Bericht und Tagebuch Padel-Europameisterschaften in Holland

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1 Bericht und Tagebuch Padel-Europameisterschaften in Holland Nach den ereignisreichen Weltmeisterschaften in Spanien 2014, waren es dieses Jahr die Europameisterschaften in Holland, welche bevorstanden. Das Turnier fand in Rijswijk statt, eine kleine charmante Stadt in der Nähe von Den Haag. Um uns für diese Meisterschaft qualifizieren zu können, mussten wir an den Schweizer- Meisterschaften mit guter Leistung überzeugen. Zusammen mit meinem Spielpartner Andi Schmid (TC Brugg) kamen wir bis ins Viertelfinale. Auch unsere Mannschaftskollegen Patrick Burkhart und Pascal Burkhart (beide TC Brugg) kamen an diesen Schweizermeisterschaften bis ins Finale und waren Vizemeister. Für die Teilnahme an den Europameisterschaften wurden somit die besten sieben Spieler aus der Schweiz gesucht. Da die Sieger aus diesem Turnier nicht alle Schweizer waren und somit nicht für die Schweiz antreten durften, wurden wir ausgewählt. 1. Patrick Burkhart (TC Brugg) 2. Pascal Burkhart (TC Brugg) 3. Ibrahim Fetov (TC Brugg) 4. Andreas Schmid (TC Brugg) 5. Fabian Röthlisberger (TC Murten) 6. Andreas Näf (TC Unterengstringen) 7. Stefan Kyburz (TC Brugg) Das freute mich sehr, vor allem, weil ich bereits an der Europameisterschaft 2009 sowie an der Weltmeisterschaft 2014 in Mallorca bereits tolle Erfahrungen im Padelsport sammeln konnte. Wir gingen sogar davon aus, dass wir an der diesjährigen EM sehr viel Erfolg haben werden, da die Konkurrenz nicht so stark ausfallen würde. Doch wir wurden sehr schnell eines Besseren belehrt und haben die Gegner total unterschätzt. Die Teilnahme an diesem Turnier wurde jedoch nur durch die tolle Unterstützung meines Clubs möglich. Sie kamen mir mit meiner Abwesenheit sehr entgegen. An dieser Stelle möchte ich mich nochmals herzlich an die dafür zuständigen Personen bedanken. Insgesamt nahmen neun Mannschaften an diesem Turnier teil, nämlich: Frankreich, Schweden, Portugal, Österreich, Italien, Deutschland, Holland/Belgien und natürlich die Schweiz. Die Anlage La Playa war sehr schön und modern. Es war mit vier Padelcourts, zwei Speed Soccer- sowie zwei Beachvolleyballplätzen ausgestattet inklusive einer Bar, welche auch noch auf der Anlage zu finden war. Richtig schick war es dort, vor allem, wenn man bedenkt, dass dies früher mal eine alte Fabrikanlage war.

2 Tagebuch: Am Dienstag, 1. Dezember 2015 um 20:30 war der Abflugtag von Basel nach Amsterdam. Es wurde spät bis wir endlich das Hotel erreicht haben und in unsere Hotelzimmer einchecken konnten. Wir waren nur noch froh, so schnell wie möglich schlafen zu gehen und waren gespannt, wie die Woche verlaufen wird. Am darauffolgenden Tag ging es dann endlich los. Etwas müde von der Reise aber dafür hochmotiviert starteten wir mit der ersten Runde gegen Deutschland. Diese Mannschaft reiste mit acht Spielern inklusive Coach ein und hinterliess einen sehr guten ersten Eindruck. In der ersten Partie spielten Patrick und Pascal Burkhart, gegen zwei erstklassig spielende Deutsche und verloren 6:1 6:1. In der zweiten Partie spielten Andi Schmid mit Andy Näf zusammen. Auch sie hatten keine grosse Chance und verloren mit 6:1 und 6:2. Dann war ich an der Reihe mit Fabian Röthlisberger. Im zweiten Satz sahen wir noch eine Möglichkeit zu gewinnen, doch die Gegner waren uns etwas überlegen und somit gingen auch wir mit 6:3 und 7:5 leer aus. Wir hatten die deutsche Mannschaft schon als sehr stark eingeschätzt, doch die Enttäuschung war trotzdem sehr gross. Am Donnerstag ging es dann motiviert und entschlossen weiter im Viertelfinale, wo wir auf Belgien trafen. Um 9:00 Uhr war der Startschuss für die erste Partie an diesem Tag und unsere Spieler Patrick Burkhart und Stephan Kyburz verloren das Spiel leider mit 6: In der zweiten Partie spielten Andi Schmid und ich. Einer unserer zwei gegnerischen Spieler war ehemaliger Top-40-Tennisprofi, Christoph Rochus. Sie bezwangen uns mit 6:3 6:2. Uns unterliefen einfach zu viele unerzwungene Fehler. Auch in der dritten Partie dieses Tages gingen wir ohne Sieg aus. Fabian R. und Andy N. mussten sich mit 6:1 und 6:2 geschlagen geben. Zugegeben waren die Belgier mindestens eine Klasse besser als wir. Die Mannschaft hatte absolut gute spielerische Leistung gezeigt. Am Freitag folgte der Gastgeber Holland. Wir spielten um den 5. Platz und waren schon etwas nervös. Schliesslich wollten wir mal mit einem Sieg vom Platz gehen und puschten uns nochmals gegenseitig. In der ersten Runde spielten die Brüder Burkhart und verloren 6:1 6:4. Das Spiel war sehr ordentlich und man bekam sehr gute Ballwechsel zu sehen. Doch leider reichte auch das völlig nicht aus. Ebenso war die zweite Runde mit Fabian und Andy R. sieglos ausgefallen. 6:2 6:3 stand es am Schluss.

3 In der dritten Runde jedoch konnten Andi Schmid und ich zumindest einen Satz gewinnen, gingen aber trotzdem leer aus, da uns am Schluss die Holländer doch überlegen waren. Die Partie endete mit 6:3 6:7 6:2. Schade eigentlich, hier wäre der erste Sieg möglich gewesen. Der Spieltag am Samstag war sehr entscheidend und wichtig für uns. Wir wollten auf keinen Fall die schlechteste Mannschaft an diesem Turnier sein. Wir spielten somit um die Plätze 7, 8 und 9 und unsere Gegner waren wieder Deutschland und Österreich. In der erste Runde traten Pascal und ich gegen die Österreicher an, welche an diesem Turnier auch nur zwei Matches absolvieren mussten und diese jeweils sehr knapp gegen Portugal und Belgien mit 2:1 in den Matchen verloren haben. Eine nicht zu unterschätzende Mannschaft, welche auch mit ehemaligen Top-1000-ATP-Spielern besetzt waren. Denen lag das Spiel auch sichtlich in den Händen, das war schon bemerkenswert. Das Spiel war aus unserer Sicht nicht gerade auf gutem Niveau und wir mussten uns deshalb leider auch hier wieder mit 6:3 und 7:5 geschlagen geben. Wir waren uns sicher, dass wir sie an einem besseren Tag hätten bezwingen können. Wir waren halt schon etwas müde und mental angeschlagen von den letzten Tagen. Die letzten zwei Partien waren aber auch äusserst knapp gewesen. Es gab tolle und hartumkämpfte Ballwechsel zu sehen, doch leider fielen auch diese beiden Spiele nicht positiv für uns aus und die Mannschaft konnte keinen Sieg nachhause bringen. Wir waren alle ziemlich enttäuscht, weil wir somit den letzten Platz belegen würden.

4 Am letzten Spieltag lief die Partie gegen Deutschland. Sie hatten ihr Spiel gegen Österreich mit 2:1 in den Matchen gewonnen. Uns war schon vor dem Match bewusst, dass wir so gut wie keine Chance haben werden, als Sieger vom Platz zu gehen. Trotz allem versuchten wir das Beste zu geben, schliesslich wollten wir einen positiven Abschluss von diesem Turnier haben. Leider gelang uns das nicht sonderlich und wir unterlagen alle drei Spiele. Andi/Ibro 4:6 6:7, Pascal/Fabian 3:6 3:6, Andy/Patrick 2:6 3:6 Wir waren im Vergleich zur Konkurrenz mit Neulingen unterwegs. Da können wir zurzeit mit anderen Nationen wie Schweden und Frankreich nicht mithalten. Bei ihnen wird der Padelsport deutlich professioneller praktiziert. Wir haben auch gesehen, dass einige Mannschaften wie Belgien, Deutschland sowie Österreich mit ehemaligen Top-Tenniscracks besetzt waren. Zudem finden bei ihnen viel mehr Turniere landesweit statt, was selbstverständlich auch zu mehr Spielpraxis führt und uns schlicht und einfach fehlt. Doch für mich persönlich war das wieder eine gute Erfahrung und machte mir deutlich, dass wir immer mehr hinterherhinken im Padel. Uns mit klasse Spielern messen zu können und die unglaublich tolle Atmosphäre zu geniessen war schon ein tolles Gefühl. Schaut man sich jedoch unsere Resultate an, sind wir schon recht enttäuscht, nicht mehr herausgeholt zu haben, zumindest wäre ein Sieg sicher drin gewesen. Vor allem wenn man bedenkt, dass wir vor dem Turnier einiges mehr erwartet haben und wir alle mit voller Euphorie und Motivation an dieses Turnier angereist waren. Doch wie gesagt, rein spielerisch aber auch aufgrund der Möglichkeiten und der Mannschaftsbesetzung waren die Resultate berechtigt. Mein Ziel oder sagen wir meine Mission ist es nun, wie ich mit Freddy Siegenthaler schon besprochen habe, für unsere Mannschaft auch mehr ehemalige Tennisprofispieler für den Padelsport zu begeistern. Dies wird aber nicht sehr einfach und vor allem nicht von heute auf morgen realisierbar sein. Wenn ich so zurückblicke auf die WM 2014 in Mallorca, hatten mein Bruder und ich das schwedische Team geschlagen, welche an dieser EM sich als Vizemeister krönen durften. Somit sehe ich grosses Potenzial in solche Tennisspieler. Sinnvoll wäre es zudem auch, mehr Spielpraxis zu erwerben, das heisst auch während der Saison viel Padel zu spielen und nicht nur erst kurz vor einem grossen Wettkampf. Dies ist nur möglich, wenn in der Schweiz mehrere Turniere (unter anderem auch im TC Brugg) stattfinden würden und mit der Einführung des Rankings das ganze mehr an Professionalität gewinnen würde. Da ist der TC Brugg, denke ich, auf einem guten Weg.

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