Das lückenlose Nebeneinander

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Das lückenlose Nebeneinander"

Transkript

1 Schriftlicher Teil der Arbeit zum Abschluss des Diplomstudiums aus bildender Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien Institut für Bildende und Mediale Kunst Abteilung Fotografie Univ.-Prof Gabriele Rothemann Sommersemester 2013 Konrad Strutz, MatNr Das lückenlose Nebeneinander Raum als rekursive 1 Definition Konrad Strutz Wien, Mai lat. recurrere : zurücklaufen; selbstbezüglich, sich selbst beinhaltend

2 Inhalt Abstract 3 Zusammenfassung 4 Einleitung 5 Perspektive und Perspektivismus 6 Jenseits des Bildrandes der implizierte Entstehungskontext 8 Bildempfinden als Spurenlesen Der topologische Raum 10 Topologische Äquivalenz Homöomorphismus Kontinuum, Rekursion und die Aufteilung des Raumes 13 Zwischenraum Parallelprojektion 16 Fotografie als bijektive Abbildung Anmerkungen zu Technik und Methode Literaturverzeichnis 21 Abbildungsverzeichnis 22

3 Abstract The following text is an inquiry into the relations between certain methodologies of image-generation and the contextual semantics of their respective products. Focusing on different perspectives and their implications as documents of a perceptive act, influences on the underlying concept of space are explored. Deriving from topology and group theory, an alternative way of projection is developed. It constitutes the image-space as plurilocal and functions as an approach towards elimination of subject-constructing elements in images, transforming them into photographic diagramms consisting of information rather than views. 3

4 Zusammenfassung Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist der Zusammenhang zwischen Abbildungsmethoden und dem durch sie evozierten Bildkontext. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Bedeutung der Perspektive bzw. ihre Funktion als Dokument eines Wahrnehmungsprozesses gelegt und untersucht, welche Implikationen für Raumvorstellung und situativen Kontext daraus abgeleitet werden können. Ausgehend von Konzepten der Topologie und der Mengenlehre wird im weiteren Verlauf eine Abbildungweise entwickelt, die den Bildraum als plurilokale Projektion darstellt. Damit wird versucht, fotografische Bilder aus ihrer subjektkonstruierenden Umrandung zu lösen und sie als begriffshaltige Diagramme lesbar zu machen. 4

5 A :» Woraus besteht der Zwischenraum? «B : blickt stumm in die Ferne Einleitung Eine rekursive Definition verwendet den zu definierenden Begriff als Mittel seiner eigenen Beschreibung. Zum Beispiel könnte man behaupten: Raum ist das, was kommt, sobald man den Rand eines Raumes überschritten hat. Über den Informationsgehalt dieser Aussage lässt sich streiten, über den Wahrheitsgehalt wohl kaum. Freilich erinnern solche Formulierungen an jene berühmt-paradoxen Sprüche über Kreter oder die Allmächtigkeit eines Gottes 1. Tatsächlich ist eine rekursive Aussage in der Regel aber nicht widersprüchlich und kann durchaus informativ sein (dazu zähle ich im Übrigen auch das obige Beispiel). Selbstbezügliche Erklärungen sind oftmals sogar der einzig mögliche Ansatz, um sich einer Idee auf analytische Weise zu nähern. Vor allem dann, wenn die Frage nach einem Übergangsbereich, oder ganz allgemein nach einem Kontinuum gestellt wird, kann eine ins Unendliche gedachte rekursive Verschachtelung das beschreiben, was auf explizite Weise unsagbar bliebe. Eben dieses Unsagbare des Kontinuums hat bereits eine Vielzahl von Interpretationen und Modellen angeregt. Beispielhaft für sie und bezeichnend für den Drang zum Erklären und Füllen des Zwischenraums sei hier bloß eine genannt: Um die Ausbreitung von Licht im Raum zu erklären bzw. ein Medium als Träger von Licht zu definieren, wurde im späten 17. Jahrhundert die Existenz des Äthers postuliert. Er sollte eine Substanz sein, die überall dort war, wo nichts ist. Selbst nachdem durch Versuche die (manifeste) Existenz des Äthers widerlegt worden war 2, hielten die Wissenschaften so sehr an dem Konzept fest, bzw. sträubten sich derart gegen die Vorstellung eines wirklich leeren Raumes, dass bis ins 20. Jahhundert an einer abgeänderten, widerspruchsfreien Theorie festgehalten wurde; ihr zufolge sollte der Äther andere Materie weder beeinflussen noch von ihr beeinflusst werden, kurz: keinen Effekt haben, aber trotzdem existieren. In der vorliegenden Arbeit soll versucht werden, sich der Beziehung von Anschauungsraum, Abbildungsraum und der von ihnen ausgehenden Subjektkonstruktion zu nähern. Darauf aufbauend wird eine künstlerisch-experimentelle Umsetzung eines alternativen fotografischen Raum(abbildungs)konzepts entwickelt. Aufgrund der zeitlichen Begrenzung und des sich naturgemäß noch in Entwicklung befindlichen inhaltlichen Rahmens dieser schriftlichen Arbeit wurde auf eine fest geknüpfte Textstruktur verzichtet. An ihrer Statt soll das thematische Feld durch einzelne kurze Abschnitte, welche eher als Textfragmente und Begriffsbestimmungen gedacht sind, abgesteckt werden. Sie sind keine Beschreibung 3 künstlerischer Arbeiten, sondern geben obwohl mitunter recht abstrakt jene Ideen und Themen wieder, die mich während des Studiums beschäftigt haben und als deren auf dem Weg liegengebliebene Bruchstücke meine Arbeiten gesehen werden können. 1 vgl. Paradoxon des Epimenides (Tit 1, 12 :» Einer von ihnen hat als ihr eigener Prophet gesagt: Alle Kreter sind Lügner und faule Bäuche, gefährliche Tiere. «) bzw. Allmachtsparadoxon (» Can He create a stone too heavy for Him to lift? «) 2 vgl. das Michelson-Morley-Experiment 3 Kurze Erläuterungen der Arbeiten finden sich jedoch in den einzelnen Bildunterschriften. Um aber nicht hermeneutische Vorgaben oder Zwänge welche Betrachterin und Arbeit gleichermaßen beschneiden würden zu schaffen, beschränken sich diese auf die jeweils verwendeten Techniken und Annahmen. 5

6 Die Perspektive ist mehr als eine geheime Nachahmung der Realität; sie ist Erfindung einer beherrschten Welt. Maurice Merleau-Ponty Perspektive und Perspektivismus Die Entwicklung bzw. Entdeckung der Perspektive 1 in der Renaissance begann aus durchaus praktischen, handwerklichen Überlegungen. Ursprünglich als Hilfsmittel zur Förderung möglichst nüchterner Betrachtung bzw. Darstellung von (vor allem kulissenhaften architektonischen) Objekten verwendet, erfüllte sie bald die Funktion einer Abbildungsheuristik oder Bildorganisation. Es heißt bei Filarete:» Willst du auf eine bequemere Art ein jedes Ding abbilden, so nimm einen Spiegel und halte ihn vor den zu zeichnenden Gegenstand. Sieh in ihn hinein und du wirst die Umrisse der Dinge schärfer erblicken und ebenso dasjenige, was dir nahe ist; dagegen wird das Entferntere stärker verkleinert erscheinen. «2 Allerdings ist hierin bereits angelegt, was später ins Zentrum des Diskurses rücken wird: Die Sicht als Bildinhalt. Die intuitiv verständliche 3, nicht mehr übersubjektive Raumdarstellung und die Möglichkeit, Tiefeninformation konkret zu kodieren, war erkauft worden mit der Einschreibung eines Blickpunkts in das Bild. Die Schaffung eines Referenzpunktes erlaubt zwar die Herstellung von (Abstands- und Richtungs-)Relationen zu eben diesem Punkt, zugleich aber hebt sie die Homogenität der Fläche, die Gleichwertigkeit aller Bildstellen auf und klassifiziert sie zwangsläufig als zentral oder peripher. Aus der Organisation war also eine Hierarchie entstanden. Der Vergleich drängt sich auf (und soll, obwohl bereits häufig strapaziert, hier nochmals wiedergegeben werden): Die Ausrichtung einer Abbildung auf einen Betrachter rückt freilich den Besitzer des jeweiligen Bildes in den Mittelpunkt.» Die Perspektive ist viel mehr als eine geheime Technik zur Nachahmung einer Realität, die sich allen Menschen dergestalt darböte; sie ist die Erfindung einer beherrschten Welt, die man in einer momentanen Synthese ganz und gar be- Les Perspecteurs, 1648 Abb. 1 : Abraham Bosse, sitzt [ ] «4. Es war also mit der neuen Abbildungsweise auch ein Weltbild formuliert worden, und zwar jenes des wohlhabenden, materiell orientierten Bürgertums der norditalienischen Städte bzw. Republiken. In der Folge war die Diskussion über Perspektive zunehmend mit ihren philosophischen oder theologischen Implikationen beschäftigt und behandelte eher die Ursache ihrer Existenz als die Art ihrer Aus- 1 gemeint ist hier natürlich die Perspektive der camera obscura, die Zentralperspektive 2 Filarete: Trattato di architettura, Buch XXIII, Bd. 2, S Ob die Zentralperspektive tatsächlich einer natürlichen Darstellung gleichkommt, bzw. was man überhaupt darunter verstehen könnte, oder ob sie doch nur symbolische Formen bildet, sei dahingestellt; der Ausgangspunkt jenes Diskurses findet sich in [PAN]. (Der Begriff symbolische Form wird übrigens von Panofsky und Cassirer nicht bedeutungsgleich verwendet.) 4 s. Maurice Merleau-Ponty: Das mittelbare Sprechen und die Stimme des Schweigens; in: ders.: Das Auge und der Geist, Hamburg 2003, S

7 formung. Allein schon die Tatsache, dass eine Abhängigkeit zwischen Form, Betrachter und Erscheinung formuliert worden war, inspirierte die Entstehung einer neuen erkenntnistheoretischen Lehre, des Perspektivismus 1 :» [ ] daß es keine Tatsachen, sondern lediglich Interpretationen gebe, wurde Perspektivismus genannt. Freilich sprechen wir besser nur von der Betrachtung desselben Gegenstands aus unterschiedlichen Perspektiven, und vielleicht könnten wir noch hinzufügen, daß man den Gegenstand nicht anders als durch eine Perspektive zu sehen bekommt, und daß es schließlich nicht die eine Perspektive gibt, die vor den anderen ausgezeichnet wäre. «2 Was hier offen gelassen oder höchstens angedeutet bleibt die Pluralität nicht nur der Standpunkte sondern der Wirklichkeit selbst wird von Vertretern eines perspektivistischen Subjektivismus weitergeführt. Bei Ernst Cassirer findet sich folgende Formulierung:» Dieselben Grundfunktionen, die der Welt des Geistes ihre Bestimmtheit, ihre Prägung, ihren Charakter geben, erscheinen andererseits als ebensoviele Brechungen, die das in sich einheitliche und einzigartige Sein erfährt, sobald es vom Subjekt her aufgefasst und angeeignet wird. «3 Trotz der augenscheinlichen Selbstverständlichkeit der Zentralperspektive, vielleicht angeregt durch ein unartikuliertes Gefühl für die mit ihr einhergehende Problematik bzw. ihres sozialen und politischen Postulats, gab es lange vor der bewusst betriebenen Abkehr im Kubismus bereits alternative Tendenzen. Hieronymus Bosch oder Pieter Bruegel d. Ä., um zwei bekanntere Vertreter zu nennen, schlugen einen Weg ein, der zuweilen als primitiv im Vergleich zu den auf der Renaissance aufbauenden Künstlern abgetan wurde, dem aber Abb. 2 : orthogonal, 2008 im Nachhinein besehen ein reflektierter Umgang mit der Perspektive zuerkannt werden muss: Element, der rechte Winkel, in verschiedenen Anm.: Ein stets gleichbleibendes syntaktisches Ausformungen, abhängig von der Lage relativ zum» Es gab in der frühen Neuzeit den anderen, nichtperspektivischen Blick auf die Welt, der jedoch nicht mehr Aufnahmestandpunkt der mittelalterliche Blick war, also nicht ein Blick des Außer- und Übersubjektiven. Es gab diesen multiperspektivischen Blick, der auf Vielfalt, Heterogenität, Differenz und Kontingenz gerichtet ist und die Welt nicht auf das Auge des Betrachters hin ordnet [ ] «4 1 erstmals verwendet bei Gottfried W. Leibniz ( ); vergleichbare Ansätze gab es natürlich schon früher, jedoch nicht dezidiert aus phänomenologischen Einflüssen heraus. Exemplarisch seien Anekantavada (dev. अन क न तव द), ein fundamentales Konzept des Jainismus und die perspektivistische Weltanschauung der Arawaté-Indianer erwähnt (s. hierzu Eduardo Viveiros de Castro: Die kosmologischen Pronomina und der indianische Perspektivismus; in: Bulletin de la Société Suisse des Américanistes No. 61, 1997, S. 99ff). 2 [DAN], S [CASs], Bd. 3, S. 1 4 Daniela Hammer-Tugendhat: Die Negation der Perspektive; in: [PERS], S

8 Man beachte, dass die Randpunkte einer Menge M nicht notwendigerweise Elemente von M sind. Daher ist der Rand von M in der Regel keine Teilmenge von M. Markus Richter, Skript zur Vorlesung Mathematik II, KIT Jenseits des Bildrandes der implizierte Entstehungskontext Die Semantik des Bildausschnitts bzw. dessen Randes ist eine grundsätzlich andere, sobald eine Abbildung, z.b. durch Mittel der Perspektive, räumlichen Zusammenhang suggeriert. Was im Bild als kontinuierlich wahrgenommen wird die Tiefe eines Raumes, anscheinend eine unendliche Zahl an Positionen zulassend will auch außerhalb von dessen methodisch-/materialbedingter Begrenzung als zusammenhängend gedacht werden. Die Implikationen dieser Beziehungen gelten (besonders im Fall der Fotografie) in zwei verschiedenen Bezugssystemen: Einerseits innerhalb der durch die Betrachtung angeregten Vorstellung, dem gelesenen Raum; andererseits aber auch in dem damit näherungsweise rekonstruierten tatsächlichen Raum der Bildentstehung, dem gewesenen Entstehungskontext. Um diesem Umstand gerecht zu werden, soll der folgende Absatz zeitlich doppeldeutig formuliert sein, durch Verwendung des Zeitwortkonglomerats war*ist. Der Rand einer perspektivischen Abbildung erhält durch seine Funktion als Passepartout des konstruierten Raumes neue symbolische Prägnanz 1. Er war*ist Begrenzung eines Teilraumes innerhalb der Abb. 3 : Versuch den Bildrand zu erreichen, 2008 größeren, diesen Raum beinhaltenden Welt. Das Außerhalb des Bildes bzw. seine Bedeutung war*ist implizit vorhanden: Sobald eine Abbildung die Sicht eines Subjekts einnimmt, war*ist auch der dargestellte Raum subjektiv bzw. unvollständig. Bildempfinden als Spurenlesen Ausgehend von den obigen Überlegungen entfaltet sich bildliche Bedeutung nicht nur auf unmittelbar (foto)grafischer Kommunikationsebene, sondern immer auch aus der Tatsache des manifesten Bildes und seiner Grenzen als Dokument menschlichen Handelns bzw. als Artefakt eines Wahrnehmungsprozesses. Ein vergleichbarer Ansatz ist auch in der Evolutionären Erkenntnistheorie Grundlage der Erklärung des Zusammenhangs zwischen morphologischer Ausprägung und Entstehungsgeschichte: 1 vgl. [CASS], Bd. 3, S. 235:» Unter symbolischer Prägnanz soll also die Art verstanden werden in der ein Wahrnehmungserlebnis, als sinnliches Erlebnis, zugleich einen bestimmten nicht-anschaulichen Sinn in sich faßt und ihn zur unmittelbaren konkreten Darstellung bringt. «8

9 » [ ] denn Erklärungswege laufen den Erkenntniswegen entgegen und rekapitulieren gleichzeitig den Entstehungsweg des Komplexen in der Welt. «1 Abhängig von Herstellungsmethode und Form einer Abbildung werden auch die Art und das Wesen des mittelbar dargestellten Kontexts beeinflusst. Je nachdem, wie plausibel eine Strukturverwandtschaft zwischen einer Darstellungsweise und der Selbsterfahrung einer Betrachterin erscheint, kann einer Darstellung mehr oder weniger der Charakter von Wahrnehmung bzw. dokumentiertem Subjekt unterstellt werden. Besonders nahe liegt dies offensichtlich, sobald die Zentralperspektive verwendet wird; schließlich leitet sie sich vollständig aus der einfachen Forderung nach einem eindeutigen Stand- bzw. Blickpunkt ab und kommt so dem Begriff Identität sehr entgegen. In Bezug auf das Kino, also ergänzt durch akustische und zeitabhängige Faktoren, bezeichnet Baudry diesen konstruierten Betrachter sogar als transzendentales Subjekt 2. Auch eine völlig abstrahierte Darstellung kann intuitiv als Spur gelesen bzw. als Artefakt eines Herstellungsprozesses interpretiert werden. So seien beispielhaft die Produkte des Pantelegraphs, dem ersten Mittel zur Übertragung von Bildern durch elektrische Signale, erwähnt. Auf Deutsch Linienschreiber genannt, hat diese Apparatur ein Bild als eindimensionale Abschnitte kodiert und durch Synchronisation von Lese- Abb. 4 : Giovanni Caselli, und Schreibgerät Zeile für Zeile übertragen (s. ABB 4). Bildüber tragung durch Pantelegraph, 1861 Bereits sein Erfinder Giovanni Caselli hatte bemerkt:» [ ] der Pantelegraph schreibt sich selbst mit. «Auf implizite Weise enthält oder evoziert eine Abbildung bzw. ein abgebildeter Raum also stets eine Beschreibung seines Entstehungskontextes. Dieser Kontextraum ist freilich keineswegs eindeutig definiert und muss genauso gelesen (d.h. mittels Wahrscheinlichkeitszuschreibungen interpretiert) werden, wie der explizite Teil einer Darstellung. In den folgenden Abschnitten wird es von Interesse sein, wie der Kontextraum beeinflusst oder mitgestaltet wird und welche Zusammenhänge zwischen den formalen Aspekten einer Darstellung und der Struktur des durch sie angeregten Entstehungskontextes bestehen. Außerdem soll versucht werden, eine fotografische Abbildungsweise zu entwickeln, die trotz Beibehaltung von Lesbarkeit und Plausibilität des räumlichen Gefüges eines Bildes nicht zwangsläufig die Konstruktion eines transzendentalen Subjekts provoziert. 1 [RIE], S. V 2 vgl. [BAU] 9

10 Der topologische Raum Topologie war ursprünglich als Teilgebiet der Mathematik entstanden. Der Begriff wird mittlerweile, besonders im Diskurs der bildenden Kunst, häufig und oft mit abweichender Bedeutung verwendet. In die Kunstkritik eingeführt wurde er von Dan Graham als Reaktion auf Bruce Naumans Latex-Arbeiten (s. ABB. 5):» In place of the rigid notion of Euclidean geometry (as in Minimal sculpture), [this work] transform[s] the medium (rubber) as it (the medium) acts as a medium conveying its material in-formation [ T]he continuous transformation of image in such rubber sheet geometry correlates with the spectator s act of apprehension of the material object via eye and body movements as the spectator s visual [field] (itself in Abb. 5 : Bruce Nauman, Untitled, the process of alteration, although usually at a much slower rate of change) itself shifts in a topology of expansion, contraction, or skew. «1 Ausgangspunkt der mathematischen Topologie (damals als analysis situs bezeichnet) war das sg. Königsberger Brückenproblem: Dabei handelt es sich um eine Fragestellung des frühen 18. Jh., welche illustriert anhand der damaligen baulichen Gegebenheiten in der Stadt Königsberg (s. ABB. 6) darauf abzielte, einen Weg zu finden, der jede der sieben Brücken genau einmal (und nicht öfter) überquert 2. Es zeigt sich bereits in dieser Formulierung, dass eine völlige Abstraktion von Lage und geographischem Ort begonnen worden war. Unter diesen Aspekten ist es nicht mehr relevant, wo und in welcher Entfernung zueinander sich bestimmte Objekte befinden, einzig Verbindungen und Trennungen zwischen einzelnen Positionen bestimmten die Natur des Problems. Durch den Einfluss dieser Idee entstand später die Graphentheorie, eine neue Notation und Analysemethode zur Beschreibung eines Solutio problematis ad geometriam situs pertinentis, Abb. 6 : Illustration aus Leonhard Euler, Raumes bzw. des Verhältnisses einzelner Positionen darin zueinander als Netzwerk (ABB. 7 zeigt Bd. 8, 1741, St. Petersburg in: Commentarii academiae scientiarum Petropolitanae, die ursprüngliche Fragestellung weiter abstrahiert als sg. Graph). Darauf aufbauend kann eine Definition von Ähnlichkeit oder Gleichheit jenseits von konkreten materiellen Eigenschaften gegeben werden. 1 s. [TOP], S. 361f. 2 Der Vollständigkeit halber sei hier erwähnt, dass Leonhard Euler im Jahr 1736 einen Beweis lieferte, der zeigt, dass ein solcher Weg nicht existiert. 10

11 Topologische Äquivalenz Homöomorphismus 1 Der topologische Vergleich beruht ausschliesslich auf den Kriterien verbunden bzw. getrennt. Maßgeblich ist also, welche Bereiche eines Objekts ab- oder eingeschlossen sind, welches Objekt einen jeweiligen Bereich aus- oder einschließt. Ein Binnenraum hat, unabhängig von seiner Form, stets nur die Bedeutung einer Lücke, die durch einen Rand vom umgebenden Körper getrennt ist. Es entstehen dadurch andersartige Hierarchien. Auf Basis von Rändern anstatt von Längen- oder Volumsmetriken hat nicht mehr das Vor oder Hinter den Dingen Einfluss, sondern die Erreichbarkeit einer Position in Abhängigkeit vom Ausgangpunkt. Nicht das räumliche Objekt ist Grundlage des Konzepts, sondern seine Bedeutung als Abb. 7 : Darstellung des Königsberger trennendes oder verbindendes. Brückenproblems als Graph; die Ziffern Auf der Ebene eines Homöomorphismus kann ein Ball genauso geben die Anzahl der Verbindungen an in einen Würfel (beide haben einen Raum und keinen Binnenraum) überführt werden, wie ein Ehering in einen Mühlstein (jeweils ein Binnenraum). Ebenso sind unterschiedliche Ordnungssysteme homöomorph, wenn sie dieselbe Anzahl an Fächern, Schubladen oder Karteikästen in der gleichen Anordnung bzw. den gleichen Nachbarschaftsbeziehungen enthalten (vgl. ABB. 8: Ein Regal und ein einfaches Raster begründen denselben topologischen Raum). Äquivalenz im topologischen Sinn ist also dann gegeben, wenn eine strukturerhaltende (d.h. stetige und bijektive 2 ) Abbildungsweise existiert, welche zwei Objekte wechselseitig ineinander überführen (bzw. auch wieder rückführen) kann. 3 Das Ermitteln einer derartigen Abbildung ist allerdings oft nicht trivial, und zu zeigen, dass es gar keine geben kann abhängig von den betreffenden Objekten noch viel schwieriger. Ein topologisches Raumverständnis wird von der Psychologie häufig als ursprünglich bzw. unverbildet betrachtet und der frühkindlichen Kognition attestiert:» A child s first geometrical discoveries are topological. If you ask him to copy a square or a triangle, he draws a closed circle. «4 Besondere Bedeutung gewinnt dieses Raummodell durch das Fehlen eines ausgezeichneten Bezugspunktes. Der entstehende Möglichkeitsraum ändert sein Aussehen nicht in Abhängigkeit vom Betrachtungsstandpunkt, vielmehr kann jede Position als Ausgangspunkt oder Zentrum angenommen werden. Hier zeigt sich die Idee einer dezentralen Abbildung, welche nicht die Sicht eines Subjekts wiedergibt, sondern einzelne Objekte als Knotenpunkte mit verschiedenen Funktionen und Verbindungen enthält. Der topologische Raum muss nicht als maßhaltig sondern als begriffshaltig gesehen werden. In dieser 1 Die recht eigenwillig anmutende Unterscheidung zwischen dem gebräuchlichen Homomorphismus und dem topologischen Homöomorphismus wurde im Sinne der Eindeutigkeit der mathematischen Terminologie notwendig. 2 lat. bi- = zwei u. iacere = werfen; sinngemäß umkehrbar-eindeutig. Eine detailliertere Beschreibung von Bijektion findet sich im letzten Abschnitt. 3 Man beachte: Diese Definition von Äquivalenz ist ausschliesslich abhängig von den Objekten selbst und bedarf keiner weiteren Metrik bzw. keines Akteurs. 4 s. Jan Piaget: The Origins of Intelligence in Children; Routledge and Kegan, London, 1953, S

12 Eigenschaft ist er ein gedanklicher Schritt weg von der im vorhergehenden Abschnitt erläuterten Darstellung als dokumentiertem Subjekt, hin zu einem Modell, das den Betrachter als analytisches Korrelat integrieren kann. Abb. 8 : Regal 2013 C-Print 115 x 160 cm Anm.: Das Objekt wurde durch Variation der Winkel der einzelnen Platten derart konstruiert, dass es als körperlose, topologische Struktur erscheint. Eine genauere Ausführung des zugrunde liegenden Perspektivengedankens findet sich im letzten Abschnitt. 12

13 A :»? «B :» Aus Raum. «Kontinuum, Rekursion und die Aufteilung des Raumes Vor allem vom Begriff des Kontinuums leiten sich wesentliche Eigenschaften der meisten Raummodelle ab. Als Kontinuum wurden und werden, abhängig von Epoche und fachlichem Zusammenhang, gänzlich verschiedene Konzepte bezeichnet. Hier soll vor allem die mathematische Definition des Begriffs erläutert werden. Darunter ist eine besondere Art von Menge zu verstehen, die sich vom anschaulichen Verständnis einer Ansammlung von Elementen unterscheidet, und zwar vor allem in Bezug auf ihre sg. Überabzählbarkeit: Während nicht-kontinuierliche, diskrete 1 Aufzählungen zwar genauso unendlich sein können, sind sie doch stets abzählbar, d.h. jedes ihrer Elemente ist benennbar und deren Anzahl lässt sich numerisch ausdrücken; ihre Teilmengen sind kleiner als die Menge selbst. Entspricht die Anzahl der Elemente (Kardinalität) 2 einer Menge jedoch jener der reellen Zahlen 3, so ändern sich diese Eigenschaften grundlegend. Durch die Annahme eines infinitesimalen 4 Abstandes zwischen den Elementen läßt sich der paradox anmutende Schluss ziehen, dass die Teilmengen einer überabzählbaren Menge wieder überabzählbar sind, dass die Teile also das gleiche Ausmaß haben wie das Ganze (vgl. hierzu die sg. Kontinuumshypothese 5 ). Diese unbegrenzt fortführbare Teilbarkeit, ohne Verlust von Zusammenhang oder Inhalt, ist es gerade, die den Vergleich mit anschaulichen Raummodellen nahelegt. Offensichtlich stellen die oben erwähnte Neudefinition des Äthers als raumfüllendes Medium gänzlich ohne Eigenschaft oder eigene Form und die Verallgemeinerung von Aufzählungen zu kontinuierlichen Mengen strukturell äquivalente Schritte dar (zwischen dem mathematischen und dem naturwissenschaftlichen Paradigmenwechsel liegt freilich ein halbes Jahrhundert). Beide Konstruktionen entziehen sich einer expliziten Benennung ihrer Elemente und können als Gesamtheit nur rekursiv beschrieben werden (s. Abb. 9). 1 lat. discretum: abgesondert; in der mathematischen Terminologie im Sinne von abzählbar bzw. unterscheidbar, im Gegensatz zu kontinuierlich oder überabzählbar 2 Der aus der Mengenlehre von Georg Cantor ( ) stammende Begriff Kardinalität stellt die Verallgemeinerung des intuitiven Ausdrucks Anzahl der Elemente dar und wurde zur Beschreibung bzw. Unterscheidung der Größe von unendlichen Mengen eingeführt. 3 Die Menge der reellen Zahlen entspricht der Menge aller Punkte auf einer Zahlengeraden; sie umfassen rationale und irrationale Zahlen. 4 Das Wort infinitesimal leitet sich von infinitesimus, einer (neu-)lat. Wortprägung aus dem 17. Jh. ab. Der Begriff wurde entweder von Nicolaus Mercator ( ) oder Gottfried W. Leibniz erstmals verwendet, und zwar zur Bezeichnung einer Entität, welche kleiner als jede mess- und darstellbare Einheit, aber größer als Null ist. Häufig wird eine solche Größe mit dem Quotienten 1/ verglichen. 5 Die Kontinuumshypothese wurde 1878 von Georg Cantor aufgestellt und betraf die Kardinalität der Menge der reellen Zahlen bewies Kurt Gödel ( ), dass die Hypothese zwar innerhalb der geltenden Axiome (ZFC) widerspruchsfrei ist; zugleich hatte Gödel aber festgestellt, dass die Widerspruchsfreiheit der Axiome nicht aus ihnen selbst bewiesen werden kann, was zum Gödelschen Unvollständigkeitssatz führte. 13

14 0 i ii iii iv Abb. 9 : Einzelne Iterationsschritte zur Konstruktion einer sg. Cantor-Menge, hier als Verdeutlichung einer Aufteilung von Raum in Teilräume (grau) und Zwischenräume (blau). Teilungsverfahren nach diesem Prinzip finden sich übrigens bereits in der ägyptischen Architektur des Alterturms (vgl. Ron Eglash: Bamana Sand Divination: Recursion in Ethnomathematics; in: American Anthropologist, Vol. 99, No. 1, 1997). Zwischenraum Unter Anwendung von solchen Teilungsverfahren auf fotografische Bilder ist es möglich, jenen Komplex aus Zentralperspektive und Subjektkonstruktion auszuschalten, welcher eigentlich elementarster Bestandteil der Fotografie war. Den ersten Schritt, quasi entsprechend der Ebene i im obigen Diagramm, stellt eine Aufspaltung der Perspektive in zwei gleichwertige, nebeneinanderliegende Bereiche dar. Dadurch kann die eigentliche optische Mitte in den leeren Zwischenraum gelegt werden und so einer Bezugnahme entzogen werden. Bereits einfache Manipulationen an der Konstruktion von Objekten lassen eine geänderte Raumgestaltung wahrscheinlicher erscheinen (vgl. Abb 10). In weiteren Schritten könnten die einzelnen Teilräume noch weiter unterteilt werden, bis ein lückenloses Nebeneinander von Fluchtpunkten entsteht. 14

15 Abb. 10 : zwei Tische 2013 C-Print 170 x 120 cm 15

16 Parallelprojektion Die Verbindung der vorgestellten Ideen dem homogenisierten Raum der Topologie und der Spaltung des Blickpunkts kann darüber hinaus zu einer fotografischen Umsetzung der bislang bloß symbolisch-mathematischen Parallelprojektion, einer Darstellungsweise in der Geometrie, entwickelt werden. Diese Abbildungsmethode projiziert Punkte aus dreidimensionalen Räumen auf eine Ebene und zeichnet sich dabei durch Parallelität aller auftretenden Projektionsstrahlen zueinander aus. Anders als z.b. in einer camera obscura durchwandert das projizierte Bild also nicht einen einzigen speziellen Punkt, sondern formt anscheinend einen Abdruck auf einer Bildebene. Auf diese Art hergestellte Abbildungen weisen als auffälligste Eigenschaft keine Verkürzung entlang der Entfernung von Objekten zur Projektionsfläche auf; sie enthalten keine Information über den Kamerastandpunkt (vgl. ABB 11). Abb. 11 : drei Stühle 2013 C-Print 118 x 158 cm Anm.: Durch Anpassung der Dimensionen der einzelnen Bauteile erscheinen die drei Stühle als isometrische Darstellung. Trotz der offensichtlichen räumlichen Tiefe suggeriert die Darstellung nicht eine Sicht auf Gegenstände, sondern zeigt sich in gewisser Weise objektiviert als Darstellung des Begriffs»drei Stühle«. 16

17 Fotografie als bijektive Abbildung Um diese Systematik in eine Fotografie einzuschreiben, bedarf es der Möglichkeit, jeder einzelnen Bildstelle einen eigenen Aufnahmestandpunkt zuzuweisen. Jeder Punkt muss aus dem Fluchtpunkt bzw. der Bildmitte einer eigenen Aufnahme bestehen. Dazu wird ein Aufnahmegerät entlang zweier Achsen, welche der Begrenzung einer zu erzeugenden Projektionsfläche entsprechen, bewegt. Die dabei gewonnenen, separaten Farbinformationen werden, abhängig von der Granularität der Unterteilung (Schrittweite der Bewegung), zu mehr oder weniger bruchstellenfreien Flächen kombiniert. In der analogen Technik kann diese Auflösung beispielsweise durch die Größe eines Einzelbildes auf einem Filmstreifen definiert sein (vgl. ABB. 13 auf der nächsten Seite). Mit digitalen Mitteln bietet sich natürlich das Pixel als Einheit an. Als Resultat entspricht dann die Auflösung der Aufnahme zugleich jener der Darstellung. Der dargelegte Prozess geht jedoch naturgegeben mit Auswirkungen auf einer anderen Ebene des Abbildungsprozesses einher: Die Forderung nach einer Mehrzahl an Blickpunkten (unter Verwendung ein und derselben Sensorik) bzw. die Notwendigkeit zur Bewegung der aufnehmenden Apparatur erzeugt Ungleichzeitigkeit zwischen den einzelnen Bildstellen der resultierenden Projektion (vgl. ABB. 12). Abb. 12 : : : C-Print 120 x 140 cm 17

18 Abb. 13 : , 12:43-17: mm-diafilme auf Glas 210 x 85 cm Anm.: Mithilfe einer eigens konstruierten Apparatur wurde eine Kleinbildkamera mit Makroobjektiv so bewegt, dass sich die Einzelaufnahmen über mehrere Filmstreifen hinweg zu einem zusammenhängenden Bild fügen. 18

19 Die entstehenden Bilder ermöglichen dennoch eine neue Betrachtungsweise: Jeder der Bereiche kann unabhängig von den anderen betrachtet und gelesen werden, ohne dass seine Position innerhalb des Bildes Einfluss auf die Geometrie seiner Darstellung hat. Diese diagrammartigen Fotografien erlauben ein direktes Hineinblicken in Vertiefungen und Raumausschnitte; gerade so, als hätte die ganze Bildfläche selbst von jedem Punkt aus wahrgenommen (vgl. ABB. 15 auf der nächsten Seite). Es wird nun offensichtlich, dass eine Betrachterin diese Perspektive nicht einzunehmen vermag und dass sich die Abbildungen einer herkömmlichen Kontextualisierung als dokumentierter Wahrnehmungsakt verschließen. Die plurilokale Sicht der Fläche widerspricht dem Begriff des Subjekts, indem sie die Eindeutigkeit und Eigenzeitigkeit des Standpunkts auflöst. Anmerkungen zu Technik und Methode Hier werden kurz die wichtigsten technischen Aspekte der zur Herstellung der Beispiele verwendeten Apparatur beschrieben. Zwar soll, wie im gesamten vorangegangenen Text, nicht der Fokus auf Technik oder konkrete Umsetzung gelegt werden, jedoch sind einige Probleme, welche für diese Apparatur gelöst werden mussten, genauso gültig für viele andere denkbare Geräte zur Bilderzeugung und dadurch vielleicht auch in Zukunft relevant. Größte Bedeutung für die Qualität der Ergebnisse hat die exakte Synchronisation von Kameraposition und Aufnahmezeitpunkt. Als besonders geeignet hat sich eine Kombination von sg. Schrittmotoren und einer computergesteuerten Kamera mit sehr hoher Bildrate erwiesen. Beide Komponenten, Mechanik und Kameraelektronik, können von einem gemeinsamen Programm Abb. 14 : Apparatur zur Bewegung einer Kamera entlang zweier Achsen. gesteuert werden, wodurch höhere Aufnahmefrequenzen und damit größere Auflösun- abbildbaren Raumausschnitts. Die Reichweite der Bewegungen bestimmt die maximale Größe des gen erzeugt werden können. Als Konsequenz aus kurzen Belichtungszeiten wurde außergewöhnlich starke Beleuchtung notwendig, und das ursprüngliche Vorhaben, Licht und Kamera gemeinsam zu bewegen (wodurch schattenfreie Bilder entstehen würden), musste zugunsten einer stärkeren, stationären Lichtquelle aufgegeben werden. Die verwendeten Lichter wurden aus drei unabhängigen Stromphasen versorgt, um den stroboskopischen Effekt, welcher aus kurzer Belichtungszeit und der Stromfrequenz (50 Hz) entstehen würde, zu umgehen. 19

20 Abb. 15 : zwei Vögel (gedreht) 2013 C-Print 125 x 200 cm 20

21 Literaturverzeichnis [CASs] Ernst Cassirer: Philosophie der symbolischen Formen; Darmstadt 1929 [DAM] Hubert Damisch: Der Ursprung der Perspektive; Diaphanes, Zürich 2010 [PERS] Gertrud Koch (Hg.): Perspektive Die Spaltung der Standpunkte; Wilhelm Fink, München 2010 [PAN] Erwin Panofsky: Die Perspektive als symbolische Form; in: Vorträge der Bibliothek Warburg 1924/1925, Leipzig & Berlin 1927 [TECH] Horst Bredekamp, Birgit Schneider, Vera Dünkel (Hg.): Das technische Bild; Akademie Verlag, Berlin 2008 [TOP] Wolfram Pichler, Ralph Ubl (Hg.): Topologie. Falten, Knoten, Netze, Stülpungen in Kunst und Theorie; Turia und Kant, Wien 2009 [DAN] Arthur Danto: Nietzsche als Philosoph; München 1998 [RIE] Rupert Riedl: Strukuren der Komplexität; Springer Verlag, Heidelberg 2000 [RAN] Jacques Rancière: Die Aufteilung des Sinnlichen; B-Books, Berlin 2006 [VEL] Kim H. Veltman: Perspective, Anamorphosis and Vision; in: Marburger Jahrbuch, Marburg, Bd. 21, 1986, S [elek] Stefan Iglhaut, Florian Rötzer, Elisabeth Schweeger (Hg.): Elektronische Medien, Die Wiedergeburt der Perspektive und die Fragmentierung der Perspektive, Cantz Verlag, München [BAU] Jean-Louis Baudry: Das Dispositiv: metapsychologische Betrachtungen des Realitätseindrucks; in: Psyche, Vol. 48, Nr. 11, [EGL] Ron Eglash: Bamana Sand Divination: Recursion in Ethnomathematics; in: American Anthropologist, Vol. 99, No. 1, 1997

22 Abbildungsverzeichnis Abb 1: Abraham Bosse, Les Perspecteurs, 1648 Abb 2: ABB 3: Konrad Strutz, orthogonal, 2008, Fotografie auf Barytpapier, 120 x 90 cm Konrad Strutz, Versuch den Bildrand zu erreichen, 2008, Fotografie auf Barytpapier, 40 x 30 cm ABB 4: Giovanni Caselli, erste Bildüber tragung durch Pantelegraph, 1861 ABB 5: Bruce Nauman, Untitled, ABB 6: Leonhard Euler, Illustration aus: Solutio problematis ad geometriam situs pertinentis, in: Commentarii academiae scientiarum Petropolitanae, Bd. 8, 1741, St. Petersburg ABB 7: ABB 8: ABB 9: ABB 10: ABB 11: ABB 12: ABB 13: Königsberger Brückenproblem als Graph Konrad Strutz, Regal, 2013, C-Print, 115 x 160 cm Diagramm einzelner Iterationsschritte einer Cantor-Menge Konrad Strutz, zwei Tische, 2013, C-Print, 160 x 115 cm Konrad Strutz, drei Stühle, 2013, C-Print, 118 x 158 cm Konrad Strutz, : :04, 2011, C-Print, 120 x 140 cm Konrad Strutz, , 12:43-17:38, 2013, 35 mm-diafilme auf Glas, 210 x 85 cm ABB 14: Dokumentationsfoto»Acheiropoietron«, 2011 ABB 15: Konrad Strutz, zwei Vögel, 2013, C-Print, 125 x 200 cm 22

11 Dezimalbruchdarstellung reeller Zahlen; Mächtigkeitsvergleich von Mengen

11 Dezimalbruchdarstellung reeller Zahlen; Mächtigkeitsvergleich von Mengen 11 Dezimalbruchdarstellung reeller Zahlen; Mächtigkeitsvergleich von Mengen 11.1 g-adische Entwicklung von Zahlen aus [0, 1[ 11.2 g-adische Entwicklung reeller Zahlen 11.3 g-adische Entwicklung nicht-negativer

Mehr

Folgen. Definition. Sei M eine beliebige Menge. Eine Abbildung a : N M oder a : N 0 M heißt eine Folge.

Folgen. Definition. Sei M eine beliebige Menge. Eine Abbildung a : N M oder a : N 0 M heißt eine Folge. Folgen Eine Folge stellt man sich am einfachsten als eine Aneinanderreihung von Zahlen (oder Elementen irgendeiner anderen Menge) vor, die immer weiter geht Etwa,,,,,, oder,,, 8,,,, oder 0,,,,,,,, In vielen

Mehr

1. Einleitung wichtige Begriffe

1. Einleitung wichtige Begriffe 1. Einleitung wichtige Begriffe Da sich meine besondere Lernleistung mit dem graziösen Färben (bzw. Nummerieren) von Graphen (speziell von Bäumen), einem Teilgebiet der Graphentheorie, beschäftigt, und

Mehr

Vollständigkeit; Überabzählbarkeit und dichte Mengen) Als typisches Beispiel für die reellen Zahlen dient die kontinuierlich ablaufende Zeit.

Vollständigkeit; Überabzählbarkeit und dichte Mengen) Als typisches Beispiel für die reellen Zahlen dient die kontinuierlich ablaufende Zeit. Kapitel 4 Reelle Zahlen 4.1 Die reellen Zahlen (Schranken von Mengen; Axiomatik; Anordnung; Vollständigkeit; Überabzählbarkeit und dichte Mengen) Als typisches Beispiel für die reellen Zahlen dient die

Mehr

Mengenlehre und vollständige Induktion

Mengenlehre und vollständige Induktion Fachschaft MathPhys Heidelberg Mengenlehre und vollständige Induktion Vladislav Olkhovskiy Vorkurs 018 Inhaltsverzeichnis 1 Motivation 1 Mengen.1 Grundbegriffe.................................. Kostruktionen

Mehr

Kantengraphen und Planare Graphen. Seminararbeit

Kantengraphen und Planare Graphen. Seminararbeit Kantengraphen und Planare Graphen Seminararbeit in Mathematisches Seminar für LAK 621.378 SS 2018 vorgelegt von Anna Maria Gärtner bei: Baur, Karin, Univ.-Prof. Dr.phil. Graz, 2018 Inhaltsverzeichnis 1

Mehr

Mathematik III. Vorlesung 61. Abzählbare Mengen

Mathematik III. Vorlesung 61. Abzählbare Mengen Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück WS 2010/2011 Mathematik III Vorlesung 61 Abzählbare Mengen Wir erinnern daran, dass zwei Mengen M und N gleichmächtig heißen, wenn es eine bijektive Abbildung zwischen ihnen

Mehr

Kardinalzahlen. Bemerkung. Eine unendliche Kardinalzahl α muss eine Limesordinalzahl sein. (Beweis zur Übung)

Kardinalzahlen. Bemerkung. Eine unendliche Kardinalzahl α muss eine Limesordinalzahl sein. (Beweis zur Übung) Kardinalzahlen Kardinalzahlen sollen die Größe von Mengen messen, daher suchen wir eine Aussage der Form, dass jede Menge bijektiv auf eine Kardinalzahl abgebildet werden kann. Um eine brauchbare Theorie

Mehr

Analysis I. Vorlesung 10. Mächtigkeiten

Analysis I. Vorlesung 10. Mächtigkeiten Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück WS 2013/2014 Analysis I Vorlesung 10 Mächtigkeiten Zwei Kinder, die noch nicht zählen können, sitzen im Sandkasten und wollen wissen, wer von ihnen mehr Buddelsachen dabei

Mehr

Mengen und Abbildungen

Mengen und Abbildungen 1 Mengen und bbildungen sind Hilfsmittel ( Sprache ) zur Formulierung von Sachverhalten; naive Vorstellung gemäß Georg Cantor (1845-1918) (Begründer der Mengenlehre). Definition 1.1 Eine Menge M ist eine

Mehr

1. Gruppen. 1. Gruppen 7

1. Gruppen. 1. Gruppen 7 1. Gruppen 7 1. Gruppen Wie schon in der Einleitung erläutert wollen wir uns in dieser Vorlesung mit Mengen beschäftigen, auf denen algebraische Verknüpfungen mit gewissen Eigenschaften definiert sind.

Mehr

Topologische Räume und stetige Abbildungen Teil 2

Topologische Räume und stetige Abbildungen Teil 2 TU Dortmund Mathematik Fakultät Proseminar zur Linearen Algebra Ausarbeitung zum Thema Topologische Räume und stetige Abbildungen Teil 2 Anna Kwasniok Dozent: Prof. Dr. L. Schwachhöfer Vorstellung des

Mehr

Musterlösung zu Blatt 11, Aufgabe 3

Musterlösung zu Blatt 11, Aufgabe 3 Musterlösung zu Blatt 11, Aufgabe 3 I Aufgabenstellung Wir nennen eine Teilmenge A R abgeschlossen, wenn der Grenzwert einer konvergenten Folge in A stets wieder in A liegt. Beweisen Sie: a) Für eine beliebige

Mehr

Ausarbeitung zum Modulabschluss. Graphentheorie. spannende Bäume, bewertete Graphen, optimale Bäume, Verbindungsprobleme

Ausarbeitung zum Modulabschluss. Graphentheorie. spannende Bäume, bewertete Graphen, optimale Bäume, Verbindungsprobleme Universität Hamburg Fachbereich Mathematik Seminar: Proseminar Graphentheorie Dozentin: Haibo Ruan Sommersemester 2011 Ausarbeitung zum Modulabschluss Graphentheorie spannende Bäume, bewertete Graphen,

Mehr

"Zahlen-Irrtum I": Es gibt nur halb so viele gerade Zahlen (2, 4, 6,.) wie Natürliche Zahlen (1, 2, 3, 4,.).

Zahlen-Irrtum I: Es gibt nur halb so viele gerade Zahlen (2, 4, 6,.) wie Natürliche Zahlen (1, 2, 3, 4,.). "ZAHLEN "Zahlen-Irrtum I": Es gibt nur halb so viele gerade Zahlen (2, 4, 6,.) wie Natürliche Zahlen (1, 2, 3, 4,.). Beide Zahlenmengen enthalten genau gleich viele Zahlen. Denn jeder Natürlichen Zahl

Mehr

Lösungsmenge L I = {x R 3x + 5 = 9} = L II = {x R 3x = 4} = L III = { }

Lösungsmenge L I = {x R 3x + 5 = 9} = L II = {x R 3x = 4} = L III = { } Zur Einleitung: Lineare Gleichungssysteme Wir untersuchen zunächst mit Methoden, die Sie vermutlich aus der Schule kennen, explizit einige kleine lineare Gleichungssysteme. Das Gleichungssystem I wird

Mehr

1. Gruppen. 1. Gruppen 7

1. Gruppen. 1. Gruppen 7 1. Gruppen 7 1. Gruppen Wie schon in der Einleitung erläutert wollen wir uns in dieser Vorlesung mit Mengen beschäftigen, auf denen algebraische Verknüpfungen mit gewissen Eigenschaften definiert sind.

Mehr

Topologische Grundbegriffe I. 1 Offene und Abgeschlossene Mengen

Topologische Grundbegriffe I. 1 Offene und Abgeschlossene Mengen Topologische Grundbegriffe I Vortrag zum Proseminar Analysis, 26.04.2010 Nina Neidhardt und Simon Langer Im Folgenden soll gezeigt werden, dass topologische Konzepte, die uns schon für die Reellen Zahlen

Mehr

1 Mengen. 1.1 Elementare Definitionen. Einige mathematische Konzepte

1 Mengen. 1.1 Elementare Definitionen. Einige mathematische Konzepte Einige mathematische Konzepte 1 Mengen 1.1 Elementare Definitionen Mengendefinition Die elementarsten mathematischen Objekte sind Mengen. Für unsere Zwecke ausreichend ist die ursprüngliche Mengendefinition

Mehr

1. Grundlagen. Gliederung 1.1 Was ist Analysis? 1.2 Aussagen und Mengen 1.3 Natürliche Zahlen 1.4 Ganze Zahlen, rationale Zahlen

1. Grundlagen. Gliederung 1.1 Was ist Analysis? 1.2 Aussagen und Mengen 1.3 Natürliche Zahlen 1.4 Ganze Zahlen, rationale Zahlen 1. Grundlagen Gliederung 1.1 Was ist Analysis? 1.2 Aussagen und Mengen 1.3 Natürliche Zahlen 1.4 Ganze Zahlen, rationale Zahlen Peter Buchholz 2016 MafI 2 Grundlagen 7 1.1 Was ist Analysis? Analysis ist

Mehr

1. Grundlagen. 1.1 Was ist Analysis? 1.2 Aussagen und Mengen

1. Grundlagen. 1.1 Was ist Analysis? 1.2 Aussagen und Mengen . Grundlagen Gliederung. Was ist Analysis?.2 Aussagen und Mengen.3 Natürliche Zahlen.4 Ganze Zahlen, rationale Zahlen. Was ist Analysis? Analysis ist neben der linearen Algebra ein Grundpfeiler der Mathematik!

Mehr

Grundbegriffe der Mengenlehre

Grundbegriffe der Mengenlehre Grundbegriffe der Mengenlehre Krzysztof P. Rybakowski Universität Rostock Fachbereich Mathematik 2003 11 07 1 Vorbemerkungen Ohne die Sprache der Mengenlehre lässt sich Mathematik nicht verstehen. Die

Mehr

Verschiedene Stufen im Unendlichen das zweite Diagonalverfahren

Verschiedene Stufen im Unendlichen das zweite Diagonalverfahren Verschiedene Stufen im Unendlichen das zweite Diagonalverfahren Mathematischer Aufsatz von Fabian Tönnesmann und Alexander Schmitt-Kästner Kolleg St. Blasien im Mai 2004 www.rudolf-web.de / Last Update

Mehr

Mengenlehre 1-E1. M-1, Lubov Vassilevskaya

Mengenlehre 1-E1. M-1, Lubov Vassilevskaya Mengenlehre 1-E1 M-1, Lubov Vassilevskaya Abb.: Schloss (Fragment), Fulda 1-E2 M-1, Lubov Vassilevskaya Abb.: Glöcken, Darstellung einer Menge Ohne es zu wissen begegnet jedes Kleinkind dem Prinzip der

Mehr

Ästhetik ist die Theorie der ästhetischen Erfahrung, der ästhetischen Gegenstände und der ästhetischen Eigenschaften.

Ästhetik ist die Theorie der ästhetischen Erfahrung, der ästhetischen Gegenstände und der ästhetischen Eigenschaften. 16 I. Was ist philosophische Ästhetik? instrumente. Die Erkenntnis ästhetischer Qualitäten ist nur eine unter vielen möglichen Anwendungen dieses Instruments. In diesem Sinn ist die Charakterisierung von

Mehr

D-MATH, D-PHYS, D-CHAB Analysis I HS 2017 Prof. Manfred Einsiedler. Lösung 2

D-MATH, D-PHYS, D-CHAB Analysis I HS 2017 Prof. Manfred Einsiedler. Lösung 2 D-MATH, D-PHYS, D-CHAB Analysis I HS 2017 Prof. Manfred Einsiedler Lösung 2 Hinweise 1. Eine Möglichkeit ist, auf diese Forderungen massgeschneiderte Relationen explizit anzugeben. Dies ist aber nicht

Mehr

Von der brennenden Kerze über die Zentralkollineation zur Gruppe der projektiven Abbildungen

Von der brennenden Kerze über die Zentralkollineation zur Gruppe der projektiven Abbildungen Von der brennenden Kerze über die Zentralkollineation zur Gruppe der projektiven Abbildungen Sebastian Kitz, Wuppertal I Zentralprojektion Eine brennende Kerze kann in guter Näherung als punktförmige Lichtquelle

Mehr

Wiederholung: Gravitation in der klassischen Physik

Wiederholung: Gravitation in der klassischen Physik Gravitation II Wiederholung: Gravitation in der klassischen Physik Eigenschaften: Intrinsische (ladungsartige) Eigenschaft der schweren Masse (Gravitationsladung) Es gibt nur positive Gravitationsladungen

Mehr

Aufgabenblatt 1: Abgabe am vor der Vorlesung

Aufgabenblatt 1: Abgabe am vor der Vorlesung Aufgabenblatt 1: Abgabe am 17.09.09 vor der Vorlesung Aufgabe 1. a.) (1P) Geben Sie die Lösungsmenge der folgenden Gleichung an: 6x + y = 10. Zeichnen Sie die Lösungsmenge in ein Koordinatensystem. b.)

Mehr

Einführung in die mathematische Logik

Einführung in die mathematische Logik Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück SS 2014 Einführung in die mathematische Logik Vorlesung 23 Der erste Gödelsche Unvollständigkeitssatz Wir haben gesehen, dass die Unentscheidbarkeit des Halteproblems über

Mehr

24 KAPITEL 2. REELLE UND KOMPLEXE ZAHLEN

24 KAPITEL 2. REELLE UND KOMPLEXE ZAHLEN 24 KAPITEL 2. REELLE UND KOMPLEXE ZAHLEN x 2 = 0+x 2 = ( a+a)+x 2 = a+(a+x 2 ) = a+(a+x 1 ) = ( a+a)+x 1 = x 1. Daraus folgt dann, wegen x 1 = x 2 die Eindeutigkeit. Im zweiten Fall kann man für a 0 schreiben

Mehr

Formale Methoden 1. Gerhard Jäger 24. Oktober Uni Bielefeld, WS 2007/2008 1/22

Formale Methoden 1. Gerhard Jäger 24. Oktober Uni Bielefeld, WS 2007/2008 1/22 1/22 Formale Methoden 1 Gerhard Jäger Gerhard.Jaeger@uni-bielefeld.de Uni Bielefeld, WS 2007/2008 24. Oktober 2007 2/22 Mengen Georg Cantor (1845-1918) Eine Menge ist eine Zusammenfassung von wohlunterschiedenen

Mehr

Mathematik für Naturwissenschaftler II SS 2010

Mathematik für Naturwissenschaftler II SS 2010 Mathematik für Naturwissenschaftler II SS 2010 Lektion 7 11. Mai 2010 Kapitel 8. Vektoren Definition 76. Betrachten wir eine beliebige endliche Anzahl von Vektoren v 1, v 2,..., v m des R n, so können

Mehr

Topologie der Fläche von Sebastian Renker

Topologie der Fläche von Sebastian Renker Topologie der Fläche von Sebastian Renker Leitung des Seminars Klassische Probleme der Mathematik : Benjamin Schwarz - 1 - 1. Einfache Flächen und Oberflächen. Homöomorphismen als Abbildungen zwischen

Mehr

Elemente der mengentheoretischen Topologie

Elemente der mengentheoretischen Topologie Elemente der mengentheoretischen Topologie Es hat sich herausgestellt, dass das Konzept des topologischen Raumes die geeignete Struktur darstellt für die in der Analysis fundamentalen Begriffe wie konvergente

Mehr

Von den rationalen zu den reellen Zahlen

Von den rationalen zu den reellen Zahlen Skript zur Schülerwoche 016, zweiter Tag: Von den rationalen zu den reellen Zahlen Dr. Mira Schedensack 1. September 016 1 Einführung Dieser Vorlesung geht von der Menge der rationalen Zahlen aus und definiert

Mehr

Diskrete Strukturen Kapitel 2: Grundlagen (Relationen)

Diskrete Strukturen Kapitel 2: Grundlagen (Relationen) WS 2016/17 Diskrete Strukturen Kapitel 2: Grundlagen (Relationen) Hans-Joachim Bungartz Lehrstuhl für wissenschaftliches Rechnen Fakultät für Informatik Technische Universität München http://www5.in.tum.de/wiki/index.php/diskrete_strukturen_-_winter_16

Mehr

Vorkurs Mathematik und Informatik Mengen, natürliche Zahlen, Induktion

Vorkurs Mathematik und Informatik Mengen, natürliche Zahlen, Induktion Vorkurs Mathematik und Informatik Mengen, natürliche Zahlen, Induktion Saskia Klaus 07.10.016 1 Motivation In den ersten beiden Vorträgen des Vorkurses haben wir gesehen, wie man aus schon bekannten Wahrheiten

Mehr

Einführung in die mathematische Logik

Einführung in die mathematische Logik Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück SS 2014 Einführung in die mathematische Logik Vorlesung 5 Das Lemma von Zorn Wir möchten im Folgenden zeigen, dass eine widerpruchsfreie Menge Γ L V von Aussagen nicht nur

Mehr

HM I Tutorium 1. Lucas Kunz. 27. Oktober 2016

HM I Tutorium 1. Lucas Kunz. 27. Oktober 2016 HM I Tutorium 1 Lucas Kunz 27. Oktober 2016 Inhaltsverzeichnis 1 Theorie 2 1.1 Logische Verknüpfungen............................ 2 1.2 Quantoren.................................... 3 1.3 Mengen und ihre

Mehr

Überabzählbarkeit der reellen Zahlen

Überabzählbarkeit der reellen Zahlen Überabzählbarkeit der reellen Zahlen Mathematik M4 Dozentin: Dr. Regula Krapf Jan Lukas Schallenberg Matr. Nr.: 214202241 November 2017 1 Inhaltsverzeichnis 1 Dedekindsche Schnitte 3 2 Addition und Multiplikation

Mehr

Elementare Beweismethoden

Elementare Beweismethoden Elementare Beweismethoden Christian Hensel 404015 Inhaltsverzeichnis Vortrag zum Thema Elementare Beweismethoden im Rahmen des Proseminars Mathematisches Problemlösen 1 Einführung und wichtige Begriffe

Mehr

B Grundbegriffe zu Mengen und Abbildungen

B Grundbegriffe zu Mengen und Abbildungen B Grundbegriffe zu Mengen und Abbildungen Die Sprache der Mengen und Abbildungen hat sich als Basissprache in der modernen Mathematik durchgesetzt. Da sie sehr praktisch ist, wird sie auch in diesem Buch

Mehr

Dieses Kapitel vermittelt:

Dieses Kapitel vermittelt: 2 Funktionen Lernziele Dieses Kapitel vermittelt: wie die Abhängigkeit quantitativer Größen mit Funktionen beschrieben wird die erforderlichen Grundkenntnisse elementarer Funktionen grundlegende Eigenschaften

Mehr

b liegt zwischen a und c.

b liegt zwischen a und c. 2 DIE ANORDNUNGSAXIOME 5 (2.4) a, b, c R : (a < b 0 < c) ac < bc Monotoniegesetz der Multiplikation Bezeichnungen a > b : b < a (> wird gelesen: größer als ) a b : a < b oder a = b a b : a > b oder a =

Mehr

Mengen, Funktionen und Logik

Mengen, Funktionen und Logik Wirtschaftswissenschaftliches Zentrum Universität Basel Mathematik für Ökonomen 1 Dr. Thomas Zehrt Mengen, Funktionen und Logik Literatur Referenz: Gauglhofer, M. und Müller, H.: Mathematik für Ökonomen,

Mehr

8 KAPITEL 1. GRUNDLAGEN

8 KAPITEL 1. GRUNDLAGEN 8 KAPITEL 1. GRUNDLAGEN Beweis. 1. Sei A X abgeschlossen, dann ist X \ A offen und jede offene Überdeckung von A lässt sich durch Hinzunahme von X \ A auf ganz X fortsetzen. Die Kompaktheit von X erlaubt

Mehr

2.2.4 Logische Äquivalenz

2.2.4 Logische Äquivalenz 2.2.4 Logische Äquivalenz (I) Penélope raucht nicht und sie trinkt nicht. (II) Es ist nicht der Fall, dass Penélope raucht oder trinkt. Offenbar behaupten beide Aussagen denselben Sachverhalt, sie unterscheiden

Mehr

Mathematik I. Vorlesung 8. Cauchy-Folgen

Mathematik I. Vorlesung 8. Cauchy-Folgen Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück WS 2009/2010 Mathematik I Vorlesung 8 Cauchy-Folgen Ein Problem des Konvergenzbegriffes ist, dass zur Formulierung der Grenzwert verwendet wird, den man unter Umständen noch

Mehr

GRUNDBEGRIFFE DER SOZIOLOGIE. Markus Paulus. Radboud University Nijmegen DIPL.-PSYCH. (UNIV.), M.A.

GRUNDBEGRIFFE DER SOZIOLOGIE. Markus Paulus. Radboud University Nijmegen DIPL.-PSYCH. (UNIV.), M.A. GRUNDBEGRIFFE DER SOZIOLOGIE Markus Paulus DIPL.-PSYCH. (UNIV.), M.A. Radboud University Nijmegen V, EXKURS: DIE THEORETISCHE PERSPEKTIVE DES SYMBOLISCHEN INTERAKTIONISMUS 1, GRUNDLAGEN Kritik: Normen

Mehr

Lösungsmenge L I = {x R 3x + 5 = 9} = L II = {x R 3x = 4} = L III = { }

Lösungsmenge L I = {x R 3x + 5 = 9} = L II = {x R 3x = 4} = L III = { } Zur Einleitung: Lineare Gleichungssysteme Wir untersuchen zunächst mit Methoden, die Sie vermutlich aus der Schule kennen, explizit einige kleine lineare Gleichungssysteme. Das Gleichungssystem I wird

Mehr

Eine transfinite Zahl als Grenzwert

Eine transfinite Zahl als Grenzwert Eine transfinite Zahl als Grenzwert von Thomas Limberg, am 03.04.2010 Ist im Folgenden von reellen Zahlen, Zahlenfolgen, o.ä. die Rede, so sollen damit stets die nichtnegativen reellen Zahlen, Zahlenfolgen,

Mehr

Axiome der Mengenlehre nach von Neumann, Bernays, Gödel (NBG)

Axiome der Mengenlehre nach von Neumann, Bernays, Gödel (NBG) Axiome der Mengenlehre nach von Neumann, Bernays, Gödel (NBG) B. Ammann 1 1 Universität Regensburg Vorlesung Analysis am 6.11.13 Ziel: Axiomatischer Aufbau der Mathematik Es gibt verschiedene Axiomensysteme

Mehr

Übungsblatt 5 Lösungsvorschläge

Übungsblatt 5 Lösungsvorschläge Institut für Theoretische Informatik Lehrstuhl Prof. Dr. D. Wagner Übungsblatt 5 Lösungsvorschläge Vorlesung Algorithmentechnik im WS 09/10 Problem 1: Lineare Weihnachtsalgebra Kreisbasen [vgl. Kapitel

Mehr

Lernmodul 2 Topologie. Lernmodul 2: Geoobjekte und ihre Modellierung - Topologie

Lernmodul 2 Topologie. Lernmodul 2: Geoobjekte und ihre Modellierung - Topologie Folie 1 von 71 Lernmodul 2 Topologie Folie 2 von 71 Topologie Übersicht Topologie - Allgemeines Punktmengentopologie Nachbarschaft Beispiele zur Nachbarschaft Nähe, offene/geschlossene Menge Abschluß,

Mehr

Die Zentralprojektion

Die Zentralprojektion Perspektive Perspektivmodell (S. 1 von 6) / www.kunstbrowser.de Die Zentralprojektion Die Zentralprojektion eines Gegenstandes auf eine ebene Bildfläche ist das Grundprinzip, aus dem sich alle zentralperspektivischen

Mehr

Diskrete Strukturen Kapitel 2: Grundlagen (Mengen)

Diskrete Strukturen Kapitel 2: Grundlagen (Mengen) WS 2016/17 Diskrete Strukturen Kapitel 2: Grundlagen (Mengen) Hans-Joachim Bungartz Lehrstuhl für wissenschaftliches Rechnen Fakultät für Informatik Technische Universität München http://www5.in.tum.de/wiki/index.php/diskrete_strukturen_-_winter_16

Mehr

1 Mengen. 1.1 Elementare Definitionen. Einige mathematische Konzepte

1 Mengen. 1.1 Elementare Definitionen. Einige mathematische Konzepte Einige mathematische Konzepte 1 Mengen 1.1 Elementare Definitionen Mengendefinition Die elementarsten mathematischen Objekte sind Mengen. Für unsere Zwecke ausreichend ist die ursprüngliche Mengendefinition

Mehr

Graphentheorie Graphentheorie. Grundlagen Bäume Eigenschaften von Graphen Graphen-Algorithmen Matchings und Netzwerke

Graphentheorie Graphentheorie. Grundlagen Bäume Eigenschaften von Graphen Graphen-Algorithmen Matchings und Netzwerke Graphen Graphentheorie Graphentheorie Grundlagen Bäume Eigenschaften von Graphen Graphen-Algorithmen Matchings und Netzwerke 2 Was ist ein Graph? Ein Graph ist in der Graphentheorie eine abstrakte Struktur,

Mehr

WS 20013/14. Diskrete Strukturen

WS 20013/14. Diskrete Strukturen WS 20013/14 Diskrete Strukturen Prof. Dr. J. Esparza Lehrstuhl für Grundlagen der Softwarezuverlässigkeit und theoretische Informatik Fakultät für Informatik Technische Universität München http://www7.in.tum.de/um/courses/ds/ws1314

Mehr

Mathematik für Ökonomen 1

Mathematik für Ökonomen 1 Mathematik für Ökonomen 1 Dr. Thomas Zehrt Wirtschaftswissenschaftliches Zentrum Universität Basel Herbstemester 2008 Mengen, Funktionen und Logik Inhalt: 1. Mengen 2. Funktionen 3. Logik Teil 1 Mengen

Mehr

Vorkurs Mathematik. Vorlesung 5. Cauchy-Folgen

Vorkurs Mathematik. Vorlesung 5. Cauchy-Folgen Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück WS 2014/2015 Vorkurs Mathematik Vorlesung 5 Cauchy-Folgen Ein Problem des Konvergenzbegriffes ist, dass zur Formulierung der Grenzwert verwendet wird, den man unter Umständen

Mehr

Einführung in die mathematische Logik

Einführung in die mathematische Logik Prof. Dr. H. Brenner Osnabrück SS 2014 Einführung in die mathematische Logik Vorlesung 16 S-Homomorphismen und elementare Äquivalenz Definition 16.1. Zwei S-Strukturen M und N über einem erststufigen Symbolalphabet

Mehr

5A. Von der Perspektive zu den projektiven Ebenen.

5A. Von der Perspektive zu den projektiven Ebenen. 5A. Von der Perspektive zu den projektiven Ebenen. Neben der Euklidischen Geometrie, wie sie im Buch von Euklid niedergelegt und wie wir sie im vorigen Abschnitt behandelt haben, gibt es noch weitere Geometrien.

Mehr

L2. Vektorräume. Physikalische Größen lassen sich einteilen in: 1) Skalare: vollständig bestimmt durch Angabe einer. Beispiele:

L2. Vektorräume. Physikalische Größen lassen sich einteilen in: 1) Skalare: vollständig bestimmt durch Angabe einer. Beispiele: L2. Vektorräume Physikalische Größen lassen sich einteilen in: 1) Skalare: vollständig bestimmt durch Angabe einer Beispiele: 2) Vektoren: vollständig bestimmt durch Angabe einer und einer Beispiele: Übliche

Mehr

Mengen. (Nicht-) Elemente einer Menge { 3, 4 } { 1, { 2 }, { 3, 4 }, { 5 } } 3 { 1, { 2 }, { 3, 4 }, { 5 } }

Mengen. (Nicht-) Elemente einer Menge { 3, 4 } { 1, { 2 }, { 3, 4 }, { 5 } } 3 { 1, { 2 }, { 3, 4 }, { 5 } } Mengen Definition (Intuitive Mengenlehre) Eine Menge ist die Zusammenfassung von Elementen unserer Anschauung zu einem wohldefinierten Ganzen. (Georg Cantor) Notation 1. Aufzählung aller Elemente: { 1,

Mehr

Spezielle Relativität

Spezielle Relativität Spezielle Relativität Gleichzeitigkeit und Bezugssysteme Thomas Schwarz 31. Mai 2007 Inhalt 1 Einführung 2 Raum und Zeit Bezugssysteme 3 Relativitätstheorie Beginn der Entwicklung Relativitätsprinzip Lichtausbreitung

Mehr

Die Menge C der komplexen Zahlen wird im Kapitel Weitere Themen behandelt.

Die Menge C der komplexen Zahlen wird im Kapitel Weitere Themen behandelt. 1 1 Funktionen 1.1 Grundlegende Zahlenmengen Georg Cantor (1845-1918) hat den Begriff der Menge eingeführt. Man versteht darunter die Zusammenfassung einzelner Dinge, welche Elemente genannt werden, zu

Mehr

3. Zusammenhang. 22 Andreas Gathmann

3. Zusammenhang. 22 Andreas Gathmann 22 Andreas Gathmann 3. Zusammenhang Eine der anschaulichsten Eigenschaften eines topologischen Raumes ist wahrscheinlich, ob er zusammenhängend ist oder aus mehreren Teilen besteht. Wir wollen dieses Konzept

Mehr

D-MATH Topologie FS 15 Theo Bühler. Musterlösung 11. d(x, y) := n 0. 2 n d n (x n, y n ),

D-MATH Topologie FS 15 Theo Bühler. Musterlösung 11. d(x, y) := n 0. 2 n d n (x n, y n ), D-MATH Topologie FS 15 Theo Bühler Musterlösung 11 1. a) Da (C n, d n ) kompakt ist, nimmt die stetige Funktion d n : C n C n [0, ), (x, y) d(x, y) ihr Maximum diam C n an. Ersetzen wir d n durch d n =

Mehr

Formale Methoden 2. Gaetano Geck Lehrstuhl I Logik in der Informatik WS 2014/2015

Formale Methoden 2. Gaetano Geck Lehrstuhl I Logik in der Informatik WS 2014/2015 Formale Methoden 2 Gaetano Geck Lehrstuhl I Logik in der Informatik WS 2014/2015 Teil 1: Mengenlehre 1 Mengen Einleitung Beschreibung und Beispiele Operationen Verhältnisse Kartesisches Produkt 2 Relationen

Mehr

1 Axiomatische Charakterisierung der reellen. 3 Die natürlichen, die ganzen und die rationalen. 4 Das Vollständigkeitsaxiom und irrationale

1 Axiomatische Charakterisierung der reellen. 3 Die natürlichen, die ganzen und die rationalen. 4 Das Vollständigkeitsaxiom und irrationale Kapitel I Reelle Zahlen 1 Axiomatische Charakterisierung der reellen Zahlen R 2 Angeordnete Körper 3 Die natürlichen, die ganzen und die rationalen Zahlen 4 Das Vollständigkeitsaxiom und irrationale Zahlen

Mehr

Konvergenz, Filter und der Satz von Tychonoff

Konvergenz, Filter und der Satz von Tychonoff Abschnitt 4 Konvergenz, Filter und der Satz von Tychonoff In metrischen Räumen kann man topologische Begriffe wie Stetigkeit, Abschluss, Kompaktheit auch mit Hilfe von Konvergenz von Folgen charakterisieren.

Mehr

3 Längenendliche Verbände. Dimension

3 Längenendliche Verbände. Dimension 3 Längenendliche Verbände. Dimension Unser Ziel ist es, projektive Geometrien endlicher Dimension durch Spezialisierung der betrachteten Verbände zu kennzeichnen. Dazu gehört sicher, dass es endliche viele

Mehr

Übungen zu Grundbegriffe der Topologie

Übungen zu Grundbegriffe der Topologie Übungen zu Grundbegriffe der Topologie A. Čap Wintersemester 2018 (1) Wiederholen Sie die Definition des Durchschnittes i I A i einer beliebigen Familie {A i : i I} von Mengen und zeigen Sie, dass für

Mehr

4. Morphismen. 30 Andreas Gathmann

4. Morphismen. 30 Andreas Gathmann 30 Andreas Gathmann 4. Morphismen Wir haben nun viele Beispiele und Konstruktionen von Gruppen gesehen. Natürlich wollen wir diese vielen verschiedenen Gruppen jetzt auch irgendwie miteinander in Beziehung

Mehr

Mengen und Relationen

Mengen und Relationen KAPITEL 1 Mengen und Relationen 1.1. Mengenlehre Georg Cantor (3.3.1845 6.1.1918: Cantor ist der Vater der modernen Mengenlehre, er definierte 1895: DEFINITION 1.1.1. Unter einer Menge verstehen wir jede

Mehr

WS 2009/10. Diskrete Strukturen

WS 2009/10. Diskrete Strukturen WS 2009/10 Diskrete Strukturen Prof. Dr. J. Esparza Lehrstuhl für Grundlagen der Softwarezuverlässigkeit und theoretische Informatik Fakultät für Informatik Technische Universität München http://www7.in.tum.de/um/courses/ds/ws0910

Mehr

1. Topologische Räume

1. Topologische Räume 1. Topologische Räume 5 1. Topologische Räume Wie schon in der Einleitung erwähnt wollen wir uns in dieser Vorlesung mit stetigen Abbildungen beschäftigen. Als Erstes müssen wir uns daher fragen, welche

Mehr

Diskrete Strukturen. Vorlesung 3: Naive Mengenlehre. 30. Oktober 2018

Diskrete Strukturen. Vorlesung 3: Naive Mengenlehre. 30. Oktober 2018 Diskrete Strukturen Vorlesung 3: Naive Mengenlehre 30. Oktober 2018 2 Organisation Prüfung: vorauss. am Freitag, den 22. Februar 2019 von 10 11 Uhr im AudiMax, HS 3, HS 9 Abmeldungen noch bis zum 12. Januar

Mehr

Optische Täuschungen Jacqueline Musil , A

Optische Täuschungen Jacqueline Musil , A Optische Täuschungen Jacqueline Musil 0401823, A 190 445 299 Optische Täuschungen Wahrnehmungstäuschungen Gestaltpsychologie Optische Täuschungen / Visuelle Illusionen Gestaltpsychologie Die Gestalt (Das

Mehr

Westfählische Wilhelms-Universität. Eulersche Graphen. Autor: Jan-Hendrik Hoffeld

Westfählische Wilhelms-Universität. Eulersche Graphen. Autor: Jan-Hendrik Hoffeld Westfählische Wilhelms-Universität Eulersche Graphen Autor: 21. Mai 2015 Inhaltsverzeichnis 1 Das Königsberger Brückenproblem 1 2 Eulertouren und Eulersche Graphen 2 3 Auffinden eines eulerschen Zyklus

Mehr

Univ.-Prof. Dr. Goulnara ARZHANTSEVA

Univ.-Prof. Dr. Goulnara ARZHANTSEVA Diskrete Mathematik Univ.-Prof. Dr. Goulnara ARZHANTSEVA SS 2018 c Univ.-Prof. Dr. Goulnara Arzhantseva Kapitel 08: Menger, König und Hall / Planare Graphen 1 / 30 Der Satz von Menger: s t trennende Kantenmenge

Mehr

Höher, Schneller, Weiter!

Höher, Schneller, Weiter! Schülerzirkel Mathematik Fakultät für Mathematik. Universität Regensburg Höher, Schneller, Weiter! Das Extremalprinzip Das Extremalprinzip ist eine vielseitig einsetzbare Lösungstechnik für mathematische

Mehr

Vorkurs Mathematik. Prof. Udo Hebisch WS 2017/18

Vorkurs Mathematik. Prof. Udo Hebisch WS 2017/18 Vorkurs Mathematik Prof. Udo Hebisch WS 2017/18 1 1 Logik 2 1 Logik Unter einer Aussage versteht man in der Mathematik einen in einer natürlichen oder formalen Sprache formulierten Satz, für den eindeutig

Mehr

(b) Man nennt die Menge M beschränkt, wenn sie nach oben und unten beschränkt ist.

(b) Man nennt die Menge M beschränkt, wenn sie nach oben und unten beschränkt ist. 8 Punktmengen Für die Menge M = { 1 n ; n N } ist 1 = max(m), denn 1 M und 1 n 1 für alle n N. Die Menge M besitzt aber kein Minimum, denn zu jeder Zahl x = 1 n M existiert ein y M mit y < x, etwa y =

Mehr

Diskrete Strukturen Kapitel 1: Einleitung

Diskrete Strukturen Kapitel 1: Einleitung WS 2015/16 Diskrete Strukturen Kapitel 1: Einleitung Hans-Joachim Bungartz Lehrstuhl für wissenschaftliches Rechnen Fakultät für Informatik Technische Universität München http://www5.in.tum.de/wiki/index.php/diskrete_strukturen_-_winter_15

Mehr

1 EINLEITUNG MESSKONZEPTE UND IHRE EIGENSCHAFTEN... 7

1 EINLEITUNG MESSKONZEPTE UND IHRE EIGENSCHAFTEN... 7 Property-Based Measurement Inhaltsverzeichnis 1 EINLEITUNG... 3 2 GRUNDLEGENDE DEFINITIONEN... 4 2.1 SYSTEME UND MODULE... 4 2.2 MODULARE SYSTEME...6 3 MESSKONZEPTE UND IHRE EIGENSCHAFTEN... 7 3.1 GRÖSSE...

Mehr

3 Mengen und Abbildungen

3 Mengen und Abbildungen $Id: mengen.tex,v 1.2 2008/11/07 08:11:14 hk Exp hk $ 3 Mengen und Abbildungen 3.1 Mengen Eine Menge fasst eine Gesamtheit mathematischer Objekte zu einem neuen Objekt zusammen. Die klassische informelle

Mehr

Tilman Bauer. 4. September 2007

Tilman Bauer. 4. September 2007 Universität Münster 4. September 2007 und Sätze nlogik von Organisatorisches Meine Koordinaten: Sprechstunden: Di 13:30-14:30 Do 9:00-10:00 tbauer@uni-muenster.de Zimmer 504, Einsteinstr. 62 (Hochhaus)

Mehr

Vektorräume und Lineare Abbildungen

Vektorräume und Lineare Abbildungen Vektorräume und Lineare Abbildungen Die angesprochene Thematik macht den Kern dieser Veranstaltung aus. Lineare Techniken sind zentral für weite Bereiche mathematischen Argumentierens. Durch in der Analysis

Mehr

Kettenbrüche. dar, und allgemein: a 1 + 1

Kettenbrüche. dar, und allgemein: a 1 + 1 Kettenbrüche Um die Verfahren der höheren Mathematik besser verstehen zu können, ist es ratsam, sich über die verwendeten Zahlen Gedanken zu machen. Der Grieche Hippasos (5. Jahrh. v. Chr.) entdeckte,

Mehr

Topologische Begriffe

Topologische Begriffe Kapitel 3 Topologische Begriffe 3.1 Inneres, Rand und Abschluss von Mengen Definition (innerer Punkt und Inneres). Sei (V, ) ein normierter Raum über K, und sei M V eine Menge. Ein Vektor v M heißt innerer

Mehr

Mengen. Eigenschaften. Spezielle Mengen (1) Prominente Mengen. ! Mengenzugehörigkeit

Mengen. Eigenschaften. Spezielle Mengen (1) Prominente Mengen. ! Mengenzugehörigkeit Mengen! Definition (Intuitive Mengenlehre) Eine Menge ist die Zusammenfassung von Elementen unserer Anschauung zu einem wohldefinierten Ganzen. (Georg Cantor)! Notation 1. Aufzählung aller Elemente: {

Mehr

Kapitel 3. Minkowski-Raum. 3.1 Raumzeitlicher Abstand

Kapitel 3. Minkowski-Raum. 3.1 Raumzeitlicher Abstand Kapitel 3 Minkowski-Raum Die Galilei-Transformation lässt zeitliche Abstände und Längen unverändert. Als Länge wird dabei der räumliche Abstand zwischen zwei gleichzeitigen Ereignissen verstanden. Solche

Mehr

Teil 4. Mengen und Relationen

Teil 4. Mengen und Relationen Teil 4 Mengen und Relationen KAPITEL 10 Äquivalenzrelationen und Faktormengen 1. Äquivalenzrelationen Wir nennen eine Relation von A nach A auch eine Relation auf A. DEFINITION 10.1. SeiΡeine Relation

Mehr

Abbildungen. Kapitel Definition: (Abbildung) 5.2 Beispiel: 5.3 Wichtige Begriffe

Abbildungen. Kapitel Definition: (Abbildung) 5.2 Beispiel: 5.3 Wichtige Begriffe Kapitel 5 Abbildungen 5.1 Definition: (Abbildung) Eine Abbildung zwischen zwei Mengen M und N ist eine Vorschrift f : M N, die jedem Element x M ein Element f(x) N zuordnet. Schreibweise: x f(x) 5. Beispiel:

Mehr

2 Riemannsche Flächen

2 Riemannsche Flächen $Id: flaechen.tex,v 1.6 2016/11/16 12:37:19 hk Exp $ 2 Riemannsche Flächen 2.2 Karten und holomorphe Funktionen auf Flächen Am Ende der letzten Sitzung hatten wir einige der Grundeigenschaften holomorpher

Mehr