WebDAV und FTP mit Plone

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1 Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig Fakultät für Informatik, Mathematik und Naturwissenschaften Oberseminar: Content Management mit Plone/Zope WebDAV und FTP mit Plone B.Sc. Christof Pieloth B.Sc. Jörg Kiesewetter Leipzig, Theorie 1.1 FTP ˆ beschreibt ein Protokoll zum Austausch und Verwalten von Dateien ˆ eigenständiges Protokoll auf der Anwendungsschicht des OSI-Schichtenmodells ˆ 1985 in RFC959 - File Transfer Protocol [1] (1985) speziziert ˆ Trennung von "control connection" und "data connection" Eigenschaften ˆ "control connection" unabhängig von der "data connection" ˆ "control connection" nutzt das TELNET-Protokoll [2] zur Kommunikation ˆ Datentransfer unterscheidet Daten in ASCII-Daten und Binär-Daten ˆ drei unterschiedliche Übertragungsmodi: Stream Mode, Block Mode, Compressed Mode Funktionsweise & Aufbau ˆ Aufbau einer "control connection" mittels TELNET [2] ˆ festgelegte Byte-Gröÿe ist 8 Bit ˆ Initiieren einer Datenverbindung Server horcht auf der "data connection" nach einem "transfer request"-befehl request-befehl entscheidet über die Richtung des Datentransfers Server initiiert eine Datenverbindung zu dem Port des Clients Aufbau der Datenverbindung nicht speziziert, aber meistens Three-Way- Handshake nach Aufbau der Datenverbindung sendet der Server eine Bestätigungsantwort an Client 1

2 1.2 WebDAV ˆ Web-based Distributed Authoring and Versioning ˆ sinngemäÿ: verteiltes, webbasiertes Verfassen von Inhalten und Versionierung ˆ Protokollerweiterung für das Hypertext Transfer Protocol ˆ Speziziert in den Request For Comments: RFC2518 HTTP Extensions for Distributed Authoring WEBDAV [3] (1999) RFC3253 Versioning Extensions to WebDAV [4] (2002) RFC3744 Access Control Protocol [5] (2004) RFC4918 HTTP Extensions for Web Distributed Authoring and Versioning [6] (2007) Motivation & Ziel ˆ Problem: Überwiegend nur lesender Zugri auf Daten mit HTTP möglich z.b. Browser ˆ Idee von WebDAV: 1. Web-based Distributed im Sinne von webbasiert und verteilt, 2. Authoring bezeichnet das kollektive Verfassen und Bearbeiten von Inhalten, und 3. Versioning bezeichnet allgemein das Protokollieren von Änderungen. ˆ Lösung: Erweiterung des HTTP um die fehlenden Funktionen Erweiterungen ˆ Properties bezeichnet Metainformationen die gelesen und gesetzt werden können ˆ Collections ermöglichen Hierarchien abzubilden, vergleichbar mit Ordnern ˆ Locking ermöglicht das Sperren und Entsperren von Ressourcen ˆ neue Methoden, Header und Status-Codes ˆ Nutzung von XML im Entity-Body ermöglicht diese Erweiterungen Funktionsweise & Aufbau ˆ Grundlage der Übertragung ist ein Anfrage/Antwort-Ablauf (Request/Response) ˆ Aufbau, Struktur und Ablauf dieser Anfragen und Antworten sind in den Spezi- kationen von HTTP und WebDAV genau festgelegt ˆ HTTP und WebDAV sind vom Übertragungsprotokoll unabhängig, jedoch wird fast ausschlieÿlich TCP/IP verwendet ˆ Beispiel: Request: DELETE / records / HTTP /1.1 Host : www. example. com 2

3 Response: HTTP / Multi - Status Content - Type : application / xml ; charset =" utf -8" <? xml version ="1.0" encoding =" utf -8"? > <D: multistatus xmlns :D =" DAV :" > <D: response > <D: href > http :// www. example. com / records / foo </ D: href > <D: status > HTTP / Locked </ D: status > </ D: response > </ D: multistatus > 2 Praxis 2.1 FTP: Konguration Plone/Zope ˆ Einrichtung auf beschrieben [7] 1. Eintrag in Kongurationsdatei: < plone directory >/ zinstance / parts / instance / etc / zope. conf <ftp - server > address <port > </ ftp - server > 2. Neustart von Plone: <plone directory >/ zinstance / bin / plonectl restart 3. weitere Einstellungen im Zope-Management-Interface z.b FTP-Zugri unter dem Tab Security für jede Plone-Site denieren ˆ Permissions setzen für: FTP access 5. Dateien können automatisch in Plone-Objekte (Sites, Links,...) konvertiert werden ˆ Deklaration spezieller Konvertierungsalgorithmen unter Contents portal_transforms ˆ Festlegung anzuwendender Regeln unter Contents content_type_registry Eingabe: MIME-Type oder der Dateiendung Ziel: Plone-Objekt 2.2 FTP: Konguration der Clients Linux ˆ GNOME und KDE besitzen built-in Clients ˆ Einbindung einer FTP-Quelle mit eingeschränktem Zugri in Gnome Virtual File System (GVFS): Ort Verbindung zu Server... Dienste-Typ: FTP (mit Zugangsbeschränkung), oder 3

4 Windows direkt in der Adressleiste von Nautilus als URL: GVFS authentiziert sich gegen den root-pfad, wofür globale Zope-Benutzer eingerichtet werden müssten die Erweiterung inqbus.zopeftp ermöglicht die Angabe eines Startpfades und somit die Nutzung von Plone-Benutzer ˆ gängige FTP-Clients für Windows können verwendet werden ˆ Einbindung einer FTP-Quelle mit eingeschränktem Zugri in FileZilla: Adresse, Benutzername, Passwort, Port eingeben und den Button Quickconnect betätigen 2.3 WebDAV: Konguration Plone/Zope ˆ Einrichtung auf beschrieben [8] 1. Eintrag in Kongurationsdatei: < plone directory >/ zinstance / parts / instance / etc / zope. conf <webdav - source - server > address 1980 force - connection - close </ webdav - source - server > off ˆ Adresse kann aus <ip>:<port> oder nur <port> bestehen ˆ bei falscher Angabe der IP-Adresse ist der gesamter Server unerreichbar! 2. Neustart von Plone: <plone directory >/ zinstance / bin / plonectl restart 3. weitere Einstellungen im Zope-Management-Interface z.b WebDAV-Zugri unter dem Tab Security für jede Plone-Site denieren ˆ Permissions setzen für: Manage WebDAV Locks WebDAV Lock items WebDAV Unlock items WebDAV access 5. Dateien können automatisch in Plone-Objekte (Sites, Links,...) konvertiert werden ˆ Deklaration spezieller Konvertierungsalgorithmen unter Contents portal_transforms ˆ Festlegung anzuwendender Regeln unter Contents content_type_registry Eingabe: MIME-Type oder der Dateiendung Ziel: Plone-Objekt 4

5 GVFS-Problem 2.4 WebDAV: Konguration der Clients Linux ˆ GNOME und KDE besitzen built-in Clients ˆ Einbindung einer WebDAV-Quelle in Gnome Virtual File System (GVFS): Ort Verbindung zu Server... Dienste-Typ: WebDAV (HTTP) / sicheres WebDAV (HTTPS), oder direkt in der Adressleiste von Nautilus als URL: dav://<hostname>:<port> bei der Authentizierung, siehe FTP ab Seite 3 ˆ weitere Clients: Windows cadaver Kommandozeilen-Client für WebDAV davfs2 Ermöglicht das Mounten einer WebDAV-Quelle als Dateisystem ˆ built-in Client bildet WebDAV-Quellen auf sog. Webordner ab ˆ Einbindung einer WebDAV-Quelle unter Windows XP: Arbeitsplatz Extras Netzlaufwerk verbinden Onlinespeicherplatz anfordern oder mit einem Netzwerkserver verbinden Weiter Eine andere Netzwerkressource auswählen... ˆ Einbindung einer WebDAV-Quelle unter Windows 7: Computer Netzlaufwerk verbinden Verbindung mit einer Website herstellen, auf der Sie Dokumente und Bilder speichern können Weiter Eine benutzerdenierte Netzwerkadresse auswählen... ˆ NetDrive kann eine WebDAV-Quelle als Laufwerk einbinden WebDAV: Probleme & Hinweise ˆ Probleme mit einigen Anwendungen und Clients ˆ manche Anwendungen erstellen während des Bearbeitens temporäre Dateien, die ebenfalls von Plone verarbeitet werden und somit auf der Plone-Site sichtbar sein können ˆ seit Windows Vista ist eine Authentizierung nur noch über HTTPS erlaubt ˆ alle Verschlüsselungsmöglichkeiten von HTTP anwendbar ˆ verschieben und Umbenennen wird auf dem Server oft durch COPY-DELETE ausgeführt, wodurch Daten verloren gehen können ˆ oft Probleme mit Umlauten und Sonderzeichen 5

6 3 Zusammenfassung ˆ einfache Konguration ˆ gute Möglichkeit für Up- und Download mehrerer Dateien ˆ komfortable Nutzung externer Anwendungen durch Datenkonvertierung möglich ˆ FTP mit Einschränkungen Benutzer sieht gesamte Verzeichnisstruktur Rechtemanagement funktioniert aber trotzdem ˆ WebDAV ohne Einschränkungen seitens Plone nutzbar voll funktionsfähiges Rechtemanagement direktes Arbeiten mit Dateien auf dem Server möglich Probleme mit einigen Anwendungen und Clients ˆ gleichwertige Unterstützung in den Betriebssystemen Literatur [1] J. Postel and J. Reynolds. RFC959 - File Transfer Protocol (FTP), Oktober [2] J. Postel and J. Reynolds. RFC854 - TELNET PROTOCOL SPECIFICATION, Mai [3] Y. Goland, E. Whitehead, A. Faizi, S.R. Carter, and D. Jensen. RFC HTTP Extensions for Distributed Authoring WEBDAV. The Internet Society, Februar [4] G. Clemm, J. Amsden, T. Ellison, C. Kaler, and J. Whitehead. RFC Versioning Extensions to WebDAV. The Internet Society, März [5] G. Clemm, J. F. Reschke, E. Sedlar, and J. Whitehead. RFC Web Distributed Authoring and Versioning (WebDAV) Access Control Protocol. The Internet Society, März [6] L.M. Dusseault. RFC HTTP Extensions for Web Distributed Authoring and Versioning (WebDAV). The IETF Trust, Juni [7] Mikko Ohtamaa. FTP Plone Foundation, November [8] stain. Using WebDAV Plone Foundation, Dezember [9] T. Berners-Lee, R. Fielding, and H. Frystyk. RFC Hypertext Transfer Protocol HTTP/1.0, Mai [10] R. Fielding, J. Gettys, J. C. Mogul, H. Frystyk, L. Masinter, P. Leach, and T. Berners-Lee. RFC Hypertext Transfer Protocol HTTP/1.1. The Internet Society, Juni [11] Christof Pieloth. Implementierung einer WebDAV-Schnittstelle für die Integration in die forcont factory FX Software. HTWK Leipzig, Oktober