Wer regiert die Welt. Installation von Wilhelm Bronner Konzept

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1 Wer regiert die Welt Installation von Wilhelm Bronner 2003 Konzept

2 Wer regiert die Welt Installation von Wilhelm Bronner 2003 Konzept Installation für 194 bemalte Würfelobjekte (Öl auf Nessel / Pappel-Sperrholz 15 x15 x 15 cm) zu jeweils 9 Würfelobjekten auf 24 mit Nessel bespannten Holzplatten (0,70 x 0,70 m) Gesamtgröße: ca. 12 Quadratmeter Individuelle Kombinations- und Präsentationsmöglichkeit: entspricht in Reihe gehängt einer Gesamtlänge von 16,80 Metern oder in einer Block-Anordnung einer Größenordnung von 2,80 x 4,20 Metern 1. Präsentationsmöglichkeit Diese Installation zeigt alle derzeitig amtierenden194 Staatschefs der Welt. Auf gleich großen Würfelobjekten sind gemalte Portraits dieser Staatsmänner/Frauen zu sehen und durch symmetrische Anordnung zueinander in Beziehung gesetzt

3 Gestaltungsprinzip der 194 Würfelobjekte: Vorderseite: Linke Seitenansicht: Rechte Seitenansicht: Untere Seitenansicht: Obere Seite: Hintere Seite: in Öl gemaltes Portrait des jeweiligen Staatschefs Staatsflagge und Landesbezeichnung (in deutscher Sprache) Name des Staats- und Regierungschefs Landesbezeichnung (in englischer Sprache) und Bevölkerungszahl gemalte geographische Karte des jeweiligen Staates mit den angrenzenden Nachbarsländern Befestigung durch Schrauben auf Holzplatten - 2 -

4 Die 194 bemalten Würfel sind auf 24 Platten verschraubt. Auf diesen Platten sind immer Gruppen von 9 Personen/Staaten im Abstand von 8 cm symmetrisch zueinander montiert. So entstehen wild -durcheinander gewürfelte Staatenverbände. Charles Taylor (Liberia) Sultan Qab Bin Said (Oman) José Maria Aznar (Spanien) Moshe Katsav (Israel) Zoran Djindjic (Serbien) Askar Akajew (Kirgisien) Vladimir Putin (Russland) König Fadh (Saudi Arabien) Haji Al-Bolkiah (Brunei) Die Zuordnung der Staaten untereinander bleibt dem willkürlichen Zufallsprinzip unterworfen und genießt keinerlei politische Bedeutung. So hängt z.b. Japan neben Finnland, Mexiko neben Neuseeland und Nauru neben Österreich. Durch die gleiche Grundfarbe ergibt sich gestalterisch ein optisch geschlossenes Ganzes

5 Ausmaße und Anordnung der Installation ist variabel: Durch die Anzahl von 24 Platten ergibt sich eine maximale Gesamtlänge von 16,80 Metern 2. Präsentationsmöglichkeit (Teilansicht von 10 Platten) oder durch eine Blockanordnung ein Flächenmaß von insgesamt 2,80 x 4,20 Metern. Die Anordnung der Platten wird den Räumlichkeiten entsprechend gewählt Dies gilt auch für die Kombination der Platten untereinander. Die Installation kann sowohl am Boden liegend als auch durch Hängung präsentiert werden

6 Variationsmöglichkeiten Die Säulen der Macht Eine weitere Möglichkeit der Präsentation besteht darin, jeweils 12 Würfelobjekte übereinander zu stellen und damit die Regierungschefs zu Säulen verbinden. Der Abstand zwischen den Säulen entspricht genau der Seitenlänge eines Würfels von 15cm. Durch die Anzahl von 194 Würfeln ergeben sich 18 Säulen. 3. Präsentationsmöglichkeit (Ausschnitt) Diese Form der Installation hat den Vorteil auch freigestellt im Raum stehen zu können, etwa in kreisförmiger Anordnung. Auch Hängung der Säulen an der Wand ist möglich. Bei dieser Präsentation entfällt zwar die obere und untere Seitenansicht der einzelnen Würfel, dafür entsteht jedoch eine völlig neue vierte Rückseitenansicht, die wiederum mit der kompletten Weltkarte bemalt werden könnte, wobei jede der Säulen 10 Längengrade der Weltkarte repräsentieren würden

7 Machtpyramide 4. Präsentationsmöglichkeit Höhe 2,60 m Breite 4,00 m Säulen der Macht (Ausschnitt) Höhe 2,10 m - 6 -

8 Weitere Präsentationsmöglichkeiten Die einzelnen Würfel komplett oder in Gruppen zusammengeschoben ergeben fünf völlig neue Ansichtsweisen: (Ausschnitt von ca. 1/8 der Gesamtfläche) (Ausschnitt von ca. 1/8 der Gesamtfläche) Komplett zusammen geschoben ergeben die Würfel ein Flächenmaß von 1,80 x 2,70 Metern. Großflächige Fotoreproduktionen dieser Darstellungsweise könnten die Installation ergänzend begleiten

9 Einen wichtigen und wesentlichen Bestandteil der Installation bildet ein Gitterkorb, der sogenannte Unsterblichkeits-Sarkophag : Bei Regierungswechsel eines Staates wird das Würfelobjekt des jeweiligen Landes in den dafür vorgesehenen Gitterkorb abgelegt und der ausgewechselte Staatschef durch den amtierenden innerhalb der Installation ersetzt. Die Installation könnte jährlich durch einen weiteren Korb erweitert werden. Über die Jahre hinweg würden damit diese Gitterkorb-Objekte proportional in dem Maße gefüllt und anwachsen, als Regierungswechsel auf der Welt stattfinden. Ein vereinbarter Wartungsvertrag wird die Aktualität der Installation auf Jahre hinweg gewährleisten

10 Wer regiert die Welt Stoffsammlung und Gedanken für eine Konzeption Voraussetzung Voraussetzung für die Arbeit Wer regiert die Welt war meine Neugierde, wissen zu wollen, wie die Welt beschaffen ist, d.h. wie viele Länder gibt es, wie viele Menschen leben dort und von wem werden diese regiert. Wie heißen die Regierungschefs und wie sehen sie aus. Wie ist z.b. auf oberster Regierungsebene das Verhältnis von Männer/Frauen. Große politische Brisanz und Aktualität Die Weltgemeinschaft kann man als eine untereinander friedlich oder feindlich gesinnte Familie betrachten. Es gibt Blockbildungen und Bündnisse, Interessengemeinschaften oder Kriege. Derzeit befindet sich die Völkergemeinschaft aufgrund der Irak-Krise auf dem Prüfstand in der UN, neue Blockbildungen scheinen daraus hervorzugehen. Persönliche Motivation Neben anderen künstlerischen Projekten beschäftige ich mich seit Jahren mit der Portraitmalerei. Der Mensch, aber hauptsächlich der Kopf fasziniert, reizt mich, und dieser Reiz bringt den Quadratschädel, oder squarehead oder auch cabeza quadrada in allen Varianten der Betrachtungsmöglichkeit, im Laufe des Schaffens zu seiner malerischen besten Ausdrucksweise. Als Folgeprojekt zur Installation Augsburger Stadtrat 2002 entsteht im Jan die Idee für die Installation Wer regiert die Welt. Wer sind die Repräsentanten der Weltstaatenfamilie? Wie sehen diese aus? Durch die Portrait-Malerei kann die Wesenhaftigkeit des Menschen, hier der Politiker, klarer herausgehoben und besser darstellt werden. Gemalte Portraits haben mehr Seele als dies bei fotographischen Darstellungen möglich wäre, (selbst bei naturwissenschaftlichen Büchern wie z.b. in der Biologie wird der Zeichnung und Aquarell gegenüber Fotografie der Vorzug gegeben, weil viel natürlicher, lebendiger und vielschichtiger). Weitere Gedanken: Interessant ist auch der Gedanke einer Darstellung der Weltenfamilie, in der auf einzigartige Art und Weise alle zusammen kommen. Vor dem Herrn sind alle gleich, unabhängig von Macht und Geld, militärische Überlegenheit, Größe des Landes und Bruttosozialproduktes, Reichtum an Bodenschätzen, Anzahl der Einwohner ect

11 Endlichkeit aller Menschen Durch den Unsterblichkeits-Sarkophag, in den alle abgewählten, geputschten, ermordeten oder verstorbenen Regierungschefs kommen, wird wieder einmal auf die Endlichkeit aller menschlichen Wesen hingedeutet. Die erdige Farbe der Würfel, die auch an Asche und Ton erinnert, unterstreicht diese Aussage. Die auf der Oberfläche der Leinwand befindlichen Flecken, Risse und Scharten, welche menschlicher Haut nicht unähnlich sind, wurden ebenfalls als bewusstes Gestaltungselement bei der Ausführung der Installation mit eingesetzt. Die dargestellten Personen werden vollkommen wertneutral portraitiert und nicht in irgendeiner Art und Weise gewertet und somit vollkommen ihrer Würde belassen. Alle Hintergrundinformationen sowie sämtliche Fotografien, die als Vorlage für die Portraits dienten, wurden aus dem Internet entnommen. Wilhelm Bronner Atelier GHS Rehmstraße 4/III D Augsburg Tel: +49(0) Mobil:

12 WILHELM BRONNER 1954 geboren in Memmingen 1976 freischaffender Maler 1981 Kunstförderpreis der Stadt Augsburg EINZELAUSSTELLUNGEN (Auswahl) 1977 Färberhaus 1980 Galerie 79, München 1981 Kellergalerie, Städt. Kunstsammlungen, Augsburg 1983 Galerie Horst Dietrich, Berlin Galerie Hierling, München 1984 Henri Gallery, Washington DC, USA Facchetti & Burk Gallery, New York City, USA 1985 Amerini, Florenz, Italien 1986 Galerie Horst Dietrich, Henri Gallery, Washington DC, USA Kolping Galerie, Augsburg 1987 Kleines Kunsthaus, Stuttgart 1988 Galerie Hierling, München 1989 Galerie im Schlößchen, Bobingen 1992 Atelierausstellung, Augsburg 1994 Antonspfründe, Augsburg 1996 Antonierhaus, Städt. Kulturamt, Memmingen 1997 Antonspfründe, Augsburg Salomohaus, Augsburg 1998 Casa Rurale, Saturnia, Italien Palazzo, Montefano, Bologna, Italien 1999 Einladung der Stadt Arica/Chile zum Kulturaustausch Casa de la Cultura, Arica, Chile Galeria Dr. Faust, Arica, Chile Goethe-Institut, Santiago, Chile Stellwerk, Kassel Städt. Galerie am Graben, Augs burg 2000 Maison Bomfin, Olinda/Recife, Brasilien Theater Augsburg Stadttheater Landsberg Museum Oberschönenfeld 2001 Städt. Galerie am Graben, Augsburg 2002 Verlagshaus Gruner+Jahr, München Schloß Neuburg/ Kammel Galerie MZ, Augsburg AUSSTELLUNGSBETEILIGUNG (Auswahl) Seit 1979 Beteiligung an der Großen Schwäbischen Kunstausstellung, Augsburg 1979/82/85 Große Münchener Kunstausstellung 1985 Schwäbischer Kunstpreis der Kreissparkasse Augsburg 2002 Stadttheater Augsburg ÖFFENTLICHE ANKÄUFE (Auswahl) Bayerische Staatsgemäldegalerie, München Städt. Kunstsammlungen, Augsburg Deuter Sport, Gersthofen Hessingklinik, Augsburg Laserzentrum, Augsburg Sparkasse Schwabmünchen Palazzo Montefano, Bologna, Italien Infratest Burke, München Museum Oberschönenfeld Fondaco Jacobo, Augsburg Verlagshaus Gruner & Jahr, München Kontakt: Wilhelm Bronner Atelier GHS Rehmstraße 4/III D Augsburg Tel: +49(0) Mobil: