Dieses Material ist für den schulischen Einsatz an Grund- und Förderschulen sowie in der vorschulischen Erziehung konzipiert worden.
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- Matthias Busch
- vor 8 Jahren
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1 Dieses Material ist für den schulischen Einsatz an Grund- und Förderschulen sowie in der vorschulischen Erziehung konzipiert worden. Aufbau: Anderssein in vielfältiger Form und entsprechende Hilfsmittel werden in kindgerechter Sprache, sowie anhand zusätzlicher Fotos, in diesem Buch erklärt. Dem Buch ist zu jeder Einschränkung folgendes Blatt beigefügt: So machst du es richtig! Hier werden verschiedene Ansätze aufgeführt, außerdem befindet sich dieses Blatt anbei: Erfahrungen sammeln mit Anregungen, die es den Kindern ermöglichen, sich in eine Person mit einem bestimmten Handicap hineinzuversetzen. Kurzgeschichten über Kinder, runden das Material ab.
2 Aufgaben Erkläre die Begriffe Behinderung und Anderssein. Welche Behinderungen kennst du? Lebt ein Kind, das anders ist als du, in deiner Familie oder in der Nachbarschaft? Überleg dir ein Spiel, das du gerne mit einem behinderten Kind spielen möchtest. Male ein Bild, wie ihr beide gemeinsam spielt. Möchtest du mit diesem Kind befreundet sein? Kinder, die viel Hilfe und Unterstützung benötigen, möchten gerne in einen normalen Kindergarten oder in eine normale Grundschule gehen, genauso wie du. Viele von diesen Kindern besuchen jedoch Sonderkindergärten und Sonderschulen. Solche Einrichtungen wurden extra für Kinder mit einem Handicap gebaut. Überleg dir, wie du diesen Kindern helfen kannst, wenn sie in deine Schule oder deinen Kindergarten gehen. Wie unterstützt du ein Kind im Rollstuhl? Wie unterstützt du ein Kind, das schlecht hört? Wie unterstützt du ein Kind, das blind ist? Wie unterstützt du ein Kind mit einer geistigen Einschränkung?
3 In einem Rollstuhl sitzend Erfahrungen sammeln Benötigtes Material: Leihrollstuhl aus dem Sanitätshaus oder einer Apotheke Die Kinder bewegen sich abwechselnd in diesem Rollstuhl fort. Sie erkennen, welche Dinge sie sitzend nicht mehr erreichen können, z. B. die Tafel, Türklinken, Türklingeln, Waschbecken. Barrieren werden deutlich, z. B. enge Gänge zwischen den Tischen und Stühlen, Stufen, Bordsteinkanten, zu kleine Toiletten. Die Kinder erfahren, wie ein Rollstuhl gelenkt wird, sie erkennen außerdem: Dass beim bergauf und bergab fahren Muskelkraft notwendig ist. Dass Dinge, die zu Boden fallen, nicht mehr erreichbar sind. Dass man im Rollstuhl sitzend von oben her betrachtet wird. Dass der Rollstuhlfahrer zu seinem stehenden Gegenüber aufschauen muss. Wie schwer es ist, eine Bordsteinkante zu überwinden. Dass der Rollstuhl die Beine ersetzt. Dass ein Rollstuhl nicht in einen kleinen Kofferraum passt. Dass Kinder, die im Rollstuhl sitzen, überwiegend mit einem Fahrdienst transportiert werden, weil Schulbusse Stufen haben. Dass man im Rollstuhl sitzend, wie alle normalen Kinder, viel Spaß haben kann.
4 Erfahrungen sammeln hinsichtlich Schwerhörigkeit Material: Watte oder Ohrstöpsel, evtl. ein ausgedientes Hörgerät zu Vorführungszwecken Die Kinder bekommen Watte oder Hörstöpsel in die Ohren. Die Lehrkraft liest etwas vor. Erfahrung: Die Kinder verstehen das Vorgelesene schlecht oder gar nicht. Ein Kind, mit Hörstöpseln versehen, schaut zur Wand. Verschiedene Kinder stellen sich nacheinander hinter dieses Kind und sprechen es an. Das Kind mit den Hörstöpseln muss raten, was gesagt worden ist und welches Kind hinter ihm gestanden hat. Die Lehrkraft formt Worte mit den Lippen und spricht leise. Die Kinder versuchen, diese Worte zu erraten. Erfahrung: Schwerhörige Menschen sind vermehrt auf Blickkontakt angewiesen. Gehen Sie mit den Kindern nach draußen, zunächst ohne Ohrstöpsel, im Anschluss daran mit Ohrstöpseln. Die Kinder sollen genau darauf achten, was sie hören, z. B. Vogelgezwitscher, fahrende Autos, raschelnde Bäume usw. Erfahrung: Die Kinder erkennen, wie leise ihre Umwelt mit Schwerhörigkeit wahrgenommen wird.
5 Erfahrungen sammeln hinsichtlich Blindheit Material: blickdichte Tücher oder Schals, zum Verbinden der Augen, lange Stöcke Den Kindern werden abwechselnd die Augen verbunden. Sie versuchen anschließend, von der Türe aus, ihren Sitzplatz zu erreichen. Die Kinder versuchen mit verbundenen Augen, anhand von Betasten, andere Kinder zu erkennen. Diese verhalten sich natürlich mäuschenstill. Die Kinder erraten verschiedene Dinge durch Befühlen, z. B. Obst, Gemüse. Einige Kinder tragen nacheinander einen kurzen Reim vor. Die blinden Kinder raten, wer den Reim vorgetragen hat. Sie gehen mit den Kindern nach draußen. Die Augenbinden sollten absolut blickdicht sein. Die blinden Kinder werden geführt. Die sehenden Kinder reichen den blinden Kindern ihren Unterarm, um diese sicher zu leiten. Anschließend erhalten die blinden Kinder lange Stöcke. Mit diesen tasten sie ihre Umgebung ab, wie mit einem Blindenstock. Erfahrung: Die Kinder erkennen, wie schön es ist, sehen zu können. Sie erfahren, dass blinde Menschen sehenden Menschen vertrauen müssen. Sie stellen fest, dass es wichtig ist, gut hören und riechen zu können, wenn man blind ist.
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