Gewerbe und Handwerk II. Quartal 2003
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- Ulrike Kaiser
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1 Konjunkturbeobachtung Steiermark Gewerbe und Handwerk II. Quartal 2003 Negative Umsatzentwicklung im konsumnahen Bereich Anstieg der öffentlichen Aufträge in den investitionsgüternahen Branchen Leichte Verbesserung für das III. Quartal 2003 erwartet (KMFA). Der konjunkturelle Aufschwung im steirischen Gewerbe und Handwerk, der bereits für Anfang des Jahres erwartet wurde, lässt weiter auf sich warten. Die Stimmung ist trotz geringfügig gestiegenem Auftragsbestand, der ausschließlich auf einer Ausweitung der öffentlichen Aufträge beruht, auf einem Tiefpunkt angelangt. Dies zeigt die aktuelle Konjunkturbeobachtung der KMU FORSCHUNG AUSTRIA (KMFA), durchgeführt bei rd. 460 steirischen Gewerbe- und Handwerksbetrieben mit insgesamt rd Beschäftigten. Stimmungsbarometer: -4 %-Punkte Auftragsbestände: +2 % Öffentliche Aufträge: +10 % Umsatzentwicklung: -3 %-Punkte Für das III. Quartal 2003 rechnen die Unternehmer/innen jedoch mit einer Verbesserung der konjunkturellen Lage. Insbesondere die baunahen Branchen und der Sektor Metall/Elektro blicken zuversichtlicher in die Zukunft. Dies bedingt auch einen leichten Anstieg im Personalbedarf für das III. Quartal Gußhausstraße 8 Tel: A-1040 Wien Fax: office@kmuforschung.ac.at
2 Konjunkturbeobachtung im Gewerbe und Handwerk; Steiermark - II. Quartal Das Stimmungsbarometer zeigt nach unten Die Stimmung im steirischen Gewerbe und Handwerk bleibt weiterhin getrübt. Der Saldo aus positiver und negativer Einschätzung der Geschäftslage fällt auf den historischen Tiefstand von -30%. Geschäftslage im II. Quartal 1997 bis 2003; Saldo: positive abzüglich negative Beurteilungen in Prozent der Unternehmen Im Bundesländervergleich fällt die Stimmungsveränderung in der Steiermark mit -3,6 %-Punkten gegenüber dem Vorjahr schlechter aus als im Österreich-Durchschnitt. In Wien und Tirol wird die derzeitige Geschäftslage im Vergleich zum Vorjahresquartal noch schlechter beurteilt. Beurteilung der Geschäftslage im II. Quartal 2003: Veränderung des Saldos zum Vorjahr in Prozentpunkten Tirol Wien Steiermark Vorarlberg Österreich Niederösterreich Salzburg Kärnten Oberösterreich Burgenland -8,1-5,0-3,6-2,1-0,9-0,5 2,1 2,4 4,5 12,9
3 Konjunkturbeobachtung im Gewerbe und Handwerk; Steiermark - II. Quartal Positive Entwicklung der Auftragsbestände Die Entwicklung der durchschnittlichen Auftragsbestände zeigt erstmals seit 1999 wieder einen leichten Aufwärtstrend. Der durchschnittliche Auftragsbestand in den investitionsgüternahen Branchen ist von 11,4 Wochen im Vorjahresquartal auf 11,6 Wochen gestiegen. Entwicklung des durchschnittlichen Auftragsbestandes im II. Quartal 1996 bis 2003; Index 1996 = Die positive Entwicklung des Auftragsbestandes ist in der Steiermark mit einem Plus von 1,8 % deutlich geringer als im Österreich-Durchschnitt (6,0 %.) In Niederösterreich und Salzburg verzeichnen die Unternehmen im Durchschnitt hingegen sinkende Auftragsbestände. Durchschnittlicher Auftragsbestand der investitionsgüternahen Branchen in Wochen im II. Quartal 2002 und 2003 sowie Veränderung zum Vorjahr in Prozent, nach Bundesländern Oberösterreich 11,6 13,7 18,1 % Kärnten 11,2 12,7 13,4 % Wien 11,3 12,8 13,3 % Österreich 11,6 12,3 6,0 % Vorarlberg 11,3 11,8 4,4 % Tirol 10,5 10,8 2,9 % Burgenland 12,9 13,2 2,3 % Steiermark 11,4 11,6 1,8 % Niederösterreich 12,6 12,1-4,0 % Salzburg 11,3 10,7-5,3 %
4 Konjunkturbeobachtung im Gewerbe und Handwerk; Steiermark - II. Quartal Aufwärtstendenzen im Vergleich zum Vorjahresquartal zeigen sich insbesondere im Baugewerbe, während in den baunahen Branchen eine weitere Verschlechterung festzustellen ist. Durchschnittlicher Auftragsbestand der investitionsgüternahen Branchen in Wochen im II. Quartal 2002 und 2003 sowie Veränderung zum Vorjahr in Prozent, nach Sektoren Baugewerbe 13,8 14,4 4,3 % Holz 8,3 8,6 3,6 % Metall/Elektro *) 11,3 11,7 3,5 % Gesamtdurchschnitt 11,4 11,6 1,8 % Baunahe Branchen 8,9 8,1-9,0 % *) Schlosser, Spengler und Kupferschmiede, Sanitär- und Heizungsinstallateure, Elektrotechniker, Radio- und Videoelektroniker
5 Konjunkturbeobachtung im Gewerbe und Handwerk; Steiermark - II. Quartal Öffentliche Aufträge nehmen zu Zurückzuführen ist der Anstieg der Auftragsbestände auf die gestiegenen öffentlichen Aufträge, deren rückläufige Entwicklung ein (vorläufiges) Ende gefunden hat. Nach dem Tiefststand des Vorjahres kam es im II. Quartal 2003 zu einer leichten Erholung. Die Aufträge der öffentlichen Hand sind besonders im Baugewerbe und in den baunahen Branchen gestiegen. Entwicklung des Bestandes öffentlicher Aufträge (in Wochen) im II. Quartal 1996 bis 2003; Index 1996 = Im Bundeslandvergleich liegt die Steiermark unter dem Durchschnitt. Rückgänge öffentlicher Aufträge verzeichnen die Bundesländer Tirol, Burgenland, Niederösterreich und Salzburg. Durchschnittlicher Bestand an öffentlichen Aufträgen in den investitionsgüternahen Branchen in Wochen im II. Quartal 2002 und 2003 sowie Veränderung zum Vorjahr in Prozent, nach Bundesländern Oberösterreich 1,2 2,9 135 % Vorarlberg 1,1 1,6 45 % Wien 2,6 3,4 29 % Österreich 1,8 2,1 20 % Kärnten 1,8 2,0 10 % Steiermark 1,7 1,9 10 % Tirol 1,0 1,0-1 % Burgenland 2,8 2,4-12 % Niederösterreich 2,0 1,6-17 % Salzburg 1,5 0,8-46 %
6 Konjunkturbeobachtung im Gewerbe und Handwerk; Steiermark - II. Quartal Negative Umsatzentwicklung setzt sich fort Der Abwärtstrend in den konsumnahen Branchen seit dem Jahr 2000 hat sich im II. Quartal 2003 fortgesetzt. Der Saldo aus Betrieben mit Umsatzsteigerungen und Betrieben mit Umsatzrückgängen ist von -18,3 % auf -21,1 % gefallen. 35 % der Unternehmen meldeten Umsatzrückgänge gegenüber 32 % im Vorjahresquartal; diesen stehen 14 % (Vorjahresquartal: 13 %) mit steigenden Umsätzen gegenüber. Umsatzentwicklung der konsumnahen Branchen im II. Quartal 1996 bis 2003 (Saldo: Betriebe mit Umsatzsteigerungen abzüglich Betriebe mit Umsatzrückgängen in Prozent) Die Umsatzentwicklung in der Steiermark ist zwar, wie in den meisten Bundesländern, negativ, jedoch geringfügig besser als im Bundesdurchschnitt. Positive Veränderungen verzeichnen nur Wien und Kärnten. Umsatzentwicklung der konsumnahen Branchen im II. Quartal 2002 und 2003 (Saldo: Betriebe mit Umsatzsteigerungen abzüglich Betriebe mit Umsatzrückgängen) sowie Veränderung zum Vorjahr in Prozentpunkten, nach Bundesländern Kärnten -18,2-16,3 1,9 Wien -23,4-22,2 1,2 Tirol -5,5-8,2-2,7 Steiermark -18,3-21,1-2,8 Burgenland -8,6-12,3-3,7 Österreich -12,5-16,6-4,1 Oberösterreich -5,6-9,9-4,3 Niederösterreich -7,8-16,0-8,2 Vorarlberg -1,9-10,9-9,0 Salzburg -10,9-27,0-16,1
7 Konjunkturbeobachtung im Gewerbe und Handwerk; Steiermark - II. Quartal In allen konsumnahen Branchen meldeten mehr Betriebe Umsatzrückgänge als Umsatzsteigerungen. Eine positive Entwicklung gab es ausschließlich im Sektor Metall/Elektro. Hier meldeten 18 % der Unternehmen Umsatzsteigerungen gegenüber 12 % im Vorjahr, bei 36 % (Vorjahresquartal: 43 %) kam es zu Umsatzrückgängen. Umsatzentwicklung der konsumnahen Branchen im II. Quartal 2002 und 2003 (Saldo: Betriebe mit Umsatzsteigerungen abzüglich Betriebe mit Umsatzrückgängen) sowie Veränderung zum Vorjahr in Prozentpunkten, nach Sektoren Metall/Elektro *) -31,3-18,0 13,3 Gesamtdurchschnitt -18,3-21,1-2,8 Persönliche Dienstleistungen -44,0-50,0-6,0 Textil/Bekleidung -17,6-25,0-7,4 Nahrung/Genussmittel -2,2-15,7-13,5 *) Mechatroniker, Kfz-Techniker
8 Konjunkturbeobachtung im Gewerbe und Handwerk; Steiermark - II. Quartal Leichte Verbesserung für das III. Quartal 2003 erwartet Die steirischen Gewerbe- und Handwerksbetriebe erwarten eine leichte Erholung der konjunkturellen Situation im III. Quartal Sowohl die investitionsgüternahen als auch die konsumnahen Branchen rechnen mit einem Aufwärtstrend. Erwartungen der Unternehmen für das III. Quartal 1996 bis 2003 (Saldo: Optimisten abzüglich Pessimisten in Prozent) investitionsgüternahe Branchen konsumnahe Branchen In den investitionsgüternahen Branchen überwiegt der Anteil der Pessimisten gegenüber jenem der Optimisten, die Unternehmen blicken aber insgesamt etwas zuversichtlicher in die Zukunft als noch vor einem Jahr. Optimistisch zeigen sich insbesondere die baunahen Branchen, während im Baugewerbe trotz Aufwärtstrend im II. Quartal die Pessimisten überwiegen. Nach der negativen Umsatzentwicklung im II. Quartal erwarten die konsumnahen Branchen eine Verbesserung im III. Quartal Besonders optimistisch zeigt sich der Sektor Metall/Elektro. Hier ist der Anteil der Betriebe, die Umsatzsteigerungen erwarten um 10 %-Punkte gestiegen, während der Anteil der Pessimisten um 9 %-Punkte gesunken ist. Personalaufstockungen geplant Die erwartete Verbesserung für das III. Quartal 2003 findet auch Niederschlag in der Personalplanung. Die steirischen Gewerbe- und Handwerksbetriebe planen im III. Quartal 2003 ihren Beschäftigtenstand um durchschnittlich 4,6 % zu erhöhen. Besonders in den baunahen Branchen ist mit Personalaufstockungen zu rechnen. Ernst Gittenberger, Juni 2003.
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