Impressum: Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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3 Impressum: Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt. Besuchen Sie uns im Internet: Papierfresserchens MTM-Verlag GbR Sonnenbichlstraße 39, D Nonnenhorn Telefon: 08382/ Alle Rechte vorbehalten. Erstauflage 2015 Lektorat: Melanie Wittmann Herstellung: Redaktions- und Literaturbüro MTM Cover: Dr. Peter Christiani Druck: Booksfactory, Stettin Gedruckt in der EU ISBN: Taschenbuch 3

4 Sophie Noël Johanna über alle Hindernisse 4

5 Inhalt Prolog 7 Sturkopf gegen Angst 11 Die geheimnisvolle Nachbarin 17 Ein Fall für den Tierschutz 26 Geburtstag und schlechte Nachrichten 34 Stadt oder Land 45 Die Entscheidung 49 Neues Land neues Glück 55 Der Weg zum eigenen Pferd 66 Ein falscher Busfahrer 76 Der Flohmarkt 83 Der erste Ritt 87 Das Turnier 92 Johanna über alle Hindernisse 95 Johanna ist neun Jahre alt, sehr tierlieb und interessiert sich seit einiger Zeit für Pferde obwohl sie Angst vor ihnen hat. Ihr Leben ist alles andere als langweilig: Erst kommt sie einer unheimlichen Nachbarin auf die Schliche, die sich als Tierquä- 5

6 Johanna über alle Hindernisse lerin entpuppt, dann erfährt sie davon, dass in ihrer Wohnung künftig keine Hunde mehr gehalten werden dürfen. Was soll dann aus ihrer Hündin werden? Die rettende Lösung scheint ein Umzug darzustellen... 6

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8 Prolog Kling, kling, kling ertönt der Wecker. Mann, sei leise, du Weckmaschine!, mault Johanna vor sich hin. Wie an jedem Morgen, wenn sie in der Schule eine Arbeit schreiben muss, fühlt sie sich wie eine Henne, die zu lange im engen Stall war. Wie dumm, heute schreiben wir eine Mathearbeit, jammert sie und zieht ihre Strümpfe über die Füße. Lustlos öffnet sie die Tür und schlendert durch den kleinen Flur zur Küche. Guten Morgen, Johanna, hast du gut geschlafen?, fragt sie die Mutter wie fast jeden Tag. Ja, ja, murmelt Johanna verschlafen. Was gibt es denn heute zum Mittagessen? Nach kurzem Überlegen antwortet Ulrike, ihre Mutter: Spinatsuppe mit Knoblauch. Bäh!, ruft Johanna, die eindeutig mit dem linken Fuß aufgestanden ist. Doch da kommt zum Glück ihre Lieblingsschwester angesprungen, na ja, eigentlich handelt es sich dabei um einen Hund namens Cora, der ihr freundlich über das ganze Gesicht leckt. Cora ist ein Mischling und reicht Johanna bis zu den Knien. Sie hat ein wuscheliges schwarzes Lockenfell, das an Brust und Pfoten grau ist. Cora ist vier Jahre alt und noch sehr verspielt. Es gibt allerdings ein Problem: Da Johanna in einer Großstadt wohnt, in Stuttgart genauer gesagt, kann sie nie mit Cora auf einer großen Wiese spielen. Außer sie geht mit ihr in den Park, doch der Weg dorthin ist weit und führt durch viele verkehrsreiche Straßen. 8

9 Johanna, was ist?, fragt ihre Mutter besorgt. Ich wünschte, wir würden auf dem Land wohnen, dann könnte ich mit Cora jeden Tag auf einer Wiese Ball spielen, ohne dass er auf die Straße rollt, erwidert sie. Ihrer Mutter gehen allerdings völlig andere Gedanken durch den Kopf. Jetzt denk an die Schule und iss dein Frühstück auf, wir werden schon eine Lösung für dieses Problem finden. Nach dem Frühstück zieht Johanna sich an, schnappt ihren Ranzen und läuft los zur Straßenbahnhaltestelle. Dort trifft sie sich immer mit ihrer besten Freundin Paulina. Hallo Pina!, ruft sie schon von Weitem ihrer Freundin zu. Während die zwei auf die Straßenbahn warten, die kurz darauf angesaust kommt, quatschen sie über die bevorstehende Mathearbeit. Hast du viel gelernt? Paulina schaut Johanna mit einem fragenden Gesicht an. Ja, ich habe eine Woche lang immer mal wieder den Stoff durchgelesen, doch Mathe muss man kapieren und nicht lernen. Als sie an der Berggrundschule ankommen, gehen sie sofort zur Dreierebene, auf der alle vierten Klassen untergebracht sind. Im Klassenzimmer sitzen Johanna und Paulina nebeneinander in der ersten Reihe. Die Jungs in der Klasse sind im Gegensatz zu den Mädchen heute ziemlich aufgekratzt und lassen Papierflieger und Schnipsel durch den Raum fliegen, um die anderen zu ärgern. Plötzlich rennen alle Jungs zu ihren Plätzen und verstecken die Papierflieger in ihren Schultaschen, da die Lehrerin ins Zimmer kommt und die Türe hinter sich zuknallt. Sie hat eine viereckige Brille auf der Nase, trägt einen langen braunen Rock und einen geflochtenen Zopf, der ihr bis zum Becken reicht. Während die Mathelehrerin ihre Schulsachen auspackt, wünschen sich Johanna und Paulina Glück und geben sich 9

10 noch schnell ein paar Tipps, bis der Unterricht beginnt. Guten Morgen, liebe Klasse. Guten Morgen, Frau Vogelhecht, antworten die Kinder im Chor. Wie ich schon angekündigt habe, schreiben wir heute eine Mathematikarbeit. Es gibt zwei verschiedene Versionen, Gruppe A und B. Daher brauchen wir keine Trennwände, erklärt Frau Vogelhecht mit ihrer strengen Stimme, während sie die Hefte austeilt. Johanna wird immer nervöser. Sie erinnert sich an die letzte Arbeit, bei der sie einen Blackout hatte. Schließlich bekommen die Schüler das Startsignal: Alle an die Arbeit, die Zeit läuft ab jetzt. Johanna macht sich sogleich an die Arbeit und stellt erleichtert fest, dass die Aufgaben nicht allzu schwer sind. Sie ist bereits bei der Zusatzaufgabe angekommen und notiert gerade erleichtert das Ergebnis, als Frau Vogelhecht verkündet: Noch zehn, neun, acht... Die Zeit ist vorbei. Macht eure Hefte zu und gebt sie bitte nach vorn zu mir. Nach den weiteren Unterrichtsstunden Deutsch, Sport und Kunst dürfen die Schüler endlich nach Hause. Heute freut sich Johanna ausnahmsweise nicht auf ihre kleine Wohnung, da es zum Mittagessen Spinatsuppe mit Knoblauch geben soll. Sie steht vor der Tür des fünfstöckigen Mehrfamilienhauses und läutet an der vierten Klingel, neben der ihr Nachname Souris steht. Das ist ein französischer Name und bedeutet auf Deutsch Maus. Hallo, ruft Ulrike durch die Sprechanlage. Ich binʼs, Johanna. Sie rennt die Stufen des Treppenhauses hinauf, bis sie in der vierten Etage anlangt. Endlich ist sie zu Hause, doch in der Wohnung riecht es widerlich. Wie war die Arbeit, Johanna?, fragt Ulrike mit erwartungsvollem Blick. 10

11 Gut! Ich habe alles gewusst, sogar die Zusatzaufgabe. Nachdem sie mit leichtem Ekel die Suppe geschlürft hat, geht sie in ihr gemütliches kleines Zimmer und bürstet Coras langes Fell. Am großen Fenster steht Johannas Schreibtisch. Rechts daneben ihr Bett und links sind die Regale angebracht. Gegenüber dem Fenster befindet sich die Zimmertür, an der viele Tierposter hängen. Johannas Zimmer ist zwar gemütlich, aber an heißen Tagen wie diesem gibt es vor allen Dingen nachts ein Schlafproblem. Der Raum liegt direkt zur Straße, die sehr stark befahren ist. Genauer gesagt rasen pro Tag etwa Autos an ihrem Mehrfamilienhaus vorbei. Mit geschlossenem Fenster ist es in der Nacht zu heiß und mit geöffnetem zu laut. Die kleine Wohnung besitzt ein winziges Bad, eine Essküche mit Wohnzimmer und ein Elternschlafzimmer. Thomas, ihr elfjähriger Bruder, bewohnt das zweite kleine Kinderzimmer. Es gibt keinen Garten, nur einen kleinen Balkon. Klopf, klopf, klopf ertönt es an der Tür. Herein! Ulrike spaziert in Johannas Zimmer und fragt: Wollen wir für Cora eine neue Leine kaufen? Johanna ist sofort einverstanden und gemeinsam machen sie sich fröhlich auf den Weg in die Stadt. 11