XL1 ist mehr als eine Formel für die Zukunft. Der sparsame Plug-in-Hybrid von Volkswagen ist auf dem Weg zur Kleinserie.

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1 10 AUTO XL1 11 XL1 ist mehr als eine Formel für die Zukunft. Der sparsame Plug-in-Hybrid von Volkswagen ist auf dem Weg zur Kleinserie. Text Kay Dohnke Fotografie Gulliver Theis Schnittig: Schon die Silhouette zeigt einen neuen Typus von Auto, der Design und Wirtschaftlichkeit elegant vereint.

2 12 AUTO XL1 13 Die Sitze parallel anzuordnen hatte zur Folge, dass das Konzeptfahrzeug breiter wurde. Das erforderte viel Feinarbeit im Windkanal. Windschlüpfig: Aerodynamik wird beim XL1 großgeschrieben. Die Abdeckungen der Hinterräder sind dabei besonders effektiv.

3 14 AUTO XL1 15 Im XL1 wurde Material verbaut, wie man es aus der Formel 1 kennt: sehr leicht und extrem stabil. Zeichensprache: Die Konturen der Schwenkflügeltüren sowie die Luftauslässe verleihen dem Auto eine futuristische Note.

4 16 AUTO XL1 17 XL1 die Fakten Bauart CFK-Monocoque und -Anbauteile Maße mm lang, mm breit, mm hoch Radstand mm Gewicht 795 kg Antrieb Plug-in-Hybrid, Heckantrieb Dieselmotor 2-Zylinder-TDI, 800 cm 3, 35 kw (48 PS), 120 Nm Elektromotor 20 kw (27 PS), 100 Nm Getriebe 7-Gang-DSG Batterie Lithium-Ionen Höchstgeschw. 160 km/h (abgeregelt) km/h 11,9 sek Verbrauch 0,9 l/100 km (Kombiwert nach NEFZ) CO 2 -Emission 24 g/km (Kombiwert nach NEFZ) E-Antrieb 35 km Reichweite E-Antrieb+ TDI ca. 550 km Reichweite (10-Liter-Tank) Die sparsame Plug-in-Hybridtechnik kann viel Fahrspaß und Dynamik bedeuten. Ausweitung der Komfortzone: Auch der Beifahrersitz bietet viel Beinfreiheit.

5 18 AUTO XL1 19 Es reichen 8,4 PS für eine Geschwindigkeit von konstant 100 km/h. Kraftpaket: Der XL1 weist beeindruckende Fahrleistungen auf, ist dabei aber eines der sparsamsten Autos der Welt. Volkswagen seemore: Bild scannen, Film ab, und Sie sehen nach kurzer Ladezeit ein Video auf Ihrem Smartphone. Wie es funktioniert, steht auf Seite 4. Der Weg in die Zukunft, Schritt zwei: Nachdem Volkswagen auf der IAA im Herbst 2009 das Ein-Liter-Auto L1 vorgestellt hatte, überraschte die Marke auf der Qatar Motor Show mit einem weiteren Niedrigstverbrauch-Fahrzeug. Zwar weist der dort gezeigte XL1 äußerlich große Ähnlichkeiten mit dem L1 auf, doch haben Techniker und Ingenieure das Fahrzeug in vielen Elementen so grundlegend weiterentwickelt und noch alltagstauglicher konzipiert, dass man fast von einem Quantensprung hin zur umweltschonenden Auto-Mobilität des 21. Jahrhunderts sprechen kann. Denn der XL1 erfüllt zwei wesentliche Funktionen deutlich besser als die Vorgängerstudie: Die Auslegung als Plug-in-Hybrid erlaubt in der Kombination von Diesel- und Elektromotor die optimale Anpassung an die Fahrbedürfnisse (der XL1 kann auch über längere Distanzen rein elektrisch gefahren werden) und macht den Volkswagen zum wohl effizientesten Auto der Welt. Und das ohne Verzicht auf Komfort und Fahrspaß. Zugleich orientiert sich der XL1 mehr als sein Vorgänger an den Gewohnheiten und Erwartungen der Mitfahrenden: Saßen im L1 Fahrer und Beifahrer noch hintereinander unter einer gläsernen Kuppel, sitzt man beim XL1 wenn auch leicht versetzt wieder parallel. Befragungen auf der IAA hatten schnell gezeigt, in welchen Bereichen der Kunde lieber ein traditionelles Auto haben möchte, erläutert Holger Bock, Projektleiter XL1. Darum haben wir im Interieur jetzt auf Elemente zurückgegriffen, die als typisch Volkswagen erkennbar und intuitiv zu bedienen sind. Wir wollten die innovative Technik mit dem von Volkswagen bekannten hohen Anspruch an Optik und Haptik vereinen. Die Änderungen erwiesen sich für die Entwickler von Anfang an als große Herausforderung. Das Auto breiter zu machen hatte mehr Fahrzeuggewicht und größeren Luftwiderstand zur Folge, erklärt Bock. Aber indem wir die Sitze leicht versetzt nebeneinander anordneten, konnte das Fahrzeug etwas schmaler werden, als eigentlich nötig gewesen wäre. Viel Feinarbeit der Aerodynamiker im Windkanal führte zu einem weiter optimierten c w -Wert von sensationell niedrigen 0,186. Dabei half eine verfeinerte Berechnungsmethode, mittels derer alle Widerstände vorher errechnet werden konnten. Selbstverständlich kam alles auf den Prüfstand, etwa die Unterbodenverkleidung und die Scheinwerferpartie. Die neuen Schwenkflügeltüren, die man anstatt der früheren Kuppel konstruierte und die den dynamischen Charakter des Fahrzeugs stärker unterstreichen, wurden in puncto Gewicht und Ergonomie optimiert. Denn die zweite große Herausforderung war das gestiegene Gewicht. Hier half ein Materialaustausch Teile des Fahrwerks sind nun aus kohlefaserverstärktem Kunststoff einem Werkstoff, der unter dem Begriff CFK auch aus der Formel 1 bekannt ist. Die Bremsscheiben bestehen aus Keramik, die Abgasanlage wurde aus Titan gefertigt. Auch bei der Monocoque-Fertigung fand man Verbesserungsmöglichkeiten. Mithilfe technologischer Innovationen gelang es, den Herstellungsprozess auf eine Stunde zu verkürzen und damit Kosten in Startbereit: Der große Dachausschnitt beträchtlicher Höhe einzusparen. erlaubt bequemes Einsteigen. Doch wie erreichten die Ingenieure den geplant niedrigen Verbrauchswert? Beim Antrieb entschieden sie sich zugunsten der Plug-in-Hybridtechnik. Wichtig ist, das elektrische Fahren stärker zu nutzen, betont Projektleiter Holger Bock. Der XL1 ist das effizienteste Fahrzeug, das es derzeit gibt. Um es auf einer Reisegeschwindigkeit von 100 km/h zu halten, braucht es gerade einmal 8 PS. Und bei Tempo 160 ist der XL1 elektronisch abgeregelt, rein technisch wären noch höhere Geschwindigkeiten realisierbar. Im optimalen Mix der Antriebsarten verbraucht er nur 0,9 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Hatte der L1 noch den Charakter einer Studie, versteht sich der XL1 trotz der großen Ähnlichkeiten als Schritt zu einer Kleinserienfertigung darum auch die stärkere Orientierung an den Kundenvorstellungen. Die Präsentation auf der Qatar Motor Show bot den Technikern die einmalige Chance, den Prototypen vorher unter wärmeren Wetterbedingungen zu testen. Außerdem konnten 50 Personen das Fahrzeug probefahren. Und so ist die weitere Entwicklung vorgezeichnet. Das bisher einzige Exemplar des XL1 wird für Präsentationen und Erprobungen eingesetzt, weitere Fahrzeuge sind im Aufbau. Da die physikalischen Randbedingungen beim XL1 anspruchsvoll sind, werden unsere Konzepte nachhaltig auf Herz und Nieren getestet und sicherlich gibt es noch immer Verbesserungspotenziale. Sind alle Prüfungen erfolgreich absolviert, ist eine Fertigung des XL1 in Kleinserie denkbar. Wie viele Fahrzeuge würde man bauen, und wo läge der Verkaufspreis? Holger Bock lächelt: Ehe das beantwortet werden kann, ist noch sehr viel Entwicklungsarbeit zu leisten. Mehr Infos unter info_center/de/themes/2011/01/volkswagen_xl1_concept.html