Voraussetzungen zu Caesars Aufstieg

Transkript

1 Voraussetzungen zu Caesars Aufstieg a) fehlende römische Expansionsstrategie: Willkür statt Verantwortung kurzfristiges Handeln nach Eigeninteressen statt langfristiges staatspolitisches Planen

2 Voraussetzungen zu Caesars Aufstieg b) Abkehr vom Milizheer: Soldaten fühlten sich nicht mehr ihrem Land, sondern ihrem Feldherrn verbunden

3 Voraussetzungen zu Caesars Aufstieg Sulla: Vorbild und Warnung

4 Caesars Aufstieg 100 Geburt in Rom Unter Sulla: Caesar trotzt Sulla, muss fliehen Militärdienst im gr. Osten; Verdienste für Tapferkeit 78 Erster Auftritt als Anwalt 75 Rhetorikstudium bei Apollonios Molon in Rhodos 69 Quaestur: frühestmöglicher Zeitpunkt

5 Der aufsteigende Stern: Pompeius der Krieger 106 Geburt, Vater Feldherr 79 Sieger auf Sullas Seite, Triumph; Beiname: magnus 72 Niederschlagung des Sertorius, letzter Marianer, in Spanien 71 Beendet Spartacusaufstand, von Crassus zu Hilfe gerufen 70 Konsulat mit Crassus, ohne jegliche Ämterlaufbahn! Ende 70 Pompeius übernimmt keine Provinz: er bleibt in Rom 67 Sonderkommando: Erledigung der Piraterie 63 Neuordnung des Ostens durch Pompeius 60 Senat verweigert ihm Entlöhnung der Veteranen mit Siedlungsland

6 Caesar nähert sich seinem Ziel 63 Pontifex maximus 62 Prätor 61 Proprätur in Spanien 60 Wahl für das Konsulat von 59

7 Der Staatsstreich Pompeius: wollte ein Gesetz zur Ansiedlung seiner Veteranen hatte ungeheures Ansehen als Reichsfeldherr Caesar: wollte sich nicht vom Senat als Prokonsul zum Feldvermesser degradieren lassen wollte mehr Macht hatte das nötige Amt, um Entscheide zu fällen und durchzusetzen Crassus: hatte ungeheures Vermögen, mit dem er u.a. Caesars Wahlkämpfe finanziert hatte Cicero: hatte ungeheures rhetorisches Talent, gute Verbindungen, lehnte ab

8 Der Staatsstreich Nichts solle im Staat künftig geschehen, was einem von ihnen missfallen sollte. Sueton, Caesar 19,2 Sie sannen nicht auf Umsturz auch wenn am Ende genau das dabei herauskam. Aber sie wollten hervorragen, mehr Ansehen und Macht besitzen als andere. Werner Dahlheim: Caesar

9 Der Konsulat Pompeius Veteranengesetz im Senat zu Fall gebracht. Triumvirn rühren im Volk auf: Pöbel und Schlägertrupps knüppeln Mitkonsul Bibulus nieder: Gesetz wird angenommen Gesetzvorlagen Caesars werden mit Gewalt durchgebracht, keiner wagte Aufhebung der Gesetze wegen rechtswidrigen Zustandekommens, alle wurden durchgeführt Heirat Pompeius mit Julia Prokonsulat: für fünf Jahre Illyrien und Gallia Cisalpina; nach dem Tode das dortigen Statthalters noch Gallia Narbonensis: Legat mit Mann

10 Sicherung der Macht 58: Konsuln: Gabinius, Gefolgsmann des Pompeius Calpurnius Piso: Caesar heiratete dessen Tochter 58: Cicero wird von Volkstribun Clodius ruhig gestellt: Cicero geht freiwillig ins Exil Cato erhält Legat für Cypern Pompeius: für 5 Jahre für Getreideversorgung von Rom zuständig Caesars Chance: Senat wollte den grossen Pompeius klein sehen und sprach so die bedeutende Provinz Caesar zu.

11 Caesars Prokonsulat in Gallien kontinuierliche Unterwerfung aller gallischen Stämme Gefahr für Bündnis 56: Caesar verhandelte Bund neu aus: Er Gallien weitere 5 Jahre, Pompeius Konsulat 55 und Spanien, Crassus Syrien, je 5 Jahre. Höhepunkt: Vercingetorix versammelt gallische Stämme, verschanzt sich in Alesia Caesar siegte, Gallien war äusserst gewaltsam unterworfen: 50 Neuordnung und Beruhigung in Gallien erst durch Augustus

12 Wende des Bundes 54: Crassus erleidet katastrophale Niederlage gegen Parther bei Carrhae, kommt um Julia stirbt bei Geburt 52: anarchische Zustände in Rom: Pompeius vom Senat zum consul sine collega bestimmt: er schuf wieder Ordnung in Rom. Pläne der Optimaten: Pompeius und Caesar in die Fehde zu treiben, damit sie sich gegenseitig neutralisieren

13 Die Zeit nach Gallien Caesars Probleme: Nach dem Prokonsulat über Gallien verliert er sein Heer Ist er danach ohne Amt, wird man ihn als Privatmann für seine Rechtsverletzungen im Konsulat von 59 Prozesse machen und ihn ins Exil schicken

14 Caesars Vorkehrungen von Pompeius und Crassus erlassenes Gesetz: vor 1.März 50 darf nicht neu über die gallischen Provinzen verfügt werden Gallien könnte also an die Konsuln von 49 vergeben werden. Caesars Lösung: Er muss 49 einfach um den Konsulat bewerben. weiteres Problem: er kann sich nicht persönlich ums Konsulat in Rom bewerben: Caesars Lösung: alle 10 Volkstribunen bringen ein Plebiszit durch, dass ihm die Bewerbung in absentia erlaubt

15 Gegenvorkehrungen des Senats: Gesetz, dass Provinzen nicht zwangsläufig an den Konsul des Vorjahres vergeben werden Persönliche Bewerbung in Rom unabdingbar Pompeius: Will Konsulat Caesars verhindern, da er um 1. Stelle im Staat fürchtet, er verbündet sich daher mit dem Senat

16 Navigation in die Ausweglosigkeit Senat/Pompeius Caesar wirft Fehdehandschuh hin: rechtzeitige Ablösung in Gallien: Caesar muss sich 49 als Privatmann bewerben Rückkehr als Privatmann versprach Prozesswelle und Feindschaft mit Pompeius = ruhmloses Ende seiner Karriere Caesar fordert - ganz nach republikanischer Art - Ansehen und Ehre für seine für die Republik erbrachten Leistungen: diese Ehre besteht für ihn im Konsulat

17 Caesars Initiativen Antrag durch Volkstribun Curio: Pompeius und Caesar sollen gleichzeitig ihre Heere entlassen Antrag wird verworfen Vorschlag: Für das Privileg, sich in absentia bewerben zu dürfen, sei er bereit, auf das jenseitige Gallien und 8 Legionen zu verzichten. Gegner verlangte Verzicht aufs Konsulat Vermittlung Ciceros: Rückzug auf Illyrien mit 1 Legion, Bewerbung in absentia gestattet. Kontrovers diskutiert: abgelehnt.

18 Der Bürgerkrieg Am 11. Januar 49 überschreitet Caesar den Rubikon: = Eröffnung des Bürgerkriegs Pompeius/Senat geben Rom preis, ziehen sich nach Kampanien zurück: Plan: mit Seemacht Italien (und damit Caesar von der Nahrungsversorgung abschneiden) Rückzug von Pompeius/Senat nach Griechenland

19 Caesar, doch kein zweiter Sulla Caesar überrascht bei der Einnahme von Corfinium mit der Begnadigung der Gegner: Er habe seine Provinz nicht verlassen, um Verbrechen zu begehen, sondern um sich gegen die unwürdige Behandlung durch seine Feinde zur Wehr zu setzen. Erleichterung bei den nicht involvierten Landstädten letztes Angebot von Caesar: Er entlasse Heer und Provinz und bewerbe sich persönlich in Rom um das Konsulat, Bedingung: Auflösung aller in Italien ausgehobenen und stationierten Truppen sowie den Abzug des Pompeius nach Spanien. angenommen Caesar schlägt aus, da Pompeius die persönliche Aussprache verweigert.

20 Caesar, der Glückliche Caesar schlägt die spanischen Legionen des Pompeius spielend; Zweifrontenkrieg ist gebannt. Pompeius spielt auf Zeit, es wird brenzlig für Caesar: Caesars Heer in Griechenland ist von der Versorgung in Italien abgeschnitten Erfolg des Pompeius gegen Caesar bei Dyrrachium Optimaten drängen auf grosse Schlacht, Pompeius gibt nach Caesar gewinnt in Pharsalos, trotz kleinerer Armee, durch bessere Taktik Pompeius flieht

21 politische Struktur Galliens: grosse rivalisierende Völker: Häduer, Sequaner, Arverner... von mächtigen Adelsfamilien geführt Folgen: Ständige Auseinandersetzungen untereinander keine nationale Zusammengehörigkeit

22 Caesars Literarische Tätigkeit: commentarii de bello Gallico commentarii de bello civili de analogia Reden

23 commentarii de bello Gallico 8 Bücher, ca. eines pro Jahr von Letztes von seinem General Aulus Hirtius

24 commentarii de bello Gallico commentarii Gedächtnisstützen -Entwürfe, Protokolle, Skizze

25 Cicero, Brutus [262] Tum Brutus: orationes quidem eius mihi vehementer probantur. compluris autem legi; atque etiam commentarios quosdam scripsit rerum suarum. Valde quidem, inquam, probandos; nudi enim sunt, recti et venusti, omni ornatu orationis tamquam veste detracta.

26 Sprache und Stil Vorsätze: Maximum an elegantia (Cic. Brutus 261) Maximum an Regelmässigkeit Tamquam scopulum, sic fugias inauditum atque insolens verbum Caesar, de analogia, nach Aulus Gellius, noct. Att 1,10.4