Übung: Max Weber Revisited: Ein Klassiker im Lichte der neuen Wirtschaftssoziologie
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- Klaus Bader
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1 Übung: Max Weber Revisited: Ein Klassiker im Lichte der neuen Wirtschaftssoziologie Zeit und Ort: Dienstags, 10:15 bis 12:00 Uhr, BIN-0-K.11 Dozent: Patrick Schenk, Soziologisches Institut, AND 5.82 Kontakt: Inhalt: Die Klassiker der Soziologie haben dem Studium wirtschaftlicher Zusammenhänge einen hohen Stellenwert beigemessen. Dazu gehört an vorderster Stelle Max Weber. Dieser hat mit der Formulierung des Programms der Sozialökonomik einen Ansatz vorgelegt, der das wirtschaftliche Handeln aus wirtschaftswissenschaftlicher, soziologischer und historischer Perspektive analysieren will. So hat er beispielsweise in seinen reichhaltigen Studien zur Entstehung des rationalen Kapitalismus auf eine Vielzahl von politischen, rechtlichen und kulturellen Faktoren hingewiesen. Das Studium dieses Klassikers ist besonders für die neue Wirtschaftssoziologie interessant. Als relativ junge Teildisziplin, die erst in den 1980er Jahren revitalisiert wurde, muss sie sich einerseits ihrer theoretischen Basis versichern. Dabei kann und soll sie vom Werk Max Webers profitieren. Andererseits muss sich die Wirtschaftssoziologie als eigenständige Disziplin von der Ökonomik abgrenzen können. Auch hier bieten die Überlegungen Webers einen guten Startpunkt, da er sowohl den Einfluss materieller Interessen auf das soziale Zusammenleben untersucht, als auch die Relevanz sozio-kultureller Faktoren für das wirtschaftliche Handeln unterstrichen hat. Den obigen Überlegungen folgend soll im Kurs der Gehalt der Überlegungen Max Webers für die moderne Wirtschaftssoziologie diskutiert werden. Nebst einer kurz gehaltenen Einführung in die Grundlagen der Weberianischen Soziologie richtet sich das Augenmerk auf die Rezeption dieses Klassikers in der zeitgenössischen wirtschaftssoziologischen Debatte. Erwerb von Kreditpunkten 1. Teilnahme Eine regelmäßige Teilnahme, die Lektüre und Vorbereitung der Grundlagentexte (im Veranstaltungsplan mit * gekennzeichnet) sowie die Beteiligung an der Übungsdiskussion werden verlangt. 2. Referat Für den Erwerb von Kreditpunkten muss ein circa 20 minütiges Referat gehalten werden. Dabei soll die thematische Verbindung zur Wirtschaftssoziologie besonders hervorgehoben werden. Es ist verlangt, dass die Studierenden ein bis zwei Diskussionsfragen entwickeln, die eine kritische Diskussion der Thematik aus wirtschaftssoziologischer Perspektive erlauben. 3. Schriftliche Ausarbeitung des Referats Die Studierenden sollen eine spezifische Fragestellung aus dem vorgetragenen Text herausgreifen und diese in einem circa 8-seitigen Essay bearbeiten. Verwenden Sie dazu die Literatur aus dem Übungsplan und suchen Sie mindestens eine zusätzliche Quelle zur Thematik. Fokussieren Sie Ihre Argumentation auf die Auseinandersetzung mit der neuen Wirtschaftssoziologie. Beachten Sie die formalen Anforderungen (Schriftgrösse 12, 1 ½ Zeilenabstand, korrekte Zitierweise).
2 Veranstaltungsplan: I Einführung 1. Sitzung (19.2.): Weber und die neue Wirtschaftssoziologie, Administratives, Überblick II Programmatik der Wirtschaftssoziologie mit und nach Max Weber 2. Sitzung (26.2.): Was will die neue Wirtschaftssoziologie? Einbettung und Unsicherheit *Granovetter, Mark Economic Action and Social Structure: The Problem of Embeddedness. American Journal of Sociology 91, Beckert, Jens Was ist soziologisch an der Wirtschaftssoziologie? Ungewissheit und die Einbettung wirtschaftlichen Handelns. Zeitschrift für Soziologie 25, Sitzung (5.3.): Webers Programm der Sozialökonomik und ihr Verhältnis zu neueren Entwicklungen der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften *Erlei, Mathias Neoklassik, Institutionenökonomik und Max Weber. In Wirtschaftssoziologie nach Max Weber, Hrsg. Andrea Maurer, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Swedberg, Richard Die neue Wirtschaftssoziologie und das Erbe Max Webers. In Handbuch der Wirtschaftssoziologie, Hrsg. Andrea Maurer, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. III Grundlegende Kategorien zur soziologischen Analyse wirtschaftlichen Handelns 4. Sitzung (12.3.): Methodologische Grundlagen: Verstehen, Erklären und Wertfreiheit *Swedberg, Richard Verstehende Wirtschaftssoziologie. Über die Beziehung zwischen Max Webers "Soziologischen Grundbegriffen" und seiner Wirtschaftssoziologie. In Max Webers 'Grundbegriffe'. Kategorien der kultur- und sozialwissenschaftlichen Forschung, Hrsg. Klaus Lichtblau. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Grundbegriffe, Methodologische Grundlagen, Kaesler, Dirk Max Weber. Eine Einführung in Leben, Werk und Wirkung. Frankfurt am Main: Campus Verlag. Das Postulat der Werturteilsfreiheit, Sitzung (19.3.): Soziologische Grundbegriffe: Soziales Handeln, Bestimmungsgründe des Handelns, Verband, offene und geschlossene soziale Beziehungen *Fitzi, Gregor Max Weber. Frankfurt/New York: Campus Verlag. Webers soziologische Begriffssystematik,
3 Grundbegriffe, Begriff des sozialen Handelns, 1 bis 3, 8 bis 10, 12, 15, 16. Marianne Weber. Digitale Bibliothek Band 58. Berlin: Directmedia. Wirtschaftliche Beziehungen der Gemeinschaften (Wirtschaft und Gesellschaft) im Allgemeinen, 1 bis Sitzung (26.3.): Kategorien des Wirtschaftens: Haushalten und Erwerb, formale und materiale Rationalität, Formen des Kapitalismus *Swedberg, Richard Max Weber and the Idea of Economic Sociology. Princeton: Princeton University Press. Basic Concepts in Weber s Economic Sociology, Grundkategorien des Wirtschaftens, 1 bis 5, 8, 9, 11, 31. IV Die Entstehung des rationalen Kapitalismus 7. Sitzung (9.4.): Religion und Wirtschaft: Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus *Schulz-Schaeffer, Ingo Eigengesetzlichkeit, Spannungsverhältnis, Wahlverwandtschaft und Kausalität. Zum Verhältnis von Religion und Wirtschaft bei Max Weber. In Wirtschaftssoziologie nach Max Weber, Hrsg. Andrea Maurer, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Becker, Sascha O, und Ludger Woessmann Was Weber Wrong? A Human Capital Theory of Protestant Economic History. The Quarterly Journal of Economics, Sitzung (16.4.): Die Ausbildung einer ökonomischen Wertsphäre als Prozess der Rationalisierung *Schimank, Uwe Max Webers Rationalisierungsthese - differenzierungstheoretisch und wirtschaftssoziologisch gelesen. In Wirtschaftssoziologie nach Max Weber, Hrsg. Andrea Maurer, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Weber, Max Gesammelte Schriften zur Religionssoziologie. 8, photomechanisch gedruckte Marianne Weber. Digitale Bibliothek Band 58. Berlin: Directmedia. Zwischenbetrachtung: Theorie der Stufen und Richtungen religiöser Weltablehnung,
4 9. Sitzung (23.4.): Die Entstehung des Kapitalismus aus konflikttheoretischer Perspektive *Collins, Randall Konflikttheorie. Ausgewählte Schriften. Neue Bibliothek der Sozialwissenschaften. Wiesbaden: Springer. Webers Kapitalismustheorie: Eine Systematisierung, Mommsen, Wolfgang J Max Weber als Kritiker des Marxismus. Zeitschrift für Soziologie 3, V Konkrete Analysen wirtschaftlicher Sachverhalte und Institutionen 10. Sitzung (30.4.): Die moderne Firma als rationaler Erwerbsverband *Jagd, Søren Weber's Last Theory of the Modern Business Enterprise. Max Weber Studies 2.2, DiMaggio, Paul J, und Walter W. Powell The Iron Cage Revisited: Institutional Isomorphism and Collective Rationality in Organizational Fields. American Sociological Review 48, Sitzung (7.5.): Der Markt *Mikl-Horke, Gertraude Der Markt bei Max Weber und in der neuen Wirtschaftssoziologie. In Wirtschaftssoziologie nach Max Weber, Hrsg. Andrea Maurer, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Aspers, Patrik, und Jens Beckert Märkte. In Handbuch der Wirtschaftssoziologie, Hrsg. Andrea Maurer, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. 12. Sitzung (14.5.): Der Staat *Swedberg, Richard Max Weber and the Idea of Economic Sociology. Princeton: Princeton University Press. The Economy and Politics, Hanneman, Robert A, Randall Collins, und Gabriele Mordt Discorvering Theory Dynamics by Computer Simulation: Experiments on State Legitimacy and Imperialist Capitalism. Sociological Methodology 25, Sitzung (21.5.): Konsum *Rössel, Jörg Kapitalismus und Konsum. Determinanten und Relevanz des Konsumverhaltens in Max Webers Wirtschaftssoziologie. In Wirtschaftssoziologie nach Max Weber, Hrsg. Andrea Maurer, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Rössel, Jörg, und Simone Pape Lebensstile und Konsum. In Wirtschaftssoziologie, Hrsg. Jens Beckert und Christoph Deutschmann, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
5 VI Abschliessende Betrachtung 14. Sitzung (28.5.): Was können wir von Weber lernen? Wo geht die neue Wirtschaftssoziologie über Weber hinaus? Abschlussdiskussion
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