Alpenpflanzen in ihren Lebensräumen. Ein Bestimmungsbuch. Peter Mertz. Unter redaktioneller Mitwirkung von Christa Gußmark
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- Vincent Fried
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1 Peter Mertz Alpenpflanzen in ihren Lebensräumen Ein Bestimmungsbuch Unter redaktioneller Mitwirkung von Christa Gußmark Haupt Verlag Bern Stuttgart Wien
2 Für meine Eltern Zum Autor: Peter Mertz ist Diplombiologe mit dem Fachbereich Vegetationsökologie und Naturschutzplanung sowie freischaffender Naturfotograf und Buchautor. Er lebt und arbeitet in Innsbruck. Konzeption und Layout: Peter Mertz Satz: Irene Daz, Heinrich Hanuschka, Helmut Mangott Umschlag: pooldesign.ch 1. Auflage: 2008 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar. ISBN Alle Rechte vorbehalten Copyright 2008 by Haupt Berne Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulässig Printed in Germany
3 Inhalt Vorwort... 7 Die Alpen im Überblick Geografi sche Eingrenzung Die 28 Alpenregionen dieses Buches Die Entstehung der Alpen ein geologischer Überblick Die Höhenstufen Die Vegetation der Alpen Landschaften lesen Einleitung Kalk- und Silikatgebirge Inneralpines Tal in den Nördlichen Kalkalpen Krummholz und Schuttvegetation im Kalkgebirge Subalpiner Bergwald Subalpines Tal mit Kiesbettfl ur Alpine Stufe in den Silikatbergen Inneralpines Tal in den Zentralalpen Flach- und Hochmoorkomplex Hochstaudenfl uren und alpine Rasen Extremlebensräume Lebensräume und ihre Arten Zur Bestimmung der einzelnen Arten A Wälder Q Fichten-Mischwald W Schneeheide-Kiefernwälder der inneralpinen Täler E Lärchenwälder der Mittelgebirge R Grauerlenwald T Subalpiner Bergmischwald zwischen 1300 und 1700 Meter Y Lärchen-Zirbenwald, Zirbenschlusswald
4 B Krummholz, Hochstauden, Schlagfluren U Latschengebüsche und Alpenrosenfl uren auf Kalk I Alpenrosengebüsche und Zwergstrauchheiden auf Silikat O Hochstaudenfl uren und Grünerlengebüsche C Alpinrasen und Urwiesen P Alpine Rasen auf Kalkhängen (Blaugras-Horstseggenrasen, Rostseggenrasen) { Alpine Rasengesellschaften an Silikatstandorten (Krummseggenrasen, Borstgrasrasen) } Alpine Rasen auf Kalk und Silikat (Violettschwingelrasen, Nacktriedrasen) q Alpenfettweiden D Feuchtstandorte w Flach- und Hochmoore e Vegetation an fl ießenden Gewässern E Extremstandorte r Vegetation der Schutthalden und Felsspalten t Windkanten-Gämsheide y Schneetälchen und Schneeböden Anhang Glossar Weiterführende Literatur Register Bildnachweis
5 Vorwort Die Alpen präsentieren sich als weiträumiges Hochgebirge, das im Übergangsbereich zwischen dem mediterranen Raum und der kühlgemäßigten Zone liegt. Fast alle Gebirgsketten dringen bis in die vegetationslose, nivale Höhenstufe vor, dazwischen liegen tief eingeschnittene Gebirgstäler, die montan geprägt sind. Kaum eine andere Region Europas ist mit so intensiven Emotionen besetzt wie die Alpen. Wir verbinden die schier unendlich scheinende Fülle an Gipfeln, Graten und Tälern mit positiven Assoziationen, mit dem Gefühl der Freiheit und dem Drang nach Freizeit. Das Bedürfnis, diese teilweise noch letzte Urlandschaft unseres Kontinents auf Wanderungen zu erkunden, zieht jährlich Millionen von Menschen an irgendeinen der zahllosen Orte innerhalb des Alpenbogens. Die Alpen liefern Bilder in ungeahnten Facetten und Perspektiven, die bei fast jedem, aber mit Sicherheit bei Naturfreunden, positive Assoziationen wecken. Früher galten die Alpen als schreckliche und furchterregende Berge, als «monts horribles», in denen man weder leben noch sich aufhalten konnte. Dieses Bild wurde durch die Erfahrungen beim Durchqueren der Alpen, die stets ein teils unüberwindbares Hindernis zwischen Nord und Süd darstellten, geprägt. Erst vor etwas mehr als 250 Jahren, etwa um 1760, begann eine Umbewertung der Alpen, und aus den schrecklichen wurden schrecklichschöne Berge. Die Menschen entdeckten den ungeheuren Formenschatz und Reichtum dieses Naturraumes und spürten den intensiven Drang, in die unbekannten Weiten und Höhen vorzudringen. Jean-Jacques Rousseau leitete dann 1761 mit seinem Roman «Julie oder Die neue Heloise» den gänzlichen Umschwung ein. Dies ging einher mit der industriellen Revolution, die auch zu einer völlig neuen Sicht der Natur führte. Diese verlor ihren Charakter der Bedrohung und wandelte sich im Weltbild der Menschen zu einem positiv besetzten Begriff, der die Sinne reizt, anregt und überwältigt, ohne jedoch Angst zu erzeugen. Es entstanden vielfältige Alpen bilder, deren ästhetischer Reiz auf dem Gegensatz zwischen Idylle und bedrohlicher Naturlandschaft beruhte. Die Alpennatur ist nicht einmalig, sie weist die typischen Eigenschaften eines jungen Hochgebirges auf, repräsentiert also den Normalfall. Dennoch sind die Alpen im Vergleich zu den anderen sieben europäischen Gebirgen etwas Besonderes. Rasch richtete sich das Interesse der Wissenschaftler und Abenteurer auf den noch unentdeckten Naturraum. Zahlreiche Expeditionen führten in die ent legenen Täler, um die Tiere und Pfl anzen, die Geologie und Landschaftsformen, aber auch die Alpen als Kulturraum zu entdecken und zu dokumentieren. 7
6 Die Erforschung der Alpenfl ora reicht bis ins 16. Jahrhundert zu Leonardo da Vinci zurück, der bereits einzelne Höhen stufen mit ihren charakteristischen Pfl an zenarten unterschieden hat. Erste wissenschaftliche Studien machte der Zürcher Naturforscher Conrad Gesner in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Später folgten Botaniker und Forscher, deren Erbe und Verdienste sich auch manchmal im Artnamen einer Pfl anze widerspiegeln: Johann Schmid, der als Erster das Edelweiß beschrieb oder Clusius, nach dem einige Kalk liebende Arten, wie Clusius Enzian oder Clusius Fingerkraut, benannt sind, der Schweizer Arzt Albrecht von Haller, der 1768 ein Buch über die Flora der Schweiz veröffentlichte, Anton Kerner, der Ende des 19. Jahrhunderts erstmals einen Zusammenhang zwischen Vegetation, Klima und Boden darstellte, oder Gustav Hegi, dessen Buch zur Alpenfl ora 1905 erschien. Auf all diese Erkenntnisse und wissenschaftlichen Vermächtnisse, die von zahlreichen Forschern in der Vergangenheit hinterlassen wurden, muss jedes moderne Pfl anzenbuch zur Alpenfl ora zurückgreifen. Deshalb wird sich das vorliegende Buch aus wissenschaftlicher Sicht mit großem Respekt an diese Fülle allgemein gültiger Erkenntnisse halten. Es versucht aber, eine neue Anordnung dieser Inhalte vorzulegen, um Naturfreunden, die nicht über entsprechende Fachkenntnisse verfügen, die wissenschaftliche Sicht auf die Pfl anzen zu erleichtern. Bei der Erarbeitung dieses Alpenpfl anzenbuches war es stets mein Wunsch, den Benutzerinnen und Benutzer neben der Wissenschaftlichkeit den Blick für die Schönheit und Faszination der Alpenfl ora zu öffnen und zu vertiefen. An dieser Stelle darf ich mich zu allererst bei meiner Familie für die Geduld und das Verständnis während der letzten drei Jahre bedanken, in denen meine Arbeit an diesem Buch mit einem enormen Zeitaufwand verbunden war. Bei Frank Hecker und Burkhard Berger bedanke ich mich für die Überlassung von Bildmaterial, bei Manfred Föger für Ratschläge zu den Praxistipps, bei Peter Steiger für den Tipp zu Braunwald. Den beiden Grafi kern, Irene Daz (Bestimmungsteil) und Helmut Mangott, sei für ihren Einsatz und die notwendige Flexibilität gedankt, dem Haupt Verlag für den Mut und die Chance, dieses neue Buchkonzept umsetzen zu können. Zuletzt gilt mein Dank der Alpennatur für die vielen Stunden, die ich den Bergen inmitten der reichen Alpenfl ora verbringen konnte, die mit ihrer Schönheit, Pracht und Vielfalt meine große Begeisterung unzählige Male bestätigt hat. 8
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