Infektionen der Atemwege: Vorbeugen, erkennen und behandeln. Säuglings- und Kindesalter
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- Hedwig Louisa Waldfogel
- vor 7 Jahren
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1 Infektionen der Atemwege: Vorbeugen, erkennen und behandeln Säuglings- und Kindesalter
2 Wussten Sie schon? Akute Atemwegsinfektionen sind für ca. 50% aller Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte von Kindern verantwortlich!!!
3 Welche Atemwegsinfektionen sind häufig im Säuglings- und Kindesalter? Infektionen der oberen Atemwege (z.b. Schnupfen) Pseudokrupp (Kehlkopfentzündung) Bronchitis/Bronchiolitis Lungenentzündung (Pneumonie)
4 Was ist ein Infekt der oberen Luftwege? Häufigste akute Erkrankung in Kleinkindesalter Häufigkeit im Kleinkindalter einmal pro Monat! Meist Schnupfen, manchmal in Kombination mit einer Hals- oder Mittelohrentzündung Meist Virusinfektion (40% Rhinovirus, gefolgt von Influenza-, Parainfluenzaviren)
5 Was versteht man unter Pseudokrupp? Entzündung des Kehlkopfes Nicht zu verwechseln mit echtem Krupp bei Diphterie Meist durch eine Virusinfektion im Herbst bedingt Tritt fast nur im Säuglings- und Kleinkindalter auf Typisch sind bellender Husten, Stridor und akute Atemnot mitten in der Nacht! Tagsüber sind die Kinder fast beschwerdefrei Prognose ist gut Stridor Atemnebengeräusch, das durch eine Verengung bzw. teilweise Verlegung der Atemwege entsteht
6 Was tut man beim Pseudokrupp? Aufregung vermeiden Kühle feuchte Luftqualität herstellen Kortison als Saft oder Zäpfchen verabreichen Ggfs. Vorstellung in der Klinik: Adrenalininhalation Überwachung
7 Mein Kind hat eine Bronchitis : Was bedeutet das? Häufigste Erkrankung der Atemwege im Kleinkindesalter Meist Virusinfektion (z.b. RSV) im Herbst und Winter Akut mit Schnupfen, Husten und leichtem Fieber, evtl. auch Erbrechen, später oft 1-2 Wochen noch Reizhusten Therapie: nicht zwingend nötig und erfolgversprechend (Sekretolytika, Kräuterextrakte, Inhalation mit NaCl 0.9%)
8 Mein Kind hat eine Bronchiolitis : Ist das gefährlich? Ja! Es handelt sich um eine Infektion der unteren Atemwege, die Babys und Kleinkinder unter 2 Jahren betrifft. Meist Virusinfektionen (z.b. RSV) im Herbst und Winter Es tritt beim Kind eine schnelle Atmung auf, d.h. der Brustkorb hebt sich häufiger als normal. Die Kinder müssen in den allermeisten Fällen im Krankenhaus behandelt werden. (Häufigste Ursache von Krankenhauseinweisungen bei Babys unter einem Jahr)
9 Mein Kind hat eine Pneumonie : Was bedeutet das? Eine Pneumonie ist eine Infektion des Lungengewebes (auch Lungenentzündung genannt). Betroffen sind die Lungenbläschen. Sie füllen sich mit Flüssigkeit, so dass manchmal auch die Sauerstoffaufnahme aus der Luft ins Blut stark gestört ist. Verursacher sind Krankheitskeime (Viren, Bakterien oder Pilze). Häufige Symptome sind Husten, manchmal mit Schleim, Kurzatmigkeit, Brustschmerzen, Fieber, Appetitlosigkeit, Müdigkeit.
10 Welche Erreger von Atemwegsinfektionen sind wichtig im Säuglings- und Kindesalter? Respiratory Syncytial Virus (RSV) Pertussis (Keuchhusten) Influenza (Grippe) Pneumokokken (Pneumonie)
11 RSV-Infektion Respiratory Syncytial Virus ist ein Virus, der bei Säuglingen und Kleinkindern schwere Atemwegsinfektionen verursacht. Höhepunkt des Risikos: 3. und 4. Lebensmonat, wenig Kinder im 1. Lebensmonat (relativer Nestschutz) Ambulant behandelte Kinder < 3 Jahre: /Jahr Hospitalisierungsrate < 3 Jahre: /Jahr Jahreszeit November-März gelegentlich Todesfälle (insbesondere bei Risikokindern, z.b. ehemalige Frühgeborene, Kinder mit Herzerkrankungen) erhöhtes Risiko für ein Asthma bronchiale
12 RSV-Infektion: Vorbeugen Eine Impfung existiert nicht. Eine Prophylaxe (Antikörpergabe) ist empfohlen für Risikokinder Wer sollte als Säugling eine Prophylaxe erhalten? ehemalige Frühgeborene Kinder mit angeborenen Herzfehlern Kinder mit schweren Lungenerkrankungen (sauerstoffbedürftig)
13 Grippe (Influenza) Die Grippe tritt in jährlichen Epidemien auf (meist zwischen Oktober und März). Grippeviren infizieren jährlich bis zu 20% der Weltbevölkerung. Schwere Verlaufsformen kommen besonders bei Kindern < 2 Jahren und Kindern mit chronischen Grunderkrankungen auf, wie z.b. Diabetes, Herz-, Lungen- und neurologischen Erkrankungen (auch Asthma)
14 Grippe: Vorbeugen Bis zum wurden bereits 36 Millionen Impfstoffdosen freigegeben. Welcher Impfstoff? Die Stammzusammensetzung der Influenza-Impfstoffe muss jedes Jahr angepasst werden, weil sich die Eigenschaften der Influenzaviren verändern. Die genaue Zusammensetzung wird jedes Jahr von der Weltgesundheits-organisation (WHO) festgelegt. 11 zugelassene Impfstoffe für Kinder und Jugendliche mit Stammanpassung für die Saison 2016/2017 Darunter 1 Lebendimpfstoff, der nicht intramuskulär sondern in die Nase gespritzt wird (zugelassen > 2 Jahren) Sprechen sie mit Ihrem Kinderarzt über die verschiedenen Impfstoffe und Kontraindikationen
15 Welche Kinder sollen grippegeimpft werden? Kinder > 6 Monate und Jugendliche mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens, wie z. B.: chronische Krankheiten der Atmungsorgane (inklusive Asthma) chronische Herz-Kreislauf-, Leber- oder Nierenkrankheiten Diabetes mellitus und andere Stoffwechselkrankheiten Chronische neurologische Krankheiten, z. B. Multiple Sklerose Personen mit angeborener oder erworbener Immundefizienz mit T- und/oder B-zellulärer Restfunktion bzw. Immunsuppression HIV-Infektion
16 Grippe: Erkennen Typische Symptome sind plötzlicher Krankheitsbeginn ausgeprägtes Krankheitsgefühl im ganzen Körper hohes Fieber Schüttelfrost Kopfschmerzen und Müdigkeit Gliederschmerzen trockener Husten Schwere Verlaufsformen kommen besonders bei Kindern < 2 Jahren und Kindern mit chronischen Grunderkrankungen vor, wie z.b. Diabetes, Herz-, Lungen- und neurologischen Erkrankungen (auch Asthma)
17 Grippe: Behandeln Kinder, die zu den Risikogruppen gehören, z.b. Patienten mit Asthma bronchiale können in den ersten Tagen der Infektion von einer antiviralen Therapie profitieren. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt über diese Therapie
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