Der beste Platz an der Sonne ist im Schatten!
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- Klemens Vogt
- vor 8 Jahren
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1 Pressekonferenz Der beste Platz an der Sonne ist im Schatten! Die Zahl der Hautkrebserkrankungen steigt jedes Jahr. Die Früherkennung spielt deswegen eine große Rolle, besonders der weiße Hautkrebs ist auf dem Vormarsch. Auch der Vorsorge muss eine größere Bedeutung zukommen, denn bereits in der Kindheit wird der Grundstein für eine gesunde Haut gelegt. Die Pressekonferenz beschäftigt sich nicht nur mit diesen Themen, sondern auch mit Mythen rund um Hautkrebs sowie Hautkrebs als Berufskrankheit. Donnerstag, 21. Mai 2015, 13 Uhr Landhaus, Regierungssitzungszimmer Es informieren Sie: MR Dr. Johannes Neuhofer Fachgruppenobmann der oö. Hautärzte Dr. Helmut Kehrer stv. Fachgruppenobmann der oö. Hautärzte Mag. Peter Flink Geschäftsführer der Krebshilfe OÖ
2 Der weiße Hautkrebs ein gefährlicher Pickel Es ist kein Geheimnis, dass langes Sonnenbaden und unzureichender Sonnenschutz zu Hautkrebs führen können. In Oberösterreich gibt es pro Jahr 1000 Neuerkrankungen an Melanomen, der gefürchtete schwarze Hautkrebs. Noch nicht so weit verbreitet ist der Fakt, dass der weiße Hautkrebs wesentlich häufiger auftritt. Medizinalrat Dr. Johannes Neuhofer, Fachgruppenobmann der oberösterreichischen Hautärzte, sagt: Es gibt weltweit keine genaue Statistik, aber man geht davon aus, dass jeder zweite bis dritte 70-Jährige an Hautkrebs beziehungsweise deren Vorstufe erkrankt. Das Basaliom, die häufigste Form des weißen Hautkrebses, steigt mit zunehmendem Alter. Auch wenn die genetische Veranlagung einen Teil dazu beiträgt, ist und bleibt der Hauptfaktor die häufige und intensive Sonneneinstrahlung, vor allem in der Kindheit. Besonders betroffen sind Hautregionen, die verstärkt der Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind wie zum Beispiel Kopf, Schultern, Handrücken, Stirn, Ohren, Nase und Unterlippen, die sogenannten Sonnenterrassen des Körpers. Besonders gefährdet sind Männer mit frühzeitigem Haarverlust, da am Kopf die Sonneneinstrahlung sehr intensiv ist. Das wird von den Betroffenen oft lange Zeit unterschätzt und führt zu ausgeprägten Sonnenschäden. Diese sind Wegbereiter für weißen Hautkrebs, der in diesem Bereich oft die Lebensqualität massiv beeinträchtigt, sagt Dr. Helmut Kehrer, stellvertretender Fachgruppenobmann der oberösterreichischen Hautärzte. Heimtückisch am Hautkrebs ist, dass er oft lange Zeit schmerz- und juckfrei bleibt und deshalb nur durch fachmännischen Blick zu erkennen ist. Der weiße Hautkrebs kann aussehen wie ein kleiner grau-weißer Knoten, der von Patienten oft als Pickel" unterschätzt wird. Beim Basalzellkrebs gibt es keine Vorstufe. Bereits die erste kleine Veränderung ist eine Krebsgeschwulst, die entfernt werden sollte.
3 Im Vergleich zum weißen Hautkrebs ist der schwarze Hautkrebs (Melanom) bösartiger, da er häufig sehr früh Tochtergeschwülste (Metastasen) in anderen Organen bildet. Außerdem treten diese Melanome, die auf den ersten Blick harmlosen Pigmentmalen ähneln, oft auch an normalerweise bekleideten Körperstellen auf. Häufig achtet man nur auf warzige Veränderung und nicht auf flache Pigmentierungen, denn diese stören kaum. Das ist aber die Tücke, warnt Dr. Neuhofer vor dem schwarzen Hautkrebs. Vorsorge und Früherkennung Die Heilungschancen bei den rechtzeitig erkannten Melanomen sind hervorragend und sie können meist sogar ambulant entfernt werden. Bei einem Melanom hängt die Heilungschance von der Früherkennung und der damit verbundenen frühzeitigen Behandlung ab. Die Früherkennung von Hautkrebs ist nach wie vor das non plus ultra. Mit dieser jährlichen Pressekonferenz können wir sicherlich mit Ihrer Hilfe viele junge Leben retten, sagt Dr. Neuhofer. Die Dermatologen empfehlen, die Haut (und die des Partners) regelmäßig selbst zu begutachten und bei Unklarheiten den Dermatologen zu Rate zu ziehen. Besonders gefährdet sind Menschen, die bereits Hautkrebs hatten, Erkrankungen in der Familie, helle und sonnenempfindliche Haut und häufige Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend.
4 Somit gilt es, Sonnenbrände vor allem bei Kindern und Jugendlichen und Personen, die einer Risikogruppe angehören, zu verhindern und Änderungen eines Muttermals im Auge zu behalten. Außerdem soll man auch bei bewölktem Himmel konsequent Sonnenschutz verwenden und nach ausgedehntem Baden erneut auftragen. Neben Sonnencreme ist ein wichtiger Sonnenschutz Hut, Hemd und Hose (3H-Regel). Zwischen 11 und 15 Uhr ist die UV-Belastung am höchsten, hier sollte man die Sonne weitgehend meiden. Vorbeugung ist die beste Waffe gegen jeden Krebs. Man denke nicht nur an die emotionalen, sondern auch die finanziellen Folgen. Eine Therapie des fortgeschrittenen Hautkrebses kostet pro Jahr und pro Patient zirka Euro, ganz egal, ob schwarzer oder weißer Hautkrebs. Deshalb ist der beste Platz an der Sonne im Schatten, sagt Dr. Neuhofer. Berufskrankheit Hautkrebs Ein wichtiger Faktor in puncto Hautkrebs ist die Entwicklung des Bewusstseins für Sonnenschutz bei Bauarbeitern und Personen, die viel im Freien arbeiten. Dr. Neuhofer sagt: Die Prävention von Outdoor-Arbeitern wird auch von der EU, der WHO, der AUVA, der Arbeitsmedizin und dem Sozialministerium gefördert. In Deutschland wird dieser Krebs seit Beginn des Jahres 2015 als Berufskrankheit anerkannt. In Österreich gelten im Sinne der Unfallversicherung Hautkrebs oder zur Krebsbildung neigende Hautveränderungen durch Ruß, Rohparaffin, Dunkelöle, Teer, Anthrazen, Pech, Mineralöle, Erdpech und ähnliche Stoffe als Berufskrankheit. Der Hautkrebs macht nicht Halt vor Jung oder Alt: die Sonnenfeen Eine wichtige Zielgruppe, die erreicht werden soll, sind Kinder beziehungsweise deren Erziehungsberechtigte. Neben den viel im Freien Arbeitenden und hellhäutigen Personen soll besonders der Schutz der Kinder hervorgehoben werden, sagt Dr. Neuhofer. Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, Schulreferent und Schirmherr der Initiative Schutz der Kinder vor Sonnenbrand sowie Gesundheitsreferent betont: Bei der Hautkrebs-Vorsorge zählt nicht die kurzfristige Aktion, sondern der lange Atem. In Oberösterreich arbeiten die verschiedenen Akteure vom Land OÖ bis zur Krebshilfe, von den Hautärzten bis zu den Bildungseinrichtungen vorbildlich zusammen, wenn es darum geht, Bewusstsein zu schaffen.
5 Auch heuer haben das Land OÖ, die Ärztekammer für OÖ und die OÖ Krebshilfe wieder ein gemeinsames Informationsschreiben an die Leitungen der Schulen, Kindergärten und Krabbelstuben erstellt, das darauf hinweist, wie wichtig effizienter Sonnenschutz ist und das die bedeutendsten Verhaltensregeln aufzeigt. Wichtig ist vor allem der richtige Umgang mit der Sonne und das Wissen um die Notwendigkeit ärztlicher Untersuchungen bei Hautveränderungen. Eine Inspektion der Haut ist daher auch wesentlicher Bestandteil der jährlichen ärztlichen Untersuchungen, welche die Schulärztinnen und -ärzte des Landes Oberösterreich durchführen, so Pühringer. Zusätzlich bestehe die Möglichkeit, über Gesundes Oberösterreich fachkundige Referentinnen und Referenten bzw. Ärztinnen und Ärzte zum Thema Hautkrebsvorsorge in die Gesunden Gemeinden einzuladen. Für die Mitarbeiter/innen im Landesdienst wird jährlich im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsvorsorge eine hautärztliche Untersuchung angeboten. Überdies besuchen seit 2007 derzeit elf Sonnenfeen der Krebshilfe Oberösterreich kostenlos mehr als 130 Kindergärten im Großraum Linz, Wels, Steyr, Braunau, Vöcklabruck, Kirchdorf, Perg, Freistadt, Urfahr und Rohrbach. Erfahrene Kindergartenpädagoginnen erarbeiten spielerisch die wichtigsten Schritte der Hautkrebsvorsorge. Mag. Peter Flink, Geschäftsführer der österreichischen Krebshilfe für OÖ: In Kindheit und Jugend denkt man wohl kaum an Hautkrebs, aber wenn verantwortungsvolle Eltern sich um einen perfekten und konsequenten Sonnenschutz kümmern, kann schon viel Vorarbeit für die Zukunft geleistet werden. Er unterstreicht auch die Unterschiede der Haut von Kindern und Erwachsenen: Die Kinderhaut bis zum 6. Lebensjahr ist noch nicht so entwickelt wie bei Erwachsenen. Deshalb muss man bereits im Kindergarten Bewusstsein schaffen. Das Hauptziel bei dieser Aktion ist kein plakatives, sondern man will die Kinder erreichen und ihnen Kompetenzen übertragen, auch ihre Eltern aufzuklären: Die Kinder sollen spielerisch die wichtigen Symbole wie Schatten, Sonnencreme, Kapperl, Sonnenbrille, usw. kennenlernen und das Gelernte auch mit nach Hause nehmen. Sie werden zu sogenannten Sonnenexperten, bekommen einen Expertenausweis und können dann daheim ihre Eltern informieren! Der Kindergarten bekommt ein Sonnenmemory, das das ganze Jahr über an den spannenden Tag mit den Sonnenfeen erinnert. Drei Punkte sind laut Flink besonders wichtig: der Schatten, damit einhergehend auch das Sonnensegel über der Sandkiste, die richtige und schützende Kleidung sowie das häufige und gründliche Eincremen, das bei der Vielzahl an existierenden Sonnencremes auch für Kinder mit Allergien möglich ist.
6 Mythen rund um Hautkrebs, die leider nicht stimmen Nicht gerade förderlich für die Vermeidung von Hautkrebs sind Mythen, die nach wie vor kursieren. Ein weißes T-Shirt schützt zum Beispiel nicht besser als ein schwarzes. Weiß reflektiert zwar besser, aber lässt mehr UV durch als schwarz, denn bei schwarzer Kleidung wird UV absorbiert und in Wärme umgewandelt. Dass die Schädigung der Haut auch schon vor Beginn eines Sonnenbrandes einsetzt, sollte eigentlich auch kein Geheimnis mehr sein. Deshalb muss man sich auch im Schatten und bei bedecktem Himmel einschmieren und auch unter Wasser oder beim Tragen eines nassen T-Shirts sollte nicht auf den Sonnenschutz vergessen werden. Die Durchdringung der UVA-Strahlen liegt unter Wasser bei 80 % (50 % UVB), bei einem bedeckten Himmel bei 75 % (75 % bei UVB), im Schatten bei 50 % (50 % bei UVB) und mit einem nassen T-Shirt bei 36 % (19 % bei UVB). Sollten Veränderungen auf der Haut entstehen, gibt es den Volksmythos, diese einfach nicht anzugreifen, da man dadurch die Veränderung bösartig macht. Das ist ein Aberglaube. Dr. Johannes Neuhofer rät, bei unklaren Veränderungen nicht Dr. Google zu Rate zu ziehen, sondern sofort einen Hautarzt aufzusuchen und auf die jährlichen Kontrollen nicht zu vergessen! Auch Dr. Helmut Kehrer betont: Ein gutartiges Muttermal kann durch eine Operation nicht bösartig, ein Melanom nicht noch gefährlicher werden. Nur Früherkennung und Operation bieten die Chance auf Heilung."
7 Weitere Informationen Weitere Informationen des Landes Oberösterreich wie z.b. die Broschüre Sommer, Sonne, Reisezeit finden Sie auf Näheres zur Krebshilfe und alles wichtige zu österreichweiten Veranstaltungen entnehmen Sie bitte sowie Die Homepage für Patientinnen und Patienten der Ärztekammer für OÖ informiert sie unter diesem Link umfangreich zu unterschiedlichen Gesundheitsthemen, insbesondere auch zum Hautkrebs:
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