Das Bandtagebuch mit EINSHOCH6 Folge 31: KARNEVAL IN KÖLN

Transkript

1 MANUSKRIPT In Köln herrscht Ausnahmezustand, denn es ist Karneval. Tobi und Kurt sind angereist, um diese Zeit am Rhein mitzuerleben. Dort sehen sie nicht nur verrückte Verkleidungen sie lernen auch ein bisschen Kölsch. Viva Colonia! Jau, wir sind in Köln. Neben uns ist der Karnevalszug, den ziehen wir uns jetzt rein. Hier sind viele schöne Leute, die verkleidet sind genau wie ich. Und Manni ist auch da. Hi. Und wir lassen es uns gut gehen. Ja, hier sagt man Karneval und nicht Fasching. Und man sagt helau und nicht hallo, nicht wahr? STIMME IM HINTERGRUND 1: Nein. STIMME IM HINTERGRUND 2: Was sagt man in Köln? FRAU 1: Nur Kölle alaaf, helau ist Düsseldorf, hier simma in Kölle, hier jitt et Kölsch und Strüßje. KARNEVALISTEN, TOBI, Strüßje, Strüßje, Strüßje! Wir haben ein Strüßje gefangen. Kamelle! Da kommen sie vorbei. Seite 1/5

2 Kamelle! Müsst ihr eigentlich nicht arbeiten, oder so? Ist heut Feiertag? FRAU 2: Ne, wieso? Heut is Feiertag. Dat is Freizeit, dat gehört dazu. Wer heute arbeitet, der hat irgendwat am Rädchen. Yo, yo, yo, aha, wir sind jetzt hier in Köln. Keine Ahnung, wo wir sind, aber irgendwo in ner Schlange. Seid ihr aus Köln? FRAUEN: Wir sind aus Kölle, ja, wir sind aus Kölle. Wat macht ihr dann hier? Ja, wir wollen euren Flair testen. FRAU 3: Dat könnt ihr net testen, dat müsst ihr erleben. Wir wollen fragen, was das schönste Wort in Köln ist, was man sagen kann, so jetzt zu dieser Zeit. FRAU 4: Es gibt kein Wort, das ausdrücken kann, wie sich Köln anfühlt. Darf ich fragen, wo du das Bier herhast? MANN 1: Vom Büdche. FRAU 4: Büdche von Bude. Seite 2/5

3 FRAU 5: Büdche, da kriegste n Bier. Und Bützje Entweder Bier kriegen oder Küsschen: Das ist noch ein Unterschied. Also, wir sind jetzt die ganze Zeit durch Köln gerannt, um uns Köln schmackhaft machen zu lassen. Gehen wir jetzt nochmal hier extra rein, trinken zwei bis 18 Kölsch. So, das war s. Wir machen Schluss für heute. In Köln geht man nicht nur in eine Kneipe. Wir schauen, wo uns der Abend heut noch hinträgt. Auf Wiedersehen, bis bald. Schön war s. Ciao. Seite 3/5

4 GLOSSAR Ausnahmezustand, -zustände (m.) hier: eine Situation, in der alles anders ist als normal Karneval (m., nur Singular) vor allem im Rheinland und in Norddeutschland die Zeit vom 11. November bis 40 Tage vor Ostern, in der sich die Menschen verkleiden und feiern Kölsch (n.) hier der Dialekt in Köln; auch: das Bier in Köln Viva Colonia! (lateinisch) Hoch lebe Köln! Titel eines Karnevalslieds der Gruppe Höhner jau umgangssprachlich für: ja Karnevalszug, -züge (m., eigentlich: Karnevalsumzug) eine Parade mit geschmückten Wagen und verkleideten Menschen, die an Karneval durch die Straßen der Städte zieht sich etwas rein ziehen hier umgangssprachlich für: sich etwas ansehen Manni männlicher Vorname (Abkürzung von Manfred); gemeint ist hier: die Verkleidung von Kurt es sich gut gehen lassen sich verwöhnen lassen; etwas genießen Fasching (m., nur Singular) Bezeichnung für Karneval vor allem in Süd- und Ostdeutschland (Zeitraum: vom 6. Januar bis 40 Tage vor Ostern) helau Karnevalsgruß in Düsseldorf und anderen deutschen Städten Kölle alaaf! Karnevalsgruß in Köln simma (dialektal) sind wir Kölle (rheinisch) Köln jitt et (rheinisch) gibt es Strüßje, - n (n., rheinisch) das Blumensträußchen Seite 4/5

5 Kamelle, -n (f., rheinisch) hier: die Süßigkeiten, die zur Karnevalszeit bei den Karnevalsumzügen von den Wagen geworfen oder verteilt werden dat (rheinisch) das jemand hat irgendwas am Rädchen eigentlich: jemand hat ein Rad ab; umgangssprachlich für: verrückt sein; nicht normal sein irgendwat (rheinisch) irgendwas Schlange, -n (f.) hier: die lange Reihe von wartenden Menschen wat (rheinisch) was dann (rheinisch) denn Flair (n. oder m., nur Singular) die Atmosphäre; die Stimmung net (rheinisch) nicht etwas her haben hier: etwas irgendwo bekommen/gekauft haben Büdche, -n (n., rheinisch) der Kiosk kriegste umgangssprachlich für: kriegst du; bekommst du Bützje, -n (n.) das Küsschen rennen gemeint ist hier: laufen; gehen sich etwas schmackhaft machen lassen von etwas positiv überzeugt werden das war s gemeint ist: so, wir sind jetzt am Schluss angelangt hin tragen hier: hinbringen ciao (aus dem Italienischen) tschüss Seite 5/5