Radeberger Land unter dem Hakenkreuz

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2 Autorengruppe unter Leitung von Professor Dr. Helfried Wehner Radeberger Land unter dem Hakenkreuz Fakten und Ereignisse aus unserer Stadt und umliegenden Orten während des "Dritten Reiches" Herausgeber: Bund der Antifaschisten, Region Dresden e.v.

3 Zum Geleit Mit diesem Buch wird eine Lücke in der Darstellung der Geschichte unserer Heimatstadt und ihrer Umgebung geschlossen. Heimatforscher unter der Leitung von Professor Dr. Helfried Wehner berichten über das dunkelste Kapitel in der Geschichte von Radeberg. Das ist keine angenehme, aber notwendige Lektüre. In unserer näheren Heimat vollzog sich die gleiche Tragödie wie im gesamten Dritten Reich. Die antifaschistischen Kräfte fanden sich trotz vorhandener Ansätze nicht zum gemeinsamen Handeln. Sie konnten deshalb der NSDAP den Weg zur Macht nicht versperren und dem eigenen Volk und den Völkern Europas die Nazibarbarei nicht ersparen. Die Mehrheit der Deutschen erlag der Demagogie der Hitlerclique, stützte die Machthaber und wurde zum Mittäter. Mit der Rückkehr des Krieges nach Deutschland wurden die Mittäter zu Opfern. Es ist das Verdienst der Autoren, diese folgenschwere Entwicklung in unserer Heimat und ihrer näheren Umgebung mit Tatsachen zu belegen, lebendig zu machen, den Blick auch auf diesen Teil unserer Vergangenheit zu öffnen und zu ehrlicher, sachlicher Diskussion darüber anzuregen. Sich dieser Diskussion zu stellen, an dieser Diskussion mitzuwirken, wäre eine wichtige Aufgabe der das Leben in unserer Stadt gestaltenden Kräfte. Eine Meinungsbildung darüber ist ein Teil unseres Weges in das nächste Jahrhundert. Holm Theinert Vors. des Bundes des Antifaschisten, Region Dresden e.v. Gerhard Lemm Bürgermeister der Stadt Radeberg

4 Vorwort Ziel unserer Arbeit war es, die Wahrheit über die NS-Barbarei in unserer Heimatstadt und im Radeberger Land so konkret wie möglich zu erforschen. Während unserer Arbeit wurde uns deutlich, daß für die Nachgeborenen viele Geschehnisse in unserer engeren Heimat nur verständlich sind, wenn wir den Zusammenhang zur Gesamtpolitik der NSDAP herstellen. Deshalb findet der Leser Abschnitte, in denen das geschieht. Eine Schwierigkeit behinderte unsere Forschungsarbeit substantiell: Fast alle amtlichen Dokumente aus der Zeit des "Dritten Reiches" wurden von den damaligen Kommunalbehörden und von den NS-Größen vernichtet. Deshalb mußten wir uns vorwiegend auf Ausschnitte von damaligen Zeitungen und auf die Darstellungen von Zeitzeugen stützen. Aus diesem Grund legen wir keine vollständige Geschichte von Radeberg und Umgebung unter dem Hakenkreuz vor, sondern berichten aus der Geschichte dieser Zeit in dem Rahmen, den die uns zugänglichen Quellen ermöglichten. Trotz dieser Schwierigkeit bemühen wir uns, das damalige Geschehen mit Quellen zu belegen. Alle Autoren leisteten die Forschungsarbeit in ihrer Freizeit und konzentrierten sich auf wesentliche Seiten der NS-Barbarei in unserer Heimat. Andere Aspekte, wie zum Beispiel die NS-Herrschaft das tägliche Leben der Menschen veränderte, konnten noch nicht detailliert erforscht werden. Wir wären deshalb dankbar, wenn dieses Büchlein den Leser anregt, sich zu unseren Forschungsergebnissen auch kritisch zu äußern oder sie durch eigene Erfahrungen, möglicherweise sogar durch Dokumente aus dieser Zeit, zu ergänzen und zu bereichern. Es ist uns ein Bedürfnis, allen zu danken, die uns bei unserer Forschungsarbeit begleitet und bei der Aufbereitung der Forschungsergebnisse unterstützt haben. In der Verbreitung der schrecklichen Wahrheit über den "gewöhnlichen" Faschismus in unserer engeren Heimat sehen wir eine wirksame Möglichkeit, neonazistischen und nationalistischen Aktivitäten, welcher Art auch immer, entgegenzuwirken. Besonders freuen wir uns, daß junge Menschen, Schüler des Humboldt-Gymnasiums in unserer Stadt, an unsere Seite treten und aus eigener Initiative und in eigener Verantwortung das dunkelste Kapitel unserer Stadt weiter erforschen. Sie verdienen unser aller Unterstützung. Die Erforschung der Vergangenheit sind wir den Opfern der "braunen Nacht über Radeberg", uns selbst und unseren Kindern schuldig. Verdrängen? Nein Vergessen? Nie! Wir hoffen, dieses Büchlein findet viele Leser, führt zum Nachdenken, zu ehrlichem, toleranten Gedankenaustausch und mündet in eine nachdenkliche Diskussion im Radeberger Land. Die Autoren 3

5 Inhalt Seite Geleitwort Vorwort I. Der Faschismus und seine extremste Erscheinungsform - der deutsche Nationalsozialismus Zur Entstehung des Faschismus Das Wiedererstarken der konservativen Kräfte in der Weimarer Republik und die NS-Bewegung in Radeberg Auch in Radeberg verteidigten Antifaschisten die Weimarer Republik Der Weg der NSDAP an die Macht Radeberg in der Hand der Nationalsozialisten Die Demagogie des NS-Systems Terror gegen alle Andersdenkenden II. Der Terror gegen die Juden Zum Antisemitismus in der NS-Rassenideologie Der NS-Terror gegen die jüdischen Bürger beginnt Die Vertreibung Die NS-Kristallnacht Die Endlösung Bilder gegen das Vergessen 12 grafische Blätter von Martin Lehnert, Radeberg III. NS-Euthanasiemorde auch in unserer Heimat 77 4

6 IV. Die Verbrechen im "Arbeitserziehungslager" der Sachsenwerk Licht- und Kraft AG 1944/45 - das dunkelste Kapitel der Geschichte Radebergs Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge in der Kriegsproduktion Die Errichtung des "Arbeitserziehungslagers" Radeberg Hunger, Schläge, Krankheiten, Morde Massenerschießungen "Das haben wir nicht gewußt und nicht gewollt!" V. Vor dem Kriegsende: NS-Durchhaltepolitik in Wort und Tat - Verweigerung und antifaschistischer Widerstand Kampf bis zum Letzten... Mobilisierung von Greisen und Jugendlichen für den Endsieg "Ich habe es für das ganze Dorf getan!" Verweigerung und Widerstand Auch fünf Minuten vor 12 geht das Morden weiter Sich der Verantwortung entziehen Anhang Die Arbeitsgemeinschaft "Radeberg und Umgebung im Nationalsozialismus" Auch in Radeberg wurde gemordet Unsere Forschungsarbeit Vorbereitung für die Gedenkveranstaltung Der 29. April 1998 auf dem Radeberger Marktplatz

7 Sachsensieger im Wettbewerb um den GOLDENEN FLOH, einen Förderpreis für praktisches Lernen Eine Ausstellung im Schloß Klippenstein Eine Gedenktafel für Charlotte und Joseph Paulin Pläne für die Zukunft Einflußreiche Parteien und Organisationen während und nach der Weimarer Republik Quellen- und Literaturangaben Impressum

8 I. Der Faschismus und seine extremste Erscheinungsform - der deutsche Nationalsozialismus Zur Entstehung des Faschismus Die Geschichte des Faschismus in Europa läßt sich bis in die Anfangsjahre unseres Jahrhunderts zurückverfolgen. Die ideologischen Wurzeln des Faschismus sind in der Gedankenwelt bürgerlicher Eliten aus Politik, Wirtschaft, Geisteswissenschaften und Klerus zu finden. Sie sahen ihren Anspruch als "Herren im Hause" infolge der zunehmenden sozialen Spannungen innerhalb der Gesellschaft im Ergebnis der Emanzipation der in Gewerkschaften und Parteien organisierten Arbeiter gefährdet, und sie schätzten ein, sie seien bei der Aufteilung der Weltressourcen schlecht weggekommen. Zur Durchsetzung ihrer Herrschaftsansprüche nach innen und außen entwickelten sie die Vorstellung vom "starken Staat", in dem alle Kräfte der Gesellschaft, unter kapitalistischen Produktions- und Distributionsverhältnissen gebündelt, die schrittweise "Neuordnung" in Europa durchsetzen sollten. In den entstehenden faschistischen Staaten oder faschistischen Regimen bildete sich die gleiche Doppelstrategie heraus: Unterdrückung und Zerschlagung oppositioneller Kräfte im Inneren Aggressive militärische Aktivitäten gegenüber anderen Staaten zur Aufteilung der Welt in Interessensphären bis hin zur Auslösung des Zweiten Weltkrieges Die Bezeichnung Faschismus wurde von Mussolini für seine 1921 in Italien gegründete Partei gewählt. Das Symbol war das im antiken Rom den Konsulen vorangetragene Amtszeichen. Es stellte ein mit einem Lederriemen umschnürtes Rutenbündel dar, mit einem aus dem Bündel herausragenden Beil. Das Bündel sollte kennzeichnen, daß es im Gegensatz zu einer einzelnen Rute nicht gebrochen werden kann. Das Beil stand für Wehrhaftigkeit und Gewalt. Zu den ersten faschistischen Diktaturen in Europa zählen Italien unter Mussolini, Ungarn unter Admiral Horthy, das Francoregime in Spanien, das Salazar-Regime in Portugal und das NS-Regime in Deutschland unter Hitler. Nach ihrer Niederlage in der Novemberrevolution 1918 und dem Ende des Ersten Weltkrieges mit seinen verheerenden Auswirkungen für das deutsche Volk (Kriegstote, Hunger, Massenarbeitslosigkeit, Wirtschaftskrisen...) orientierte sich die konservative Elite auf die Wiedererlangung ihres schwer erschütterten politischen und ökonomischen Machteinflusses. Der erstmals von den Pastoren Friedrich Naumann und Paul Göhre publizierte Begriff vom "Deutschnationalen Sozialismus" kann nicht zu den direkten Vorläufern des Nationalsozialismus gezählt werden. Aus den Reihen dieser 7

9 christlichen Bewegung sind sowohl Faschisten als auch Antifaschisten hervorgegangen. Dennoch haben beide Pastoren diesen Begriff und Vorstellungen dazu in das Denken eingeführt und den rechten Kräften ein grundlegendes Argumentationsmuster geliefert. Die 1920 gegründete Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) verknüpfte alle nationalistischen, chauvinistischen, rassistischen, militaristischen und deutsch- und heimattümelnden Komponenten zur "Nationalsozialistischen Weltanschauung". Mit ihrem demagogischen 25-Punkte- Programm führte sie rechtskonservative Gruppierungen wie den "Alldeutschen Verband", die "Deutsche Soziale Partei", den "Deutschvölkischen Germanenorden", den "Germanenorden Walvater", die österreichische "Deutsche Nationalsozialistische Arbeiterpartei" u.a. aus ihrer sektenmäßig beschränkten Mitgliederzahl zu einer breiteren Basis. Die NSDAP übernahm Tratitionen der Arbeiterbewegung wie den Begriff "sozialistisch" im Namen ihrer Partei, die Anrede "Parteigenosse", die Übernahme von Arbeiterliedern mit NS-Text, den 1. Mai als "Feiertag der Arbeit" u.a. Zugleich übte die NSDAP verbale Kritik am Kapitalismus durch dessen Differenzierung in "Schaffendes Kapital" (Produktionsunternehmen) und "raffendes Kapital" (Banken, Warenhäuser, insbesondere in jüdischem Besitz). Mit dieser Demagogie erreichte sie deutliche populistische Erfolge. Die Ideologie des sogenannten Nationalsozialismus ist grob zu charakterisieren als antidemokratisch, macht- und gewaltanbetend, rassistisch, antisemitisch, antiliberal, antimarxistisch, diktatorisch, kriegsverherrlichend und proimperialistisch. Das Wiedererstarken der konservativen Kräfte in der Weimarer Republik und die NS-Bewegung in Radeberg Das Potential der NSDAP wuchs auf dem Boden und mit Unterstützung der in der Weimarer Republik wiedererstarkenden konservativen Kräfte in Staat, Wirtschaft und Militär, auf dem Boden eines reaktionären, autoritären Rechts- und Bildungswesens und in hochgradig militarisierten Organisationen, Vereinen und Verbänden. Bis zum Jahre 1945 galten zum Beispiel die 1873 von einem preußischen Schulrat festgelegten Grundzüge der Volksschulerziehung: "Die disziplinarischen Anordnungen dienen dazu, den Schüler zu gewöhnen, seinen Willen einem höheren und damit dem höchsten Willen unterzuordnen." Die "Erziehung" der Schüler zu "klostermäßigem Gehorsam" durch Leibesstrafen (u.a. Stockschläge) entwickelte autoritäre Charaktere und Gewaltakzeptanz von Kind an. Diese autoritäre Erziehung und die Glorifizierung des Krieges als höchste Tugend und legitimes Mittel zur "Landnahme" fremder Territorien förderten eine ständige Gewaltbereitschaft gegen je nach Bedarf projizierte Feindbilder. Die völkerrechtlich festgestellte Alleinschuld des deutschen Kaiserreiches an der 8

10 Auslösung des Ersten Weltkrieges, die damit verbundenen Grenzkorrekturen und völkerrechtlichen Auflagen, die Errichtung einer parlarmentarisch-bürgerlichen Demokratie mit einer verfassungsgebenden Volksvertretung im Ergebnis der Novemberrevolution, mit Volksbegehren und Volksentscheid, mit allgemeinem Wahlrecht sowie die Einführung des 8-Stunden-Arbeitstages u.a. waren für die monarchistisch-militaristischen Kräfte aus Grundbesitzern, Fabrikinhabern, Verwaltungen und dem Großkapital Anlaß, mit allen Mitteln auf die Wiederherstellung ihrer Macht und ihres Einflusses hinzuarbeiten. Wie Industrielle dabei vorgingen, zeigt eine vertrauliche Einladung des Verbandes Sächsischer Industrieller zu einer Versammlung in den Räumen der Deutschen Volkspartei: Beeinflussung der Arbeiterschaft im antimarxistisch und nationalsozialistischem Sinne durch alle Rechtsparteien. 9

11 Am ermordeten zwei junge Nationalsozialisten den konservativliberalen jüdischen Reichsaußenminister Walter Rathenau. Kurz danach hob die Polizei im Richter schen Sägewerk in Radeberg ein Waffenlager nationalistischer Kräfte aus. Darüber berichtete die Radeberger Zeitung am : Trotz des vom Reichspräsidenten erlassenen "Republikschutzgesetzes" vom , des zeitweiligen Verbotes des "Stahlhelmes", des "Alldeutschen Verbandes" und anderer republikfeindlicher Organisationen wucherten diese weiter. 10 Ermittlung eines geheimen Waffenlagers.

12 Wie auch in Radeberg konservative Kräfte der Grundbesitzer, Fabrikanten und ehemalige Offiziere der NSDAP den Weg ebneten, zeigte sich bereits 1925: Nach Wiederzulassung des "Stahlhelmes" marschierten anläßlich einer Fahnenweihe 700 feldgrau uniformierte, mit Stahlspitzenstöcken ausgerüstete "Stahlhelmer" durch das Stadtzentrum zur ev.-luth. Stadtkirche. Die Radeberger Zeitung berichtete darüber u.a.: "Ernst und wuchtig marschierten die Stahlhelmmänner unter Glockengeläut zum Gotteshaus auf ihre Plätze, ein Wald von Fahnen entstand im Altarraum... Die Fahne Schwarz-Weiß-Rot sei das Panier. Die Reichsmarineflagge sei gehißt aus Zorn, Trotz und Wut, weil diese Flagge zuerst in den Staub gerissen wurde... 'Unser Kampf gilt bis aufs Messer allem, was undeutsch und international ist', führte u.a. ein Major a. D. namens Ritter als Hauptredner aus. Dann nahm Herr Freigutbesitzer Maschke (Lotzdorf) das Wort und überreichte ihm ein namhaftes Geldgeschenk mit herzlichen Glückwünschen." Auch ein Radeberger Wahlplakat der Deutschnationalen Volkspartei zeigt, wie groß deren Übereinstimmung mit den Zielen der NSDAP war: 11 Wahlplakat Duesterberg (Stahlhelm)

13 Etwa bis zum Jahre 1933 blieb der Einfluß der Radeberger Verbände des Stahlhelmes und des Kyffhäuserbundes relativ konstant. Das zeigen die Ergebnisse der diese Verbände ideologisch und organisatorisch tragenden Parteien, der Deutschen Volkspartei (DVP) und der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP), bei den Radeberger Kommunalwahlen. Doch der antisemitische, antimarxistische und chauvinistische Einfluß dieser militanten Wehrverbände auf Schützen- und Sportvereine, Religionsgemeinschaften und die Öffentlichkeit der Stadt war nicht zu übersehen. Er hatte das Ziel, die bürgerlich-liberale Weimarer Republik verächtlich zu machen, ihre Ordnung zu untergraben und sie schließlich zu stürzen. Rückblickend auf die "Kampfzeit", wiederum anläßlich einer Fahnenweihe - diesmal war das Radeberger Schützenhaus schon mit Hakenkreuzfahnen und Wimpeln dekoriert - würdigte der Oberleutnant und Bezirksführer des Stahlhelmes, der langjährige Herausgeber der Radeberger Zeitung, Willi Hordler, in seiner Ansprache den Einsatz seiner Kameraden: "Der Aufstand undeutscher Elemente im November 1918, feiger Pazifismus, wollte die Erinnerung an die großen Taten von Heer und Marine austilgen. Im Staate von Weimar hatten diese keinen Platz mehr. Die Ideen, die krankhaft oder schwächlich waren, sind vergangen. Wir geloben unverbrüchliche Treue und Gefolgschaft dem Volkskanzler und Kameraden Adolf Hitler... und unseren geweihten Fahnen. So ist der Bund ein Wegbereiter gewesen für die große Entwicklung des Vaterlandes..." Weiter war in der Zeitung zu lesen: "Das niederländische Dankgebet mit seinem starken Appell an den Höchsten 'Herr, mach uns frei!' klang auf und fand einen erhebenden Widerhall im Saale. Dabei grüßte es eindringlich 'Mit Gott für Volk und Vaterland' von der mit Hakenkreuzbanner, Schwarz-Weiß-Roten Draperien und umkränzten Bildnissen des greisen Reichspräsidenten und des genialen Führers der deutschen Geschichte von der Bühne herab." Schon vor der "Machtergreifung" der NSDAP, aber auch danach, unterstützten einige Repräsentanten der ev.-luth. Kirche in Radeberg und Umgebung die NSDAP. So berichtete die Radeberger Zeitung am und am (Ausschnitte der Berichte auf Seite 13): 12

14 Montag, den 9. Januar 1933 Mittwoch, den 31. Januar

15 Auch in Radeberg verteidigten Antifaschisten die Weimarer Republik Der im Zuge der Novemberrevolution in Radeberg gewählte Arbeiter- und Soldatenrat setzte den bürgerlich-konservativen und kaisertreuen Stadtrat, der bis dahin mit Hilfe des völlig undemokratischen Drei-Steuerklassen-Wahlrechtes die Stadt regiert hatte, außer Kraft. Bei den Wahlen zur Gründung der verfassungsgebenden Deutschen Nationalversammlung im Jahr 1919, auf die die Ausrufung der Deutschen Republik folgte, errangen die Kandidaten der Linken die Mehrheit im Radeberger Stadtrat und behielten sie bis zur "Machtergreifung" der NSDAP. Das entsprach der sozialen Struktur der Industriestadt Radeberg. Zentren der politisch organisierten Arbeiterschaft befanden sich im Wahlbezirk 5, "Gasthof Klengel"; im Wahlbezirk 6, Pillnitzer Straße; "Deutsches Haus", Bahnhofstraße und in den Wahlbezirken der Beschäftigten der 1929 zusammengebrochenen Glasindustrie Hirsch, Bedrich & Co. Der politische Einfluß der am gegründeten Radeberger Ortsgruppe der NSDAP blieb längere Zeit gering. Er beschränkte sich auf einige Dutzend Mitglieder, konnte jedoch in den ländlichen Gemeinden, besonders unter der Bauernschaft, aufgewogen werden. Den Bauern versprach die Hitlerpartei die Entschuldung ihrer Höfe und die Schaffung tausender Erbbauernhöfe zur Neubildung deutschen Bauerntums. So entstanden unter Mitwirkung der Radeberger NSDAP in rascher Folge Ortsgruppen in Großerkmannsdorf, Langebrück, Arnsdorf, Ottendorf-Okrilla, Lausa, Pulsnitz und Kamenz hatten Linksparteien und Gewerkschaften durch ihr entschlossenes Handeln den Kapp-Putsch abgewehrt und die Weimarer Republik verteidigt. Am berichtete die Radeberger Zeitung (siehe Faksimile Seite 15). Ein Jahr später löste die Entscheidung der Reichsregierung, den Einmarsch der Reichswehr in Sachsen und Thüringen und die Absetzung der sozialdemokratisch-kommunistisch geführten Staatsregierung des Freistaates Sachsen unter Ministerpräsident Zeigner anzuordnen, bei Linken, Demokraten und Gewerkschaftern tiefe Empörung aus. Die Verhaftungswelle der Reichswehr gegen Kommunisten in Radeberg, und ihr rücksichtsloser Schußwaffengebrauch gegen die Arbeiterdemonstration in Freiberg (29 Demonstranten wurden erschossen) waren ernüchternde Erlebnisse für viele Sozialisten im Hinblick auf das Wiedererstarken erzkonservativer Kräfte in der Weimarer Republik. Treffend charakterisierte Herbert Wehner, langjähriger Vorsitzender der Fraktion der SPD im Deutschen Bundestag, rückblickend diese Situation: "Durch den Einmarsch der Reichswehr wurde damals alles ge- und zerstört. Im Frühjahr 1924 lernten wir dann zum ersten Mal Faschismus kennen. Aus Anlaß des Geburtstages von Bismarck marschierten die vaterländischen Verbände auf, die alles andere als vaterländisch waren, zum Beispiel die Brigade Erhardt, die SA, NSDAP, der Stahlhelm u.a. Damals haben wir als Jugendgruppe (Sozialistische Arbeiterjugend) gegen die Kolonnen demonstriert und protestiert. 14

16 Wir wurden zusammengeschlagen und haben uns wieder aufgerafft." Wehners folgender Austritt aus der Sozialistischen Arbeiterjugend und sein Übergang zu einer anarchistischen Jugendgruppe sowie seine folgende Mitgliedschaft in der KPD (1927) waren Ausdruck der tiefen Enttäuschung des 21jährigen. Er war auch ein Beispiel für die Wählerwanderung von der SPD, SAP und USPD zur KPD. Die Übergriffe von Reichswehr, Polizei und militanten Krieger- und Schützenvereinen, royalistischen Ex-Soldatenorganisationen und der NSDAP gegen Kundgebungen und Demonstrationen der Arbeiterparteien und Gewerkschaften 15

17 führten zur Bildung von unbewaffneten Schutzorganisationen der Linken, auch in Radeberg. Als einer der ersten trat im Freistaat Sachsen der "Proletarische Selbstschutz" in Erscheinung. Partei- und gewerkschaftsübergreifend versuchte er, die Versammlungsfreiheit bei Versammlungen und Demonstrationen sicherzustellen. Kurz darauf folgte die Gründung der Schutzorganisation der SPD, "Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold", der Schutzorganisation der KPD "Rotfrontkämpferbund" und mehrerer Unterorganisationen wie "Arbeitersamariter" und "Rote Hilfe". Wenn auch die politischen Zielvorstellungen und die praktischen Wege auseinander gingen, gab es doch eine übereinstimmende Grundhaltung. Sie bestand in der Ablehnung des Krieges als Mittel der Politik (Antimilitarismus, aktiver Pazifismus) und in der politischen Bekämpfung des Nationalsozialismus und seiner "vaterländischen" Gehilfen. Diese Grundhaltung wurde auch von Vereinen getragen, die die Emanzipation der Arbeiterbewegung unterstützten, wie dem Freidenkerverband mit seiner Jugendweihe (1922), der Naturfreundebewegung, den Arbeitersportvereinen u.a. Die Aufführung des Antikriegsfilmes "Im Westen nichts Neues" im Radeberger Kino mußte wegen des enormen Besucherandranges mehrfach verlängert werden. Trotz der ständigen Arbeitslosigkeit von 2500 bis 3000 Personen im Arbeitsamtsbezirk Radeberg von 1922 bis 1933 und trotz einer anhaltenden Wohnungsmisere gelang weder den Vaterlandsparteien und schon gar nicht der NSDAP ein nennenswerter Einbruch in die antifaschistische Grundhaltung der Mehrheit der Radeberger Bevölkerung. Die entschlossene antifaschistische Haltung wurde auch im Jahr 1931 deutlich. Eine von der NSDAP im Radeberger "Schützenhaus" durchgeführte Großveranstaltung mit vielen Teilnehmern aus ganz Sachsen führte am zu einer tausendköpfigen Gegendemonstration der Radeberger, die gemeinsam von den Gewerkschaften und linken Parteien getragen wurde. In den dabei von SA-Leuten begonnenen tätlichen Auseinandersetzungen wurden vier Betriebsräte aus Radeberger Großbetrieben verletzt und mußten in das Stadtkrankenhaus eingeliefert werden. Der tags darauf von den Gewerkschaften ausgerufene und von linken Parteien unterstützte dreistündige Generalstreik, an dem sich 12 Groß- und Mittelbetriebe beteiligten, war einer der ersten politisch motivierten Generalstreiks in der Weimarer Republik Radeberger unterstützen ihn mit einer Demonstration gegen die Hitlerpartei auf dem Marktplatz. Folgerichtig konstituierte sich kurze Zeit später in Radeberg ein gewerkschaftsund parteiübergreifendes Abwehrkartell gegen den Faschismus. Die erzkonservativen Kräfte in Radeberg aus dem Stahlhelm, der Deutschen Volkspartei und der Deutschnationalen Partei schlossen sich zu der "Bürgerlichen Einheitsliste" zusammen und führten den Wahlkampf für die Reichstagswahl am gemeinsam mit der Radeberger NSDAP unter Oberlehrer Möckel. 16

18 Diese Zusammenarbeit zeigt auch eine Großanzeige der "Bürgerlichen Einheitsliste" (Liste 2) und der NSDAP (Liste 4) in der Radeberger Zeitung vom : w 17

19 Die enge Verflechtung hatte keinen wesentlichen Einfluß auf die antifaschistische Einstellung der Mehrzahl der Radeberger. Am teilte die Radeberger Zeitung ihren Lesern auf der Titelseite folgendes Wahlergebnis mit: 18

20 Der Weg der NSDAP an die Macht Die Weltwirtschaftskrise erschütterte die letzten Jahre der Weimarer Republik schwer. In dieser Zeit kommt es zu immer stärkerer politischer Radikalisierung. Begünstigt durch die Schwierigkeiten, auf demokratische Weise Mehrheiten zu bilden, verlagern sich die politischen Gewichte zunehmend von den Parteien und dem Parlament zum Reichspräsidenten und seinen konservativen Beratern. Die so entstehende politische Krise führt zu einem schnellen Anwachsen der rechten Kräfte. Im Oktober 1931 verbünden sich Hitlers NSDAP, die Deutschnationale Volkspartei und der Stahlhelm in der "Harzburger Front" zum Kampf gegen die Regierung Brüning und die Republik. Am 5. Oktober 1931 findet zwischen Vertretern des deutschen Monopolkapitals und dem Reichspräsidenten von Hindenburg eine Unterredung über die Umbildung der Regierung Brüning statt. Die Regierungsumbildung erfolgt vom 7. bis 9. Oktober 1931 und ist darauf gerichtet, die demokratische Staatsform zu beseitigen. Am 10. Oktober 1931 empfängt Reichspräsident von Hindenburg erstmalig Hitler und Göring, um sich persönlich über die Ziele der NSDAP zu informieren entläßt Reichspräsident von Hindenburg die Regierung Brüning. In der Folge wird das Verbot der SA aufgehoben, der Reichstag aufgelöst und die von der SPD geführte preußische Landesregierung abgesetzt. Nun fordert Hitler kompromißlos die gesamte politische Macht in Deutschland. Am 12. und 13. August 1932 verhandeln von Hindenburg, von Papen und Schleicher, um Hitler für den Posten des Vizekanzlers zu gewinnen, doch Hitler fordert den Posten des Reichskanzlers. Das wird ihm nicht zugebilligt. Darauf lehnt die NSDAP ab, die inzwischen vom Reichspräsidenten berufene Regierung von Papen zu tolerieren. Der Reichspräsident löst den Reichstag auf, und am 6. November 1932 finden Reichstagswahlen statt. Ergebnisse: NSDAP 11,7 Mio. Stimmen 196 Sitze Sozialdemokratische Partei 7,2 Mio. Stimmen 121 Sitze Kommunistische Partei 6,0 Mio. Stimmen 100 Sitze Zentrumspartei 4,2 Mio. Stimmen 70 Sitze Deutschnationale Volkspartei 3,0 Mio. Stimmen 52 Sitze Bayrische Volkspartei 1,1 Mio. Stimmen 20 Sitze Am 18. November 1932 erklärt Hitler dem Reichspräsidenten, seine Partei sei der einzige "Damm gegen den Kommunismus" und fordert für die NSDAP die Regierung und unbeschränkte Vollmachten. Am 24. November verweigert ihm von Hindenburg das noch. Am 4. Januar 1933 treffen sich im Hause des Bankiers Schröder in Köln von Papen 19

21 und Hitler. Es kommt zu der Übereinkunft, daß Hitler demnächst die Macht übernehmen und eine Regierung bilden soll, die im Gegenzug die Forderung der Wirtschaft und der Großbanken erfüllt. Damit wird der Weg zur offenen faschistischen Diktatur frei. Um dieses Ziel schnell zu erreichen, lehnen NSDAP und DNVP unter Hugenberg die Unterstützung der bestehenden Regierung Schleicher ab. Am 22. Januar 1933 findet im Hause von Ribbentrop eine Unterredung Hitlers mit von Hindenburg, von Papen und Staatssekretär Otto Meißner mit dem Ergebnis statt, Hitler in den nächsten Tagen zum Reichskanzler zu ernennen. Inzwischen werden alle Aktivitäten des Reichskanzlers Schleicher abgelehnt, so daß er mit seiner Regierung am 28. Januar 1933 zurücktritt. Am 30. Januar 1933 ernennt Reichspräsident von Hindenburg Hitler zum Reichskanzler, der die Machtergreifung der NSDAP proklamiert. Bereits am 1. Februar 1933 fand in Radeberg ein Fackelzug zu Ehren des Reichskanzlers Adolf Hitler statt. Die Radeberger Zeitung berichtete: Wie groß der Widerstand unter der Radeberger Bevölkerung gegen die NSDAP und der Wille zur antifaschistischen Einheitsfront war, ist einem Bericht der Radeberger Zeitung vom gleichen Tage zu entnehmen: 20

22 In Ottendorf-Okrilla bemerkten antifaschistische Bürger am auf dem Schornstein der stillgelegten Glashütte Brockwitz eine Hakenkreuzfahne. Sie beschlossen, diese Fahne zu entfernen. Der Ottendorfer Arbeiter Kurt Schwade vollbrachte diese Tat. Kurz darauf wehte auf dem Schornstein der damaligen Firma Scheffel eine rote Fahne. Unerkannt hatte der Schornsteinfeger Hermann im Auftrage von Sozialdemokraten, Kommunisten und parteilosen Antifaschisten dieses Zeichen des Widerstandes gesetzt. Mit der Machtergreifung begann die NSDAP, von konservativen Kräften unterstützt, ihre Diktatur zu errichten. SA und Stahlhelmleute wurden als Hilfspolizei eingesetzt. Am wurde das Gebäude des Deutschen Reichstages in Brand gesetzt. Die Hitlerregierung verkündete, der Reichstagsbrand sei das Werk der Kommunisten und das Signal für eine Verschwörung gegen das deutsche Volk. Sie benutzte dieses Verbrechen als Vorwand, eine Verordnung zum "Schutze von Volk und Staat" zu erlassen und damit der Hitlerregierung fast uneingeschränkte Machtbefugnisse einzuräumen. Reichspräsident von Hindenburg unterschrieb. Damit waren entscheidende verfassungsmäßige Rechte außer Kraft und der Terror gegen alle Andersdenkenden "legalisiert". Die ersten Opfer wurden innerhalb von 24 Stunden mehr als Arbeiterfunktionäre, die meisten davon Kommunisten. Sie wurden verhaftet und in Internierungslager verschleppt. Die Artikel 114, 115, 117, 118, 123, 124 und 153 der Verfassung des Deutschen Reiches werden bis auf weiteres außer Kraft gesetzt - das bedeutet die Liquidierung aller Grundrechte. 21

23 Das entscheidende Ziel war, massiven Druck auf die Wähler auszuüben, damit sie bei der Reichstagswahl am 5. März 1933 der NSDAP ihre Stimme geben und so die Gewaltherrschaft dieser Partei scheindemokratisch bemänteln sollten. Dem diente auch das Verbot der Zeitungen von SPD und KPD. Dazu ließ der Berliner Polizeipräsident ein Flugblatt verbreiten: 22

24 Die Radeberger Zeitung veröffentlichte das Ergebnis der Reichstagswahlen vom 5. März 1933: In Radeberg gaben Bürger der NSDAP ihre Stimme. Das waren rund 36 % der Wähler. Bis auf zwei Gemeinden erreichte die NSDAP nicht die gewünschte absolute Mehrheit. In Radeberg, Ottendorf-Okrilla, Hermsdorf, Leppersdorf und Lomnitz erzielten SPD und KPD einen höheren Anteil der Wählerstimmen als die NSDAP. 23

25 Radeberg in der Hand der Nationalsozialisten Nachdem sie mit der Reichstagswahl am ihr Ziel nicht erreicht hatten, setzte die NSDAP alle Mittel ein, um ihre Machtpositionen zu stärken. Sie sah das größte Hindernis in den linken Parteien, den Gewerkschaftsverbänden und anderen demokratischen Kräften, besonders auch deren Abgeordneten in den Stadt- und Gemeindeparlamenten. Beim Ausbau ihrer Herrschaft in allen staatlichen Ebenen traten die neuen Machthaber Recht und Gesetz mit Füßen. Am 7. März 1933, zwei Tage nach den Reichstagswahlen, findet auf dem Marktplatz von Radeberg eine große Kundgebung der NSDAP statt. SS und Polizei sperren ab. Am Rathaus werden die Hakenkreuzfahne und die deutsch-nationale Fahne Schwarz-Weiß-Rot gehißt. NSDAP-Ortsgruppenleiter Erich Möckel klagt in einer Rede an, daß er lange Jahre "unter dem Marxismus geseufzt hat". Sieg-Heil- Rufe der SA hallen über den Marktplatz. Von dieser Kundgebung veröffentlichte die Radeberger Zeitung am 8. März ein Foto: Bereits zwei Tage nach der Reichstagswahl vom besetzten gegen Uhr SS, SA, Stahlhelm und Polizei das Radeberger Rathaus und hißten die oben genannten Fahnen unter Mißachtung des noch gültigen offiziellen Flaggengesetzes. Im Vordergrund der aufmarschierte Stahlhelm mit dem Kommandierenden Teichert, rechts (kaum erkennbar) die SA-Formation. Die II. Revolution des NSDAP-Ortsgruppenführers E. Möckel nahm ihren erfolgreichen Verlauf. 24

26 Eine zweite Kundgebung am 9. März 1933 versetzte dem demokratisch gewählten Stadtrat und der Stadtverwaltung den Todesstoß. Darüber berichtete die Radeberger Zeitung am ausführlich: Fritz Weitzmann und weitere Radeberger Antifaschisten wurden von den Nazis gezwungen, die Wahlaufrufe der Arbeiterparteien zu den Reichstagswahlen März 1933 von den Wänden abzuwaschen. (Foto aus dem Nachlaß von Fritz Weitzmann) 25

27 Der Terror ging weiter. Bereits am 4. März 1933 hatte die SA den Radeberger Stadtverordneten der KPD eine "Sonderbehandlung" zuteil werden lassen. Am 17. März 1933 holte die neue NS-Stadtverwaltung die Stadtverordneten der SPD in das Rathaus zur "Vernehmung". Danach mußten sie zusammen mit anderen Antifaschisten unter Aufsicht von SA-Leuten die Wahlplakate der Arbeiterparteien für die Reichstagswahlen von den Wänden abwaschen. Am gleichen Tag beschloß der "gesäuberte" Stadtrat, daß Marxisten nicht mehr in leitenden Stellen beschäftigt werden dürfen. Dieser Beschluß wurde mit einer Gegenstimme gefaßt. Zum weiteren Ausbau der Diktatur legte Hitler ein Ermächtigungsgesetz vor, das am das Parlament mit Zweidrittelmehrheit passierte. Es schaltete den Reichstag und seine Kontrollorgane faktisch aus. Nun folgten die Proklamation des "Einheitsstaates" und die "Gleichschaltung". Damit wurden alle Parteien außer der NSDAP verboten, die Gewerkschaften und die Länder entmachtet und der Reichsrat aufgehoben. Am fand die letzte Sitzung der Radeberger Stadtverordneten statt, zu der noch Abgeordnete der SPD zugelassen waren. Dazu schrieb die Radeberger Zeitung: 26

28 "Am früher gewohnten Platze hing wieder das Gemälde König Georgs, ihm gegenüber die Fahne Schwarz-Weiß-Rot, die Hakenkreuzfahne und die Grün- Weiße Fahne Sachsens. Die Plätze der Kommunisten waren leer, da diese nicht eingeladen waren. Von den Sozialdemokraten waren nur vier anwesend, da einige sich bereits in Schutzhaft befanden. Der NSDAP-Ortsgruppenführer und vorläufige Bürgermeister, Parteigenosse Möckel, stimmte ein kräftiges 'Sieg Heil' auf Hindenburg und den Führer an, wobei sich die Abgeordneten von den Plätzen erhoben, außer den vier Sozialdemokraten. Sie beteiligten sich auch nicht an der Wahl des Präsidiums. Stadtverordneter Weitzmann (SPD) gab dazu eine entsprechende Erklärung ab." Einen Tag später erließ die Hitlerregierung das Länder- und Gemeinde- Gleichschaltungsgesetz. Damit war auch in Radeberg der Weg zu einem unglaublichen Wahlbetrug freigemacht. Darüber informiert die Radeberger Zeitung: 27

29 Über die so an die Macht geschobenen Radeberger Stadtverordneten der NSDAP und der Konservativen ("Gemeinsamer Wahlvorschlag") informierte die Radeberger Zeitung: Auch in allen Dörfern des Radeberger Landes wurden die Gemeindeparlamente "gleichgeschaltet". Die von der Bevölkerung gewählten Abgeordneten von SPD und KPD wurden aus den Gemeinderäten entfernt und ihre Mandate von Vertretern der NSDAP besetzt. Nun war die NSDAP in der Lage, ihre Diktatur ohne große Gegenwehr auszuüben. Einen Höhepunkt der "Nationalsozialistischen Machtergreifung" und der "Gleichschaltung" in Radeberg bildete die Stadtverordnetenversammlung am 15. Mai 1933 mit der Wahl des NS-Bürgermeisters Dr. Rasch. 28

30 Der Berichterstatter der Radeberger Zeitung schrieb: "Der mit dem Wahrzeichen der nationalen Bewegung geschmückte Sitzungssaal zeigt das Bild der Gleichschaltung, das braune Hemd beherrscht den Saal. Der bis dahin kommissarische Bürgermeister, Gewerbeoberlehrer Möckel, seit 1929 Ortsgruppenleiter der NSDAP, gab die richtungweisende Orientierung. Er lobte die Ausschaltung der staatsfeindlichen Elemente." Der Historiker Guido Knopp verweist in seiner Studie "Hitler, eine Bilanz" auf Hubertus von Löwenstein. Anläßlich der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler warnte er seine sozialdemokratischen Freunde: "Kameraden, habt ihr begriffen, daß heute der 2. Weltkrieg begonnen hat?" Der Vorsitzende der KPD, Ernst Thälmann, hatte diese tödliche Gefahr mit den Worten gekennzeichnet: "Wer Hindenburg wählt, wählt Hitler. Wer Hitler wählt, wählt den Krieg!" Beide sollten recht behalten. Die Demagogie des NS-Systems Um die Menschen zu gewinnen, nutzte die NS-Propaganda besonders die Sorgen aus, die viele Leute bewegten: Angst vor der Arbeitslosigkeit war eine depressive Grundstimmung, damit verbunden: Angst vor gesellschaftlicher Deklassierung Gezielt und erfolgreich geschürt wurden: Angst vor dem Bolschewismus, Angst vor und Haß gegenüber den Juden, Angst vor Überfremdung Die Propaganda der Nazis verkündete, nur einer könne der Bevölkerung diese Ängste nehmen: Adolf Hitler mit seiner NSDAP. Und Hitler ließ an seinem Willen zur alleinigen Macht keinen Zweifel: "Nunmehr haben wir die Macht in der Hand, und ich als Kommissar des Reiches bin in meiner Person der Ausdruck hierfür. Deshalb befehle ich und kein anderer. Meine Befehle allein sind maßgebend, und ich allein trage die Verantwortung für das, was geschieht." 29

31 Die Begeisterung bei NS-Propagandaveranstaltungen riß Zögernde mit. Um diese Stimmung auszubauen, ergriff die NSDAP weitere Maßnahmen: 1. Der 1. Mai wurde zum gesetzlichen "Tag der nationalen Arbeit" erklärt. Mit der Schaffung der Deutschen Arbeitsfront anstelle der verbotenen Gewerkschaften sollten die Arbeiter an sozialen Forderungen gehindert und auf das "Führerprinzip" auch in den Betrieben eingeschworen werden. Fortan gab es einen "Betriebsführer" und eine "Gefolgschaft". Der Beauftragte der "Deutschen Arbeitsfront", Felber, sagte in der Gruppenstammversammlung 1/151 in Radeberg im Juli 1934: "Wir haben für das deutsche Arbeitertum eine Organisation geschaffen, die nicht nur Organisation ist, sondern ein ehernes Fundament unseres Staates... Es ist unbestreitbar, daß die nationalsozialistische Revolution den Schutt der deutschen Arbeiterklasse weggeräumt und den edlen Kern freigelegt hat, daß es heute kaum einen willigeren und unbedingteren Staatsbejaher gibt, als den deutschen Arbeiter." In diesem Sinne organisierten NSDAP und Arbeitsfront in Radeberg die Feiern zum 1. Mai. In Großveranstaltungen wurden die Leistungen und die Gefolgschaftstreue des "Arbeitsvolkes" hervorgehoben. Darüber berichtete die Radeberger Zeitung: "Bereits in der 8. Stunde des 1. Mai versammelten sich auf der Pulsnitzer Straße "Arbeitsmenschen", die Belegschaften der Betriebe, Beamte, Lehrer, Gewerbetreibende, auch die arbeitslosen Volksgenossen usw. zum Marsch der 8500 durch die Stadt. Schließlich hatten sich im "Horst-Wessel-Stadion" Zehntausend vereinigt. 2. Mit riesigem propagandistischen Aufwand inszenierte die NS-Regierung ihren demagogischen "Kampf um Arbeit und Brot". Am 1. Mai 1933 verkündete sie das Reichsautobahnprogramm, und an vielen Stellen in Deutschland wurden Bauprojekte begonnen: 30 Brennpunkte der deutschen Arbeitsschlacht. Die wichtigsten Stellen, an denen das Arbeitsprogramm in Angriff genommen wird.

32 Mit der Einführung eines halbjährigen "Reichsarbeitsdienstes" wurden alle "wehrfähigen" jungen Männer an diesen Objekten zur Arbeit eingesetzt, anfangs freiwillig, später als "Reichsarbeitsdienstpflicht". Dort wurden sie gleichzeitig halbmilitärisch ausgebildet. Sie arbeiteten faktisch ohne Lohn. Ihr Sold betrug 25 Reichspfennige pro Tag. Zur gleichen Zeit betrieb die NS-Regierung - anfangs geheim - eine enorme Aufrüstung, gekoppelt mit der Forderung, das "Schanddiktat" des Versailler Friedensvertrages zu annullieren. Die Aufrüstung brachte viele neue Arbeitsplätze in der Rüstungsindustrie und beim Bau militärischer Anlagen. Die Autobahnen gehörten ebenso zur Aufrüstung wie das "Volkswagenwerk". Als die ersten Volkswagen produziert wurden, rollten sie auf Hitlers Autobahnen für seine Annexionen. Mit Hilfe dieser Maßnahmen konnte Hitler bereits 1936 eine annähernde Vollbeschäftigung verkünden. 3. Am 29. September 1933 wurde das "Reichserbhofgesetz" verkündet: "Landund forstwirtschaftlicher Besitz in der Größe von mindestens einer Ackernahrung und von höchstens 125 Hektar ist ein Erbhof, wenn er einer bauernfähigen Person gehört". 4. Weiterhin förderte der Staat den Eigenheimbau. Das Angebot an Konsumgütern wurde auch für Ärmere erschwinglich. Das Urlauberprogramm "Kraft durch Freude" sollte den Menschen ein Gefühl sozialer Sicherheit vermitteln. 5. Die Deutsche Arbeitsfront lockte mit Bildungsangeboten und Sport und lenkte auch die Freizeit in die Zielrichtung der NSDAP. Mit einem weitgehend sorgenfreien Leben und einer auf das Heute gerichteten Sicht wurde die Masse der Bevölkerung zufriedengestellt. 6. Ungezügelt propagierte die NSDAP ihre pseudowissenschaftlich verbrämte Rassentheorie. Sie redete den Menschen ein, die blauäugige, blonde "Nordische Rasse" verkörpere das Idealbild der Deutschen. Deshalb sei das deutsche Volk "von der Vorsehung ausersehen", über alle anderen Völker zu herrschen. Minderwertige Rassen, zu allererst die Juden, seien "nicht lebenswert". 7. Alle deutschen Rundfunkstationen wurden zum Reichsrundfunk vereint. Propagandaminister Goebbels baute den Reichsrundfunk neben Presse und Film zu einem entscheidenden Instrument der NS-Propaganda aus. Diesem Ziel diente auch die millionenfache Produktion des "Volksempfängers", eines Kleinradios, das wegen seines niedrigen Preises zwischen 30 und 70 Reichsmark in den meisten deutschen Haushalten angeschafft wurde. 31

33 Antifaschisten gaben diesem Radio die drastische aber treffende Bezeichnung "Goebbelsschnauze". 8. Parallel zu der gigantischen militärischen Aufrüstung schürte die NSDAP mit allen Mitteln unter der Bevölkerung nationalistische und chauvinistische Stimmungen, verherrlichte den Krieg und erhob unter der Losung vom "Großdeutschen Reich" Gebietsansprüche an die Nachbarstaaten. Diese systematische Vorbereitung des Zweiten Weltkrieges wurde mit heuchlerischen Friedensbeteuerungen getarnt. So gab die NSDAP ihrem letzten Parteitag im August 1939, einen Monat vor dem Überfall auf Polen, mit dem sie den Zweiten Weltkrieg begann, den Namen "Parteitag des Friedens. 9. Die NSDAP unternahm alles, um die Erinnerung an die Weimarer Republik zu diffamieren und aus dem Bewußtsein der Menschen zu verdrängen. So wurden in Radeberg und allen umliegenden Gemeinden Straßen und Plätze nach NS-Größen umbenannt. In Radeberg gab es einen besonderen Höhepunkt dieser Kampagne: Von 1926 bis 1928 hatten sich die Arbeitersportler des Turn- und Sportvereins "Vorwärts" trotz Wirtschaftskrise und Massenarbeitslosigkeit aus eigenen Mitteln und in freiwilliger Arbeit ihr Stadion erbaut. Sie gaben ihm den Namen "Vorwärts-Stadion". Unmittelbar nach der Machtergreifung gab die NSDAP diesem Stadion den Namen des SA-"Helden" Horst Wessel, der angeblich ein Opfer der Kommunisten war. In Wahrheit wurde er bei persönlichen Streitigkeiten erschossen, vom NS-Propagandaminister Goebbels jedoch zu einem deutschen Nationalhelden hochstilisiert. Das Horst-Wessel-Lied wurde neben dem Deutschlandlied die Hymne der NSDAP. 32 Gedenktafel im Vorwärtsstadion in Radeberg, Schillerstraße

34 Auch dem ASB wurde seine volksverbundene Tätigkeit untersagt Zu den verbotenen Organisationen gehörte auch der Arbeiter-Samariter-Bund, der in Radeberg von 1921 bis 1933 eine mitgliederstarke Ortsgruppe besaß. Seit ihrer Gründung gehörte ihr als betreuender und beratender Arzt Dr. med. Albert Dietze an. Er war eine Freund der Alten und der Armen, so charakterisierte der langjährige Ortschronist Rudolf Thomas den Verdienten Arzt des Volkes und Ehrenbürger der Stadt Radeberg. Dr. Dietze verstarb im Alter von 94 Jahren. Ein Teil der Pirnaer Straße erhielt seinen Namen. Dr. med. Albert Dietze 33

35 VOLKSHEIM LOMNITZ - Von den Werktätigen erbaut und finanziert; von den Nazis geschändet Mehr als 120 Arbeiter, Sportler, Kommunisten, Sozialdemokraten, Christen und einzelne Bauern beteiligten sich an den Arbeitseinsätzen. Viele fleißige Hände, die tagsüber für den Kapitalisten schaffen mußten, hatten nach Feierabend und an Wochenenden keine Ruhe, denn ihre Turnhalle sollte recht schnell fertig werden. Die Bausumme entsprach damals ohne Arbeitsleistungen etwa Mark. Die Arbeiter verfügten aber weder über Bauland noch über finanzielle Mittel. Deshalb hatte jedes Mitglied einen Pflichtanteil zu bringen, so kamen vorerst Mark zusammen. Diese Summe war die Grundlage für den Baubeginn. Bauarbeiten 1927 In etwa zwei Jahren war das Bauwerk fertiggestellt. Im November 1928 wurde bereits der erste Kirmestanz durchgeführt. Das war nicht nur für die Erbauer sondern für alle Bürger des Ortes und der umliegenden Gemeinden ein großer kultureller Höhepunkt. Am 1./2. Juni 1929 erfolgte die Einweihung der Turnhalle. Diese war mit einer großen Demonstration verbunden und verdeutlichte die Einheit der Arbeiterklasse. Sie bewies ihre Stärke und Leistungskraft. 34

36 1927 hatte der Gastwirt Pietzsch die Arbeitersportler, die Reigenfahrer und Arbeitersänger kurzerhand vor die Tür gesetzt. Bereits 1922 mußten sie aufgrund der Machenschaften des Herrn Pietzsch ihre Übungsstunden im Nachbarort Kleindittmannsdorf durchführen. Volksheimweihe 1929 Das alles war nun mit der Errichtung des Volksheimes vorbei. Endlich hatten sie ein eigenes Heim mit Gaststätte, die sie selbst verwalteten. Mit dem Machtantritt des Faschismus überzogen auch finstere Wolken das von den Arbeitern geschaffene Heim. Es wurde von Faschisten besetzt und für viele andere Zwecke, die gegen die Interessen der Arbeiterklasse gerichtet waren, genutzt. In Vorbereitung auf den Zweiten Weltkrieg diente der Saal als Getreidelager. In den letzten Kriegswochen wurden dort Wehrwölfe ausgebildet, und SS-Banditen zogen ein, die letztendlich das Volksheim sprengen wollten. Mutige und klassenbewußte Bürger des Ortes verhinderten dieses Verbrechen. 35 Volksheim 1999

37 Terror gegen alle Andersdenkenden Parallel zur demagogischen Gewinnung der Menschen für ihre Ziele terrorisierten die NS-Machthaber alle Gegner immer brutaler nach ihrem Grundsatz: "Wer nicht für uns ist, ist gegen uns, und wer gegen uns ist, wird vernichtet!" Die folgenden Angaben über Verfolgungen, Verhaftungen und Verurteilungen von Antifaschisten sind unvollständig, weil sie nur die Ergebnisse unserer begrenzten Forschungen enthalten. Dennoch geben sie einen weiteren Einblick in das Ausmaß des NS-Terrors in Radeberg und in den umliegenden Gemeinden. Im Radeberger Rathaus mißhandelten SA-Leute viele Hitlergegner. Der Radeberger Stadtverordnete der SPD, Fritz Weitzmann, schrieb in seinen Erinnerungen: "Wir wissen, daß unsere Genossen so mißhandelt wurden, daß die Wände des damaligen Bürgermeisterzimmers übertüncht werden mußten, weil sich die Blutspuren nicht abwaschen ließen. Der aus dem Amt getriebene Radeberger Bürgermeister Otto Uhlig (SPD) erhielt Stadtverbot. Die Gestapo führte eine rote Karteikarte über ihn. Eine Rente wurde ihm verweigert. Der Radeberger NS-Polizeikommissar Stalling schrieb am 5. Juli 1933 an den Nazigauleiter von Sachsen, Martin Mutschmann, "...daß man keinen Pfennig von den Steuergroschen des deutschen Volkes für diesen Oberbonzen vergeuden darf. Er hat sich als Schmarotzer am deutschen Volksvermögen erwiesen. Den ebenfalls aus dem Amt vertriebenen Wohlfahrtsinspektor und Stadtverordneten der SPD, Paul Brückner, verhaftete die Gestapo am 12. März Seine Frau, seine Tochter und sein Sohn wurden ausgewiesen. Sie fanden in Schönborn Zuflucht. Die Radeberger Zeitung berichtete am : "Festgenommen wurden in der Nacht zum Sonntag und nach Dresden in Schutzhaft eingeliefert der sozialdemokratische Stadtrat Johannes Brückner, sein Bruder, der bisherige Wohlfahrtsinspektor Paul Brückner, der Führer des Reichsbanners, Konsumvereinsverwalter Schaar, die Funktionäre des Abwehrkartells Pankratz und Tamme und der sozialdemokratische Stadtverordnete und Bevollmächtigte des Metallarbeiterverbandes Heinze. Außerdem wurde in Dresden der Kommunistenführer von Radeberg, Wächtler, erkannt und festgenommen. In der Untersuchungshaftanstalt "Mathilde" in Dresden verhörten Gestapobeamte Paul Brückner. Es gelang ihnen nicht, ein Geständnis zu erpressen. Am 8. Juni 1933 wurde er trotzdem in das Schutzhaftlager Hohnstein eingeliefert. Das Ansinnen, eine Loyalitätserklärung gegenüber der NSDAP abzugeben, lehnte er ab. So wie in Radeberg wurden auch die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden, die nicht der NSDAP angehörten, aus ihren Ämtern gejagt. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, Andersdenkende zu denunzieren. 36

38 Bereits am nahm die Gestapo die Kommunisten Heinz und Rudolf Böhm aus Ottendorf-Okrilla fest und inhaftierte sie nach einer Untersuchungshaft in dem Schutzhaftlager Hohnstein. Emil Fahrnländer aus Ullersdorf wurde am gleichen Tag verhaftet und wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu 10 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt. Kurz nach seiner Entlassung wurde er erneut ein Jahr in Untersuchungshaft festgehalten, mußte aber wegen Mangel an Beweisen freigesprochen werden. Im Juni 1941 wurde er erneut wegen staatsfeindlicher Äußerungen im Zusammenhang mit dem Überfall Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion verhaftet und zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Im März 1933 folgt eine Verhaftungswelle: Der Arbeiter Kurt Alschner aus Radeberg wird wegen Zugehörigkeit zur KPD im Schutzhaftlager Hohnstein inhaftiert. Am wird er mit elf weiteren Antifaschisten in das KZ Sachsenburg eingeliefert. Der Handformer Alfred Franke, Radeberg, wird erst im Schutzhaftlager Königstein-Halbestadt und dann fünfzehn Monate im Schutzhaftlager Hohnstein inhaftiert. Der Schriftsetzer Kurt Hantzsche aus Radeberg wird wegen Vorbereitung zum Hochverrat festgenommen, muß aber aus Mangel an Beweisen aus der Haft entlassen werden. Nach seiner erneuten Verhaftung am wird er für längere Zeit in Untersuchungshaft gehalten. Die Geheime Staatspolizei verhaftet den Maler Walter Förster aus Radeberg, Mitglied der Sozialistischen Arbeiterjugend. Wegen Fortführung der Tätigkeit für die KPD wird er drei Jahre und sechs Monate im Zuchthaus Waldheim gefangengehalten. Danach kommt er als "politisch unzuverlässig" in das KZ Sachsenhausen. Erst die vorrückenden sowjetischen Truppen befreien ihn Nicht nur in Radeberg waren Hausdurchsuchungen, Verhaftungen und Mißhandlungen an der Tagesordnung. Besonders brutal gingen SA-Schläger in Orten vor, in denen viele Einwohner nicht für Hitler gestimmt hatten. Am 10. März 1933 umstellen SA-Leute Ottendorf-Okrilla und dringen von allen Seiten in den Ort. Bei antifaschistisch eingestellten Bürgern führen sie "Haussuchungen" durch. Viele werden festgenommen und zum Gasthof "Schwarzes Roß" gebracht. Hier mißhandelt sie die SA mit Gummiknüppeln, Gewehrkolben und Reitpeitschen. Fast 70 Verletzte sind die Folge. Besonders brutal mißhandeln sie den körperbehinderten Kommunisten Josef Hannemann. SA-Leute fassen ihn an Armen und Beinen, wippen seinen Körper auf und nieder, werfen ihn in die Luft und lassen ihn dann auf die Erde fallen. Diese "Volksbelustigung" wiederholen sie solange, bis der Mißhandelte liegenbleibt. Josef Hannemann stirbt später im Krankenhaus an den Folgen. Wegen Widerstandes gegen die NS-Diktatur wird Johannes Kutzera aus Radeberg von Januar bis Mitte 1933 fünfmal verhaftet. Er wird in das 37

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