ladies-Night in Singapur, d.h. Mittwoch ist der Ausgehtag. Man sollte sich deshalb nicht Donnerstagvormittag einen Unikurs reinlegen ;-) Bei Präsentationen an der Uni tragen die meisten Studenten Anzug. D. h. aus Deutschland einen Anzug mitzunehmen schadet nicht. Es ist aber auch nicht zwingend notwendig, wenn man sich entweder anders einigermaßen ordentlich anzieht oder sich z. B. in Thailand einen schneidern lässt (kostet auch nicht viel). Die Kurse in Singapur haben alle neben dem Namen auch Nummern: z.b.: 101; 238; 307. Die erste Ziffer gibt dabei an, in welchem Jahr die Locals diesen Kurs besuchen können/sollten. Insgesamt lässt sich dadurch auch der Schwierigkeitsgrad bzw. das nötige Vorwissen abschätzen. Um auf Reisen nach Semesterabschluss nicht sein ganzes Gepäck mitschleppen zu müssen, bietet die SMU eine Unterstellmöglichkeit an sehr nützlich. Résumé Es war definitiv eine der besten Erfahrungen meines Lebens, ich kann es jedem weiterempfehlen, der interessiert und offen ist für Neues und ein bisschen Abenteuer nicht scheut. In erster Linie hat das Auslandssemester einfach Spaß gemacht! Leute aus der ganzen Welt kennenzulernen, zusammen zu Feiern und zu Reisen ist eine tolle Erfahrung. Außerdem habe ich natürlich auch fachlich hinzugelernt und Einblicke in mehrere - mir bis dato fremde - Kulturen gewonnen; und nicht zuletzt lernt man auch das, was uns in Deutschland selbstverständlich ist wieder etwas mehr zu schätzen!
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