Deponie Odelsham: Stadtrat sagt nein
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- Achim Fuhrmann
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1 Deponie Odelsham: Stadtrat sagt nein Rechnet man die beiden Berichterstatter, die Stadträte, die städtischen Beamten und den Bürgermeister ab, dann waren es genau 21 Teilnehmer. 21 Wasserburger Bürger wollten gestern Abend Infos zur geplanten Deponie bei Odelsham. Der historische Rathaussaal war beim Info-Abend praktisch leer. Doch Bürgermeister Michael Kölbl ließ sich nicht beirren und stellte das Projekt, von dem die Altstadt direkt betroffen sein könnte, sachlich und mit vielen Detail-Informationen vor. Eine rege Diskussion schloss sich an. Zuvor hatte der Stadtrat mit großer Mehrheit beschlossen, das Projekt in Odelsham abzulehnen. Viel Einfluss hat die Stadt aber nicht darauf wir haben weder die Planungshoheit, noch sind wir Genehmigungsbehörde, wie der Bürgermeister darlegte. Allerdings: Zusammen mit der Gemeinde Babensham, mit der man sich jetzt einen Fachanwalt nimmt, könnte man das Vorhaben zumindest zeitweise bremsen. Wenn wir das richtig aus den Plänen lesen, braucht der Deponie-Betreiber Grundstücksflächen der Stadt zur Oberflächenentwässerung. Und eventuell auch ein paar Quadratmeter von der Gemeinde Babensham. Da können die Gemeinde und die Stadt nein sagen. Nachdem die Firma Zosseder als Betreiber der Kiesgrube, die zur Deponie umfunktioniert werden soll, die Gesamtfläche der Anlage mittlerweile kleiner plant und die Stadt Wasserburg es ablehnt, in der städtischen Kläranlage die Sickerwässer der Deponie zu entsorgen, musste der Plan neu ausgelegt werden. Das waren unter anderem zwei der Änderungen, wegen denen nach vier Jahren jetzt die Neuauslegung der Pläne notwendig geworden ist, so Kölbl. Einwendungen gegen das Projekt an
2 der B304, keine 1,5 Kilometer von der Wasserburger Altstadt entfernt, können jetzt noch bis Mittwoch, 4. Mai, eingebracht werden. Warum die ganze Aufregung zur sogenannten DK1-Deponie bei Odelsham? Weil dort auch asbesthaltige Abfälle, zum Beispiel Eternit, gelagert werden könnten. Asbest ist eine bekanntermaßen krebserregende Substanz, für die es keinen Grenzwert gibt. Theoretisch ist auch eine einzige Asbest-Faser in einem Kubikmeter Luft schon krebserregend, so Alexander Hartung von den Wasserburger Grünen. Deshalb sei auch ein Gutachten, dass die Luftbelastung durch den Deponie-Staub für die Altstadt und das Krankenhaus als unbedenklich einstufe, nicht haltbar. Roger Diller, Vorsitzender der Bürgerinitiative zur Erhaltung von Umwelt und Lebensqualität im Wasserburger Land, der Hauptgegner der geplanten Deponie, bedankte sich bei den Wasserburger Stadträten für deren ablehnende Haltung. Er wies darauf hin, dass es nach wie vor ein großes Hin und Her bei der Festlegung von Abstandsflächen für solche Deponien gebe. Bei Windrädern haben wir das in Bayern, bei Asbest-Deponien nicht. Das ist doch widersinnig. Im Anschluss an die Ausführungen des Bürgermeister entspann sich eine rege Diskussion. So wollte beispielsweise eine besorgte Mutter wissen, wie es sich mit dem Sickerwasser verhalte. Der Wasserburger Geologe Christian Posch (Foto), eigentlich nicht in das Projekt involviert, nahm dazu Stellung und erklärte, die geologischen Voraussetzungen für eine solche Deponie seien an der geplanten Stelle bei Odelsham eigentlich sehr gut. Sollte die multiple Absicherung des Untergrundes versagen, bietet der Moränenboden eine stabile Dichte. Außerdem sorge der Inn bei Schadstoffaustritt für eine hohe Verdünnung. Was wiederum Alexander Wildgruber wenig beruhigte: Wenn ich höre, dass die Moräne herhalten muss, ahne ich schon, dass es mit der Dichtigkeit der Deponie nicht so weit her sein kann. Dazu Christian Posch: Eine hunderprozentige Sicherheit gibt es natürlich nie. HC Wie geht s jetzt weiter? Die Auslegungsfrist endet am 20. April, die Frist für Einwendungen am 4. Mai. Die Bürgermeister aus Wasserburg und Babensham haben am 27. April einen gemeinsamen Termin beim Fachanwalt. Der Stand des Verfahrens:
3 Der geplante Standort:
4 So soll die Deponie aussehen:
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