100 Jähriges Kirchenjubiläum

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1 100 Jähriges Kirchenjubiläum Nach Abbruch der ursprünglichen Kapelle 1799 wurde diese durch eine neue ersetzt. Ca Trotz einiger Umbauten und Erweiterungen und großer Opferbereitschaft wurde die Kapelle zu klein. Durch mehrere Umbauten und Erweiterungen lag schließlich der Fußboden fast 2 Stufen unter dem Straßenniveau, so das Regen und Schnee in die Kirche eintraten. Durch die geringe Höhe der Kirche war die Ventilation so mangelhaft, das jeden Sonn und Feiertag nicht bloß Kinder sondern auch Erwachsene hinausgingen oder hinausgetragen wurden. Die Kirchenbesucher standen dicht gedrängt wie eine Mauer von den Bänken an, bis in den Turm und nicht selten bis draußen auf die Straße. Da viele eine Anreise von einer halben bis zu einer Stunde hinter sich hatten, kann man sich vorstellen das es nicht angenehm war die Zeit der Messe stehend und dann auch noch draußen bei verschiedenen Witterungen zu ertragen. Da kein Geld für ein Neubau vorhanden war, aber einer her musste, wurde der St. Agatha Bauverein gegründet. Dieser erwirtschaftete durch Theaterspiele, Lotterien, regelmäßige Hausbesuche des Pfarrers Anton Esser und freiwilligen Sammlungen von 1905 bis ,00 DM ein. Zusätzlich erlaubte das Generalvikariat aus Überschüssen der Vikarie 500,00 DM jährlich für den Kirchenneubau zu verwenden. Im Jahre 1913 wurde mit der Planung und dem Bau der heutigen Kirche begonnen. Nach der Standort Festlegung, das die neue Kirche wieder in Süng und nicht in Hartegasse, wo auch ein schöner Platz vorhanden war, errichtet werden sollte und in Süng durch den Ankauf des Schreinerchen Hauses die Grundstücksfrage geklärt war, konnte die neue Kirche fast an der gleichen Stelle der vorherigen errichtet

2 werden. Aber in welchem Stil? Es sollte der neuromanische Stil sein, mit einem breiten Mittelschiff, wo zwei Seitenschiffe als Durchgänge dienen, der es auch den meisten Gläubigen möglich macht den Priester am Altar zu sehen. Überdies ist das Chor sehr hoch gelegen, so das der Hochaltar den Mittelpunkt des ganzen Gotteshauses bildet, Prof, Uhde von Barmen später in Trier hat den Plan entworfen und umgesetzt. Im Frühjahr 1913 wurde durch den Erzbischof Dr. Felix von Hartmann die Grundsteinlegung und Segnung des Platzes vorgenommen.

3 Das ganze Jahr 1913 hindurch wurde fleißig gearbeitet und durch Einstellung vieler Arbeitskräfte gelang es, vor dem Winter die Seitenmauern bis zur Höhe des Daches auszuführen. Im Frühjahr 1914 wurde das Dach aufgesetzt und der Bau des Turmes begonnen. Als am 01. August 1914 der erste Weltkrieg ausbrach waren in der ersten Woche alle Arbeiter von der Baustelle verschwunden, nur die Italiener welche die Bruchsteine hammerrecht verarbeiteten, blieben und wunderten sich, das die Deutschen mit solcher Begeisterung zu den Anmeldebüros eilten. Langsam kamen einzelne Arbeiter, die nicht eingestellt wurden zur Baustelle zurück und der Bau konnte weiter geführt werden. Im Herbst 1914 waren die Arbeiten soweit fortgeschritten, das die Kirche bezogen werden konnte. Die Einsegnung erfolgte am 27. September Aufgrund des Krieges erfolgte diese nicht durch den Bischof sondern durch den Pfarrer. Für die Fertigstellung des Turmes fehlte das Geld, es wurde erneut eine besondere Turmsammlung durchgeführt, welche den wesentlichen Teil der Kosten erbrachte. Die Zusage einer Beihilfe des Ministers der geistlichen Unterrichtsangelegenheiten von ,00 DM wurde nach dem verlorenen Krieg nicht mehr ausgezahlt. Im November 1914 war der Turm vollendet. Im Sockel des Kreuzes wurden eine Urkunde aktuelle Geldstücke und Zeitungsausschnitte eingelegt. Somit war die Kirche von außen fertiggestellt. Durch eine Spende der einzelnen Gehöfte der Pfarrgemeinde wurden bis zur Benutzung der Kirche am 27.September 1915 die Kirchenbänke durch die Fa. Schnepper in Wipperfürth fertiggestellt. Infolge des Weltkriegs und der anschließenden Notzeit wurde die Einsegnung der Kirche erst am 23. September 1923 durch Erzbischof Schulte von Köln durchgeführt. Die Glocken: Die ersten 4 Glocken wurden am 02.März 1928 geweiht mussten 3 Glocken für Kriegszwecke abgeliefert werden. Nach dem 2 Weltkrieg wurden 5 neue Glocken angeschafft und am 16.März von Herrn Dechant Jos. Mäurer geweiht. Christus-König, Ton f, Durchmesser 1,18 m, 980 kg St. Agatha, Ton g, Durchmesser 1,03 m, 660 kg St. Maria, Ton b, Durchmesser 0,86 m, 373 kg St. Josef, Ton c, Durchmesser 0,76 m, 266 kg St. Sebastian, Ton d, Durchmesser 0,67 m, 185 kg Der 6 Klöppel ist für das Angelus läuten Nach Fertigstellung der Kirche sind mehrere Renovierungen durchgeführt worden, einmal wurden die ersten Ziegel Dacheindeckung durch Schiefer ersetzt. Eine Heizung eingebaut, und neue Beichtstühle eingebaut.

4 In Später wurde festgestellt das die Kirche aufgrund der hohen Dachlast und hohen Seitenmauern bedingt durch den Neuromanischen Stiel starke Risse in den Dachböden bekommt. Durch Querstreben und Entfernung des kleinen Turms vom Dach und Verstärkung einzelner Pfeiler Fundamente sollte dies verhindert werden. Leider führte dies nicht auf Dauer zum Erfolg. Bei der letzen Renovierung wurden die Querstreben durch weitere ergänzt und erneuert, und aufgrund unterschiedlicher Bodenverhältnisse alle nicht stabilen Fundamente verstärkt. Die Schieferdacheindeckung erneuert und die Fugen des Mauerwerks erneuert. Der Hochaltar Die Mensa des Hochaltars zeigt in der Mitte den göttlichen Heiland, wie er den Jüngern in Emmaus die heilige Kommunion spendet, links den Mannaregen, rechts das Opfer Melchisedechs, beides Vorbilder des Allerheiligsten Sakramentes. Der Aufbau des Hochaltars ist aus weißem Sandstein der Bayerischen Pfalz hergestellt. In der Mitte der gekreuzigte Heiland, über ihm Gott und der Heilige Geist. Links neben dem Kreuz Maria, rechts der Jünger Johannes.

5 Der rechte Seitenaltar: Der rechte Seitenaltar ist dem heiligen Josef geweiht, zeigt in der Mitte den heiligen Josef wie er dem Pharao die Träume deutet. An der linken Seite sehen wir wie Josef von seinen Brüdern an ismaelitische Händler nach Ägypten verkauft wird. Auf der rechten Seite gibt sich Josef seinen Brüdern zu erkennen und nimmt den jungen Benjamin in seine Arme auf. Auf dem Altar steht eine Herz-Jesu Figur die am vom Bildhauer Johann Tefert geliefert wurde.

6 Der linke Seitenaltar: Der Muttergottesaltar zeigt in der Mitte den brennenden Dornbusch, rechts die Bundeslade und links den Turm Davids, beides Lobpreisungen der Muttergottes aus der Lauretanischen Litanei. Auf dem Altar steht die Thronende Muttergottes, aus Holz voll rund, Westfälisch, Anfang 16 Jh. Unter der Fußplatte halten zwei Pagen einen Wappenschild mit Hausmarke. Die metallenen Krone wurde Ende des 19 Jh. hinzugefügt.

7 Die heilige Agatha Links neben dem Hochaltar befindet sich auf einem Sockel unsere Pfarrpatronin, die heilige Agatha. Die Figur kam am zu uns aus der Schweiz und ist ca. 250 Jahre alt. Die Heilige Agatha ist die Schutzpatronin von Catania und Malta; in der Schweiz: der Feuerwehr; der Ammen, Hirtinnen, Weber, Bergarbeiter, Hochofenarbeiter, Goldschmiede, Glockengießer, Glaser und Hungerleidenden; gegen den Ausbruch des Ätna; bei Kinderlosigkeit und Brandwunden; gegen Krankheiten der Brüste, Fieber, Brandgefahr, Hungersnot, Unwetter, Viehseuchen, Erdbeben und Unglück.

8 Der Heilige Josef

9 Unten rechts in der Kirche im Seitengang befindet sich eine Figur der Mutter Gottes

10 Der heilige Johannes

11 Die Kanzel Anläßlich des 25jährigen Ortsjubiläum des Pfarrers Anton Esser im Jahre 1930 stiftete die Pfarrgemeinde die neue Kanzel. Diese ist ebenfalls nach Zeichnung des Professors Uhde, ausgeführt in rotem Eifeler Sandstein, vom Trierer Bildhauer Heinrich Hamm. In den vier Feldern sind die vier Evangelisten (Matthäus, Markus, Lukas und Johannes) mit ihren Symbolen kräftig und Ausdrucksvoll dargestellt. Der Tod des Josef, Gebet zu Josef Im linken Gang befindet sich ein altes Holzbild Der Tod des Josef, Gebet zu Josef ca. 200 Jahre alt und noch aus der alten Kapelle. Es wurde 1984 repariert und erneuert. Die Kriegergedächniskapelle: Im Jahr 1930 wurde die Kriegergedächniskapelle eingerichtet. Es handelt sich um das Bild der schmerzhaften Mutter mit dem Leichnam ihres Sohnes auf dem Schoße aus feinem weißen Sandstein herausgearbeitet. Der Altar hat die Gestalt eines Sarkophages. Anfangs war die Kapelle durch ein Gitter mit den Symbolen Schwert, Helm und Siegespalme von der Kirche getrennt. Dieses Gitter wurde später entfernt und ist nicht mehr vorhanden. In der Decke zeigt das Bild des aufstehenden Erlösers, dass der Glaube der Toten in Schauen übergegangen ist. Die Orgel: Die alte Orgel der Fa. Sonreck, Bonn zum Preis von 800 Taler von 1859, wurde 1954 durch eine neue Orgel mit 16 Registern ersetzt und am Passionssontag 04.April 1954 von Dechant Mäurer

12 geweiht. Die Beschaffung ist dem Mühen Pfarrer Lentzen und der Opferwilligkeit der Pfarrkinder zu danken. Beichtstühle: Die beiden Beichtstühle ebenfalls entworfen von Prof. Uhde sind in den Werkstätten für kirchliche Kunst von Laumen in Erkelenz ausgeführt worden. Der Preis betrug 8500,00 DM im Jahre Die Form erinnert an Barock. Die schönen Holzfiguren als Aufsatz über der Mitte eines jeden Beichtstuhles weisen hin auf die unendliche Liebe des Heilandes zu den Menschen im Sakramente der Versöhnung. Auf dem einen Beichtstuhl sehen wir den guten Hirten, wie er das verirrte Schäflein auf seine Schultern nimmt, und auf dem anderen den verlorenen Sohn, der von seinem Vater liebevoll aufgenommen wird. Kirchenfenster: Bei der Auswahl der Fenster entschied man sich die Trierer Fa. Franz Binsfeld und Co. Die Fenster in den Hochschiffen wurden ohne Bilder angefertigt, es war wichtig das Landkirchen nicht zu dunkel sind, da der Landmann, welcher den ganzen Tag in Gottes freier Natur arbeitet, an helles Licht gewöhnt ist. Die Anschaffungskosten betrugen 14000,00 DM Sie wurden aufgebracht von der Pfarrgemeinde innerhalb von 10 Jahren durch freiwillige Sammlungen wie auch durch Stiftung einzelner Fenster von befreundeter Seite. In den beiden Nebenschiffen befinden sich 14 kleine romanische Fenster, je 2 bilden ein Feld. In dem ersten Feld eines jeden Feldes wurde die Einsetzung oder ein biblischer Hinweis auf das Sakrament dargestellt. Sakrament der Taufe Sakrament der Firmung Das Allerheiligste Sakrament des Altares Sakrament der Buße Sakrament der letzten Ölung Sakrament der Priesterweihe Sakrament der Ehe Die Fenster im Chor Im Chor befinden sich seitwärts zwei Fenster, welche der Patronin unserer Kirche, der heiligen Agatha gewidmet sind. Das erste stellt die jugendliche Heilige vor dem Richterstuhl des heidnischen Richters dar. Im zweiten Fenster erscheint der heilige Petrus der Märtyrin im Kerker, um sie zu trösten und für den bevorstehenden Kampf zu stärken. Die Fenster im Querschiff Auf jeder Seite des Querschiffes befinden sich unten je zwei kleine und darüber je ein großes dreiteiliges Fenster. Auf der Evangelienseite sehen wir in dem dreiteiligen Fenster in der Mitte

13 die Geburt des göttlichen Heilands, links davon kommen die Hirten zur Krippe, rechts beten die drei Weisen aus dem Morgenlande das göttliche Kind an. Unterhalb neben dem Beichtstuhl in den beiden Fenstern die heilige Barbara ( Patronin der Sterbenden und Steinbrucharbeiter) und die heilige Maria Magdalena ( Mutter und Vorbild für Büßer). Auf der Epistelseite steht der Heiland mit der Siegesfahne am Ostermorgen glorreich von den Toten auf. Die Wächter liegen erschrocken am Boden, Rechts erscheint der Heiland seiner Mutter, und links verkündet ein Engel den frommen Frauen die Auferstehung Jesu. Im unteren Teil sind der heilige Aloysius als Vorbild der Jugend und der heilige Antonius als Vorbild der christlichen Nächstenliebe besonders gegen die Armen ( Antoniusbrot) dargestellt. Radfenster der Orgelbühne Das Radfenster über der Orgelbühne, eines der schönsten Fenster in unserer Kirche. In der Mitte erblicken wir das Bild der heiligen Cäcilia. ( Patronin der Kirchenmusik) Umrahmt von acht musizierenden Engeln. Noch zu erwähnen das Bild der heiligen Mutter Anna über der Türe am hinteren Nebeneingang.