Von der Idee drei Pässe zu fahren.

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1 Von der Idee drei Pässe zu fahren. Auf dem Programm standen seit längerem die Pässe Oberalp, Lukmanier und Gotthard. Dieser Plan kam aber kurz vor dem Start arg ins Wanken Nun, alles der Reihe nach: Der Wetterbericht hatte gutes Wetter vorausgesagt und Paul richtig entschieden: Wir fahren! So sind alle beizeiten aus den Federn gehüpft und standen trotz etwas Verkehrsstau an diesem Samstag, 13. September 2014, pünktlich um acht auf dem Gemstockbahn-Parkplatz in Andermatt parat. Nur, das Wetter spielte einfach nicht richtig mit. Die einzige Wolkenlücke zeigte sich gegen Westen und wir wollten jedoch Richtung Osten los. Kurz kamen Stimmen auf, ob wir nicht wie letztes Jahr Furka, Nufenen, Gotthard fahren sollen und so in die Schönwetterseite hineinfahren können. Umso mehr, als dass es sogar zu regnen begann. Die harten Kerle und Frauen des Tri- TeamZugerland (und somit die Mehrheit der Anwesenden) entschieden sich aber schnell, trotz allem Richtung Oberalppass loszufahren. Es vergingen keine 5 Minuten, und unsere Füdli waren bereits nass. Es nieselte aus den Nebelwolken, was das Zeug hielt. Diese Umstände taten unserer Stimmung jedoch keinen Abbruch. Auf der Passhöhe Oberalp zeigte sich in der Tat, dass das sonnige Wetter nicht mehr weit sein konnte: Erste Lücken im Nebelregen, ein paar schüche Sonnenstrahlen aber erst waren nassen und kalten Kurven runter Richtung Tschamut zu nehmen. Alles andere als freundlich. Innerhalb von ein paar Metern rissen die Wolken definitiv auf, die Strassen waren von einem Meter zum anderen plötzlich trocken und übrig blieb ein wunderschöner Regenbogen, in den wir noch zwei Kurven lang hineinzufahren schienen. Die Abfahrt nach Disentis war zügig bei sonnenklarem, herrlichem Wetter. Aber kalt. Sehr kalt. Wir kamen fröstelnd im Dorf an und stiessen kurz darauf auf das Gewünschte: Konditorei mit Café. Der Hausherr stand schon vor der Türe und wies uns spontan an, ihm zu folgen. Er hätte einen perfekten Platz für all unsere Räder, meint er, und stellte umgehend seinen Lieferwagen in der Tiefgarage weg, damit die zahlreichen Velos dort Platz fanden. Einen Moment lang war ich geneigt, ihm klarmachen zu müssen, dass wir hier nicht zur Übernachtung angemeldet waren :-))) Kaffee, heisse Schokolade und Tee sowie Nussgipfel und Bündnernusstorte vermochten uns nur halbwegs zu wärmen, zu gross war der Wärmeverlust unterwegs. So richtig warm wurde es aber schon bald den Lukmanier hoch. Schnell wurden Ärmlinge zum Handgelenk gestossen, Handschuhe in der Rückentasche verstaut und Gilets gelockert. Ebenso locker war auch die Stimmung und das Gefühl, den Pass locker erklimmen zu können. Nach einer gefühlten kurzen Strecke und etlichen Plauderminuten hatten wir die Passhöhe erreicht und die Stimmung näherte sich bereits dem Tageshoch.

2 Etwas gedämpft wurde sie trotz der herrlichen Gegend der Strasse wegen: Betonplatten samt Löcher drin; nicht das, was die Radfahrer lieben. Nichtsdestotrotz sind wir rassig runter geflitzt und mit jedem verlorenen Höhenmeter wurde es wärmer. Nach einer zügigen Fahrt in der nun wieder geschlossenen Gruppe erreichten wir schon bald das hochsommerliche Biasca. Mit den Restaurationsbetrieben hatten wir an diesem Tag so oder so ein gutes Einvernehmen: Die beste Pizzeria empfing uns, kaum hatten wir den Ort erreicht oder anders ausgedrückt, wir konnten kaum an ihr vorbeifahren, so einladend stand sie an der Eingangsstrasse. Gesagt, getan, bestellt und noch kurz ein Gruppenfoto bei 26 C. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Stimmung nun definitiv ihren Höchststand erreicht. Das Essen war perfekt, der anschliessende Espresso ebenfalls und es hiess wieder ab in den Sattel. Eigentlich wusste jeder und jede, was nun kommen würde, aber wir liessen uns (noch) nichts anmerken: Ungefähr 50 Km schleichende Steigung bis Airolo. Ich glaube, auf dieser Strecke hatte jeder ein wenig mit seinem inneren Schwe.. zu kämpfen, zumindest auf der psychischen Ebene. Wir kamen gut voran, der Physe war nicht viel zuzuschreiben. Die Witze jedoch verstummten nach und nach, die Lautstärke in der Gruppe nahm ab und der Wortaustausch war schlussendlich fast vollständig verstummt. Den anderen ging es wohl ähnlich: Ich war einfach froh, endlich schon nur die Passstrasse zu sehen (andere, normale Menschen hätten sich wohl etwa so darauf gefreut, wenn in Airolo das Fahrzeug für die Rückfahrt gestanden hätte). Wir aber machten uns auf, die Tremola in den Angriff zu nehmen. Als hätten wir nicht bereits die ganze Leventina hoch genug Gegenwind zu spüren bekommen, frischte er nun erneut und umso stärker auf. Zeitweise sind wir fast still gestanden, haben uns klein gemacht und haben weiter gestrampelt. Da wir auch zeitlich etwas spät dran waren, war uns keine Sonne mehr vergönnt und zusammen mit dem Wind fühlte es sich trotz des Aufstiegs sehr herbstlich-kühl an. Hier kämpfte (oder genoss?) nun jeder für sich alleine. Nächster Treffpunkt war die Passhöhe und wohl denen, die in Biasca kurzzeitig etwas schwitzen mussten.

3 Es wurde alles angezogen, was wir dabei hatten und wir ergatterten uns die letzen Sonnenstrahlen auf dem Pass, die aber nicht mehr richtig zu wärmen vermochten. Alle zusammen nahmen wir schlotternd die Abfahrt in Angriff und genossen trotz der kühlen Temperaturen die letzten, wohlverdienten und leicht rollenden Kilometer nach Andermatt. Das abschliessende Kaffe im Restaurant nebenan rundete den Tag würdig ab. Danke Paul für die Organisation des ganzen Tages und danke denen, die dafür gestimmt haben, die Originalroute zu fahren :-) Es hat sich gelohnt. Triathleten sind äbe herti Cheibe!

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