Mit Holz heizen. Mit Holz heizen. Ein heißer Ofen... vom Brennholz bis zum Ofen. Erneuerbare Energie im Wohnzimmer. Christa Klus-Neufanger

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1 Klus-Neufanger Ein heißer Ofen... Welches Holz ist zum Heizen geeignet? Wo kann ich Holz selbst schlagen oder beziehen? Wie gehe ich mit einer Motorsäge um? Wie und wo trockne ich Holz am besten? Welcher Ofen ist der richtige für mich? Und zum Schluss: Genießen Sie die angenehme Wärme vor Ihrem knisternden Holzofen! Mit Holz heizen So schlagen Sie den steigenden Energiepreisen ein Schnippchen: Steigen Sie um auf Holz. Als alternative Energiequelle wird es immer attraktiver. Holz ist kostengünstiger als Erdöl, Erdgas und Kohle und schont auch noch die Umwelt. Und das Allerbeste: Es wächst direkt vor Ihrer Haustür. Ausgestattet mit dem nötigen Know-how und der richtigen Ausrüstung brauchen Sie quasi nur noch zugreifen. Fragen zum Wie beantwortet dieses Buch: Christa Klus-Neufanger Mit Holz heizen vom Brennholz bis zum Ofen Erneuerbare Energie im Wohnzimmer

2 Wissenswertes zum Brennstoff Holz 19 Fichte Aussehen: Rinde erst hell rötlichbraun und leicht schuppig, später eher graubis rotbraun, in runden Schuppen abblätternd. Vierkantige, einheitlich grüne, spitze, glänzende Nadeln, oberseits rund um den Trieb sitzend, unterseits nach zwei Seiten geteilt. Holz: relativ hell gelblichweiß, dunkelt unter Lichteinfluss ab, Jahrringgrenzen gut erkennbar. Weicher roter Kern spricht für Rotfäule (qualitätsmindernd). Heizwert: 1500 kwh/rm bzw. 4,5 kwh/kg Bewertung: brennt schnell an und schnell ab, daher schnelle Wärme und hohe Brenntemperaturen. Dünne Scheite gut zum Anfeuern; Flammenbild ist sehr lebhaft, verbrennt oft laut spritzend und mit heftigem Funkenflug. Harzgehalt bei ausreichender Trocknung kein Problem bzgl. Verrußung. Mit Abstand preiswertestes Holz! Hainbuche Aussehen: oft in Mischbeständen mit Buche oder Eiche wachsend. Rinde glatt und grau bis grüngrau, mit auffälligen Ausbuchtungen im Längsverlauf. Häufig drehwüchsig wechselständige, länglicheiförmige Blätter, Rand scharf doppelt gezähnt. Sehr dünne, spitze Knospen, dicht an den Trieb gedrückt. Holz: gräulich bis gelblich weiß, deutlich unregelmäßiger Faserverlauf. Heizwert: 2200 kwh/rm bzw. 4,2 kwh/kg Bewertung: hervorragendes Brennholz (das schwerste unter den einheimischen Hölzern), von Hand außerordentlich schwer zu spalten.

3 20 Holz Brennstoff mit Zukunft Kiefer Aussehen: Rinde zunächst graugelb, später orangerot. Im Alter: orangefarbener Bereich auf die Krone beschränkt, unten Rinde auffallend rissig und dick. Nadeln zu zweit an einem Trieb, in sich leicht gedreht. Holz: Kernholz rötlich gelb, später rötlich braun. Splintholz (2 bis 10 cm breit) meist gelblich weiß gefärbt. Heizwert: 1700 kwh/rm bzw. 4,4 kwh/kg Bewertung: brennt sehr gut, relativ hoher Heizwert, wenig Glut. Für offene Kamine nicht geeignet, weil Harz- und Wassereinschlüsse beim Verbrennen in den Raum geschossen werden. Lärche Aussehen: Rinde erst glatt und graubraun, später dunkelrot-braune, innen auffallend karminrote Borke. Verliert im Winter ihre weichen, in Büscheln wachsenden Nadeln. Holz: starker Farbunterschied zwischen gelbem Splint und leuchtendrotem bis rötlichbraunem Kern. Jahrringe deutlich erkennbar. Heizwert: 1700 kwh/rm bzw. 4,4 kwh/kg Bewertung: wie Fichtenholz, lediglich geringe Glutbildung. Praxistipp An der Splintbreite lässt sich Kiefern- von Lärchenholz gut unterscheiden: Der Splintbereich der Lärche ist deutlich weniger breit, da sie schon sehr früh Kernholz bildet.

4 Wissenswertes zum Brennstoff Holz 21 Linde Aussehen: in Mitteleuropa mit zwei Arten auftretend: Winter- und Sommerlinde. Rinde erst glatt und grünlich grau bis braun, später flache Borke mit rötlich schimmernden Rissen. Blätter fast herzförmig rund, auf der Unterseite mit Achselbärten (bei Winterlinde orange, bei der Sommerlinde hell gefärbt). Knospen auffallend rot. Holz: sehr weich, homogen gelblich weiß. Muss sorgfältig gelagert werden, da anfällig für Pilzbefall. Heizwert: 1500 kwh/rm bzw. 4,1 kwh/kg Bewertung: für Laubholz relativ niedriger Brennwert, gut spaltbar. Eignet sich sehr gut als Sommerholz, wenn also nur für kurze Zeit etwa am Abend mit wenig Energie etwas Wärme erzeugt werden soll. Pappel Aussehen: mit vielen verschiedenen Arten auftretend. Im Wald am häufigsten: Die Aspe oder Zitterpappel mit auffallend glatter Rinde und großen rautenförmigen Ausbuchtungen. Eiförmiges Blatt mit sehr kurzer Spitze und etwas gekräuseltem Rand, das sich beim leisesten Wind bewegt (Zitterpappel!). Holz: schmutzigweiß bis gelblich weiß. Aufgrund langer Fasern schlecht zu spalten. Heizwert: 1200 kwh/rm bzw. 4,1 kwh/kg Bewertung: geringer Brennwert, deshalb geringer Preis. Eignet sich gut als Sommerholz, wenn Sie es nicht so warm haben wollen.

5 22 Holz Brennstoff mit Zukunft Tanne Aussehen: dunkelgraue Rinde, in der Jugend mit Harzblasen, im Alter in Felder zerbrechend. Nadeln nach zwei Seiten gescheitelt, unterseits mit schmalen weißen Bändern. Holz: gelblich bis rötlich weiß, Jahrringgrenzen gut erkennbar. Heizwert: 1500 kwh/rm bzw. 4,5 kwh/kg Bewertung: wie Fichtenholz, geringe Glutbildung. Gut zum Anfeuern geeignet. Weide Aussehen: Am häufigsten im Wald sind Silberweide und Salweide. Rinde erst dünn, weißgrau bis grünlich, später dicke, längsrissige Borke. Blätter der Salweide mit dunkelrotem, behaartem Stiel. Eiförmige Knospen glänzend rot. Silberweiden haben oberseits seidig weiß behaarte Blätter, Knospen sind klein und grau behaart. Holz: meist auffällig breite Jahrringe, deutlicher Unterschied bei Splint und Kern. Heizwert: 1400 kwh/rm bzw. 4,1 kwh/kg Bewertung: als Brennholz wenig geeignet. Brennwert ähnlich gering wie Pappel. Eignet sich sehr gut als Sommerholz, wenn Sie es mal nicht so warm haben wollen.

6 Wissenswertes zum Brennstoff Holz 23 Scheitholz und seine Alternativen Holz kann in unterschiedlicher Weise als Energieträger verwendet werden. Besonders verbreitet ist es in Form von Scheiten, also auf eine bestimmte Länge zurechtgeschnitten und meist zusätzlich noch ein- oder mehrmals gespalten. Daneben sind auch Pellets, Hackschnitzel und Holzbriketts sehr beliebt, diese Energieträger können allerdings nicht vom Endverbraucher selbst hergestellt werden, weil dafür aufwendige Maschinen bzw. im Fall der Hackschnitzel große Lagerräume notwendig sind. Bezugsquellen für diese drei Energieträger finden Sie ab Seite 117. Scheitholz Nachdem der Brennholzkauf lange Zeit reine Vertrauenssache war, weil es keine allgemein gültigen Qualitätskriterien gab, auf die sich der Käufer berufen konnte, bestehen in Deutschland und Europa etwa seit dem Jahr 2008 einige Normen für Brennholz in Form von Stückholz. Wenn Sie also Brennholz bei einem Händler kaufen, sollten Sie auf entsprechende Gütesiegel und Zertifizierungen achten. Folgende Normen gibt es für Scheitholz zurzeit: EN : Diese Euronorm legt Qualitätsklassen und entsprechende Spezifikationen für Stückholz im Euroraum fest. Sie wird für Stückholz im nichtindustriellen Bereich verwendet, das aus Vollbäumen ohne Wurzeln, aus chemisch unbehandelten Holzrückständen, aus Stammholz oder Waldrestholz hergestellt wurde. Dadurch sollen gerade Hausinhaber unterstützt werden, deren Heizkesselanlagen empfindlich gegenüber der Brennstoffqualität sind. EN : Diese Euronorm bindet die gesamte Produktions- und Lieferkette von Holz als Brennstoff in die Zertifizierung ein; es liegt ein erweiterter Qualitätsanspruch vor. Der Handel mit Stückholz soll damit effizient und homogen, das Vertrauen des Verbrauchers in den Rohstoff soll gestärkt werden. RAL-GZ 451: Der Gütegemeinschaft Brennholz e.v. wurde am in Sankt Augustin vom RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.v. die Berechtigung zur Verleihung des RAL Gütezeichens Brennholz, RAL-GZ 451, verliehen. Die Gütegemeinschaft Brennholz e.v. ist damit Träger des Gütezeichens Brennholz. Sie verleiht es an Betriebe, die Brennholz herstellen oder herstellen lassen, wenn sie die Güte- und Prüfbestimmungen erfüllen. Das Gütezeichen Brennholz wird für Scheitholz und für Hackschnitzel verliehen. Es zeichnet sich aus durch: eine klare Holzartendeklaration, eine Holzfeuchte von max. 22 Massen-% beim Scheitholz bzw. einen Wassergehalt unter 20 % im Lieferzustand bei Hackschnitzel, definierte Größengrenzwerte für die Scheite und Hackschnitzel, frei von Schimmel, Feuchte und Insekten, frei von Fremdstoffen, eine faire und nachvollziehbare Mengenabrechnung, Anlieferungsprotokoll mit Nachweis des Volumens und Kundenmerkblatt für Gebrauch und Lagerung des Holzes. Betriebe der Gütegemeinschaft Brennholz e.v. führen eine permanente und sorgfältige Eigenüberwachung ihrer Produkte durch und werden regelmäßig durch unabhängige Gutachter kontrolliert. Gütezeichen Brennholz