Climate Change in Mountain Regions

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1 GEOGRAZ WOLFGANG SCHÖNER Die Arbeitsgruppe CC-MoRe: Climate Change in Mountain Regions Gebirgsregionen haben eine viel größere Bedeutung für den Menschen als man aufgrund ihres Flächenanteils auf der Erde annehmen würde. Insbesondere für Vorgänge in der Atmosphäre spielen sie eine überproportional wichtige Rolle, aber auch für den Wasserhaushalt sind sie von enormer Bedeutung. Diese Wirkung der Gebirge auf die Atmosphäre, aber auch auf den Wasserhaushalt und die Kryosphäre besser zu verstehen, ist der Forschungsfokus der Arbeitsgruppe CC-MoRe (Climate Change in Mountain Regions) am Institut für Geographie und Raumforschung der Universität Graz. Mit diesem Forschungsfokus kann das Institut einen wichtigen Beitrag zum Profilbildenden Bereich Climate Change Graz der Universität liefern und sich an internationaler Forschung beteiligen. Aber auch in der Lehre bildet sich der Forschungsfokus zur Gebirgs-Klimaforschung deutlich ab, wodurch Grazer Studierende auf die Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels geschult werden und ihnen eine entsprechende Berufsorientierung mitgegeben werden soll. ZUM AUTOR Wolfgang Schöner hat seit 2014 eine Professur für Physische Geographie an unserem Institut inne. Er steht der in diesem Artikel portraitierten Arbeitsgruppe vor, deren Wirken das Schwerpunktthema in diesem GeoGraz gewidmet ist. Seit Oktober 2019 ist Wolfgang Schöner auch Leiter unseres Instituts. 1 Gebirge beeinflussen Wetter und Klima überproportional stark Die Bedeutung der Gebirge für atmosphärische Prozesse, also für Wetter- und Klimaphänomene, wurde durch eine Vielzahl an Publikationen untersucht und das Wissen in Lehrbüchern zusammengefasst (z. B. Barry, 2008, Whiteman, 2000). Die wichtigsten Effekte seien hier kurz dargestellt (für Details siehe z. B. Deutscher Wetterdienst 2016). Gebirge stellen für die horizontal strömende Luft der Atmosphäre ein Hindernis dar. Ob das Hindernis von der Luft überwunden werden kann, hängt vereinfacht von der Höhe des Hindernisses, von der Bewegungsenergie der strömenden Luft und von der Schichtung der Atmosphäre ab. Reicht die Energie nicht aus, wird die Luft blockiert oder um das Hindernis herumgeführt. Eine typische Auswirkung einer herumgeführten Luft an einem Hindernis stellt die Entwicklung des Mistrals im Rhône-Tal dar: Kaltluft, die sich von Norden gegen die Alpen bewegt, wird durch diese blockiert und nutzt das Tal als vorgegebenen Abflusskanal, eingeengt von den Alpen einerseits und dem französischen Zentralmassiv andererseits. Die zum Mittelmeer einfließende Kaltluft kann dann in weiterer Folge die Bildung eines Genua-Tiefs auslösen, eine Situation, die nicht nur den Mistral weiter antreibt, sondern auch durch das ausgelöste Tief für den Mittelmeerraum und den Süden der Alpen wetterbestimmend sein kann. Dieses einfache Beispiel des Wettergeschehens in Mitteleuropa, welches häufig beobachtet werden kann, zeigt bereits zwei wesentliche Phänomene, die sich aus der Interaktion der strömenden Luft der Atmosphäre mit dem Gebirge ergeben: Ausbildung von typischen Windphänomenen und Auslösung eines Tiefdruckgebietes ( Lee-Zyklogenese im Lee der Alpen). Denkt man an die von Gebirgen verursachten Windphänomene, dann fällt Alpenbewohnern sicherlich sofort der Föhn ein, ein Fallwindsystem, welches jedoch nicht nur in den Alpen, sondern weltweit beobachtet werden kann. Die Auswirkungen des Föhns auf den Menschen, etwa Müdigkeit und Kopfschmerzen, aber auch sein Naturgefahrenpotential, haben sehr früh zu einer eingehenden Untersuchung durch die Meteorologie im Alpenraum geführt. Stellvertretend sei hier der berühmte Klimatologe Julius Hann erwähnt, der schon früh eine Theorie der Föhnbildung aufstellte (Hann 1866). Für ein vollständiges Verständnis des Föhns ist die Analogie zum fließenden Wasser hilfreich. Es hatte sich nämlich gezeigt, dass die in vielen Lehrbüchern gezeigte thermodynamische Föhntheorie, auch Swiss Föhn genannt (feuchtadiabatischer Aufstieg der Luft an der Alpensüdseite mit Ausregnen und trockenadiabatischer Abstieg mit freiwerdender Kondensationswärme an der Nordseite der Alpen), nur einen Teil der Föhnsituationen erklären kann. Die Bezeichnung Swiss Föhn lässt sich auf den hohen Anteil der Föhn-Situationen in der Schweiz zurückführen, die mit Niederschlag im Luv verbunden sind. Hann hatte bereits 1866 erkannt, dass die thermodynamische Föhntheorie viele Föhnsituationen für Österreich nicht erklären konnte. Deutlich öfter tritt bei Föhn ein Phänomen auf, welches man auch beim fließenden Wasser beobachten kann und zu der eingangs beschriebenen Überlegung Blockieren Umströmen Überströmen eines 4

2 Abb. 1: Schematische Darstellung der Wirkung der Gebirge auf niederschlagsbildenden Prozesse. a) Seeder-Feeder Effekt, b) Kondensation durch erzwungene Hebung, c) und d) Auslösung von Konvektion (nach House 1993 aus Schöner 2016) Hindernisses zurückführt. Dieses Fließverhalten an Hindernissen wird mit der sogenannten Froude-Zahl beschrieben und bezeichnet im Falle der Atmosphäre, ob diese das Hindernis überwinden kann. Der für die Bildung des Föhns interessante Fall ist dann gegeben, wenn es zum kritischen Überströmen des Hindernisses kommt und sich ein hydraulischer Sprung ausbildet. Für die starke Beschleunigung des Föhns auf der Nordseite können dann entweder orographische Effekte, wie etwa eine Verengung (Gebirgseinschnitt) und damit verbundene Drängung der Stromlinien die Ursache sein, oder ebenso eine abrupte Erweiterung des Tales, wodurch die Schichtdicke der Föhnströmung abnimmt und potentielle Energie in kinetische Energie umgewandelt wird. Neben den orographischen Effekten sind auch dynamische Effekte möglich, die das leeseitige Absinken der Luft beschleunigen. Aber auch die thermisch angetriebenen Windphänomene sind eine typische Erscheinung der Gebirge. Hang- und Talwindsysteme, die durch die unterschiedliche Erwärmung der Talatmosphäre ausgelöst werden, treten besonders dann in Erscheinung, wenn die großräumige Wetterlage keine starken Winde ausbildet und die unterschiedliche Erwärmung von z. B. Gebirgstal und Vorland auf Grund von starker Einstrahlung über Tag besonders ausgeprägt ist. Mit den thermischen Windsystemen in Zusammenhang steht oft auch die Ausbildung von Temperaturinversionen. Diese können durch verschiedene Vorgänge ausgelöst werden, wobei in Gebirgsregionen das Absinken und Ansammeln der kalten (und daher relativ schweren) Luft in den Alpentälern eine Ursache für deren Ausbildung ist. Eine besondere Situation für die Ausbildung der Inversionen entsteht dann, wenn ihre Ausbildung auch von anderen atmosphärischen Vorgängen mitbeeinflusst wird, wie etwa einem Land-See-Windsystem. Eine derartige Situation ist Gegenstand einer laufenden Masterarbeit und eines Dissertationsprojektes der CC-MoRe Gruppe. Damit sei auch schon auf den Artikel von Abermann et al. (2019, in diesem Heft). verwiesen, wo diese Fragestellung für einen Standort in Südost-Grönland untersucht wird. Wie die Arbeit auch zeigt, haben die Inversionen sehr große Bedeutung für Grönland und für das Verständnis der Wirkungen auf den Klimawandel. Eine Betrachtung der Wirkung der Gebirge auf Wetter und Klima darf natürlich nicht den Niederschlag außer Acht lassen. Präzise ausgedrückt, muss man dabei von der Wirkung des Gebirges auf die niederschlagsbildenden Prozesse sprechen. Diese sind höchst komplex und immer noch Gegenstand großer Forschungsprojekte. Allein die Beschreibung der räumlichen Verteilung des Niederschlags ist noch immer ein großes Problem der Niederschlagsmessung, welches insbesondere mit der Seehöhe zunimmt. Die Arbeitsgruppe CC- MoRe hat dazu ein mobiles Niederschlagsradar angeschafft, um die räumliche Verteilung des Niederschlags in den Alpen besser zu erfassen. Ein erstes Projekt dazu, nämlich für das Stadtgebiet von Graz, ist in Zusammenarbeit mit mehreren Partnern gerade im Entstehen. Eine Zusammenfassung der Wirkungen des Gebirges auf die niederschlagsbildenden Prozesse zeigt Abb. 1: Grob zusammengefasst, kann man dabei Prozesse, die eine Vertikalbewegung (und damit adiabatische Abkühlung) auslösen, von solchen, die das Tröpfchen-Wachstum beeinflussen, unterscheiden. Eine einfache Klimakarte des Niederschlags der Alpen (aber auch für andere Gebirgsregionen weltweit) zeigt einen einfachen Einfluss der Gebirge auf die Niederschlagsmenge die Niederschlagsmenge nimmt mit der Seehöhe zu aber auch wieder nicht. Also genügend Grund für CC-MoRe das zu untersuchen und besser zu verstehen. Neben Wind, Temperaturverteilung und Niederschlag haben Gebirge auch Einfluss auf andere Zustandsgrößen der Atmosphäre, etwa die Strahlung, die Bewölkung oder die Feuchte der Atmosphäre. Das ist nicht weiter überraschend, da die einzelnen Größen über physikalische Gesetze miteinander in Zusammenhang stehen. Neben der Beschreibung des Prozessverständnisses der atmosphärischen Prozesse im Gebirge ist die zeitliche Veränderung des Gebirgsklimas ein wesentliches Interesse der Klimaforschung und Klimafolgenforschung. Die Frage, ob sich 5

3 GEOGRAZ Abb. 2: Mittlerer Beitrag der Gebirge am Jahresabfluss (schwarz) im Vergleich zum Gebirgsanteil im jeweiligen Flusseinzugsgebiet (grau) für verschiedene Regionen weltweit. Die vertikale Linie beschreibt die monatlichen Schwankungen des Beitrags (Viviroli et al. 2003) der Klimawandel in den Gebirgen stärker auswirkt als in den Vorlandregionen oder im Vergleich zum Rest der Kontinente, ist jedoch nicht einfach zu beantworten. Eine stärkere Auswirkung des Klimawandels in den Gebirgsregionen hätte aber ganz deutliche Folgen für den Menschen, denkt man nur an verschiedene Naturgefahren, den Tourismus oder die Stromerzeugung. Eine internationale Forschergruppe, die durch die Mountain Research Initiative (MRI, Sitz in Bern) koordiniert wird und sich regelmäßig in eigenen Sessions an der European Geophysical Union (EGU) und der American Geophysical Union (AGU) trifft, geht dieser Fragestellung seit mehreren Jahren nach. CC-MoRe ist an dieser internationalen Forschergruppe koordinierend beteiligt. Am ehesten lässt sich die Wirkung des Klimawandels auf Gebirgsregionen am Beispiel der Temperatur verstehen. Pepin et al. (2015) versuchten das Wissen dazu zusammenzufassen. Daraus kann man schlussfolgern, dass die entsprechenden Prozesse (Schneerückgang, Wolkenbildung, Strahlungsantrieb etc.) regional unterschiedlich wirksam sind und die Auswirkungen sich daher regional unterscheiden. Für die Alpen ist für die Jahresmitteltemperatur kaum eine Höhenabhängigkeit des Trends feststellbar, aber eine deutlich größere Variabilität der Temperaturänderung in tiefen Lagen im Vergleich zum Hochgebirge. 2 Gebirge als Wasserschlösser aber auch als Auslöser von Naturgefahren Der oben beschriebene Einfluss der Gebirge auf die niederschlagsbildenden Prozesse macht die Bedeutung der Gebirge für die Gebirgshydrologie offensichtlich. Daneben ist natürlich auch der Einfluss auf den Phasenzustand des Niederschlags (Regen oder Schnee, Hagel...) von großer Relevanz, der durch die Temperatur und damit durch die Seehöhe bestimmt wird. Zusätzlich kann der feste Niederschlag als Schneedecke oder Gletscher über einen längeren Zeitraum gespeichert und damit dem Wasserkreislauf entzogen werden. Auf Grund der im Allgemeinen höheren Niederschlagsmengen und der Speichergrößen von Schnee und Eis haben die Gebirge weltweit eine essentielle Bedeutung für die Unterlieger und das Umland, da der Abfluss der großen Fließgewässer vom Niederschlag und von Schnee- und Gletscherschmelze gesteuert wird. Viviroli et al. (2003) haben dies in sehr eindrucksvoller Weise gezeigt (Abb. 2). Für CC-MoRe ist die Schnittstelle zur Hydrologie vorwiegend durch Projekte zur Trockenheit, zum Sedimenttransport in einem Wildbacheinzugsgebiet und zum Abflussverhalten von vergletscherten Einzugsgebieten Gegenstand von Untersuchungen. Zu den Arbeiten zur Trockenheit sei stellvertretend das Dissertationsprojekt von Maral Habibi erwähnt, die sich im Rahmen eines Forschungsstipendiums der Univ. Graz mit den Auswirkungen des Klimawandels auf den Urmia-See im Iran beschäftigt. Dieser ist ähnlich wie der Aralsee von Austrocknung bedroht, wobei auch hier sowohl der Eingriff des Menschen als auch der Klimawandel am Verschwinden beteiligt sind. Auch wenn der See in den letzten Jahren durch Maßnahmen der Wasserwirtschaft etwas stabilisiert werden konnte, ist die Gefahr durch den zukünftigen Klimawandel nicht gebannt. Auch in diesem Projekt wird ein besonderer Fokus auf den Einfluss des Gebirges auf die die Trockenheit verursachenden Prozesse gelegt, was durch bisherige Studien vernachlässigt wurde. Eine besondere Bedeutung für CC- MoRe hat das Projekt RunSed-CC, das im Beitrag von Peßenteiner et al. (2019) in diesem Heft vorgestellt wird. Dabei konnte für die Untersuchung der Auswirkungen des Klimawandels auf Abfluss und Sedimenttransport des Schöttlbaches (Oberwölz, Steiermark) eine enge Zusammenarbeit zwischen den Arbeitsgruppen Aladyn und CC-MoRe der Geographie Graz etabliert werden (finanziert durch den Klimaund Energiefonds). Da das Projekt durch die zwei Extremereignisse des Schöttlbachs 2012 und 2017 veranlasst wurde, besteht gemeinsam mit der TU-Graz (Inst. f. Wasserbau) auch eine enge Zusammenarbeit mit den lokalen Stakeholdern, ganz besonders mit der Wildbach- und Lawinenverbauung. 6

4 Abb. 3: Trend der mittleren Schneehöhe (Okt. Apr.) für verschiedene Regionen in der Schweiz und Österreich im Zeitraum in Abhängigkeit von der Seehöhe. Signifikante Trends sind mit gefüllten Punkten markiert. Sen slope ist eine statistische Kenngröße, die in diesem Fall die mittlere jährliche Veränderung der Schneehöhe an der jeweiligen Messstation angibt. (Schöner et al. 2018) 3 Die Schlüsselrolle der Kryosphäre für den Klimawandel Im Kap. 2 klang bereits die Sonderrolle der Kryosphäre für Klimawandel und Wasserkreislauf in Gebirgen an. Daher ist die Untersuchung der Veränderungen der Kryopshäre durch den Klimawandel ein besonderer Fokus von CC-MoRe, der wiederum eine direkte Schnittstelle zur Arbeitsgruppe Aladyn aufweist. Ein starker Partner von CC-MoRe für die Untersuchungen der Kyrosphäre ist die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik ZAMG (Abteilung Klimaforschung, Wien). Dazu wird ein gemeinsames Gletscher-Monitoring sowohl in den Alpen (Pasterze) als auch in Grönland (Freyagletscher, NE-Grönland) betrieben, wobei für Grönland auch der Geological Survey of Denmark and Greenland (GEUS) ein wichtiger Kooperationspartner ist. Wichtige Größen des Monitorings sind die Massenbilanz sowie die Komponenten der Energiebilanz auf den Gletschern. Durch diese Messungen will man den Zusammenhang zwischen dem Klima bzw. seinen Veränderungen und dem Gletscherverhalten besser erfassen und verstehen. Neben dem schon erwähnten Gletscherbeitrag zum Abfluss (der im Falle der Alpen unmittelbare ökologische und ökonomische Auswirkungen hat, im Falle von Grönland u. a. für die Abschätzung der Meeresspiegeländerung durch die Gletscher und Eiskappen, neben dem Grönländischen Eisschild, relevant ist) bewirkt der Gletscherrückgang eine deutliche Änderung des Erscheinungsbildes der Alpen. Für jemanden, der die Veränderungen der alpinen Gletscher seit ca. 30 Jahren untersucht (wie der Autor dieses Beitrages), ist die Vorstellung der nahezu eisfreien Alpen in naher Zukunft nur schwer zu akzeptieren. Vor diesem Hintergrund hat sich wohl auch in der Schweiz die Gletscher-Initiative ( formiert, die innerhalb kurzer Zeit Unterschriften sammeln konnte und netto null CO2-Emissionen für die Schweiz im Jahr 2050 verlangt. Im kürzlich abgeschlossenen Sparkling Science Projekt Glacio-Live ( einem Kooperationsprojekt zwischen ZAMG, Uni Graz und einer Schule in Wien, wurde versucht das Gletschermonitoring auf einen neuen Standard zu hieven und die sehr aufwändigen Feldarbeiten deutlich zu reduzieren. Für dieses Monitoring wird eine Kombination von automatischen Gletscher-Kameras, automatischen Sensoren für die Akkumulation und Ablation auf dem Gletscher sowie ein einfaches Massenbilanzmodell verwendet, um die Massenbilanz des Gletschers fortlaufend zu bestimmen. Auch wenn eine völlige Automatisierung damit nicht möglich wurde, da Wartungsarbeiten an den Beobachtungssensoren immer notwendig sind, konnten jedoch die Feldarbeiten deutlich reduziert werden, was für abgelegene Regionen wie Grönland ein ganz wesentlicher Kostenfaktor ist. Mit der Massenbilanz wird damit die zentrale Größe zur Untersuchung der Reaktion der Gletscher auf den Klimawandel erfasst. Auch wenn die Messung der Massenbilanz und anderer relevanten Größen der Kryosphäre heute recht standardisiert erscheinen, gibt es noch viele Unklarheiten und Unterschiede in den Messmethoden, was bei globalen Vergleichen eine große Unsicherheit darstellt. Um diese Situation zu verbessern und eine größtmögliche Standardisierung der Messungen der Kryosphäre und auch den Zugang zu den Daten zu erleichtern, wurde von der WMO das Global Cryosphere Watch Programm (GCW, globalcryospherewatch.org/) gegründet. CC-MoRe unterstützt GCW durch aktive Mitarbeit in Arbeitsgruppen und in der internationalen Steuerungsgruppe. Auch die Schneedecke und der Permafrost sind Teil des CC-MoRe Forschungsfokus, wobei im Falle der Schneedecke die Analyse der klimabedingten Veränderungen aus der Analyse der vorliegenden Zeitreihen der hydrographischen Dienste und der ZAMG im Vordergrund steht. Hierzu besteht eine sehr enge Kooperation mit dem Schweizer Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in Davos. Abb. 3 7

5 GEOGRAZ Abb. 4: Die Forschungsgruppe CC-MoRe (März 2019). Von links nach rechts: Benjamin Schrei (Techniker), Iris Hansche (Studienassistentin), Wolfgang Schöner (Gruppenleiter), Sonika Shahi (Dissertantin), Gernot Resch (Dissertant), Maral Habibi (Dissertantin), Rainer Prinz (Postdoc, jetzt Uni Innsbruck), Stefanie Peßenteiner (Dissertantin), Jakob Abermann (Ass.Prof.), Georg Heinrich (Postdoc). zeigt als Beispiel den Trend der mittleren Schneehöhe im Zeitraum für Stationen in der Schweiz und Österreich. Während in tiefen Lagen die Schneehöhen so gering sind, dass kaum Änderungen feststellbar sind, ist in den höheren Lagen eine Abnahme bis über 1 cm/jahr (in ca m Seehöhe) erkennbar, was im Mittel einer Abnahme der Schneehöhe von 50 cm über die 5 Jahrzehnte bedeutet. Eine größere Herausforderung als für Schneedecke und Gletscher ist die Erforschung der Reaktion des Permafrostes auf den Klimawandel. Nicht nur dass sich der Permafrost einer direkten (visuellen) Beob achtung oft entzieht (mit Ausnahme der gut sichtbaren Blockgletscher), ist auch die Erfassung der Permafrost-Änderungen mittels physikalisch basierter Modelle deutlich aufwändiger. Ein kürzlich abgeschlossenes ÖAW-Projekt der CC-MoRe Gruppe zum besseren Verständnis des Einflusses von atmosphärischen Extremereignissen (im Sinne von außergewöhnlich warmen Sommern, frühes oder spätes Einschneien etc.) auf den Permafrost am Gipfel des Rauriser Sonnblicks konnte da erste Schritte für diesen Standort setzen. Wie so oft bei derartigen Projekten stellte sich die Datenaufbereitung (Tem- 8 peraturmessungen in 20 m tiefen Bohrlöchern nahe dem Observatorium) als eine Schlüsselaufgabe heraus. Basierend auf den qualitätsgeprüften Daten konnte dann ein Modell für die Simulation der Energie- und Massenflüsse im Boden kalibriert werden, welches für die gewählten Parameter durch geophysikalische Messungen (Seismik, Bodenradar und Geoelektrik) bestätigt wurde. Das kalibrierte Modell ermöglichte Szenariensimulationen, um die Auswirkungen der genannten atmosphärischen Extremereignisse zu analysieren. Aber wodurch begründet sich nun die Schlüsselrolle der Kryopshäre im Klimasystem der Erde? Diese hat einerseits mit den vergleichsweise raschen Änderungen der Kryosphäre zu tun, man denke nur an die flächenmäßige Ausdehnung des Meereseises oder der Schneedecke, aber auch an die sich relativ rasch ändernden Gletscher und Eiskappen. Ganz besonders ist die Schlüsselrolle der Kryosphäre im Klimasystem auf deren Wirkung auf die Energiebilanz an der Erdoberfläche zurückzuführen. Schnee und Eis haben ein sehr hohes Reflexionsvermögen (Albedo) der Sonnenstrahlung, besonders im Vergleich zu Wasser. Zusätzlich ist zum Schmelzen von Schnee und Eis sehr viel Energie not- wendig, die damit nicht zum Erwärmen des Bodens zur Verfügung steht (dieser Energieeffekt wird sogar noch deutlich größer beim Verdunsten von Schnee und Eis). Und noch eine besondere Eigenschaft der Kryosphäre sei erwähnt: Eis und Schnee können ideal im langwelligen Bereich abstrahlen und somit sehr viel Energie abgeben. Damit können Schnee und Eis auf Grund der oben beschriebenen raschen Veränderung der Flächenausdehnung und der Energieeffekte eine stark steuernde Wirkung auf das Klima der Erde bekommen, was als Rückkoppelungseffekt beschrieben wird. 4 Schlussbemerkung Mit diesem Beitrag ist der Forschungsfokus der CC-MoRe Gruppe schon recht gut beschrieben. Zu erwähnen bleibt noch, dass die Ausrichtung auf die Arktisforschung und auf Grönland in Zukunft einen noch größeren Stellenwert bekommen wird. Dazu ist gerade eine Kooperation mit der Universität Kopenhagen zum gemeinsamen Betrieb der SermilikForschungsstation in SE-Grönland, auch in enger Zusammenarbeit mit dem Austrian Polar Research Institute (APRI, in Umsetzung. Die Motivation dafür liegt in der Erkenntnis, dass die großen Fragestellungen der Kli-

6 maforschung und des Verständnisses des Klimawandels ganz besonders in den Veränderungen der Polarregionen sowie in deren Wirkungen auf das Klima der Erde liegen. Das spiegelt sich auch deutlich im laufenden und zukünftigen Forschungsprogramm der EU wider. Um die EU- Polarforschung für die Zukunft auch entsprechend den österreichischen Interessen mitzugestalten, beteiligen wir uns via des APRI auch am EU-Projekt EU-PolarNet. Die Geographie Graz ist ein wichtiger Partner des APRI und arbeitet auch in internationalen Organisationen der Arktisforschung, dem International Arctic Science Committee (IASC) oder dem Forum of Arctic Research Operators (FARO), mit. Die Arktisforschung wird auch in der Lehre mehr Gewicht bekommen, was sicherlich interessante Möglichkeiten für Studierende eröffnet. LITERATUR Abermann J., Shahi S., Hansche I., Schöner W. (2019): Temperaturinversionen in Grönland Skalen, Prozesse und Bedeutung. In: GeoGraz 65, (in diesem Heft). Barry R. (2008): Mountain Weather and Climate. 3rd Edition, Cambridge: Cambridge University Press. Deutscher Wetterdienst (2016): Hochgebirgsmeteorologie und Glaziologie. In: Promet Heft 98, leistungen/pbfb_verlag_promet/pdf_promethefte/98_pdf) Hann J. (1866): Zur Frage über den Ursprung des Föhn. In: Zeit. Österr. Ges. Met. 1 (1), Pepin N., Bradley R. S., Diaz H. F., Baraer M., Caceres E.B., Forsythe N., Fowler H., Greenwood G., Hashmi M. Z., Liu X. D., Miller J., Ning L., Ohmura A., Palazzi E., Rangwala I., Schoener W., Severskiy I., Shahgedanova M., Wang M. B., Williamson S. N., Yang D. Q. (2015): Elevation-Dependent Warming in Mountain Regions of the World. In: Nature Climate Change 2015, doi: /nclimate2563 Peßenteiner S., Kamp N., Krenn P. (2019): Abfluss- und Sedimenttransportmodellierung in Wildbacheinzugsgebieten. Erste Erkenntnisse aus den Niederen Tauern am Beispiel Schöttlbach. In: GeoGraz 65, (in diesem Heft). Schöner W. (2016): Niederschlag im Hochgebirge. In: Promet Heft 98, Schöner W., Koch R., Matulla C., Marty. C., Tilg A. M. (2018): Spatiotemporal patterns of snow depth within the Swiss-Austrian Alps for the past half century (1961 to 2012) and linkages to climate change. In: International Journal of Climatology 39, Viviroli D., Weingartner R., Messerli B. (2003): Assessing the Hydrological Significance of the World s Mountains. In: Mountain Research and Development 23(1): 32 40, doi: Whiteman D.F. (2000): Mountain Meteorology, Fundamentals and Applications. New York- Oxford: Oxford University Press. TIPP Die Arbeitsgruppe hat in diesem Semester auch zwei Vortragsabende zu Themen aus ihren Forschungsfeldern organisiert. Es sind dies die Vorträge von Machguth und Wacker Näheres entnehmen Sie bitte dem Vortragsprogramm S. 29! DO DR. HORST MACHGUTH Veränderungen im alpinen und arktischen Firn DO DR. STEFAN WACKER Eckpunkte des internationalen Klimamonitorings am Beispiel Strahlung 9

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