Schwanger und verzweifelt? Krisenhotline Beratungsmöglichkeiten Anonyme Geburt Babynest
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- Jobst Bösch
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1 Schwanger und verzweifelt? Krisenhotline Beratungsmöglichkeiten Anonyme Geburt Babynest 00
2 Es ist mir ein Herzensanliegen, dass Sie Hilfe erhalten, wenn Sie sich als schwangere Frau in einer verzweifelten Situation befinden. So habe ich mich für die Möglichkeit der kostenlosen anonymen Beratung und der anonymen Geburt eingesetzt und auch das Babynest beim St. Johanns Spital initiiert. Ganz besonders wichtig ist es, dass Sie als schwangere Frau in einer Notsituation rund um die Uhr kompetente Beratung und Hilfe erhalten. Es wurde daher eine Krisenhotline eingerichtet, sodass Sie Tag und Nacht Hilfe bekommen können. Ich bitte Sie sehr herzlich nicht zu zögern, diese Hilfe auch in Anspruch zu nehmen. Vielleicht ist es für Sie mit Unterstützung doch möglich, Ihr Kind selbst zu betreuen, vielleicht kommt auch eine Adoption in Frage. Selbstverständlich können Sie sich auch gerne an eine der angeführten Beratungseinrichtungen wenden, dort nehmen sich geschulte Fachleute Ihrer Sorgen an. Selbst in zunächst ausweglos erscheinenden Situationen werden Sie mit Unterstützung sicher einen guten Weg für sich selbst und für Ihr Kind finden. Landesrätin Dr. Maria Haidinger Kostenlose und anonyme Beratung Wenn Sie glauben, dass für Sie ein Leben mit Ihrem Kind schwierig oder überhaupt nicht möglich ist oder Sie sich durch andere schwerwiegende Probleme belastet fühlen, bieten wir Ihnen kostenlose und anonyme Hilfe an. Die Krisenhotline Telefonnummer steht Ihnen Tag und Nacht 24 Stunden zum Nulltarif zur Verfügung. Sie werden beraten und es werden Ihnen Kontakte zu Personen und Einrichtungen vermittelt, die konkret und diskret helfen können. Sie können sich aber auch selbst an eine der angeführten Kontaktadressen wenden. In der Beratung werden Ihnen verschiedene Hilfsmöglichkeiten in Bezug auf Ihre soziale, finanzielle und psychische Notsituation aufgezeigt. Vielleicht ist es mit diesen Unterstützungen doch möglich, dass Sie Ihr Kind bei sich behalten. Ist dies nicht der Fall, gibt es für Sie und Ihr Kind noch andere Möglichkeiten wie z. B. die Übergabe an Pflegeeltern oder Adoption. Adoption Diese kann in Form einer inkognito Adoption oder einer offenen Adoption erfolgen. Im ersten Fall wird Ihnen der Name und die Adresse der zukünftigen Adoptiveltern nicht bekannt gegeben. Das Kind hat aber auf jeden Fall die Möglichkeit, bei Volljährigkeit zu erfahren, wer die Mutter bzw. die Eltern sind. Damit bleibt auch im Fall einer Adoption das Grundrecht eines Menschen auf Beantwortung der Frage nach seiner Herkunft gewahrt. Dies kann auch für Ihr Kind einmal bedeutsam werden. Adoptionsvermittlungen führt das zuständige Jugendamt durch. 2 3
3 Kostenlose und anonyme Beratungsmöglichkeiten Stadt Salzburg Aktion Leben Salzburg Tel.: 0662/ Familienberatung der Caritas Tel.: 0662/ Familienberatung des Landes Tel.: 0662/ Familienberatung der Lebenshilfe Tel.: 0662/ Familienberatung KOKO Tel.: 0662/ Familienberatungsstelle der Pro Juventute Tel.: 0662/ FamilienKrisenberatung des Kinder- Schutzzentrums Tel.: 0662/44911 Frauengesundheitszentrum ISIS Tel.: 0662/ Frauenhaus Salzburg Tel.: 0662/ Ambulante Beratungen nach Terminvereinbarung Frauenhilfe Salzburg Tel.: 0662/ Frauennotruf Tel.: 0662/ Interventionsstelle Salzburg Tel.: 0662/ Jugendwohlfahrt, Referat Soziale Kinder- und Jugendarbeit Tel.: 0662/ Kinder- und Jugendanwaltschaft Salzburg Tel.: 0662/ Magistrat Salzburg, Stadtjugendamt Tel.: 0662/ oder 3280 Mutter- und Elternberatung des Landes in der Stadt Salzburg Tel.: 0662/ oder 2887 Stadt Salzburg Partner- und Familienberatung der Erzdiözese Salzburg Tel.: 0662/ Pro Mente Salzburg Tel.: 0662/ Sexualberatungsstelle Tel.: 0662/ Sonderauftrag für psychosomatische Medizin am Landeskrankenhaus Tel.: 0662/ Land Salzburg Mutter- und Elternberatung des Landes Salzburg in den Bezirken Tel.: 0662/ oder 3576 Die Adressen und Beratungszeiten erfahren Sie unter 0662/ Verein pepp PRO ELTERN PINZGAU + PONGAU Tel.: 06542/56531 Salzburg- Umgebung Jugendwohlfahrt Tel.: 0662/ Hallein Jugendwohlfahrt Tel.: 06245/ Telefonseelsorge Tel.: 0662/142 Kostenlos und rund um die Uhr erreichbar Verein Frauentreffpunkt Tel.: 0662/ Verein Viele (besonders für ausländische Frauen) Tel.: 0662/ Familienberatung KOKO Krankenhaus Hallein Tel.: 0699/ St. Johann Jugendwohlfahrt Tel.: 06412/ Zell am See Jugendwohlfahrt Tel.: 06542/ Familienberatung der Lebenshilfe in Zell am See Tel.: 06542/ Tamsweg Jugendwohlfahrt Tel.: 06474/
4 Anonyme Geburt Wenn Sie verzweifelt sind und glauben, dass für Sie ein Leben mit Ihrem Kind nicht möglich ist, gibt es den Ausweg, Ihr Baby anonym in der Frauenklinik des Landeskrankenhauses, Müllner Hauptstraße 48, 5020 Salzburg, im Krankenhaus Oberndorf, Hallein, Schwarzach oder Mittersill zur Welt zu bringen. Was heißt anonyme Geburt? Sie bringen Ihr Baby im Krankenhaus zur Welt ohne Ihren Namen anzugeben. Sie werden so lange es erforderlich ist medizinisch betreut und können auch psychologische Hilfe in Anspruch nehmen. Nach der Geburt haben Sie die Möglichkeit, sich über die rechtliche Situation und weitere Schritte und mögliche Hilfen informieren zu lassen. Sie können nochmals frei entscheiden, ob Sie Ihr Kind mit nach Hause nehmen wollen oder unter Beibehaltung Ihrer Anonymität im Krankenhaus lassen. In diesem Fall gehen die Obsorgerechte für Ihr Kind auf den Jugendwohlfahrtsträger über. Es ist möglich Ihrem Kind einen Brief zu hinterlegen, in welchem Sie dem Kind Ihre Beweggründe für diesen Schritt darlegen oder auch eine andere Botschaft übermitteln können. Dieser Brief wird bis zur Volljährigkeit des Kindes beim Jugendamt versiegelt aufbewahrt. Nach seinem Aufenthalt im Neugeborenenzentrum wird das Baby durch das Jugendamt einer überprüften Pflegefamilie übergeben und ein Adoptionsverfahren eingeleitet. Sie sollten wissen, dass Sie Ihren Entschluss, ohne Ihr Kind weiter zu leben, bis zur rechtskräftigen Durchführung einer Adoption rückgängig machen können, sofern das Pflegschaftsgericht zustimmt; dass Sie durch gentechnische Untersuchungen, falls Sie das wünschen, Ihre Identität als Mutter nachweisen können. Babynest Wenn Sie verzweifelt sind und glauben, dass für Sie ein Leben mit Ihrem Kind nicht möglich ist und weder eine herkömmliche Adoption noch die anonyme Geburt in Frage kommen, gibt es noch einen Ausweg: Sie können Ihr Baby im Kinderspital anonym einer Schwester übergeben oder Ihr Baby unbeobachtet in das Babynest legen. Was passiert mit Ihrem Baby? Wenn Sie Ihr Baby in das Babynest gelegt haben, wird es umgehend von den Schwestern und den ÄrztInnen des Neugeborenenzentrums betreut. Beim Babynest befindet sich auch ein Stempelkissen, mit dem Sie einen Hand- oder Fußabdruck des Babys nehmen können. Sie haben damit ein Kennzeichen Ihres Kindes in der Hand. Mit Hilfe der Gentechnik können Sie auch später, falls Sie dies wünschen, Ihre Identität als Mutter nachweisen lassen. Nach seinem Aufenthalt im Neugeborenenzentrum wird das Baby durch das Jugendamt einer überprüften Pflegefamilie übergeben und ein Adoptionsverfahren eingeleitet. Sie können Ihr Kind bis zur rechtskräftigen Durchführung der Adoption wieder zu sich nehmen, sofern das Pflegschaftsgericht zustimmt. Babynest Örtlichkeit Wo befindet sich das Babynest und wie schaut es aus? Es befindet sich an der Außenmauer des St. Johanns-Spitals der Landeskliniken Salzburg, links vom Haupteingang (Müllner Hauptstraße), nach der kleinen Geschäftszeile. Durch eine Schwingtür kommen Sie an einen kleinen Platz, der immer etwas beleuchtet, aber unbeobachtet ist. Sie können die Babyklappe öffnen und Ihr Baby in das dahinterstehende Wärmebett legen. Bitte nehmen Sie den Informationszettel aus der Klarsichthülle mit. Darauf befindet sich ein Codewort, mit dem Sie anonym Auskunft über den Zustand Ihres Babys erhalten können. 6 7
5 IMPRESSUM: Verleger: Land Salzburg, Abteilung 2: Bildung, Familie, Gesellschaft, Leiter: Dr. Alfred Berghammer, Mozartplatz 8, 5020 Salzburg. Herausgeber: Familienreferat, Schwarzstraße 21, 5020 Salzburg in Zusammenarbeit mit den Landeskliniken und dem Referat für Soziale Kinder- und Jugendarbeit. Redaktionsteam: Dr. Gerlinde Akmanlar-Hirscher, Dr. Edith Egger, DSA Gabriele Haslmayer, Dr. Erna Hattinger, Mag. Gabriele Maierhofer, Dr. Marie-Luise Zuzan. Gestaltung: MLS Druck: Laber Druck Stand: März 2002
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