Ersatz von Elektroheizungen Tipps zur Prozessgestaltung

Größe: px

Ab Seite anzeigen:

Download "Ersatz von Elektroheizungen Tipps zur Prozessgestaltung"

Catharina Brinkerhoff
vor 8 Jahren
Abrufe

1 Ersatz von Elektroheizungen Tipps zur Prozessgestaltung

2 Inhalt Warum Ersatz? Rolle der EVU Mögliche Tätigkeitsfelder EVU Neue Gesetzliche Vorschriften Schritte zum Ersatz Wichtige Hinweise Beispiel

3 Warum sollen Elektroheizungen ersetz werden? Die meisten Elektroheizungen wurden vor über 30 Jahren installiert Elektroheizungen sind ineffizient, denn sie wandeln energetisch hochwertigen Strom in Wärme um Die einheimische Stromproduktion ist im Winter reduziert Elektroheizungen tragen zum Winterengpass bei Die Elektroheizungen benötigen 20% des Strombedarfs im Winter oder GWh pro Jahr Elektroheizungen in 6% aller Wohnungen, davon 70% in dauerbewohnten Gebäuden Bsp. Kleingemeinde: 30 Elektroheizungen benötigen 8% des Haushaltstroms

hochwertigen Strom in Wärme um Die einheimische Stromproduktion ist im Winter reduziert Elektroheizungen tragen zum Winterengpass bei

4 Die Rolle der EVU beim Ersatz EVU sind im Energiegesetz verpflichtet, Massnahmen zur Förderung des effizienten Elektrizitätsverbrauchs zu ergreifen (EnG, Art 7,b,3) EVU werden als Experten im Bereich Elektrizität wahrgenommen. -> Beratung bedeutet Kundenbindung! EVU sind Akteure und Partner von Gemeinden und Kantone im Bereich Ersatz von Elektroheizungen. (Motivation der Gebäudeeigentümer)

Bereich Elektrizität wahrgenommen. -> Beratung bedeutet Kundenbindung!

5 Mögliche Tätigkeitsfelder von EVU Energieberatung (Gebäudesanierung und Heizungsersatz) Förderprogramme: Finanzielle Förderung. Beispiel Erstfeld Tarifanpassung: Abschaffung verbilligter Tarife für Heizungen Rückerstattung Netzanschlussgebühren. Beispiel Baselland

6 Neue gesetzliche Vorschriften Der politische Druck Elektroheizungen zu ersetzen wird in den nächsten Jahren steigen: Die MuKEn 2014 verbietet den Ersatz von zentralen ortsfesten elektrischen Widerstandsheizungen mit Wasserverteilsystem. (Ersatz innerhalb von 15 Jahren nach Inkrafttreten der kantonalen Gesetzgebung) Sanierungspflicht für dezentrale ortsfeste elektrische Widerstandsheizungen innerhalb von 15 Jahren wird in den MuKEn empfohlen Bestehende zentrale Wassererwärmer, die ausschliesslich direkt elektrisch beheizt werden, sind bei Wohnnutzungen innerhalb von 15 Jahren zu ersetzen

(Ersatz innerhalb von 15 Jahren nach Inkrafttreten der kantonalen Gesetzgebung) Sanierungspflicht für dezentrale ortsfeste elektrische

7 Schritte zum Ersatz Information und Öffentlichkeitsarbeit -> Sensibilisierung der Gebäudeeigentümer (gezielte und persönliche Information) Lokalisieren Standort Elektroheizung resp. Gebäudeeigentümer -> EVU oder GWR Beratung und Unterstützung bei Planung (ganzheitliches Vorgehen, Alternative Heizsysteme, bestehende Förderungen beantragen), z.b. GEAK+ Energieberatung beim Amt für Energie und Verkehr

Gebäudeeigentümer -> EVU oder GWR Beratung und Unterstützung bei Planung (ganzheitliches Vorgehen,

8 Wichtige Hinweise Kantonale Gesetzgebung GR, Ausführungen von M. Casutt, Zusammenfassung: Nicht zulässig sind: a) die Installation von neuen ortsfesten elektrischen Widerstandsheizungen zur Gebäudebeheizung und der Ersatz des elektrischen Teils einer ortsfesten elektrischen Widerstandsheizung mit Wasserverteilsystem b) der Einsatz einer ortsfesten elektrischen Widerstandsheizung als Zusatzheizung c) die Installation einer neuen direkt-elektrischen Anlage zur Erwärmung des Brauchwarmwassers in Wohnbauten

Gebäudebeheizung und der Ersatz des elektrischen Teils einer ortsfesten elektrischen Widerstandsheizung mit

9 Wichtige Hinweise Förderungen GR, Ausführungen von M. Casutt

10 Beispiel Ersatzes einer Elektroheizung eingebettet in eine Gesamtsanierung: Bauernhaus erbaut 1650 Teilsaniert 1994/95 Dezentrale Elektroheizungen und zwei Kachelöfen Auf der Basis eines GEAK plus wurde ein Gesamtsanierungs- Konzept erarbeitet Heizkosten ca. Fr

Dezentrale Elektroheizungen und zwei Kachelöfen Auf der Basis eines

11 Sanierungsmassnahmen Fassade: mit 16 cm Flumroc dämmen, Perimeter mit 12 cm XPS Fenster: 3-fach Verglasung Heizung und Warmwasser: Wärmepumpe mit Erdsonde oder Aussenluft, Einbau einer hydraulischen Wärmeverteilung Die Leitungsführung kann mit der geplanten Wärmedämmung in der Dämmebene geführt werden. Vorteil: relativ kleine Eingriffe im bewohnten Bereich

einer hydraulischen Wärmeverteilung Die Leitungsführung kann mit der geplanten

12 Leitungsführung / Kosten Leitungsführung in der Dämmebene Schwarze Rohre: Heizleitungen Blauen Rohre: Elektrokabel Kostenschätzung Gebäudehülle Fr Heizung und Wärmeverteilung Fr Förderbeiträge, WP Fr Wärmeverteilung Fr Gebäudehülle Fr

Gebäudehülle Fr. 125 000.- Heizung und Wärmeverteilung Fr. 55 000.

13 Resultat Kosten für die Sanierung sind rund 10% höher Die Heizkosten konnten von ca. Fr auf etwa reduziert werden Finanzierung teilweise über Aufstockung der Hypothek (Wertsteigerung) Keine architektonische Beratung bei der Umsetzung

- reduziert werden Finanzierung teilweise über Aufstockung der

14 Wirtschaftlichkeitsberechnung Beispiel 1 (Ausgangslage: dezentrale Elektroheizung) Beispiel 2 (Ausgangslage: zentrale Elektroheizung) Vorliegendes Beispiel Bauernhaus Mittelland dezentrale Elektroheizung Stromverbrauch vor Heizungsersatz 18'000 kwh/jahr 18'000 kwh/jahr kwh/jahr (Heizwärme) Stromverbrauch Warmwasser 3000 kwh/jahr 3000 kwh/jahr 3000 kwh/jahr Heizleistungsbedarf 9 kw 9 kw 14 kw Kosten Ersatz Wärmeerzeugung Fr. Wärmepumpe mit Erdsonde Fr. Wärmepumpe Luft/Wasser Fr. Wärmepumpe Luft/Wasser Kosten Ersatz Elektroboiler (Warmwasser) Kosten Einbau Wärmeverteilung (inkl. Radiatoren) abzüglich Förderbeitrag Kanton/Gemeinde/Elektrizitätsversorger abzüglich Ersatzinvestition Elektroheizung und Elektroboiler Steuerersparnis (Abzugsmöglichkeit der Investition als Gebäudeunterhalt) Nettoinvestition für den Heizungsersatz Nettoinvestition für den Heizungsersatz und Gebäude Sanierung 4'500 Fr. 4'500 Fr Fr Speicher zu WP Speicher zu WP Speicher zu WP 12'500 Fr. 0 Fr Fr. 0 Fr. 0 Fr. Wärmepumpe Fr. Verteilsystem Fr. 12'000 Fr. (2'000 Fr. pro Gerät) 10'000 Fr Fr. (2'000 Fr. pro Gerät) Fr Fr Fr. (30% von Fr.) (30% von Fr.) (30% von Fr.) Fr Fr Fr... Gesamtinvest Fr Förderbeiträge Fr Steuerersparnis (theoretisch) Fr Fr. Jahresarbeitszahl des Wärmepumpensystems Stromverbrauch nach Heizungsersatz 6'500 kwh/jahr 7'800 kwh/jahr Stromverbrauch nach Heizungsersatz und Gebäude Sanierung kwh/jahr Einsparung Stromverbrauch kwh/jahr 13'200 kwh/jahr kwh/jahr Durchschnittlicher Strompreis 18 Rp./kWh 18 Rp./kWh 18 Rp./kWh Einsparung Stromkosten 2'610 Fr./Jahr Fr./Jahr Fr./Jahr Payback (Nettoinvestition/ Einsparung Energiekosten) Payback (Nettoinvestition total/ Einsparung Energiekosten) ca. 10 Jahre * ca. 5 Jahre * ca. 4.5 Jahre ca. 30 Jahre

kw 9 kw 14 kw Kosten Ersatz Wärmeerzeugung 38 000 Fr. Wärmepumpe mit Erdsonde 27 000 Fr. Wärmepumpe Luft/Wasser 35 000 Fr.

15 Hinweise Ersatz der Elektroheizungen: Gewinn für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft. Greenpeace matechange/2009_bro_elektroheizung_d_.pdf Energiegerecht sanieren - Ratgeber für Bauherrschaften, EnergieSchweiz arker_suche=1&ps_text=energiegerecht&start=0 Förderprogramme Energiestadt, EVU Ersatz von Elektroheizungen: Faktenblatt, best practice Beispiel, Zusatzinformationen zu Vorschriften und Förderungen

pdf Energiegerecht sanieren - Ratgeber für Bauherrschaften, EnergieSchweiz 2010 http://www.bfe.admin.ch/dokumentation/publikationen/index.html?

Ähnliche Dokumente

Heizkesselersatz eine Chance zum Einsatz erneuerbarer Energien. Christian Mathys Amt für Umwelt und Energie Abt. Energie Kanton Basel-Stadt

Heizkesselersatz eine Chance zum Einsatz erneuerbarer Energien Christian Mathys Amt für Umwelt und Energie Abt. Energie Kanton Basel-Stadt MuKEn - Bestehende Bauten (Basismodul) Anteil erneuerbare Wärme