Ausbildungsrichtlinie nach den Rahmenrichtlinien des DOSB DOSB Trainer/in B Profil Motorrad Leistungssport
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1 Ausbildungsrichtlinie nach den Rahmenrichtlinien des DOSB DOSB Trainer/in B Profil Motorrad Leistungssport vorgelegt von Deutscher Motor Sport Bund e.v. Hahnstr Frankfurt Stand:
2 Trainer/in B, Profil Motorrad Leistungssport Inhaltsverzeichnis 1. Präambel Didaktisch-methodische Grundsätze Teilnehmer(innen)orientierung und Transparenz Umgang mit Verschiedenheit/Geschlechtsbewusstheit Zielgruppenorientierung Handlungsorientierung Prozessorientierung Teamprinzip Reflexion des Selbstverständnisses Struktur der Ausbildung Trainer/in B, Profil Motorrad Leistungssport (mind. 180 LE) Organisationsformen der Ausbildungsmaßnahmen Ausbildungsträger Ausbildungsinhalte Handlungsfelder Ziele der Ausbildung Persönliche und sozial-kommunikative Kompetenz Fachkompetenz Methoden- und Vermittlungskompetenz Aspekte für die Erarbeitung von Ausbildungsinhalten Personen- und gruppenbezogene Inhalte Bewegungs- und sportpraxisbezogene Inhalte Vereins- und verbandsbezogene Inhalte Hausarbeit Ausbildungsordnung Voraussetzungen zur Ausbildung Dauer der Ausbildung Zulassung zur Ausbildung Anerkennung anderer Ausbildungsgänge Lernerfolgskontrollen Lernerfolgskontrollen/Befähigungsnachweise Grundsätze Ziele der Lernerfolgskontrollen: Zulassung zu den Lernerfolgskontrollen Prüfungskommission und Qualitätssicherung Form der Lernerfolgskontrollen Praktisch-fachmethodische Lernerfolgskontrolle (Lehrprobe) Schriftliche Lernerfolgskontrollen Mündliche Lernerfolgskontrollen Ergebnis der Lernerfolgskontrollen Ordnungswidriges Verhalten Erkrankung, Versäumnis
3 Wiederholung der Lernerfolgskontrolle Qualifikation der Lehrkräfte DOSB Ausbilderzertifikat Lehrunterlagen der Fachreferenten Rahmenbedingungen für die Ausbildung Lizenzordnung Lizenzierung Gültigkeitsdauer der Lizenz Verlängerung der Lizenz Verlängerung ungültig gewordener Lizenzen Sportgerichtsbarkeit und Lizenzentzug Lehrplan, Gliederung der Ausbildung Modul 4, Ausbildungs- und Stundeninhalte (mind. 30 LE) Biologische Aspekte (5 LE) Didaktisch-methodische Aspekte (9 LE) Physiologische Grundlagen des Trainings (9 LE) Sportpädagogische und psychologische Aspekte (5 LE) Lernerfolgskontrolle (2 LE) Modul 5, Fachspezifische Praxis (mind. 30 LE) Allgemeine und sportartspezifische Theorie (5 LE) Sportartspezifische Theorie Motorradsport (5 LE) Lehrgangsabschnitt Straßenrennsport (inkl. Supermoto) (20 LE) Lernerfolgskontrolle (2 LE) Lehrgangsabschnitt Offroad (Enduro, Motocross, Trial, Quad, etc.) (20 LE) Lernerfolgskontrolle (2 LE) Bahnsport (Speedway und Langbahn) (20 LE) Lernerfolgskontrolle (2 LE) Motoball (20 LE) Lernerfolgskontrolle (2 LE) Genehmigungen Strukturschema Anlage 1: Lizenz- und Zuschussbeantragung Anlage 2: Fortbildungsthemen
4 1. Präambel Der DMSB Deutscher Motor Sport Bund e.v. und die dmsj deutsche motor sport jugend unterstützen eine entwicklungsmäßig und pädagogisch verantwortungsvolle Leistungs- und Breitensportförderung, um Sportler/innen von der Talentsuche bis zum Aufstieg in den A- Kader zu begleiten, zu unterstützen und um nationale und internationale Spitzenniveaus im Motorsport zu erreichen. Neben den Leistungen zur Optimierung der Trainingsbedingungen wird auf soziale, trainingswissenschaftliche und sportmedizinische Betreuung der Sportler/innen besonderer Wert gelegt. Der DMSB und die dmsj sind sich der besonderen Verantwortung um das Wohl von Kindern und Jugendlichen bewusst. Dazu gehört auch der Schutz vor jeglicher Art von Gewalt und Missbrauch. Diese fachlichen Anforderungen im Breiten- und Leistungssport bedürfen fachlich qualifizierte und charakterlich geeignete Trainer/innen. Im Interesse der Motorsport-Vereine, deren Verbände und des DMSB und der dmsj ist die Aus- und Weiterbildung in der sportlichen Jugendarbeit von entscheidender Bedeutung. Der DMSB und die Landes Motorsport Fachverbände (LMFV) bilden anhand dieser Ausbildungsrichtlinie, basierend auf den Rahmenrichtlinien des DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund), Trainer/innen für das Profil Automobilund Motorradsport aus, um diesen Anspruch zu erfüllen. Mit dem Ziel der Kompetenzbündelung und Organisationsoptimierung ist eine partnerschaftliche Zusammenarbeit der LMFV mit den Trägervereinen und dem DMSB/der dmsj gewünscht. 2. Didaktisch-methodische Grundsätze 2.1 Teilnehmer(innen)orientierung und Transparenz Die Auswahl der Themen und Vermittlungsmethoden orientiert sich an den Vorgaben nach den Art. 4 und Umgang mit Verschiedenheit/Geschlechtsbewusstheit (Gender Mainstreaming, Diversity Management) Teilnehmer(innen)orientierte Bildungsarbeit schließt den bewussten Umgang mit Vielfalt und Verschiedenheit von Menschen z. B. in Bezug auf Geschlecht, Nationalität, ethnische Zugehörigkeit, religiöse Überzeugung, Behinderung, sexuelle Orientierung etc. mit ein. Das Leitungsteam hat erforderliche Rahmenbedingungen und ein Klima der Akzeptanz zu schaffen, in dem Verschiedenheit als Bereicherung empfunden wird. Als übergeordnete Dimension von Verschiedenheit muss teilnehmer(innen)orientierte Bildungsarbeit vor allem geschlechtsbewusst sein, also die besonderen Sozialisationsbedingungen, Fähigkeiten, Interessen und Bedürfnisse von Mädchen/Frauen bzw. Jungen/Männern im Blick haben. 2.3 Zielgruppenorientierung Im Fokus aller zu behandelnden Themen stehen einerseits die Lebens- und Sportwelt der zu betreuenden Zielgruppe und andererseits die speziellen Rahmenbedingungen für die Arbeit 4
5 im jeweiligen Verein. Ein enger Bezug zur realen Situation soll eine möglichst unmittelbare Umsetzung des Gelernten in die Praxis ermöglichen. 2.4 Handlungsorientierung Erlebnisse in Bildungsprozessen können durch gezielte Reflexionen zu individuellen Erfahrungen werden, die die Teilnehmenden später in die Gestaltung ihrer eigenen Praxis einfließen lassen können. Am schnellsten und nachhaltigsten wird dabei durch Selbsttätigkeit gelernt ( learning by doing"). Es gilt also, im Rahmen der Ausbildung regelmäßig Situationen zu schaffen, in denen die Teilnehmenden möglichst viel selbst gestalten und ausprobieren können. Dies bezieht sich sowohl auf die Arbeitsweisen im Lehrgang (z. B. Kleingruppenarbeit, Lehrversuche, selbstständige Ausarbeitung von Themen selbst organisierte Lerneinheiten") als auch auf das Ausprobieren und Umsetzen des Gelernten im Verein (z. B. durch Hausaufgaben", Erprobungsaufträge, Vereinslehrproben und -projekte). 2.5 Prozessorientierung Ebenso wie Bildungsprozesse selten geradlinig verlaufen, sollte auch die Bildungsarbeit Unsicherheiten und Widerstände, Umwege und Fehler zulassen. Auch das Ungewohnte und Widersprüchliche führt zu Erkenntnis- und Lernfortschritten. Zugleich sollten soziale Interaktionen, z. B. Gruppenarbeiten, elementarer Bestandteil sein, um den Austausch unterschiedlicher Meinungen und Sichtweisen zu begünstigen. Eine Orientierung am Lerntempo und an den Interessen sowie Bedürfnissen der Teilnehmenden macht eine relativ offene, prozesshafte Lehrgangsplanung erforderlich. Der Lehrgangsverlauf entwickelt sich dann aus dem Zusammenwirken von Lehrgangsgruppe und Lehrteam im Rahmen der Ausbildungsrichtlinie mit ihren vorgegebenen Zielen und Inhalten. 2.6 Teamprinzip Prozessorientierte Arbeitsweisen erfordern ein Lehrteam, das die gesamte Ausbildung kooperativ und gleichberechtigt leitet, die Teilnehmenden in ihren Lernprozessen und Entwicklungen begleitet und die Planung und Durchführung der Unterrichtsversuche, Lehrproben oder Vereinsprojekte berät und betreut. Die kontinuierliche Lehrgangsleitung hat Vorbildfunktion und ist sowohl als Prinzip für gleichberechtigte Kooperation und kollegialen Austausch als auch als Modell für eine moderne, teamorientierte Arbeit im Verein zu verstehen. 2.7 Reflexion des Selbstverständnisses Bildung ist ein reflexiver Prozess. Deshalb muss das permanente Reflektieren von Erlebnissen und Erfahrungen, Fähigkeiten und Kenntnissen auf die eigene Person zum Arbeitsprinzip werden. Die individuelle Interpretation von Begriffen wie Sport, Leistung, Gesundheit, Geschlecht u. a. m. fördert eine aktive Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Verständnisweisen einschließlich der Ausprägung einer individuell, reflektierten Haltung. 3. Struktur der Ausbildung Die Lizenzausbildung nach den Rahmenrichtlinien des DOSB im Bereich des DMSB ist auf der Grundlage praktischer Erfahrungen und theoretischer Erkenntnisse ausgerichtet. 5
6 Angeboten werden die Profile Automobil und Motorrad-Breitensport Trainer C-B sowie Automobil- oder Motorrad-Leistungssport Trainer C-B-A. Basismodul (mind. 30 LE) DMSB/dmsj Junior-Trainer/in, Profil Breitensport (Basismodul mind. 30 LE + Modul 1 mind. 30 LE zusätzlich) Trainer/in C, alle Profile (Basismodul + mind. 90 LE zusätzlich) Trainer/in B, alle Profile (Trainer/in C + mind. 60 LE zusätzlich) Trainer/in A, Profil Automobil oder Motorrad Leistungssport für je eine einzelne Disziplin (Trainer/in B + mind. 90 LE zusätzlich) noch nicht verabschiedet Aufgrund der Komplexität der Motorsportausbildung wird empfohlen, den Anteil der Fernstudiumslerneinheiten zu Gunsten der didaktischen und methodischen Umsetzung der Seminarinhalte zu erhöhen, da die vorgeschriebenen Mindestanforderungen hierfür nicht ausreichend sind. 3.1 Trainer/in B, Profil Motorrad Leistungssport (mind. 180 LE) Folgende Profile werden zur Ausbildung angeboten: Straßenrennsport Offroad Bahnsport Motoball Die Ausbildung qualifiziert für die Planung, Durchführung und Auswertung von Übungs- und Trainingseinheiten in der jeweiligen Sportart auf der mittleren Ebene des sportartspezifischen Leistungssports. Die Tätigkeit der Trainerin/des Trainers B Leistungssport qualifiziert zur Leitung von Gruppen oder zur Führung von einzelnen Sportler/n/innen im Leistungs- und Wettkampfsport der jeweiligen Sportart und zur Vermittlung des Trainings. Aufgabenschwerpunkte sind Planung, Organisation, Durchführung und Auswertung von Übungs- und Trainingseinheiten im Motorradsport. 3.2 Organisationsformen der Ausbildungsmaßnahmen Die Struktur des Ausbildungsgangs ermöglicht folgende Lehrgangsformen: Tageslehrgang Wochenendlehrgang Wochenlehrgang Die Ausarbeitung einer Hausarbeit (z. B. Referat) kann mit max. 5 LE angerechnet werden. Eine Lehreinheit (LE) umfasst 45 Minuten. Die Reihenfolge der Module ist bindend und mit Blick auf die zu leistende Hausarbeit (siehe ) im Frühjahr mit dem Modul 4 und im Herbst mit dem Modul 5 durchzuführen. 6
7 3.3 Ausbildungsträger Träger der Ausbildungsmaßnahme ist der DMSB. Die Durchführung ist an die dmsj delegiert. Die Umsetzung erfolgt durch die dmsj, die DMSB-Trägervereine und die LMFV (Landes Motorsport Fachverbände). Die LMFV und Anschlussvereine können sich zur organisatorischen Umsetzung bis bewerben: DMSB Deutscher Motor Sport Bund e.v., Frankfurt dmsj Deutsche Motor Sport Jugend, Frankfurt 4. Ausbildungsinhalte 4.1 Handlungsfelder Die Tätigkeit der Trainerin/des Trainers B Leistungssport umfasst die Talentförderung auf der Basis leistungssportlich orientierter Trainings- und Wettkampfangebote in der jeweiligen Sportart. Schwerpunkte sind Planung, Organisation, Durchführung und Steuerung des Aufbautrainings bis hin zum Anschlusstraining. Verbindliche Grundlage hierfür sind die Rahmenkonzeptionen (Strukturpläne, Rahmentrainingspläne) des DMSB/der dmsj. 4.2 Ziele der Ausbildung Aufbauend auf den bei den Teilnehmenden bereits vorhandenen Qualifikationen und Erfahrungen wird durch die aufgeführten Lernziele eine Weiterentwicklung der folgenden Kompetenzen angestrebt Persönliche und sozial-kommunikative Kompetenz Die Trainerin/der Trainer: versteht es, die Motivation der Sportler/innen für eine langfristige Sportkarriere zu entwickeln und auszubauen kennt die Wechselwirkungen von Sozialfaktoren (Elternhaus, Schule/Ausbildung/Beruf, Sozialstatus, Verein, usw.) und sportlichem Engagement, kann sie in ihrer Komplexität erfassen und persönlichkeitsfördernd auf sie Einfluss nehmen kennt die Bedeutung ihrer/seiner Sportart für die Gesundheit sowie die Risikofaktoren im sportartspezifischen Leistungssport und wirkt Letzteren in der Sportpraxis entgegen kennt und berücksichtigt entwicklungsgemäße und geschlechtsspezifische Besonderheiten spezieller Leistungsgruppen ist sich der Verantwortung für die sportliche und allgemeine Persönlichkeitsentwicklung der Aktiven bewusst und handelt entsprechend den bildungspolitischen Zielen des DOSB kennt und beachtet die Ehren- und Verpflichtungserklärung des DMSB/DOSB kann ihre/seine eigene Aus-, Fort- und Weiterbildung selbstständig planen und organisieren Fachkompetenz Die Trainerin/der Trainer: 7
8 hat Struktur, Funktion und Bedeutung der jeweiligen Sportart als Leistungssport verinnerlicht und setzt sie im Prozess der Talentförderung im Nachwuchs- bzw. Perspektivkaderbereich um setzt die jeweilige Rahmenkonzeption für das Aufbautraining bis hin zum Anschlusstraining auf der Grundlage der entsprechenden Rahmentrainingspläne des DMSB/der dmsj um kann leistungsorientiertes Training sowie sportartspezifische Wettkämpfe organisieren und auswerten und die Sportler dabei anleiten, vorbereiten und betreuen vertieft sein Wissen über das Grundlagentraining sowie das technische Leitbild durch Erfahrungen aus der Praxis besitzt umfassende Kenntnisse über aktuelle Wettkampfregeln und Sportgeräte sowie über regionale und nationale Leistungssporteinrichtungen kennt die Möglichkeiten nachwuchsspezifischer Fördersysteme und kann sie für ihre/seine Sportler/innen nutzen schafft für die definierte Zielgruppe ein attraktives und motivierendes Sportangebot setzt sich mit den Möglichkeiten der Gewaltprävention auseinander und plant Präventionsangebote: Stufen der Gewaltprävention, Rechtliche Grundlage (Notwehr, Nothilfe), Planung, Durchführung und Analyse von Präventionsstunden Methoden- und Vermittlungskompetenz Die Trainerin/der Trainer: verfügt über umfassendes pädagogisches Grundwissen zur Planung, Organisation, Durchführung und Auswertung von Lern- bzw. Trainingseinheiten verfügt über eine umfassende Palette von Lehr-, Lern und Trainingsmethoden im Bereich des Grundlagen-, Aufbau- und Anschlusstrainings kann Individual- und Gruppentrainingspläne aus den Rahmentrainingsplänen des DMSB/der dmsj ableiten hat ein Lehr- und Lernverständnis, das den Teilnehmenden genügend Zeit zur Informationsverarbeitung und Gelegenheit für Eigeninitiativen lässt Aspekte für die Erarbeitung von Ausbildungsinhalten Die weitere inhaltliche Gestaltung des Ausbildungsgangs orientiert sich an folgenden Aspekten: Personen- und gruppenbezogene Inhalte ausgewählte Inhalte, Methoden und Organisationsformen für den Umgang speziell mit Kindern und jugendlichen Sportler/innen sowie mit Leistungssportgruppen Planung und Gestaltung von Trainingseinheiten in und mit Leistungssportgruppen auf mittlerer Ebene 8
9 Überblick über langfristigen Leistungsaufbau und die Etappen dorthin inkl. kurz-, mittelund langfristiger Trainingsplanung Grundlagen der Kommunikation und bewährte Verfahren des Umgangs mit Konflikten Kompetenzerwerb zum Leiten, Führen, Betreuen und Motivieren im Leistungssport Verantwortung von Trainer/n/innen für die individuelle Persönlichkeitsentwicklung der Aktiven im und durch Sport Bewegungs- und sportpraxisbezogene Inhalte allgemeine und spezielle Trainingsinhalte und -methoden für das Aufbautraining bis hin zum Anschlusstraining im Leistungssport auf Basis der Rahmenkonzeptionen des DMSB/der dmsj sportartspezifische Beispiele aus der Trainingspraxis für die Arbeit mit Nachwuchs und Perspektivkadern Sportart- und disziplinspezifische Leistungs- und Trainingsstrukturen im Aufbautraining, Bedeutung für die langfristige Leistungsentwicklung Regeln und Wettkampfsysteme der jeweiligen Sportart erweiterte Sportbiologie: Herz-Kreislaufsystem, Muskulatur, Belastungsnormative und Belastungsgestaltung Prinzipien der Trainingssteuerung Vereins- und verbandsbezogene Inhalte Aufgaben des Sports und der Sportorganisationen und deren Bedeutung für den Leistungssport Förderkonzeptionen von Landessportbünden und Landes Motorsport Fachverbänden sowie der Trägervereine im Leistungssport Ordnungen und Vorschriften, die für die Planung, den Aufbau und die Organisation von Leistungssportgruppen von Bedeutung sind Verhaltensweisen im Zusammenhang mit Aufsichts-, Haftungs- und Sorgfaltspflicht, Versicherungsfragen im speziellen Tätigkeitsbereich Ordnungen und Gesetze, die für die Planung, den Aufbau und die Organisation von Leistungssportgruppen, Kursen und Arbeitsgemeinschaften von Bedeutung sind Antidopingrichtlinien Ehren- und Verpflichtungserklärung des DMSB/DOSB Hausarbeit Der Teilnehmer hat zu zeigen, dass er sportpraktische Inhalte in einer Hausarbeit (Experiment) dokumentieren und im Seminar wie folgt als Lehrprobe vorstellen kann: Die sportpraktischen Themen werden in einer 15-20min. Lehrprobe praktisch, in verkürzter Form des Experimentes allen Lehrgangsteilnehmern vorgeführt. Die Lehrprobe hat das gleiche Thema wie das Experiment, wird aber während des Lehrgangs auf diesem Gelände durchgeführt. Mit den dort zur Verfügung stehenden Fahrern wird der Aufgabenschwerpunkt trainiert. Dabei kann es zu anderen 9
10 Ergebnissen als im eigenen Experiment kommen. Das ist ebenfalls eine Feststellung, auf die kurz eingegangen werden soll. Die Ergebnisse des bereits durchgeführten Experiments sollten dabei gleichzeitig als Kommentare, Erfahrungswerte und Expertenratschläge in die Lehrprobe einfließen. Die Lehrprobe muss nach dem bekannten Lehrprobenschema schriftlich abgegeben werden! 5. Ausbildungsordnung 5.1 Voraussetzungen zur Ausbildung Voraussetzung zur Ausbildung ist eine gültige DOSB Trainer/in C-Lizenz, Profil Motorrad Leistungssport Dauer der Ausbildung Die Ausbildungsmaßnahmen für den Erwerb der Lizenz müssen grundsätzlich innerhalb von 2 Jahren abgeschlossen sein Zulassung zur Ausbildung Voraussetzungen für die Zulassung zur Ausbildung als Trainer/in B, Profil Motorrad Leistungssport in der zweiten Lizenzstufe sind (analog Anlage 1): DOSB Trainer/in C-Lizenz, Profil Motorrad Leistungssport Besitz des Führerscheines für Motorrad Nachweis einer mind. zweijährigen C-Trainer/in-Tätigkeit Praxiserfahrung im Breitensport oder Wettkampferfahrung im Leistungssport in mind. einer entsprechenden Motorsportdisziplin Bewerbung über den LMFV oder Trägerverein bis bei der dmsj, ausschließlich von Bewerbern, die mit der Bewertung gut bzw. sehr gut den Trainer-C abgeschlossen haben Vorlage eines gültigen 1. Hilfekurses mit einer Grundausbildung im Umfang von 9 LE, der seit Erwerb alle 2 Jahre mit einem EH-Training von 9 LE verlängert werden musste. Liegt diese länger als zwei Jahre zurück, ist die Grundausbildung mit 9 LE zu wiederholen. Die Anerkennung der Grundausbildung ist im Einzelfall durch eine adäquate medizinische Vorbildung möglich Vorlage einer unterschriebenen Ehren- und Verpflichtungserklärung (DOSB/DMSB) in aktuell gültiger Version Vorlage eines erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses (nicht älter als 3 Monate). Die inhaltliche Beurteilung des Führungszeugnisses bei Eintragungen obliegt in letzter Instanz dem Justiziariat des DMSB, welches über die Ausstellung der Lizenz entscheidet Vorlage einer Hausarbeit zum Modul 5 gem. Art Anerkennung anderer Ausbildungsgänge Die Anrechnung von Vorstufenausbildungen (z. B. DOSB Trainer/in C, Profil Automobil und Motorrad Breitensport) auf die Zulassung zur Ausbildung ist möglich, wenn diese vom DMSB/der dmsj zugelassen werden und durch modulare Ergänzungen dem Konzept des DOSB Trainers C, Profil Motorrad Leistungssport entsprechen. 10
11 Überfachliche Qualifikationen, die außerhalb des DOSB-Ausbildungssystems erworben wurden, wie z. B. sportwissenschaftliche o. ä. Abschlüsse können, nach Prüfung der Ausbildungsinhalte, zum DOSB Trainer/in B, Profil Motorrad Leistungssport angerechnet werden. Im Hinblick auf die Behandlung von Spitzensportlern wird festgehalten, dass individuelle Lehrgänge möglich sein müssen, in jedem Fall sind die vorgeschriebenen Mindestanforderungen nachzuweisen. Der Anteil des Fernstudiums soll entsprechend Art. 3 individuell angepasst werden. Solche Sonderregelungen sind mit der dmsj abzustimmen. 5.2 Lernerfolgskontrollen Lernerfolgskontrollen/Befähigungsnachweise Das Bestehen der Lernerfolgskontrollen/Befähigungsnachweise ist Grundlage für die Lizenzerteilung. Die Lernerfolgskontrollen sind zu dokumentieren. Die bestandenen Lernerfolgskontrollen sind der Nachweis dafür, mit der im jeweiligen Ausbildungsgang erworbenen Qualifikation im entsprechenden Einsatzgebiet tätig werden zu dürfen. Die Ergebnisse der Lernerfolgskontrollen sind für die jeweils weitere Ausbildung vorzulegen. Die für eine Lernerfolgskontrolle erforderliche Zeit ist im formalen Ausbildungsumfang enthalten Grundsätze eine Lernerfolgskontrolle darf nur solche Inhalte umfassen, die auch in der Ausbildung vermittelt wurden eine Lernerfolgskontrolle findet punktuell im Rahmen des Unterrichts oder Prozess begleitend, z. B. am Ende von Ausbildungsblöcken, statt die Kriterien für das Bestehen der Lernerfolgskontrolle zum Erlangen der Lizenz sind zu Beginn der Ausbildung offen zu legen Elemente der Lernerfolgskontrolle werden im Lehrgang vorgestellt und erprobt Ziele der Lernerfolgskontrollen: Nachweis des Erreichens der Lernziele Aufzeigen von Wissenslücken Feedback für die Lernenden Nachweis der Befähigung zur Übernahme des Aufgabengebiets Feedback für die Ausbilder/innen Zulassung zur A-Trainerausbildung (mit der Bewertung gut bzw. sehr gut in der B- Trainerausbildung) Zulassung zu den Lernerfolgskontrollen Zu den Lernerfolgskontrollen wird zugelassen, wer die gesamte Ausbildung des Ausbildungsganges in der jeweiligen Ausbildungsstufe nachgewiesen hat Prüfungskommission und Qualitätssicherung Die Lernerfolgskontrollen werden vor einer Prüfungskommission (die mind. aus 2 Personen besteht) abgelegt, die der Träger der Ausbildung festlegt. Bei sportpraktischen Lehrproben 11
12 setzt die Prüfungskommission aus einem Fachreferenten (jeweilige Motorsportdisziplin) und einem sportwissenschaftlichen und pädagogischen Prüfer. Die Bewertung erfolgt durch die Prüfungskommission. Einem Mitglied der dmsj AG Aus- und Weiterbildung (Mentor) ist die Teilnahme zu ermöglichen (siehe Art. 5.4). Nach Abschluss der Ausbildung sind gem. Anlage 1 eine Kostenabrechnung, eine Kopie der Teilnehmerliste und die erforderlichen Nachweise zu den Zulassungsvoraussetzungen einzureichen Form der Lernerfolgskontrollen Praktisch-fachmethodische Lernerfolgskontrolle (Lehrprobe) Im ersten Teil der Lernerfolgskontrolle soll der/die Kandidat/in der jeweiligen Ausbildungsstufe und dem damit verbundenen Einsatzgebiet entsprechend seine Lehrbefähigung mit den erforderlichen fachtheoretischen Kenntnissen nachweisen. Diese Lernerfolgskontrolle wird von den Fachprüfern der Prüfungskommission abgenommen. Der Kandidat hat eine schriftliche Ausarbeitung zum gestellten Thema vor Beginn der Lernerfolgskontrolle (Lehrprobe) vorzulegen. Der Zeitumfang der Lehrprobe beträgt 20 Minuten Schriftliche Lernerfolgskontrollen Die schriftliche Lernerfolgskontrolle besteht in der Anfertigung einer Arbeit, deren Thematik aus dem Bereich der Trainer/innen B Ausbildung entnommen ist. Die Arbeit kann als Aufsatz und/oder als Bearbeitung eines Fragebogens gefordert werden. Wird die Arbeit als Klausurarbeit angefertigt, stehen dem Kandidaten dafür 45 bis 60 Minuten zur Verfügung. Die Anfertigung der Hausarbeit (Sportpraxis) fließt in die Bewertung durch die Prüfer mit in die Gesamtbewertung ein. Die Ausarbeitung der Hausarbeit wird mit mind. 20 LE angerechnet Mündliche Lernerfolgskontrollen Eine erforderlich gewordene mündliche Lernerfolgskontrolle erstreckt sich auf Fragen, die sich aus der Trainer/innen B Ausbildung ergeben. Das Prüfungsgespräch führt der jeweilige Fachprüfer in Gegenwart von mind. einem Mitglied der Prüfungskommission. Die Prüfungszeit je Kandidat beträgt ca. 15 Minuten. Die mündlichen Lernerfolgskontrollen können als Einzel- oder Gruppenprüfungen durchgeführt werden Ergebnis der Lernerfolgskontrollen Die Lernerfolgskontrolle wird mit "bestanden" oder "nicht bestanden" gewertet. Über den Erfolg entscheidet die Prüfungskommission. Die Lernerfolgskontrolle ist "nicht bestanden", wenn der Kandidat die Lehrprobe nicht besteht (Leistung weniger als ausreichend) oder die schriftliche Lernerfolgskontrolle nicht besteht (weniger als 50%) und dies durch die mündliche Lernerfolgskontrolle nicht korrigiert werden kann oder von der Lernerfolgskontrolle ausgeschlossen wurde oder einen Termin nicht wahrnimmt und nicht nachweisen kann, dass er das Versäumnis nicht zu vertreten hat oder 12
13 einen Teil abbricht und nicht nachweisen kann, dass er das Versäumnis nicht zu vertreten hat Ordnungswidriges Verhalten Vor Beginn der Lernerfolgskontrollen sind die Kandidaten über die Folgen eines ordnungswidrigen Verhaltens zu belehren. Ordnungswidriges Verhalten der Kandidaten während der Lernerfolgskontrollen, insbesondere eine Täuschung oder ein Täuschungsversuch, hat den Ausschluss des Kandidaten von den weiteren Lernerfolgskontrollen zur Folge. Die Lernerfolgskontrolle gilt als "nicht bestanden" Erkrankung, Versäumnis Ein Kandidat, der sich krank fühlt und deswegen einen Termin der Lernerfolgskontrollen nicht wahrnehmen kann, muss dies spätestens unmittelbar vor Beginn des jeweiligen Teiles der Lernerfolgskontrollen erklären. Er hat innerhalb von drei Tagen der Prüfungskommission ein ärztliches Attest vorzulegen Wiederholung der Lernerfolgskontrolle Die Lernerfolgskontrolle der einzelnen Module können bei nicht bestanden einmal innerhalb von zwei Jahren wiederholt werden 5.3 Qualifikation der Lehrkräfte Für eine effektive Ausbildung fehlen noch verbandsinterne Trainer/innen mit der anerkannten Ausbildung des DOSB. Die von der dmsj zur Ausrichtung beauftragten LMFV können neben den wenigen verbandsinternen Lehrkräften nur solche aus den Pools der Landessport Bünde (LSB), Referenten der Sporthochschulen und/oder anerkannte qualifizierte Fachleute aus dem eigenen Verband bzw. aus den Trägervereinen (z. B. Fahrsicherheitstrainer/in) für die Ausbildung verpflichten. Die dmsj empfiehlt, Lehrkräfte aus dem dmsj Referenten-Pool zu wählen. Die Ausbildung erfolgt nach den modernen didaktisch-methodischen Grundsätzen der Rahmenrichtlinien für Qualifizierung im Bereich des DOSB DOSB Ausbilderzertifikat Aufgrund der besonderen Lehr- und Lernsituation in der Erwachsenbildung ist die Qualifizierung der Seminarleitung durch das DOSB Ausbilderzertifikat nachzuweisen Lehrunterlagen der Fachreferenten Die Fachreferenten sind verpflichtet, bereits im Vorfeld die Lehrunterlagen der Seminarleitung zur Verfügung zu stellen, um diese wiederum den Teilnehmern im Rahmen der Fernstudiumslerneinheiten zur Seminarvor- und -nachbereitung zur Verfügung zu stellen. 5.4 Rahmenbedingungen für die Ausbildung Die Ausbildung muss in geeigneten Schulungsräumen mit entsprechender Einrichtung (Overhead Projektor, Beamer, Flipchart u.ä. Ausrüstung) durchgeführt werden. 13
14 Die praktische Ausbildung muss auf geeigneten Geländen wie Fahrsicherheitszentren und/oder Motorsport-Anlagen durchgeführt werden. Die dmsj weist jedem Ausbildungslehrgang und jeder Fortbildung einen Mentor zu. Der Mentor dient der Unterstützung (Hilfe zur Selbsthilfe) der Seminarleitung. (z.b. Beratung bei Ablauf, Pflicht- und Auswahlthemen, fachlicher Beistand bei fehlendem DOSB Ausbilderzertifikat). Ziel ist es qualitativ anspruchsvolle Seminare mit methodisch inhaltlicher Vernetzung und Standardisierung anzubieten. Bei der Dokumentation des Seminarablaufes wirken Mentor und Seminarleitung zusammen. 6. Lizenzordnung 6.1 Lizenzierung Die erfolgreichen Absolvent/en/innen des Ausbildungsganges Trainer/in C-B-A, der Profile im Automobil und/oder Motorradsport, erhalten die entsprechende Lizenz des DOSB, ausgestellt vom DMSB, nach Nachweis der vorgeschriebenen Mindestanforderungen gem. Anlage 1. Die Lizenz ist grundsätzlich in dem Jahr zu beantragen, in dem das letzte Modul stattgefunden hat. Der DMSB erfasst alle Inhaber einer Trainerlizenz mit Name, Anschrift, Geburtsdatum, Lizenznummer sowie Ausstellungs- und Gültigkeitsdatum. Die Veröffentlichung der Kontaktangaben der Trainer erfolgt auf der dmsj-homepage im Downloadbereich zur Aus- und Weiterbildung. Einer Veröffentlichung kann jederzeit widersprochen werden: DMSB-Datenschutzbeauftragter Michael Rosenberger, Hahnstraße 70, Frankfurt, Tel: , Fax: Jährlich einmal meldet der DMSB dem DOSB die Zahl neu erteilter und im Verbandsbereich gültiger Lizenzen. Die Anerkennung von Ausnahmeregelungen ist nur durch die dmsj möglich und bedarf einer Einzelfallentscheidung, wobei die Modulreihenfolge einzuhalten ist. Frühere noch gültige Lizenzen können nach Prüfung in aktuelle Trainerlizenzen umgeschrieben werden. 6.2 Gültigkeitsdauer der Lizenz Die DOSB-Lizenz ist im Bereich des Deutschen Olympischen Sportbundes gültig. Die DOSB- Lizenz (2. Lizenzstufe entspricht der B-Lizenz) ist Voraussetzung für die öffentliche und/oder verbandliche Bezuschussung der Tätigkeit in Sportvereinen und -verbänden. Die DOSB-Lizenz der Trainer/innen/des Trainers B, Profil Motorrad Leistungssport ist im Gesamtbereich des DOSB für die Dauer von 4 Jahren gültig. Die Gültigkeit beginnt mit dem Datum der Ausstellung und endet jeweils am 31. Dezember des letzten Jahres der Gültigkeitsdauer. 6.3 Verlängerung der Lizenz Mit dem Erwerb einer Lizenz ist der Ausbildungsprozess nicht abgeschlossen. Die notwendige zeitliche und inhaltliche Begrenzung der jeweiligen Ausbildungsgänge macht eine Fortund Weiterbildung notwendig. Ihre Ziele sind: 14
15 Ergänzung und Vertiefung der bisher vermittelten Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten Aktualisierung des Informationsstandes und der Qualifikation Erkennen und Umsetzen von Entwicklungen des Sports Erweiterung der Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten zu einem weiteren eigenständigen Profil im Rahmen der bestehenden Ausbildungsgänge. Die Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen werden von den DMSB-Trägervereinen, den LMFV und der dmsj auch in Zusammenarbeit mit den Trägervereinen angeboten. Die Fortbildungsveranstaltungen sind vier Wochen vor Beginn der Maßnahme bei der dmsj- Geschäftsstelle anzumelden. Ein Zeitplan mit Lehrinhalten, Themen und namentlicher Angabe der Referenten ist vorzulegen. Ansonsten behält sich die dmsj-geschäftsstelle die Anerkennung dieser Fortbildungsmaßnahme vor. Die Fortbildung hat in der jeweils vom Teilnehmer erlangten höchsten Lizenzstufe zu erfolgen. Eine Fortbildung von mind. 15 LE für gültige Lizenzen muss wahrgenommen werden nach Erwerb der 2. Lizenzstufe innerhalb von vier Jahren. Die Gültigkeitsdauer der Lizenz wird dann um 4 Jahre nach Ablauf der Gültigkeit verlängert. Der Erwerb einer höheren Lizenzstufe verlängert automatisch die Gültigkeitsdauer der niedrigeren Lizenzstufe mit. Dies gilt nur für die Lizenzstufen C, B und A. Die Verlängerung der Lizenz setzt die Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen innerhalb der Gültigkeitsdauer sowie die Gültigkeit der Zulassungsvoraussetzungen gem. Art voraus. Die Verlängerung der Lizenz erfolgt nach Vorlage der Originallizenz und der entsprechenden Teilnahmebestätigung sowie Nachweis der vorgeschriebenen Mindestanforderungen gem. Anlage 1. Die aktuellen Fortbildungs-Pflicht- und -Auswahlthemen sind Anlage 2 zu entnehmen. Für die Seminarleitung wird die jährliche dmsj-arbeitstagung als Fortbildung anerkannt. Die Anerkennung von übrigen Referenteneinsätzen bzw. Einsätzen als Seminarleitung als Fortbildung ist nur durch die dmsj möglich und bedarf einer Einzelfallentscheidung. 6.4 Verlängerung ungültig gewordener Lizenzen Bei Überschreiten der Gültigkeitsdauer von Lizenzen ist wie folgt zu verfahren: Fortbildung im 1. Jahr nach Ablauf der Gültigkeit: Die Gültigkeitsdauer der Lizenz wird nach dem erfolgreichen Besuch einer Fortbildungsveranstaltung mit mind. 15 LE um 4 Jahre nach Ablauf der Gültigkeit verlängert. Fortbildung im 2. und 3. Jahr nach Ablauf der Gültigkeit: Die Gültigkeitsdauer der Lizenz wird nach dem erfolgreichen Besuch einer Fortbildungsveranstaltung im Umfang von 30 LE um 4 Jahre nach Ablauf der Gültigkeit verlängert. Überschreiten der Gültigkeitsdauer um 4 und 5 Jahre: Für solche Fälle werden bei entsprechender Nachfrage "Wiedereinsteiger-Programme" mit einem Umfang von 45 LE angeboten. Überschreiten der Gültigkeitsdauer um mehr als 5 Jahre: Für solche Fälle muss die gesamte Ausbildung wiederholt werden. Die Verlängerung einer ungültig gewordenen Lizenz kann auch bei der Teilnahme von angebotenen Modulen der Trainer/in B Ausbildung erfolgen. 15
16 6.5 Sportgerichtsbarkeit und Lizenzentzug Die Aufgaben der Trainerin/des Trainers sind unter Einhaltung der Internationalen Sportgesetze der FIA bzw. der FIM, der sportrechtlichen Bestimmungen des DMSB, der Ehren- und Verpflichtungserklärung des DMSB/DOSB sowie den Bestimmungen und Richtlinien des DOSB wahrzunehmen. Verstöße gegen diese können zu einem Verfahren vor dem DMSB- Verbandsgericht führen. Eine missbräuchliche Benutzung der Trainerlizenz kann den sofortigen Einzug nach sich ziehen. 7. Lehrplan, Gliederung der Ausbildung Folgende Profile werden zur Ausbildung angeboten: Straßenrennsport Offroad Bahnsport Motoball 7.1 Modul 4, Ausbildungs- und Stundeninhalte (mind. 30 LE) Biologische Aspekte (5 LE) Inhalte, Methoden und Organisationsformen mit Blick auf die körperliche und geistige Entwicklung im Kindes- und Jugendalter unter Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Besonderheiten Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit von Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen und Senioren unter Berücksichtigung geschlechtsspezifischer Besonderheiten Didaktisch-methodische Aspekte (9 LE) Planung und Gestaltung von Trainingseinheiten in und mit Leistungssportgruppen langfristiger Leistungsaufbau und die Etappen dorthin inkl. kurz-, mittel- und langfristiger Trainingsplanung Analyse der Übungs- oder Trainingseinheit statistische Erfassung der Trainingsergebnisse Physiologische Grundlagen des Trainings (9 LE) Herz-Kreislaufsystem, Muskulatur, Belastungsnormative und Belastungsgestaltung Belastung, Erholung und Anpassung Ausgleichstraining, allgemeines Training, Ergänzungstraining, Aufbautraining zur langfristige Leistungsentwicklung Begriffserklärung der Belastungskriterien (Trainingsumfang, -intensität, -frequenz etc.) methodische Grundprinzipien Trainingspraxis für die Arbeit mit Nachwuchskadern 16
17 7.1.4 Sportpädagogische und psychologische Aspekte (5 LE) Grundlagen der Kommunikation und bewährte Verfahren des Umgangs mit Konflikten Leiten, Führen, Betreuen und Motivieren im Training und Wettkampf Verantwortung für die individuelle Persönlichkeitsentwicklung der Aktiven durch gesundheitsbewusste Sportausübung wie richtige Ernährung, negative Auswirkungen von Alkohol, Nikotin und Drogen sportliche Laufbahnberatung auch im Hinblick auf die Gesamtentwicklung des Athleten Antidopingrichtlinien psychologische Fertigkeiten zur Leistungsoptimierung, Konzentrationsübungen, autogenes und mentales Training, Entspannungstechniken verschiedene Führungsstile und Ehren- und Verpflichtungserklärung des DMSB/DOSB Lernerfolgskontrolle (2 LE) Schriftliche Prüfung, Reflexion und Schlussbesprechung 7.2 Modul 5, Fachspezifische Praxis (mind. 30 LE) Voraussetzung für die Zulassung zum Modul 5 ist die erfolgreiche Teilnahme am Modul Allgemeine und sportartspezifische Theorie (5 LE) Aufgaben des Sports und der Sportorganisationen und deren Bedeutung für den Leistungssport Organisation, Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit Förderkonzeptionen, Bezuschussung und Finanzierung von Leistungssportgruppen Organisation und Durchführung von Lehrgängen in verschiedenen Motorradsport- Disziplinen unter Beachtung von Aufsichts-, Haftungs- und Sorgfaltspflichten und Versicherungsfragen, Handling von Krisensituationen Beachtung des Umwelt- und Landschaftsschutzes Genehmigungsverfahren Sportartspezifische Theorie Motorradsport (5 LE) Fahrphysikalische Grundlagen (Zentrifugalkraft, Gleichgewicht, Beschleunigung, Bremsweg, Über- und Untersteuern) Grundlagen der Fahrtechnik (Sitzhaltung, Schalten, Beschleunigen, Bremsen, Driften, Anstellen) Wartung und Pflege des Sportgerätes Methoden der Zeitmessung und Auswertung bei Motorsportveranstaltungen Bekleidung und Ausrüstung des Motorradsportlers 17
18 7.2.3 Lehrgangsabschnitt Straßenrennsport (inkl. Supermoto) (20 LE) Allgemeine Einführung 1 LE Nationale und internationale Reglements und Richtlinien 1 LE Fachbezogene Praxisvorbereitung 1 LE Sitzposition, Handhabung Fahrzeug, Sicherheitssysteme Fachtheorie (Flaggenkunde) 1 LE Technische Grundbegriffe (Fahrzeugkunde) 2 LE Fachpraxis 1: Verkehrssicherheit 5 LE Kurventechnik, Bremstechnik Fachpraxis 2 5 LE Ideallinie, Starten, Kurvendynamik Kombination und Kompensation Fachpraxis 1 und 2 1 LE Darstellung der Lernziele mittels einer Hausarbeit 1 LE Lernerfolgskontrolle (2 LE) Lehrprobe, schriftliche Prüfung, Reflexion und Schlussbesprechung Lehrgangsabschnitt Offroad (Enduro, Motocross, Trial, Quad, etc.) (20 LE) Allgemeine Einführung 1 LE Nationale und internationale Reglements und Richtlinien 1 LE Fachbezogene Praxisvorbereitung 1 LE Fahrposition, Handhabung Fachtheorie (Zeichenkunde) 1 LE Technische Grundbegriffe (Fahrzeugkunde) 2 LE Fachpraxis 1: Verkehrssicherheit 5 LE Fahrtechniken, Bremstechnik Fachpraxis 2 5 LE Ideallinie, Starten, Kurvendynamik Kombination und Kompensation Fachpraxis 1 und 2 1 LE Darstellung der Lernziele mittels einer Hausarbeit 1 LE Lernerfolgskontrolle (2 LE) Lehrprobe, schriftliche Prüfung, Reflexion und Schlussbesprechung Bahnsport (Speedway und Langbahn) (20 LE) Allgemeine Einführung 1 LE Nationale und internationale Reglements und Richtlinien 1 LE Fachbezogene Praxisvorbereitung 1 LE Sitzposition, Handhabung Fahrzeug, Sicherheitssysteme 18
19 Fachtheorie (Flaggenkunde) 1 LE Technische Grundbegriffe (Fahrzeugkunde) 2 LE Fachpraxis 1: Verkehrssicherheit 5 LE Kurventechnik, Bremstechnik Fachpraxis 2 5 LE Ideallinie, Starten, Kurvendynamik Kombination und Kompensation Fachpraxis 1 und 1 1 LE Darstellung der Lernziele mittels einer Hausarbeit 1 LE Lernerfolgskontrolle (2 LE) Lehrprobe, schriftliche Prüfung, Reflexion und Schlussbesprechung Motoball (20 LE) Allgemeine Einführung 1 LE Nationale und internationale Reglements und Richtlinien 1 LE Fachbezogene Praxisvorbereitung 1 LE Sitzposition, Handhabung Fahrzeug, Sicherheitssysteme Fachtheorie (Flaggenkunde) 1 LE Technische Grundbegriffe (Fahrzeugkunde) 2 LE Fachpraxis 1: Verkehrssicherheit 5 LE Kurventechnik, Bremstechnik Fachpraxis 2 5 LE Ideallinie, Starten, Kurvendynamik Kombination und Kompensation Fachpraxis 1 und 2 1 LE Darstellung der Lernziele mittels einer Hausarbeit 1 LE Lernerfolgskontrolle (2 LE) Lehrprobe, schriftliche Prüfung, Reflexion und Schlussbesprechung 19
20 8. Genehmigungen Die Ausbildungsrichtlinie nach den Rahmenrichtlinien des DOSB, hier DOSB Trainer/in B, Profil Motorrad Leistungssport, wurde durch DMSB Präsidiumsbeschluss vom genehmigt. Die Ausbildungsrichtlinie nach den Rahmenrichtlinien des DOSB, hier DOSB Trainer/in B, Profil Motorrad Leistungssport, wurde durch den DOSB am genehmigt. Die Ausbildungsrichtlinie nach den Rahmenrichtlinien des DOSB, hier DOSB Trainer/in B, Profil Motorrad Leistungssport, wurde aktualisiert. Die Genehmigung erfolgte durch den DOSB am und durch den DMSB am Die Änderungen treten zum in Kraft. Gemäß der Veröffentlichung der neuen Grundsätze zur Erste-Hilfe- Ausbildung in Deutschland durch die Bundesarbeitsgemeinschaft Erste-Hilfe (BAGEH) am 28. Januar 2015 wurden die Ausbildungsrichtlinien aktualisiert. Die Änderungen treten zum in Kraft. 20
21 9. Strukturschema für das Qualifizierungssystem des DOSB und des DMSB/der dmsj DOSB Trainer/in A Leistungssport oder Breitensport 270 LE, aufgeteilt in 180 LE + 90 LE DOSB Trainer/in B Leistungssport oder Breitensport 180 LE, aufgeteilt in 120 LE + 60 LE DOSB Trainer/in C Leistungssport oder Breitensport 120 LE, aufgeteilt in Module zu 30 LE + 30 LE + 60 LE DMSB/dmsj Junior-Trainer Breitensport 60 LE, aufgeteilt in Basis Modul + Modul 1 zu 30 LE LMFV Trainerassistent/in Breitensport, Basis Modul zu 30 LE 21
22 Anlage 1: Lizenz- und Zuschussbeantragung Die DMSB/dmsj Junior-Trainer/in Ausbildungslehrgänge (60 LE) der LMFV und der Trägervereine können bezuschusst werden. Für jeden Teilnehmer können die LMFV bzw. die Trägervereine 40,- beantragen, wobei für einen Junior-Trainer/in Ausbildungslehrgang eine max. Fördersumme von 1.000,- gilt. Die DOSB Trainer/in C Ausbildungslehrgänge (60 LE) der LMFV können bezuschusst werden. Für jeden Teilnehmer können die LMFV 40,- beantragen, wobei für einen Trainer/in C Ausbildungslehrgang eine max. Fördersumme von 1.000,- gilt. Die DOSB Trainer/in B Ausbildungslehrgänge (60 LE) der LMFV können bezuschusst werden. Für jeden Teilnehmer können die LMFV 75,- beantragen, wobei für einen Trainer/in B Ausbildungslehrgang eine max. Fördersumme von 1.500,- gilt. Die LMFV sind für die ganzheitliche Dokumentation der Abläufe mit ihren Trainer/innen, d.h. auch für die Lizenz- und Zuschussbeantragung, zuständig. Für die Lizenzausstellung und verlängerung sowie die Beantragung der Zuschüsse ist eine fristgerechte Anmeldung notwendig: Die Lehrgänge zur B-Trainer Ausbildung (alle 60 LE) müssen bis zum 30. September des Vorjahres schriftlich bei der dmsj Geschäftsstelle angemeldet werden. Lehrgänge, die nicht fristgerecht angemeldet wurden, können auch nicht bezuschusst werden. Die Fortbildungen müssen bis vier Wochen vor Beginn der Maßnahme bei der dmsj Geschäftsstelle angemeldet werden. Für die Anmeldung sind eine Kostenkalkulation und das voraussichtliche Programm einzureichen, aus dem die geplanten Termine sowie die geplanten Themenblöcke inkl. Lerneinheiten und Referenten hervorgehen. Für die Lizenzausstellung und verlängerung sowie die Gewährung der Zuschüsse sind folgende Unterlagen einzureichen: Eine Kostenabrechnung. Eine Kopie der Teilnehmerliste ist mit Adressen, Geburtsdatum und Unterschriften sowie Ehren- und Verpflichtungserklärungen des DMSB / DOSB in aktuell gültiger Version, unterschrieben von allen Teilnehmern. Die Zuschüsse werden nur für Teilnehmer gezahlt, die den Ausbildungslehrgang bestanden haben. Bei Lizenzverlängerung zusätzlich die Originallizenzen. Die Voraussetzungen für die Zulassung zur Aus- bzw. Fortbildung als DMSB/dmsj Junior- Trainer/in bzw. als DOSB Trainer/in C in der ersten Lizenzstufe bzw. als DOSB Trainer/in B in der zweiten Lizenzstufe sind gem. Art zu überprüfen und für alle Teilnehmer zu bestätigen: Vollendung des 18. Lebensjahres, Besitz des Führerscheines für Auto und/oder für Motorrad, 22
23 Praxiserfahrung im Breitensport bzw. Wettkamperfahrung im Leistungssport in mind. einer entsprechenden Motorsportdisziplin, Vorlage eines gültigen 1. Hilfe Kurses, Vorlage einer unterschriebenen Ehren- und Verpflichtungserklärung, Vorlage eines erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses. Für die Lizenzausstellung und -verlängerung sowie die Beantragung und die Gewährung der Zuschüsse sind die Formblätter der dmsj zu verwenden. Diese stehen auf der dmsj Homepage: unter meine dmsj. 23
24 Anlage 2: Fortbildungsthemen Aktuelle Fortbildungs-Pflichtthemen: Mentaltraining: Motivation, Konzentration, mentale Stärke, mentales Techniktraining, mentale Wettkampfvorbereitung Motorsport und Umwelt: Umweltrichtlinie, Vor- und Nachteile von Elektromotoren Sportorganisation/-verwaltung: Verbandsstrukturen des Motorsports, DOSB/dsj, DMSB/dmsj, Trägervereine, Landesmotorsportfachverbände, Vereinsmanagement Sportmedizin: Prävention von Sportverletzungen und Sportschäden, Muskuläre Dysbalancen bei Kindern und Jugendlichen, Substitution und Supplementation, Taping Sportpädagogik: Blended Learning in der Trainerausbildung und im Motorsportverein, Trainerselbstverständnis, Methodik und Didaktik, wertschätzende Elterngespräche, Kinder und Jugendliche im Leistungssport Sportpraxis: Funktionsgymnastik, kleine Spiele, systematisches Konzentrationstraining, Brain Gym / Life Kinetik, Schwimmen als Ausdauer-/Ausgleichstraining Sportpsychologie: Differenzierung der Gegenstandbereiche Psychologie - Psychotherapie Mental Training, Emotion und Stress, Bedeutung der ADS/ADHS Störung im Motorsport, Trainer-Athlet-Interaktion, Leistungskomponenten Trainingslehre: Trainingsaufbau und Talententwicklung, Leistungsdiagnostik, Periodisierung der Trainingsplanung im Motorsport, Trainingsmethoden Vereinsrecht und Sportversicherung: Versicherungsschutz für Motorsportler gem. DMSB-Lizenzsystem, Haftungsrecht im Motorsportverein, Versicherung und Haftung von Trainingsveranstaltungen sowie mind. ein Auswahlthema Aktuelle Fortbildungs-Auswahlthemen: Gender / Diversität Inklusion Integration und Interkulturalität: Relevanz von Geschlecht in Motorsportverein, -training und -organisation, Geschlechterrolle in der Trainer- Athlet-Interaktion, Partizipation und Integration von Migranten im Motorsportverein, Auswanderung von Talenten, Perspektiven verletzter Motorsportler Gewalt-Prävention / Prävention von sexualisierter Gewalt: Präventionskonzepte, Umgang mit Konflikten, Intervention und Anlaufstellen Suchtprävention (z.b. Alkohol, Drogen): Umgang mit Alkohol und Drogen im Motorsportverein und bei Motorsportveranstaltungen etc., Präventionseinfluss von Trainern und Vereinen im Motorsport 24
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