Kontaktschrift des Priesterseminars Sitten. AugenBlicke. Nr Dezember s
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1 Kontaktschrift des Priesterseminars Sitten AugenBlicke ga be von Auge ke lic Au s!! Nr Dezember 2007 nb
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8 Armut als geschwisterliches Teilen Welchen Lebensstil sollen die Seminaristen lernen? Eine Seite des Lebensstiles Jesu ist die Armut. In unsern Breiten denken die meisten Katholiken, die Armut sei eine Sache für Ordensleute, nicht aber für Diözesanpriester. Doch durch sein Beispiel und sein Wort ruft Jesus Christus jeden Getauften auf: Keiner von euch kann mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet (Lk 14,23). Wäre es nicht ein starkes prophetisches Zeichen, wenn wir Priester damit begännen, diese Seite der Nachfolge Jesu konsequenter zu leben? Wir stehen doch an vorderster Front, um die friedliche Revolution Jesu Christi zu verwirklichen, die Maria im Magnifikat angesagt hat: Die Hungernden erfüllt er mit seinen Gaben und die Reichen lässt er leer ausgehen (Lk 1,53). Zwar haben wir nicht das Gelübde der Armut wie die Ordensleute, doch sind wir durch die Diakonatsweihe zum besonderen Dienst an den Armen bestimmt worden. Ich kenne Weltpriester, die in ihrem Herzen den Ruf verspüren, ihren Überfluss solidarisch mit jenen zu teilen, die Mangel leiden. Und sie setzen dies in die Tat um. In unserer Welt, wo einerseits viele in der Überfülle materieller Güter menschlich zu verkümmern drohen und anderseits immer grössere Scharen von Menschen in Hunger, Krankheit und Elend zu Grunde gehen, wäre dies doch im Sinne unseres Meisters, der arm geworden ist, um uns durch seine Armut reich zu machen (2 Kor 8,9)! So könnte sich unsere Kirche erneuern nach dem Vorbild der Urkirche, wo es keine Armen mehr gab, weil sie alles gemeinsam hatten (vgl. Apg 4,32-35). Armut im Sinne Jesu Christi ist geschwisterliches Teilen. P. Josef Kuster 8
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