HEIKO STEUER. Interpretationsmöglichkeiten archäologischer Quellen zum Gefolgschaftsproblem. Sonderdrucke aus der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

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1 Sonderdrucke aus der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg HEIKO STEUER Interpretationsmöglichkeiten archäologischer Quellen zum Gefolgschaftsproblem Originalbeitrag erschienen in: Beiträge zum Verständnis der Germania des Tacitus : Bericht über die Kolloquien der Kommission für die Altertumskunde Nord- und Mitteleuropas im Jahre 1986 und Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht. T. 2 (1992), S. [203] - 257

2 HEIKO STEUER Interpretationsmöglichkeiten archäologischer Quellen zum Gefolgschaftsproblem 1. Zum modernen Ordnungsbegriff Gefolgschaft" Gefolgschaft ist eine rechtliche Beziehung zwischen Kriegern, entweder auf gleicher Ranghöhe als Verabredung oder auf ungleicher Ranghöhe in Gestalt eines Abhängigkeitsverhältnisses'. Deshalb ist die Gefolgschaft" im Prinzip anscheinend kein Thema für den Archäologen, da es sich um ein abstraktes Rechtsverhältnis handelt e. Aber viele Archäologen befassen sich mit dem Nachweis von Gefolgschaften bzw. setzen die Existenz von Gefolgschaften voraus, die sich dann auch selbstverständlich im archäologischen Quellenmaterial wiederfinden lassen müßten'. Der Archäologe, der sich mit diesem Nachweis eines Gefolgschaftswesens im vor- und frühgeschichtlichen Quellenmaterial befaßt, geht von einigen feststehenden Voraussetzungen aus4: 1. Archäologischer Niederschlag des Gefolgschaftswesens sind Kriegergräber, d. h. Männerbestattungen, denen Waffen beigegeben worden sind. 1 Allgemein zur Geschichte des Begriffs Gefolgschaft' K. Kroe s ch e 1 1, s.v. Gefolgschaft, in: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte Bd.I (1964 ff.) ; ders., Germanisches Recht als Forschungsproblem. In: Festschrift für Hans Thieme zu seinem 80. Geb. (Sigmaringen 1986) 3-19; ders., Die Germania in der deutschen Rechts- und Verfassungsgeschichte. In: Beiträge zum Verständnis der Germania des Tacitus Teil I. Abh. Akad. Wiss. Göttingen, Phil. Hist. Kl. Dritte Folge Nr.175 (Göttingen 1989) , bes. 214; H. Beck, Tacitus' Germania und die deutsche Philologie, a. a , bes Würde man eine These von Allan Lund akzeptieren: Man gewinnt den Eindruck, daß die Existenz einer germanischen Gefolgschaft unter einem Fürsten zur Zeit des Tacitus eine Erfindung der Interpreten der Germania ist" (Brief vom 20. August 1986), dann wäre die Gefolgschaft auch kein Thema mehr für die Historiker. Vgl. dazu ausführlich die Diskussion bei A.K. G. Kris ten s en, Tacitus' germanische Gefolgschaft. Det Kongelige Danske Videnskabernes Selskab, Hist.-filos. Meddelelser 50:5 (Kesbenhavn 1983). H. Steuer, Frühgeschichtliche Sozialstrukturen in Mitteleuropa. Eine Analyse der Auswertungsmethoden des archäologischen Quellenmaterials. Abh. Akad. Wiss. Göttingen, Phil. Hist. Kl. Dritte Folge Nr.128 (Göttingen 1982) 48. Es sei betont, daß ich nur wenige sichere archäologische Beweisführungen akzeptiere, die über Bodenfunde Gefolgschaftswesen nachweisen zu können glauben; in meiner unter Anm.3 genannten Arbeit habe ich vielfach dazu Stellung genommen. Bei der Erörterung von Meinungen und Beweisführungen anderer kann ich nicht immer einfügen, daß dies die referierte Ansicht ist. Schließe ich mich einer Beweisführung an, dann werde ich dies betonen. Es geht also um ein Referat mit kritischer Stellungnahme über bisher vorgelegte Versuche, von der Seite der Archäologie Gefolgschaftswesen nachzuweisen.

3 204 Heiko Steuer 2. Die Bewegung von Gefolgschaften bis hin zur Landnahme spiegelt sich in der Ausdehnung und Verschiebung sog. archäologischer Kulturprovinzen, d. h. Alltagsgerät wie Keramik oder eiserne Werkzeuge aus Siedlungen oder als Grabbeigaben sind in ihrer typischen Ausprägung kennzeichnend für eine ethnische Gruppe'. Doch beide Seiten der Gleichung, der Gefolgschaftsbegriff des 19. Jahrhunderts der Historiker sowie die archäologische Quellensituation, müssen differenzierter gesehen werden. Schon die Diskussion zwischen W. Schlesinger und H. Kuhn über die Definition der Gefolgschaft zeigt die ganze mögliche Spannweite, die R. Wenskus in seinem Buch Stammesbildung und Verfassung" wieder aufgegriffen und weitergeführt hat6. Nur scheinbar besteht Einigkeit, wenn man bei H. K. Schulze Grundstrukturen der Verfassung im Mittelalter nachliest und definiert findet': Unter Gefolgschaft versteht man in der Geschichtswissenschaft eine Kriegergemeinschaft aus freien Männern unter der Führung eines Gefolgsherrn. Der Gefolgsherr gewährte seinen Gefolgsleuten den Lebensunterhalt, reichte ihnen Geschenke in Form von Waffen, Pferden und Schmuck, überließ ihnen einen Anteil an der Beute und nahm sie in seinen Schutz auf". Die Beschreibungen, die Cäsar und Tacitus für das Gefolgschaftswesen bei den Germanen zu ihrer Zeit geben, können dieses Bild ergänzen'. Doch ist allgemein bekannt: Gefolgschaften als Kriegergruppen sind ein sozial-politisches Phänomen, das lange vor den Kelten und Germanen nachweisbar ist und das noch im skandinavischen Norden der Wikingerzeit und im deutschen Reich des Mittelalters eine Rolle gespielt hat. Im Bereich zivilisatorischen Gefälles kommt es zu Plünderungszügen gefolgschaftlich organisierter Haufen bei den höherstehenden Nachbarn 9. Kelten ziehen zu Italikern, Germanen zu Kelten, Germanen zu Römern. Im Rahmen der archäologi- 5 So K. Peschel, Die Sueben in Ethnographie und Archaologie. Klio 69, 1978, , hier 295: Axiome 1. Ortsfremde Kennzeichen östlicher Herkunft am Rhein, 2. Gleichzeitige Hervorhebung des Kriegertums. 6 W. Schlesinger, Herrschaft und Gefolgschaft in der germanisch-deutschen Verfassungsgeschichte. Hist. Zeitschrift 176, 1953, , wieder abgedruckt als ergänzte Fassung in: Herrschaft und Staat im Mittelalter. Wege der Forschung Bd.2 (Darmstadt 1956, 2. Aufl. 1974) , erweitert in: Beiträge zur deutschen Verfassungsgeschichte des Mittelalters 1 (1963) 335ff.; H. Kuhn, Die Grenzen der germanischen Gefolgschaft. Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Germanist. Abt. 73, 1956, 1-83; R. Wenskus, Stammesbildung und Verfassung. Das Werden der frühmittelalterlichen gentes (Köln/Graz 2. Aufl. 1977) 346ff. H.K. Schulze, Grundstrukturen der Verfassung im Mittelalter Bd.1. Urban-Taschenbücher 371 (Stuttgart etc. 1985) 39ff. 8 A.K.G. Kristensen (wie Anm.2) mit der neueren Lit., auch der Diskussion über kultische Männerbünde, über Häuptlingtum etc. 9 R. Wenskus (wie Anm.6) 361.

4 Interpretationsmöglichkeiten archäolog. Quellen zum Gefolgschaftsproblem 205 schen Diskussion ist die Behandlung des Gefolgschaftswesens durch marxistische Historiker und Prähistoriker von Bedeutung, da die Gefolgschaft bei der gesellschaftlichen Entwicklungsstufe der,militärischen Demokratie' eine entscheidende Rolle spiele. Ich darf einige Eigenschaften von Gefolgschaften an dieser Stelle wiederholen, um deutlich zu machen, welche Facetten eigentlich der Archäologe bei der Interpretation seiner Quellen berücksichtigen müßte. Eine Gefolgschaft kann ein zeitlich befristeter Zweckverband sein, ein lockerer Kriegerhaufen, wie bei Cäsar (BG VI 23) geschildert; die Heerhaufen des Ariovist oder die,suebischen` Kriegerscharen sind derartige Verbände. Eine Gefolgschaft kann eine feste Kriegergemeinschaft sein, die auch im Frieden beim Gefolgsherrn lebt, und das Treueverhältnis gilt bis zum Tod. Das beschreibt Tacitus ausführlich mehr als ein Jahrhundert später (Germ.14). Aber noch bei Gregor von Tours lesen wir über auflösbare Gefolgschaftsverhältnisse, wenn ein anderer Anführer besser zahlt oder mehr Erfolg hat (Hist. Franc. II, 41/42)". Eine Gefolgschaft kann hierarchisch gegliedert sein; es gibt eine Rangordnung der Krieger untereinander (Tac. Germ.13). Krieger unterschiedlicher ethnischer, stammlicher und sozialer, vom Range her verschiedener Positionen und Herkunft werden gleichberechtigt in eine Gefolgschaft aufgenommen. Die Krieger einer Gefolgschaft können vom Gefolgsherrn mit Waffen versorgt werden, die - aus der Waffenfabrik an seinem Herrensitz stammend - rein äußerlich gleichartig sein werden und archäologisch einen Typ bilden können. Oder die Krieger bringen ihre vielgestaltigen Waffen mit. Grundeigenschaft der Gefolgschaft, ohne die ein Archäologe überhaupt nicht diskutieren könnte, ist es, daß es sich dabei um bewaffnete Krieger handelt, die - wenn sie nicht gerade auf einem Kriegszug sind - auch beispielsweise bei Festgelagen gemeinsam anzutreffen waren. Dies wäre eine günstige Ausgangslage für die Archäologie: Das bewaffnete Kriegergefolge hält sich am Sitz des Herrn auf. Aber wir wissen auch von Gefolgschaftsmitgliedern, die nicht immer am Hofe wohnten; und vor allem sind nicht nur Gefolgschaftskrieger bei den Germanen bewaffnet gewesen. Tacitus (Germ. 13) sagt ja, daß man bei " F. Schlette, Zur Widerspiegelung der militärdemokratischen Verhältnisse auf die Ideologie der Kelten. Ethn.-Arch. Zeitschr. 25, 1984, ; D. u. B. Treide, Das Konzept der militärischen Demokratie und einige Fragen der ethnographischen Forschung. Ethn.-Arch. Zeitschr. 25, 1984, ; G. Guhr, Das Wesen der militärischen Demokratie bei Morgan sowie bei Marx und Engels. Ethn.-Arch. Zeitschr. 25, 1984, ; J. Herrmann, Militärische Demokratie und die Übergangsperiode zur Klassengesellschaft. Ethn.-Arch. Zeitschr. 23, 1982, H. Steuer, Die Franken in Köln. Aus der Kölner Stadtgeschichte (Köln 1980) 46f.

5 206 Heiko Steuer keiner Angelegenheit, weder öffentlicher noch privater Art, anders als bewaffnet erscheint. Die erwachsenen Männer tragen demnach Waffen. Neben der Gefolgschaft als Mittel zur Herrschaftsbildung und Herrschaftsausübung steht somit die Wehrhaftigkeit aller,freien Männer'. K. H. Schulze schreibt noch 1985: Die Heeresorganisation der germanischen Stämme beruhte aber nicht in erster Linie auf dem Gefolgschaftswesen, sondern [...] auf der Wehrfähigkeit und der Wehrpflicht aller freien Männer [...]". Das ist die Masse der germanischen,kriegerbauern'" u. Es erhebt sich die Frage, welche Krieger nun mit Waffen bestattet wurden. Die kriegerischen Aktivitäten einer Gefolgschaft begrenzten sich nicht nur auf die alte Stammesgesellschaft und ihre Wohngebiete, sondern Gefolgschaften führten Krieg zum Zweck der Landnahme und drangen somit weit über die alten Gebiete hinaus. Die Kriegergefolgschaft steht über und außerhalb der alten Stammesgesellschaft, löst sich von dieser ab und löst diese auf. Ich werde später noch auf die These von K. Peschel kommen, die er in mehreren Arbeiten ausführlich dargelegt hat und mit der er den Begriff Stieben' erklären möchte. Sueben meint danach nicht eine feste Stammesgruppe, sondern eine gefolgschaftlich organisierte Kriegergemeinschaft, die sich über das ganze germanische Gebiet erstreckt. Der Begriff Suebe dürfte auf eine Summe von militärischen Zweckverbänden übertragen worden sein [...] Der Sueben-Begriff erscheint vielmehr unterlegt, um militante Einheiten gefolgschaftlichen Charakters zu kennzeichnen"". Es gibt also ein Nebeneinander von unterschiedlichen Realitäten: das Kriegergefolge um einen Princeps, die Gefolgschaftsbewegung an sich (Sueben) und die wehrfähigen Freien'. Das Bündel der möglichen Erscheinungsformen von Kriegergefolgschaften macht es somit offensichtlich, daß der Archäologe Probleme haben muß, Gefolgschaftswesen in seinem Quellenmaterial gespiegelt zu finden. Erste Einschränkung muß auf jeden Fall sein, daß der Archäologe zwar versuchen kann, Spuren der Gefolgschaft in seinem Material zu finden, wenn der Historiker beweisen kann, daß tatsächlich so etwas wie die Kriegergefolgschaft in einer bestimmten Zeit existiert hat. Auf keinen Fall ist der umgekehrte Weg möglich, nämlich durch bestimmte Erscheinungen - vielleicht im Zusammenhang mit Kriegergräbern - im archäologischen Fundstoff Gefolgschaft bewiesen zu finden, um dem Historiker die bestehenden Zweifel zu nehmen. Deshalb sind die meisten Archäologen auch sehr zurückhaltend in ihren Formulierungen. G. Mildenberger meint: Archäologisch ist die Gefolgschaft nicht sicher nachweisbar", gibt dann aber aus dem Bereich der Siedlungen, Burgen und Gräberfelder einige Indizien an, die auf Gefolgschaft hinweisen und die ich noch ansprechen werde". 12 H.K. Schulze (wie Anm.7) K. Peschel, Ethn.-Arch. Zeitschr. 17, 1976, 663; H. Steuer (wie Anm.3) 522. G. Mildenberger, Sozial- und Kulturgeschichte der Germanen (Stuttgart etc. 2. Aufl. 1977) 73.

6 Interpretationsmoglichkeiten archaolog. Quellen zum Gefolgschaftsproblem 207 R. von Uslar referiert die allgemeine Auffassung von Gefolgschaft und zitiert W. Schlesinger,... daß im Grunde der ganze Stamm, oder wenn man lieber will, das ganze Volk gefolgschaftlich gegliedert war". Er fährt fort: Waffenbeigabe in Gräbern läßt sich [...] kaum als Indiz für Gefolgschaft auslegen"". Auch im Handbuch Die Germanen" heißt es, eine Widerspiegelung des Gefolgschaftswesens im Grabritus ist nicht sicher erkennbar, wenn auch die Gefolgschaft an sich vorausgesetzt und mit entscheidender Bedeutung für den gesellschaftlichen Prozeß versehen wird"16. Ich habe erläutert, daß Gefolgschaft eine gesellschaftliche Erscheinung ist, die ganz unterschiedlich ausgeprägt sein kann. Das angeführte Kriterienbündel enthält nur ein festes faßbares Kriterium für den Archäologen, und das ist der kriegerische Aspekt. Doch auch dieser ist nicht nur für die Gefolgschaft entscheidend. Vieldeutigkeit in der über die Schriftquellen erschließbaren Realität führt zu einer Vieldeutigkeit im archäologischen Quellenmaterial; welche archäologische Erscheinung ist also über das Phänomen Gefolgschaft und nur über dieses zu erklären? 2. Gefolgschaftswesen und Archäologie - Nachweismöglichkeiten Folgende Faktoren, die im archäologischen Quellenmaterial faßbar sein könnten, möchte ich diskutieren, wobei ich mich nicht allein auf die taciteische Zeit beschränken kann: 1. Gibt es Abzeichen, die sich eine Gefolgschaft gewählt hat? 2. Spiegelt ein Ausschnitt aus dem Lebensstil Gefolgschaftswesen? 3. Gibt es Rüstungsteile der Bewaffnung, die von einer Gefolgschaft europaweit verbreitet worden sind? 4. Gibt es im kultischen Bereich (ich denke da an die großen Mooropfer) Verhaltensweisen, die auf Gefolgschaften begrenzt sind? 5. Ist die Besatzung von Burgen mit Gefolgschaften gleichzusetzen? 6. Ist die Kriegergrabsitte auf Gefolgschaften begrenzt? 7. Gibt es Bestattungen von Gefolgschaftskriegern, die in Fremdgebieten gefallen sind? 8. Lassen sich Expansionen, widergespiegelt durch sich ausdehnende archäologische Formenkreise, durch Gefolgschafts-Aktivitäten erklären? 15 R.v. Uslar, Die Germanen vom 1. bis 4. Jh. n.chr. In: Handbuch der europäischen Wirtschafts- und Sozialgeschichte, hrsg. von H. Kellenbenz, Teilveröffentlichung (Stuttgart 1980) Die Germanen. Geschichte und Kultur der germanischen Stämme in Mitteleuropa Bd.1 (Berlin Ost 1976, 4. Aufl. 1983) 525 Anm.26.

7 208 Heiko Steuer 2.1 Abzeichen Aus dem frühen 6. bis 8. Jahrhundert sind etwa 100 Gräber bekannt (Abb. 2 a,b), in denen sog. Ringschwerter (Abb.1) gefunden worden sind". An den Knäufen dieser Schwerter sind eindeutig nachträglich - wobei die Knaufverzierung oftmals beschädigt worden ist - zwei ineinandergefügte massiv goldene oder silberne Ringe angebracht worden. Die Schwerter lassen sich zu Gruppen zusammenfassen, die in England, in Frankreich und im langobardischen Gebiet sowie später in Skandinavien und Finnland verbreitet vorkommen 18. Auch gibt es Schwerter, bei denen die Ringpaare wieder abgenommen worden sind. Helmbilder im Norden, Preßbleche im alemannischen Raum belegen auch indirekt die besondere Bedeutung dieser Ringpaare am Schwert. Somit liegt die Deutung nahe, sie als Zeichen einer Waffenbruderschaft zu sehen; und ich meine, daß gerade die Gruppen-Bildungsmöglichkeit in diesem Schwerter-Material auf ranghohe, vielleicht königliche Gefolgschaft hinweist. Stehen doch die gefundenen Schwerter für ein Vielfaches einst vorhandener Waffen mit derartigen Abzeichen, die aus zentralen Werkstätten zu kommen scheinen". 17 H. Steuer, Helm und Ringschwert. Prunkbewaffnung und Rangabzeichen germanischer Krieger. Eine Ubersicht. Studien zur Sachsenforschung 6 (Hildesheim 1977) mit Lit.; nachzutragen sind folgende Veröffentlichungen: J. Werner, DanCeny und Brangstrup. Untersuchungen zur ternjachov-kultur zwischen Sereth und Dnestr und zu den Reichtumszentren' auf Fünen. Bonner Jahrb. 188, 1988, , hier 278 mit Anm.93 (zu den drei goldenen Ringpaaren von Egemosegaard/Eisemodegardene, in meiner Liste 7, Nr.3-5, kommen vier weitere, so daß aus dem Gebiet von Gudme jetzt 7 Exemplare zu nennen sind) sowie M. eirsnes, Acta Arch. 26, 1955, 132; J. Makkay, The Tiszaszölös Treasure (Budapest 1989) P1.29,6: aus dem Hort von Moigrad ein Ringpaar zu einem Schwertgriff; Germanen, Hunnen und Awaren. Schätze der Völkerwanderungszeit. Ausstellungskatalog des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg (Nürnberg 1987) 467 Nr.20 und Farb- Taf.80, XI, 20. a: skandinavischer Schwertknauf mit abgenommenem Ringpaar als Flußfund in Ungarn - Gyirmöt, Kom. Györ-Szopron; zu in Horten gefundenen Ringpaaren aus Gold A. Krom an n et alii, Gudme og Lundeborg - fynsk rigdomscenter i jernalderen. Nationalmuseets Arbejdsmark 1992, , bes. Fig Zur Herkunft der almandinverzierten Schwertknäufe mit Ringpaaren in Skandinavien aus dem fränkischen Reich, vgl. H. Steuer (wie Anm.17) 219, ausführlich mit der eigentlichen Begründung B. Arrhenius, Merovingian garnet jewellery, emergence and social implications (Stockholm 1985) 141 ff. 19 Zu den ältesten Schwertern mit Ringpaaren und der Frage der Werkstätten: J. Werner, Zu fränkischen Schwertern des 5. Jahrhunderts (Oberlörick-Samson-Abingdon). Germania 31, 1953, 38-44; ders., Fränkische Schwerter des 5. jh. aus Samson und Petersfinger. Germania 34, 1956, ; A. Kiss, Völkerwanderungszeitliches, germanisches Langschwert von Dunapentele/Dunalijväros. Alba Regia 19, 1981, ; K. Böhner, Germanische Schwerter des 5./6. Jahrhunderts. Jahrb. RGZM 34/2, 1989, ; G. Fingerlin, Frühe Alamannen im Breisgau. In: H.U. Nuber, K. Schmid, H. Steuer, Th. Zotz (Hrsg.), Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland Bd.1 (Sigmaringen 1990) , hier 125 ff. mit Funden aus Süddeutschland und der Schweiz. Nach dieser inzwischen ganz andersartigen Verbreitung, die nicht mehr auf den nordfranzösisch-belgischen Raum begrenzt ist, muß die Frage nach den Werkstätten und der Herkunft dieser Schwerter neu gestellt werden.

8 Interpretationsmöglichkeiten archaolog. Quellen zum Gefolgschaftsproblem 209 Abb. 1: Überlieferungsformen der Ringschwerter. (1) Schwert mit Ringpaar am Knauf, nach Valsgärde Grab 7, (2) Ringpaar an einem Trinkhorn, nach Valsgärde Grab 7, (3) Ringpaar an einem Schild, aus dem Grab von Sutton Hoo, (4) Preßmodel von Torslunda, (5) als Preßblech auf der Schwertscheide von Gutenstein, (6) als Bild auf den Zierblechen des Helms von Vendel XIV. M. Alkemade, A history of Vendel Period archaeology. Observations on the relationship between written sources and archaeological interpretations. In: N. Roym ans, F. Theuws (Ed.), Images of the past. Studies on ancient societies in northwestern Europa (Amsterdam 1991) bringt S.278 ff. Überlegungen zu Vendel period helmets and their interpretation" und weist dabei darauf hin, daß vielfach - auch bei mir hier Abb. 1,6 - die alte Rekonstruktion des Helms aus Grab XIV von Vendel abgebildet wird.

9 210 Heiko Steuer Abb. 2 a: Fundorte von Schwertern mit Ringpaaren am Knauf. Der fränkische Antrustionen-Eid spricht davon, daß der Krieger seine Waffe mitbringt und dann den Eid leistet 20; sichtbares Zeichen der Zugehörigkeit zur Antrustio könnte somit ein Ringpaar sein. Für merowingerzeitliche Befunde hat man schon weiter spekuliert. Die ursprüngliche Aufgabe der Gefolgschaft war der Kampf, doch wurden die Gefolgsleute offenbar mit der Entstehung komplexerer Staatswesen auch für Verwaltungsfunktionen herangezogen" 21 : Antrustionen als königliche Leibwache " R. Wenskus, s. v. Antrustio. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd.1, Lfg.3 (Berlin New York 2. Aufl. 1971) 360f. 21 H.K. Schulze (wie Anm.7) 53.

10 Interpretationsmoglichkeiten archäolog. Quellen zum Gefolgschaftsproblem 211 Abb.2b: Fundorte ( ) von Schwertern mit abgenommenem Ringpaar und (A) von isoliert oder an anderen Gegenständen wie Schilden angebrachten Ringpaaren. und als Amtsträger. Den Ringschwertern des 6. Jahrhunderts gehen die sog. Goldgriffspathas des späten 5. Jahrhunderts voraus, Prunkwaffen, deren Griff oft nur auf der Schauseite mit Goldblech belegt ist. Seit langem sehen Archäologen dies als Symbol eines Amtes22. Für die taciteische Zeit fehlen uns ähnliche, recht eindeutige symbolträchtige Befunde. Es ist erwogen worden, sog. Schildschmuckscheiben als 22 Zu den Goldgriffspathas H. Ament, Fränkische Adelsgräber von Flonheim (Berlin 1970) Abb.4, Nachweise S.51 Anm.74; W. Menghin, Das Schwert des frühen Mittelalters (Stuttgart 1983) Karte 9, Nachweise S.329; H. Steuer (wie Anm.17) Abb.12 mit Liste 8, dabei die Lit.; jetzt K. Böhner (wie Anm.19) 421 ff. - Goldgriffspathas als Rangabzeichen hoher Gefolgschaftskrieger: R. Christlein, Die Alamannen. Archäologie eines lebendigen Volkes (Stuttgart 1978) 86f.; H. Steuer (wie Anm.3) 334ff., 523f.

11 212 Heiko Steuer derartige Rangabzeichen oder Auszeichnungen im Rahmen einer Gefolgschaft anzusehen. Entsprechende Schmuckscheiben aus Bronze-, Silberoder Eisenblech an Schilden sind aus zeitgleichen germanischen Kriegergräbern von Thüringen bis ins Weichselgebiet, von Mecklenburg, vom Unterelbegebiet bis nach Jütland und schließlich nach Westen bis an die Lippe-Mündung bekanntgeworden. Diese Abzeichen' zeigen weitreichende, nicht stammesgebundene und nicht in der materiellen Kultur verhaftete kurzfristige Gemeinsamkeiten kriegerischer Verbände auf Gefolgschaftsbasis an 23. Es gibt noch andere Hinweise, die in dieser Richtung gedeutet werden. Dazu gehören auffallende Beschläge von Trinkhörnern, die - ebenso weit verbreitet wie diese Schildzeichen - in Kriegergräbern vorkommen, während die sonstigen Waffen und Alltagsgeräte im Grab ortsgebunden erscheinen, als Trachtzubehör einer Kriegergruppe aus der Umgebung Marbods 24. J. Werner hat 1980 die goldenen Handgelenkringe vom Typ des Childerich-Ringes als Abzeichen" einer stirps regia gedeutet. Dagegen waren die goldenen Schlangenkopfarmringe (des 3. Jahrhunderts), die der Träger abstreifen konnte, Geschenke und Auszeichnungen für Männer einer kriegerischen Gefolgschaft" Lebensstil Es scheint, daß Gefolgschaftsführer im archäologischen Material öfter nachgewiesen werden können, und zwar über die Ausstattung der Prunkgräber. Im Fürstengrab von Hochdorf 26 (Ha D 2/ v. Chr.) wurde ein Trinkservice gefunden, das aus einem Kessel mit 5001 Inhalt und neun Trinkhörnern besteht (Abb.3). 8 Hörner waren aus den Hornscheiden von Auerochsen gefertigt, das neunte war aus Eisen hergestellt und hing über dem Kopf des Toten. Das Speisegeschirr bestand aus drei Bronzeplatten und neun Tellern. Diese bewußt zusammengestellten Service mögen im 23 P. Glüsing, Studien zur Chronologie und Trachtengeschichte der Spatlatenezeit und der frühen römischen Kaiserzeit. Diss. Kiel 1968 (Privatdruck 1972) 116f. Anm.123 und J. Werner, in Rez. zu: K. Pes che 1, Anfänge germanischer Besiedlung im Mittelgebirgsraum. Sueben - Hermunduren - Markomannen. Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege, Beiheft 12 (Berlin 1978), in: Germania 59, 1981, , hier 127f. 24 C. Redlich, Zur Trinkhornsitte bei den Germanen der älteren Kaiserzeit. Prahist. Zeitschr. 52, 1977, , hier 115. Zu den Trinkhörnern als römische Rangabzeichen für germanische Söldner vgl. G. Rausing, Barbarian Mercenaries or Roman Citizens? Fornvännen 82, 1987, J. Werner, Der goldene Armring des Frankenkönigs Childerich und die germanischen Handgelenkringe der jüngeren Kaiserzeit. Frühmittelalterliche Studien 14, 1980, Dagegen H. Steuer (wie Anm.3) 247 ff mit 0. Kyhlberg, Late Roman and Byzantine solidi. An archaeological analysis of coins and hoards. In: Excavations at Helgö 10 (Stockholm 1986) zu den goldenen Ringen in Skandinavien; jetzt auch: E.M. Verma, Ringschmuck mit Tierkopfenden in der Germania Libera. BAR Internat. Series 507 (Oxford 1989). 26 Der Keltenfürst von Hochdorf. Methoden und Ergebnisse der Landesarchäologie. Ausstellung (Stuttgart 1985); J. Biel, Der Keltenfürst von Hochdorf (Stuttgart 1985, 2. Aufl. 1986).

12 Interpretationsmöglichkeiten archäolog. Quellen zum Gefolgschaftsproblem 213 Abb. 3: Rekonstruktionszeichnung der Grabkammer des keltischen,fürstengrabes` von Hochdorf (nach J. Biel, in: Der Keltenfürst von Hochdorf, Stuttgart 1985, 102 Abb.119). Totenkult eine Rolle gespielt haben, waren aber schon zu Lebzeiten des ranghohen Mannes in Gebrauch und könnten für eine nahe persönliche Gefolgschaft oder Leibgarde aus 8 Kriegern sprechen, die im Grab durch das Geschirr für ein Festgelage symbolisiert sind 27. K. Peschel weist auf den Inhalt des Wagengrabes von Somme-Bionne, Dep. Marne hin, zu dem neben den Waffen Bronzegeschirr und drei Bratspieße gehören, die den Toten als Gastgeber, gewiß einer Männergesellschaft, kennzeichnen"28. Bratspieße kennzeichnen noch während der Merowingerzeit ranghöchste Kriegergräber. So lagen Bratspieß, Kessel und Dreifuß im sog. Fürstengrab von Krefeld-Gellep, in dem auch ein Ringschwert gefunden worden ist29. Im Königsgrab von Sutton Hoo standen mehrere Kessel, lagen 10 gleichartige silberne Schalen und mehrere Trinkhörner30. Auch in diesem 27 H. Steuer (wie Anm.3) 493: keltische Opferkessel" als Hinweise auf gefolgschaftliche Gelage, mit Lit.; C. Redlich, Politische und wirtschaftliche Bedeutung der Bronzegefäße an Unterelbe und Saale zur Zeit der Römerkriege. Studien zur Sachsenforschung 2 (Hildesheim 1980) , bes. 335; 0.-H. Frey, Einige Überlegungen zu den Beziehungen zwischen Kelten und Germanen in der Spätlatenezeit. Marburger Studien zur Vor- und Frühgeschichte Bd.7, Gedenkschrift f. G.v. Merhart (Marburg 1986) 45-79, hier K. Peschel, Kriegergrab, Gefolge und Landnahme bei den Latene-Kelten. Ethn.-Arch. Zeitschr. 25, 1984, , hier 452f Doppelfeld, R. Pirling, Fränkische Fürsten im Rheinland (Düsseldorf 1966); R. Pirling, Ein fränkisches Fürstengrab aus Krefeld-Gellep. Germania 42, 1964, ; dies., Das römisch-fränkische Gräberfeld von Krefeld-Gellep Germ. Denkmäler der Völkerwanderungszeit Serie B Bd.8 (Berlin 1974). " R. Bruce-Mitford u.a., The Sutton Hoo ship burial I. Excavations, background, the ship, dating and inventory (London 1975); II. Arms, armour and regalia (London1978); III.

13 214 Heiko Steuer Grab wurde ein Ringpaar gefunden, angeheftet auf dem Schild des Königs. Für die taciteische Zeit fehlen uns derartige symbolträchtige Befunde. Auch Fürstengräber mit Service-Beigaben für eine ganze Gruppe von Menschen gibt es nicht. Zwar werden oftmals doppelte Sätze von Trinkgeschirren in den Fürstengräbern der römischen Kaiserzeit gefunden, Paare von importierten römischen oder den römischen nachempfundenen germanischen Bechern oder von Trinkhörnern". Doch ;1-t man hierfür die Interpretation gefunden, daß entweder zwei Trinkgeschirre für zwei Sorten von Getränken notwendig waren oder daß sie für ein gemeinsames Trinken genommen wurden, so wie man heute auf das Wohl eines anderen trinkt32. Auch die Mitgabe von mehrfachen Waffenausstattungen kann auf Kriegergefolgschaften hinweisen, vor allem mehrere Schilde in wikingerzeitlichen Gräbern". Late Roman and Byzantine silver, hanging-bowls, drinking vessels, cauldrons and other containers, textiles, the lyre, pottery bottle and other items (London 1983); J. Werner, Nachlese zum Schiffsgrab von Sutton Hoo. Bemerkungen, Überlegungen und Vorschläge zu Sutton Hoo Band 3 (1983). Germania 64, 1986, H.J. Eggers, Lübsow, ein germanischer Fürstensitz der älteren Kaiserzeit. Prähist. Zeitschr. 34/35, 2. Hälfte, 1949/50 (1953) mit Tabellen der Grabinhalte; ders., Die Kunst der Germanen in der Eisenzeit. In: Kelten und Germanen in heidnischer Zeit. Kunst der Welt (Baden-Baden 1964) 17 ff. (ältere Kaiserzeit), 57ff. (jüngere Kaiserzeit); W. Schulz, Leuna, ein germanischer Bestattungsplatz der spätrömischen Kaiserzeit (Berlin 1953) und ders., R. Zahn, Das Fürstengrab von Haßleben (Berlin Leipzig 1933); gleicher Silberbecher in römischem Kontext: F. Gelsdorf, Die Pretiosen... Silberbecher, Schmuck, Glasperlen und Textilreste. Das Rhein. Landesmuseum Bonn 1986, Heft 2, mit Abb. S.27; M. Gechter, Der römische Gutshof von Rheinzabern-Flerzheim. In: Archäologie in Nordrhein-Westfalen (Köln 1990) mit Abb.; J. Werner, Zu den römischen Mantelfibeln zweier Kriegergräber von Leuna. Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte 72, 1989, ; jetzt auch P. Roggenbuck, Untersuchungen zu den Edelmetallfunden der römischen Kaiserzeit zwischen Limes, Nord- und Ostsee. BAR Internat. Series 449 (Oxford 1988). - Zur Verwendung dieser Silberbecher J. Werner, Römische Trinkgefäße in germanischen Gräbern der Kaiserzeit. In: Ur- und Frühgeschichte als historische Wissenschaft, Festschr. E.Wahle (1950) ; R. Nierhaus, Kaiserzeitlicher Südweinimport nach dem Freien Germanien? Acta Arch. 25, 1954, 252 ff.; J. Wielowiejski, Arch. Polona 14, 1974, 269ff.; ders., Die römerzeitlichen Silbergefäße in Polen. Importe und Nachahmungen. Ber. RGK 70, 1989, H. Steuer (wie Anm.3) 90: Die Gefolgschaft richtet das Prunkgrab des Anführers aus und gibt die Zeichen für die Mannschaft, z.b. Trink-Service, aber auch mehrfache Waffenausstattungen, mit ins Grab. " Zu mehrfacher Waffenbeigabe, vor allem mehreren Schilden im Grab H. Steuer, Historische Phasen der Bewaffnung nach Aussagen der archäologischen Quellen Mittel- und Nordeuropas im ersten Jahrtausend n. Chr. Frühmittelalterliche Studien 4, 1970, , hier 378; ders., s.v. Bewaffnung. Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd.2, Lfg.2/3 (Berlin New York 2. Aufl. 1974) 444f.; S. Grieg, Gjermundbufunnet. Norske Oldfunn VIII, 21, 1947; M. Müller-Wille, Das Bootkammergrab von Haithabu. Bericht über die Ausgrabungen in Haithabu 8 (Neumünster 1976) 126ff.

14 Interpretationsmöglichkeiten archäolog. Quellen zum Gefolgschaftsproblem Weitverbreitete gleichartige Waffen Archäologische Abhandlungen enthalten eine große Zahl von typologischen Studien, die frühgeschichtliche Waffenformen über ganz Mitteleuropa verfolgen und in Verbreitungskarten die große Spannweite zum Ausdruck bringen. Die Gleichartigkeit der Waffen spricht für Produktion in einer Werkstatt; diese könnte sich am Herrensitz eines Gefolgeschaftsführers befunden haben, so wie es Spuren dafür auf den alemannischen Höhenburgen vom Typ Runder Berg bei Urach gibt 34. Für die Völkerwanderungs- und Merowingerzeit gelingt es auch sehr viel leichter, diese weit über Stammesgrenzen hinausreichende Verbreitung gleichartiger Waffen nachzuweisen. Für die römische Kaiserzeit ist dies wesentlich schwieriger, da die Formen einfacher sind. Die Schwerter weisen kaum besonders ausgestaltete Griffe auf bzw. sind diese nicht erhalten; Lanzen und Schilde haben erste Versuche einer Gliederung möglich gemacht. Römische,Ringknaufschwerter` (im Unterschied zu den frühvölkerwanderungszeitlichen beringten' Schwertern, den,ringschwertern`), im germanischen Gebiet längs der Elbe von Böhmen bis nach Jütland gefunden, haben schon früh dazu geführt, diese Waffen mit den Markomannen- Kriegen und rückkehrenden Gefolgschaftskriegern in Verbindung zu bringen" (Abb.4). K. Peschel hat Rundschildbuckel (Abb.5 und 6) aus der Zeit um 100 v. Chr. wegen ihrer Verbreitung vom Oder-Warthe-Gebiet über Mitteldeutschland bis zum Rhein als Niederschlag weitreichender Expansionen von Gefolgschaften angesehen, da sie ja zeitgleich die frühesten Waffengräber markieren'''. 34 Zu den Werkstätten auf den Höhensiedlungen H. Steuer, Höhensiedlungen des 4. und 5. Jahrhunderts in Südwestdeutschland. Einordnung des Zähringer Burgberges. In: H.U. Nub er, K. Schmid, H. Steuer, Th. Zotz (Hrsg.), Archäologie und Geschichte. Freiburger Forschungen zum ersten Jahrtausend in Südwestdeutschland Bd.1 (Sigmaringen 1990) , hier 173 ff. 35 K. Radd atz, Ringknaufschwerter aus germanischen Kriegergräbern. Offa 17/18, 1959/ 1961, 26-55; ders., Bewaffnung. Reallexikon der germanischen Altertumskunde Bd.2, Lfg.2/3 (Berlin/New York 2. Aufl. 1974) 423; H. Geisler, Der römische Import auf dem kaiserzeitlichen Urnengräberfeld von Kemnitz, Kr. Potsdam-Land. In: H. Grünert (Hrsg.), Römer und Germanen in Mitteleuropa (Berlin 1976) 137 Abb.3; H.W. Böhme, Archäologische Zeugnisse zur Geschichte der Markomannenkriege ( n.chr.). Jahrb. RGZM 22, Teil 2, 1975, , hier 214 Abb K. Peschel (wie Anm.5) 298 ff. mit Karte Abb.2 (Rundschildbuckel). Dazu auch 0.-H. Frey (wie Anm.27) 47 Abb.1 (Karte zur Verbreitung der frühen Rundschildbuckel), 50 Abb.3 und 53 Abb.5 (Karten zu Spätlateneschwertern mit West-Ost-Verbreitung). Bemerkenswert ist die Übernahme keltischer Waffen im ostgermanischen Raum während der jüngeren vorrömischen Eisenzeit, so wie spater römische Schwerter im gleichen Raum übernommen wurden. 0.-H. Frey S.65 betont die Beziehungen der germanischen Oberschicht zu Kelten und Römern und weist auf die offensichtlichen Verbindungen zwischen dem keltischen und germanischen Gefolgschaftswesen" hin; S.67 heißt es: Eine große Mobilität über größere Distanzen möchte man auch aus dem Gefolgschaftswesen erschließen".

15 216 Heiko Steuer Abb. 4: Römische Ringknaufschwerter und Ringbrünnen außerhalb des Imperiums (nach K. Raddatz und H. Geisler, wie Anm.35). Abb. 5: Rundschildbuckel der späten vorrömischen Eisenzeit (nach K. Peschel, wie Anm.5, 298 Abb.2 bzw. 0.-H. Frey, wie Anm.27, 47 Abb.1 und R. Hachmann, Arch. Geographica 5, 1956, 16 Karte 3; K. Peschel, Symposium Ausklang.. ", wie Anm.96, 270 f., 277 ff. Abb.3).

16 Interpretationsmoglichkeiten archäolog. Quellen zum Gefolgschaftsproblem 217 Abb. 6: Spätlatenezeitliche Schwerter in Scheiden mit sporenförmigem Ortband (nach 0.-H.Frey, wie Anm.27, 53 Abb.5). Ähnlich deutete er die Verbreitung der sog. Bronzestabgürtelhaken (der Varianten A und B 1) sowie der Bronzelochgürtelhaken (der Hauptformen A/B und der vereinfachten Spätform C 37, Abb.7 und 8). Als Bestandteile der Frauentracht zur Spätlatenezeit spiegeln sie aber umgekehrt keltischen Einfluß in Richtung Elbgermanen. Diese gleichartige Erscheinung einer weitreichenden Beeinflussung ist nun aber nicht mit den Gefolgschaften selbst in Verbindung zu bringen, was umgekehrt wieder bei der Interpretation von ähnlich verbreiteten Teilen der Bewaffnung, den Rundschilden, warnt, diese als Niederschlag von Gefolgschaftsbewegungen zu deuten. Sie zeigen zugleich die Expansion der Elbgermanen, da die Gürtelhaken in diesen germanisch ausgestatteten Gräbern am Rhein und im Süden an der Donau gefunden worden sind. 37 K. Peschel (wie Anm.23) 105ff.

17 218 Heiko Steuer Abb. 7: Bronzestabgürtelhaken der Varianten A, B und B1 (nach K. Peschel, Anfänge, wie Anm. 96, 109 Abb.8). Abb. 8: Bronzelochgürtelhaken der Hauptformen VB und der Spätform C (nach K. Peschel, Anfänge, wie Anm.96, 113 Abb.9).

18 Interpretationsmöglichkeiten archäolog. Quellen zum Gefolgschaftsproblem 219 Vielleicht helfen Lanzenspitzen mit Runeninschriften aus den großen dänischen Moorfunden - aus der jüngeren römischen Kaiserzeit - weiter. Die Typen der Lanzenspitzen weisen nach Westschweden und lassen sich auch anderweitig in größerem Raum festlegen, verbinden die Moorfunde von Thorsberg, Vimose und Illerup miteinander und entsprechen Lanzen aus skandinavischen Grabfunden der Zeit um 200 n. Chr. Runeninschriften, bei der Herstellung der Spitze angebracht, eingeritzt oder eingestempelt mit gleichem Wortlaut', fanden sich in Illerup und Vimose (ojingar wagnijo)38. -Name eines Waffenschmiedes, Besteht die Deutung zu Recht, daß es sich bei den Waffenopfern um einmalige Niederlegungen von Beutestücken, also der Waffen eines besiegten Heerhaufens handelt, dann hatten Krieger, deren Waffen in Vimose und in Illerup geopfert wurden, als Lieferanten ihrer Lanzen die gleiche Werkstatt, vielleicht damit den gleichen Gefolgsherrn. 2.4 Moor-Opferfunde Kriegergemeinschaften der römischen Kaiserzeit, wenn auch vor allem erst des 3. und 4. Jahrhunderts, werden durch die großen Moorfunde in Dänemark und in Schweden faßbar 39. Aufgrund der aus Grabfunden bekannten Waffenausstattungen des einzelnen Kriegers ließen sich die oft nach mehreren hundert zählenden Waffen aus Mooropfern zu vollständigen Ausrüstungen ergänzen und damit die Anzahl der Bewaffnungen schätzen 40. Die Zahlen lassen erkennen, daß die Waffenfunde oftmals Gruppen von einigen hundert Kriegern entsprechen, z. B. die Funde aus dem Moor von Ejsbed etwa 200 Kriegern, darunter 9 Reitern". Das sind Heeresstärken (Abb.9). Die Deutung der Funde als über längere Zeit zusammengekommene Niederlegungen der Bewaffnung einzelner Krieger aus Siedlungen der näheren Umgebung, als einmalige Niederlegung der " J. J. Lonstrup, Runefundene fra Illerup Ädal. Kuml 1981, 49-65; E. Moltke, M.Stoklund, Runeinskriftene fra Illerup mose. Kuml 1981, 67-79; J. J. Lonstrup, Der Moorfund im Tal der Illerup-Ä bei Skanderborg in Ostjütland (Dänemark). Germania 61, 1983, , hier 115; M. Stoklund, Neue Runenfunde in Illerup und Vimose (Ostjütland und Fünen, Dänemark). Germania 64, 1986, Hagberg, The archaeology of Skedemosse 1 und 2 (Stockholm Uppsala 1967) mit Karte zu den großen Moorfunden im Norden; jetzt J. Hines, Ritual hoarding in migration-period Scandinavia: a review of recent interpretations. Proceedings Prehistoric Society 55, 1989, " H. Steuer (wie Anm.3) 94 ff. und Tabelle S.166, deren Zahlen ergänzt bzw. erhöht werden müssen, so z. B. für Illerup. ai M. eirsnes, Der Moorfund von Ejsbol bei Hadersleben und die Deutungsprobleme der großen nordgermanischen Waffenopferfunde. In: H. Jankuhn (Hrsg.), Vorgeschichtliche Heiligtümer und Opferplätze in Mittel- und Nordeuropa, Abh. Akad. Wiss. Göttingen, Phil.- Hist. Kl. 3. Folge Nr.74 (Göttingen 1970) mit Abb.4; diese wieder abgedruckt in H. Steuer (wie Anm.3) 97 Abb.16 und s.v. Bewaffnung, Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd.2, Lfg.2/3 (Berlin New York 2. Aufl. 1974) 440 Abb.97.

19 220 Heiko Steuer 123 (+52 FRAGM.) I Abb.9. Zusammensetzung des Moorfundes von Ejsbol nach Waffen-Arten (Stand 1970, die Zahlen haben sich inzwischen weiter erhöht; nach M. Orsnes, wie Anm.41, Abb.4). Waffen eines Heerhaufens oder als Niederlegung der Beutewaffen einer besiegten Kriegertruppe wechselt. Doch haben die jüngsten Auswertungen' alter Grabungen im Moor von Thorsberg und die Ergebnisse neuer Untersuchungen in den Mooren von Illerup und auch Vimose die dänischen Kollegen dazu gebracht, einmalige Niederlegungen erbeuteter Waffen besiegter Heerhaufen anzunehmen, wobei nach antiquarischer Analyse der Waffen selbst auch die Herkunft der Heerhaufen erschlossen werden kann42. Platz 1 (um 400) im Moor von Illerup brachte Waffen, die aus dem ganzen südwestskandinavischen Raum stammen können, während von Platz 2 (um 200) Waffen kommen, die eingrenzbar aus westschwedischem Gebiet stammen, aus dem Raum nördlich von Schonen bis zum Oslofjord. Platz 1 brachte Waffen von etwa 60 Kriegern 43, Platz 2 von etwa 200 Kriegern, darunter 100 Schwerter, zumeist römischer Provenienz". 42 J. Ilkjer, J. Lonstrup, Interpretation of the Great Votive Deposits of Iron Age Weapons. Journal of Danish Arch.1, 1982, ; J. Ilkjxr, The weaponfind from Illerup and its implications for the explanation for similar finds from Northern Europe. Frühmittelalterliche Studien 18, 1984, 83-90; J. Lonstrup, Older and newer theories. The find from Thorsberg in the light of new discoveries. Frühmittelalterliche Studien 18, 1984, ; N. Bonde et alii, Jernalderbade og vabenofre. Nationalmuseets Nydamproject. Nationalmuseets Arbejdsmark 1991, J.Ilkjxr, J. Lonstrup, 1983 (wie Anm.38) 44 Dies (wie Anm.38).

20 Interpretationsmoglichkeiten archäolog. Quellen zum Gefolgschaftsproblem 221 Für die Fragestellung,Nachweisbarkeit von Gefolgschaften im archäologischen Material' interessieren hier vor allem die Größenordnungen der - besiegten - Heerhaufen, die einige hundert Krieger umfassen. Wie sie sich rekrutieren, läßt sich vorerst nicht sagen. Neben römischen - anderweitig schon erbeuteten oder eingehandelten - Waffen, den Schwertern, gibt es eigene nordische Produkte in den verschiedenen Typen der Lanzenspitzen 45. Wenn uns die Produktionsbedingungen und die Organisation der Werkstätten bekannt wären, könnte man auf diese Weise u. U. den Zugang zur Frage der Gefolgschaften finden. Es gibt die These, daß qualitätvolle - als Typen beschreibbare - Lanzen nicht in jedem Bauernhof hergestellt wurden, sondern eher an zentralen Plätzen, beispielsweise am Hofe eines Gefolgschaftsführers. Einige Gefolgschaften unter verschiedenen Anführern hatten sich zu Heereszügen zusammengetan, waren besiegt worden, und ihre Waffen, nach Gruppen zu ordnen, wurden von den Siegern im Moor geopfert. Anderen Charakter hat der berühmte Moorfund II von Nydam aus der Mitte des 5. Jahrhunderts. Er besteht aus Waffenteilen, nämlich den silbernen, teils vergoldeten Beschlägen von Schwertscheiden, die sich auf etwa 12 Waffen verteilen lassen. Auch dieser Fund wurde schon früh mit dem Gefolgschaftswesen in Verbindung gebracht, wie vergleichbare kleine besonders wertvolle Opferfunde aus den Mooren von Ebbe,' und Illerup in Jütland sowie Sösdala und Skedemosse in Schweden. Man sah darin die Opfer von kleinen ranghohen, gleichrangigen Gefolgschaften". 45 J. Ilkjxr, Illerup Ädal. I. Die Lanzen und Speere. Text- und Tafelbd. (Aarhus 1990) 337ff. a6 Geißlinger, Soziale Schichtungen in den Opferdepots der Völkerwanderungszeit. In: H. Jankuhn (Hrsg.), Vorgeschichtliche Heiligtümer und Opferplätze in Mittel- und Nordeuropa. Abh. Akad. Wiss. Göttingen, Phil.-Hist. Kl. 3. Folge Nr.4 (Göttingen 1970) , hier 206: Kollektivopfer sozial hochstehender Krieger, 207: Gefolgschaftsopfer einer Gruppe der königlichen Dienstmannen oder der Adligen im Königsdienst (5. Jh.), nach H. Kuhn, Die Grenzen der germanischen Gefolgschaft. Zeitschr. der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Germanistische Abt.73, 1956, 1 ff.; H. Geißlinger, Horte als Geschichtsquelle, dargestellt an den völkerwanderungs- und merowingerzeitlichen Funden des südwestlichen Ostseeraumes. Offa-Bucher N. F.19 (Neumünster 1967) 110ff. Gefolgschaftsopfer"; H. Steuer (wie Anm.3) Daß es auch in der keltischen Welt der vorrömischen Eisenzeit/ Latenezeit (etwa 1. Hälfte 3.P. v.chr. bis um 60 v.chr.) - vielleicht als Ausdruck eines Gefolgschaftswesens - die Sitte von massenweiser Waffenopferung gegeben hat, haben jüngste Ausgrabungen gezeigt: J.L. Brunaux, P. Meniel, F. Poplin, Gournay I. Les fouilles sur le sanctuaire et l'oppidum ( ). Revue Arch. de Picardie, Numero special 1985 (mehr als 250 Schwerter, auch Lanzen und Schilde sind niedergelegt worden); J.L. Brunaux, A. Rapin, Gournay II. Boucliers et lances, depots et trophees. Revue Arch. de Picardie, Numero special 1988; auch J.L. Cadoux, Les armes du sanctuaire Gaulois de Ribemont-sur- Acre (Somme) et leur contexte. In: Actes du VIIIe colloque sur les äges du fer Aquitania suppl.1, 1986, ; Th. Lejars, Les armes des sanctuaires potevins d'epoque preromaine de Faye-L'Abbesse (Deux-Sevres) et de Nalliers (Vendee). Gallia 46, 1989, 1-41; F. Müller, Der Massenfund von der Tiefenau bei Bern. Zur Deutung latenezeitlicher Sammelfunde mit Waffen (Basel 1990).

21 222 Heiko Steuer 2.5 Siedlungen und Burgen Das Zusammenleben einer Kriegergefolgschaft mit ihrem Anführer setzt bestimmte Räumlichkeiten voraus, Kasernen, Lagerbauten. B. Myhre hat für das völkerwanderungszeitliche Norwegen ein archäologisches Beispiel veröffentlicht47. Er diskutiert drei zeitlich verschiedene Gruppen von Bootshäusern in Westnorwegen, solche aus der Eisenzeit, aus der römischen Kaiserzeit und der Völkerwanderungszeit sowie aus dem Mittelalter und vermutet vergleichbare militärpolitische Organisationen, wie sie die mittelalterlichen Schriftquellen auch für die älteren Epochen überliefern. Schon in der Eisenzeit war das Land in mehrere Häuptlingtümer eingeteilt, und Bootshäuser konzentrierten sich jeweils um das Verwaltungszentrum des Häuptlings. Für die römische Kaiserzeit und die Völkerwanderungszeit sind Häuser für 20 bis 30 m lange Schiffe und damit 30 bis 40 Ruderer überliefert. Für die Völkerwanderungszeit erschließt Myhre zudem einen topographischen Zusammenhang zwischen Häuptlingsgebieten, Bootshauskonzentrationen und Höhenbefestigungen. Etwa 300 bis 600 Ruderer, also Krieger, auf 10 bis 20 Schiffen konnte ein Häuptling aufbieten, d. h. aus einem beachtlich großen Gebiet mit Hinterland im Innern Norwegens mußten diese Krieger rekrutiert werden können bzw. bildeten königliche Gefolgschaften, die zeitweilig kaserniert waren. Ob diese Schiffsmannschaften nun Verwandtschaftsgruppen von Gehöften oder Personenverbände als Gefolgschaften waren, die sich auch aus Landschaften jenseits der Grenzen des Häuptlingtums rekrutieren ließen, bleibt unbewiesen. Doch stellen die Berechnungen zu den Häuptlingtümern eine wichtige Hypothese dar, wie Gefolgschaften sich im archäologischen Quellenmaterial spiegeln könnten. Die Analyse von Tierknochenfunden aus der großmährischen Siedlung MikulCice, und zwar aus normierten Grubenhäusern des 9. Jahrhunderts längs einer Straße, hatte massives Überwiegen von Spanferkeln in den Mahlzeitresten erbracht, was als Hinweis auf eine dort wohnende Kriegergruppe angesehen wurde". Die Ausgrabung der Wurt Feddersen Wierde im Elb-Weser-Dreieck an der Wesermündung hat innerhalb eines Dorfes mit verschieden großen bäuerlichen Anwesen einen sog. Herrenhof freigelegt, der sich im Laufe des 2. und 3. Jahrhunderts entwickelt hat. Kennzeichen ist ein besonders großes Hofareal, das leicht befestigt ist und auf dem sich massive Hinweise auf Handwerkertätigkeit fanden. Hinzu kommen mehrere Getrei- 47 B. Myhre, Boathouses as indicators of political organization. Norwegian Arch. Review 18, 1985, 36-60; ders., Chieftains' graves and chiefdom territories in South Norway in the Migration Period. Studien zur Sachsenforschung 6 (Hildesheim 1987) J. Poulik, MikulCice, Sidlo a pevnost knilat velkomoravskych (MikulCice, Sitz und Feste der Großmährischen Fürsten - Zusammenfassung) (Praha 1975) 190; zum Gefolgschaftswesen im Großmährischen Reich J. Vignatiovä, Zur Frage der Gefolgschaftsspuren in den großmährischen Siedlungen. Sbornik praci filos. fak. Brnenske univ. E32, 1987,

22 Interpretationsmoglichkeiten archaolog. Quellen zum Gefolgschaftsproblem 223 despeicher sowie neben dem dreischiffigen Wohnstallhaus ein großes Hallengebäude, in dessen Bereich besonderes Fundmaterial, z. B. römische Terra Sigillata gefunden wurde. Diese Halle ist mehrfach als Versammlungsort einer Gefolgschaft des Hofherrn interpretiert worden". Doch könnte sie auch eine besondere Rolle als Stapelplatz oder Markthalle gespielt haben. G. Mildenberger nennt ebenfalls die Neben- und Speicherbauten auf Herrenhofgrundstücken, die - wenn nicht zur Aufnahme von Überschußproduktion - zur Unterkunft und Verpflegung des Gefolges dienten" 50. Sog. Mehrbetriebseinheiten mit drei und mehr Herdplätzen im besonders langen Haus oder mehrere Häuser auf einem Grundstück könnten die Aufnahme kleinerer Gefolgschaften spiegeln, aber auch Familienerweiterung und Bevölkerungsanstieg. Befestigte Anlagen setzen u.u. neben bewaffnetem Gesinde oder Gefolge auch eine Kriegergefolgschaft voraus im Sinne der Gleichung H. Dannenbauers Adel, Burg und Herrschaft = Gefolgschaft"". Auch in Friedenszeiten ist eine ständige Besatzung notwendig. Welchen Charakter eine solche hat und ob direkt auf eine Gefolgschaft' geschlossen werden darf, muß diskutiert werden. Früher interpretierte man die normiert gebauten Rundlager der Wikingerzeit in Dänemark, vom Typ Trelleborg, als Kasernen oder Sammellager für ein Kriegergefolge der nach England zu verschiffenden Truppen. Neue Ausgrabungen und Datierungsmöglichkeiten haben das Bild verschoben. Dendrodaten für die 970er Jahre weisen die Anlagen heute nicht mehr Knut dem Großen oder Sven zu, sondern Harald Blauzahn ( ), dem ersten christlichen König und Vereiniger von Dänemark und Norwegen. Die Burgen lassen sich nunmehr als Pfalzen oder Machtmittelpunkte zur Festigung der Herrschaft im Lande deuten, wobei die Besatzung nicht mehr allein eine Truppe, eine Kriegergefolgschaft, sondern von vielseitigerem Charakter gewesen sein muß. Die vier Häuser eines Blocks sind nicht vier gleichartige Kasernen, sondern sind Wohnbau, Stall, Speicher und Werkstatt; das Ganze bildet einen Großhof, wie er auch sonst im Wikingerbereich be- 49 W. Haarnagel, Das eisenzeitliche Dorf Feddersen Wierde", seine siedlungsgeschichtliche Entwicklung, seine wirtschaftliche Funktion und die Wandlung seiner Sozialstruktur. In: H. Jankuhn u. a. (Hrsg.), Das Dorf der Eisenzeit und des frühen Mittelalters. Abh. Akad. Wiss. Göttingen, Phil.-Hist. Kl. 3. Folge Nr.101 (Göttingen 1977) , zur Versammlungshalle 272 f. und 283, entsprechend der Hofanlage des Segestes Tac. Ann1,57; ders., Die Grabung Feddersen Wierde. Methode, Hausbau, Siedlungs- und Wirtschaftsformen sowie Sozialstruktur. Die Ergebnisse der Ausgrabung Feddersen Wierde Bd.2 (1979); W. Haarnagel, P. Schmid, Siedlungen. In: Archäologische und naturwissenschaftliche Untersuchungen an ländlichen und frühstädtischen Siedlungen im deutschen Küstengebiet vom 5. Jh. v.chr. bis zum 11. Jh. n.chr. Bd.1: Ländliche Siedlungen (Weinheim 1984) 210: Hallenhaus für Schiffsbesatzungen. " G. Mildenberger (wie Anm.14) H. Dannenbauer, Adel, Burg und Herrschaft bei den Germanen. Hist. Jahrb. 61,1941, 1-50, wieder abgedruckt in einer ergänzten Fassung in: Herrschaft und Staat im Mittelalter. Wege der Forschung 2 (Darmstadt 1956,2. Aufl. 1974)

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