LITERATUR II. Lehrstuhl für Germanistik, Päd. Fakultät der Karls-Universität in Prag PhDr. Tamara Bučková, Ph.D.

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1 LITERATUR II Lehrstuhl für Germanistik, Päd. Fakultät der Karls-Universität in Prag PhDr. Tamara Bučková, Ph.D.

2 Themenkreis 2 LYRIK DER AUFKLÄRUNG (+ erzählende Dichtung in der gebundenen Sprache)

3 Pietismus ( )

4 Piestische uns empfindsame Dichtung ( ) Pietist - ursprünglich ein Schimpfwort (Bezeichnung für übertriebene Frömmigkeit) = protestantische Bestrebung zur Intensivierung des religiösen Lebens Literatur Themen Gattungen Vollkommenheit der Natur, Liebe zum Gott; das erste Mal kommen auch Gefühle und Empfindungen zum Ausdruck. Lehrgedichte; Lieder; Oden, Hymnen; erzählende Dichtung: Fabel, Idyllen.

5 Pietismus ( ) Philipp Jakob Spenner ( ) Programmschrift: Pia Desideria oder Herzliches Verlangen nach Gottgefälligen Besserung der wahren Evangelischen Kirchen

6 Pietismus ( ) Barthold Heinrich Brockes Begründer der deutschen Lehrdichtung Universität in Halle (Jura- und Philosophiestudium, Vorlesungen bei Christian Thomasius) nach dem Studium Praktikum in Wetzlar, Bildungsreise nach Genf, weitere Riesen: Italien, Frankreich (Paris), England (London), in Südholland prommovierte als Lizentiat der Rechte kaufmännische Karriere in Hamburg + aufklärerische Arbeit im Bereich Kultur, die deutsche Sprache und Literatur 1715 gründete Teutschübende Gesellschaft, Herausgeber der Zeitschrift Der Patriot * 1680 (Hamburg) (Hamburg)

7 Pietismus ( ) Barthold Heinrich Brockes Literarisches Schaffen Irdisches Vergnügen in Gott ( , neun Bd.) eigene Gedichte + Übersetzungen aus dem Englischen (E.Yong) liebevolle Betrachtung der Natur, Schönheit der Natur = Beweis der Existenz des Gottes (bekannte Gedichte: Kirschenblüte bei der Nacht, Fliege etc.) aufklärerischer Vernunftoptimismus

8 Pietismus ( ) Albrecht von Haller - Lehrgedichte z.b. Die Alpen - neben Beobachtungen auch Empfindungen, neben Moral auch Idee (Gedankenlyrik) * Ewald Christian Kleist - Lehroden (z.b. Der Frühling): Einfluss von Haller und engl. Literatur (Thomson) - Naturmotive dienen zur Erlösung der Gefühle *

9 Pietismus, empfindsame Dichting ( ) Friedrich Gottlieb Klopstock wuchs als ältestes von 17 Kindern in einer pietistischen Familie auf; Gymnasium in Quedlinburg, Fürstenschule in Schulpforte (Lektüre griechischer und lat. Klassiker (Homer, Vergil, Horaz etc.); Studium evangelischer Theologie in Jena; Wirken in Leipzig, Gegner der von Gotsched durchgesetzten Poetik, Kontakte zu J. J. Bodmer, Einladung nach Zürich (1750), dann Einladung von dänischen König Friedrich V. (3 Jahre an seinem Hof, Lebensrente - weiteres Angagement im Bereich der Literatur); erste Heirat (Margaretha /Meta/ Moller, die sehr frühr starb - ihr Name erscheint in den bekanntensten Liebesgedicht von K. Das Rosenband /1753/), im hohem Alter zweite Heirat; Leben in verschiedenen dt. Städten, letztendlich in Hamburg. * 1724 Quedlinburg Hamburg

10 Pietismus, empfindsame Dichting ( ) Friedrich Gottlieb Klopstock Oden (Naturoden: Zürcher See, An die Freunde) und Hymnen Messias. Ein Heldengedicht (1747- die ersten drei von insgesamt 20Gesängen, Gesänge XVI - XX erschienen 1773) Einfluss der englischen Literatur John Miltons Paradies lost / Das verlorene Paradies, 1667); Thema: Messias als Held mit menschlichen Eigenschaften; Hexameter, Klangfülle, Stabreim, besondere Dynamik der Sprache. Kommentar: Nach einigen Quellen erschienen die ersten drei Gesänge erst 1749.

11 Rokoko ( )

12 Rokoko ( ) verspielte Muschelornamente in der Architektur Literatur hat heiteren und spielerischen Charakter auf Freuden des Lebens gerichtet Themen Lebensfreude, Lebensgenuss Gattungen Idyllen, anakreontische Poetik Anakreontische Lieder gehen auf den griech. Dichter Anakreon (6. Jh. v. Ch.) zurück, Carpe diem, Liebe, Geselligkeit. Figuren: Schäfer, Musen, Nymphen, Faune... Bacchus, Amor, Venus

13 Rokoko Schweizer Dichter, Meister pastoraler Idyllen, Themen: Lebensgenuss, Flucht in die Natur pur, ins Goldene Alter der entfernten Vergangenheit, Flucht in die stilisierte arkadische Welt, Wichtig war ästhetische Wirkung der Poesie, - meisterhafter musikalischer Klang - Distanzierung von den sozialen Problemen realer Welt Literarisches Schaffen: IDYLLEN z.b. Daphnis (1754) Neue Idyllen (1772) Salamon Gessner 1730 (Zürich) (Zürich)

14 Rokoko Friedrich Hagedorn Sohn des Diplomaten und Regierungsrates in dänischen Diensten Studium an der Universität in Jena Reise nach London, 2 Jahre Privatsekretär des dänischen Gesandten Nach der Rückkehr nach Deutschland wirkte er zuerst als Hofmeister, dann als Sekretär der Handelsgesellschaft Merchant Adventurer in Hamburg kinderlose Ehe, aufschweifender Lebensstil Vorliebe für antike Dichter auch als Mäzen tätig freundliche Kontakte zu F. G. Klopstock, J. J. Bodmer und G. E. Lessing 1708 (Hamburg) (Hamburg)

15 Rokoko Friedrich Hagedorn - Fabeln - Lehrgedichte - Idyllen - Lieder, anakreontische Gedichte: Samlung neuer Oden und Lieder ( )

16 Rokoko Johann Wilhelm Ludwig Gleim ( ) wirkte in der Mite der Studenten der Universität in Halle, die zum Hochburg der Anakreontik wurde; dieser studentische Freundenkreis machte anakreotinstiche Lyrik populär Versuch in scherzhaften Liedern ( )

17 Rokoko Johann Nikolaus Götz Johann Peter Uz Christoph Martin Wieland ( ) Musarion oder Philosophie der Grazien (1768) Oberon (1780) Ch. M. Wieland wurde vor allem durch seine Romane bekannt.

18 LITERATUR II