5. Internationales Branchenseminar für Frauen Akustik im Holzbau. Manfred Fetscher Architekt BDB / BDA Illmensee, Deutschland. Fetscher M.
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- Sofie Simen
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1 Manfred Fetscher Architekt BDB / BDA Illmensee, Deutschland Akustik im Holzbau 1
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3 Akustik im Holzbau 1. Raumakustik: Grundlagen, Lösungsansätze Es gibt wohl keinen Bereich der Gebäudeplanung, der nachlässiger behandelt wird als die Raumakustik. Architekten berücksichtigen bei der Planung in erster Linie die Gestaltung die Funktion die Konstruktion, aber der Raumakustik wird oft keine oder nur zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet, obwohl sie für die Funktion und den Nutzwert nicht nur von Gebäuden mit hohen akustischen Anforderungen, sondern von den meisten normalen Gebäuden eine ganz entscheidende Rolle spielt. In einem Vortragssaal, in dem der Vortragende nur schwer zu verstehen ist, werden die Zuhörer schnell entnervt, sie werden ermüden und schließlich abschalten. Gleiches gilt für ein Klassenzimmer. Wenn dieses akustisch nichts leistet, wird sich ein Lernerfolg nur mühsam einstellen, da der Raum für Lehrer und Schüler im wahrsten Sinne des Wortes zu anstrengend ist, und ein Großteil der Energie alleine fürs angestrengte Zuhören verpufft. Oder wenn mir der Bademeister eines von Architekten oft bestaunten Kultbades sagt, dass die Hauptaufgabe von ihm und seinen Kollegen darin besteht, die Besucher darauf hinzuweisen, sich leise zu verhalten, da sonst der Lärmpegel so ansteigt, dass es nicht mehr auszuhalten sei, wenn also die Bademeister gleichsam als Ersatzabsorber missbraucht werden, kann man wohl davon ausgehen, dass bei der Planung nur die Gestaltung eine Rolle gespielt hat, und die Belange der Raumakustik vollständig außer Acht gelassen wurden. Dabei gilt es nur einige grundsätzliche Dinge zu beachten, damit gute Gestalt und eine gute Raumakustik sich ergänzen. In diesem Zusammenhang möchte ich auf ein Zitat von Nicolas Grimshaw hinweisen, er sagt: Ein Gebäude wird später nicht danach beurteilt wie es aussieht, sondern was es leistet! Wobei anzumerken ist, dass Grimshaws Gebäude sowohl schön als auch zweckmäßig sind. Das Ziel meines Vortrages ist es, Sie für die Problematik der Raumakustik zu interessieren bzw. zu sensibilisieren, die wichtigsten Grundregeln aufzuzeigen, um Sie als Planer in die Lage zu versetzen, möglichst frühzeitig, also schon in der Entwurfsphase, die zur Erzielung einer guten Raumakustik richtigen Grundsatzentscheidungen zu treffen. Er ist für den Praktiker gedacht, der am Bau nicht allein die Raumakustik zu bearbeiten hat, und der sich nur soweit in diesen Bereich einarbeiten möchte, dass er die Zusammenhänge begreift, einfache Lösungen unter Nutzung der einschlägigen Literatur selbst finden kann, oder bei anspruchsvollen Aufgabenstellungen dem Bauherrn rechtzeitig das Hinzuziehen eines Akustikers empfiehlt. Es sind hier nicht nur Räumlichkeiten mit hohem akustischem Anspruch von Bedeutung, wie z.b. Konzertsäle, bei denen sicherlich immer ein Spezialist hinzugezogen wird, sondern Gebäude mit den vielfältigsten normalen akustischen Erfordernissen, wie etwa Büros, Unterrichts-, Seminarräume, Sport-, Mehrzweckhallen, aber auch insbesondere Produktionsgebäude. 3
4 Jedem gewerblichen Bauherrn muss eigentlich leicht klar gemacht werden können, dass eine gute Raumakustik für den Arbeitserfolg und die Gesundheit seiner Mitarbeiter entscheidend ist, und dass die bei rechtzeitiger Planung verhältnismäßig geringen Mehrkosten sich gerade für ihn schnell amortisieren. Dass eine gute Raumakustik nicht so leicht zu erreichen ist, und selbst die so genannten Spezialisten Schiffbruch erleiden können, wurde der ganzen Republik am Beispiel des Bonner Plenarsaales vor Augen geführt, der noch am Tag der Eröffnung sofort wieder für etwa ein Jahr geschlossen werden musste, um Verbesserungs- und Umbaumaßnahmen am Raum und an der elektroakustischen Anlage durchführen zu lassen. Dieses Beispiel zeigt uns aber auch, welch unangenehme Auswirkungen mit erheblichen ökonomischen Folgen Fehlentscheidungen haben können, und dass sich die Gesetze der Physik nicht nach dem Willen der Planer oder aktuellen Architekturmoden richten, sondern dass wir Planer die Gestaltung auf die physikalischen Gesetze der Akustik abzustimmen haben. 2. Wirkungsmechanismen und Planungsgrundlagen Schallausbreitung im Raum: Luftschall entsteht dadurch, dass Luft in Schwingungen versetzt wird und diese sich wellenförmig mit ca. 340 m/sec. bzw.1.225km/h, dreidimensional im Raum ausbreitet und von den raumbegrenzenden Flächen mehr oder weniger absorbiert oder reflektiert wird (Abbildungen 1 + 2), wobei der Aufprallwinkel dem Abprallwinkel entspricht. Der vom menschlichen Ohr wahrnehmbare Schall reicht von ca. 20 Hz, mit 20 m Wellenlänge als tiefster, bis ca Hz mit nur 20 mm Wellenlänge als höchster Ton. Abbildung 1: Schallausbreitung und Schallreflexion im Raum - wellenartig in alle Richtungen - hörbare Wellenlängen: tiefster Ton 20Hz = 20m Wellenlänge höchster Ton 20 khz = 20mm Wellenlänge 4
5 Abbildung 2: Prinzip der Schallreflexion - Aufprallwinkel = Abprallwinkel - positiv und möglichst zu erhalten: Direktschall und 1. Reflexion - negativ und zu absorbieren: Mehrfach-Reflexion, die später als 0,2 s das Ohr erreicht Halligkeit: Das wichtigste raumakustische Kriterium ist der Nachhall. Darunter versteht man die Differenz zwischen Direktschall und dem von Wänden, Decke und Boden reflektierten Indirektschall. Trifft dieser später als nach 0,2 sec. am Ohr ein, wird dies als Nachhall bezeichnet (Abbildung 3). Die Nachhallzeit wird über den Zeitraum definiert, in welchem sich der Schall auf 1/1000 der Ursprungsenergie reduziert hat, dies entspricht einer Verringerung um 60dB. Nach Sabine beträgt die Nachhallzeit : T= 0,163 x Raumvolumen äquivalente Schallabsorberfläche Sie steigt demnach bei ähnlicher schallabsorbierender Ausstattung mit dem Raumvolumen an. Abbildung 3: Echogramm nach 20ms wird der Direktschall und die 1. Reflexion vom diffusen Nachhall überlagert 5
6 Sprache und Musik sind grundsätzlich verschiedene Hörerlebnisse, und stellen somit unterschiedliche Anforderungen an den Raum. Während für Musik eine gewisse Nachhallzeit erforderlich ist (Näherungswert 2 sec.) damit der Ton trägt und ein Klangraum entsteht, in welchem Musik klingt und nicht nur als Lärm empfunden wird, benötigt man für Sprache (Näherungswert 1 sec.) nur eine kurze Nachhallzeit (Abbildung 4). Abbildung 4: Ideale Nachhallzeiten für unterschiedliche Nutzungen in Abhängigkeit vom Raumvolumen die anzustrebende Nachhallzeit ist abhängig vom Raumvolumen: große Räume lassen eine größere Nachhallzeit zu In Räumen wie z.b. kleinen Seminar- und Vortragsräumen, Klassenzimmern, etc., in denen es auf das Verstehen von Sprache ohne Einsatz von ELA- Anlagen ankommt, sind die Absorber oftmals an den falschen Stellen eingesetzt, wodurch der Raum den Schall nicht mehr trägt. In diesen Räumen ist es wichtig, nützliche Reflexionen zuzulassen. Meist ist es ausreichend, die Decke und ggf. die dem Referenten gegenüberliegende Wand absorbierend auszuführen. Durch eine reflektierende Fläche, direkt hinter und über dem Redner, kann der gewünschte Direktschall noch verstärkt werden (Abbildung 5). 6
7 Abbildung 5: Kleine Räume für Sprache am Beispiel Klassenzimmer so oder ähnlich: oft gebautes Beispiel, jedoch raumakustisch mangelhaft In so genannten Flachräumen ist in der Regel eine absorbierende Decke ausreichend, eventuell kann die dem Lehrer gegenüberliegende Wand noch teilweise absorbierend ausgeführt werden. Bei Betonkerntemperierung kann die Decke nicht absorbierend ausgebildet werden, somit müssen die Wände versetzt als Absorber wirken. Möglichst zusätzlich einen textilen Bodenbelag einsetzen. Positive Reflexionen: Neben dem Direktschall ist die 1. Reflexion unbedingt zu erhalten. Negative Reflexionen: Besonders störend sind Flatterechos. Dabei kommt es zu einem längeren Hin- und Herpendeln der Schallenergie zwischen parallel zueinander stehenden Flächen mit gleichem Absorbationsgrad. Sie können durch unterschiedlich absorbierende Oberflächen oder durch Schrägstellen einer Fläche um <= 5 vermieden werden. Diffuse Reflexionen: Für Musikdarbietungen ist es wichtig, dass der Raum eine möglichst hohe Diffusität aufweist, d.h., dass durch unterschiedliche Materialien mit möglichst rauen Oberflächen die Schallstrahlen möglichst gut durchmischt und gleichmäßig in alle Raumwinkel gestreut werden. Einzusetzende Absorber: Da man in den wenigsten Fällen schon bei der Planung wissen kann, welche Frequenzen im Einzelnen später auftreten werden und somit absorbiert werden müssen, ist es notwendig einen so genannten Breitbandabsorber zu wählen, der möglichst gleichmäßig ein breites Frequenzband absorbiert. (Abbildungen 6, 7 und 8) 7
8 Alconswert ALC: Die Sprachverständlichkeit in einem Raum wird über den Alconswert definiert. Er gibt an, welcher Prozentsatz der Konsonanten des Primärschall vom Nachhall überlagert wird. Beträgt der Alconswert weniger als 12%, ist die Sprachverständlichkeit gut. Notwendiges Raumvolumen: Um eine optimale Nachhallzeit zu erreichen, muss wegen der Publikumsabsorbation, je Person ein von der Raumfunktion abhängiges Mindestraumvolumen eingehalten werden. Es soll für Sprache wenigstens 3-5 cbm, für Musik wenigstens 6 bis 8 cbm betragen. Abbildung 6: Schallabsorption verschiedener Baustoffe Abbildung 7: Breitbandabsorber LIGNO Akustik Klassik, Q3, mit 30mm Fuge 8
9 Abbildung 8: Schmalbandabsorber Mikroperforierte Acrylglasplatte Wirtschaftlichkeit: Grundsätzlich gilt, durch möglichst frühzeitige Planung Fehlentscheidungen, und dadurch Nachrüstungen zu vermeiden. Dies bedeutet zwar in der Planungsphase einen etwas erhöhten Aufwand, der sich aber auf den gesamten Bauablauf gesehen schnell amortisieren wird. Wenn mit Nachrüstungen überhaupt noch etwas zu retten ist, sind diese meist gestalterisch unbefriedigend und die Kosten steigen um ein Vielfaches. Ideal ist es, Produkte mit hohem industriellen Vorfertigungsgrad auszuwählen, die gleichzeitig mehrere Funktionen übernehmen können, z.b. Tragen und Absorbieren und gegebenenfalls noch Dämmen und somit, schon mit der Montage der tragenden Konstruktion, die Belange der Raumakustik mitzulösen. Dadurch werden Arbeitsschritte und damit teure Montagezeiten eingespart. Mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen ist wirtschaftlicher als mehrmals neu anzusetzen. Beispiele: 1. Beispiel: Mehrzweckhalle Illmensee Die Hallenwände wurden überwiegend mit gehobelter Fichteschalung ausgekleidet, wobei bei 10 cm Brettbreite die offene Fuge mit den in Sporthallen max. zulässigen 8 mm Breite ausgeführt wurde. Als Absorber dient 30 mm Mineralfaser. Die Dachunterseiten sind mit gehobelten Fichte, Nut- und Federbrettern verschalt. Trotz der günstigen Dachgeometrie hat sich die Absorberfläche als zu klein erwiesen. Der Fugenanteil an den Wänden, mit ca. 8% war zu gering und die gehobelte Fichteschalung wirkt als Absorber schlechter als gemeinhin vermutet. 9
10 Abbildung 9: Mehrzweckhalle Illmensee - trotz Holzkiste und akustisch günstiger Dachform, - zu lange Nachhallzeit - 2. Beispiel: Mehrzweckhalle Frickingen Bei der Mehrzweckhalle Frickingen wurde nur noch der von Schülern und Sportlern zugängliche Wandbereich bis 2,50 m Höhe in gehobelter Fichteschalung mit 8mm Fugen ausgeführt. Oberhalb wurde nur sägeraue Schalung verwendet und an den Wänden der Fugenanteil auf ca. 16% erhöht. Durch sorgfältige Vermeidung von Flatterechos (s. Grundriss + Schnitt), in Verbindung mit der, durch ein flaches Walmdach, akustisch optimierten Raumgeometrie wurde bei ca cbm Raumvolumen eine gute Raumakustik erzielt, die selbst für symphonische Musik bestens geeignet ist. Schnitt Grundriss Grundfläche 756 m Rauminhalt 5800m³. 10
11 Abbildung 10: Schulsport 3. Beispiel: Multifunktionshalle ESKARA Essenbach Abbildung 11: 3 Mal jährlich finden Sinfoniekonzerte statt Da der Nachhall, wie oben bereits ausgeführt, mit dem Raumvolumen ansteigt, muss bei Dreifachhallen mit ca cbm Raumvolumen, unbedingt auch die Dachunterseite absorbierend ausgebildet werden, um die Nachhallzeit auf den anzustrebenden Wert zu senken. Bei diesem Bauvorhaben haben wir 3 verschiedene absorbierende Dachaufbauten geplant, vorberechnet und ausgeschrieben, die bereits vom Holzbaubetrieb, zusammen mit der Konstruktion auszuführen waren und die gleichzeitig die tragende Dachschale bilden sollten. Alternative A sägeraue Schalung mit zwischen gehängten Lochblechabsorbern auf ca. 2/3 der Dachfläche, wie in der Sporthalle Illertissen-Au zuvor ausgeführt. Alternative B vorgefertigte Kauffmann Multiboxelemente mit Mineralfaserabsorbern und gelochter Unterschale aus Fichte-Dreischichtplatten Alternative C LIGNOTREND- Akustik-Elemente, mit 30 mm Fuge und 2x20 mm Holzweichfaser-Absorber, Gesamt-Elementdicke 104 mm Abbildung 12: Sporthalle Illertissen- Au (Alternative A) Abbildung 13: ESKARA Essenbach (Alternative C) Alternative C hat sich als wirtschaftlichste Lösung herausgestellt, gleichzeitig wurden, über das gesamte Frequenzspektrum, die besten Absorberwerte erzielt. Als Folge der positiven Erfahrung mit LIGNO Akustik, haben wir bei nachfolgenden Projekten, verstärkt diese Absorberelemente in unterschiedlichen Einbauarten eingesetzt. 11
12 Abbildung 14: ESKARA Nachhallzeiten bei Sportbetrieb Abbildung 15: ESKARA Nachhallzeiten bei Festbetrieb Dieses System wurde in der Halle und allen Nebenräumen durchgehend eingesetzt, so dass auch in den Bereichen, die in den meisten Fällen raumakustisch nicht berücksichtigt werden, wie Foyer, Umkleidebereich, Fitnessraum und Wintergarten, neben der ruhigen und einheitlichen Dachuntersicht, eine hervorragende Raumakustik erreicht wurde. Abbildung 16: ESKARA, Essenbach Lignotrend-Akustik Klassik, mit 30mm Fuge, wurde als Schallabsorber auf allen Dachflächen verlegt. Das schlanke (schalldurchlässige) Raumtragwerk in Verbindung mit unterschiedlichen Materialien, hartweich- glatt - sägerauh bzw.gebürstet, bewirken eine sehr gute Schallverteilung (Difusität) im Raum. Der Alconswert, der die Sprachverständlichkeit definiert,( soll < 12% ) liegt zwischen 3% und 5%. Die Differenz des Schalldruckpegels der ELA-Anlage beträgt lediglich 2 db. 12
13 Abbildung 17: Wintergarten Abbildung 18: Umkleideräume Auch in Nebenräumen wie Foyers, Umkleiden, etc darf die Raumakustik nicht vernachlässigt werden 4. Beispiel: Feuerwehrgerätehaus in Frickingen Die Dachflächen wurden als 13,5/ 3,0m große Elemente vorgefertigt und unterseitig mit einer schalloffenen Weißtanne-Verleistung verkleidet. 13
14 Durch die Verwendung einer relativ schweren Dampfsperrfolie mit 340 g/qm wirkt die gesamte Dachunterseite als Folienabsorber, der bei ca. 250 Hz seine höchste Leistung bringt und auch bei ca. 500 Hz noch merklich absorbiert. Der Motorenlärm der Feuerwehrfahrzeuge in der Warmlaufphase wird dadurch absorbiert, eine gute Sprachverständlichkeit ist auch im Einsatzfall gewährleistet. Abbildung 19: Dachelemente als Folienabsorber Abbildung 20: Montage der vorgefertigten Dachelemente Abbildung 21: BSH in Weisstanne 14
15 Abbildung 22: Fahrzeughalle Vorgefertigte Dachelemente mit offener Weißtanne-Verleistung (Schlitzanteil 50%) die Dampfsperre mit der Mineralfaserdämmung wird zusätzlich als Folienabsorber zur Absorbtion tiefer Frequenzen genutzt. Abbildung 23: Möbelfronten als Schallabsorber Abbildung 24: Möbelfronten als Schallabsorber Kommandant und Funkleitstelle: Schrankfronten aus LIGNO Ligth alpha,( 38 /14.8 / 4mm ), als Schallabsorber 15
16 Abbildung 25: Oberes Foyer vor dem Schulungsbereich LIGNOTREND Akustik Q3 alpha, als tragende Deckenelemente, in astfreier Tanne. 5. Beispiel: Seminarbereich Berggasthof Höchsten, Illmensee. In den Seminarräumen, die in die ehemalige Stallung eingebaut wurden, welche auch für Familienfeiern, Hochzeiten, Frühstücksbrunch etc. genutzt werden, stand nur die Decke als Absorberfläche zur Verfügung, da die Wände mit einem magnetischen, absolut glatten Putz versehen wurden, der gleichzeitig als Projektionsfläche nutzbar sein musste. Der Fußboden wurde mit auf Lagerhölzern lie genden massiven Eichebohlen belegt. Bei diesem Projekt wurde erstmals das neu ent wickelte LIGNO Akustik-Element alpha, mit 4mm Fuge, in astreiner Weißtanne, raumbreit gefertigt unter die bereits vorhandene Stahlbetondecke geschraubt. Die Lichtbänder konnten deckenbündig integrier werden, dadurch wurde die angestrebte ruhige flächig wirkende Deckenuntersicht erreicht. Im Zwischenbau wurde das gleiche Element, jedoch als tragendes Deckenelement 23 cm dick über 6,5 m gespannt, welches gleichzeitig trägt, absorbiert und dämmt und dadurch besonders wirtschaftlich ist. 16
17 Abbildung 26: Seminarraum LIGNO-Akustik Light alpha 11,8/4, werkseitig auf Raumbreite gefertigt.- ruhige plane Deckenuntersicht mit integrierten Lichtbändern und optimaler Absorbtion Abbildung 27: Zwischenbau trotz tragender Funktion, gleiche Deckenuntersicht wie in den Seminarräumen. Tragen, Absorbieren, Dämmen mit einem Element. 6. Beispiel: Nachrüstungen im Bestand In den Medien erscheinen in letzter Zeit gehäuft Berichte über die negativen Auswirkungen akustisch unzulänglicher Bauten bzw. Räume. So erschien in der Süddeutschen Zeitung am 2./ , ein Bericht mit dem Titel: Das dröhnende Klassenzimmer - Viele Schulräume behindern Lernen und Kommunikation, weil bei der Planung die Akustik vernachlässigt wurde, oder in der Schwäbischen Zeitung vom Der erste Sinn des Lebens Unsere Ohren schlafen nie, können sich nicht von der lauten Welt erholen. Die Folge: Für immer mehr Menschen wird das Leben zum Stummfilm. Da mag die Tatsache, dass sich die Hörgeräteindustrie, mit poppigen Farben, auf die immer jünger werdende Kundschaft einstellt, für die Betroffenen nur ein schwacher Trost sein. Vernünftiger ist es, durch die nachträgliche Ertüchtigung akustisch unzulänglicher Räume, es gar nicht bis zum Hörschaden kommen zu lassen. Im Berggasthof Höchsten wurde, in den ehemaligen Wäschetrockenraum, ein Wellnessbereich eingebaut. Als Schallabsorber wurden die neu entwickelten LIGNO-Akustik Light alpha Elemente, 63mm dick, 14,8/4mm Teilung, als Wandverkleidung und zweilagig als Raumtrennwand eingesetzt. Im Wintergarten wurde die Querlage leicht eingeritzt, dadurch ließen sich die Elemente leicht der gebogenen Wand anpassen. Die Elemente sind ringsum genutet, bis zu 3,0 m lang und 0,60 m breit und dadurch schnell zu verlegen.sie können absorbierend oder reflektierend ausgebildet werden und eignen sich somit besonders gut für Nachrüstungen. Die Absorbationswerte sind, je nach Abhängehöhe bzw. Wandabstand, mit den Werten der Tabelle 10 vergleichbar. 17
18 Abbildung 28: Wellnessbereich Abbildung 29: Wintergarten 7. Beispiel: Prallwand und Akustik Um den Lern/Übungserfolg in Sport/Mehrzweckhallen sicherzustellen und das Hörorgan der Nutzer, durch eine Absenkung des Raumschallpegels, zu schonen, ist der Einbau eines leistungsfähigen Breitbandabsorbers unabdingbar Abbildung 30: Sporthalle Illertissen 27.5 / 46m Abbildung 31: Sporthalle Illertissen Hallenstirnseite: Prall / Schallschutzwand 20 x 6,50m, LIGNO Akustik light alpha 8mm Fuge, vom Holzbauer montiert. Prallwandfunktion, Raumakustik und hochwertige Wandoberfläche, in einem Arbeitsgang mit einem Element 8. Beispiel: Wohnungsbau Auch im Wohnungsbau darf die Raumakustik nicht vernachlässigt werden. Im linken Beispiel sorgt ein Breitbandabsorber an der Decke, für eine gute Raumakustik und damit eine Verbesserung des Wohnwertes, dagegen führt die Vernachlässigung der Raumakustik im rechten Beispiel zu einer Minderung der Wohnqualität. 18
19 Abbildung 32: Wohnhaus in Röschenz, CH. Abbildung 33: Wohnhaus in Illmensee, Arch. Fetscher 9. Beispiel: Gewerbe / Fabrikationshallen Für die Gesundheit und Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter ist die Dämpfung des Raumschallpegels unumgänglich. Mit einem Breitbandabsorber aus Holz schafft man gleichzeitig eine angenehme Arbeitsatmosphäre, die wiederum zu einem nachhaltigen Produktionserfolg führt. Diese Investition macht sich somit für die Beschäftigten und für die Firma gleichermaßen bezahlt. Abbildung 34: Produktion Fa. Leits, Arch. Schäfer, Lenzburg, CH 19
20 Abbildung 35: Abbundhalle Fa. Brunner, Arch. Strebel Kiener, Lenzburg, CH 10. Beispiel: Holz-Beton Verbund Mit der von Prof. Bathon entwickelten HBV Holz-Beton-Verbundtechnik, lassen sich Spannweiten bis 18m wirtschaftlich überbrücken. Abbildung 36: Dunkelrestaurant Blinde Kuh Arch. insitu, Basel, CH Abbildung 37: HBV Akustik alpha Element, Deckenaufbau Spannweite 13m, mit 5k/n Nutzlast, ca 40cm Konstruktionshöhe. Tragen Absorbieren und hochwertige Oberfläche, mit einem Element 11. Beispiel: Absorbieren und Reflektieren Auf eine Besonderheit dieser neuen LIGNOTREND Akustik-Elemente möchte ich noch hinweisen. Wenn die 20 mm dicke Sichtplatte nur 18 mm tief eingeschlitzt wird, ist dies optisch nicht feststellbar, die Absorption ist jedoch nur noch minimal, etwa wie ein gehobeltes Brett. (s. Abbildung 39). Dies bedeutet, dass bei einheitlicher Optik sowohl absorbierende als auch reflektierende Bereiche ausgebildet werden können, wodurch jeder Raum raumakustisch optimiert werden kann. Somit schließen sich die von uns Architekten in der Regel gewünschte ruhige Raumatmosphäre und eine optimierte Raumakustik nicht mehr gegenseitig aus. 20
21 Abbildung 38: Optimierter Breitbandabsorber Neuentwicklung Lignotrend Alpha plan (8mm Fuge) bis in den Absorber durchgeschlitzt Abbildung 39: Schallreflektor mit gleicher Optik Neuentwicklung Lignotrend Alpha plan (8 mm Fuge) nicht bis in den Absorber geschlitzt. 3. Schlussbemerkung: Eine gute Raumakustik ist kein Zufallstreffer, sie muss geplant werden, aber sie ist, in der überwiegenden Zahl der Fälle, von uns Architekten planbar. Wenn wir Planer durch rechtzeitige Weichenstellung, mehrere Funktionen, in einem Arbeitsgang, mit einem leistungsfähigen Element, abdecken, erzielen wir für unsere Bauherren, neben einem hohen Nutzwert, automatisch auch die wirtschaftlichste Lösung. 4. Quellennachweis Buch: 1. W. Fasold + E. Veres Schallschutz und Raumakustik in der Praxis Artikeln: 2. Detlef Hennings Raumakustik und passive Klimatisierung 3. Rudolf Schricker Gute Raumakustik ist kein Zufallstreffer 4. Dr. Jörg Hunecke Raumakustische Planung: Aktuelle Probleme und neue Lösungsansätze Verlag für Bauwesen. Berlin Das Bauzentrum/ Baukultur 12/2003 DAB 12/2003 Veröffentl. der Hochschule für Technik Stuttgart, Band 47, Bauphysikertreffen Elke Brüser Das dröhnende Klassenzimmer SZ 2/ Martina Stöcker Der erste Sinn des Lebens Schwäbische Zeitung, 11/ Informationsquellen für Absorberwerte, Berechnungsprogramme etc. im Internet: - BINE-Profi-Info II/2000, Fachinformationszentrum Karlsruhe, - Raumakustik in passiv klimatisierten Räumen mit schallharter Decke, D.Hennings - Physikalisch-Technische Bundesanstalt: Datenbank der Schallabsorbationsgrade Fotonachweis: - Fotos Lignotrend: Frank Herlet, Köln - BS-Holz - Sonstige Fotos: Architekturbüro Fetscher 21
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