MICHAEL ZIEGELWAGNER. Unbekannt in deutschem Land sind Café und Würstelstand

Größe: px

Ab Seite anzeigen:

Download "MICHAEL ZIEGELWAGNER. Unbekannt in deutschem Land sind Café und Würstelstand"

Jutta Sachs
vor 7 Jahren
Abrufe

1 MICHAEL ZIEGELWAGNER Unbekannt in deutschem Land sind Café und Würstelstand

2 Buch Immer wieder zieht es Deutsche nach Österreich, aber auch Österreicher gehen nach Deutschland: um dort zu arbeiten, um neue Ressentiments zu sammeln, aus schierem Leichtsinn oder einfach, weil an Deutschland praktisch kein Weg vorbeiführt, wenn man von Österreich nach Frankreich oder Belgien will. Dabei bietet gerade Deutschland dem Österreicher einiges, wie Michael Zie gel wag ner feststellt: Nur in Deutschland wird die schlechte Laune des Österreichers für charmant gehalten, nur hier kann man eine brachliegende Nationalküche und eine deutsche Sprache bestaunen, die sich zur österreichischen verhält wie Marschmusik zur Mozartoper.»Michael Ziegelwagner schwingt die Satirekeule er trifft die Deutschen hart, die Österreicher aber härter. ( ) Er redet nicht nur vom typisch österreichischen Grant. Er praktiziert ihn. Er erhebt ihn zur Kunstform, um ihm vielleicht doch noch ein paar Wahrheiten zu entlocken.«alois Pumhösel, Der Standard Autor Michael Ziegelwagner, geboren 1983 in St. Pölten (Niederösterreich), studierte Journalismus in Wien wurde er mit dem Satirepreis der Akademie Graz ausgezeichnet. Er schrieb u. a. für den Standard (Wien) und die taz (Berlin), seit 2009 ist er Redakteur des Satiremagazins Titanic. Er wohnt in Frankfurt am Main (Deutschland), möchte darauf jedoch nicht angesprochen werden.

3 Unbekannt in deutschem Land sind Café und Würstelstand

4 Die Originalausgabe erschien 2011 unter dem Titel»Café Anschluss«im Atrium Verlag AG, Zürich. Das FSC -zertifizierte Papier Holmen Book Cream für dieses Buch liefert Holmen Paper, Hallstavik, Schweden. 1. Auflage Taschenbuchausgabe Januar 2013 Blanvalet Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München Copyright by Atrium Verlag AG, Zürich, 2011 Umschlag: Illustration Johannes Wiebel punchdesign, unter Verwendung eines Motivs von funkypoodle/shutterstock.com wr Herstellung: sam Satz: Uhl + Massopust, Aalen Druck und Einband: GGP Media GmbH, Pößneck Printed in Germany ISBN:

5 Für Patricia Sämtliche Österreicher in diesem Buch sind frei erfunden. Die Deutschen hingegen gibt es wirklich. Das ist ein Gedanke, an den man sich erst gewöhnen muss.

7 INHALT ERSTES KAPITEL 11 Der Österreicher, ein knappes Gut. Eine Zugfahrt von Wien nach Frankfurt. Deutsche Menschen, deutsche Bäume. Eine Dame liebt Österreich und versteht nicht, wie man nach Deutschland ziehen kann. Sie hat recht. ZWEITES KAPITEL 25 Du großes Deutschland. Wien und Frankfurt, zwei lebenswerte Städte. Alles in Frankfurt erinnert an Wien. Doktor Heinrich Hoffmann. Die Habsburger in Frankfurt, Goethe über die Habsburger in Frankfurt. Schweizer Literatur in Österreich. DRITTES KAPITEL 37 Im Café Anschluss. Was der Hesse mit der Sprache tut. Droht mir das Schicksal der küchendeutsch sprechenden Namibier? Vom Nutzen, österreichisch zu sprechen. Zeichentrickdeutsche. Mitleid mit einem deutschen Kind ob der Sprache, die es einst sprechen wird.

8 VIERTES KAPITEL 53 Was Frankfurter Essen nennen. Unbekannt im deutschen Land sind Café und Würstelstand. Deutsche Kaffeehäuser ein Irrweg. Ratschläge zur Verösterreicherung der deutschen Kaffeehäuser. Frankfurter und Wiener Kellner im Unfreundlichkeitswettbewerb Gleichstand. Ich verbessere das deutsche Essen. FÜNFTES KAPITEL 67 Wem gehört Hitler? Deutsche heute: die unbegabteren Nazis. Rechtsextremismus ist in Österreich ein gutes Geschäft. Warum deutsche Politik so kompliziert ist. Warum österreichische Politik so einfach ist. Ein Versuch in kontrafaktischer Geschichtsschreibung. SECHSTES KAPITEL 81 Kurzbesuch in Wien. Was stellt mein Gehirn mit der Stadt an? Drei Versuche, das Heimweh zu kultivieren. Wie funktioniert der österreichische Film? Erster Versuch gescheitert. Ein bescheidener Vorschlag, aus der österreichischen Literatur süßes Heimweh zu saugen: zweiter Versuch gescheitert. Dritter Versuch: die Kronen Zeitung.

9 SIEBENTES KAPITEL 97 Österreichische Schlamperei, deutsche Gründlichkeit aber nicht auf Friedhöfen. Welches Volk liebt den Tod mehr? Ich entdecke einen rotweißroten Kranz auf dem Frankfurter Hauptfriedhof, gewidmet von der»österreichischen Gesellschaft«. Was sind das für welche? Was machen die hier? Und will ich sie kennenlernen? (Lieber nicht.) TRAUMKAPITEL 109 NEUNTES KAPITEL 129 Ein Brief, eine Verabredung, eine herrliche Nationalistin. Neunzig deutsche Bundesländer. Palatschinkenbestellungen als Gesten der Herablassung. Frankfurter Türme, Prager Fürze. Was das Schlimmste ist. ZEHNTES KAPITEL 141 Auf der Autobahn. Deutschland verschwindet aber noch ist es da! Deutsche nicht verstehen. Die Todespolonaise. Finale mit Pauken und Trompeten. SCHLUSS. HEIMATURLAUB 157

11 ERSTES KAPITEL Der Österreicher, ein knappes Gut. Eine Zugfahrt von Wien nach Frankfurt. Deutsche Menschen, deutsche Bäume. Eine Dame liebt Österreich und versteht nicht, wie man nach Deutschland ziehen kann. Sie hat recht. Brauchen wir Deutschland? Nein. Wir brauchen auch Tschechien nicht unbedingt. Uns fehlt die Slowakei nicht zu unserem Glück, und wir können mit Italien wenig anfangen. Nicht einmal das Land hinter dem Bindestrich von Österreich-, -Ungarn, vermissen wir besonders schmerzlich. Auch den Balkan benötigen wir nicht, im Gegenteil, er stört uns sogar ein bisschen mehr als die anderen Staaten, weil er unseren historisch gewohnten Zugang zum Mittelmeer blockiert aber dieses Problem ließe sich schon mit einem schmalen Streifen asphaltierten österreichischen Staatsgebiets quer durch Slowenien lösen, als Dankesgeste der Slowenen, die wir 2004 in die EU gelassen haben. Die Schweiz hängt nur mit einem Zipfel an Österreich, und Liechtenstein ist zu klein, um unangenehm aufzufallen. Es lässt sich behaupten, dass wir mit den meisten unserer Nachbarstaaten gut auskommen. Ein Land nur, ein einziges, bleibt uns fremd: der riesenhafte, unheimliche Staatsklotz im Norden. 11

12 UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE Michael Ziegelwagner Unbekannt in deutschem Land sind Café und Würstelstand Als Österreicher unter Deutschen ERSTMALS IM TASCHENBUCH Taschenbuch, Broschur, 160 Seiten, 11,8 x 18,7 cm ISBN: Blanvalet Erscheinungstermin: Dezember 2012 Marschmusik vs. Mozartoper ein Österreicher rechnet ab! Deutsche gehen nach Österreich... um zu studieren, um Urlaub zu machen oder um ihren Lebensabend auf Kosten österreichischer Nerven zu verbringen. Österreicher gehen nach Deutschland, um neue Ressentiments zu sammeln, aus schierem Leichtsinn oder um dort zu arbeiten wie Michael Ziegelwagner. Wie ein Ethnologe einen bislang unbekannten Stamm in Papua-Neuguinea beschreibt er die eigenartigen Gebräuche und seltsamen Verhaltensweisen jener Nachbarn, die den Österreichern schon immer ein wenig zu laut, zu kräftig und zu unkultiviert erschienen: die Deutschen!

Ähnliche Dokumente

Marc & Jolyne Schürmann. Urlaub mit deinen Eltern halte ich für keine gute Idee

Marc & Jolyne Schürmann. Urlaub mit deinen Eltern halte ich für keine gute Idee Marc & Jolyne Schürmann Urlaub mit deinen Eltern halte ich für keine gute Idee Marc & Jolyne Schürmann Urlaub mit deinen Eltern halte ich für keine gute Idee 222 Dinge, die Liebespaare sich mal sagen