Die Karlstadter Trockenrasen

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Die Karlstadter Trockenrasen"

Transkript

1 Die Karlstadter Trockenrasen Ein Pflanzenführer zu international bedeutsamen Magerrasen von Dr. Franz-G. Dunkel Herausgegeben von der Regierung von Unterfranken

2 Vorwort Die Trockenrasen zählen zu den farbigsten und reichhaltigsten Biotopen überhaupt und sind somit für jedermann augenfällig. Um Karlstadt befinden sich die mit am besten ausgebildeten Volltrockenrasen in Deutschland, berühmt für ihre seltenen Tier- und Pflanzenarten. Fachleute haben auf den drastischen Rückgang des Biotoptyps der Trockenrasen in den letzten Jahrzehnten wiederholt hingewiesen. Gerade deshalb trägt Unterfranken für die Bewahrung dieses Gebietes eine hohe Verantwortung. Daher wurden und werden die wichtigsten Abschnitte unter Naturschutz gestellt und erhebliche Mittel für die Pflege aufgewendet. Wir danken Herrn Dr. Franz-G. Dunkel für sein privates Engagement, uns in Text und Bild die ökologischen Zusammenhänge in verständlicher Weise zu vermitteln. Er zeigt uns warum die verschiedenen typischen Florenelemente für den Magerrasen gerade hier in diesem Raum auftreten. Hiermit wird botanisch und naturkundlich Interessierten und Wanderern in Unterfranken ein ganz besonderer Naturführer an die Hand gegeben. Würzburg, den Regierung von Unterfranken Dr. Paul B e i n h o f e r Regierungspräsident 2

3 Trockenrasen um Karlstadt - Inseln der Wärme und des Lichtes im Norden Bayerns 1. Einleitung Ganz Mitteleuropa wäre ohne Einwirkung des Menschen heute von Laubwald bedeckt. Nein, nicht ganz Mitteleuropa, denn an wenigen Stellen vermochte sich schon immer kein Wald zu halten......und zu diesen wenigen primär waldfreien Stellen gehören die Trockenrasen der Steillagen um Karlstadt. Sicher hat der Mensch durch Beweidung und Holzentnahme zur Ausbreitung dieser typischen unterfränkischen Trockenbiotope beigetragen, trotzdem dürften sich an den heißesten Stellen schon immer waldfreie Bereiche gehalten haben. Es sind klimatische und edaphische (bodenbedingte) Rahmenbedingungen, die bis heute dem Wald keine Chance gelassen haben: 1. Kontinentalgetöntes Klima (große Temperaturschwankungen zwischen Sommer und Winter) mit besonders hohen Juli-Temperaturen, 2. geringe Niederschläge um 600 mm pro Jahr, 3. wasserdurchlässiger, feinerdearmer Muschelkalkboden und 4. südexponierte Lage (Mikroklima). 2. Pflanzengesellschaften Neben den zentralen mainfränkischen Trockenrasen, deren Bedeutung schon früh erkannt wurde (Grainberg- Kalbenstein seit 1941 Schutzgebiet) sollen hier auch die oft nicht minder bedeutsamen angrenzenden Pflanzengesellschaften und Pufferzonen - keinesfalls streng wissenschaftlich - vorgestellt werden. 2.1 Mainfränkischer oder Faserschirm-Erdseggen-Trockenrasen (Trinio-Caricetum humilis Volk 1938) Während zu Beginn der Wiedererwärmung vor ca Jahren gegen Ende der Weichsel-Würm-Eiszeit der gesamte Alpenraum und Skandinavien von einer dicken Eisschicht bedeckt waren, war Unterfranken mit einer baumlosen Steppe und Tundra bewachsen, wie wir sie noch heute im Nordosten Europas finden. Hier dürften bereits lange vor der Besiedlung dieses Raumes - kontinentale 3

4 Frühlings-Adonisröschen Erd-Segge Echte Küchenschelle Arten der Kältesteppe aus dem Osten Europas und Asiens vorgekommen sein. Seltene Zeugen dieser Zeit können wir noch heute bewundern: Frühlings- Adonisröschen (Adonis vernalis), Echte Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris), Sand-Esparsette (Onobrychis arenaria), Erd-Segge (Carex humilis), Steppen- Wolfsmilch (Euphorbia seguieriana) und 3 Arten der geschützten Federgräser (Stipa joannis, capillata und pulcherrima). Es sind meistens niedrigwüchsige Zusammensetzung des unterfränkischen Trockenrasen aus historischer Sicht Kulturstufe Altsteinzeit mittlere Steinzeit Jungsteinzeit Bronzezeit Eisenzeit historische Zeit Zeitabschnitt/ Vegetation Eiszeit (Beginn der Erwärmung) baumlose Tundra Spätglazial Birken-Kiefern-Taiga Nacheiszeit (Holozän) Kiefernwald mit Hasel mittlere Wärmezeit Nachwärmezeit Dominanz der Buche Waldheide vor unserer Zeit heute Einwanderung/ optimales Vorkommen kontinentale Arten Federgräser (3 Arten) Frühlings-Adonisröschen Echte Küchenschelle Erd-Segge Sand-Esparsette Steppen-Wolfsmilch Feld-Mannstreu submediterrane Arten Blaugrüner Faserschirm Apenninen-Sonnenröschen Graues Sonnenröschen Orchideen z.b. Ragwurz-Arten Ackerunkräuter 4

5 Haar-Pfriemengras Grauscheidiges Federgras Steppen-Wolfsmilch Arten, die dem Steppenwind besser trotzen können: Oft in Horsten dicht gedrängt (Erd-Segge) oder mit einem Haarfilz zum Schutz vor trockener Kälte versehen (Küchenschelle). Sämtliche Arten überziehen bereits im zeitigen Frühjahr die Trockenrasen mit einem Blütenflor, denn nur dann steht in der Steppe durch die Schneeschmelze ausreichend Feuchtigkeit zur Verfügung. Die nacheiszeitliche Erwärmung erfolgte relativ rasch. Vor Jahren, mit dem endgültigen Ende der Eiszeit, war die Tundra bereits weitgehend von einer Taiga aus Kiefern und Birken abgelöst. In der baumfreien Vegetation an den Hängen des Mains konnten die kontinentalen Arten der Kältesteppe reliktisch überleben. Die Temperaturen in der mittleren Wärmezeit vor etwa bis Jahren erreichten und übertrafen sogar unsere heutigen Verhältnisse um 2,5 bis 4 C (Atlantikum). Nun konnten Arten des Mittelmeerraumes aus dem Südwesten über die burgundische Pforte zu uns stoßen: Graues und Apenninen- Sonnenröschen (Helianthemum canum und apenninum), Blaugrüner Faserschirm (Trinia glauca), und fast sämtliche der 22 in dem beschriebenen Gebiet vorkommenden Orchideenarten. Der Blaugrüne Faserschirm, ein zweihäusiger Doldenblütler, stellt neben der erwähnten Erd-Segge die zweite namengebende Art der fränkischen Trockenrasen dar. Seine absolute Nordgrenze erreicht der Blaugrüne Faserschirm bei Hammelburg. Vor 1800 viel weiter verbreitet, finden sich nun um Karlstadt die größten deutschen Vorkommen dieser stark gefährdeten Art. Die Temperaturen der mittleren Wärmezeit hielten sich aber nicht. Ein Rückgang der Durchschnittstemperatur um eben 2 bis 4 C und eine Zunahme der Niederschläge führte zu einer endgültigen Vormachtstellung des Buchenwaldes. Viele wärmeliebende Arten wurden zurückgedrängt und konnten sich nur noch an den heißesten Stellen halten. So finden wir in Deutschland abgesehen 5

6 6 Apenninen- Sonnenröschen Graues Sonnenröschen von einer winzigen Enklave an der Unstrut in der Nähe von Karlstadts Partnerstadt Querfurt nur an den Hängen von Kalbenstein und Saupurzel das Graue und das Apenninen Sonnenröschen. Die reichen Vorkommen sind für Deutschland einmalig. Der Name läßt erkennen, dass das geschlossene Areal des Apenninen-Sonnenröschens erst in der südlichsten Schweiz und der Apenninen-Halbinsel beginnt. Aus dem Zusammentreffen der kontinentalen Steppenarten und der wämeliebenden submediterranen Arten ergibt sich die besondere Vergesellschaftung des endemischen, d.h. nur hier vorkommenden unterfränkischen Trockenrasens: Der Mainfränkische oder Faserschirm-Erdseggen- Trockenrasen (Trinio-Caricetum humilis), wie er von seinem Erstbeschreiber Otto Volk 1938 nach den Charakterarten Blaugrüner Faserschirm (Trinia glauca) und Erd-Segge (Carex humilis) benannt wurde. Wenn auch die am besten ausgebildeten Trockenhänge am Grainberg-Kalbenstein, bei der Ruine Homburg und am Saupurzel bei Karlstadt zu finden sind, kommen diese Rasen in verarmter Ausbildung (meist ohne Graues und Apenninen-Sonnenröschen) auch im Taubertal, an der Fränkische Saale und im Maintal bis vor Würzburg vor. An weniger flachgründigen Böden, bei fehlender Südexposition oder z.b. im Halbschatten von Kiefern, finden wir Magerrasen, die sich durch höheren Graswuchs auszeichnen und Halbtrockenrasen genannt werden. Charakterart ist ein Gras, die Aufrechte Trespe (Bromus erectus). Neben den meisten Orchideenarten finden wir in den Halbtrockenrasen im Umkreis von Karlstadt auch drei Enzian-Arten. Am weitesten verbreitet sind die einjährigen, also sich jedes Jahr neu aussäende Arten Fransen-Enzian (Gentianella ciliata) und Deutscher Enzian (Gentianella germanica). Der Mäusberg bei Karlburg beherbergt eine ansehnliche Population des seltenen mehrjährigen Kreuz- Enzians (Gentiana cruciata). Ausschließlich auf dieser Pflanze legt ein Schmetterling, der Kreuzenzian-Ameisenbläuling (Maculinea rebeli), seine endemisch = eng begrenztes Verbreitungsgebiet Blaugrüner Faserschirm

7 Eier. Nur von den Blüten dieser Pflanze ernähren sich die Raupen, die von bestimmten Ameisen in ihre Nester getragen und dort durchgefüttert werden. Nur so ist der vollständige Entwicklungszyklus dieses Bläulings gewährleistet. Mainfränkischer oder Faserschirm-Erdseggen-Trockenrasen Trinio-Caricetum humilis Volk 1938 namengebende Kennarten: Blaugrüner Faserschirm (Trinia glauca) Erd-Segge (Carex humilis) Schmalblättriger Lein (Linum tenuifolium) Apenninen-Sonnenröschen (Helianthemum apenninum) Graues Sonnenröschen (Helianthemum canum) Sand-Esparsette (Onobrychis arenaria) Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis) Echte Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris) Fransen-Enzian Deutscher Enzian Kreuz-Enzian 2.2 Gamander-Blaugrashalde (Teucrio-Seslerietum coeruleae Volk 1937) Beim Blick auf die anstehenden Muschelkalkbastionen unterhalb des Edelweiß fühlt man sich in den Mittelmeerraum versetzt. Hier erschließt sich der untere Muschelkalk in seiner ganzen Mächtigkeit (93 m), hier erfasst man aber auch seine Wasserdurchlässigkeit und Trockenheit. Nach einem Jahrhunderthochwasser des Mains führte 1784 ein gewaltiger Bergsturz zu diesen offenen heißen Kalkschuttböden mit einzelnen Felsbrocken. Wären nicht Wasserdurchlässigkeit und unterfränkische Klimaverhältnisse, längst hätte ein geschlossener Wald diesen Steilhang erobert. 7

8 Berg-Gamander Frühblühender Thymian Astlose Graslilie In der Gamander-Blaugrashalde am offenen Steilhang des Kalbensteins stehen zwischen Tausenden von weißen Astlosen Graslilien (Anthericum liliago) die Horste des Blaugrases (Sesleria albicans). Beide Arten sind durch eine Tunika aus den Scheiden abgestorbener Blätter am Stengelgrund gegen die hohen Temperaturen am Boden (> 50 C) gut geschützt. Das Blaugras konnte seine Hauptverbreitung in den Alpen oberhalb der Baumgrenze erhalten und hat sich nur in offenen konkurrenzarmen Biotopen auch weiter im Norden reliktär gehalten. Auch die zweite namengebende Art, der Berg-Gamander (Teucrium montanum), hat seine Hauptverbreitung in den Alpen und dringt entlang des Lechs und über die Schwäbische und Fränkische Alb nur an einigen Stellen nach Norden vor. Beide Charakterarten gehören deshalb zum sog. dealpinen Verbreitungstyp. Auf den offenen Kalkböden kriecht der Frühblühende Thymian (Thymus praecox), ein Zwergstrauch der mit dem echten Thymian verwandt ist und ebenfalls einen aromatischen Geruch ausstrahlt. Seine Zugehörigkeit zur Familie der Lippenblütler ist allerdings kaum zu erkennen. Im Schuttsteilhang am Kalbenstein fallen das ganze Jahr über schwarze Mainfränkische oder Gamander-Blaugrashalde Teucrio-Seslerietum coeruleae Volk 1937 namengebende Kennarten: Berg-Gamander (Teucrium montanum) Kalk-Blaugras (Sesleria albicans) Kalmut-Habichtskraut (Hieracium schmidtii ssp. kalmutinum) Astlose Graslilie (Anthericum liliago) 8 dealpin = Pflanzen alpiner Herkunft, die sich auch im Flachland reliktisch erhalten haben

9 unverzweigte Pflanzenskelette auf. Nur im Juni zeigen sich die gelbgrünen Blüten. Es handelt sich um den größten deutschen Bestand der Elsässer- Sommerwurz (Orobanche alsatica). Sommerwurz-Arten sind Vollschmarotzer, die ihre Saugorgane (Haustorien) in die Wurzeln ganz bestimmter Wirtspflanzen treiben und sich völlig auf deren Kosten ernähren. Wie so oft lagen die Botaniker bei der geographischen Beschreibung, Elsässer Sommerwurz, daneben (z.b. kommt auch die Deutsche Mispel wild nicht in Deutschland, sondern erst in Osteuropa und Asien vor). Das große asiatische und osteuropäische Areal reicht mit einem kleinen Zipfel und großen Verbreitungslücken gerade bis ins Elsaß. Keinesfalls handelt es sich aber um eine typische Elsässer Pflanze. Weitere Vollschmarotzer aus der Gattung der Sommerwurz im Bereich der Trockenrasen sind die blauviolett blühende Purpur- Sommerwurz (Orobanche purpurea), die blaublühende Sand- Sommerwurz (O. arenaria) - nur im Naturschutzgebiet Flugsan-de bei Karlstadt -, die Gelbe Sommerwurz (O. lutea) und die erst 2002 neu für Bayern entdeckte Elsässer Sommerwurz Purpur-Sommerwurz Amethyst-Sommerwurz (O. amethystea). Oft lassen sie sich erst anhand ihrer Wirtspflanze sicher bestimmen. Unter den zahlreichen wärmeliebenden Tier- und besonders Insektenarten, die bevorzugt in diesen Gesellschaften vorkommen, seien nur der Segelfalter (Iphiclides podalirius), die Schmetterlingshafte (Libelloides longicornis) und die Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda coerulescens) erwähnt. Sommerwurz-Arten in Karlstadts Umgebung = Vollschmarotzer ohne Blattgrün; sie erhalten sämtliche Nährstoffe über Saugwurzeln (Haustorien) von ihren grünen Wirtspflanzen Name Purpur-Sommerwurz (O. purpurea) Elsässer Sommerwurz (O. alsatica) Sand-Sommerwurz (O. arenaria) Gelbe Sommerwurz (O. lutea) Amethyst-Mannstreu (O. amethystea) Quendel-Sommerwurz (O. alba) Wirtspflanze Schafgarbe Hirschwurz (Doldenblütler) Feld-Beifuß Kleearten Feld-Mannstreu Thymian 9

10 2.3 Wärmeliebender Waldsaum (Trifolio-Geranietea sanguinei Th. Müller 1961) In den Laubwaldgebieten Mitteleuropas findet sich an südexponierten felsigen Hängen eine mikroklimatische und bodenbedingte Waldgrenze. Es ist keine scharfe schlagartige Grenze, sondern ein allmähliches Auflösen des Waldes in einzelne Gehölzgruppen und krüppelige Einzelbäume. Dazwischen finden sich Hochstauden, die an wärmebegünstigten Standorten die farbenfrohen Blutstorchschnabel-Säume (Geranion sanguinei Tx. in Th. Müller 1961) bilden. Diese Saumgesellschaft kommt an den Stellen vor, wo durch die Trockenheit die Konkurrenz der Bäume ausgeschaltet ist, aber der Wassermangel nicht so groß ist, dass sich nur Trockenrasen halten können. Andererseits ist ein ausreichendes Lichtangebot notwendig. Die Säume ertragen Behaarter Alant Blut-Storchschnabel Halbschatten, in Wäldern kommen sie aber nur bei Verlichtungen vor. Bei Verbuschung haben die Storchschnabelsäume im naturnahen Laubwald keine Überlebenschance. Der Blut-Storchschnabel (Geranium sanguineum) hat seinen Namen durch die an einen Storchenschnabel erinnernde Frucht und die im Herbst blutrote Färbung der Laubblätter. Eine weitere Art am Rande der Trockenrasen im Halbschatten der angrenzenden Büsche ist der Behaarte Alant (Inula hirta), ein wärmeliebender Korbblütler, der auf die Trockengebiete Süd- und Ostdeutschlands beschränkt ist. 10 Pfirsichblättrige Glockenblume Purpur-Klee Der Diptam (Dictamnus albus) stellt eine Zierde der wärmeliebenden Waldsaum-Gesellschaften dar, die im Maintal noch große Vorkommen besitzt, aber in vielen Gegenden Deutschlands vergeblich gesucht wird. Die Hauptverbreitung des Diptams liegt im nördlichen Mittelmeergebiet. Auffällig sind nicht nur die Blüten, sondern auch der starke zitronenartige Geruch. Aber Vorsicht: die Pflanzen enthalten neben ätherischen Ölen Psoralene. Diese

11 wärmeliebende Saumgesellschaft Geranion sanguinei Tx. in Th. Müller 1961 namengebende Kennart: Blut-Storchschnabel (Geranium sanguineum) Diptam (Dictamnus albus) Purpur-Klee (Trifolium rubens) Behaarter Alant (Inula hirta) Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia) Hirschwurz (Peucedanum cervaria) Große Anemone (Anemone sylvestris) besitzen lichtverstärkende Wirkung, so dass es bei Hautkontakt der Pflanze und gleichzeitiger Sonnenbestrahlung zum Auftreten von Verbrennungen und lange anhaltenden Pigmentierungen kommt. Selbstentzündung dieser abgesonderten ätherischen Öle führte wahrscheinlich zum Phänomen des brennenden Dornbusches der Bibel (2 Moses 3,2f.). Einen schönen Waldsaum mit Purpur-Klee (Trifolium rubens) und Pfirsichblättriger Glockenblume (Campanula persicifolia) finden wir z.b. in der Nähe der Weinbergskapelle am Grainberg. Dieser Glockenblume begegnen wir aber nicht nur wild an vielen weiteren Orten um Karlstadt, sondern auch häufig als Zierpflanze in Staudengärten. Noch eine weitere Art dieses Biotops hat zumindest indirekt Eingang in unsere Gärten gefunden: die Essig-Rose (Rosa gallica). Nur 30 bis 50 cm hoch, stellt sie die Mutter aller Gartenrosen dar. Aus Züchtungen dieser Art haben sich unsere heutigen Gartenrosen entwickelt. Interessant ist, dass Rosen eine sehr komplexe Vererbung besitzen, bei der das Erbgut immer zu 80% von der Mutterpflanze stammt. Französischer Ahorn Diptam Essig-Rose 11

12 2.4 Adonisröschen-Gesellschaft: Ackerunkrautgesellschaft skelettreicher Kalkböden (Caucalido-Adonidetum flammeae Tx. 1950) Im Zuge des aufkommenden Ackerbaus zu Beginn der Jungsteinzeit vor 5000 Jahren wurden mit den Kulturpflanzen auch unbeabsichtigt zahlreiche Begleitpflanzen eingeschleppt. Entsprechend der Herkunft der Getreidearten stammen viele Un kräuter aus dem südosteuropäischen Raum und den Steppen Westasiens. Insgesamt erreichten sie verhältnismaßig spät unser Gebiet. Für den Feld-Rittersporn (Consolida regalis) oder den Acker-Kümmel (Nigella arvensis) gibt es zum Beispiel erst Nachweise aus historischer Zeit (vor max Jahren). Ihre größte Verbreitung und Häufigkeit dürften die farbenprächtigen Unkrautgesellschaften vor Einführung des Mineraldüngers (um 1830) gehabt haben. Drei Ursachen haben insbesondere zu dem starken Rückgang zahlreicher Ackerunkrautgesellschaften beigetragen: 1. Auflassung ertragsarmer Äcker, 2. strikte Saatgutreinigung und 3. hoher Stickstoffeintrag. Ertragsarme Äcker werden vielfach nicht mehr bewirtschaftet. Bei mehr als einjähriger Brache sind alle Ackerunkräuter verschwunden. (Konsequenz für den Artenschutz!) Das von den Äckern gewonnene Saatgut enthielt früher viele Unkrautsamen, die dann wieder mit ausgesät wurden. Viele Unkrautsamen zeichnen sich durch Größe oder Vorrichtungen zur Tierverbreitung (Widerhaken oder Stacheln) aus (Acker-Haftdolde; Name!). Heute werden die Unkrautsamen bei der Saatgutreinigung abgetrennt und gelangen nicht erneut auf die Äcker. Rundblättriges Hasenohr Acker-Haftdolde Ackerrand 12

13 Durch hohe Stickstoffgaben reicht das Nahrungsangebot auch für sehr dicht stehende Getreidehalme (hoher Ertrag!). Dazwischen gibt es kein ausreichendes Raum- und Lichtangebot für andere Pflanzen. Viele Bewohner und Besucher von Karlstadt und Umgebung kennen die herrlichen Trockenrasen mit Frühlings-Adonisröschen am Rammersberg. Wußten Sie aber, dass es auch einjährige rote Adonisröschen als Unkräuter in unseren Äckern gibt oder gab? Immerhin hat das Flammendrote Adonisröschen zusammen mit der Breitblättrigen Haftdolde einer farbenprächtigen Unkrautgesellschaft kalkhaltiger Böden ihren Namen verliehen: Der Adonisröschen-Gesellschaft (Caucalido-Adonidetum flammeae Tx. 1950). Leider sind aber beide namengebenden Kennarten in Deutschland fast ausgestorben. Noch gibt es sie aber: Die farbenfrohen Ackerrandstreifen am Kalbenstein und inzwischen nurmehr eingeschränkt am Saupurzel. Es lohnt sich im Frühsommer, am Rand von Raps- oder Getreideäckern, am Übergang zum Trockenrasen, nach solchen Seltenheiten Ausschau zu halten. Hier finden wir bayernweit bedeutsame Vorkommen von Acker-Hasenohr (Bupleurum rotundifolium), Acker-Haftdolde (Caucalis platycarpos), Venuskamm (Scandix pecten-veneris) und Spatzenzunge (Thymelaea passerina). Sämtliche darin vorkommenden Arten finden sich auf den Roten Listen der gefährdeten Pflanzenarten und verdienen unseren uneingeschränkten Schutz. Adonisröschen-Gesellschaft (Ackerunkrautgesellschaft skelettreicher Kalkböden) Caucalido-Adonidetum flameae Tx Kennarten der Gesellschaft: Breitblättrige Haftdolde (Turgenia latifolia) Flammendrotes Adonisröschen (Adonis flammea) Venuskamm (Scandix pecten-veneris) Sommer-Adonisröschen (Adonis aestivalis) Acker-Rittersporn (Consolida regalis) Acker-Haftdolde (Caucalis platycarpos) Acker-Hasenohr (Bupleurum rotundifolium) Großer Frauenspiegel (Legousia speculum-veneris) Acker-Schwarzkümmel (Nigella arvensis) Spatzenzunge (Thymelaea passerina) Gelber Günsel (Ajuga chamaepitys) Einjähriger Ziest (Stachys annua) Strahlen-Breitsame (Orlaya grandiflora) Ackerkohl (Conringia orientalis) Gefährdung (Bayern) ausgestorben (bis vor 1945) um Karlstadt ausgestorben (bis 1992) vom Aussterben bedroht gefährdet gefährdet gefährdet vom Aussterben bedroht gefährdet um Karlstadt ausgestorben (bis 1981) vom Aussterben bedroht stark gefährdet gefährdet ausgestorben stark gefährdet, um Karlstadt zuletzt etwa um 1990 beobachtet 13

14 Tipp Da die Bewirtschaftung der Äcker jährlich wechselt, sind auch die Vorkommen dieser Unkrautgesellschaften wechselnd. Suchen sie dort nach diesen Beikräutern, wo am wenigsten Dünger hinkommt und die Kulturpflanzen am wenigsten dicht stehen: an den Ecken von Getreideoder Rapsfeldern. Acker-Kümmel Spatzenzunge 2.5 Sand-Magerrasen (Corynephorion canescentis Klika 1934, Armerion elongatae Krausch 1961) Offene Sandfelder am ungebändigten Main der letzten Eis- und frühen Nacheiszeit, eine noch offene Landschaft ohne Wald und vorherrschende Westwinde führten zu mehr oder minder mächtigen Sandablagerungen am Nordwestrand des Saupurzels. Extreme Trockenheit der grobporigen Sandböden durch fehlendes Kapillarwasser und ein geringes Nährstoffangebot sind Kennzeichen der Sand-Magerasen. Im Gegensatz zu vielen Binnendünen ist hier der Flugsand auf Grund des geologischen Untergrundes kalkreich und läßt ein außerordentlich reiches Spektrum an Pflanzen in diesem einzigartigen Biotop wachsen. In dem 1999 ausgewiesenen NSG wurden über 400 Pflanzenarten gezählt. Die erst durch Abschieben des Oberbodens neu geschaffenen Flächen entsprechen durchaus offenen Silbergrasfluren mit Berg-Sandglöckchen (Jasione montana), Platterbsen-Wicke (Vicia lathyroides) und Hasenklee (Trifolium arvense). Aufkommende Horste der Sand-Grasnelke zeigen möglicherweise mittelfristig die Entwicklung zur Grasnelkenflur an, wie sie im übrigen NSG vorherrscht. Hier sind die Magerrasen bereits relativ dicht von der Grasnelke (Armeria elongata), Schafschwingel (Festuca ovina) und Feld-Beifuß (Artemisia campestris) besiedelt. An lückigen Stellen findet sich immer wieder Platz für das seltene Ohrlöffel-Leimkraut (Silene otites), das Sand-Steinkraut (Alyssum gmelinii), den Sand-Thymian (Thymus serpyllum) oder für eine unscheinbare Rarität, den Nordischen Mannsschild (Androsace septentrionalis), der in Deutschland seine einzigen und letzten Vorkommen im mittleren Maintal besitzt. An einzelnen Stellen findet sich die sonst viel weiter 14

15 östlich verbreitete und in Bayern vom Aussterben bedrohte Sand-Strohblume (Helichrysum arenarium), die vor 80 Jahren noch große Flächen am Saupurzel bedeckt hat. Wie wirksam solche Maßnahmen der Oberbodenbearbeitung sind, zeigt das Auftreten des Zwerggrases (Mibora minima) im Jahre 2002 an offenen Sandstellen. Die mehr westlich verbreitete atlantische Art konnte seit über 80 Jahren nicht mehr im mittleren Maintal nachgewiesen werden und besitzt lediglich zwei aktuelle gefährdete Vorkommen in Bayern. Offenbar haben sich die Samen über lange Zeit keimfähig erhalten und konnten nun bei günstigen Bedingungen wieder keimen (Diasporenbank). Sand-Grasnelke Da sich im Laufe der Zeit aus der Luft und abgestorbenen Pflanzenteilen Nährstoffe auf dem Sandboden anreichern, werden die empfindlichen Sand-Arten allmählich zurückgedrängt. Nach und nach wachsen Gehölze auf und es kommt zur Verbuschung. Zur Erhaltung der einzigartigen Sand-Magerrasen unternimmt die Naturschutzbehörde große Anstrengungen: Es werden immer wieder offene Flächen geschaffen, die dann von den Sand- Arten neu besiedelt werden. Teile der Magerrasen werden alljährlich gemäht und am Rand des Schutzgebietes werden Sandwälle aufgeschüttet, um einen Nährstoffeintrag aus den umliegenden Äckern zu verhindern. Ohrlöffel-Leimkraut Sand-Strohblume Nordischer Mannsschild 15

16 3. Orchideen Sand-Magerrasen 1. Silbergrasfluren (Corynephorion canescentis Klika 1934) auf offenen Sandböden mit unvollständiger Vegetationsbedeckung: namengebende Kennarten: Silbergras (Corynephorus canescens) Sand-Thymian (Thymus serpyllum) Hasenklee (Trifolium arvense) Platterbsen-Wicke (Vicia lathyroides) Sand-Steinkraut (Alyssum montanum subsp. gmelinii) 2. Grasnelkenfluren (Armerion elogatae Krausch 1961) stärker geschlossene, niedrige Rasen auf verfestigten, etwas humosen Sandböden: namengebende Kennarten: Grasnelke (Armeria elongata) Sand-Strohblume (Helichrysimum arenarium) Ohrlöffel-Leimkraut (Silene otites) Feld-Beifuß (Artemisia campestris) Berg-Sandglöckchen (Jasione montana) Orchideen stellen mit Arten nicht nur die größte, sondern sicherlich auch eine der faszinierendsten Pflanzenfamilien dar. Von den etwa 65 einheimischen Arten kommen allein 16 am Kalbenstein und Saupurzel vor, im weiteren Bereich um Karlstadt sind es sogar über 20 Arten. Ihren Namen verdanken die Orchideen übrigens der Ähnlichkeit ihrer Knollen mit männlichen Hoden (gr. Orchis). Dies hat leider zu dem Aberglauben geführt, dass die Knollen ein Aphrodisiakum enthalten, welches noch immer im ostmediterranen Raum als Salep verkauft wird. Reife Orchideenkapseln entlassen Millionen von Samen, die mit wenigen Reservestoffen ausgestattet sind. Diese winzigen Samen benötigen zur Keimung und Entwicklung einen spezifischen Pilz ( Ammenpilze, Symbiose, Mykorrhiza), der ihnen Wasser, Nährsalze und organisches Material zuführt. Daraus resultieren sehr lange Entwicklungszeiten vom Samen bis zur blühenden Pflanze, die beim Frauenschuh bei 12 Jahren, Grünliche Waldhyazinthe Mykorrhizza = enge symbiotische Verbindung von Pilzen mit den Wurzeln höherer Pflanzen. Die Abbildung zeigt Pilzfäden in Wurzelzellen der Grünlichen Waldhyazinthe. 16

17 Purpur-Knabenkraut Frauenschuh Rotes Waldvögelein beim Brand-Knabenkraut sogar bei bis zu 20 Jahren liegen. Deshalb macht das Ausgraben und Verpflanzen von Orchideen keinen Sinn, denn meist fehlt der notwendige Pilz, so dass die Pflanzen unweigerlich zugrunde gehen. Die Orchideen meiden in der Regel die extremen Trockenhänge, sondern sind typische Begleiter der - oft von Kiefern durchsetzten - Halbtrockenrasen. Die schönsten Vorkommen liegen am Saupurzel, am Mäusberg oder an den Hängen und lichten Kiefernwäldern bei Retzbach. Der Frauenschuh (Cypripedium calceolus) ist eine Zierde lichter Laubwälder, den aufmerksame Beobachter um Karlstadt und Retzbach an verschiedenen Stellen, sogar im NSG Grainberg- Kalbenstein entdecken können. Leider ist die Art durch Ausgraben noch immer gefährdet. Mutmaßlich durch eine höhere Durchschnittstemperatur und höhere Niederschlagsmengen der letzten Jahre konnten sich einige Arten etwas ausbreiten. Insbesondere die Bienen-Ragwurz (Ophrys apifera) hat an Häufigkeit zugenommen, die Spinnen-Ragwurz (Ophrys sphegodes) war früher in unserem Gebiet nicht bekannt und auch die lange verschollene Hummel- Ragwurz (Ophrys holosericea) ist in Karlstadt wieder aufgefunden worden. Ragwurzarten haben sich einiges einfallen lassen, um ihre Bestäuber (Insekten u.a. Schwebfliegen) anzulocken und zeichnen sich durch das Phänomen der Fliegen-Ragwurz Bienen-Ragwurz Hummel-Ragwurz Spinnen-Ragwurz 17

18 Mimikry aus: Sie ahmen weibliche Insekten nach durch: Insektenähnliches Aussehen (optisch), 2. insektenähnliche Behaarungsreize (taktil) und 3. chemische Lockstoffe (olfaktorisch). Offenbar sind die Blüten von Fliegen- und Spinnen-Ragwurz noch nicht optimal auf ihre Bestäuber eingestellt (oder wirkt die Zeichnung auf der Lippe z.b. der Spinnen-Ragwurz eher abschreckend?), denn während der Fruchtansatz dieser Arten zwischen 1 und 10% liegt, erreicht die sich selbstbestäubende Bienen- Ragwurz 70-90% Fruchtansatz! 4. Habichtskräuter und andere Apomikten Die Korbblüter (Asteraceen) sind nicht nur eine sehr große und moderne Familie im Pflanzenreich, sie sind sicherlich auch Weltmeister in der Ausbreitung und Besiedelung von Flächen. Man denke nur an die Millionen von Löwenzähnen, die im Frühjahr die Viehweiden besiedeln. Es gibt praktisch keinen Gartenrasen ohne Löwenzahn. Löwenzähne vermehren sich hierbei fast immer ungeschlechtlich, d.h. sie brauchen keine Bestäubung mehr, um Samen zu bilden. Sie betreiben Apomixis und sind Apomikten. Auf diese Weise können sich die Pflanzen rasch vermehren und haben einen Wettbewerbsvorteil. Alle Nachkommen sind genetisch identisch (= Klone!). Setzen sich bestimmte genetische Merkmale durch, entstehen neue Arten bzw. Kleinarten. Die Habichtskräuter gehören ebenfalls zu den Korbblütlern. Auch sie vermehren sich ungeschlechtlich (Apomikten) und ihre Entwicklung ist noch keineswegs abgeschlossen. Kalmut-Habichtskraut Steinbrech-Habichtskraut Auch hier entstehen gelegentlich neue Arten bzw. werden neue Arten entdeckt. Dies ist in Deutschland aber sehr selten: Es wurden in den letzten 50 Jahren nur etwa 10 Arten oder Unterarten neu beschrieben. Oft sind die Merkmale allerdings für den Laien und ohne Lupe nicht ohne weiteres erkennbar. Apomikten = Pflanzen ohne geschlechtliche Fortpflanzung. Die Bildung von Samen (und Embryo) erfolgt ohne vorhergehende Befruchtung

19 Bereits 1929 wurde das Kalmut-Habichtskraut (Hieracium schmidtii ssp. kalmutinum) am Kalmut bei Homburg a. Main entdeckt. Weltweit kommt es nur am Kalmut und am Kalbenstein vor und ist Charakterart der Gamander-Blaugras- Halde. Insgesamt werden etwa 600 Pflanzen dieser schönen blaugrünen, an den Blatträndern zottig behaarten Art gefunden. Eine erst 1998 neu entdeckte Kleinart ist das Karlstadter Steinbrech- Habichtskraut (Hieracium saxifragum subsp. carolipolitanum). Es gehört zum Formenkreis des Steinbrech-Habichtskrauts (Hieracium saxifragum). Dieser sonst meist Silikatfelsen bewohnende Formenkreis fehlt im übrigen Süddeutschland völlig, die nächsten Vorkommen liegen 180 km entfernt an der Grenze zu Thüringen. Das Hauptvorkommen (etwa 250 Pflanzen) und der locus typicus (= Standort der Erstbeschreibung) liegen am Saupurzel unweit des Flugplatzes auf Karlstadter Gebiet. Für die Stadt, für den Regierungsbezirk und für das Land Bayern besteht deshalb eine hohe internationale Verantwortlichkeit für die Erhaltung der Art. 5. Bunte Erdflechtengesellschaft (Toninion caeruleonigricantis Gams 1938) Stellvertretend für viele Organismengruppen, die hier nicht behandelt werden können, soll auf eine unscheinbare und doch so interessante und bedrohte Gesellschaft hingewiesen werden: Die bunte Erdflechten-Gesellschaft (Toninion). Verschiedene Flechten steuern jeweils verschiedene Farben bei und führen zu einem bunten Mosaik, das vor allem im Winter und Frühjahr nach Absterben der krautigen Pflanzen dem aufmerksamen Beobachter nicht entgehen wird. Sämtliche Arten haben ihren Verbreitungsschwerpunkt im Mittelmeerraum und müssen als Relikt der postglazialen Wärmezeit aufgefaßt werden. Die Gesellschaft wird durch Beweidung deutlich gefördert, so dass nun bei fehlender Beweidung und allgemeiner Eutrophierung durch Dichterwerden der Grasnarbe und beginnender Verbuschung die konkurrenzarmen Flechten rasch zurückgedrängt werden und verschwinden. Entsprechend enthält die Gesellschaft der Bunten Erdflechten zahlreiche Arten der Roten Liste. Feuerflechte Bunte Erdflechtengesellschaft 19

20 Bunte Erdflechten-Gesellschaft (Toninion caeruleonigricantis Gams 1938) Farbe gelblich blaugrau rötlich grau gelb Feuerflechte (Fulgensia fulgens) Blasenflechte (Toninia caerulionigricans) Schuppenflechte (Psora decipiens) Krugflechte (Diploschistes muscorum) Gelbliche Lagerschuppenflechte (Cladonia convoluta) Gefährdung (D) Gefährdung und Naturschutz Mit 600 heimischen oder eingebürgerten Arten an Farn- und Blütenpflanzen im Bereich des Kalbensteins und Saupurzels stellen die Trockengebiete um Karlstadt das floristisch reichhaltigste Gebiet Nordbayerns dar. Hiervon stehen allein 110 Pflanzensippen auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Die sieben ausgestorbenen Arten gehören alle zu den Unkrautgesellschaften flachgründiger Kalkäcker. Die Ursachen für den starken Rückgang, insbesondere seltener Arten, sind vielfältig. Die Gefährdung der Biotope läßt sich grob einteilen in: 1. Natürliche Gefährdung und 2. Anthropogene Gefährdung. Grainberg-Kalbenstein und Saupurzel 600 Farn- und Blütenpflanzen davon 110 Arten der Roten Liste 7 ausgestorbene Arten 5 Endemiten 20 Erdflechten davon 9 Arten der Roten Liste 6.1 Natürliche Gefährdung Trockenrasen in dieser Großflächigkeit und Einmaligkeit sind erst durch jahrhundertelange Rodung und Beweidung des natürlichen Laubwaldes entstanden. Bei Aufgabe sämtlicher Nutzungsformen (Beweidung, Mahd und Entnahme von Brennholz) würde eine Sukzession der Halbtrockenrasen über (Schlehen-)Gebüsch und Vorwald zum Laubwald einsetzen. Auf den extrem trockenen und flachgründigen Böden verläuft dieser Prozess deutlich langsamer als auf den tiefgründigeren Halbtrockenrasen. Trotzdem hat dieser natürliche Sukzession = (längerfristige) gerichtete Veränderung der Vegetation an einem Ort Klimax = Endstadium der Sukzession Biodiversität = Vielfalt der belebten Natur nach Artenzahl der Organismen und Verschiedenheit der Lebensgemeinschaften 20

21 Vorgang nach Aufgabe der Beweidung in den 50er Jahren bereits zu einer deutlichen Zunahme des Gebüsches und des lichten Kiefernwaldes beigetragen. Die Ruine Karlburg (bei fehlender Südexposition) ist z.b. inzwischen völlig von Wald und dichtem Gebüsch umgeben. Das Endstadium (Klimaxgesellschaft) ist ein wärmeliebender Laubwald. Um die Vielfältigkeit (Biodiversität) unserer vom Menschen geprägten Kulturlandschaft zu erhalten, sind kostenintensive Pflegemaßnahmen notwendig, die heute zum größten Teil staatlich finanziert werden müssen: 1. Extensive Beweidung im Herbst, 2. gelegentliche Entbuschung der Magerrasen und 3. Holzentnahme zur Erhaltung des lichten Niederwaldes. Natürliche Sukzession a. unbewachsener Boden z.b. nach Felssturz d. Gras-Gebüsch-Vegetation z.b. Schlehe, Weißdorn, einzelne Kiefern e. lichter Wald schnellwüchsige Bäume, z.b. Birke und Kiefer b. Pionierpflanzen vor allem schnellwüschsige Gräser und Blütenpflanzen c. Gras-Kraut-Vegetation langlebige Gräser, Rosettenpflanzen etc. f. Wald-Klimaxgesellschaft z.b. Buchen-Eichen-Mischwald mit Stockwerksaufbau 6.2 Anthropogene ( = hausgemachte ) Gefährdung Im Gegensatz zu einem der ältesten Naturschutzgebiete Unterfrankens am Grainberg-Kalbenstein (1941) und zu den neu ausgewiesenen oder erweiterten Schutzgebieten im Bereich der Flugsande am Saupurzel, am Ständelberg, Rammersberg und Mäusberg sind die Trockenrasen am Saupurzel weder Teil eines Landschafts- noch eines Naturschutzgebietes. Hier werden die Trockenrasen oft in kleinen Schritten, aber doch zunehmend zurückgedrängt (z.b. durch Anlage eines Wasserbehälters, durch Auftragen von nährstoffreichem Erdreich für angrenzende Weinberge, durch Kiefernforste). Sämtliche Trockenrasen sind zwar nach Art. 13d BayNatSchG geschützt, ein weitergehender Schutz durch Ausweisung von Naturschutzgebieten wäre aber wünschenswert. 21

22 Weitere Gefährdungen sind: Der Eintrag von Stickstoffverbindungen aus der Luft und durch Einschwemmung aus höher gelegenen Äckern. Dies führt zum Überhandnehmen gewöhnlicher stickstoffliebender Pflanzen wie Brennessel (Urtica dioica). Die Anwendung von Herbiziden. Die zunehmende Bebauung und Versiegelung der umliegenden Flächen. Die wertvollen Biotope stellen nur noch Inseln in der Stadtund Industrielandschaft dar. Bei fehlendem Genaustausch und Unterschreiten einer kritischen Populationsgröße kommt es zum raschen Aussterben der ohnehin seltenen Pflanzen und Tiere. Bei manchen, an offene Trockenrasen gewöhnte Insekten, führt z.b. schon ein Kiefernforst zur Isolierung einzelner Populationen, da die Kiefern nicht über- oder durchflogen werden. Die Anpflanzung fremder Arten. Die Kugeldistel (Echinops sphaerocephalus) wurde von Imkern zur Verbesserung der Bienenweide angepflanzt. Nun vermehrt sich diese Art aber selbständig, dehnt ihr Vorkommen aus und bedroht teilweise massiv die vorhandenen Trockenrasen. Auch einmal angepflanzte Schwarzkiefern (Pinus nigra) vermehren sich selbständig. Im Schatten dieser Bäume können sich dann Büsche halten, die zu einem relativ raschen Abbau der Trockenrasen führen. Der Stickstoffeintrag aus der Luft von heute entspricht einer Volldüngung des Jahres Kugeldistel Ausblick Die international bedeutenden Trockenrasen und angrenzenden Pflanzenformationen sind nur zu einem kleinen Teil natürlich. Sie sind das Ergebnis jahrhundertelanger Bewirtschaftung, in denen der Mensch wußte, wie sehr er die Natur und ihre Ressourcen brauchte. Respekt vor der Natur war selbstverständlich. Nach Jahrzehnten der Flurbereinigung und Industrialisierung unserer abwechslungsreichen Kulturlandschaft ist es nun wieder höchste Zeit, sich auf das Besondere und Schöne in unserer nächsten Nähe zu besinnen. Unternehmen wir alles, dies zu erhalten. Wir selbst profitieren davon, unsere Kinder und Kindeskinder erst recht. 22

23 Die mainfränkischen Trockengebiete um Karlstadt Karsbach N B 26 Wern Gössenheim Homburg Ständelberg Gambach Ammerfeld Aschfeld Giebel Wiesenfeld Rammersberg Main Breitholz Mäusberg Karlburg Grainberg-Kalbenstein B 27 Eußenheim Neubergsgraben Trockengebiete Wald Siedlung Mühlbach Karlstadt Schönarts B 26 Münzberg Laudenbach 0 5 km 10 km Inhaltsverzeichnis Vorwort 1. Einleitung 2. Pflanzengesellschaften 2.1 Mainfränkischer oder Faserschirm-Erdseggen-Trockenrasen 2.2 Gamander-Blaugrashalde 2.3 Wärmeliebender Waldsaum 2.4 Adonisröschen-Gesellschaft: Ackerkrautgesellschaft 2.5 Sand-Magerrasen 3. Orchideen 4. Habichtskräuter und andere Apomikten 5. Bunte Erdflechtengesellschaft 6. Gefährdung und Naturschutz 6.1 Natürliche Gefährdung 6.2 Anthropogene (= hausgemachte ) Gefährdung Ausblick 23

24 Impressum Herausgeber: Internet: Regierung von Unterfranken Höhere Naturschutzbehörde Peterplatz Würzburg Ansprechpartner: Manfred Mack Tel.: 0931 / Fax: 0931 / manfred.mack@reg-ufr.bayern.de Dazu ist eine Power Point-Präsentation erhältlich! Verfasser: Gestaltung: Dr. Franz-G. Dunkel, Karlstadt Unter fotografischer Mithilfe von Thomas Muer, Bad Bentheim Dipl. Biol. Otto Elsner, Rottenstein Dipl. Biol. Wolfgang v. Brackel, Röttenbach Institut für Vegetationskunde und Landschaftsökologie Unterfranken März 2003

Ressourcenprojekt zur Erhaltung und Förderung der gefährdeten Schweizer Ackerbegleitflora. Fotodokumentation einiger Zielarten

Ressourcenprojekt zur Erhaltung und Förderung der gefährdeten Schweizer Ackerbegleitflora. Fotodokumentation einiger Zielarten Ressourcenprojekt zur Erhaltung und Förderung der gefährdeten Schweizer Ackerbegleitflora Fotodokumentation einiger Zielarten Auf den folgenden Seiten werden einige repräsentative Vertreter der einheimischen

Mehr

NSG-ALBUM. Lennebergwald NSG (H.-J. Dechent)

NSG-ALBUM. Lennebergwald NSG (H.-J. Dechent) NSG-ALBUM Lennebergwald NSG 339-060 (H.-J. Dechent) NSG-ALBUM Lennebergwald Entwicklung des Naturschutzgebiets im Zeitraum der Biotopbetreuung (Überblick) NSG-Ausweisung: 24.05.1996 Biotopbetreuung seit:

Mehr

ND - ALBUM. In den Almen. ND Tertiär-Kalktrockenrasen und Gehölzbestand In den Almen. (D. Gutowski)

ND - ALBUM. In den Almen. ND Tertiär-Kalktrockenrasen und Gehölzbestand In den Almen. (D. Gutowski) ND - ALBUM In den Almen ND-7332-227 Tertiär-Kalktrockenrasen und Gehölzbestand In den Almen (D. Gutowski) ND-ALBUM Tertiär-Kalktrockenrasen In den Almen Entwicklung des Gebiets im Zeitraum der Biotopbetreuung

Mehr

Karsdorfer Hänge, Steigraer Schlucht und Elsloch. Interessante Geologie, Wein und artenreiche Pflanzengesellschaften auf sonnigen Hängen

Karsdorfer Hänge, Steigraer Schlucht und Elsloch. Interessante Geologie, Wein und artenreiche Pflanzengesellschaften auf sonnigen Hängen Karsdorfer Hänge, Steigraer Schlucht und Elsloch Interessante Geologie, Wein und artenreiche Pflanzengesellschaften auf sonnigen Hängen A. Müller, 2015 Zwischen dem Weinort Freyburg an der Unstrut und

Mehr

Herzlichen Glückwunsch! Das Thema der heutigen Show: Knabenkräuter

Herzlichen Glückwunsch! Das Thema der heutigen Show: Knabenkräuter Knabenkräuter: Infoblatt 1 Herzlichen Glückwunsch! Das Casting-Team der Millionenshow hat dich ausgewählt und lädt dich ein dein Wissen zu testen. Mit etwas Glück kannst du die Millionenfrage knacken.

Mehr

Optigrün-Pflanzenliste Flachballenstauden in 5/6 cm Töpfen

Optigrün-Pflanzenliste Flachballenstauden in 5/6 cm Töpfen Wissenschaftlicher Name Deutscher Name Blütenfarbe Höhe Blütezeit Achillea tomentosa Teppichschafgarbe gelb 20 6-7 Allium schoenoprasum Schnittlauch lila 30 6-7 Allium sphaerocephalon Kugelkopflauch lila

Mehr

FFH - ALBUM. Kalkmagerrasen bei Grünstadt. FFH Kalkmagerrasen zwischen Ebertsheim und Grünstadt. (D. Gutowski)

FFH - ALBUM. Kalkmagerrasen bei Grünstadt. FFH Kalkmagerrasen zwischen Ebertsheim und Grünstadt. (D. Gutowski) FFH - ALBUM Kalkmagerrasen bei Grünstadt FFH 6414-301 Kalkmagerrasen zwischen Ebertsheim und Grünstadt (D. Gutowski) FFH-ALBUM Kalkmagerrasen zwischen Ebertsheim und Grünstadt Entwicklung des Gebiets

Mehr

NSG-ALBUM. Mainzer Sand Teil II NSG (H.-J. Dechent)

NSG-ALBUM. Mainzer Sand Teil II NSG (H.-J. Dechent) NSG-ALBUM Mainzer Sand Teil II NSG 315-055 (H.-J. Dechent) NSG-ALBUM Mainzer Sand Teil II Entwicklung des Naturschutzgebiets im Zeitraum der Biotopbetreuung (Überblick) NSG-Ausweisung: 21.03.1997 Biotopbetreuung

Mehr

Hänge am Schmoner Tal zwischen Schmon und Spielberg

Hänge am Schmoner Tal zwischen Schmon und Spielberg Hänge am Schmoner Tal zwischen Schmon und Spielberg Biologische Diversität auf Gesteinen des Röts mit interessanten Aufschlüssen A. Müller, 2015 Zwischen dem Weinort Freyburg an der Unstrut und dem Schmoner

Mehr

NSG-ALBUM. NSG Neu-Bamberger Heide NSG (R. Twelbeck)

NSG-ALBUM. NSG Neu-Bamberger Heide NSG (R. Twelbeck) NSG-ALBUM NSG Neu-Bamberger Heide NSG-7133-001 (R. Twelbeck) NSG-ALBUM Neu-Bamberger Heide Entwicklung des Gebiets im Zeitraum der Biotopbetreuung (Überblick) Schutzgebietsausweisung 22.07.1968 Biotopbetreuung

Mehr

Floristisches aus dem. Norden. Baden-Württembergs

Floristisches aus dem. Norden. Baden-Württembergs Floristisches aus dem Norden Baden-Württembergs Rudi Schneider, Külsheim 28.1.2017 Floristische Kartierung von 2009 bis 2016 im nördlichen und mittleren Main-Tauber-Kreis sowie im nordöstlichen Neckar-Odenwaldkreis

Mehr

Dorndorfer und Gleinaer Berge bei Laucha-Dorndorf an der Unstrut

Dorndorfer und Gleinaer Berge bei Laucha-Dorndorf an der Unstrut Dorndorfer und Gleinaer Berge bei Laucha-Dorndorf an der Unstrut Faszinierende Aufschlüsse im Oberen Buntsandstein (Röt), Weinberge und eine artenreiche Xerothermflora laden zu Erkundungen ein A. Müller,

Mehr

ND - ALBUM. Auf dem Galgenberg. ND Silbergrasbestand Auf dem Galgeberg. (D. Gutowski)

ND - ALBUM. Auf dem Galgenberg. ND Silbergrasbestand Auf dem Galgeberg. (D. Gutowski) ND - ALBUM Auf dem Galgenberg ND-7332-227 Silbergrasbestand Auf dem Galgeberg (D. Gutowski) ND-ALBUM Auf dem Galgenberg Entwicklung des Gebiets im Zeitraum der Biotopbetreuung (Überblick) ND-Ausweisung

Mehr

30-ALBUM. Reliktfläche Kleiner Mainzer Sand. LANIS Mapserver

30-ALBUM. Reliktfläche Kleiner Mainzer Sand. LANIS Mapserver 30-ALBUM Reliktfläche Kleiner Mainzer Sand LANIS Mapserver 30-ALBUM Reliktfläche Kleiner Mainzer Sand Entwicklung des Gebiets im Zeitraum der Biotopbetreuung (Überblick) Schutzgebietsausweisung Lage in

Mehr

Trocken- oder Magerrasen

Trocken- oder Magerrasen Trocken- oder Magerrasen Trocken- oder Magerrasen sind das artenreichste Biotop in Deutschland. Auf typischen Trockenrasen der Eifel können mehr als 200 verschiedene Pflanzenarten pro Hektar vorkommen.

Mehr

NSG-ALBUM. Odendell bei Bettingen NSG (E. Rosleff Sörensen)

NSG-ALBUM. Odendell bei Bettingen NSG (E. Rosleff Sörensen) NSG-ALBUM Odendell bei Bettingen NSG 232-058 NSG-ALBUM Im Odendell bei Bettingen Entwicklung des Naturschutzgebiets im Zeitraum der Biotopbetreuung (Überblick) NSG-Ausweisung: 23.06.1989 Biotopbetreuung

Mehr

NSG-ALBUM. Stolzenberg NSG (J. Tauchert)

NSG-ALBUM. Stolzenberg NSG (J. Tauchert) NSG-ALBUM Stolzenberg NSG 7333-039 NSG-ALBUM Stolzenberger Hang und Erweiterung Entwicklung des Gebiets im Zeitraum der Biotopbetreuung (Überblick) Schutzgebietsausweisung NSG-Ausweisung: 22.März 1982

Mehr

Erhalt und Wiederherstellung des LRT 6210(*) im Landkreis Nordhausen und dem Kyffhäuserkreis

Erhalt und Wiederherstellung des LRT 6210(*) im Landkreis Nordhausen und dem Kyffhäuserkreis Erhalt und Wiederherstellung des LRT 6210(*) im Landkreis Nordhausen und dem Kyffhäuserkreis Astrid Koschorreck Geschäftsführerin des Landschaftspflegeverbandes Südharz/Kyffhäuser e.v. und Leiterin der

Mehr

FAKTENBLATT 3 ENTWICKLUNG UND ZUSTAND DER BIODIVERSITÄT

FAKTENBLATT 3 ENTWICKLUNG UND ZUSTAND DER BIODIVERSITÄT FAKTENBLATT 3 ENTWICKLUNG UND ZUSTAND DER BIODIVERSITÄT IN DER SCHWEIZ UND IM KANTON BERN Weshalb verändert sich die Biodiversität? Die Biodiversität verändert sich zum einen durch langfristige und grossräumige

Mehr

Hamburger Naturdach Pflanzenliste für die extensive Dachbegrünung mit regionalen Arten 1

Hamburger Naturdach Pflanzenliste für die extensive Dachbegrünung mit regionalen Arten 1 Hamburger Naturdach Pflanzenliste für die extensive Dachbegrünung mit regionalen Arten Durchwurzelbare Aufbaudicke: 8-15 cm Stand: 1.4.2016 Das extensive Hamburger Naturdach" bietet viel Raum für eine

Mehr

NSG-ALBUM. Primerköpfchen bei Ingendorf. (E. Rosleff Sörensen)

NSG-ALBUM. Primerköpfchen bei Ingendorf. (E. Rosleff Sörensen) NSG-ALBUM Primerköpfchen bei Ingendorf NSG-ALBUM Primerköpfchen bei Ingendorf Entwicklung des Naturschutzgebietes im Zeitraum der Biotopbetreuung (Überblick) NSG-Ausweisung: 23.11.1987 Biotopbetreuung

Mehr

Aufstieg und Fall des Caucalidionin Mitteleuropa Verlauf und Ursachen

Aufstieg und Fall des Caucalidionin Mitteleuropa Verlauf und Ursachen Aufstieg und Fall des Caucalidionin Mitteleuropa Verlauf und Ursachen Manfred Rösch Landesamt für Denkmalpflege im RP Stuttgart 10. Exkursionstagung zum Ackerwildkrautschutz, Uckermark, 6.7.2017 Die Getreidearten

Mehr

Japanischer Staudenknöterich

Japanischer Staudenknöterich Blätter und Blüte Japanischer Staudenknöterich Blatt Japanischer Staudenknöterich Wissenschaftlicher Name: Fallopia japonica Beschreibung: Der japanische Staudenknöterich ist eine schnell wachsende, krautige

Mehr

NSG-ALBUM. Kauligenberg bei Mirbach NSG (G. Ostermann, 2014)

NSG-ALBUM. Kauligenberg bei Mirbach NSG (G. Ostermann, 2014) NSG-ALBUM Kauligenberg bei Mirbach NSG 7233-014 NSG-ALBUM Kauligenberg bei Mirbach Entwicklung des Gebiets im Zeitraum der Biotopbetreuung (Überblick) Schutzgebietsausweisung NSG seit 02.05.1985 Biotopbetreuung

Mehr

Weitere Teilflächen der Gerlinger Heide. Inhaltsverzeichnis. Standort I... 1 Standort II... 3 Standort III... 5 Standort IV... 5 Literatur...

Weitere Teilflächen der Gerlinger Heide. Inhaltsverzeichnis. Standort I... 1 Standort II... 3 Standort III... 5 Standort IV... 5 Literatur... Weitere Teilflächen der Gerlinger Heide Inhaltsverzeichnis Standort I... 1 Standort II... 3 Standort III... 5 Standort IV... 5 Literatur... 6 1 Standort I Auf Standort I wurde die größte Artenvielfalt

Mehr

Moose & Flechten. als kennzeichnende Arten von FFH-Lebensraumtypen

Moose & Flechten. als kennzeichnende Arten von FFH-Lebensraumtypen 2009 Moose & Flechten als kennzeichnende Arten von FFH-Lebensraumtypen Auf offenen nährstoffarmen Kalkböden wächst das Geneigte Spiralzahnmoos Tortella inclinata. Die trocken unscheinbaren graugrünen Polster

Mehr

Bürgerbeteiligung Fröttmaninger Heide Südlicher Teil. Facetten eines Juwels

Bürgerbeteiligung Fröttmaninger Heide Südlicher Teil. Facetten eines Juwels Bürgerbeteiligung Fröttmaninger Heide Südlicher Teil Facetten eines Juwels Beate Jeuther Vielfalt und Schönheit der Fröttmaninger Heide Die Fröttmaninger Heide ist Heimat für mind. 76 Pflanzen- und 74

Mehr

Blühtagebuch Leutratal 2015

Blühtagebuch Leutratal 2015 Blühtagebuch Leutratal 2015 Auch wenn am Wochenende 13./14. Juni 2015 die letzten öffentlichen Führungen zu den Orchideen im NSG Leutratal stattfanden, werde ich mich bemühen, die wöchentlich aktualisierte

Mehr

ND-Nr.: 65 FND Jungingen. Bisher gültige Verordnung: Fläche (qm): 8.299

ND-Nr.: 65 FND Jungingen. Bisher gültige Verordnung: Fläche (qm): 8.299 ND-Nr.: 65 FND Jungingen Halbtrockenrasen im Gewann Hagener Tal Bisher gültige Verordnung: 30.06.83 Fläche (qm): 8.299 TK Flurkarte Rechtswert Hochwert 7525 SO 0661 3573208 5369934 Flurnummer 486 Gewann

Mehr

NSG - ALBUM. Haardtrand Im Hohen Rech NSG (D. Gutowski)

NSG - ALBUM. Haardtrand Im Hohen Rech NSG (D. Gutowski) NSG - ALBUM Haardtrand Im Hohen Rech NSG-7332-145 (D. Gutowski) NSG-ALBUM Haardtrand Im Hohen Rech Entwicklung des Gebiets im Zeitraum der Biotopbetreuung (Überblick) NSG-Ausweisung 22.11.1990 Biotopbetreuung

Mehr

Begrünungsprojekte aus einer ökologischen Perspektive

Begrünungsprojekte aus einer ökologischen Perspektive Begrünungsprojekte aus einer ökologischen Perspektive von Daniel Müller Wann ist eine Begrünung ökologisch wertvoll? Eine Begrünung ist ökologisch wertvoll, wenn Blütenreicher Saum einheimische Pflanzenarten

Mehr

Exkursionen. Lebensräume. natur exkurs

Exkursionen. Lebensräume. natur exkurs Exkursionen Lebensräume natur exkurs Exkursionen: Lebensräume 1 Auf diesen Exkursionen wird ein bestimmter Lebensraum als Ganzes vorgestellt. Wir beobachten die dort lebenden Pflanzen und Tiere, gehen

Mehr

NSG-ALBUM. Magerwiesen am Eulenkopf NSG (A. Stanula)

NSG-ALBUM. Magerwiesen am Eulenkopf NSG (A. Stanula) NSG-ALBUM Magerwiesen am Eulenkopf NSG 7335-058 (A. Stanula) NSG-ALBUM Magerwiesen am Eulenkopf Entwicklung des Gebiets im Zeitraum der Biotopbetreuung (Überblick) Schutzgebietsausweisung Naturschutzgebiet

Mehr

Klatschmohn. Abbildung von Martha Seitz, Zürich. Text, Konzept, Gestaltung: carabus Naturschutzbüro, Luzern

Klatschmohn. Abbildung von Martha Seitz, Zürich. Text, Konzept, Gestaltung: carabus Naturschutzbüro, Luzern Klatschmohn Da der Klatschmohn in der Nähe von Menschen wächst, bezeichnen wir ihn als Kulturbegleiter. Die einjährige Pflanze wächst auf offenen Flächen, oft auch auf frisch gepflügten Äckern oder an

Mehr

NSG-ALBUM. Eusberg bei Mirbach NSG (G. Ostermann, 2014)

NSG-ALBUM. Eusberg bei Mirbach NSG (G. Ostermann, 2014) NSG-ALBUM Eusberg bei Mirbach NSG 7233-008 NSG-ALBUM Eusberg bei Mirbach Entwicklung des Gebiets im Zeitraum der Biotopbetreuung (Überblick) Schutzgebietsausweisung NSG seit 02.05.1985 Biotopbetreuung

Mehr

NSG-ALBUM. Baumberg bei Wiesbaum NSG (G. Ostermann, 1992)

NSG-ALBUM. Baumberg bei Wiesbaum NSG (G. Ostermann, 1992) NSG-ALBUM Baumberg bei Wiesbaum NSG 7233-005 (G. Ostermann, 1992) NSG-ALBUM Baumberg bei Wiesbaum Entwicklung des Gebiets im Zeitraum der Biotopbetreuung (Überblick) Schutzgebietsausweisung NSG seit 24.12.1985

Mehr

ENDSTATION ROTE LISTE?

ENDSTATION ROTE LISTE? ENDSTATION ROTE LISTE? Bedrohte einheimische Wildpflanzen im Botanischen Garten Frankfurt am Main BEWAHREN UND SCHÜTZEN Nicht nur in weit entfernten Ländern, sondern auch hier in Deutschland sind Tier-

Mehr

PFLEGEHINWEISE FÜR STREUWIESEN

PFLEGEHINWEISE FÜR STREUWIESEN PFLEGEHINWEISE FÜR STREUWIESEN STREUWIESEN SELTENE LEBENSRÄUME UND BOTA- NISCHE SCHATZKAMMERN Klappertopf und Knabenkraut sind zwei der vielen gefährdeten Arten in Streuwiesen. Blütenreiche Streuwiesen

Mehr

Gewöhnliche Haselnuss Corylus avellana

Gewöhnliche Haselnuss Corylus avellana Gewöhnliche Haselnuss Corylus avellana Gehölze Gewöhnliche Haselnuss Corylus avellana Blütenfarbe: grünlich Blütezeit: März bis April Wuchshöhe: 400 600 cm mehrjährig Die Hasel wächst bevorzugt in ozeanischem

Mehr

Steppen im öffentlichen Grün

Steppen im öffentlichen Grün Verwendung von Steppenvegetation in Österreich Pannonische Steppenvegetation in Ostösterreich in Landschaft und Garten Landschaft Steppen im mitteleuropäischen Sinn (Begriffe, Charakteristik) Pannonische

Mehr

Wiese in Leichter Sprache

Wiese in Leichter Sprache Wiese in Leichter Sprache 1 Warum müssen wir die Natur schützen? Wir Menschen verändern die Natur. Zum Beispiel: Wir bauen Wege und Plätze aus Stein. Wo Stein ist, können Pflanzen nicht wachsen. Tiere

Mehr

Christine Schneider Maurice Gliem. Pilze finden. Der Blitzkurs für Einsteiger

Christine Schneider Maurice Gliem. Pilze finden. Der Blitzkurs für Einsteiger Christine Schneider Maurice Gliem Pilze finden Der Blitzkurs für Einsteiger Das A und O ist das Wo! 15 Des Pilzes Lebensraum Zu wissen, wo Pilze am liebsten und am prächtigsten gedeihen, ist die wahre

Mehr

ND-ALBUM. An der Abenheimer Hohl ND (C. Lehr)

ND-ALBUM. An der Abenheimer Hohl ND (C. Lehr) ND-ALBUM An der Abenheimer Hohl ND 319-388 (C. Lehr) ND-ALBUM An der Abenheimer Hohl Entwicklung des Gebiets im Zeitraum der Biotopbetreuung (Überblick) Schutzgebietsausweisung 08.01.1982 Biotopbetreuung

Mehr

Entwicklung Zielflora, Zielarten auf ausgewählten Untersuchungsflächen

Entwicklung Zielflora, Zielarten auf ausgewählten Untersuchungsflächen Projekt HOCHWASSERSCHUTZ UND AUENLANDSCHAFT THURMÜNDUNG Erfolgskontroll-Programm 2009, Modul Lichter Wald - Entwicklung Zielflora, Zielarten auf ausgewählten Untersuchungsflächen Dokumentation Ausgangszustand

Mehr

NSG-ALBUM. Winterberg bei Wiesbaum NSG (G. Ostermann, 2014)

NSG-ALBUM. Winterberg bei Wiesbaum NSG (G. Ostermann, 2014) NSG-ALBUM Winterberg bei Wiesbaum NSG 7233-029 NSG-ALBUM Winterberg bei Wiesbaum Entwicklung des Gebiets im Zeitraum der Biotopbetreuung (Überblick) Schutzgebietsausweisung NSG seit 16.07.1985 Biotopbetreuung

Mehr

Freyburg, Rödel, Tote Täler und Hasselbachtal

Freyburg, Rödel, Tote Täler und Hasselbachtal Freyburg, Rödel, Tote Täler und Hasselbachtal Interessante Aufschlüsse im Muschelkalk und eine besonders artenreiche Flora und Pilzflora auf einer klassischen Meile der Geologie und Botanik an der Unstrut

Mehr

NSG-ALBUM. Ginsterheiden im Irsental NSG

NSG-ALBUM. Ginsterheiden im Irsental NSG NSG-ALBUM Ginsterheiden im Irsental NSG-7232-052 NSG-ALBUM Ginsterheiden im Irsental bei Daleiden Entwicklung des Naturschutzgebiets im Zeitraum der Biotopbetreuung (Überblick) NSG-Ausweisung: 24.07.1987

Mehr

Entwicklung Zielflora, Zielarten auf ausgewählten Untersuchungsflächen

Entwicklung Zielflora, Zielarten auf ausgewählten Untersuchungsflächen Projekt HOCHWASSERSCHUTZ UND AUENLANDSCHAFT THURMÜNDUNG Erfolgskontroll-Programm Modul Lichter Wald - Entwicklung Zielflora, Zielarten auf ausgewählten Untersuchungsflächen Dokumentation Aufnahme 2014

Mehr

ZWEI SCHÜTZENSWERTE BIOTOPE IM GEMEINDEGEBIET

ZWEI SCHÜTZENSWERTE BIOTOPE IM GEMEINDEGEBIET ZWEI SCHÜTZENSWERTE BIOTOPE IM GEMEINDEGEBIET *: VON K I R C H S C H L A G V E R F A S S E R : ÖSTERREICHISCHER NATURSCHUTZBUND, ORTSGRUPPE: OBERNEUKIRCHEN Lage des Hangmoores und der Waldwiese! irchschlag

Mehr

NSG-ALBUM. Wartekopf NSG (G. Schorr)

NSG-ALBUM. Wartekopf NSG (G. Schorr) NSG-ALBUM Wartekopf NSG 7336-159 (G. Schorr) NSG-ALBUM Wartekopf Entwicklung des Gebiets im Zeitraum der Biotopbetreuung (Überblick) Schutzgebietsausweisung NSG, 2. Mai 1991, Teil des FFH-Geb. Baumholder

Mehr

Aktion Feld-Rittersporn. Jetzt finden und mitmachen! feldrittersporn

Aktion Feld-Rittersporn. Jetzt finden und mitmachen!  feldrittersporn Aktion Feld-Rittersporn Jetzt finden und mitmachen! Jetzt finden und mitmachen! Aktion Feld-Rittersporn www.natur.sachsen.de/ feldrittersporn Was sind Ackerwildkräuter? Ackerwildkräuter werden auch Segetalpflanzen

Mehr

ND-Nr.: 71 FND. Fläche (qm): ca

ND-Nr.: 71 FND. Fläche (qm): ca ND-Nr.: 71 FND Gemarkung Ulm, Flur Ulm >>Halbtrockenrasen Lehrer-Tal Tal-Weg 200

Mehr

Flora von Niederrohrdorf

Flora von Niederrohrdorf Ziele Übersicht schaffen über die Pflanzenarten in Niederrohrdorf aktuell vorkommende Arten nicht mehr vorkommende bzw. nicht mehr aufgefundene Arten Aktuell gefährdete Arten Grundlagen für Schutz- und

Mehr

Gipskarstlandschaften zwischen Steinthaleben und Rottleben. Steppenrasen, Karstbuchenwälder. und Höhlen

Gipskarstlandschaften zwischen Steinthaleben und Rottleben. Steppenrasen, Karstbuchenwälder. und Höhlen Gipskarstlandschaften zwischen Steinthaleben und Rottleben Steppenrasen, Karstbuchenwälder und Höhlen A. Müller, 2015 Der Kyffhäuser ist ein kleines, aber geologisch und botanisch sehr interessantes Gebirge.

Mehr

Ergebnisse Waldbiotopkartierung

Ergebnisse Waldbiotopkartierung Ergebnisse Waldbiotopkartierung Folie 1 Gesetzliche Grundlagen/ Richtlinien FFH-Richtlinie Naturschutzgesetz Landeswaldgesetz Zertifizierung (Naturland/FSC-Richtlinie) Waldbaurichtlinie Folie 2 Naturschutzfachliche

Mehr

Pflegeplan Grube 10 - AGNU Haan e. V.

Pflegeplan Grube 10 - AGNU Haan e. V. Seite 1 von 11 Allgemeine Pflegegrundsätze für Halbtrockenrasen auf Kalk Pflegeplan Grube 10 - AGNU Haan e. V. Zonierung mit einer unteren und oberen Gebüschkante. Kleinzonierung mit Übergängen von geröllreichen,

Mehr

NSG - ALBUM. Am Wolfsberg. NSG Am Wolfsberg. (D. Gutowski)

NSG - ALBUM. Am Wolfsberg. NSG Am Wolfsberg. (D. Gutowski) NSG - ALBUM Am Wolfsberg NSG 7316-017 Am Wolfsberg (D. Gutowski) VSG-ALBUM Am Wolfsberg Entwicklung des Gebiets im Zeitraum der Biotopbetreuung (Überblick) NSG-Ausweisung 19.01.1984 Biotopbetreuung seit:

Mehr

Biodiversität auf Alpweiden

Biodiversität auf Alpweiden Biodiversität auf Alpweiden Franziska Mayer Landesanstalt für Landwirtschaft Vegetationskunde Daten aus dem Bayerischen Grünlandmonitoring (GLM) 6108 Aufnahmen im gesamten bayerischen Wirtschaftsgrünland

Mehr

NSG-ALBUM. Gau-Algesheimer Kopf NSG (H.-J. Dechent)

NSG-ALBUM. Gau-Algesheimer Kopf NSG (H.-J. Dechent) NSG-ALBUM Gau-Algesheimer Kopf NSG 339-079 (H.-J. Dechent) NSG-ALBUM Gau-Algesheimer Kopf Entwicklung des Gebiets im Zeitraum der Biotopbetreuung (Überblick) Schutzgebietsausweisung NSG, 25.04.1980 Biotopbetreuung

Mehr

Schafberg, Nüssenberg und Langer Berg zwischen Freyburg und Laucha

Schafberg, Nüssenberg und Langer Berg zwischen Freyburg und Laucha Schafberg, Nüssenberg und Langer Berg zwischen Freyburg und Laucha Geologische und botanische Brennpunkte im Weinbaugebiet des unteren Unstruttals A. Müller, 2015 Zwischen dem Weinort Freyburg an der Unstrut

Mehr

Boden-denk!-mal 2 Was haben Ziegel mit Orchideen zu tun?

Boden-denk!-mal 2 Was haben Ziegel mit Orchideen zu tun? Boden-denk!-mal 2 Was haben Ziegel mit Orchideen zu tun? Von 1800 bis 1920 stieg die Bevölkerung Hamburgs rasant von circa hunderttausend auf eine Million Menschen. Entsprechend groß war der Bedarf an

Mehr

Legekreis. "Heimische Insekten"

Legekreis. Heimische Insekten Legekreis "Heimische Insekten" Susanne Schäfer www.zaubereinmaleins.de www.zaubereinmaleins.de Ameisen Ameisen leben in großen Staaten und jede Ameise hat eine ganz bestimmte Aufgabe. Ameisen haben sechs

Mehr

Frauenschuhgebiet Martinauer Au Der Schuh, der aus der Blüte kommt.

Frauenschuhgebiet Martinauer Au Der Schuh, der aus der Blüte kommt. Frauenschuhgebiet Martinauer Au Der Schuh, der aus der Blüte kommt. www.naturpark-tiroler-lech.at Der Naturpark Tiroler Lech das ist... die letzte Wildflusslandschaft in den Nordalpen ein Raritätenkabinett

Mehr

Anleitung zum Erkennen funktioneller Gruppen

Anleitung zum Erkennen funktioneller Gruppen Anleitung zum Erkennen funktioneller Gruppen Hast du schon mal darüber nachgedacht, wie viele Pflanzen und Tiere an und um einen Baum herum leben? Tritt näher und wirf einen Blick auf die Vielfalt der

Mehr

"Freude am Schauen und Begreifen ist die schönste Gabe der Natur. Albert Einstein

Freude am Schauen und Begreifen ist die schönste Gabe der Natur. Albert Einstein Natur erleben! "Freude am Schauen und Begreifen ist die schönste Gabe der Natur. Albert Einstein Öffne mit uns die Schatzkiste der Natur! Leopold Füreder Landesvorsitzender Tirol bietet abwechslungsreiche

Mehr

Die zwei Seiten von Beweidung und botanischem Artenschutz

Die zwei Seiten von Beweidung und botanischem Artenschutz Die zwei Seiten von Beweidung und botanischem Artenschutz Dr. Jörg Weise HGON und BVNH Herbsttagung 30./31.10.2010 in Echzell Ausgangssituation Pflegeproblem von Nutzökosystemen Zuviel Pflege Zuwenig Pflege

Mehr

Scherben bringen Glück Artenvielfalt auf Kalkscherben-Äckern im Landkreis Forchheim

Scherben bringen Glück Artenvielfalt auf Kalkscherben-Äckern im Landkreis Forchheim Scherben bringen Glück Artenvielfalt auf Kalkscherben-Äckern im Landkreis Forchheim Steinreich und trotzdem arm - Kalkscherbenäcker in Franken Kalkscherbenäcker liegen im Nördlichen Frankenjura fast ausschließlich

Mehr

Botanischer Naturschutz Wiederansiedlung des Lungen- Enzians im Havelgebiet

Botanischer Naturschutz Wiederansiedlung des Lungen- Enzians im Havelgebiet Botanischer Naturschutz Wiederansiedlung des Lungen- Enzians im Havelgebiet Dr. Daniel Lauterbach Botanischer Garten der Universität Potsdam Botanischer Garten Wer war schon mal im Zoo? und wer im Botanischen

Mehr

Info: Wechselwirkungen

Info: Wechselwirkungen Info: Wechselwirkungen Abbildung 1: Dickkopffalter an einer Skabiosenblüte In der Sprache einiger Naturvölker werden Schmetterlinge auch fliegende Blumen genannt. Schmetterlinge gleichen in ihrer Schönheit

Mehr

STATION 1: MISCHWALD

STATION 1: MISCHWALD STATION 1: MISCHWALD ENTSPANNEN ERLEBEN ACHTSAMKEIT WAHRNEHMUNG 10 MIN JEDES ALTER ABBILD DER NATUR Achtsames Betrachten LEBENSRAUM: WIESE WALD SEE BERG FLUSS/BACH Betrachten Sie ein Naturphänomen, das

Mehr

Hector- Kinderakademie Crailsheim. Kinder erforschen Natur

Hector- Kinderakademie Crailsheim. Kinder erforschen Natur Hector- Kinderakademie Crailsheim Schuljahr 2012/2013 - Sommersemester-Kurs: Kinder erforschen Natur Teilnehmer (von links): Danny Schwarz, Emilia Rappold, Jette Weckert, Julia Bischoff, Dan Fredekind,

Mehr

verbotene Pflanze Problempflanze

verbotene Pflanze Problempflanze Merkblatt Exoten im Garten - was tun? Invasive Neophyten sind aus anderen Kontinenten, welche als Zierpflanzen, Bienenweide oder mit Getreide eingeschleppt wurden. Problem: Sie vermehren sich stark, breiten

Mehr

Ackerwildkrautschutz in Bayern das 100-Äcker-Projekt und die Rolle der Landschaftspflegeverbände

Ackerwildkrautschutz in Bayern das 100-Äcker-Projekt und die Rolle der Landschaftspflegeverbände Ackerwildkrautschutz in Bayern das 100-Äcker-Projekt und die Rolle der Landschaftspflegeverbände Bernd Blümlein Deutscher Verband für Landschaftspflege e.v. (DVL) Feuchtwanger Str. 38, 91522 Ansbach, Tel.

Mehr

NSG-ALBUM. Niesenberg bei Weinsheim NSG

NSG-ALBUM. Niesenberg bei Weinsheim NSG NSG-ALBUM Niesenberg bei Weinsheim NSG-7232-055 NSG-ALBUM Niesenberg bei Weinsheim Entwicklung des Naturschutzgebiets im Zeitraum der Biotopbetreuung (Überblick) NSG-Ausweisung: 07.10.1985 Biotopbetreuung

Mehr

NSG-ALBUM. Dorschberger Hohl NSG (C. Lehr)

NSG-ALBUM. Dorschberger Hohl NSG (C. Lehr) NSG-ALBUM Dorschberger Hohl NSG 331-057 (C. Lehr) NSG-ALBUM Dorschberger Hohl Entwicklung des Gebiets im Zeitraum der Biotopbetreuung (Überblick) Schutzgebietsausweisung NSG, 26.04.1983 Biotopbetreuung

Mehr

Die ersten Frühblüher

Die ersten Frühblüher Die ersten Frühblüher im Botanischen Garten Berlin Ein Erkundungsgang für die Grundschule im frühen Frühling Impressum Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin & Botanikschule Berlin, 2018 Autor:

Mehr

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Unsere Jahreszeiten: Die Natur im Jahreskreis

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Unsere Jahreszeiten: Die Natur im Jahreskreis Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Unsere Jahreszeiten: Die Natur im Jahreskreis Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de 1. Auflage 2002 Alle Rechte

Mehr

Fruchtfolge. Baustein Nr. Die Fruchtfolge. Soja Vom Acker auf den Teller Ein Unterrichtskonzept des Soja Netzwerks

Fruchtfolge. Baustein Nr. Die Fruchtfolge. Soja Vom Acker auf den Teller Ein Unterrichtskonzept des Soja Netzwerks Baustein Nr. Die Der Boden ist die Grundlage für das Wachstum der Pflanzen. Er bietet ein vielfältiges Ökosystem für unsere Tier- und Pflanzenwelt. Er ist unverzichtbar für die Erzeugung von Lebens- und

Mehr

1 Einleitung Das Holz der Eberesche Eigenschaften und Aussehen des Holzes Verwendung des Holzes...

1 Einleitung Das Holz der Eberesche Eigenschaften und Aussehen des Holzes Verwendung des Holzes... Inhalt: 1 Einleitung... 4 1.1 Die Blätter der Eberesche... 4 1.1.1 Ein Blatt der Eberesche (Zeichnung)... 5 1.1.2 Ein gepresstes Blatt der Eberesche (Mai) mit Beschriftung... 6 1.1.3 Ein gepresstes Blatt

Mehr

Das Apfeljahr. am Donnerstag, 23. Oktober 2014, um 8:30 Uhr in der SJH-Kirche

Das Apfeljahr. am Donnerstag, 23. Oktober 2014, um 8:30 Uhr in der SJH-Kirche Das Apfeljahr am Donnerstag, 23. Oktober 2014, um 8:30 Uhr in der SJH-Kirche Musik zum Ankommen Einzugslied Begrüßung durch die Schüler (S.P. + J.K.) Gebet ( F.S.) Wir wollen beten: Guter Gott, du schenkst

Mehr

Die Quitte. Baum des Jahres 2001 für Frankens Weinberge. Erlebnislandschaft Weinfranken. Direktion für Ländliche Entwicklung Würzburg

Die Quitte. Baum des Jahres 2001 für Frankens Weinberge. Erlebnislandschaft Weinfranken. Direktion für Ländliche Entwicklung Würzburg Erlebnislandschaft Weinfranken Baum des Jahres 2001 für Frankens Weinberge Gehölze prägende Bestandteile von Weinbergen Die Quitte Direktion für Ländliche Entwicklung Würzburg Die Quitte Die Quitte, ein

Mehr

Tagfalter Steckbriefe

Tagfalter Steckbriefe Tagfalter Steckbriefe Kleiner Fuchs Aglais urticae Der Kleine Fuchs ist ein häufiger und sehr weit verbreitetet Tagfalter. Seine schwarzen Raupen sind leicht auf sonnig stehenden Brennnesseln zu finden.

Mehr

Floreninventar der Stadt Bern. 1. Zwischenresultate Zwischenresultate

Floreninventar der Stadt Bern. 1. Zwischenresultate Zwischenresultate Floreninventar der Stadt Bern 1. Zwischenresultate 25.11.2013 2. Zwischenresultate 17.11.2013 Inhalt 1. Menschen 2. Artstatistik 3. Synthesekarten 4. Verbreitung häufiger Arten («Q-Arten») 5. Verbreitung

Mehr

Botanische Artenhilfsmaßnahmen in Ostbayern

Botanische Artenhilfsmaßnahmen in Ostbayern Botanische Artenhilfsmaßnahmen in Ostbayern Einführung Beispiele Zusammenfassung Historie botanische Artenhilfsmaßnahmen 1989: Wuchsortkartierung Endemiten und RL 1-Arten (LfU). 1991: Artenhilfsprogramm

Mehr

Häufigkeitsverteilung von Luftmassen in Europa auf 850 hpa im Zeitraum von 1979 bis 2000

Häufigkeitsverteilung von Luftmassen in Europa auf 850 hpa im Zeitraum von 1979 bis 2000 Häufigkeitsverteilung von Luftmassen in Europa auf 850 hpa im Zeitraum von 1979 bis 2000 Lars Hattwig 1.Gutachter u. Betreuer: Univ.-Professor Dr. Manfred Geb 2.Gutachter: Univ.-Professor Dr. Horst Malberg

Mehr

WALDARBEIT PRO ESCHEN- SCHECKENFALTER & CO

WALDARBEIT PRO ESCHEN- SCHECKENFALTER & CO WALDARBEIT PRO ESCHEN- SCHECKENFALTER & CO SCHMETTERLINGS- PARADIES AM FUSSE DES UNTERSBERGES Der Eschen- Scheckenfalter, ein prominenter Bewohner des Untersberg- Vorlandes Das Untersberg-Vorland ist geprägt

Mehr

Theorie der Neuankömmlinge widerlegt Die älteste Fichte der Damit wären die schwedischen Fichten die ältesten Bäume der Welt. Welt

Theorie der Neuankömmlinge widerlegt Die älteste Fichte der Damit wären die schwedischen Fichten die ältesten Bäume der Welt. Welt Ältester Baum der Welt entdeckt Fichte in den schwedischen Bergen erreicht Alter von 9.550 Jahren Den ältesten Baum der Welt haben Wissenschaftler jetzt im schwedischen Dalarna entdeckt. Die 9.550 Jahre

Mehr

NSG-ALBUM. Am Kronenberg NSG

NSG-ALBUM. Am Kronenberg NSG NSG-ALBUM Am Kronenberg NSG 7138-007 Seite 2 NSG-Album Am Kronenberg NSG-ALBUM Am Kronenberg Entwicklung des Naturschutzgebiets im Zeitraum der Biotopbetreuung (Überblick) NSG-Ausweisung: 20.8.1937 Biotopbetreuung

Mehr

Inhaltsverzeichnis. Haustiere und Nutztiere

Inhaltsverzeichnis. Haustiere und Nutztiere Inhaltsverzeichnis M Aufgaben richtig verstehen 8 M Biologische Prinzipien 10 1 Kennzeichen von Lebewesen 1.1 Biologie ein neues Unterrichtsfach 12 M Mein Biologieheft führen 13 1.2 Lebewesen haben typische

Mehr

Die gemäßigten Zonen (Waldländer) VORSCHAU. natürliche Vegetation: Buchen, Eichen, Linden, Pappeln, Birken

Die gemäßigten Zonen (Waldländer) VORSCHAU. natürliche Vegetation: Buchen, Eichen, Linden, Pappeln, Birken Paris/Frankreich 50 m Typisches Klimadiagra Verbreitung der Waldländer Die gemäßigten Zonen (Waldländer) T = 10 N = 560-300 natürliche Vegetation: Buchen, Eichen, Linden, Pappeln, Birken intensive Landwirtschaft,

Mehr

Biodiversität Pflanzenvielfalt erforschen erhalten - erleben

Biodiversität Pflanzenvielfalt erforschen erhalten - erleben Biodiversität Pflanzenvielfalt erforschen erhalten - erleben Der GEO-Tag der Artenvielfalt findet jährlich im Juni statt. In diesem Jahr ist das Thema. Wiesen und Weiden. Im ganzen Bundesgebiet beteiligen

Mehr

7. Vegetationsgeschichte Warm- und Kaltzeiten. Quartär begann vor ca. 2,7 Millionen Jahren Wechsel von Warm- und Kaltzeiten

7. Vegetationsgeschichte Warm- und Kaltzeiten. Quartär begann vor ca. 2,7 Millionen Jahren Wechsel von Warm- und Kaltzeiten 7. Vegetationsgeschichte 7.1. Warm- und Kaltzeiten Quartär begann vor ca. 2,7 Millionen Jahren Wechsel von Warm- und Kaltzeiten Mittel-/Jung-Pleistozän: Elster-(Mindel-)Kaltzeit Saale-(Riß-)Kaltzeit 235

Mehr

Felshänge als waldfreie Sonderstandorte und primäre Habitate von Mauerpflanzen

Felshänge als waldfreie Sonderstandorte und primäre Habitate von Mauerpflanzen Institut für Pflanzenbiologie, Arbeitsgruppe Vegetationsökologie Technische Universität Braunschweig Platzhalter für Bild, Bild auf Titelfolie hinter das Logo einsetzen Felshänge als waldfreie Sonderstandorte

Mehr

Pflanzenartenhilfsprogramm

Pflanzenartenhilfsprogramm Weidenblättriger Alant Inula salicina Pflanzenartenhilfsprogramm Gewöhnlicher Andorn Marrubium vulgare Inhalt Was ist ein Pflanzenartenhilfsprogramm? Warum wurde es initiiert? Ergebnisse, vorgestellt an

Mehr

Kurzbeitrag: Aktivitäten der Landschaftspflegeverbände im Ackerwildkrautschutz

Kurzbeitrag: Aktivitäten der Landschaftspflegeverbände im Ackerwildkrautschutz Kurzbeitrag: Aktivitäten der Landschaftspflegeverbände im Ackerwildkrautschutz Agnes Hofmann, Dipl.-Ing. Landschaftsarchitektin Landschaftspflegeverband Neumarkt i.d.opf. e. V. Tagung zum Schutz der Ackerwildkräuter,

Mehr

1. Wer ist Gregor und was macht er?

1. Wer ist Gregor und was macht er? Die hessischen Streuobstwiesen Hast du dir schon meine Seite (http://www.hessische- streuobstwiese.de/) durchgelesen? Ja? Dann kannst du als nächstes gerne die folgenden Aufgaben bearbeiten, um noch mehr

Mehr

Paul-Feindt-Stiftung. Stiftung für Ornithologie, Tierarten- und Biotopschutz

Paul-Feindt-Stiftung. Stiftung für Ornithologie, Tierarten- und Biotopschutz Paul-Feindt-Stiftung Stiftung für Ornithologie, Tierarten- und Biotopschutz Projekt: Schutz der Ackerwildkräuter Hildesheim Bernd Galland Sohnreystr. 101 Alfeld Tel. 011-1 Mail: mbgalland@web.de im März

Mehr

Eine Initiative der Berliner Stadtgüter zum Schutz der Bienen und anderer Bestäuber

Eine Initiative der Berliner Stadtgüter zum Schutz der Bienen und anderer Bestäuber Eine Initiative der Berliner Stadtgüter zum Schutz der Bienen und anderer Bestäuber Wirtschaftsfaktor Biene Obwohl sie selbst nur wenige Milligramm auf die Waage bringen, sind sie wirtschaftlich gesehen

Mehr