Contracting Wärme aus Holz als Dienstleistung. Dipl.-Ing. Michael Kralemann
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- Etta Sauer
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1 Contracting Wärme aus Holz als Dienstleistung Dipl.-Ing. Michael Kralemann 3N Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe Rudolf-Diesel-Straße 12, Göttingen Tel , Wahl des Betreibermodells Eigenregie Eigenverantwortlichkeit Vergabe komplett oder in Einzellosen Betreuung von Planung, Bau, Betrieb und Brennstoffbezug Personalverantwortung Planung durch Verwaltung oder Ingenieurbüro Wärmelieferung/Contracting komplette Dienstleistung Finanzierung, Bau, Betrieb, Wartung Vermeidung von Investitionen Erschließung von Effizienzpotentialen durch Nutzung spezieller Kenntnisse und Fähigkeiten Absicherung gegen Betriebsrisiken Ausschreibung durch Verwaltung oder Ingenieurbüro 1
2 Betreibergesellschaft von Kommune und externem Partner Vorteile für Kommune: Einbeziehung von Know-how und Kapital Entlastung der Verwaltung Beteiligung an Bau und Betrieb Nachteile für Kommune: Koordination der unterschiedlichen Interessen der Partner Beteiligung an Bau und Betrieb Vorgehen: Auswahl eines Partners Festlegen der Gesellschaftsform und der Gesellschafteranteile Festlegen von Aufgabenteilung und Realisierungsverfahren Formen des Contracting Energieliefer-Contracting: Errichten oder Übernehmen und Betreiben einer Energieerzeugungsanlage zur Nutzenergielieferung durch einen Contractor auf Basis von Langzeitverträgen Einspar-Contracting: gewerkeübergreifende Optimierung der Gebäudetechnik und des Gebäudebetriebs durch einen Contractor Finanzierungs-Contracting: Bereitstellung einer abgegrenzten technischen Anlage Technisches Anlagenmanagement: Umsetzung technischer Dienstleistungen durch einen Contractor Quelle: DIN
3 Häufigkeit der Contractingformen 7% 2% 4% Energieliefer-Contracting Einspar-Contracting technisches Anlagenmanagement Finanzierungs-Contracting 87% Quelle: Verband für Wärmelieferung Umfang der Versorgung Lieferung der Grundlast entspricht der Betriebsweise von Bioenergieanlagen Erlös = vermiedener Erdgas-/ Heizölbezug Ergänzung vorhandener Anlagen Vollversorgung komplette Dienstleistung für Kunden Erlös = Vollkosten der konventionellen Versorgung Spitzenlast und Reserve vorhalten 3
4 Akteure bei Bioenergieanlagen Gebäudeeigentümer Kapitalgesellschaften Bioenergieanlagen Energiewirtschaft Handwerksbetriebe Land-/Forstwirtschaft Potentielle Wärmeabnehmer Einteilung in 3 Sparten: 1. Industrie, Gewerbe, Handel 2. Öffentliche Liegenschaften 3. Wohnen, Soziales Bewertung der Sparten: - technische Bedingungen - wirtschaftliche Möglichkeiten - strukturelle Situation 4
5 1. Industrie/Gewerbe Großes Potential mit weiter Bandbreite: - Kontinuität der Produktion in Tages- und Jahresverlauf - Verhältnis Raumwärme / Prozesswärme - Preise fossiler Brennstoffe - technische Bedingungen der Wärmeträger Vorteil bei Einsatz betrieblicher Reststoffe kurze Amortisationszeiten erwartet Bewertung der Branchen: - Anteil der Wärmekosten an Produktion? - Technisches Know-how vorhanden? - Wärmeerzeugung unmittelbarer Bestandteil der Produktion? Branchen in Industrie/Gewerbe Gut geeignet: Lebensmittelverarbeitung Mastbetriebe, Wäschereien, Fotolabors Freizeitzentren Mäßig geeignet: Gärtnereien Hotels, Handel Schlecht geeignet: Zuckerfabriken, Papierfabriken, Grundstoffindustrie Speditionen, Kfz-Werkstätten 5
6 2. Öffentliche Liegenschaften Potential bei Hallenbädern, Schulzentren, Krankenhäusern etc. dauerhafte Nutzung der Gebäude Einbeziehung von politischen Aspekten - regionale Wirtschaft - Umweltschutz z.t. lange Entscheidungswege hoher Erneuerungsbedarf geringe Investitionsmittel Ausschreibung der Versorgung 3. Wohnen/Soziales Potential bei großen Mehrfamilienhäusern und zentral erschlossenen Wohnsiedlungen sowie Wohnheimen dauerhafte Nutzung der Gebäude hoher Anteil von Anlagen geringer Leistung Aufwand für Wärmeleitungen Eigentum von Wohnungsbaugesellschaften, Privatbesitzern oder Eigentümergemeinschaften Abstandskriterien schränken Potential ein 6
7 Projektbeteiligte Eckpunkte eines Brennstoffliefervertrags Lieferverpflichtung (Brennstoffqualität, Mindestliefermengen, Lieferintervalle etc.) Abnahmeverpflichtung (z.b. Mindestabnahmemenge) Vergütungsregelung (Basispreis, preisrelevante Brennstoffqualitäten, Preisänderungsklauseln, Zahlungstermine etc.) Vertragsdauer Herkunftsnachweise und Eingangskontrollen Sonstige Bedingungen (Kündigungsfristen, Haftungszuständigkeiten, Vertragsänderungen, Gerichtsstand etc.) 7
8 Gestaltung des Holzbezugspreises Kopplung an Ölpreisindex: Erhalt des heutigen Preisgefüges Chance/Risiko bei Holzlieferant Kopplung an Holzpreisindex: gleiche Einflussgrößen für Holzlieferant bei stofflicher und energetischer Nutzung Chance/Risiko bei Betreiber Aufbau eines Wärmeliefervertrags 1 Grundsätzliches über Lieferant und Abnehmer Benennung der Vertragspartner Festlegung der zu versorgenden Gebäude Bezug auf AVB Fernwärme ( Verordnung über Allgemeine Bedingungen für die Versorgung mit Fernwärme ) 2 Lieferverpflichtung Festlegung eines Mindestliefermenge Festlegung von Wärmeleistung, Übergabestelle, Wärmeträgereigenschaften 3 Abnahmeverpflichtung Überlassung von Grundstück oder Heizraum Verpflichtung zur Abnahme des gesamten bzw. teilweisen Wärmebedarfs 4 Betriebs- und Haftungsgrenzen Haftung bei Unterbrechung der Wärmelieferung nach 6 AVB Fernwärme VO 8
9 Aufbau eines Wärmeliefervertrags 5 Messverfahren Anzahl und Ort der Wärmemengenzähler 6 Vertragsdauer Laufzeit und Verlängerung Verpflichtung zum Eintritt von Rechtsnachfolgern 7 Endschaftsregelung Rückbau von technischen Anlagen Übernahme von Anlagenkomponenten durch Kunden 8 Preisgestaltung Aufteilung in Grund-/Leistungs- und Arbeitpreis Festlegung von Anschlussbeiträgen Vereinbarung von Preisgleitklauseln Preisgleitklauseln Grundpreis: - Fixanteil z.b. 60 % - Investitionsanteil z.b. 20 % - Lohnanteil z.b. 20 % I neu L G = neu Galt 0,6 + 0,2 + 0, 2 I alt L neu alt Arbeitspreis: - Fixanteil z.b. 50 % - Brennstoffanteil (Heizöl) z.b. 40 % - Stromanteil z.b. 10 % Bneu S A = neu Aalt 0,5 + 0,4 + 0, 1 Balt S neu alt 9
10 Ausschreibung von Contracting Rahmenbedingungen: Vergabe einer Dienstleistung gemäß VOL öffentliche oder beschränkte Ausschreibung oder freihändige Vergabe Erstellung der Leistungsbeschreibung: Beschreibung des Objekts (Größe, Nutzung, Wärmeleistung, Verbrauch) Festlegen der technischen und kaufmännischen Liefergrenzen Aufstellorte der Anlagen Anpassung an bestehende Anlagen, ggf. Übernahme von Altanlagen Festlegen der Vertragslaufzeit Festlegen der Auswahlkriterien Vertragsverhandlung: Entscheidung zwischen 2-3 Bietern Festlegen von Preisgleitklauseln und Endschaftsbestimmungen 10
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