Komplementäre Währungen

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1 R e a l P e a c e w o r k e A k a d e m i e - Abteilung Alternative Währung & Wirtschaft - Komplementäre Währungen Wie können sie helfen eine Wirtschaft zu erneuern? Kann durch den Einsatz dieses Hilfsmittels die ukrainische Regierung die Erwartungen ihrer Bürger erfüllen? Alliance Future : spiritual, economical & social recovery of the Ukraine h t t p s : / / w w w. f a c e b o o k. c o m / g r o u p s / /

2 Projekt Real Peacework eakademie Internationale efriedensschule einstitut für individuelle Friedensarbeit & Zukunftsgestaltung Erhalte das Grundverständnis & die Werkzeuge für Frieden & Harmonie in der Welt Schultestrasse Linz, Austria Skype: liverightrightnow

3 Einführung: Bonn im Wandel Regionalwährung Schön, dass Sie sich für dieses Thema interessieren! Die seit 2008 anhaltende Finanzkrise mit ihren Ursachen und Folgen dominiert seither das alltägliche Geschehen. Vielen wurde erst dadurch klar, wie komplex und undurchsichtig das weltweite Finanzsystem ist. Die Volksweisheiten Geld regiert die Welt oder von den Fleißigen zu den Reichen wird wohl von keinem mehr angezweifelt, denn als Symbol für Wohlstand, Sicherheit und Macht ist Geld ein zentraler Bestandteil unseres Lebens. Geld verdienen, sparen und wieder ausgeben ist eine Selbstverständlichkeit und dennoch weiß kaum einer genau, was Geld eigentlich ist oder wie es funktioniert. Gerade seit 2008 ist das Geld durch die Finanzkrise verstärkt in den Mittelpunkt aller Interessen gerückt. Inflationen, Börsencrashs, Wirtschafts- und Staatskrisen regten immer wieder Ökonomen zur Suche nach Lösungen an. Anfang des 20. Jahrhunderts sah der Kaufmann Silvio Gesell den Zins als Schwachstelle des Finanzsystems, welche er durch eine Umlaufsicherung größtenteils eliminieren wollte. Der englische Wirtschaftstheoretiker John Maynard Keynes verarbeitete diese Ideen im Zuge der Weltwirtschaftskrise in den dreißiger Jahren weiter und der amerikanische Ökonom Irving Fisher trug zur Popularisierung von Freigeldexperimenten in den USA bei. Mit der Nachkriegszeit verschwand das Interesse an alternativen Währungssystemen und lebte erst in den späten neunziger Jahren aufgrund der wachsenden Probleme peripherer ländlicher Regionen wieder auf. Im Zuge der Internationalisierung von Märkten und Produktion fällt es gerade den regionalen kleinen und mittelständischen Unternehmen immer schwerer, gegen Massenproduktion, Billigprodukte und Geiz ist geil -Mentalität zu bestehen. Seit Anfang des 21. Jahrhunderts wird den rasch voranschreitenden Globalisierungsprozessen jedoch mit zunehmender Intensität durch diverse Regionalisierungsstrategien entgegengewirkt. Im Großen und Ganzen basierend auf Silvio Gesells Freigeldtheorie entwickelten sich bis heute in der Bundesrepublik Deutschland zahlreiche nicht-kommerzielle Komplementärwährungssysteme in Form des sogenannten Regiogelds. Hauptziel dieser Währungsinitiativen ist die Stärkung der innerregionalen Wirtschaftskreisläufe, Verhinderung des Kapitalabflusses und Erhaltung bzw. Steigerung von Wertschöpfung und Kaufkraft in den Regionen. Während der Euro Währungen in großem Maßstab zu vereinen versucht, konzentriert sich das Regiogeld auf die Identifikation der Teilnehmer mit ihrer Region und ihrer Währung. Allein in Deutschland entstanden seit 2003 mehr als 30 Regiogeldsysteme; Mitte des Jahres 2013 waren weitere 35 in Vorbereitung. Diese Zahlen zeigen die Aktualität solcher Initiativen und das vorhandene große Interesse der Gemeinden und Bürger an der Einführung einer Komplementärwährung zur Bewältigung regionaler Problemstellungen. Besonders im Zuge der anhaltenden Finanzkrise erscheint eine kritische Beschäftigung mit unserem Geldsystem sowie unkonventionellen Lösungsansätzen angebracht. Wir möchten eine Initiative gründen, die sich für eine Regionalwährung im Raum Bonn und Umgebung einsetzt. Zur Zeit suchen wir Menschen, die sich für das Thema interessieren und willens sind, sich auch zu engagieren. Kontakt über info (a)bonn-im-wandel.de

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5 1. Einführung: Bonn im Wandel Regionalwährung Seite 3 Übersicht Seite 5 Der Fehler im (Geld) System Das Problem mit Zins und Zinseszins! Gib mir die Welt plus 5 % Seite 7 2. Der Welt-Geldbetrug Weltfinanz und die Hintergründe! Seite Fei Lun Das älteste Währungssystem der Welt Seite Das Wunder von Curitiba Seite Regional Currencies in Germany: the Chiemgauer (Englisch) Seite How about the Lectro? (Englisch) Seite Ellen Brown s Public Banking (Englisch) Seite The Goal of Monetary Reform (Englisch) Seite Disconnecting from the System (Englisch) Seite Die RegioMark an Rhein und Mosel Seite Schwanenkirchen, Wörgl und andere Freigeldexperimente Seite Regionalwährungen neue Wege zu nachhaltigem Wohlstand Seite Interview: Direkte Demokratie, Sezession, Staatsbankrott, Regionalwährungen, Zinskritik und freies Marktgeld Seite Charles Eisenstein : Geld und die Wende eines Zeitalters Seite Nach der Finanzkrise Bausteine für die Zukunft Seite KenFM im Gespräch mit Prof Franz Hörmann über Kreditopferhilfe Seite News: Regiogeld Seite Regionetzwerk Arbeitsgemeinschaft für Regionalwährungen Seite Lokale Banknoten: Jedem seine eigene Währung Seite Sterntaler und Talente Regionalwährungen im Aufwind Seite YouTube-Videos Links: Alternative Währungen Erklärungen in Englisch, was es ist und wie es geht! Seite77 Welche Probleme können Komplementärwährungen lösen? - Für 22. Seite 81 einen neuen Geldpluralismus 23. Wozu regionale Währungen? Seite Das Märchen von Kleinhausen Seite Eigentum, Zins und Geld Seite So funktioniert das Finanzsystem Seite Warum soll das Geld altern? Wie das Geld den Kreislauf der Volkswirtschaft beeinflusst Seite 105 3

6 28. YouTube-Videos Links: Verstehe das gegenwärtige Geld- und Bankensystem Seite Marktwirtschaft ohne Kapitalismus Seite Der Zins und sein moralischer Schatten Seite Der Zins als Angelpunkt von Wirtschaft und Moral Seite Die Schatten des Zinses sind nicht nur unmoralisch Seite Der Zins im Schatten des gesellschaftlichen Bewußtseins Seite Für eine andere Welt mit einem anderen Geld Seite Die Methode vom Pfund Fleisch Seite Die ökonomische Botschaft von Michael Endes Momo Seite Entstehen KRIEGE aus Zufall oder nicht? Seite Federal Reserve Wie eine Bankenclique die Macht in den USA übernahm "Über die Identität der Gläubiger des Schuldners Staat wird nie gesprochen" Seite 176 Seite 179 Die Kernpunkte der sozialen Frage in den Lebensnotwendigkeiten 40. Seite 188 der Gegenwart und Zukunft 41. Geldordnungspolitik aus der Sicht des Grundgesetzes Seite Materialien zur Geld-, Zins- und Schuldenproblematik Seite Buchvorstellung: Margrit Kennedy + Bernard A. Lietaer: Regionalwährungen Neue Wege zu nachhaltigem Wohlstand Seite 255 4

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9 Der Fehler im (Geld) System Das Problem mit Zins und Zinseszins! Gib mir die Welt plus 5 % Der unten abgedruckte Text erzählt die Geschichte des Geld und Bankensystems in Form der Geschichte von Fabian, dem Goldschmied. Die Entstehung und Problematik des Geldsystems ist nur wenigen bewusst. Mit dieser Geschichte soll in einfacher Form erklärt und bewusst gemacht werden, dass unsere gegenwärtige Zinswirtschaft ein Kontrollinstrument weniger "Auserwählter" ist. Es soll damit auch angeregt werden, die Weichen für ein menschenfreundliches, gerechtes Geldsystem stellen. Bitte lesen Sie diesen Artikel, und es wird Ihnen vieles klar erscheinen. Und geben Sie diesen auch an möglichst viele Menschen weiter. Je mehr sich darüber bewusst werden, umso rascher kann eine Änderung erfolgen. Ich wünsche Ihnen angenehme Lektüre und aufschlussreiche Entdeckungen. Text: Larry Hannigan, Australien, 1971 (!) Originaltitel: "I Want the Earth Plus 5 %" ("Gib mir die Welt plus 5 Prozent"), Dieser Text ist auch in der Kent Depesche erschienen. Fabian der Goldschmied Fabian war innerlich erregt, als er seine Rede übte, die er am kommenden Tag vor einer großen Menschenmenge halten würde. Schon immer hatte er nach Macht und Prestige gestrebt. Nun würde sein Traum bald wahr werden. Fabian war Handwerker, der mit Gold und Silber arbeitete, Schmuck und Verzierungen herstellte, doch es gefiel ihm nicht, dass er sich seinen Lebensunterhalt mit Arbeit zu verdienen hatte. Er suchte den Reiz des Außergewöhnlichen, die Herausforderung - nun stand sein großer Plan vor der Verwirklichung. Seit Generationen war der direkte Warentausch die gängige Art des Handels. Familien lebten davon, sich auf bestimmte Waren zu spezialisieren und den Überschuss mit Waren eines anderen Händlers auszutauschen. Der Marktplatz war der laute Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens. Dem Volk gefiel das bunte Treiben, denn es gab immer viel Neues und Interessantes zu hören. In letzter Zeit allerdings nahmen Umtriebe und Streitigkeiten zu - ein besseres System schien nötig, wenngleich die Menschen immer noch fröhlich waren und die Früchte ihrer Arbeit genossen. Die Regierungsform war äußerst simpel: In jeder Gemeinde wurde ein Bürgerrat gewählt, dessen Aufgabe es war, Freiheiten und Rechte des Einzelnen zu sichern und zu gewährleisten. Niemand durfte gegen seinen Willen zu irgendetwas gezwungen werden. Das war der einzige Zweck der Regierung. Dennoch war der Bürgermeister manchen Situationen nicht gewachsen, insbesondere wenn es darum ging, bei Uneinigkeiten auf dem Marktplatz festzulegen, ob beispielsweise ein Messer mit einem oder zwei Körben Mais zu bezahlen sei oder ob einer Kuh mehr Wert beizumessen wäre als einem Leiterwagen. Fabian hatte nun angekündigt, dass er die Lösung für diese Probleme habe. Münzgeld Tags darauf erläuterte Fabian vor einer großen Menschenmenge sein neues System, das er "Geld" nannte. Da die Sache recht viel versprechend klang, fragten die Menschen in ihrer Neugierde, wie zu beginnen sei. "Das Gold, aus dem ich Schmuck mache, ist ein erstklassiges und wertvolles Metall, das nicht rostet und lange währt. Also werde ich aus Gold Münzen herstellen und sie Goldtaler nennen", sagte er und erklärte weiter, dass jeder Taler einen bestimmten Wert habe und dass "Geld" als Tauschmittel wesentlich praktischer sei als der direkte Austausch von Waren. Ein Mitglied des Bürgerrates brachte zur Sprache, dass es nicht allzu schwierig sei, Gold selbst zu schürfen und damit Taler herzustellen. "Das wäre "unlauter" und müsste strikt unterbunden werden", entgegnete Fabian, "nur die vom Bürgerrat zugelassenen Münzen sind erlaubt. Zur Sicherheit werden sie mit einem Siegel versehen." Jedes Gemeindemitglied sollte anfangs dieselbe Anzahl neuer Münzen erhalten. Das klang fair, allerdings unterbrach der Kerzenmacher: "Das Anrecht auf die meisten Taler habe ich, da jeder Bürger meine Kerzen braucht." - "Auf keinen Fall", schrie einer der Bauern, "ohne mein Gemüse würden wir alle hungern! Ich verdiene die meisten Taler!" Fabian ließ sie eine Weile streiten und unterbreitete dann folgenden Vorschlag: "Da ihr euch nicht einigen könnt, schlage ich vor, jedem einzelnen so viele Taler zu leihen wie er will, unter der 7

10 Voraussetzung, dass diese zurückgezahlt werden. Da ich das Geld zur Verfügung stelle, habe ich ein Recht auf eine Vergütung: für 100 Taler erhalte ich am Ende eines Jahres 105 zurück. Diese 5 Taler nenne ich "Zins", sie sind mein Verdienst." Dies klang akzeptabel - und 5 % hörten sich geringfügig genug an. Fabian verlor keine Zeit und verbrachte die nächsten Tage und Nächte mit der Herstellung von Münzen. In der folgenden Woche standen die Leute vor seinem Geschäft Schlange - und nachdem der Bürgerrat die Münzen inspiziert und genehmigt hatte, liehen sich die ersten Bürger ihre ersten Taler; anfangs nur ein paar wenige, um das ungewohnte System auszuprobieren, dann immer mehr. Das neue Konzept "Geld" funktionierte erstklassig und bald wurde alles mit Goldmünzen bzw. Talern bewertet. Der auf den Waren angebrachte Wert wurde "Preis" genannt und anhand des Aufwandes und der Zeit festgelegt, die in Form von Arbeit geleistet wurde. Wettbewerb In einer der Städte des Landes lebte Alban als einziger Uhrmacher. Seine Kundschaft war bereit, einen hohen Preis für seine Uhren zu bezahlen. Dann öffnete ein neuer Uhrmacher einen Laden und Alban war gezwungen, seine Preise zu senken, um nicht alle seine Kunden an die billigere Konkurrenz zu verlieren. Dieser freie Wettbewerb im ursprünglichen Sinne erfasste bald sämtliche Branchen. Weil alle möglichst viel Geld einnehmen wollten, wurde viel gearbeitet und produziert, der Lebensstandard stieg und schließlich wunderte sich ein jeder, wie ein Leben vor dem "Geld" überhaupt möglich gewesen war. Schulden Zum Jahresende suchte Fabian all diejenigen auf, die Geld von ihm geliehen hatten. Manche besaßen mehr, als sie aufgenommen hatten, was zugleich bedeutete, dass andere weniger haben mussten, da ja nur eine bestimmte Menge in Umlauf war. Diejenigen, die mehr in Besitz hatten, zahlten die hundert Taler plus fünf Taler Zins zurück, mussten aber oftmals neues Geld leihen, um weiter im Geschäft bleiben zu können. Die anderen jedoch merkten zum ersten Mal, dass sie Schulden hatten. Fabian gewährte ihnen daraufhin eine Ratenzahlung und nahm Teile ihrer Besitztümer als Sicherheit. Sogleich suchte jeder nach den fehlenden Talern - doch diese waren sehr schwer aufzutreiben. Keinem wurde gewahr, dass die ganze Nation niemals wieder unverschuldet sein konnte, denn selbst, wenn jeder einzelne aller ursprünglich hergestellten und herausgegebenen Taler am Jahresende zurückgezahlt worden wäre, fehlten pro verliehenen 100 Talern immer noch jene fünf Taler "Zins". Nur Fabian wusste, dass es unmöglich war, den Zins jemals in seiner Gesamtheit zu erhalten bzw. dass die Rechnung niemals aufgehen konnte, da dieses Extra-Gold ja nie in der Realität existiert hatte, es niemals in Umlauf gegeben worden war und niemand sonst extra Münzen hatte herstellen dürfen. Es können keine einzelne Münzen zurückbezahlt werden, wenn insgesamt nur hergestellt worden sind. Alle "fünf Taler", die Fabian zum Jahresende Zins bezahlt wurden, mussten also einem anderen Dorfbewohner fehlen. Bank-Noten In seinem Atelier hatte Fabian einen großen Tresor. Manche Kunden fanden es praktisch und bequem, ihm ihre Münzen gegen eine geringe Gebühr anzuvertrauen. Hierfür erhielten sie von Fabian eine Quittung. Bei größeren Einkäufen war es mühsam, viele Münzen mit sich herumzuschleppen und so bürgerte es sich im Laufe der Zeit ein, anstelle von Münzen mit einer oder mehreren von Fabians Quittungen zu bezahlen, die dem Wert der gekauften Ware entsprachen. Die Ladenbesitzer akzeptieren die Quittungen als echtes Zahlungsmittel, da sie dieselben ja zu Fabian bringen und dafür wieder Goldmünzen erhalten konnten. Die Quittungen wanderten schnell von Hand zu Hand, ohne dass das Gold selbst bewegt werden musste. So kam es, dass Fabians Quittungen bald als ebenso "echt" und wertvoll angesehen wurden wie die Goldmünzen selbst. Es dauerte nicht lange und Fabian stellte fest, dass es ziemlich unwahrscheinlich war, dass auch nur einer seiner Kunden plötzlich alle seine Münzen zurückfordern würde. Also dachte er sich: "Warum mehr Münzen herstellen, wenn sie doch gar nicht gebraucht werden?", und so fing er an, die bereits vorhandenen, bei ihm deponierten Münzen herzuleihen - anfangs mit großer Vorsicht, nach und nach aber mit wachsender Selbstverständlichkeit. Er sagte sich: "In der Tat ist es nicht mein Eigentum, sondern nur das treuhänderisch bei mir deponierte Kundengold, aber es ist nun mal in meinem Besitz - und darauf kommt es an." Geldschöpfung aus dem Nichts Eines Tages erhielt Fabian eine große Kreditanfrage. Er schlug dem Kunden vor: "Warum eröffnen wir nicht ein Depot in Ihrem Namen, anstatt die gesamten Münzen zu Ihnen zu transportieren? Ich stelle Ihnen 8

11 einfach eine entsprechende Menge Quittungen aus!" Der Kreditsteller war einverstanden und marschierte mit einem Haufen Quittungen davon. Er hatte ein stattliches Darlehen erhalten und dennoch war alles Gold in Fabians Tresor verblieben! Nachdem der Kunde fort war, hatte Fabian ein Lächeln auf den Lippen, denn es war ihm gelungen "einen Kuchen sowohl zu behalten als auch zu essen". Er konnte also Gold verleihen und es dennoch in seinem Besitz behalten. Freunde, Bekannte und Fremde, ja selbst Feinde brauchten Geld für ihre Geschäfte - und solange sie Sicherheiten vorweisen konnten, war dem Geldverleih keine Grenze gesetzt. Fabian war in der Lage, ein Mehrfaches des in seinem Tresor gelagerten Geldes - dessen Eigentümer er noch nicht einmal war - zu verleihen, indem er schlicht und einfach Quittungen ausstellte und alles war in Butter, solange der wahre Eigentümer nicht sein Gold zurückverlangte, das Vertrauen der Leute aufrecht erhalten wurde und er genauestens Buch darüber führte! Der Geldverleih war in der Tat ein lukratives Geschäft. Fabians sozialer Status stieg so schnell wie sein Wohlstand. Sein Wort und seine Ansichten in Finanzangelegenheiten erlangten geradezu prophetische Natur. Goldschmiede aus anderen Teilen des Landes waren interessiert an seinem Erfolg, und Fabian berief ein Treffen der Goldschmiede ein, das bereits unter Geheimhaltung stattzufinden hatte. Schließlich durfte der Schwindel nicht an die Öffentlichkeit gelangen, wenn die Sache weiterhin funktionieren sollte. Nach etlichem Abwägen wurde eine Logenbruderschaft gegründet und die Mitglieder auf absolutes Stillschweigen vereidigt. Sie nannten sich die "Erleuchteten" - und die neu "erleuchteten" Goldschmiede begannen nun in allen Teilen des Landes nach Fabians Anweisungen Geld zu verleihen. Schecks und Überweisungen Mittlerweile wurden Fabians Quittungen genauso akzeptiert wie seine Goldtaler und genauso in seinem Tresor unter Verschluss gehalten. Wenn ein Händler einem anderen einen bestimmten Betrag bezahlen wollte, verfasste er einfach eine kurze Notiz an Fabian, der sodann die Zahlen vom Konto des einen auf das Konto des anderen Händlers übertrug. Auch dieses neue System wurde sehr populär. Durch diese "Überweisungen" oder "Schecks" entstand unbemerkt wiederum eine ganz neue Form von Geld - Geld, das nur in Fabians Büchern existierte - seine Bücher repräsentierten somit die ersten Girokonten. Spät in der Nacht offenbarte Fabian seinen Goldschmieden im Rahmen eines weiteren Geheimtreffens einen neuen Plan, der kurz darauf den Bürgermeistern und Regierungsbeamten unterbreitet wurde: Fabian täuschte alarmplanmäßig vor, dass viele gefälschte Schecks aufgetaucht seien. Bestürzt baten die Beamten um seinen Rat. "Mein Vorschlag ist, dass die Regierung künftig Quittungen druckt, die schwer zu fälschen sind und "Banknoten" genannt werden. Wir Goldschmiede tragen hierfür gerne die Kosten, uns erspart dies schließlich die Zeit für das Ausfüllen der Quittungen." Dies schien einleuchtend und die Beamten stimmten ohne Einwand zu, da sie ihre Aufgabe im Schutz der Bürger vor Betrügern sahen. Außerdem, so Fabian, würden manche aus Gold heimlich Taler herstellen und folglich sollte jeder, der nach Gold schürft, mit verstärkter Überwachung verpflichtet werden, dasselbe bei den Behörden abzugeben, wobei selbstverständlich die dem Wert entsprechende Vergütung in Form von Münzen und Banknoten dafür ausgehändigt würde. Auch dieser Vorschlag wurde angenommen und die Regierung druckte die neuen Bankquittungen. Auf jeder Banknote war ein bestimmter Wert aufgedruckt: 1 Taler, 2 Taler, 5 Taler, 10 Taler. Die geringfügigem Druckkosten wurden von den Goldschmieden übernommen. Da diese Scheine wesentlich handlicher zu transportieren waren, wurden sie von der Bevölkerung rasch angenommen. Trotz ihrer Handlichkeit wurden die Banknoten aber nur für rund 10 % aller Transaktionen verwendet. Fabians Aufzeichnungen zeigten, dass 90 % aller Transaktionen durch Überweisungen und Schecks abgewickelt wurden. So war die Zeit gekommen, die nächste Stufe von Fabians Plan umzusetzen. Spareinlagen Um das Geld in seinem Tresor zu bewachen und zu verwalten, hatte Fabian ursprünglich ein kleines Entgelt verlangt. Der nächste Schritt im Plan des "erleuchteten Mannes" bestand nun darin, die sich im Umlauf befindlichen Banknoten als Anlage in seinen Tresor zu locken. Daher überarbeitete er seine Forderung und bot nun seinerseits einen fixen Zinssatz von 3 % für "Spareinlagen" an. Die Kunden waren natürlich sehr erfreut, dass sie anstelle einer Gebühr nun sogar einen Bonus erhielten und akzeptierten dafür auch, dass Fabian das Geld weiterverlieh, wobei er seine gewöhnlichen 5 % Zinsen verlangte, was letztendlich nur 2 % Profit zu sein schienen. 9

12 Das von Fabian verwaltete Vermögen wuchs naturgemäß weiter an - und wieder verlieh er wesentlich höhere Summen, als tatsächlich in Form von Banknoten im Tresor lagen. Er war bald in der Lage, für jede 100 Taler in seinem Tresor 200, 300, 400, 800 oder sogar 900 Taler zu verleihen, indem er einfach einen Scheck ausstellte, wobei er peinlichst darauf bedacht war, das neun-zu-eins-verhältnis nicht zu überschreiten, denn durchschnittlich wollte einer von zehn Kunden sein Geld in Form von Goldmünzen oder Banknoten ausbezahlt bekommen (was dem Verhältnis von 10 % Bargeld und 90 % bargeldlosem Zahlungsverkehr entspricht). Stünden keine ausreichenden flüssigen Mittel in Fabians Tresor mehr zur Verfügung, würden die Leute natürlich sofort Verdacht schöpfen und ihr Vertrauen verlieren. Die Sparbuchidee stellte sich unerwartet lukrativ dar, da Fabian so bis zu 900 Taler Buchvermögen aus 100 Talern realer Einlage ableiten konnte, wobei die daraus erwirtschafteten 45 Taler (= 5 % Zins aus 900 Talern) somit weit, weit mehr waren, als lediglich 2 %, wie allgemein angenommen wurde. Die anderen Goldschmiede folgten mit großer Freude diesem Plan. Sie erschufen Geld einfach aus dem nichts - nur mit Hilfe eines Füllfederhalters - und verlangten obendrein noch Zins dafür. Natürlich, sie prägten das Geld nicht selbst, sondern ließen die Regierung Noten drucken bzw. Münzen prägen, die dann von den Goldschmieden unter die Leute gebracht wurden. Fabian trug lediglich die Druckkosten. Dennoch erschufen sie Geld aus dem Nichts und verlangten darauf auch noch Zinsen. Die meisten Menschen glaubten, die Versorgung mit Geld sei Sache der Regierung. Sie glaubten ja auch, Fabian würde nur jenes Geld verleihen, das andere als Spareinlage bei ihm deponiert hatten. Hätten alle Anleger ihre Gelder auf einmal zurückgezogen, wäre der Schwindel aufgeflogen. Wenn viele Darlehen in Banknoten oder Münzen ausgezahlt werden mussten, stellte dies kein Problem dar. Fabian erklärte der Regierung einfach, dass das Bevölkerungswachstum oder eine allgemeine Zunahme der Produktion zusätzliche Geldmittel erforderte - die er dann für eine geringe Druckgebühr erhielt. Wo sind die 5 Taler? Der Tag kam, an dem ein Geschäftsmann und schlauer Denker das System genauer unter die Lupe nahm und Fabian mit folgender Überlegung konfrontierte: "Für 100 Taler werden 105 Taler als Rückzahlung verlangt; da diese fünf fehlenden Taler nicht existieren, kann die Rechnung niemals aufgehen. Bauern stellen Lebensmittel her, Arbeiter produzieren Waren, du aber bist der Einzige, der Geld produziert. Angenommen, es gäbe nur einen einzigen Geschäftsmann im Land, der die gesamte Wirtschaft kontrolliert, und dieser würde 90 % allen Umlaufgeldes in Form von Ausgaben und Löhnen wieder auszahlen und die restlichen 10 % als Gewinn verzeichnen, dann würde dem Unternehmer von den ursprünglichen 100 % Gesamtkapital nach wie vor der Zinsanteil fehlen - er könnte ihn nur bezahlen, indem er neues Geld ausliehe. Das System kann daher nur funktionieren, wenn Du 105 Taler ausgibst an den jeweiligen Empfänger plus 5 an Dich selbst, die Du dann ebenfalls in den Wirtschaftskreislauf einbringst. Nur so wären dann 105 Taler im Umlauf und nur so könnten dann alle Schulden überhaupt beglichen werden." Fabian hörte scheinbar aufmerksam zu und wusste zugeknöpft zu erwidern: "Wirtschafts- und Finanzwissenschaften sind wesentlich komplexer, als dass sie derart vereinfacht abgehandelt und dargestellt werden könnten. Ein Verständnis dieser Themen verlangt ausgiebiges und vertieftes Fachwissen. Ich bin aber sehr dankbar für die vorgebrachten Bedenken und kümmere mich um die Angelegenheit, kümmere Du Dich um die Deine: Du musst Deine betriebswirtschaftliche Effizienz steigern, die Produktion ankurbeln, die Ausgaben durch Rationalisierung senken und ein besserer Geschäftsmann werden. Natürlich stelle ich mich gegen entsprechendes Honorar immer gerne als Fachberater in diesen Dingen zur Verfügung." Fabian galt landläufig als der Experte und Einwände waren zwecklos, denn schließlich schien die Wirtschaft zu boomen und das Land einen enormen Aufschwung zu verzeichnen. Die Falle schnappt zu Um die jeweils fehlenden "fünf Taler" bezahlen zu können, d.h. die Zinsen bedienen zu können, waren die Händler nach relativ kurzer Zeit dazu gezwungen, ihre Preise zu erhöhen. Durch die höheren Preise jedoch hatten die Lohn- und Gehaltsempfänger bald das Gefühl, weniger zu verdienen. Die Arbeitgeber ihrerseits weigerten sich, höhere Löhne zu bezahlen, indem sie von der tatsächlichen Gefahr eines drohenden Bankrotts sprachen. Bauern wiederum konnten nur unzureichende Preise für ihre Produkte erzielen, die Hausfrauen hingegen klagten darüber, dass die zum Leben tatsächlich benötigten Dinge immer teurer wurden. 10

13 Die Folge: Teile der Bevölkerung verarmten, teils so schlimm, dass selbst Freunde und Verwandte nicht mehr im Stande waren, einander auszuhelfen. Schließlich kam es zu Streiks, einem bis dahin unbekannten Phänomen. Der ursprüngliche Reichtum und Wohlstand der Natur schien vergessen, all die fruchtbaren Böden, uralten Wälder, die Mineralien im Boden, die riesigen Viehherden. Alles drehte sich nur mehr ums Geld, alle dachten nur noch ans Geld - und dieses wiederum schien irgendwie immer knapper zu werden. Niemand hinterfragte das System als solches, glaubten doch alle, es würde von den Volksvertretern verwaltet! Einige wenige waren in der Lage, ihren Überschuss zusammenzulegen und freie Verleih- und Finanzinstitute zu gründen, die ihren Kunden 6 % Guthabenszins anboten, was Fabians 3 % deutlich übertraf - allerdings konnten diese freien Firmen nur Geld verleihen, das in der Tat deren Eigentum war, ungleich Fabians Methode, Geld per Füllfederhalter zu erschaffen. Diese freien Finanzinstitute irritierten Fabian und seine Kumpane - und so gründeten sie kurzerhand eigene. Die meiste Konkurrenz wurde innerhalb kürzester Zeit aufgekauft, bevor sie überhaupt erblühen konnte, oder anderweitig "unter Kontrolle gebracht". Die gesamtwirtschaftliche Lage verschlechterte sich weiter. Arbeiter meinten, ihre Chefs würden zu viel verdienen, die Arbeitgeber ihrerseits hielten ihre Arbeitskräfte für faul und ineffizient. Jeder begann, seinen Nächsten zu beschuldigen. Auch der Bürgerrat wusste keine Antwort und war vorrangig mit dem akuten Problem beschäftigt, den Armen zu helfen. Sozialprogramme Sozialprogramme wurden eingerichtet, und per Gesetz wurde jeder Einwohner verpflichtet, Beiträge zu leisten. Dies wiederum erzürnte die Bürgerschaft, die noch die "altmodische Vorstellung" vertrat, dass sich Nachbarn gegenseitig und freiwillig helfen sollten. "Diese Abgaben sind nichts weiter als legalisierter Raub" tönte es aus dem Volk, "Abgaben gegen den Willen des Einzelnen, ungeachtet ihres jeweiligen Anlasses, kommen Diebstahl gleich." Doch jeder fühlte sich alleine hilflos und fürchtete sich vor der Gefängnisstrafe, die allen angedroht wurde, die nicht bezahlen wollten oder konnten. Die Sozialprogramme sorgten zwar für kurzfristige Linderung, führten aber mittelfristig sogar zu einer Verschärfung der Problematik, denn auch diese Programme verschlangen immer mehr Geld - Geld, das sowieso schon überall fehlte. Und so kletterten die Sozialabgaben weiter - und mit ihnen auch die Bürokratie des Verwaltungsapparates. Staatsverschuldung Die meisten Mitglieder der Regierung waren integere Leute mit guten Absichten. Sie wollten die Bürger nicht mit weiteren Ausgaben belasten, und so sahen Sie schließlich keine andere Möglichkeit, als sich das fehlende Geld bei Fabian und seinen Kumpanen auszuleihen, ohne sich aber im geringsten klar darüber zu sein, wie diese Anleihen jemals zurückgezahlt werden sollten. Eltern waren nicht mehr in der Lage, die Lehrer für ihre eigenen Kinder zu bezahlen, genauso wenig wie den Hausarzt. Schritt für Schritt war die Regierung gezwungen, diese Funktionen zu übernehmen und zu verwalten. Lehrer, Ärzte und viele andere Berufsgruppen wurden zu Beamten. Nur wenige davon zogen Befriedigung aus ihrer neuen Arbeit, doch sie erhielten anständige Gehälter, verloren aber ihre Eigenständigkeit und Identität. Ein jeder wurde zum Rädchen innerhalb einer riesigen Maschinerie. Es gab keinen Spielraum für persönliche Initiative, berufliche Erfolgserlebnisse wurden ignoriert, Einkommen waren gleichgeschaltet und eine Beförderung stand nur dann an, wenn ein Vorgesetzter in den Ruhestand ging oder verstarb. Einkommenssteuer Aus dieser Zwangslage heraus beschlossen die Regierenden wieder einmal, Fabian zu konsultieren, da dieser perfekt vorgaukelte, in Geldangelegenheiten der richtige Berater zu sein. Er hörte zu, wie sie ihre Probleme vortrugen und antwortete: "Viele Menschen können ihre Probleme nicht alleine bewältigen. Diese Menschen brauchen Euch, damit Ihr es für sie tut. Sicher stimmt Ihr darin überein, dass die meisten Menschen das Recht haben sollten, ihre Grundbedürfnisse - Nahrung, Obdach, Lebensglück usw. - erfüllt zu bekommen. Eine unserer bekanntesten und weisesten Redewendungen besagt doch, dass alle Menschen gleich seien, nicht wahr? Nun, die einzige Möglichkeit, um Dinge auszugleichen, besteht darin, den überschüssigen Wohlstand der Reichen abzuschöpfen und ihn den Armen zukommen zu lassen. Führt also ein Besteuerungssystem ein. Je mehr einer hat, umso mehr bezahle er. Nehmet Steuern von jedem nach 11

14 seinen Fähigkeiten und gebet jedem nach seinen Bedürfnissen. Schulen und Krankenhäuser sollten für finanziell Schwächere kostenlos zugänglich sein." Nachdem er ihnen eine solche Predigt über hohe Ideale gehalten hatte, endete er mit der Bemerkung: "Nebenbei, denkt daran, dass Ihr mir Geld schuldet! Ihr habt es Euch nun schon recht lange ausgeliehen. Ich kann Euch entgegenkommen, indem ich die Tilgung aussetze, Ihr mir aber zumindest den Zins weiterhin bezahlt." Dies führte in der Folge dazu, dass immer mehr Schuldbeträge stehen blieben und nur noch Zinszahlungen geleistet wurden. Niemand hinterfragte Fabians Philosophie, und so wurde eine graduell ansteigende Einkommenssteuer eingeführt. Je mehr jemand verdiente, desto mehr musste er berappen. Keiner mochte die Einkommensteuer, aber dennoch galt: "Steuern bezahlen oder einsitzen!" Und abermals waren die Händler dazu gezwungen, die Preise anzuheben. Und abermals verlangten die Arbeiter höhere Löhne, und viele Arbeitgeber ihrerseits waren dazu gezwungen, Teile ihrer Arbeiterschaft durch Maschinen zu ersetzen - oder aber Bankrott anzumelden. Die Arbeitslosigkeit - und mit ihr der Werteverfall - stiegen, und die Regierung sah sich dazu gezwungen, weitere Sozialprogramme zu erfinden. Tarifverträge, staatliche Subventionen und andere Schutzmaßnahmen wurden eingesetzt, da immer größere Industriezweige vor dem Zusammenbruch bewahrt bzw. Arbeitsplätze erhalten werden mussten. Dennoch übertraf sich die Zahl der Insolvenzen von Monat zu Monat. So mancher begann sich zu fragen, ob der Sinn der Produktion darin lag, Waren herzustellen oder lediglich Arbeitsplätze zu erhalten. Die Lage verschlechterte sich zunehmend und es wurden die verschiedensten Maßnahmen erprobt, um die eskalierenden Preise unter Kontrolle zu halten. Weitere Formen der Besteuerung mussten eingeführt werden, und bald gab es annähernd 50 verschiedene Steuern auf einem Laib Brot, angefangen bei der Grundsteuer des Bauern über alle Belastungen des Handels bis zur Mehrwertsteuer der einkaufenden Hausfrau. Reformen "Expertengremien" wurden einberufen, um im Auftrag der Regierung die Lage zu meistern, was in nichts anderem resultierte, als in immer neuen Umstrukturierungen, Reformen und in immer neuen Formen der Besteuerung. Da Fabian ungeschmälert Zins verlangte, musste ein ständig wachsender Teil der Steuern dafür aufgewendet werden, die Zinsen zu bezahlen. Manchmal mussten sogar neue Schulden aufgenommen werden, nur um die Zinsen alter Kredite damit zu bedienen! Und damit entstand eine völlig neue Form der Politik, nämlich Parteienpolitik - die Leute stritten untereinander darüber, welche Partei die Probleme am besten lösen könnte. Es ging nun plötzlich um unterschiedliche Persönlichkeiten und Ideologien - um alles Mögliche, nur nicht um das eigentliche Problem. Schließlich passierte es, dass der fällige Zinsbetrag in einer der Städte größer war als die Summe allen erwirtschafteten Einkommens. Im ganzen Land wuchs die Menge des nichtbezahlten Zinses. Als Antwort darauf wurde ein Zins auf den unbezahlten Zins erhoben. So geschah es, dass Reichtümer, Bodenschätze und andere, auch öffentliche Besitztümer nach und nach unter die Kontrolle Fabians und seiner Kumpane gelangte. Die Kontrolle jedoch war noch nicht vollumfassend. Doch genau das war, was sie anstrebten. Erst wenn sie alles kontrollierten, würden Sie vollkommen sicher sein. Kriegsgeschäfte Überall fehlte das Geld, viele waren arbeitslos und arm, die Sozialsysteme konnten sich nicht um alle kümmern, so dass das Volk allmählich aufbegehrte. Fabian überzeugte die Regierungsvertreter, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: 1) Ein Krieg sei das beste Mittel, um die Menschen im Kampf gegen einen gemeinsamen äußeren Feind wieder zu vereinen sowie 2) um die Regierungsschulden - aus der Ausbeutung des zu erobernden Landes - zurückzubezahlen. Um die Kriegsmaschinerie anrollen zu lassen, ließ Fabian Fabriken bauen, gab ihren Besitzern Geld, um Bomben herzustellen, verlieh Geld an das Militär - und gewährte schließlich den Opfern hochverzinste Kredite für den umfangreichen Wiederaufbau. Danach gab es weitere großzügige Kredite unter dem Titel Wirtschaftsförderung. Dieses System mit all seinen Auswirkungen war so erfolgreich, dass viele Länder der Welt plötzlich nicht nur "Auslandsschulden" (d.h. bei Fabian) hatten, sondern auch in irgendwelche kriegerischen Auseinandersetzungen verwickelt oder daran beteiligt waren. Fabian sorgte dafür, dass immer ein "Gleichgewicht der Mächte" bestand, so dass jedes Land gegen jedes beliebige andere in den Krieg gepresst werden konnte. Das schien Fabian z.b. immer dann angebracht, wenn ein Land Fabians "Vorschläge" ignorierte, seine Schulden nicht zurückzahlte oder ein neues, von Fabian unabhängiges Geldsystem einführen wollte. Fabian finanzierte immer auch das angegriffene Land, 12

15 damit der Krieg möglichst lange dauerte (und auch am Wiederaufbau möglichst viel zu verdienen war) und ließ sich dann "seine Kredite" durch die Ausplünderung der (Boden-) Schätze des eroberten Landes zurückbezahlen. Massenmedien Die Bürger, die noch dazu im Stande waren, selbst zu denken und folglich das System kritisierten, konnten zum Schweigen gebracht werden, indem sie entweder finanziell unter Druck gesetzt und/oder bestochen wurden oder - wenn das nichts half - öffentlichem Spott ausgesetzt wurden. Ihre Ideen wurden als unrealistisch abgetan und der öffentlichen Lächerlichkeit preisgegeben. Zu diesem Zweck kauften Fabian und seine Kumpane nach und nach immer mehr Zeitungsverlage sowie Fernseh- und Radiostationen auf, deren Führungskräfte nach strengen Kriterien ausgewählt wurden. Viele Journalisten verfolgten im Grunde eine aufrichtige Zielsetzung oder wollten gar die Welt verbessern, doch ihnen wurde zu keiner Zeit gewahr, wie sie selbst ins Spiel mit einbezogen und darin missbraucht wurden. Es gab viele verschiedene Zeitungen und Magazine - solche für den linken Flügel, andere für den rechten, dritte für die Mitte. Zeitschriften für die Arbeiter, andere für die Chefs usw. Es spielte dabei keine Rolle, welcher Zeitung jemand anhing, so lange er nicht über das eigentliche Problem nachdachte oder das System als solches hinterfragte. Fabians großer Plan stand kurz vor seiner Vollendung. Das ganze Land - und nicht nur das - war bei ihm verschuldet. Durch das Ausbildungssystem und die Massenmedien besaß er die Kontrolle nicht nur über das Denken der Menschen, sondern buchstäblich auch über ihren Verstand. Die Menschen dachten und glaubten, wovon Fabian wollte, dass sie es taten! Wenn ein einzelner Mann weit, weit mehr besitzt, als er jemals für seine Privatgelüste ausgeben könnte, nachdem er alle materiellen Anreize ausgekostet hat, was bleibt da noch, das ihn faszinieren könnte? "Macht" lautet die Antwort, ungezügelte Macht über andere. Die Idealisten hatte Fabian erfolgreich in den Medien und der Politik platziert, doch die wahren Herrschafts- und Kontrollfreaks, die Fabian suchte, fand er in jenen, die "von Natur aus" über ein elitäres Herrscherklassebewusstsein verfügten: Es waren die reichsten der ehemaligen Goldschmiede, denen ein solch arrogantes Bewusstsein innewohnte. Ihr maßloser Wohlstand befriedigte sie nicht länger. Sie waren auf der Suche nach dem "Kick" einer neuen Herausforderung: Uneingeschränkte Macht über die Massen war das ultimative Spiel! Solchen Herrschaftsanspruch maßte sich die selbsterleuchtete Klasse nun als Recht einer "höheren Geburt" an. Zentralbanken Landesübergreifend waren zahlreiche Großbanken zu finden und obgleich diese scheinbar miteinander konkurrierten, arbeiteten sie in Wirklichkeit eng zusammen. Mit offizieller Absegnung war eine Zentralbank eingerichtet worden, und ihre Einlagen waren Anleihen, die durch reelles Geld gedeckt wurden, das sich in den einzelnen Banken und Sparkassen befand. Dem Anschein nach handelte es sich um eine Regierungsinstitution, wobei in Wahrheit kein einziger Volksvertreter jemals Zugang zu den Kontrollgremien hatte. Mehr noch, diese Art Nationalbank stand außerhalb der Staatsverfassung und somit oberhalb des Präsidenten, wodurch sie tun und lassen konnte, was sie wollte. Wie leicht hätte jeder Bürger dies feststellen können, war dieser Verrat doch sogar aus den offiziell zugänglichen Unterlagen erkennbar. Die Regierung ihrerseits musste nun nicht mehr Geld direkt von Fabian aufnehmen, sondern konnte sich an die Zentralbank wenden, wobei als Sicherheit für die Kredite die zukünftigen Steuereinnahmen galten. Dies war in Einklang mit Fabians Plan, der darauf ausgerichtet war, den Verdacht von seiner Person und den wahren Ursachen abzulenken und ihn statt dessen auf die Regierung hinzulenken, während er im Hintergrund selbstverständlich sämtliche Fäden in der Hand behielt. Fabians indirekte Kontrolle der Regierungsgeschäfte war derart perfekt, dass ihn dies einmal dazu verführte, öffentlich zu prahlen: "Wenn ich das Geld einer Nation kontrolliere, interessiert es mich nicht, wer die Gesetze macht!" Und daher lautete seine Devise auch: "Solange ich als Berater in Finanzangelegenheiten herangezogen werde, halte ich mich aus der Gesetzgebung des Landes heraus." Es war somit einerlei, welche Partei regierte, da Fabian den Lebensfluss, das Lebensblut des Volkes, das Geld, unter seiner vollständigen Kontrolle hatte. 13

16 Immer wieder gab es Leute, die fragten: "Geld ist ein von Menschen geschaffenes System, es kann doch sicherlich derart angeglichen werden, dass nicht der Mensch dem Gelde dient, sondern das Geld dem Menschen!?" Doch Leute dieses Schlages wurden immer seltener und seltener und ihre Stimmen gingen in dem wahnsinnigen Gewühl nach dem nicht existierenden Zins - den weiter und weiter fehlenden "fünf Talern" - unter. Die Regierungen und mit ihnen die Parteifarben kamen und gingen - schwarz, rot, gelb, grün - doch die grundlegenden Prinzipien blieben dieselben. Egal, welche Regierung "an der Macht war", sie rückte Fabians ultimatives Ziel in immer greifbarere Nähe. Die Gesetze der Menschen waren ohne Belang, solange die Menschen bis zum Anschlag besteuert wurden. Ihre Zahlungsfähigkeit war am Ende. Jetzt war die Zeit reif für Fabians letzten, großen Schachzug! Kreditkarten und Plastikgeld 10 % allen Geldes waren nach wie vor in Form von Münzen und Scheinen im Umlauf, was den einzelnen Individuen immer noch eine gewisse Freiheit und Kontrolle über ihr eigenes Leben einräumte. Dies galt es abzuschaffen, ohne Verdacht zu erwecken. Um also Geldfälschung, Diebstahl und Verlust entgegenzuwirken schlug Fabian vor, eine kleine Plastikkarte für jeden auszustellen - mit Name und Photo des Betreffenden sowie einer Identifikationsnummer. Mit dieser Karte konnte der Normalbürger bequem Einkäufe erledigen, ohne allerdings zu ahnen, dass so nicht nur sein Guthabens- bzw. Schuldenstand über einen Zentralcomputer abgerufen werden, sondern auch ein Profil über ihn erstellt werden konnte: über die Art seiner Einkäufe, darüber, wann er sich wo aufhielt, welche Bücher er las und überhaupt, welche Vorlieben er hatte. Für den Kunden wurde die Kreditkarte zusätzlich attraktiv gemacht, indem bei der Rückzahlung am Monatsende keinerlei Zins für ihn anfiel. Die Geschäftsleute hingegen hatten wesentlich höhere Ausgaben, die wiederum auf den Preis der Endprodukte aufgeschlagen und somit an den Kunden weitergegeben werden mussten. Fabian und seine Kumpane erfreuten sich eines immer hervorragenderen Rufes und höchsten gesellschaftlichen Ranges, ja, sie wurden regelrecht als Säulen der Verantwortung und Ehrenhaftigkeit angesehen. Politiker und Wirtschaftsexperten akzeptierten ihre Meinung in Finanz- und Wirtschaftsfragen, als seien es religiöse Glaubenssätze. Unter der Last immer neuer Steuern, Abgaben, Gesetze und Bestimmungen verschwanden "kleine, nutzlose Unternehmen" bald reihenweise durch Bankrott. Spezielle Lizenzen und Gewerbescheine wurden sodann verlangt, die es den verbleibenden Firmen abermals schwerer machten, weiter zu existieren. Fabians Kumpane kontrollierten längst alle Großunternehmen und somit deren Zulieferer, denn ihrem umsatzorientierten Druck hatte sich schlussendlich selbst der letzte unabhängige Kleinunternehmer, Schlosser, Elektriker und Bäcker zu fügen. Fabian plädierte sodann für eine komplette Abschaffung von Münzen und Papiergeld, um völlig den Weg für seine Plastikkarte zu ebnen. Ohne Banknoten wären schließlich nur noch diejenigen Firmen geschäftsfähig, die Kartenzahlung akzeptieren. Fabian alleine könnte sodann kontrollieren, wer im Geschäft bliebe und wer nicht. Im Falle des Verlustes der Kreditkarte, so Fabians weiterer Plan, sollte jedem Bürger seine Identifikationsnummer in die Hand tätowiert werden, die unter einem speziellen Licht gelesen und an einen Computer weitergeleitet werden konnte. Dieser wiederum wäre an einen Zentralcomputer gekoppelt, in dem ausnahmslos alle Daten jedes Individuums gespeichert und über Ortungssatelliten angepeilt werden konnten. So wüsste Fabian alles über jeden. Sobald dies erreicht wäre, besäße er die ultimative, totale Kontrolle über alle Menschen des Landes - und bald darauf über alle Menschen der Erde. INITIATIVE Information - Natur - Gesellschaft A-4882 Oberwang Mail: info@initiative.cc Homepage: ESM Der Weg in die Diktatur (Published on Jun 19, 2012) 14

17 Der Welt-Geldbetrug Weltfinanz und die Hintergründe! Dieser sensationell zusammengefasste Artikel berichtet über Aufbau, Hintergründe, Machenschaften und Kollaps des weltweiten Finanzsystems. Lesen Sie diesen spannenden Artikel, um daraus auch Ihre Schlüsse zu ziehen. Denn auch hier tut Aufklärung und Eigenverantwortung bitter not. Der weitreichendste Wirtschaftsskandal aller Zeiten Der größte und weitreichendste Wirtschaftsskandal unserer Tage findet zurzeit durch die Manipulationen an den Geld- und Währungssystemen statt. Der Geldbetrug hat erstmalig eine globale Dimension, weil er sich weltumspannend abspielt, von keiner nationalen Regierung deshalb mehr kontrolliert, gestoppt oder verhindert werden kann, und weil er sogar nach den veralteten nationalen Gesetzen formell legal stattfindet. Sicher ist aber, dass der Geldbetrug wie jeder andere Betrug auch nicht langfristig zur Bereicherung der Täter durch Entreicherung der Opfer führen kann, weil kein freies Geldsystem auf Dauer missbraucht werden kann. Nach der Finanztheorie ist Geld ein legalisiertes Tauschmittel, welches auch zur Wertaufbewahrung dienen soll. Die Ausgabe von Geld war deshalb früher staatliches Privileg (Münzhoheit). Die als Geld umlaufenden Gold-, Silber- und Kupfermünzen hatten staatliche Prägung. Der Staat garantierte also die Reinheit des Metalls und das Gewicht der Münzen, so dass man nicht nur im Inland, sondern auch im Ausland jederzeit wusste, wieviel jedes Geldstück wert war. So waren die Metallmünzen zugleich Tauschmittel und Dauerwert. Der Staat musste aber, um Geld ausgeben zu können, Gold und Silber haben. Deshalb war es wichtig, dass zum Beispiel Silberbergwerke in staatlicher Hand waren (Rammelsberg bei Goslar) und auf diese Weise der Staat das Silber für zusätzliche Prägemünzen einsetzen konnte. Umgekehrt wussten die Bürger, dass der Staat nur soviel Geld ausgeben konnte, wie er über Edelmetall verfügte. Der Edelmetallvorrat war also die Basis für das in Edelmetall umlaufende Naturalgeld (Goldumlaufwährung). Vom Realgeld zum Nominalgeld Immer wieder haben Fürsten allerdings versucht, sich mehr Geld zu verschaffen, als sie Edelmetall hatten, indem sie den Anteil des Edelmetalls bei den Münzlegierungen verminderten («kippen und wippen»). Das Ergebnis war jeweils, dass die Kaufleute und Bürger das schlechte Geld weitergaben, das gute aber behielten, bis alle Bescheid wussten und das schlechte Geld wieder eingeschmolzen werden musste. Goldumlaufwährungen gab es noch bis zum Ersten Weltkrieg. Jede Goldumlaufwährung hat allerdings den Nachteil, dass Gold nicht so stark vermehrbar ist, wie die Wirtschaft wächst, dass also eine gewisse deflatorische Geldknappheit stärkeres Wirtschaftswachstum behindern könnte. Deshalb gingen viele Staaten zu einer indirekten Goldwährung über: Sie hatten einen bestimmten Goldschatz und gaben auf dieser Basis staatliche Zentralbanknoten aus, die im täglichen Gebrauch leichter zu transportieren, zu zählen und auch in höheren Summen aufzubewahren waren. Ihr Wert beruhte darauf, dass man die Geldscheine jederzeit bei der Zentralbank vorlegen und in entsprechendes Gold oder Silber umtauschen konnte (Goldkernwährung). Auf diese Weise konnte der Staat sogar mehr Nominalgeld ausgeben, als er an Edelmetall verfügbar hatte, denn üblicherweise bestanden nur wenige Geldscheininhaber auf dem Umtausch ihrer Scheine in Gold. Normalerweise reichte also ein Volumen von weniger als 10% Gold für ein Währungsvolumen einer um 90% höheren Geldscheinmenge. Das System funktionierte weltweit, weil auch Länder, die selbst keinen Goldschatz hatten, den Inhabern ihrer nationalen Geldscheine einen festen Umtauschkurs zu anderen Währungen garantierten, die ihrerseits wieder einen Goldkern hatten. Solange diese Umtauschgarantie bestand, konnten die Bürger darauf vertrauen, dass sie - wenn auch über doppelten Umtausch - die Geldschein-Nominalwerte in Münzrealwerte umtauschen konnten (Golddevisenwährung), hatten also eine zumindest indirekte Geldwertgarantie. Vom staatlichen zum privaten Geld - Der EURO vor dem Kollaps? Der entscheidende Schritt weg vom Staatsgeld war 1913 die Gründung des Federal Reserve System in den USA. Obwohl nach der amerikanischen Verfassung eigentlich nur Gold und Silber gesetzliches Geld sein dürfen, hat sich ein von privaten Banken gegründetes Kartell unter Führung der beiden Großfinanzgruppen Rothschild und Rockefeller eine private Zentralbank geschaffen mit dem Recht, eigenes Geld auszugeben, welches gesetzliches Zahlungsmittel wurde und für welches anfangs noch die amerikanische Zentralregierung garantierte. In dieser privaten Bank wurden nach dem Ersten Weltkrieg die Goldreserven der Welt zusammengekauft, mit der Folge, dass viele andere Währungen ihren Goldstandard nicht mehr halten konnten und in der Deflation zusammenbrachen (erste Weltwirtschaftskrise). Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde deshalb 1944 in Bretton Woods wieder die Einführung eines neuen Golddollarstandards beschlossen. Während des Weltkrieges verlangten die USA für die Bezahlung von Rüstungsgütern Gold von den kriegführenden Nationen. Auch das Gold Deutschlands musste als 15

18 Kriegsbeute abgegeb en werden. So sammelten sich über Tonnen Gold der Welt allein in den USA - mehr als alle anderen zusammen hatten. Dieses Gold diente als Deckung für die Dollars. Da aber ein größerer Teil der Dollars in den Zentralbanken der Welt als Reservewährung gehalten wurde, konnten die USA mehr Dollars ausgeben als sie an Goldbasis hatten. Die Länder der Welt brauchten nämlich Dollars, um die Rohstoffe dafür zu kaufen, die nur auf Dollarbasis gehandelt wurden. Neben dem Gold wurde deshalb der Dollar immer stärker in den anderen Zentralbanken zur Hauptwährungsreserve. Die Dollarherrschaft über die Welt hatte begonnen kündigte US-Präsident Nixon die Einlösungspflicht des Dollars in Gold (Golddollarstandard) und zugleich die Haftung des Staates für den Dollar auf. Seitdem sind die Dollarnoten weder real durch Gold noch durch Staatshaftung gedeckt, also eine freie private Währung der Federal-Reserve-Bank (FED). Der Dollar und alles andere Geld der Welt sind seitdem nicht mehr werthaltig, sondern nur noch gedrucktes, legalisiertes Zahlungspapier. Eine durch nichts gedeckte Währung kann zwar durch Gesetz zum amtlichen Tauschmittel erzwungen werden, nicht jedoch zum Mittel der Wertaufbewahrung. Hierzu bedarf es des Vertrauens der Geldinhaber, dass sie ihr Geld langfristig wertgesichert sehen. Der langfristige Kurswert - das Vertrauen - einer freien Quantitätswährung hängt wiederum allein von der Knappheit des Geldes bzw. der Geldmenge ab. Das Problem: Während sich in den letzten 30 Jahren die Gütermenge der Welt nur vervierfachte, hat sich die Geldmenge vervierzigfacht. Geldmengenvermehrung bedeutet nämlich immer Inflation. Und Inflation bedeutet Geldentwertung. Für dieses Problem wurden drei Lösungswege beschritten: o o o o Die deutsche Finanzwissenschaft hatte schon bei der Bundesbankgründung eine staatsunabhängige neutrale «vierte Gewalt» für die Bundesbank gefordert, damit diese den politischen Pressionen zum Geldmengenmissbrauch widerstehen könne, damit der Bürger sich also auf die Werthaltigkeit des Geldes verlassen könne. Tatsächlich ist die Bundesbank gesetzlich zur Werthaltigkeit der D-Mark verpflichtet gewesen (Neutralgeldtheorem) und war weitgehend staatsunabhängig. Dies hat dazu geführt, dass die D-Mark als stabilste Währung der Welt immer mehr auch Währungsreserve und bevorzugte Wertanlage wurde. Die meisten anderen Staaten haben eine «orientierte Quantitätswährung» bevorzugt. Sie verpflichteten ihre Zentralbanken, die Geldmenge an bestimmten Zielen zu orientieren, wie zum Beispiel Wachstum, Vollbeschäftigung oder anderen. Dies gab der nationalen Politik ausreichend Einflussmöglichkeiten auf die Zentralbank und auf das Geld und hat regelmäßig dazu geführt, dass der politische Missbrauch zu entsprechender Inflationierung der Währungen geführt hat. (Beispiel: Frankreich, Italien, Spanien usw.) Die meisten Diktaturen der unterentwickelten Länder und das private Federal-Reserve-System dagegen bevorzugten eine «freie Quantitätswährung», also eine Währung, deren Missbrauch durch die Politik oder durch die privaten Zentralbankeigentümer nicht gesetzlich beschränkt wurde. «Freie Quantitätswährung» hat immer «Freiheit zum Missbrauch der Währung» bedeutet und nie langfristig funktioniert. Vor allem führt ein Nebeneinander von Währungen, die teils von einer unabhängigen Staatsbank in ihrem Wert gehalten werden - wie die D-Mark - oder andererseits von abhängigen Staatsbanken oder sogar von Privatbanken nach deren jeweiligen Zwecken frei manipuliert werden, zu erheblichen Kursspannungen: Weil die Deutsche Mark durch die Bundesbank relativ wertstabil gehalten wurde, andere wichtige Währungen sich dagegen durch Geldmengenvermehrung und Inflation immer stärker wertminderten (Abwertung), versuchen die Geldwertbesitzer naturgemäß, mit ihren längerfristigen Dispositionen in harte Währungen zu gehen und weiche zu meiden. So wurde die Deutsche Mark in Konkurrenz zum Dollar immer stärker auch Währungsreserve von Wirtschaft und Zentralbanken in der Welt. Vor allem aber wurde an der «harten» Währung deutlich, wie weich eine ständige Geldmengenvermehrung die inflationierten Privat- oder Staatswährungen gemacht hatte. Die der Geldwertstabilität verpflichtete Bundesbank wurde so zum gemeinsamen Störer im Chor der Geldmengenvermehrer und Inflationisten des Weltwährungssystems - kein Wunder, dass dieser Störer durch Abschaffung der Deutschen Mark und Einbindung in eine wieder mehr von der Politik gesteuerte, nicht mehr souveräne Europäische Zentralbank ausgeschaltet werden musste. Kohl hat dafür gesorgt, dass dies «im kleinen Kreise» entschieden wurde, dass die deutsche Bevölkerung über den Verlust ihrer werthaltigen Währung nicht abstimmen durfte («Wo kommen wir hin, wenn die Bevölkerung über so wichtige Dinge selbst entscheiden sollte?»). Die Bevölkerung hätte nie freiwillig die solide D-Mark geopfert. Inzwischen hat also keine Währung der Welt noch irgendeine reale Wertgrundlage, hat sich das Geld der Welt von jedem zugrundeliegenden Sachwert gelöst, wird es als Papier hemmungslos neu gedruckt und durch ständige Vermehrung ständig entwertet. Dass die Leute immer noch glauben, das Geldpapier, 16

19 welches sie in der Hand haben, habe einen festen Wert, liegt daran, dass durch geschickte Manipulation der Devisenkurse ein scheinbares Wertverhältnis vorgespiegelt wird. Diese Devisenkurse werden nämlich von genau den gleichen Gruppen manipuliert, die auch die Geldmengenvermehrung produzieren. Praktisch hat inzwischen das von der US-Großfinanz gesteuerte und ihnen gehörende private Federal- Reserve-System Welt-Geldbedeutung erlangt: o Das FED-Privatgeld Dollar ist schon von der Geldmenge her in der Welt dominierend. Mehr als 75% aller Geldquantitäten sind Dollars. o Die US-Großfinanz hat auch die von ihnen kontrollierten Rohstoffmärkte gezwungen, nur in Dollars zu verkaufen. Wer sein Öl nicht gegen wertlose Dollars, sondern gegen Euro verkaufen will, wird zum Terroristen erklärt (Saddam). o Auch die Zentralbanken der übrigen Länder werden gezwungen, die Dollars in immer stärkerem Maße (Euro-Bank über 90%) als Währungsreserven anzunehmen. Die übrigen Währungen, wie zum Beispiel der Euro, beruhen also in ihrem Wert zu über 90% auf wertlosen, nur durch die Macht und den Willen der US-Großfinanz gehaltenen Dollar-Papieren. o Inzwischen wurden sogar die Nationalbanken sanft oder hart (Schweiz) gedrängt, ihre Goldvorräte gegen Dollars abzugeben oder «auszuleihen». Das Gold der Welt hat sich dadurch wiederum wie vor der ersten Weltwirtschaftskrise bei den Eigentümern des Federal-Reserve-Systems konzentriert, so dass ein neuer Goldstandard nur mit deren Willen und nach deren Diktat wieder einzuführen wäre und die FED-Eigentümer mit einer Neufestsetzung des Goldpreises (Greenspan: «Möglicherweise bis 6000 Dollar.») allein dadurch im Falle einer Währungsreform ein Jahrhundertgeschäft machen würden. Die US-Großfinanz steuert also über die ihr gehörende FED letztlich das Geld und die Währungen der ganzen Welt. Der Dollar ist privates Geld dieser US-Großfinanz, von niemandem außer von ihr garantiert, aber nach Kräften missbraucht, vermehrt und zum Instrument ihrer Weltherrschaft und zum Hilfsmittel für den Raub aller wichtigen Rohstoffe und Sachwerte der Welt missbraucht. Durch ungehemmte Vermehrung des Dollars hat natürlich die ausgebende US-Großfinanz unbegrenzte liquide Mittel, mit denen sie die ganze Welt kaufen kann. Aber auch der amerikanische Staat kann durch die Dollarvermehrung mehr ausgeben, als er einnimmt (Schuldenreiterei). Missbrauch des Dollars durch Geldmengenvermehrung ist also sowohl für die herrschende US-Finanz als auch für die von ihr beherrschte US-Administration einseitiger Vorteil. Deshalb hat sich das Dollarvolumen in den letzten 10 Jahren immer schneller vermehrt. Ebenso haben sich die Schulden des amerikanischen Staates gegenüber dem Ausland drastisch vermehrt. Der US-Staat lässt sich also in immer größerem Ausmaß von der Welt Sachgüter gegen wertlose Scheinchen liefern - die moderne Form der Tribute. Dass diese ungehemmte Dollarvermehrung nicht längst den Dollarabsturz und zur Zurückweisung des Dollars durch die Kunden geführt hat, ist kluger Regie und Erpressung zu verdanken: Die US-Großfinanz und die US-Administration zwingen seit Jahren wirtschaftlich und politisch die wichtigen Zentralbanken der Welt (Eurobank, Japan, China und andere), die bei ihnen sich für Exporterlöse oder als Kaufpreise für den Aufkauf von Sachgütern ansammelnden wertlosen Dollars zu behalten und als angeblich werthaltige Devisenreserve zu halten. Praktisch heißt das: Die Zentralbanken in China, Japan und Europa sammeln die für die Sachwertlieferungen ihrer Bürger einkommenden wertlosen Dollars in immer größeren Beständen als angeblich werthaltige Währungsreserve an. Die Währung der Satellitenstaaten wird also und ist bereits mit immer wertloseren Dollars unterlegt - also praktisch ebenso wertlos geworden. Somit sind alle im gleichen Geldentwertungsboot: Die Urheber der Geldmengenvermehrung in New York und Washington ebenso wie die Helfer der Geldmengenvermehrung in den Zentralbanken der Satellitenstaaten. Damit aber hat es der Schuldner USA selbst in der Hand, wie stark er durch offizielle Abwertung des Dollars schließlich seine Gläubiger entreichern - betrügen - und sich auf deren Kosten wieder entschulden will. Jede Abwertung des Dollars wird vor allem das 80% aller Dollars haltende Ausland entreichern. Dem Schuldner steht es frei, wie stark er seine Schulden abwerten und damit seine Gläubiger betrügen will. Dem Publikum wird inzwischen allerdings mit manipulierten Kursen und Kurspflege suggeriert, die missbrauchten Währungen und das hemmungslos vermehrte Geld hätten immer noch einen soliden Kurswert. Würden die Geldbesitzer wissen, dass sie eigentlich nur Papierwert in den Händen haben, alles andere aber von den Manipulationen, den Missbräuchen, der Macht und den Zwecken der US-Großfinanz abhängt, o o o o würde die Geldumlaufsgeschwindigkeit wegen Zurückweisung des Geldes stärker steigen, würde eine Flucht in die Sachwerte einsetzen, und damit eine dramatisch steigende bis galoppierende Inflation beginnen, würde die längst geschehene Entwertung der Geldwertanlagen der Bürger (Geldpapiere, Renten, Fonds und andere) sich in einem zweiten Börsencrash auflösen und zusammenbrechen, 17

20 o und würden ganze Branchen der Finanzindustrie und Finanzdienstleistung unter Haftungsprozessen wegen der Entwertung zusammenbrechen, so dass eine Währungsreform unvermeidlich wird. Noch wird die Illusion des Geldwertes trotz dramatischer Entwertung durch den Zwang eines gesetzlichen Zahlungsmittels künstlich aufrechterhalten. Nutznießer dieses Systems sind nicht nur die US-Großfinanz, welche durch ihre FED immer hemmungsloser Dollarmengen in die Welt jagt, sondern auch die dieses Spiel mitbetreibenden Zentralbanken, wie zum Beispiel die Eurobank, die Banque of Japan und andere. Die Vorstände dieser Banken wissen genau, wie wertlos der Dollar inzwischen ist, stützen aber immer noch die gesetzliche Illusion der Zahlungsmittelfunktion des Dollars, haben sogar aus politischen Gründen geschwiegen und die eigene Währung nahezu ausschließlich mit wertlosen Dollars in ihrer Währungsreserve unterlegt, also ihre Währung praktisch ebenso wertlos gemacht. Würde eine Währungsreform kommen, stünde zum Beispiel die Eurobank ohne Werte da. Das Gold - auch das deutsche Gold - ist mutmaßlich nur noch als bloßer schuldrechtlicher Rückgabeanspruch vorhanden, nicht mehr aber als Realgold. Es ist zumeist angeblich naturaliter an die private Federal Reserve Bank und von dieser weiter verliehen, also im Zusammenbruch nicht mehr greifbar. Das System lebt davon, dass ein Missbrauch nicht diskutiert und nicht veröffentlicht wird. Tatsache 1: Die wichtigsten Währungen der Welt sind so hemmungslos vermehrt worden und stehen auf so tönernen Füssen, dass ihre Währungen (Dollar, Euro, Yen und andere) keine echte Wertaufbewahrungsfunktion für die Bürger mehr haben. Tatsache 2: Auch die Tauschfunktion der Währungen wird nur durch Manipulation und Täuschung über einen angeblichen - aber nicht vorhandenen - Kurswert künstlich aufrechterhalten und ist längst nicht mehr echt. Tatsache 3: Das Privatgeld (Dollar) der US-Großfinanz ist längst von allen Bindungen an Sachwerte (Gold) oder einer Geldmengenbindung befreit, hat also nicht nur seine Wertaufbewahrungsfunktion verloren, sondern täuscht auch die Welt nur noch durch weltweite Kursmanipulation über einen scheinbaren Tauschwert des durch hemmungslose Vermehrung entwerteten Privatgeldes. Nur durch diese Täuschung und die Macht der US-Großfinanz wird noch künstlich «Vertrauen» der Welt in den Dollar suggeriert. Wüssten die Marktteilnehmer dagegen, dass sie mit dem Nominalwert des Geldscheins nur ein wertloses Wertversprechen von Privatleuten in den Händen haben, denen längst nicht mehr zu trauen ist, die ständig ihre Macht, den Geldwert zu manipulieren, missbrauchen, so würde auch das Vertrauen in diese Privatwährung Dollar zusammenbrechen. Mit dem Geld ist es so wie mit den Aktien. Auch die meisten Aktien sind keine Substanzwerte, sondern nur Hoffnungswerte. Wer in der großen Aktienhausse glaubte, viel gewonnen zu haben, wurde beim Aktiencrash darüber belehrt, dass die Aktie außer dem Papierwert nur noch Hoffnung trägt, diese aber leicht schwinden kann. Gewinn oder Verlust im Börsenspiel sind reine Hoffnungswerte, keine Sachwerte. Ebenso ist es mit dem Geld. Einziger Sachwert ist der Wert des Papiers. Alles andere ist Hoffnungswert im Vertrauen auf die korrupten, aber stärksten Finanzmächte der Welt. Mit Scheingeld zu Sachwerten Würden die Marktteilnehmer wissen, dass unser Geldsystem letztlich am Privatgeld Dollar und dieses Geld ohne jeden Wertbezug allein an den Manipulations- und Missbrauchswünschen der großen Finanzoligarchie hängt, dann würden die Menschen ihr Währungsvertrauen verlieren, ihr Geld nicht mehr als Wertaufbewahrungsmittel betrachten, sondern der laufenden Geldentwertung durch Flucht in die Sachwerte zu entgehen versuchen. Genau dies tun die hinter der FED stehenden Täter der größten Geldvermehrung aller Zeiten: Sie kaufen mit dem immer wertloser werdenden Geld seit Jahrzehnten alle Sachwerte auf, die sie noch erwischen können: Rohstofflager, Industriekomplexe, Immobilien und jede einigermaßen intakte ausländische Kapitalgesellschaft in freundlicher oder feindlicher Übernahme zu fast jedem Preis. Und nicht nur die US- Großfinanz sammelt die Sachwerte der Welt ein, sondern auch der amerikanische Staat importiert für Fiat- Money (gedrucktes, eigentlich wertloses Geld) seit Jahren mehr Sachgüter aus der Welt, als er bezahlen kann, und verschuldet sich dafür hemmungslos im Ausland - solange die ausländischen Gläubiger noch an den Wert des Dollars glauben oder mit politischer Erpressung gezwungen werden können, die faulen Dollars in ihre Währungsreserven anzunehmen. Mit Sachwerten zu Monopolen Die hinter der FED stehende Großfinanz hat auf diese Weise durch gezielte Sachwertpolitik ganze Marktsegmente mit ihren faulen Dollars aufgekauft und zu Marktmonopolen bzw. -oligopolen entwickelt: Diamanten, Gold, Kupfer, Zink, Uran, Telekommunikation, Gasfaserleitungsnetze, Print- und Fernsehmedien, Nahrungsmittel (Nestlé, Coca-Cola), große Teile der Rüstungsindustrie und der Luftfahrt usw. 18

21 Zurzeit läuft ein Monopolisierungsversuch mit Hilfe der Gen-Manipulation. Genmanipulierte Tiere und Pflanzen sind selbst unfruchtbar. Wenn man also die Genmanipulation flächendeckend durchsetzen kann, müssen alle Bauern einer Firma mit einem Patentmonopol das Gen-Saatgut zu dem von ihr festgesetzten Monopolpreis abkaufen, können sie nicht mehr ihr selbst geerntetes Getreide zur Saat verwenden. Ein anderes Monopolisierungsspiel läuft zurzeit auf dem Zuckermarkt: Die EU hat ihren Zuckermarkt durch eigene Marktordnung geregelt, um den Bauern die Rübenzuckerproduktion zu erhalten, die für viele von ihnen existenznotwendig ist. Der Rübenzucker ist aber teurer als der in den Tropen wachsende Rohrzucker des US-Kartells. Die der US-Großfinanzgruppe gehörenden Firmen Nestlé und Coca-Cola verlangen nun gemeinsam mit von ihr abhängigen Wissenschaftern und Politikern eine «Liberalisierung des Zuckermarktes» und betreiben dies über die internationalen Gremien (GATT, Mercosur). Sobald diese Liberalisierung durchgesetzt ist, kann sich der teurere Rübenzucker gegen den billigeren Rohrzucker nicht mehr halten, bricht die europäische Zuckerproduktion endgültig zusammen und wird der Zuckermarkt - anfangs billiger, nachher aber teurer - durch das von der US- Großfinanz beherrschte Rohrzuckerkartell überschwemmt. Mit welchen kriminellen Methoden die US-Großfinanz dabei ganze Branchen in ihre Hand bekommt, zeigt der Fall Primacom: Dieser Kabelnetzbetreiber operiert höchst lukrativ, steht aber schon länger im Visier der US-Großfinanz (Telekommunikations-Monopolisierung). Diese hat deshalb erst den Vorstand von Primacom unterwandert und dann diesem Vorstand ein Darlehen mit mehr als 30% Jahreszinsen oktroyiert, so dass die eigentlich gut operierende Firma wegen der Zinslasten in Schwierigkeiten geriet und nach Ansicht der US-Bank «jetzt billigst übernahmereif» wurde. Das Spiel geht gerade in die letzte Runde. Ein ähnliches Spiel hat der Abgesandte der US-Großfinanz Ron Sommer mit der Deutschen Telekom versucht. Die US-Großfinanz sammelt alle Telekommunikations-Gesellschaften, um sie weltweit zu monopolisieren. Der Abgesandte Sommer hat dazu eine kleine US-Firma der Telekom zum dreißigfachen Preis (30 Mia. US-Dollar) von der US-Großfinanz gekauft, damit diese aus eigenem Vermögen der Telekom diese aufkaufen konnte. Der zweite Schritt war, die Telekom-Aktien billig zu machen, damit der US-Investor sie billig bekam. In diesem Spiel ist allerdings Ron Sommer über seine Grenzen gegangen und gescheitert. Dies wird aber die US-Großfinanz in ihren Übernahmeplanungen nur zurückwerfen, nicht hindern. Privatisierung und Aufkauf der Telecom gehen planmäßig weiter. Ein gleiches Spiel vollzieht sich auch auf dem Welt-Energiemarkt, in Deutschland offensichtlich mit EON und RWE, wobei die US-Großfinanz bereits eigene Vertrauensleute in die für die Übernahmekandidaten entscheidenden Banken und Vorstände entsandt hat. In 20 Jahren will die US-Großfinanz auch das Wasser der Welt - nach Aussage ihres Vertreters Brzezinski - monopolisiert haben. Mit Sachwerten zur Währungsreform Deutet man den Fahrplan der Welt-Großfinanz richtig, so soll die Geldmenge so lange vermehrt und entwertet werden, bis damit alle wichtigen Sachwerte der Welt aufgekauft und monopolisiert worden sind. Die Großfinanz ist klug genug zu wissen, dass ihre Geldmengenvermehrung nicht unerkannt bleibt und irgendwann das Vertrauen in den inflationierten Dollar schwindet. Ein Ausbruch der Vertrauenskrise wird die jetzt noch beherrschte, schleichende Inflation zur galoppierenden offenen Inflation machen, die zwangsläufig in eine Währungsreform einmünden muss. Dies aber ist genau der Vorteil sowohl der Großfinanz als auch der USA: Die Großfinanz hat mit den faulen Dollars vorher ausreichend Sachwerte gekauft, wird also von der Währungsreform mit ihren Sachwerten nicht mehr betroffen, hat sich rechtzeitig aus dem faulen Geld in werthaltiges Vermögen verlagert. Da sie in vielen Bereichen inzwischen Weltmonopolstellungen erreicht hat, kann sie sogar die Welt jederzeit mit Monopolpreisen zu Sonderabgaben heranziehen. Nicht mehr Steuern sind dann das Einkommen der Welt-Herrscher, sondern Monopolerträge. Niemand kann die Großfinanz hindern, die Preise für Gold, Diamanten, Kupfer, Zink, Eisenerz, Wasser, Saatgut oder Energie um 10, 20 oder 30% anzuheben und auf diese Weise die gesamte Weltbevölkerung zu Sonderabgaben heranzuziehen. Noch nie hat es eine solche Finanzmacht der Welt gegeben, noch nie war sie für die Gesamtbevölkerung der Welt so gefährlich. 19

22 Listigerweise hat die US-Großfinanz die faulen Dollars überwiegend ins Ausland gebracht. Mehr als Dreiviertel der gesamten Dollarbestände sind nicht mehr in den USA, sondern sind bei den Gläubigerstaaten der USA. Die USA haben sich nämlich in den vergangenen Jahren immer kräftiger gegenüber dem Ausland verschuldet. Das Ausland hat Güter geliefert (Sachwerte), dafür aber wertlose Dollars bekommen. Alle Zentralbanken sind voll mit faulen Dollars. Werden diese nun plötzlich entwertet, trifft der Schaden zu mehr als Dreiviertel die Zentralbanken, Banken, Staaten und Marktteilnehmer außerhalb der USA. Dann rächt sich, dass die Europäischen Zentralbanken ihr Gold gegen faule Dollars abgegeben und dafür immer ausschließlicher Fiat-Money als Basis (Währungsreserve) für die eigene Währung, zum Beispiel Yen oder Euro, eingesetzt haben. Bricht also die Leitwährung Dollar zusammen, werden zwangsläufig auch die Satellitenwährungen mit zusammenbrechen, deren einzige Basis ein Bestand an faulen Dollars ist. Mit anderen Worten: Die sich abzeichnende Währungsreform des Dollars zieht zwangsläufig eine Weltwährungsreform aller Währungen nach sich, für welche der faule Dollar jetzt noch Hauptwährungsreserve darstellt. Dass aber jede pausenlose Vermehrung eines Privatgeldes - des Dollars - durch die der US-Großfinanz gehörende Federal Reserve Bank zur Aufweichung der Dollar-Währung zu immer stärkerer Inflation und schließlich zur Währungsreform führen muss, ist finanzwissenschaftliches Grundwissen und dürfte nicht einmal Greenspan und seinen Mittätern zweifelhaft sein. Durch Währungsreform zur Weltwährung Greenspan hat in einer Rede unvorsichtigerweise geäußert, dass «wohl bis 2007 eine grundsätzliche Dollar- Korrektur anstehe und dass man dann zweckmäßigerweise den Dollar und den Euro zum 'Euro-Dollar' einer neuen Welt-Währung vereinigen könnte». Das macht aus Sicht der US-Großfinanz Sinn, denn längstens bis 2007 sind die Dollar-Missbräuche noch durchzuhalten, bis dahin dürfte längstens das Vertrauen der Welt in diese hemmungslos vermehrte, immer wertloser gewordene und nur noch künstlich aufrechterhaltene Privatwährung der US-Großfinanz halten. Irgend etwas wird also in nächster Zeit mit dem Dollar geschehen. Würde dann der Dollar mit dem Euro zur Welteinheitswährung, würden damit für die US-Großfinanz wichtige Ziele erreicht: Eine neue Währung bietet die Möglichkeit, die alten Währungsschulden abzuwerten und damit die Gläubiger, die noch alte Währung haben, entsprechend zu entreichern. Wenn eben ein neuer Euro-Dollar 20 alte Dollar oder 15 Euro wert ist, sind die alten Währungen entsprechend abgewertet, sind die Gläubiger in alter Währung entreichert, hat sich das Spiel für die privaten Geldausgeber gelohnt. Vor allem würde damit der US-Staat ebenfalls entschuldet: Seine jetzige Auslandsverschuldung von 5200 Mia. Dollar würde bei 50%er Abwertung nur noch 2600 Mia. Euro-Dollar betragen. Geschädigt werden alle Inhaber von Alt-Dollars, deren Bestände um 50% oder sogar 90% abgewertet werden. Dies gilt insbesondere für die Zentralbanken von China, Japan und Europa mit ihren hohen Dollar-Währungsreserven. Das Hauptziel der US-Großfinanz ist aber, auf diese Weise eine Weltwährung zu erreichen, über die sie wiederum selbst herrschen. In einem Euro-Dollar-System würde zwangsläufig das der US-Großfinanz gehörende Federal Reserve System eine Mehrheit haben, also die US-Großfinanz dann auch mehrheitlich das neue Währungssystem beherrschen. Dazu auserwählt ist die BIZ (Bank für internationalen Zahlungsausgleich), eine private Organisation, deren Anteile mehrheitlich bereits von der US-Großfinanz heimlich aufgekauft worden sind. Würde also die BIZ neue Zentralbank der Euro-Dollar-Währung, sind zufälligerweise wieder die gleichen Privateigentümer Haupteigentümer dieser neuen Zentralbank, die vorher auch Eigentümer der FED waren. Sie könnten dann das gleiche Spiel freier Geldausgabe nach eigenem Belieben, das sie mit dem Federal Reserve System bisher machen, wieder auf höherer Ebene - und dazu auch noch durch Währungsreform entschuldet - erneut -betreiben. Die bisherige Welt- Geldmengenvermehrung, der große Geldbetrug gehen dann in der Währungsreform unter. Ein neues System würde den alten Tätern wieder eine neue Währung in die Hände spielen und ihnen damit das neue Spiel mit der Weltwährung Euro-Dollar 20 bis 30 weitere Jahre erlauben. Die US-Großfinanz hätte also auf diesem Wege durch Geldbetrug nicht nur die Sachwerte der Welt bei sich monopolisiert - darunter so existenzwichtige Bereiche wie Saatgut, Nahrungsmittel, Wasser, Energie und Metalle, sondern darüber hinaus wiederum ein Währungsmonopol zur eigenen Bedienung, nach eigenem Belieben geschaffen - eine Geldvermehrungsmaschine wie den Dukatenesel im Märchen. Auch mit Veröffentlichung dieses Geldbetrugssystems wird kein Aufschrei durch die Welt gehen. Man wird dies als 20

23 «Verschwörungstheorie» oder als «Antiamerikanismus» oder sogar als «Antisemitismus» (Rothschild) abtun oder solche Veröffentlichungen ganz zu verhindern versuchen, denn immerhin gehören der US-Großfinanz auch wesentliche Teile der Print- und Bildschirmmedien überall in der Welt. Das Spiel zu durchschauen ist aber wichtig für Menschen, die durch dieses Spiel Verluste erleiden könnten. Wer also Finanzvermögen hat, sollte zuhören bzw. lesen. Verlierer bei dem großen Spiel der Finanzoligarchie sind solche Marktteilnehmer in der Welt, welche dem Geld zuviel Vertrauen entgegenbringen, welche immer noch glauben, dass Geld über seine bloße Tauschfunktion hinaus auch noch Wertaufbewahrungsmittel sei. Die laufende Geldentwertung der vergangenen 40 Jahre hat offenbar die Menschen nicht klug gemacht. Sie wird in den nächsten Jahren galoppieren bis zum bitteren Ende, weil sie nämlich ein einseitiger Vorteil der Täter ist. Wer also auf langfristige Werterhaltung seines Vermögens Wert legt, kann nicht in Geldwerten, nicht in Versicherungsverträgen, nicht in Renten und nicht in Bargeld bleiben, er muss in Sachwerte gehen, wie dies die Großfinanz selbst vorgemacht hat. Strategieziel des Welt-Geldbetruges Soweit von außen her erkennbar, hat die US-Großfinanz ursprünglich nur das Ziel gehabt, die US-Währung zu beherrschen und damit den US-Markt nach eigenem Willen manipulieren zu können. Diesem Ziel diente das private Zentralbanksystem FED. Als US-Präsident Kennedy ein Gesetz eingebracht hatte, dieses Privatfinanzsystem zu verstaatlichen, starb er eines plötzlichen Todes. Wer immer an diese Privatgeldmöglichkeiten der US-Großfinanz rührte, verlor dabei Vermögen oder Leben. Inzwischen aber sind die strategischen Ziele der US-Großfinanz über die nationale Dimension weit hinausgewachsen. Ihr Ziel ist das globale private Geldsystem, welches sie mit der Vorherrschaft ihres Privatdollars und seiner Durchsetzung als Hauptwährungsreserve überall in der Welt weitgehend erreicht haben und nur noch mit einer Weltwährung - Euro-Dollar - formalisieren müssen. Wenn wir also einen zweiten Missbrauch des Welt-Geldsystems zugunsten privater Großfinanzgruppen und überhaupt den Missbrauch der Geldmengenwährungen verhindern wollen, muss jede Währung vor jedem öffentlichen oder privaten Missbrauch, vor jeder Deflations- und Inflationsmanipulation gesichert werden. Das ist sicher nicht erreichbar, wenn man die Währung der privaten Großfinanz überlässt. Sie wird die Missbrauchsmöglichkeit wieder nutzen und wieder zum eigenen Vorteil mit Geldmengenvermehrung die Welt betrügen und ausbeuten. Die Erfahrungen haben aber auch gezeigt, dass die meisten Regierungen ihre Währungen ebenso missbrauchen, wenn sie die Möglichkeiten dazu haben, wenn sie also Einflussmöglichkeiten auf die Zentralbank und ihre Geldmengenpolitik haben. Es gilt also, aus den Missbräuchen der öffentlichen Hände und der privaten Großfinanz die Währungen so unabhängig zu machen, dass privater und öffentlicher Missbrauch ausgeschlossen werden. Sicher ist eine auf Gold basierende Währung nicht so leicht zu manipulieren wie eine bloße Quantitätswährung. Die Probleme jeder auf Gold basierenden Währung liegen aber in der Verfügbarkeit von Gold, nachdem die US-Großfinanz den größten Teil des Weltgoldvorrates in ihre Hände bekommen hat. Sie würde also mit jeder Art einer auf Gold basierenden Währung wiederum Gewinner und Ausbeuter werden können. Bleibt also nur die Lösung einer Quantitätswährung. Diese Quantitätswährung darf aber nicht frei, willkürlich bestimmbar bleiben, sondern muss an dem Neutralgeldziel orientiert werden. Die Geldmenge darf also nicht stärker wachsen als die Gütermenge. Aus dem monetären Sektor dürfen nicht wieder inflatorische oder deflatorische Effekte auf die Währungen und die Weltwirtschaft ausgehen. Dies ist nur mit streng neutralen und so unabhängigen Zentralbanken erreichbar, dass sie gleichsam die «vierte Gewalt» darstellen, nicht in privater Hand liegen und nicht durch Regierungen beeinflusst werden können. Das Urmodell der Deutschen Bundesbank vor ihrer Kastration in die Euro-Bank kam dieser Unabhängigkeit sehr nahe. Die kommende Währungsreform bietet eine einmalige Chance, die Täter, ihre Währungsmanipulationen und ihre Missbräuche zu brandmarken und damit eine allgemeine öffentliche Zustimmung zu einem weder von der privaten Großfinanz noch von den Regierungen mehr beeinflussbares Zentralbankensystem zu schaffen. Dies wäre eine Jahrhundertchance. Verhindert werden könnte ein unabhängiges Zentralbankensystem vor allem von der Großfinanz, welche über die ihr schon gehörende BIZ bereits die Weichen für eine neue Übernahme des nächsten Zentralbanken- und Währungssystems gestellt hat. Deshalb tut Aufklärung Not, um der Bevölkerung, Wirtschaft und Politik die Gefahr des Monopolkapitalismus nicht nur für die derzeitige Währung, sondern auch für ein neues Währungssystem aufzuzeigen. von Prof. Dr. Eberhard Hamer, Mittelstandsinstitut Hannover Quelle: Zeit Fragen vom

24 Fei Lun - Das älteste Währungssystem der Welt Es gibt inzwischen viele alternative Währungen und Ideen, wie man in Zukunft ein Währungssystem nachhaltig und dem Menschen dienlich aufbauen kann. Hier ein sehr interessanter Artikel über Feil Lun aus China. Text aus dem Newsletter von "Max News". Fei Lun - das fliegende Rad Eine Währung ohne Geld - Dezentralisiert - Jeder kreiert zinsfreien Kredit für Jedermann Gemäß Prof. KURODA Akinobu (Oriental Culture, University of Tokyo) gibt es bis heute keine ernstzunehmende akademische Arbeit - weder von Historikern noch von Ökonomen - welche erfolgreich die asiatischen Währungssysteme erforscht und verglichen hat. Nur unzureichend wurde analysiert was die treibenden Motive für die substitutiven und komplementären Währungssysteme waren. Einig sind sich alle Forscher, dass in China vor Jahren, Rinder - die Wertebasis für allen Handel darstellten. Daraus resultierte jedoch kein Tauschhandel - wie oft verkannt, sondern ein Kreditsystem. Wer Rinder, d.h. Güter hatte, war kreditwürdig. China entwickelte sich nicht vertikal sondern horizontal, über eine Vielfalt autonomer landwirtschaftlicher Märkte, mit eigenen Währungssystemen, die alle kreditbasiert funktionierten und keine Konvertierung zu komplementären Währungen vorsahen und wünschten. Es war keine Gemeinschaftswährung - sondern ein persönliches Kreditsystem - Jeder für Jeden. Über die Jahrtausende hinweg organisierten sich die unterschiedlichen Klans und Stämme zu einem Staat, der jedoch kein Kreditsystem als Währung betreiben konnte. Es war also ein coexistierendes Wertesystem angesagt, welche sich beide gegenseitig nicht ersetzten konnten. Kredit kann nun mal nie im anonymen funktionieren - sonst verkommt es zu Cash - was übrigens chinesisch ist und die staatlichen Münzen umschreibt. Dieses Kreditsystem ist bekannt als Fei Lun und geht zurück in die frühe chinesische Geschichte, als das Papier noch nicht einmal erfunden war und mit Kreide angeschrieben wurde. Jeder konnte bei jedem anschreiben lassen und durch Gegenleistungen wieder zinsfrei ausgleichen. Über die Jahrhunderte wurde das System immer weiter verfeinert. So hatte nach der Erfindung des Papiers jeder ein kleines Büchlein, in welchem die Kredite eingetragen wurden - ein System das sich bis in die heutigen Tage gehalten hat. Der Begriff,anschreiben lassen' stammt offenbar aus einer Zeit, wo auch bei uns auf Schiefertafeln Schulden angeschrieben wurden. Das System ist in fast allen asiatischen Ländern auf dem Land auch heute noch aktiv, wenn gleich die jüngeren Generationen davon nicht mehr viel halten und von den Schulen, Banken und Medien längst auf die moderne anonyme Geldform getrimmt wurden. Das triviale System ist selbst auf dem Internet bis heute kaum dokumentiert und auch Links lassen sich nur schwerlich finden. Auf einer Reise durch die tiefsten Provinzen in mehreren Ländern Südost Asiens konnten wir das System dieser Tage eingehend studieren. 555-Büchlein Das,fliegende Rad' System wird im chinesichen,fei Lun' genannt und hat ein Logo welches aus einem Speichenrad und Flügel besteht, was frei übersetzt soviel wie,frei wie ein Vogel - geschlossener Wirtschaftskreislauf - fair für alle' bedeutet. Die 5 Speichen des Rades standen für die 5 chinesischen Elemente. Man kann auch heute noch überall Büchlein kaufen, die auch als 555-Büchlein bekannt sind. 555 bedeutet im Chinesischen soviel wie 50:50 fair für beide Seiten. Die dritte 5 bedeutet absolut fair. D.h. nicht wie beim Gold wo es keine 100%ig absolute Reinheit gibt und deshalb maximal mit gestempelt ist. 555 bedeutet deshalb 100% Fairness für beide Seiten. In diese Büchlein trug man seit jeher die gewährten Kredite ein, merkt sie sich bis sie durch Rückzahlung gestrichen wurden und kreiert damit dezentralisiertes, zinsfreies Geld unter dem Volk, ohne die Banken oder den Staat einzuschalten. Es gibt das Büchlein in 5 verschiedenen Farben die jeweils einem Element zugeordnet sind: die Farben Grün, Rosa, Gelb, Braun, Blau stehen für die chinesischen Elemente Holz, Feuer, Erde, Metal, Wasser -. Die fünf chinesischen Elemente haben wenig mit Stoff und Materie zu tun. Sie entsprechen viel eher den Kräften, die zwischen und in der Materie wirken. Die Geburt ordnet im chinesische Horoskop jedem Menschen einem Element zu, welches über das eigene Verhalten und Zusammenwirken mit anderen Menschen und deren zugeordneten Elementen Auskunft gibt. D.h. die Chinesen lernen durch diese Lehre, Verhaltensmuster unterschiedlicher Menschen bewusst 22

25 kennen. Um die Wirkung der fünf Elemente für sich und den anderen Menschen richtig interpretieren zu können, darf man sein Wissen allerdings nicht nur auf die Zuordnungen einzelner Lebensbereiche beschränken. Man muss auch die Verhältnisse der fünf Elemente untereinander kennen. Grundsätzlich hält man es in der chinesischen Lehre für wichtig, dass die fünf Elemente - ähnlich wie die Prinzipien Yin und Yang ein harmonisches Gleichgewicht bilden müssen. So werden die Schuldner in unterschiedlich farbige Büchlein geschrieben was damit auch gewissermaßen die Höhe der Kreditlimite bestimmt. Jeder macht eben mit unterschiedlichen Element-Menschen unterschiedliche Rückzahlungserfahrungen. Im chinesischen Bereich konnte schon seit altersher jeder bei jedem anschreiben lassen und zahlte seine Schulden durch Gegenleistungen oder Aufrechnung. Es gab kein Fernsehen welches dem Volk täglich Mord und Totschlag präsentierte und vor jedem Menschen eine Schranke des Misstrauens aufbaute. Im Gegenteil, die Leute lernten dank Fei Lun täglich wie vertrauenswürdig alle sind und dass Verlass aufeinander ist. Es baute eine verlässliche starke Gemeinschaft. Starb der Schuldner, so war es in der Sippe üblich, ihm seine Schuld zu erlassen, indem man diese Schuldzettel aus dem Büchlein nahm und verbrannte. Starb der Gläubiger, so war es üblich diese Büchlein an die Erben zu übergeben, die vorher genau unterwiesen waren was zu tun sei. Die Regel war; auf Schuldbegleichung zu warten - erfolgte diese nicht, so ließ man sie trotzdem verfallen. Kam der Schuldner am jährlichen Todestag des Gläubigers zur Respektbezeugung bei der Familie vorbei, so wurden ihm in der Regel immer ein weiterer Teil der Schulden erlassen. Reiche Gläubiger erließen in der Regel ihren Schuldnern die Schuld und verbrannten die Schuldscheine alle. Wer trotzdem nicht mehr zur jährlichen Trauerfeier für den verstorbenen Gläubiger teilnahm, zeigte einen schlechten Charakter was ihm in der Gemeinschaft bei weiterer Kreditbeurteilung Minuspunkte einbrachte. Es galt als Verachtung des Vertrauens, welches der Gläubiger dem Schuldner entgegen gebracht hatte. Der alte Brauch, auch heute noch Papier bei der chinesischen Beerdigung mit zu verbrennen, hat seinen symbolischen Ursprung darin, dass all seine Schuld vergeben und erloschen ist. Chinesisches Geldsystem Um den Ursprung des chinesischen Geldsystems zu verstehen muss man sehr weit zurück gehen. Es wird jedoch schnell klar, dass die Wurzeln des,anschreibens' im gegenseitigen Vertrauen liegt und zu allen Zeiten in allen Völkern existierte. Bargeld in Form von Papiergeld hat seine Wurzeln in der Zeit, als China von den Mongolen beherrscht wurde, deren Anführer aus dem Khan Klan (laut Verschwörungstheoretikern) von Ashkenazis abstammten. Die Ur-Ashkenazis hingegen galten früher als friedlicher Volksstamm, welcher den durch die islamische Vertreibung der Israeliten im 7. Jahrhundert, diesen Zuflucht gab. Hier ist möglicherweise eine Verbindung, wie die Funktion von Geld in China durch westliche Geldsysteme damals durch die Khans versucht wurden - aber fehl schlugen. Der Kollaps dieser Geldsysteme erfolgt immer nach demselben Muster siehe Pharaonen, Römer, Mongolen oder der Jetztzeit - die vor lauter Dekadenz und Machtgier über das Geldsystem, das Wohl der Menschheit vergisst und an sich selbst zugrunde geht. China kannte in seiner langen Geschichte neben dem Fei Lun eine Bronzemünze mit einem Loch in der Mitte - den sogenannten,cash' von dem der englische Begriff cash abstammt. Diese Münzen waren eigentlich 'Wertmarken für Regierungsreisende' und kein Geld. Für cash konnten sie steuerlich absetzbare Leistungen vom Volk fordern, wie z.b. Übernachtung, Spesen, Verpflegung, Pferde und Transport etc. Die ältesten davon bekannten Münzen stammen aus der Qin Dynasty ( B.C.). Im Museum von Shanghai findet man aber auch Münzen aus der Periode der Han (206 B.C.-A.D. 220) und Tang (A.D ) Dynastie. Cash (Lochmünzen) - gab es in China in jeder Dynastie bis Einzig in der Sung Dynastie wurden durch die Fremdherrscher (dem jüdischen Kohn oder Khan Klan) zusätzlich Geldnoten emittiert um Gold für ihre Söldner zu beschaffen. Auch in der nachfolgenden Ming Dynastie (A.D ) wurden wieder nur bronzene Lochmünzen geprägt. (legalisierter Diebstahl) Die Löcher in der Mitte dienten in allen Zeiten, den reisenden Händlern und Regierungsbeamten diese auf Schnüre aufzuziehen, um damit ihre Spesen zu bezahlen. Einen guten Überblick über die Münzen der Dynastien zeigt dieser Link Münzen waren keinesfalls eine Währung für den Wirtschaftskreislauf, welcher zu allen Zeiten in China voll auf Fei Lun basierte. Es wäre unmöglich gewesen, den Währungsbedarf für das Wirtschaftsystem von so vielen Millionen Menschen, mit den kleinen Bronzemarken zu decken, die ansonsten materiell geringwertig waren. 23

26 China hat sich zwischen der Tang und Mitte der Sung Dynastie bevölkerungsmäßig mehr als verdreifacht und entwickelte sich nach der mongolischen Besatzung aus der Aristokratie in eine Bürokratie, um die damals rund 100 mio Einwohner systematisch auszuplündern. Als Volkswährung diente zu allen Zeiten Fei Lun - der zinsfreie Kredit, basierend auf Leistungsausgleich unter Menschen - und erforderte keine Geldemittierung durch die Herrscher. Jeder schrieb bei jedem an. Geld in der heutigen Form war nicht bekannt außer den oben erwähnten Reisemünzen. Erst die Fremdbeherrschung in der Sung Dynastie erforderte Geld im heutigen westlichen Sinn. Von Marco Polos Beschreibungen (aus dem späten 13. Jahrhundert) wissen wir wie das Geldsystem unter Kublai Khan funktionierte. Dieser stellte aus gewalkter Maulbeerbaumrinde (einer biologisch nachwachsenden Substanz ---) Geldnoten her, die mit seinem Siegel versehen waren und deren Annahmeverweigerung oder Nachahmung mit dem Tod bestraft wurde. Siehe Der Militärdienst war bis hin zur Sung Dynastie ein Tribut des Volkes an den Kaiser, in der die Klan's Kämpfer stellten. Vermutlich verloren die Chinesen deshalb, weil Kämpfer nur immer zu Spannungszeiten - untrainiert - aufgestellt wurden. Spätestens in der Sung Dynastie kamen fremde Söldner dazu, welche - wie der Name,Sold' schon besagt, Gold und Silberbezahlung forderten, weil dieses Metal auch bei Kriegsverlust in Siegerwährung getauscht werden konnte. Mit der Einführung dieses Soldes entstand eine Nachfrage nach Gold, Silber und Edelsteinen die der fremde Kaiser als Tribut von dem chinesischen Volk einforderte. Er ging laut Marco Polo der Khan regelmäßig auf die Märkte und kaufte alle Bestände mit seinem Papiergeld (gewalkter Maulbeerbaumrinde) auf. Durch Marco Polos Beschreibungen scheint gesichert, dass Papiergeld im 10. Jahrhundert mit den fremden Besatzer der Sung Dynastie eingeführt wurde. Durch den Besitz dieser Banknote - wurde gegenüber dem Anschreibesystem die Schuld anonymisiert. d.h. beim Anschreiben war der Schuldner klar bekannt. Durch die Weiterreichung der Geldnote wurde die Verschuldung anonymisiert - d.h. wie beim,schwarzer Peter ' wer immer die Note mit dem kaiserlichen Siegel bekam, konnte sich durch die Weiterreichung der Note entschulden. Fortan konnte theoretisch durch den Einzug solcher Noten als Steuer - der Wohlstand aus dem Volk abgesaugt werden, der bis dahin als Tribut durch Waren- und Arbeitsleistungen an den fremden Kaiser erfolgte. Doch dieses Steuer/Wohlstandabsaugen war nur begrenzt erfolgreich, weil die Chinesen mit Fei Lun nicht auf Geld angewiesen waren. Macht durch Geld Da das Volk aber weiterhin den Tribut durch Leistung erbrachte wird klar, dass die Emittierung von diesen Noten nur dem Aufkauf von Edelmetall, Edelsteinen und Schmuck dienten um die Machtposition der fremden Herrscher weiter auszubauen. Beim Volk kamen diese Noten ohnehin nie an. China war in der Sung und Yuan-Dynastie fremdverwaltet und die Chinesen blieben vom politischen Leben ausgeschlossen und unterlagen sozialer und politischer Diskriminierung. Sie überlebten wirtschaftlich als Staat im Staat nur durch das Fei Lun System, welches für die fremden Herrscher unsichtbar blieb. Die Selbstisolation der herrschenden Klasse führte zu deren Dekadenz und zum Zusammenbruch. Nach Jahrhunderten der Unterjochung gelang den Chinesen die Befreiung und der Neubeginn mit der Ming Dynastie, in der sich das Fei Lun System noch stärker etablierte - ein System, welches letztlich auch unter der Besatzung, den Chinesen ihre Eigenständigkeit sicherte. Mit der Befreiung wurde die Marine abgeschafft und die Armee von Unterjochung auf Verteidigung ausgerichtet. Der Ausbau der Chinesischen Mauer kostete das Land mehr Kraft als die 300 jährige Fremdbesatzung. China hatte keinen Bedarf mehr an fremden Söldnern und somit auch keinen Bedarf an Edelmetall. Als der Leistungsaustausch auch über die Grenzen des großen Landes statt fand, war es bis ins 16. Jahrhundert nicht unüblich diese Schuld auch durch Sklaven abarbeiten zu lassen. Geld im Sinn von Banknoten, war für das gemeine Volk nie von Bedeutung. Die Banknoten des Kaisers kauften zwar zu Marco Polos Zeiten regelmäßig Volksleistung wie Edelmetalle - Perlen - Schmuck - etc. auf. Dadurch floss zwar,geld' - doch nicht unters Volk, welches aber seinen Tribut immer durch Leistung bezahlte. Die Noten blieben vermutlich bei den Händlern stecken - weil,fei Lun' stärker war und keiner seine Leistungen gegen Papier tauschen wollte. Möglicherweise waren auch die Werte der Noten so hoch, dass diese,noten' vermutlich nur für die reichen Händler und deren Transaktionen in fernen Gebieten zum Schuldausgleich einen Wert hatten oder einfach an den Staat als Tribut zurück flossen. Schließlich musste der Umlauf der Noten bei Annahmeverweigerung mit der Todesstrafe erzwungen werden. Das alleine sagt schon einiges aus. Details sind keine dokumentiert, es ist aber möglich, dass die Sippe für den Annahmeverlust aufkam und damit gemeinsam ihre Steuern entrichteten. Der Staat konnte sein eigenes Geld ja nicht ablehnen. In kleinen Sippen funktioniert das Anschreibesystem nach wie vor und hielt sich überall in Südostasien bis in das 20. Jahrhundert. Das Schuldbüchlein gab es nie in Form von losen Seiten, denn das hätte dem 24

27 heutigen Bargeld entsprochen. In dem Schuldenbüchlein wurden Leistungen angeschrieben die man irgendwann in der Zukunft mit eigenem Leistungsbezug oder Rückzahlung verrechnet hat. Wären es lose Seiten gewesen hätte man sie wie Geld getauscht und dann auch in Zeiten in denen die Güter knapp waren, zu anderen Preise gegen mehr Geldscheine verrechnen können. Da es aber angeschrieben wurde, blieb der Preis jahraus jahrein immer derselbe. Es war eben ein Leistungspreis und kein Warenpreis und konnte somit nicht inflationieren. Erst nach dem 17. Jahrhundert als,auserwählte' Händler aus Europa kamen, entstanden immer mehr Warenpreise die abgeleistet werden mussten und die erzwangen dann den Sklavenhandel. D.h. Leibeigene lebten im Haus und waren bis dahin Teil der Familie die unentgeltlich arbeiteten, doch Sklaven wurden in fremde Häuser zur Abarbeitung von bezogenen Leistungen und Waren beschäftigt, ohne dass sie dort Teil der Familie mit Altersversorgungsanspruch waren. In der Ming Dynastie unter dem Fei Lun System erlebte China seinen höchsten Wohlstand. Da der Wohlstand nicht mehr durch die Fremdherrschaft abgesaugt wurde, blieb dieser im Land und stimulierte die autonomen Wirtschaftsmärkte. Die erhöhten Transaktionen in den verschiedenen Märkten verkomplizierten das Verhältnis zu den komplementären Geldsystemen. Handel Der Handel mit Europa kam nur mühsam in Gang. Zwar wollten die Europäer Güter wie Tee und Porzellan, doch hatten sie nur wenig zum handeln anzubieten das für die Chinesen begehrlich war. Erst als der Handel im 17. und 18. Jahrhundert im größeren Stil mit Übersee begann, bestanden die,auserwählten' Europäer! darauf, diesen Handel durch Silber auszugleichen. Sie lieferten nur noch westliche Waren gegen Silber. Silber hatte für China nur einen Wert zum Handel mit Japan oder Kauf von Waren aus westlichen Ländern. Für das Fei Lun war es wertlos, denn man konnte es weder Essen noch sonst verwenden. China hatte kein Silber und kannte es auch bis zur Sung Dynastie nicht. Nun lieferte es also Tee und Porzellan für Silber, mit dem es überseeische Waren importierte. Zunehmend wurde durch Silberbezahlung die Nachfrage nach Sklaven angekurbelt, weil die meist jüdischen,auserwählten' Kolonialhändler diese zum Silberabbau in Amerika benötigten. Die Silberbeschaffung war jedoch keineswegs befriedigend und so wurde der gesamte Chinahandel durch David Sassoon nach 1829 sukzessive statt Silber auf Opium umgestellt. (Siehe Beitrag (3) "Hong Kong und die Sassoon Opium Kriege") Trotzdem prägten die Chinesen eifrig Silberdollars unter der Daoguang Regentschaft (A.D ) der Qing Dynastie und münzten Silber/Kupfer Münzen unter der Guangxu Regentschaft (A.D ) der Qing Dynastie. Durch die Steigerung der Opiumsuchtnachfrage nach dem Abkommen von Nanking 1842 waren die Chinesen bereit alles zu liefern was die,auserwählten Europäer' an Waren wollten. Untereinander verrechneten die Chinesen im fernen Asien bis Ende des 20. Jahrhundert alles über das Büchlein, das moderne Anschreibeverfahren funktioniert nun via passwortgeschütztem Login und per SMS und gilt deshalb bei vielen jüngeren als modern und wird wie alle zinsfreien Systeme populärer. Ob die heutige Generation für ein zentralistisch geführtes virtuelles System vertrauenswürdig ist, mag in Anbetracht der steigenden Kriminalität - die durch den Konsumerismus angetrieben wird - bezweifelt werden. Kublai Khans Nachfolger hätte es leicht gehabt die Chinesen wirtschaftlich zu ruinieren, hätten sie einen solchen zentralen Zugang zum Fei Lun gehabt. Die Macht des Fei Lun Systems der Vergangenheit, lag in der dezentralen unsichtbaren Kreditbereitstellung durch Jedermann an Jedermann. Es erübrigte Geld und weil es voll auf Leistung basierte - und so erübrigte es auch die Steuer. Auch der Kaiser erhielt seinen Tribut durch Leistung. Jeder war bemüht, Jedermann ordentliche Leistung bereit zu stellen und diese bis zum Ausgleich zinsfrei zu stunden. Da Streithähne zunächst beide bis zur Klärung eingesperrt wurden, waren beide Seiten immer bemüht Differenzen friedlich beizulegen. Auch waren beide immer an weiterer Kreditwürdigkeit in der Gemeinschaft interessiert. In den 60 Jahren von wurde China und das Fei Lun System ruiniert, denn selbst Straßenhandel und Privatanpflanzungen wurden von den Kommunisten untersagt. Fei Lun lebte weiter in ganz Südostasien und wo immer sich die Chinesen nieder ließen. Das moderne China hingegen kreiert wieder Geld zentral. Es ist auf die westliche Geldkonzeption - jedoch ohne Grundpfand - eingeschwenkt und lässt mangels Eigentum, das Geld an Unternehmen reichlich fließen. Jedes förderungswürdige Projekt bekommt Kredit. Besonders begünstigt werden Joint Ventures bei denen ausländische Minderheitspartner mehr Geld einbringen als zur fraktionalen Geldkreierung im Westen erforderlich wäre und dazu unbezahlbares Knowhow. China war nie in seiner jährigen Geschichte 25

28 verschuldet und überholt deshalb auch heute alle westlichen Länder. Das Volk hatte jedoch unter dem Fei Lun mehr Macht und Wohlstand. Das ideale Geldsystem wäre wohl ein Kreditsystem wie Fei Lun gepaart mit dem Wechselsystem. D.h. ein persönliches Kreditsystem welches die menschliche Bindung und Verpflichtung fördert, sowie ein kommunales Kreditsystem welches gemeinnützige, förderungswürdige Investitionen ermöglicht - aber dezentral gehandhabt wird. In jedem Fall liegt die gemeinnützige Legitimation eines Systems in der Dezentralisierung der Kreditgeldkreierung statt der heutigen Schuldgeldkreierung in der Geld immer eine anonyme Verschuldung bedeutet, von der jeder immer mehr will, weil er sich dadurch nicht persönlich verschulden muss. Geld ohne Schuld ist einfach nicht möglich. Die Lösung heißt, wir brauchen kein schlechtes Geldsystem sondern ein gutes Kreditsystem. Fei Lun lässt sich übrigens sofort von jedem implementieren. Kaufen sie ab sofort möglichst nur noch Leistungen auf Gegenleistungsbasis ein. Sparen sie sich Steuern. Ein Schuldbüchlein gibt es bei jedem Schreibwarenhändler und bei Bedarf können Sie sich sogar ein original 555-Büchlein auf dem Internet beschaffen. Wo man auch das Logo des Flying Wheels sieht. Die Chinesen schafften es fast Jahre ohne Geld! Diese Tatsache ist sensationell und drum wird sie bei uns im Westen verschleiert. Lesen Sie den Artikel nochmals. Denken Sie sich hinein, alle heutigen Kredit und Bargeschäfte liefen damals über Fei Lun. Dann überlegen Sie sich, was Sie davon abhält, dieses Fei Lun auch zu übernehmen, man braucht dazu keine Organisation - jeder kann jedem sofort Kredit einräumen. Kaufen Sie nur noch dort ein wo Sie Kredit bekommen und diesen mit Leistung ausgleichen können. Wir sind zwar im Industriezeitalter durch die Arbeitsteilung oft nicht mehr in der Lage ganzheitliche Leistungen abzuliefern, doch gilt es diese Fähigkeiten wieder zu erlernen wenn wir uns aus den Abhängigkeiten befreien wollen. Leistung als ganzes macht Spass! Text aus dem Newsletter von Max News, kostenlos anzumelden unter MaxNews@Mailstar.net INITIATIVE Information - Natur - Gesellschaft A-4882 Oberwang Homepage:

29 Das Wunder von Curitiba Dies ist ein Vorzeigebeispiel für die Wirksamkeit von Komplementärwährungen. Es handelt sich hier nicht einmal um ein Tauschmittel mit Umlaufsicherung durch eine bestimmte Gebühr im Jahr. Und trotzdem hatte das im Folgenden geschilderte Projekt einfach dadurch riesigen Erfolg, dass das Ersatzgeld, das geschaffen wurde, in der Region verblieb und nicht zu den Banken verschwand, wodurch ja das Geld normalerweise irgendwohin wandert und nur in Form von Krediten wieder in Umlauf kommt. Das Beispiel zeigt schön, mit welchen einfachen Mitteln sich aushelfen lässt, wenn man nur will. Curitiba / Brasilien "Es geht hier um die Millionenstadt Curitiba, eine Provinzmetropole in Brasilien. [...] In einer für die Region typischen Entwicklung war die städtische Bevölkerung explodiert. Von Einwohnern im Jahr 1942 schnellte sie auf eine Million, als Jaime Lerner 1971 sein Amt [als Bürgermeister] antrat. [...] Eines der Probleme, die Lerner am meisten Kopfzerbrechen bereiteten, war der Müll. Die Fahrzeuge der städtischen Müllabfuhr kamen nämlich nicht einmal bis in die Favelas, weil die Straßen dort nicht breit genug waren. Daher türmte sich der Müll in den Elendsvierteln zu riesigen Bergen auf, die bald genug von allerhand Nagetieren besiedelt wurden, was zum Ausbruch zahlreicher Krankheiten führte. Ein unhaltbarer Zustand. Da Lerner und sein Team nicht genug Mittel für "normale" Lösungen hatten, was bedeutet hätte, dass die ganze Gegend planiert und anschließend durch Straßen erschlossen würde, mussten sie kreativ werden. Sie stellten am Rand der Favelas riesige Müllcontainer auf. Sie trugen Schilder mit der Aufschrift "Glas", "Papier", "Plastik", "Biomüll" usw. Für all jene, die nicht lesen konnten, wurde ein Farbsystem erfunden. Jeder, der seinen Müll vorsortiert dort abgab, bekam einen Freifahrtschein für den Bus. Für die Mülltrennung in den Schulen gab es Schreibhefte. Bald waren die Blechhüttenstraßen blitzsauber, weil zu jeder Tageszeit tausende von Kindern dort patroullierten und den Müll einsammelten. Sie lernten sogar, die verschiedenen Plastiktypen zu unterscheiden. Und die Eltern fuhren mit dem Bus in die Stadt zur Arbeit. Unserer Ansicht nach schuf Jaime Lerner damit "Curitiba-Geld". Seine Busfahrscheine sind eine Art der Komplementärwährung.[...] Über 70 Prozent der Haushalte in Curitiba nehmen an diesem Programm teil. Allein die etwa sechzig ärmeren Viertel tauschen zirka Tonnen Müll gegen fast eine Million Fahrscheine und um ca Tonnen Nahrungsmittel ein. Innerhalb von etwa drei Jahren liefern mehr als hundert Schulen 200 Tonnen Müll ab und beziehen dafür 1,9 Millionen Schreibhefte für ihre weniger begüterten Schüler. Das Recycling des ganzen Papiers entspricht der Rettung von täglich 1200 Bäumen. Dabei war Lerner keineswegs von dem Wunsch beseelt, eine Komplementärwährung zu schaffen. [...] Doch was als Programm der Müllbeseitigung und Gesunderhaltung der Bevölkerung begann, führte schließlich zu einer effektiven Lösung des Transportproblems sowie zur Senkung der Arbeitslosigkeit. [...] Die ökonomischen Auswirkungen dieses Systems lassen sich auch in Zahlen fassen. Das Durchschnittseinkommen lag in Curitiba 3,3-mal so hoch wie im Rest Brasiliens. Das Realeinkommen liegt allerdings noch um etwa 30 Prozent höher (das heißt in etwa das Fünffache des Mindestlohns). Diese Differenz von 30 Prozent ergibt sich aus dem Einkommen, das nicht in Standardwährung ausgezahlt wurde, sondern zum Beispiel in Nahrungsmitteln. Curitiba verfügt über das dichteste soziale Netz im ganzen Land und über Kultur- und Bildungsprogramme von einzigartiger Vielfalt. Und trotzdem zahlten Curitibaner keinen Centavo mehr Steuern als der Rest Brasiliens. 27

30 Sogar auf makroökonomischer Ebene war mittlerweile klar, dass in Curitiba ungewöhnliche Dinge vor sich gingen. Zwischen 1975 und 1995 wuchs das Bruttosozialprodukt pro Kopf in Curitiba um 75 Prozent schneller als im ganzen Land. Und dieser Unterschied blieb bestehen: Zwischen 1993 und 1995 legte das standartdisierte Bruttosozialprodukt Curitibas [...] um 70 Prozent stärker zu als das Brasiliens. ([Fußnote hierzu:] Die Daten für den Zeitraum zwischen 1993 bis 1995 stammen aus: Industria, Comercio e Turismo Gestao Rafael Creca vom Dezember 1996.) Wir erfuhren im Januar 2004, dass die Vorteile, in Curitiba zu leben, dazu geführt haben, dass die Stadt innerhalb der letzten Jahre ihre Einwohnerzahl noch einmal mehr als verdoppelt hat. Da dieser Zuwachs in den Favelas jedoch außerhalb der Stadtgrenzen stattfindet und damit auch außerhalb des Einflussbereiches der Stadtverwaltung lieg, sind die legalen Interventionsmöglichkeiten der Stadtverwaltung eingeschränkt, und dadurch sind die Erfolgsrezepte der achtziger und neunziger Jahre hier nicht so leicht wiederholbar." Kennedy, Margrit/ Litaer, Bernd: Regionalwährungen. Neue Wege zu nachhaltigem Wohlstand. München S. 46 ff. Quelle: INITIATIVE Information - Natur - Gesellschaft A-4882 Oberwang Mail: info@initiative.cc Homepage: Die Entthronung des Geldes Eine Übersicht über das Leben und Werk des Sozialreformers Silvio Gesell Silvio Gesell ( ) sammelte Erfahrungen in wirtschaftlichen Krisen in Argentinien und suchte Auswege aus Arbeitslosigkeit, Inflation & Deflation sowie aus ungerechten Verteilungsverhältnissen. Reformen des Geldwesens und des Bodenrechts bildeten den Kern seiner Alternative zu Kapitalismus und Kommunismus. Aus Anlass von Silvio Gesells 150. Geburtstag am 17.März 2012 soll in diesem Vortrag ein Überblick über sein Leben und Werk gegeben werden. Der Vortrag soll auch zu Fragen anregen, was eine Weiterentwicklung von Gesells Denkansätzen zur Überwindung der gegenwärtigen Krisen auf den internationalen Finanz-, Immobilien- und Rohstoffmärkten beitragen könnte. 28

31 Regional Currencies in Germany: the Chiemgauer by Anthony Migchels on February 2, 2012 In our series analyzing different monetary systems, we continue in Germany, where dozens of privately operated Regional Currencies circulate. The most important one is the Chiemgauer, turning over more than 5 million per year and growing at a rate of 100% per annum. It circulates in Rosenheim, Southern Germany, only 30 miles away from Wörgl, where Mayor Unterguggenberger launched his legendary Freigeld experiment almost 80 years ago. The Regio Geld movement began after the introduction of the Euro. A reaction to the loss of the D-Mark that had served Germany relatively well since the Second World War. Germany enjoys an elevated awareness of monetary matters as a result of the horrible lessons of first the Weimar hyperinflation, then the excruciating deflation of the Great Depression, followed by Hitler s interest-free economy. The basic rationale for the German regional currencies is to combat capital scarcity and capital costs. Let s first analyze the Chiemgauer s monetary architecture, and then see how it helps to alleviate these problems. The Chiemgauer s design 1 Chiemgauer = 1 Euro. Participants must accept Chiemgauer at this value. Basically this means that the Chiemgauer uses the Euro s Unit of Account function. This is practical, because it avoids daily changing prices in Chiemgauer and allows price transparency for its users. Most complementary currencies, currencies circulating beside a dominant national unit, operate in this way. The downside is also clear: it imports Euro s rising prices and leaves it vulnerable to Euro s instability. However, these risks should not be overestimated: another unit of account can be used if Euro s problems become acute. The Chiemgauer is a Euro backed unit and convertible to Euro. Firms and consumers can buy a Chiemgauer for 1 Euro of which 3 cents go to a local charity of the consumer s choice. This is the basic incentive for individuals to pay with Chiemgauer instead of Euro. A further 2 cents are for the issuing organization to cover its costs. Rosenheim Alps, home of the Chiemgauer When a firm wants to convert a Chiemgauer back into Euro, it receives 95 cents. This is to motivate local firms to pay their suppliers with Chiemgauer, and thus keep the money in the local economy. Chiemgauer uses a demurrage: basically a tax on holding money. A Chiemgauer expires every three months. The one holding the note when it expires must pay 2% of the nominal value of the note to reactivate it. This is Silvio Gesell s invention and it was also the secret of the Wörgl. By diminishing the store of value function in this way, its means of exchange function is enhanced. As a result the Chiemgauer circulates about 2,5 times faster than Euro, meaning less money is required to finance the same economic activity. Chiemgauer history and development Christian Gelleri, an economics teacher, created the Chiemgauer with his students in It faced a difficult start, with only a handful of firms willing to join the experiment. But it quickly gained traction. Chiemgauer is now accepted by over 600 businesses in the Rosenheim district, with about inhabitants. It turns over more than 5 million Chiemgauer per year. Although this is only 0,2% of 29

32 Rosenheim s economy, the Chiemgauer s turnover is growing at a whopping 100% per year. This means it will take only a few more years before it will become a major asset to the local economy. Gelleri is not shy in his ambitions: he expects the Chiemgauer to eventually finance about 50% of the regional economy. More is impossible, because taxation and international trade will continue to rely on euro. But it is clear that when this ambition materializes, it will raise many eyebrows and would imply a major assault on the Money Power s currency monopoly. Gelleri has managed to provide the Chiemgauer with a solid footing in the community. By engaging local charities, who have a clear incentive to work with the Chiemgauer because of the 3% they get when people buy it, he has created a strong network of organizations promoting his unit. He has also managed to enlist a local bank, the anthroposophical GLS bank. Germany has a relatively decentralized banking system, where Landes Banken have close relations with small and medium sized businesses. This is one of the key factors behind Germany s post war economic success. The cooperation with GLS bank is important, because Euro backed and convertible units are only legal when they are restricted to paper notes. To allow bank accounts for the currency, a banking license is required. And to challenge Euro in the business world without a solid system of bank accounts is unthinkable in this era of internet and automated adminstration. Added value So why is the Chiemgauer important? In the first place it is another clear example of a privately operated currency, without State backing. It proves a means of exchange can be completely paper based without State coercion. Money is anything that is agreed upon as a means of exchange. No coercion is necessary if the paper adds value for market players. Regional Currencies are important. If anything, the Euro crisis has made clear that monopoly currencies circulating in vast area s like Europe, but also the United States, leads to imbalances between more and less competitive regions. The less competitive regions have a negative balance of payments, resulting in deflationary pressures in the local economy. Chiemgauer cannot be used outside the Rosenheim region and thus stops the leaking away of capital. It alleviates the pressures of capital scarcity and makes the region less vulnerable to international instability. Chiemgauer also addresses cost for capital: because it circulates 2,5 times quicker, the same amount of economic activity can be realized with only 40% of the money, implying 60% lower cost for capital (interest) for the community. Limitations The Chiemgauer s key limitation is that it cannot provide interest-free credit. It is a Euro backed unit, not Mutual Credit. Chiemgauer does offer credit, which is a breakthrough in itself and quite uncommon for the time being, but it is priced at 7% per year. However, this limitation is partly offset by it s much faster circulation. Conclusion The Chiemgauer is a great success. One can survive for months on end in Rosenheim without spending one Euro. It leads the way for Regional Currencies worldwide. It proves that dedicated people can create cheap and abundant capital, notwithstanding annoying legal limitations. Chiemgauer is a wonderful inspiration in humanity s struggle against the Money Power. Chiemgauer in the MSM: The Guardian December 2011 The Telegraph January 2007 The American Berkshares are fully comparable to Chiemgauer

33 How about the Lectro? by Anthony Migchels on January 27, 2012 People doing some independent thinking on currency often at some point come up with the idea of using energy as backing. It is easy to see why: energy is probably our most important resource and intuitively it seems attractive to use it as currency. But does it serve the goals of Monetary Reform? As a monetary architect I ve spent many hours discussing monetary innovations with hundreds of people. The notion of energy backed currency pops up often and it is easy to see why: energy is probably our most important resource and intuitively it seems attractive to use it as currency. Mike Rivero s Lectro is a case in point, so let s have a look at it and analyze its pro s and con s. It s a simple idea. One Lectro is redeemable for 1kWh of energy. Everybody supplying the grid with 1kWh will get a note worth 1 Lectro. Rivero states the following: 1. There is no central issuing authority. Every home can have solar panels generating power to the grid, which is redeemable in Lectro notes. 2. Because power is now the actual monetary system, this approach encourages efficient (and with the proper tax penalties for pollution) clean power generation as well as conservation at the consumer and factory levels. 3. Nobody can short the money supply because everyone can create their own power and monetize it through the treasury. Runaway inflation is impossible because all the coins and certificates in circulation are tied to the available power grid. As power is created, coins and certificates flow into circulation. As power is used, the coins and certificates are taken out of circulation. 4. In the long term, creation of an energy-based money system will smooth the transition from a human-labor to machine-labor society. At present, human labor precedes all capital, payable in a monetary system that pays primarily for human labor. In switching to a monetary system that pays for machine based power production, we evolve towards a society where machines become the primary creators of capital, and all humans shift towards the demand side of the economy. Instead of creating poverty, the push towards automation creates more wealth. To evaluate the Lectro, let s first recap the Goals of Monetary Reform: 1. To end the control of the Money Supply by the Money Power and bring it back to where it belongs: the individuals forming the Commonwealth. 2. To decimate cost for capital. We are Interest Slaves. Interest is per definition a wealth transfer from poor to rich, so our Money Supply must be interest-free. 3. To allow equitable access to all. As opposed to the current situation, where the Money Power only finances those it owns or wants to own and starves the rest from credit. 4. To have a stable money supply. It should never deflate faster than the economy and if it inflates, it at least should be clear that the means of exchange is not hoarded ( saved ). So does the Lectro help us achieve these goals? It transpires it does not. At this point energy is produced by strongly centralized Transnationals. Big Oil and the Nuclear Industry. These industries are tightly controlled by the Money Power, so the Lectro would not end control of the Money Supply by the Money Power. Big Oil and its sisters would become the new banks. As a result, with the Lectro we can forget about interest free credit: the Money Power will continue to use its control of the Money Supply to rape us with extortionist interest rates. However, it most probably would allow an attack on the Money Power s control, because it would be very lucrative for individuals and corporations to start generating energy. It would create a massive innovation boom, although this innovation would also be fiercely combated by the Money Power and of course Government, which is controlled by the Money Power. 31

34 This is where a serious weakness in the Lectro comes to the fore. Mike states: Because power is now the actual monetary system, this approach encourages efficient (and with the proper tax penalties for pollution) clean power generation as well as conservation at the consumer and factory levels. The catch is: with the proper tax penalties for pollution. This will be used by the Money Power to have its scientists prove that her energy is very clean, while decentralized energy is very bad for the environment. The Money Power will make the Government distort the market with these taxes. Also it does not provide a stable volume of the money supply. It would be very easy to manipulate. The main threat is runaway inflation as a massive boom in energy production takes off. When production goes up, prices go down. So the currency would be depreciating and asset prices would start to rise. Also, if the Money Power would maintain control of the volume by managing to keep Big Oil and Nuclear Energy in charge and preventing large scale decentralized production, it could easily create a boom/bust cycle. After all, they have no problems creating a Peak Oil phenomenon. This would mean deflation when the Lectro is our money. Conclusion We need to keep the eye on the ball: who is in control of the money supply? The Lectro does not provide a satisfactory answer to that question. In its early stages the Money Power would firmly control it and although the Lectro would allow a reaction through decentralized production of energy, it is far from certain that this would lead to free energy. After all: there is every incentive today to create ample energy, but it is not forthcoming. However, the main issue is that there are better solutions already available: Mutual Credit can provide interest free money, completely free from control from the Money Power or even Government. Social Credit and Public Banking are two other systems serving the goals of monetary reform. 32

35 Ellen Brown s Public Banking by Anthony Migchels on February 2, 2012 Ellen Brown is famous for her brilliant book Web of Debt. But she has not stopped there. Her Public Banking initiative is a direct assault on the Money Power s control of the money supply. Her approach is fully in the Populist spirit and although it does not solve all problems, it is eminently practical and ready for immediate implementation. The idea couldn t be more simple: American States and Counties can open banks for themselves, capitalize them with taxpayer money and finance both the State and businesses with interest free (or low interest rate) credit. This saves them massive amounts of interest. It also secures both Government and the Commonwealth of continued financing, making them independent from unstable and often unwilling international financial markets. The little interest that is raked in by Public Banks is used to finance the bank s operations and thus it is spent directly back into the community. In this way there is no drain of purchasing power for the community, which is a major problem in our current system. Clearly, society s independence from punitive monopoly interest rates by the International (Central) Banking Cartel is a great boon to society. Credit is the modern way of creating money. Interest free credit is superior to debt free money in many respects. It is easier to take out of circulation, because the debt will be payed off. Credit can be given out several times, debt free money just keeps on circulating. A flexible money supply is in many ways attractive. The key point to understand is, that the problem is not debt, it s interest. So Public Banking addresses both interest slavery and lack of access to capital. To boot, it decentralizes power from tightly controlled international financial power to local government, which is much closer to the population. Another major advantage is that its main points are easy to communicate because they fully fit within existing paradigms. It can be immediately implemented by any State, which is especially important in this time of crisis. Of course there are limitations too. But that is only natural and unavoidable considering the vast scope of such a thing as a monetary system. Public Banking does not address the insanity of Fractional Reserve Banking. It does solve the Interest issue associated with it and that is of course by far the most important thing. But FRB is a very inefficient, expensive, unstable and fundamentally unsound way of creating credit. Eventually it will have to go. Another issue is that there is a risk that Governments would abuse easily available credit, creating inflationary pressures. It must be said though, that an interest bearing money supply like we have today is inherently inflationary, because not only the principal, but also the interest to payed must be created. Otherwise people would have to go bust, because there is not enough money to pay off all the debt + the interest. This is a key reason that our monetary system is so unstable: because the debt must grow eternally, the interest payed over it must also become more and more. This is why we must have economic growth, or face declining income. But it is easy to see it is unsustainable: the exponential growth can go only so far before the numbers become astronomical. These pressures would not be a part of Public Banking so risk of inflation is limited. All in all Public Banking is an amazingly powerful concept. It clearly decentralizes financial power to local and regional communities. It eats away at the horrible interest drain to the Plutocracy. It prevents deflation and the turmoil associated with that criminal enterprise. It is available now to communities everywhere in the United States and all it needs is the support of the people to implement this wonderful scheme. More information on the Public Banking Institute 33

36 The Goal of Monetary Reform by Anthony Migchels on January 4, 2012 The Goal of Monetary Reform is to liberate all of the slavery to the Money Power. Because all are enslaved to it. Even those we know as Billionaires. Certainly, these people are high lieutenants, but even they are financially controlled by the small Plutocracy and pay interest to them. Albeit less then they are allowed to rob from those lower in the food chain. Yes, behind the Money Power there is an even more nefarious and universal Adversary. It has been given many names. Every man who sees it, sees different aspects of it. But it must be understood that the Adversary s Earthly Kingdom is impossible without its financial and economic domination through the Money Power. It is this understanding that leads us to the study of the monetary. The Money Power s greatest means of enslavement is its monopolistic control over the money supplies of every nation on earth. Although the degree of control differs per nation, it must be understood that money today is one interlocked system. This control over the money supply is abused in many ways, amounting to a horrific ongoing wealth transfer, eternally keeping all of mankind in economic bondage. The three most blatant tools of plunder the Money Power acquires through control of the money supply are interest, the manipulation of the volume of money, resulting in the boom/bust cycle and the ability to finance those they own or want to own and starve the rest. The latter option allows them to control also the major cartels that dominate the main industries. Energy, Allopathy, Food, Telecommunications, Weapons, Automotive Industry etc. Any meaningful reform must address first and foremost usury and the business cycle. Providing cheap, stable and abundant money to normal people will destroy the cartels also. The main spheres of attention in Monetary Reform are these: 1. Government Level Currently Governments create a currency monopoly with legal tender laws and then hands over this monopoly to a private central banking cartel, destroying us with interest. Interest amounts to a loss of wealth for the poorest 80% of anywhere between 5 to 10 trillion dollars per year. This must be resisted. Public Banking, Mathematically Perfected Economy, Social Credit, Mutual Credit and even the inferior Greenback are important models for this. None of these models should be idealized. They are among the best we have now, certainly good enough to implement now, but none are complete and all need further development. Fractional Reserve Banking must be abolished. Credit can be created with extreme ease, not needing capitalization, and close to zero cost through what is known as Mutual Credit. While providing interest free currency itself and never allowing a private monopoly, Government must end Legal Tender Laws, allowing competition from free market currencies. Government units have serious intrinsic limitations when offered as a monopoly. 2. In the Market Privately controlled interest free currencies, designed to be fully functional high powered mediums of exchange, should be used, developed and promoted. They should compete directly with Dollar/Euro/Yen. We cannot wait for Government to mend its ways. And a Government monopoly is probably unhealthy as it is. There is enormous scope for regional currencies and international currencies via the internet. The technology and concepts are being developed as we speak, but need far higher priority. 3. Money is a means of exchange, not a store of value A clear distinction must be made between means of exchange and store of value. A depreciating, interest free credit based currency should not be considered a store of value! The middle classes should be encouraged to quit hoarding the means of exchange and find other ways of maintaining wealth for future use. This would spare them the damage through inflation even if nothing else changes. There are many, many practical, vastly superior and immediately available alternatives to hoarding cash 4. Decentralization of monetary power People should have access to several currencies always. So that they cannot be destroyed by the implosion or exploitation of monopoly currency. These currencies express identity on other levels than just national. The State is not the Commonwealth! Commonwealths exist on many different levels. 34

37 Continuing exposure of- and resistance against the Money Power s agenda of World Currency and World Government. 5. The education of the public about monetary matters. Initiating debate on the problems and options available. Facilitating dialogue between different schools of monetary thought, to recognize their strengths and weaknesses and work towards a Grand Unified Theory of the Monetary. The resistance against faux economics, typically ignoring the problems of interest, whether Austrian Economics, Keynesianism, Monetarism, Communism or any other paradigm supporting the Money Power s agenda. This is a spiritual conflict first and foremost. On the material plane the Money Power is the main enemy. Monetary reform is the key. Disconnecting from the System by Anthony Migchels on March 28, 2010 We have had plenty of time and pleasure exposing the Illuminati/Banker/B nai B rith/freemason conspiracy. But wallowing in spooky stories of MKUltra, Fractional Reserve Banking, Satanism and what have you does indeed invite depression. Ed Griffin rightly said something to the effect of scaring people to death with all these stories creates apathy, talking solutions creates action. And Don Bradley is absolutely correct that we need individual action. Maybe small organizations by determined individuals. But we need to understand very clearly, that our self declared masters hope to get us into a fight. Fighting is what they are good at. They relish the blood sacrifices for their fallen angel. They enjoy the fear and pain that it brings. They have been preparing for this fight for decades, if not centuries. They are ready for it and an open battle they will win without a shadow of a doubt. Edward Gibbon stated: the tyrant of a single town, or a small district, would soon discover that an hundred armed followers were a weak defence against ten thousand peasants or citizens; but an hundred thousand well-disciplined soldiers will command, with despotic sway, ten millions of subjects. But the solution to our predicament is quite simple. One only needs to understand that their incredible power is based on our cooperation. It is dependent on it. We despise the system, but let s face it: we are working with it. Most of us are trying to get their little share of the goodies our masters throw us. Disconnecting from the System But the Illuminati fear only one thing: non-cooperation. We are in total control of our fate and we can quickly make this NWO nightmare go away by taking just a few simple steps. I ll propose four, which I believe are key and are easy to achieve, but there are more and will leave it to the intelligence of all out there to be creative on this one. 1. Take immediate control of your health Health is not the absence of disease. Creating vibrant health is one of the major opportunities for everybody in this lifetime. Health is not acquired by visiting doctors. Far from it. Iatrogenic disease is the number one cause of death in the US. In ,936 people died by Allopathy. Only 553,251 died of cancer, but you must realize that many of those actually died of the chemotherapy, radiation and operations they took. Did you know there are only five known instances of dramatic decrease in mortality rates in communities worldwide? You know what these instances had in common? There was a doctor s strike. After they resumed their jobs, mortality rates quickly got back to their former level. How do you create good health? There are three major items: finding spiritual peace, a wholesome diet and the avoidance of toxins. Easier said than done, but for most people even a few steps in this direction would quickly result in profound effects. Educate yourself. Build a network of natural healers. Discuss health with your friends and family. Avoid doctors and their bizarre concoctions. Realize that the word Pharmacy is 35

38 etymologically linked to the ancient Greek word Pharmakopeia, meaning sorcery. Don t put your health in the hands of others, but find your own resources. 2. Take your money out of the bank. We know about Fractional Reserve Banking. We know that our savings are multiplied by at least 10 and than lent out at interest rates of five to ten percent. If you take 100,000 out of the bank, you take away up to 100,000 income for the bank. Take your money out of the bank NOW. Buy some silver coins, pay off debt or your mortgage. Invest it in local enterprises so that the money is doing some good work. Better yet, start looking for local currencies to pay with. Defeat usury! It not only protects your wealth (because in the next round of insolvencies, which is expected shortly, savers will have to bleed too, they can t expect the taxpayer to compensate them endlessly), but also destroy that vampire squid we call Banking. We know we are dealing with a Central Banking cartel, so why are we putting our money there? 3. Avoid Multinationals By saving a dime at WalMart, you are allowing a dollar to get out of your regional economy. You are backstabbing your neighbor. Go shop at his or her business. They can invest the money back into your community, in stead of sucking the community dry with Chinese Slave Labor. Saving a dime there will have your kids end up begging for a little job there. Shopping at your neighbor will allow a thriving local community with far better economic opportunities for yourself. Think a little longer term and don t whine about the short term loss. Buying locally is an investment that is absolutely sure to pay off in the longer term. They are luring you with a little discount. Don t be a fool falling for it. Avoiding getting your gas at Exxon is difficult, but it is good to realize you are sponsoring some of the main sponsors of the Iraqi Genocide and coming World War 3 starting against Iran. 4. Don t vote, don t write your congressman and don t sign petitions. You know what you are showing them when you write them? That you are a good little serf pleading with his master. Everybody today is gloating about the news that millions of whites are deserting the Democrats. What fools that they were there to begin with. Where are they going now? Back to these Republican Neo Con bastards? Don t vote. Show them you do not recognize their system. Show them you know voting is empowering them. Don t threaten them. It is just giving them an excuse to implement their Patriot Act Police State. These people have very fragile ego s. The one thing they hate is being ignored. Conclusion Nobody is expected to change his or her lifestyle over night. But every little step in the right direction helps. Every step is one shackle less wearing you down. Every step is one nail in their coffin. Don t talk about it. Do it. Live by example and know that our Lord sees what others do not. This article was written for and can be found here. The story was also published on argusoog.org, go there for a dutch translation 36

39 Wie können Komplementäre Währungen helfen eine Wirtschaft zu erneuern? Kann Dienstag, 20. Mai 2014 Die RegioMark an Rhein und Mosel Hübsche gemalte regionale Motive schmücken die RegioMark-Scheine Immer mehr Kunden benutzen das regionale Zahlungsmittel wir nehmen RegioMark RheinMosel so steht es an den Schaufenstern der Betriebe, die seit dem 1. Februar dieses regionale Zahlungsmittel annehmen. Bisher sind es in unserer Region 57 Geschäftsstellen, und weitere haben ihre Teilnahme bereits angekündigt. Die Betriebe sind Mitglieder des Regioverein Koblenz e.v. Verein für nachhaltiges Wirtschaften, der das gesamte Projekt organisiert und verwaltet. Die Firmen haben alle ihren Sitz in der Region, so dass das eingenommene Regiogeld auch wieder hier weitergegeben wird. Viele dieser Betriebe spüren die starke Konkurrenz der großen Konzerne und des Internets. Hier bildet das regionale Zahlungsmittel ein Instrument, um den Stellenwert des regionalen Einkaufs bewusst zu machen. Individualität, Vertrauen, Fachkompetenz und kurze Wege sollten den Kunden wichtiger sein als Schäpchenjagd und Geiz ist geil. Die RegioMark ist eurogedeckt. Die Scheine gibt es in den Werten 1, 2, 5, 10 und 20. Ein Rabattvorteil ist nicht mit der RegioMark verbunden, jedoch werden Projekte gemeinnütziger Initiativen oder Vereine unterstützt, die diese beim Regioverein angemeldet haben. Finanziert werden diese Projekte durch die teilnehmenden Unternehmen, die beim Rücktausch einen 5%igen Förderbeitrag zahlen. Die Projektförderung wird in RegioMark ausgezahlt und somit in teilnehmenden Betrieben wieder ausgegeben. Wer RegioMark akzeptiert, signalisiert, dass ihm regionale Produkte und soziales Engagement wichtig sind. Kunden und regionale Unternehmer bilden über die RegioMark ein Netzwerk des miteinander Wirtschaftens. Es entstehen regionale Kreisläufe, die von wechselseitiger Wertschätzung getragen werden. Text und Foto: Walter Grambusch Legiastraße Koblenz Tel.:

40 Werner Onken: Modellversuche mit sozialpflichtigem Boden und Geld Lütjenburg: Fachverlag für Sozialökonomie, 1997 ISBN (Seite 35-66) Schwanenkirchen, Wörgl und andere Freigeldexperimente Übersicht 1 Selbsthilfe-Aktionen zur Überwindung der Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre 2 Der geistige Hintergrund 3 Die Reihenfolge praktischer Freigeldexperimente 3.1 Die Wära-Tauschgesellschaft und der lokale Wirtschaftsaufschwung in Schwanenkirchen 3.2 Die Nothilfe-Aktion der Gemeinde Wörgl und ihre internationale Ausstrahlung auf die Schweiz auf Frankreich auf Spanien und auf die Vereinigten Staaten von Amerika 3.7 Späte Nachzügler in Frankreich und Brasilien 4 Die Bedeutung wirtschaftlicher Experimente für Gegenwart und Zukunft Anmerkungen Kapitel 1: Selbsthilfe-Aktionen zur Überwindung der Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre Große, vom Humanismus und der Aufklärung genährte Hoffnungen auf ein menschliches Leben in Freiheit standen am Beginn der Neuzeit. Der moderne Kapitalismus hat sie jedoch nicht erfüllen können. Wie ein Schatten begleitete seine Entwicklung deshalb eine Vielzahl von sozialen Bewegungen, die das kapitalistische Wirtschaftssystem entweder umgestalten oder wieder ganz abschaffen wollten. Die sozialen Bewegungen brachten meistens Vorstellungen hervor, wie das bestehende Wirtschaftssystem als Ganzes auf dem Wege der Reform oder Revolution verändert werden könnte. Daneben hat es jedoch aufgrund fehlender Aussichten auf die parlamentarische Durchsetzung von Reformen oder enttäuschender Ergebnisse von Revolutionen immer auch Bestrebungen gegeben, in kleinerem Rahmen zeichenhaft zu handeln, mit anderen Lebensformen zu experimentieren und kleine Modelle als Keime einer besseren Welt zu schaffen. So versuchte zum Beispiel der englische Frühsozialist Robert Owen, seine Vorstellungen in seiner Mustersiedlung "New Harmony" zu verwirklichen. Von dem Franzosen Cabet und anderen frühen Kommunisten sind Initiativen zur Gründung gütergemeinschaftlicher Kolonien ausgegangen, die jedoch allesamt wieder auseinandergefallen sind. Gegen Ende des letzten Jahrhunderts trat der Liberalsozialist Franz Oppenheimer fiir die Idee der Siedlungsgenossenschaft ein, von der später starke Impulse auf die israelische Kibbuz-Bewegung ausgegangen sind. Und der freiheitliche Sozialist und Kulturphilosoph Gustav Landauer entwickelte die Vorstellung einer Föderation von verschiedenen autonomen und untereinander in Gerechtigkeit tauschenden Wirtschaftsgemeinden. In der Zeit der großen Weltwirtschaftskrise hat es noch eine weitere Form solcher sozialreformerischen Experimente gegeben, die der Erprobung eines neuartigen Geldes galten. Sie stellten zugleich auch regelrechte Selbsthilfe-Aktionen zur Überwindung der Wirtschaftskrise dar. Anders als ihre zahlreichen Vorläufer konnten diese Experimente schon bald nach ihrem Beginn spektakuläre Achtungs- erfolge erzielen und in der internationalen Presse ein großes Aufsehen erregen. Sie wurden aber nach einer gewissen Zeit wieder verboten und gerieten dann während des zweiten Weltkriegs und des darauffolgenden Wirtschaftswunders nahezu in Vergessenheit. Kapitel 2: Der geistige Hintergrund Ebenso wie die zahlreichen früheren ökonomischen Experimente hatten auch die Versuche mit einem anderen Geld einen geistigen Hintergrund. Er bestand aus den Theorien des deutsch-argentinischen Kaufmanns und Sozialreformers Silvio Gesell. (1) Auch dessen zentrales Anliegen war es, die Fehlentwicklung des klassischen Liberalismus zum Kapitalismus zu korrigieren. Gesell wollte sowohl die Konzentration von Produktionsmitteln als auch die Anfälligkeit der Wirtschaft für Krisen mit Kaufkraftschwankungen und Arbeitslosigkeit überwinden. Er trat jedoch im Gegensatz zu den Theoretikern 38

41 anderer sozialer Bewegungen nicht für staatliche Eingriffe in den Markt oder gar für eine Abschaffung des Marktes ein die in vielen Ländern mittlerweile zu Misserfolgen geführt hat. Stattdessen schlug Gesell ordnungspolitische Reformen des geltenden Bodenrechts und des bestehenden Geldwesens als Wege zur Herstellung einer nachkapitalistischen, von jeglichen Mono- polen befreiten Marktwirtschaft vor. Durch eigene Erfahrungen mit einer krisenhaften Zerrüttung der Währung, die Gesell während seiner praktischen Tätigkeit in Argentinien gesammelt hatte, fand er die Bestätigung für die alte, zu seiner Zeit aber nicht anerkannte Quantitätstheorie des Geldes; ihr zufolge gibt es einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen der Geldmenge und dem durchschnittlichen Preisniveau, d. h. der Kaufkraft des Geldes. Wenn inflationäre und deflationäre Kaufkraftschwankungen sowie Unterbeschäftigung vermieden und eine stabile krisenfreie Wirtschaft geschaffen werden sollen, müsse die Menge des in Verkehr gegebenen Geldes laufend an das sich verändernde Volumen der Güter und Dienste angepasst werden. Gesell verfeinerte die Quantitätstheorie aber noch, indem er auch den tatsächlichen Umlauf des Geldes sicher- gestellt wissen wollte. Die Störungen des Wirtschaftslebens durch die spekulative Hortung von Geld wollte er auf folgende Weise verhindern: In regelmäßigen Zeitabständen sollten die Geldscheine mit gebührenpflichtigen Marken beklebt werden, d. h. die längere Haltung von Geld sollte genauso wie die Lagerhaltung von Waren gewissen Kosten unterliegen. Keynes sprach später in seinen Untersuchungen über die Transaktions-, Vorsichts- und Spekulationskasse von künstlichen "Durchhaltekosten", die den Liquiditätsvorteil des Geldes neutralisieren sollten. Diesen Kosten der den Wirtschaftskreislauf störenden Geldhaltung sollte man ausweichen können, indem man sein Geld zügig wieder in den Kreislauf weitergibt - entweder in Form von Ausgaben für Konsumgüter oder auf dem Wege von Spareinlagen bei Banken, die diese für Investitionszwecke weiterverleihen. Gesell erwartete, dass die Menschen unter solchen Umständen bemüht sein würden, die Haltung von Geld auf ein unumgängliches Minimum zu begrenzen, und dass sie damit die Hortung ihrer Zahlungsmittel zu ihrem eigenen Vorteil unterlassen. In der "Strafgebühr" für gehortetes Geld erblickte er eine Art Garantie füir einen stetigen und reibungslosen Umlauf der Zahlungsmittel. Und gerade dies ist der tiefere Sinn des von ihm so genannten "Freigeldes", für dessen praktische Handhabung inzwischen technisch elegantere Mittel konzipiert worden sind. (2) Die gegen Ende des letzten Jahrhunderts während einer schweren Wirtschaftskrise in Argentinien durchgeführte Tornquistsche Bankreform beruhte zum Teil auf Gesells Vorschlägen (3) und trug zum gewünschten Wiederaufschwung der Wirtschaftskonjunktur bei. Nach seiner Rückkehr nach Europa ergab sich für Gesell eine Gelegenheit zur praktischen Erprobung seiner Theorie, als unmittelbar nach dem ersten Weltkrieg und der deutschen Novemberrevolution am 7. April 1919 in München die erste bayerische Räteregierung ausgerufen wurde. Auf Vorschlag ihres Präsidenten Ernst Niekisch sowie Gustav Landauers wurde Gesell in das Amt des Volksbeauftragten für das Finanzwesen berufen; der Schweizer Arzt und Mathematiker Theophil Christen und Karl Polenske, Professor der Rechte in Greifswald, wurden Rechnungsbeirat und Rechtsbeirat des Volksbeauftragten. (4) Nachdem Gesell die deutsche Reichsbank in Berlin von seinen Plänen unterrichtet hatte, telegraphierte deren Präsident Havenstein nach München: "Ich warne Sie vor Experimenten." (5) Die Wirren der Revolution machten diesem Experiment jedoch ein vorschnelles Ende, denn bereits eine Woche nach ihrem Amtsantritt wurde die erste Räteregierung von Kommunisten gestürzt und durch Levien und Levine abgelöst. Wenige Jahre später machte dann Havenstein sein Experiment mit der Trillionen-Inflation, vor das ihn Gesell vergeblich gewarnt hatte. (6) Kapitel 3: Die Reihenfolge praktischer Freigeldexperimente Gesells geldpolitischer Vorschlag zur Überwindung von Wirtschaftskrisen wurde seinerzeit von der Volkswirtschaftslehre kaum beachtet. Da damals außerdem keinerlei Aussicht bestand, Parlamentsmehrheiten für diesen Vorschlag zu finden und ihm politisches Gewicht zu verleihen, faßten Anhänger Gesells den Entschluss, den Gedanken in kleinem Rahmen unmittelbar in die Tat umzusetzen. Anstatt sich mit Wahlkampfversprechen am Kampf der Parteien um politische Macht zu beteiligen, wollten sie ein praktisches Exempel statuieren und damit die Richtigkeit dieses Vorschlags unter Beweis stellen. Sie hofften, dass von einem solchen beispielhaften Vorbild eine große Ausstrahlungskraft ausgehen würde. Auf diese Weise und nicht durch endlose Diskussionen sollte die Öffentlichkeit von der Notwendigkeit einer Sicherung des stetigen Geldumlaufs überzeugt werden. Kapitel 3.1: Die Wära-Tauschgesellschaft und der lokale Wirtschaftsaufschwung in Schwanenkirchen In dieser Absicht begannen Hans Timm und Helmut Rödiger 1926 mit den Vorbereitungen für die praktische Erprobung eines umlaufgesicherten Geldes. Sie führten im Oktober etwa zur selben Zeit, als mit dem Schwarzen Freitag an der New Yorker Börse die große Weltwirtschaftskrise begann - in Erfurt zur Gründung einer Wära-Tauschgesellschaft. Ihrer Satzung zufolge verstand sie sich als eine private " Vereinigung zur 39

42 Bekämpfung von Absatzstockung und Arbeitslosigkeit. Ihr Ziel ist die Erleichterung des Waren- und Leistungsaustausches unter ihren Mitgliedern durch die Ausgabe von Tauschbons." (7) Nach zwei Jahren gehörten der Tauschgesellschaft bereits mehr als eintausend Firmen aus allen Teilen des damaligen Deutschen Reiches als Mitglieder an. Unter ihnen waren Lebensmittelgeschäfte, Bäckereien, Molkereien, Restaurants, Reformhäuser, Schlachtereien, Blumenläden, Friseursalons, Handarbeitsläden, Möbelgeschäfte, Elektrohändler, Fahrradgeschäfte, verschiedene Handwerksbetriebe, Druckereien, Buchhandlungen und Kohlenhandlungen. Alle diese Firmen führten das Hinweisschild "Hier wird Wära angenommen". Wära war die Bezeichnung für die Tauschbons. Sie drückte die Hoffnung aus, dass die Währung nach den Jahren der Inflation und Deflation wirklich währen sollte. Die Geschäftsstelle der Tauschgesellschaft gab die Wära auf Anforderung und nach Bedarf gegen Reichsmark oder sonstige Devisen oder gegen Quittung und Sicherheitsleistung an örtliche Wechselstellen aus. Solche Wechselstellen gab es unter anderen in Berlin, Bielefeld, Bonn, Chemnitz, Dortmund, Düsseldorf, Eisenach, Erfurt, Freiburg, Halle/S., Hamburg, Köln, Leipzig und Nürnberg. Sie händigten die Wära-Scheine wiederum gegen Reichsmark, sonstige Devisen oder hinreichende Sicherheiten in der gewünschten Höhe an Firmen und Einzelpersonen in Nennwerten von 1/2, 1, 2 und 5 Wära aus. (8) Zwischen diesen Firmen und Einzelpersonen lief nunmehr die Wära anstelle der Reichsmark als Tauschmittel um. Die Firmen bezahlten (zumindest teilweise) die Löhne und Gehälter in Wära aus und mit derselben Wära kauften sich die Einzelpersonen die gewünschten Güter. So entstand innerhalb der deutschen Wirtschaft allmählich ein kleiner separater Kreislauf von Ersatzzahlungsmitteln neben dem von krisenhaften Stockungen gestörten Kreislauf der Reichsmark. Gemäß den Vorstellungen Gesells waren diese Wära-Scheine mit einem Umlauf- antrieb ausgestattet, der ihre krisenauslösende Hortung verhindern sollte. Die Scheine waren nämlich auf ihrer Rückseite mit zwölf Feldern bedruckt, auf die in jedem Monat jeweils eine Marke von einem Prozent des Nennwerts aufgeklebt werden musste. Die Mitglieder der Tauschgesellschaft mussten also in Höhe von einem Prozent des in ihren Händen befindlichen Wärabetrags am Monatsende Marken bei den örtlichen Wechselstellen erwerben, wenn sie sicher gehen wollten, dass ihre Zahlungsmittel auch im nächsten Monat noch ihren vollen Nennwert behielten. Die Marken stellten gleichsam eine "Strafgebühr" für die Nichtnutzung der Wära als Tauschmittel dar. Dieser allmonatlich fälligen Strafgebühr konnten die Mitglieder entgehen oder sie zumindest auf ein Minimum begrenzen, wenn sie die Wära für Warenkäufe verwendeten oder als Ersparnisse bei der Geschäftsstelle hinterlegten, die sie ihrerseits wieder in Form von Krediten verleihen konnte. Aus dem Bestreben, die Entrichtung der "Strafgebühr" möglichst zu vermeiden, resultierte im Endeffekt der für alle Beteiligten vorteilhafte stetige Umlauf der Wära. Die einzelnen Scheine wurden übrigens nach Ablauf eines Jahres, wenn alle Felder beklebt waren, innerhalb einer Frist gegen neue Scheine umgetauscht. Internationales Aufsehen erregte dieses erste praktische Freigeldexperiment, als der bis dahin noch kleine überregionale Wärakreislauf sich gegen Ende des Jahres 1930 in der 500 Einwohner zählenden niederbayerischen Ortschaft Schwanenkirchen bei Deggendorf zu einem lokalen Knotenpunkt verdichtete. In Schwanenkirchen gab es damals ein Braunkohlenbergwerk, das die Stadt Deggendorf und nach ihr eine private Aktiengesellschaft betrieben hatten. Als das Unternehmen wie so viele deutsche Kohlegruben in Absatzschwierigkeiten geriet und die Halden immer größer wurden, weil der englische Kohlebergbau seit Mitte der zwanziger Jahre Wettbewerbsvorteile auf dem Weltmarkt errungen hatte, war es 1927 wegen mangelnder Rentabilität stillgelegt worden. Da es der mit Abstand größte Arbeitgeber in dieser Gegend gewesen war, kam das gesamte Wirtschaftsleben hier rasch zum Erliegen. Im Herbst 1930, als die Weltwirtschaft sich bereits mitten in ihrer großen Deflationskrise befand, konnten Schwanenkirchen und seine Nachbargemeinden Hengersberg und Schöllnach jedoch einen spektakulären Ausweg aus der Krise finden. In der Zwischenzeit hatte der Bergbauingenieur Max Hebecker das Schwanenkirchener Bergwerk bei einer Versteigerung erworben. Zunächst fehlte ihm zwar das nötige Betriebskapital für eine Wiederaufnahme der Produktion, da ihm die Banken keinen Kredit geben wollten. Aber nachdem er sich an die Wära-Tauschgesellschaft gewandt hatte, bildete diese ein Wära- Finanzierungs-Konsortium und beschaffte durch Ausgabe von Anteilscheinen die nötigen Reichsmark, die zum größeren Teil als Wära- und zum kleineren Teil als RM-Kredit ausgeliehen wurden. Mit diesem Geld konnte Hebecker das Bergwerk wieder in Betrieb nehmen; er beschäftigte zunächst etwa 45 Bergleute und stellte bald darauf weitere ein. 60 bis 75 Prozent ihres Lohnes wurden in Wära und die restlichen zehn Prozent in Reichsmark ausbezahlt. Anfangs waren die örtlichen Geschäftsleute skeptisch gegenüber diesem ungewöhnlichen Geld und weigerten sich, es als Zahlungsmittel anzunehmen. Als Hebecker aber begann, sich von mitteldeutschen Mitgliedsfirmen der Tauschgesellschaft mit Waren beliefern zu lassen, erkannten sie, dass ihnen hier durch ihre eigene Zaghaftigkeit ein gutes Geschäft entging, und erklärten sich zur Annahme der Wära bereit. 40

43 Während die Massen von Arbeitslosen andernorts große Not zu leiden hatten, kam die lokale Wirtschaft in Schwanenkirchen, Hengersberg und Schöllnach wieder in Gang. Alsbald war die Rede von der " Wära Insel im Bayerischen Wald" (9), wo die Arbeitslosigkeit gebannt war und wo die umlaufgesicherten Wära-Scheine einen stetigen Absatz der Waren vermittelten. Die von den Initiatoren der Tauschgesellschaft in die Wära gesetzten Erwartungen schienen sich in Schwanenkirchen trotz mancherlei Komplikationen (ein Sturm richtete beträchtliche finanzielle Schäden in Hebeckers Bergwerk an) zu erfüllen. Die Idee eines umlaufgesicherten Geldes hatte bei ihrer ersten praktischen Erprobung in kleinem Rahmen ihre Brauchbarkeit erwiesen und das Schwanen- kirchener Beispiel wurde in der deutschen Öffentlichkeit beachtet. Der Erfolg der Wära weckte jedoch auch den Argwohn der Deutschen Reichsbank. Sie musste befürchten, dass sich durch eine weitere Verbreitung der Wära ein konkurrierendes Zahlungsmittel neben der offiziellen Reichsmark etablieren könnte. Dem Interesse der Deutschen Reichsbank an der Wahrung ihres Ansehens kam es deshalb sehr gelegen, dass der Reichsfinanzminister H. Dietrich im Zuge der Brüningschen Notverordnungen die Herstellung, Ausgabe und Benutzung jeglichen Notgeldes im Oktober 1931 durch eine Verordnung verbot. Der 1, Abs. 3 dieser Verordnung bestimmte, dass auch die Wära-Scheine als Notgeld anzusehen seien; damit waren auch sie von diesem Verbot betroffen. Trotz seines verheißungsvollen Beginns musste das Freigeldexperiment Ende 1931 abgebrochen werden. Die Wära-Tauschgesellschaft sah sich gezwungen, die ausgegebenen Wära-Scheine wieder gegen Reichsmark einzulösen und ihre Tätigkeit einzustellen. Hebecker musste das Schwanenkirchener Bergwerk wieder schließen und seine Beschäftigten entlassen. Die Wära-Insel mit ihren drei Dörfern Schwanenkirchen, Hengersberg und Schöllnach wurde von Krisenwellen überflutet. In Anbetracht dieser Auswirkungen der Verbotsverordnung ist es geradezu makaber, dass sie ausgerechnet die Bezeichnung "Verordnung zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen und zur Bekämpfung politischer Ausschreitungen" trug. (10) Nach- dem dieser in kleinem Rahmen bewährte und durchaus erfolgversprechende Weg aus der Krise versperrt und die damalige Regierung Brüning mit ihren berüchtigten Notverordnungen der Wirtschaft eine noch größere Not verordnete, nahm die Arbeitslosigkeit unaufhaltsam zu. Sie trieb die verzweifelten Massen in die Arme der Nationalsozialisten, die sie dann mit leeren Versprechungen in die Irre führen konnten. Die Reichsregierung konnte zwar die Wära in Deutschland verbieten; sie vermochte aber damit nicht die Ausstrahlungskraft auszulöschen, die das Schwanenkirchener Beispiel schon weit über die deutschen Landesgrenzen hinaus bekommen hatte. Wie ein glühender Funke sprang der Gedanke der Schaffung eines ununterbrochenen Geldkreislaufs zunächst auf die nahegelegene Tschechoslowakei, dann auf Österreich und von dort auf andere Länder über. Im tschechischen Neudeck bei Karlsbad bereitete ein Fabrikant Lothar Meinl eine Freigeldaktion nach dem Vorbild von Schwanenkirchen vor. Sie wurde jedoch von der tschechoslowakischen Nationalbank verboten. (11) Kapitel 3.2: Die Nothilfe-Aktion der Gemeinde Wörgl und ihre internationale Ausstrahlung... Während die Wära-Tauschgesellschaft in Deutschland eine netzwerkähnliche überregionale Selbsthilfe- Aktion auf privater Basis war, unternahm die Markt- gemeinde Wörgl in Tirol auf Initiative ihres sozialdemokratischen Bürgermeisters Michael Unterguggenberger eine Selbsthilfe-Aktion auf kommunaler Ebene. Unterguggenberger kannte die Theorien Gesells ebenso wie Hebecker und hatte aus der Presse von der Wära-Insel in Schwanenkirchen gehört. In der damals 4200 Einwohner zählenden Marktgemeinde Wörgl waren im Zuge der internationalen Deflationskrise bis zum Frühjahr 1932 rund 400 Menschen arbeitslos geworden. In der näheren Umgebung gab es weitere 1100 Arbeitslose. Wegen der Absatzstockungen hatten die örtlichen Firmen die Produktion weitgehend einstellen und ihre Beschäftigten entlassen müssen. Eine Zellulosefabrik entließ beispielsweise 350 Arbeiter, eine Zementfabrik im nahegelegenen Kirchbichl rund 50 Arbeiter. Desgleichen waren Entlassungen in einer Sandziegelfabrik und in zwei Sägewerken notwendig geworden. Und von den rund 300 auf der Bahnstation Beschäftigten wurden etwa 100 entlassen (in Wörgl kreuzen sich die großen Bahnlinien Innsbruck - Salzburg - Wien und Triest - Ljubljana - Villach - München). (12) Das örtliche Wirtschaftsleben kam dadurch in erheblichem Umfang zum Erliegen. Infolgedessen gingen die Steuereinnahmen der Gemeinde rapide zurück - im ersten Halbjahr 1932 konnte sie ganze 3000 Schilling an Steuern einnehmen! - und ihre finanzielle Situation nahm katastrophale Ausmaße an. Die Verschuldung der Gemeinde belief sich auf über 1,3 Mio. Schilling; aufgrund ausbleibender Steuereingänge war an eine Tilgung dieser Schuld nicht zu denken, und für ihre Verzinsung mussten neue Kredite aufgenommen werden. (13) 41

44 Um die große soziale Not in Wörgl zu bekämpfen, hatte der Bürgermeister Unterguggenberger in Absprache mit den am öffentlichen Leben der Gemeinde beteiligten Einwohnern ein kommunales "Nothilfe-Programm" vorbereitet. Es hatte den folgenden Inhalt: "Langsamer Geldumlauf ist die Hauptursache der bestehenden Wirtschaftslähmung... Jede Geldstauung bewirkt Warenstauung und Arbeitslosigkeit... Das träge und langsam umlaufende Geld der Nationalbank muss im Bereich der Gemeinde Wörg1 durch ein Umlaufsmittel ersetzt werden, welches seiner Bestimmung als Tauschmittel besser nachkommen wird als das übliche Geld. Es sollen Arbeitsbestätigungen in drei Nennwerten zu 1, 5 und 10 Schilling ausgegeben und in Umlauf gesetzt werden... Um das wirtschaftliche Leben in der Gemeinde wieder aufwärts zu bringen, sollen auch nach einem... Plane öffentliche Arbeiten damit durchgeführt und bezahlt werden." (14) Auf der Sitzung des örtlichen Wohlfahrtsausschusses am legte Unterguggenberger dieses Programm zu Abstimmung vor. Es wurde von allen Parteien unterstützt und einstimmig angenommen. Die Durchführung begann damit, dass der Wohlfahrtsausschuß in einer Gesamthöhe von Schilling Arbeitsbestätigungsscheine drucken ließ und diese gegen eine entsprechende Summe von Schillingen an die Gemeindekasse verkaufte. Die Arbeitsbestätigungsscheine waren ebenso wie die deutschen Wära- Scheine mit einem Umlaufantrieb aus- gestattet. Zu jedem Monatsbeginn sollten diejenigen Personen, in der Händen sich die Scheine gerade befanden, in Höhe von einem Prozent ihrer Nennwerte Klebe- marken kaufen und auf eigens dafür vorgedruckte Felder aufkleben. Die Gemeindekasse wurde angewiesen, den Erlös aus dem Klebemarkenverkauf als Notabgabe an einen Armenfonds weiterzuleiten. Am begann die Gemeindekasse mit der Ausgabe der ersten Arbeitsbestätigungsscheine, indem sie damit Löhne und Gehälter an öffentlich bedienstete Arbeiter und Angestellte ausbezahlte. Mit diesen Scheinen wurden umgehend Steuern entrichtet, die die Gemeinde für weitere Lohnzahlungen sowie für die Rückzahlung von Schulden an die Einwohner Wörgls verwendete. Sobald die Arbeitsbestätigungsscheine auch für die Bezahlung von Waren verwendet wurden, entstand in Wörgl neben der österreichischen Landeswährung allmählich ein eigenständiger Kreislauf des kommunalen Ersatzgeldes. In diesem Kreislauf waren nicht nur die Gemeindekasse und die Lohn- und Gehaltsempfänger integriert, sondern auch die örtliche Raiffeisen Spar- und Darlehenskasse sowie die ortsansässigen Geschäftsleute. Sie waren allesamt bereit, die Arbeitsbestätigungsscheine als Zahlungsmittel anzunehmen. Das Bestreben, der allmonatlich fälligen einprozentigen 'Strafgebühr' durch recht- zeitige Weitergabe des Geldes auszuweichen, verbürgte einen im Vergleich zur offiziellen Landeswährung sehr viel regelmäßigeren Umlauf der Arbeitsbestätigungsscheine, so dass sich das Wirtschaftsleben in Wörgl langsam wieder erholen konnte. Auch die Finanzlage der Gemeinde begann sich zu bessern. Es gingen nicht nur Steuerrückstände bei ihr ein, sondern es wurden sogar vereinzelte Steuervorauszahlungen geleistet. Eher als erwartet konnte der Bürgermeister deshalb die geplanten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen in die Wege leiten. Gemäß dem Nothilfe-Programm ließ er mit diesen Steuereinnahmen sowie einigen Zuschüssen aus der Arbeitslosenfürsorge und einem Notstandskredit des Bundes in Höhe von Schilling, die zusammengenommen einen Betrag von über Schilling ergaben, umfang- reiche Straßenrenovierungs- und -instandhaltungsarbeiten durchführen, ferner Kanalisierungen, den Bau einer neuen Skisprungschanze und einer Straßenbeleuchtung. (15) Die Löhne wurden wiederum ausschließlich mit den Arbeitsbestätigungsscheinen bezahlt. Während überall in Österreich die Zahl der Arbeitslosen vom August 1932 bis August 1933 um rund 10 Prozent von auf anstieg, konnte sie im Bereich der Gemeinde Wörgl im gleichen Zeitraum um 25 Prozent gesenkt werden. (16) Nach diesem Erfolg konnte es nicht ausbleiben, dass auch das praktische Freigeldexperiment von Wörgl schon wenige Monate nach seinem Beginn nationales und internationales Aufsehen erregte und die Öffentlichkeit nachhaltig beeindruckte. Wörgl wurde zu einem regelrechten "Mekka der Volkswirtschaft" (17); aus mehreren Ländern kamen Wissenschaftler und Politiker oder sie schickten Delegationen, um das Experiment an Ort und Stelle zu studieren. In einer Rede vor einem Kongress seiner Radikalsozialistischen Partei im Oktober 1934 schilderte der ehemalige französische Ministerpräsident und mehrfache Minister Eduard Daladier später seine Eindrücke, die er anlässlich seines Aufenthaltes in Wörgl im Sommer 1933 gewonnen hatte. Die erfolgreiche praktische Erprobung der Theorien Gesells führte ihn zu der Überzeugung, dass sie eine Möglichkeit bieten, "... die Bewegung von 1789 in wirtschaftlicher Hinsicht wieder aufzunehmen." (18) Das Freigeldexperiment von Wörgl erregte jedoch nicht nur ein spektakuläres Aufsehen in den Massenmedien, sondern es fand auch sehr schnell Nachahmung. Bereits fünf Monate nach seinem Beginn wurden im Januar 1933 in der 3000 Einwohner zählenden Nachbargemeinde Kirchbichl Arbeitsbestätigungsscheine in Umlauf gesetzt. Nach dem Wörgler Vorbild erfolgte ihre Ausgabe auf dem Wege der Auszahlung von Löhnen an Arbeiter, die die Gemeinde für den Bau eines kommunalen Schwimmbads eingestellt hatte. 42

45 Schon bald darauf begann das Experiment von Wörgl weitere Kreise zu ziehen. Die Tiroler Gemeinden Hopfengarten, Brixen und Westendorf mit insgesamt Einwohnern beschlossen die Ausgabe von Arbeitsbestätigungsscheinen. Vorbereitungen für die Ausgabe dieses Ersatzgeldes liefen außerdem auch in Liezen (Steiermark), Linz (Oberösterreich), St. Pölten (Niederösterreich) und Lilienfeld (südlich von Wien). Im Juni 1933 hielt Michael Unterguggenberger in Wien einen Vortrag vor 170 österreichischen Bürgermeistern. Sie alle hatten die Absicht, Wörgls "Wegweiser zur wirtschaftlichen Rettung Österreichs" (19) zu folgen und auch in ihren Städten und Gemeinden dieses Freigeld einzuführen. Das Freigeldexperiment von Wörgl war also offensichtlich auf dem besten Wege, sich wie ein Lauffeuer zu verbreiten. Aus dem kleinen Wära-Funken von Schwanenkirchen wäre in Österreich fast ein Flächenbrand entstanden, wenn die Österreichische Nationalbank nicht ebenso wie die Deutsche Reichsbank die Verdrängung ihrer offiziellen Landeswährung durch das Ersatzgeld gefürchtet und auf ein Verbot der Ausgabe von Arbeitsbestätigungsscheinen hingearbeitet hätte. Der Artikel 122 der österreichischen Notenbankgesetzgebung behielt allein der Österreichischen Nationalbank das Recht zur Ausgabe von Geldzeichen vor. Nach geltender Rechtsprechung stellte die Ausgabe der Arbeitsbestätigungsscheine durch die Gemeinde Wörgl einen Verstoß gegen das Privileg der Nationalbank dar; sie war also gewissermaßen rechtswidrig. Am , also schon eine Woche vor der Ausgabe der ersten Arbeitsbestätigungsscheine, war die Nationalbank über die Vorbereitungen zum Wörgler "Nothilfe-Programm" informiert und teilte ihrer Zweigstelle in Innsbruck mit, "dass wegen Abstellung dieses Unfugs im Wege der Regierung Veranlassung getroffen worden ist. Falls Ihnen Mitteilungen wegen der weiteren Entwicklung dieser Angelegenheiten zukommen, wollen Sie uns hiervon auch weiterhin unverzüglich unterrichten." (20) Der 207 der Tiroler Gemeindeordnung verpflichtete die Behörden auf Bezirksebene, bei etwaigen Rechtsverstößen gegen die betreffenden Gemeinden einzuschreiten. Im Auftrage des österreichischen Bundeskanzleramtes wies die Tiroler Landesregierung die Bezirkshauptmannschaft Kufstein deshalb an, der Gemeinde Wörgl die Ausgabe eigenen Geldes zu verbieten. Das Verbot erging bereits am Bürgermeister Unterguggenberger legte jedoch sofort Berufung gegen dieses Verbot ein und ließ die Arbeitsbestätigungsscheine weiterhin zirkulieren. Im Juni 1933 berichtete die Innsbrucker Zweigstelle der Nationalbank ihrem Direktorium in Wien: "Wie wir durch einen Vertrauensmann erfahren, leistet die Gemeinde Wörgl dem Auftrag der Landesregierung, das Notgeld aus dem Verkehr zu ziehen, keine Folge." Daraufhin wandte sich die Nationalbank an das österreichische Finanzministerium: "Wir halten es daher zur Hintanhaltung eines weiteren Umsichgreifens dieser Bewegung für unbedingt notwendig, dass gegen die Gemeinde Wörgl energischer eingeschritten wird." (21) Eine Verwaltungsbeschwerde des Wörgler Gemeinderats gegen die Tiroler Landesregierung durchlief alle Instanzen bis hin zum Verwaltungsgerichtshof in Wien. Sie blieb aber ebenso erfolglos wie die vorausgegangene Berufung gegen das Verbot. Am mussten die Arbeitsbestätigungsscheine wieder aus dem Verkehr gezogen werden; zwei Monate später hat der Wiener Verwaltungsgerichtshof das Verbot der Nothilfe Wörgl endgültig bestätigt. Das Notenmonopol der Nationalbank war der österreichischen Regierung also wichtiger als der Achtungserfolg, den die kleine Marktgemeinde Wörgl mit ihrer kommunalen Nothilfe-Aktion im Kampf gegen die Wirtschaftskrise errungen hatte. Das Verbot machte natürlich auch die Pläne der vielen anderen Städte und Gemeinden zunichte, dem Wörgler Beispiel zu folgen. Damit war zwar ein kleiner, aber erfolgversprechender Damm gegen die Krise eingeebnet und die Krise konnte nunmehr ihren Lauf nehmen. Eine wachsende Arbeitslosigkeit und eine völlige Zerrüttung der Staatsfinanzen stürzten Österreich in ein inneres Chaos. Nachdem die christlich-sozialen Regierungen unter den Bundeskanzlern Dollfuss und (nach dessen Ermordung) Schuschnigg den zweifelhaften Versuch unternommen hatten, das wirtschaftlich zerfallende Land in einer Vaterländischen Front zu einigen und mit einer autoritären Politik zu konsolidieren, fiel das Land fünf Jahre später dem Terror des Nationalsozialismus zum Opfer. Nun konnte sich Hitler in Österreich - das angeblich nicht aus eigener Kraft aus Chaos und Krise herausfand als Bringer eines neuen wirtschaftlichen Aufstiegs feiern lassen. (22) Kapitel 3.3:... auf die Schweiz Ein weiteres Glied in der Kette der praktischen Freigeldexperimente bildete die Ortschaft Triesen im Fürstentum Liechtenstein. Hier befand sich im Jahre 1932 ebenfalls ein Ersatzgeld im Umlauf, das den Schwanenkirchener Wära-Scheinen und den Wörgler Arbeitsbestätigungsscheinen nachgebildet war. Es wurde jedoch ebenfalls verboten. (23) Auch in der Schweiz, wo die Theorien Gesells relativ viele Anhänger gefunden hatten, entstand bereits 1929 auf privater Basis ein mit der deutschen Wära-Tauschgesellschaft vergleichbarer Wära-Interessen-Verband (WIV). Seine maßgeblichen Initiatoren waren Fritz Engelhardt, Hans Forrer und Heinrich Nidecker. Dem 43

46 Wära-Interessen-Verband schlossen sich im Laufe der Zeit rund 230 Klein- und Mittelbetriebe in insgesamt rund 50 Städten und Ortschaften an. Darunter waren Anwalts- und Architektenbüros, Bäckereien, Buchbinder und Buchhändler, Elektrohändler, Fahrradgeschäfte, Friseure, Graphiker, Lebensmittelgeschäfte, Photogeschäfte, Reformhäuser, Schlossereien, Schuhwerkstätten, Schreibwaren- und Uhrengeschäfte. Als Zahlungsmittel kamen 1- und 5-Wära Scheine in Gebrauch. Die Hauptgeschäftsstelle befand sich in Zürich - ein oder mehrere örtliche Wechselstellen gab es in den Kantonen Aargau, Basel und Baselland, Bern, Graubünden, St. Gallen, Solothurn, Schaffhausen, Thurgau und Zürich. (24) Abgesehen von dieser privaten Wära-Aktion gab es in der Schweiz während des Jahres 1932 auch Bestrebungen, dem Beispiel von Wörgl zu folgen und Freigeldexperimente auf kommunaler Ebene durchzuführen. Die Stadt Biel, die Ortschaft Brienz (nordöstlich von Interlaken) und der Einzelhandelsverband des Kantons Luzern hatten die Absicht, sich mit einem umlaufgesicherten Geld aus der Krise herauszuhelfen. Da aber die Wära in Deutschland bereits verboten und auch das Experiment von Wörgl fast ständig vom Verbot bedroht war, musste damit gerechnet werden, dass derartige Selbsthilfe-Aktionen auch in der Schweiz verboten würden. Nach Artikel 1 der Notenbankgesetzgebung hatte nämlich auch die Schweizerische Nationalbank das ausschließliche Recht zur Ausgabe von Banknoten. Um also einem späteren Verbot zuvorzukommen, bemühten sich die Stadtverwaltung von Biel, die Gemeindeverwaltung von Brienz und der Einzelhandelsverband des Kantons Luzern darum, die Vorbereitungen ihrer Selbsthilfe- Aktionen in Abstimmung mit den offiziellen Währungsbehörden zu treffen. In dieser Absicht machten sie in den Monaten November und Dezember 1932 Eingaben an die Schweizerische Nationalbank sowie an das eidgenössische Finanzdepartment. Aus der Antwort des Finanzdepartments ließ sich zunächst eine vorsichtig formulierte Bereitschaft zur Kooperation entnehmen: "Nach einer vorläufigen Rücksprache mit dem Präsidenten des Direktoriums der Nationalbank wäre es nicht ausgeschlossen, dass sich unser Noteninstitut bereit erklärte, unter bestimmten Bedingungen einen Versuch mit dem geplanten Gelde zu gestatten." (25) Nachdem sie von der Österreichischen Nationalbank Erkundigungen über Wörgl eingezogen hatte (26), revidierte die Schweizerische Nationalbank jedoch ihre Einstellung zur Durchführung von Freigeldexperimenten in der Schweiz. Ein nochmaliges Gesuch aus Biel, Brienz und Luzern wies sie nunmehr ab und erinnerte mit einem kurzen Hinweis daran, dass die Missachtung ihres Banknotenprivilegs mit Geldbußen nicht unter 5000 Franken oder Gefängnis bestraft würde. Damit war das Schicksal des Wära-Interessen-Verbandes und der kommunalen Freigeldexperimente in der Schweiz besiegelt. Nach dieser Nachricht der Schweizerischen Nationalbank wurden die Vorbereitungen für die Ausgabe von Ersatzzahlungsmitteln eingestellt. Und um ein etwaiges Wiederaufleben des Gedankens an eine lokal begrenzte Einführung von Freigeld zu unterbinden, verhinderte die Schweizerischen Bundesanwaltschaft eine für Anfang September 1933 geplante Vortragsreise des Wörgler Bürgermeisters Unterguggenberger durch die Kantone Zürich, Schaffhausen und Thurgau, indem sie ihm nicht nur Redeverbot erteilte, sondern seine Einreise in die Schweiz überhaupt untersagte. (27) Kapitel 3.4:... auf Frankreich In Frankreich besaßen die wirtschaftlichen Selbsthilfe-Aktionen bereits einen berühmten Vorläufer. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts hatte Pierre Joseph Proudhon in Paris eine Tauschbank gegründet. Sie sollte die Arbeiter in die Lage versetzen, sich von Kapital und Staatsgewalt unabhängig zu machen und sich mit zinslosen Krediten gegenseitig zu helfen. Nach wenigen Wochen zählte die Tauschbank schon rund Mitglieder, sie musste jedoch bald darauf wieder geschlossen werden, weil Proudhon wegen journalistischer Angriffe auf den damaligen Präsidenten Louis Bonaparte zu einer dreijährigen Gefängnisstrafe verurteilt wurde. (28) In Anbetracht der geistigen Verwandtschaft Gesells mit Proudhon ist es nicht verwunderlich, dass Gesells Theorien in Frankreich Fuß fassen konnten. Ihre Verbreitung wurde gefördert durch Jean Barral, der in Nizza drei Zeitschriften herausgab. (29) Sie dienten hauptsächlich dem Bau gedanklicher Brücken zwischen Proudhon und Gesell. Barral war es auch, der nach dem Vorbild der deutschen Wära-Tauschgesellschaft die Vorarbeiten für den Aufbau einer privaten Tauschgesellschaft in Frankreich leistete. Diese Bestrebungen erhielten einen erheblichen Auftrieb, als die große Pariser Zeitschrift "Illustration " im September 1933 ausführlich über das Experiment von Wörgl berichtete. (30) Daraufhin veröffentlichte die Zeitschrift "L'action Nouvelle" eine Artikelserie über die Wörgler Nothilfe-Aktion und befürwortete ein praktisches Experiment mit einem umlaufgesicherten Geld auch in Frankreich. Noch im gleichen Jahr wurde in Paris eine private Tauschgesellschaft "Mutuelle national d'échange" gegründet. Sie war die Dachorganisation aller Mitglieder. Da die meisten von ihnen im Seine-Department sowie in den Städten Cannes, Antibes, Nizza, Menton und in Monte Carlo im Fürstentum Monaco ansässig 44

47 waren, wurden hier mit der "Mutuelle d'echange de Nice et de Alpes-Maritimes" und der "Mutuelle d'échange de Paris et de la Seine" organisatorische Untergliederungen geschaffen. Ihren Statuten zufolge hatte diese Tauschgesellschaft den Zweck, den Geschäftsverkehr innerhalb ihrer Mitgliederschaft mit Hilfe eines eigenen Zahlungsmittels zu erleichtern. Es trug die Bezeichnung 'Valor'; die einzelnen Scheine mußten ebenso wie die Wära- und Arbeitsbestätigungsscheine in jedem Monat mit gebühren- pflichtigen Marken beklebt werden, so dass ihre jeweiligen Besitzer einen Anreiz hatten, sie zügig wieder in den Wirtschaftskreislauf weiterzugeben. (31) Noch ehe die ganze Aktion breitere Kreise ziehen konnte, wurde sie möglicherweise auf Wunsch der französischen Nationalbank bereits am vom Minister des Inneren verboten. Auf seine Anordnung wurden mehrere Mitglieder der Tauschgesellschaft vom Direktor der Staatspolizei in Nizza vorgeladen und erhielten die Aufforderung, sämtliche Aktionen einzustellen und die Valor-Scheine aus dem Verkehr zu ziehen. (32) Barral hatte sich außerdem noch mit Unterstützung von M. Vaillant, dem Präsidenten der Union der Geschäftsleute des Fürstentums Monaco, und M. Soriano, Mitglied der Chambre Consultative des Fürstentums, darum bemüht, in Monaco ein kommunales Freigeldexperiment nach dem Vorbild von Wörgl durchzuführen und dieses in die private "Mutuelle national d'echange" zu integrieren. Die Vorbereitungsgespräche mit dem Bürgermeister von Monte Carlo und Vertretern der dortigen Finanzverwaltung waren aber nach über einjähriger Dauer im Juni 1935 ergebnislos abgebrochen worden. Am 27. August 1935 verboten die Behörden des Fürstentums schließlich auch die Verwendung der Valors beim Warenaustausch zwischen privaten Geschäftsleuten. (33) Kapitel 3.5:... auf Spanien Die Ausstrahlungskraft der praktischen Freigeldexperimente reichte sogar noch bis nach Spanien hinein. Hier kam es in der im Nordosten des Landes gelegenen Küstenstadt Puerto de la Selva zu einer kommunalen Selbsthilfe-Aktion, die sich am Beispiel von Wörgl orientierte. (34) Über die Initiatoren, den Verlauf und das Ende dieses Experiments ist jedoch nichts näheres bekannt geworden. Kapitel 3.6:... und auf die Vereinigten Staaten von Amerika Zu guter letzt haben die Erfolge von Schwanenkirchen und Wörgl auch in den USA Aufsehen erregt. Hier fanden sie auch die gewünschte Beachtung durch einen namhaften Exponenten der akademischen Volkswirtschaftslehre. Der international angesehene Geldtheoretiker Professor Irving Fisher, dessen wissenschaftliches Werk ganz der Lösung der Probleme der Kaufkraftstabilisierung galt, würdigte Gesells Konzeption eines umlaufgesicherten Geldes als "genialen Gedanken... Der Plan würde als ein Mittel dienen, die Depression zu brechen, das Hamstern zu beenden und die Re-Deflation in Gang zu setzen." (35) Fisher hat zahlreiche Anstrengungen unternommen, um diesem 'genialen Ge- danken' in Amerika Anerkennung zu verschaffen. In einem in mehreren hundert amerikanischen Zeitungen veröffentlichten Artikel beispielsweise empfahl er die Sicherung des Geldumlaufs als eine "Maßnahme, die... dazu angetan ist, uns bei richtiger Anwendung in wenigen Wochen aus der Depression herauszuhelfen." (36) Diese Anstrengungen zeigten auch baldige Wirkungen. Schon am konnte Fishers Assistent Hans Cohrssen in einer Rundfunksendung (die am unter dem Titel "Worüber man in Amerika spricht" auch von mehreren deutschen Sendern ausgestrahlt wurde) berichten, dass zahlreiche amerikanische Städte und Gemeinden mit der Ausgabe von sogenanntem Markennotgeld begonnen hätten. Diese Städte und Gemeinden stellten Arbeitslose für die Durchführung öffentlicher Investitionen ein und bezahlten die Arbeiter mit Markennotgeld. Sie versicherten, dass die Arbeiter ihre Steuern damit entrichten könnten, ebenso erklärten ortsansässige Geschäftsleute und Banken ihre Bereitschaft, dieses neue Geld anzunehmen. Cohrssen berichtete, dass weitere Orte sich des Notgeldes bedienen wollten; auch wurde eine Einführung in größeren Bezirken erwogen. (37) In Amerika wurde das Freigeld jedoch nicht richtig angewendet. Ein entscheidender Fehler wurde mit der viel zu hohen Festsetzung der Strafgebühr für gehortetes Geld begangen. Während die Wära- und Arbeitsbestätigungsscheine in den Gemeinden Schwanenkirchen und Wörgl nur monatlich einmal mit einer Marke im Werte von einem Prozent ihres jeweiligen Nennwertes zu bekleben waren, mußte das amerikanische Markennotgeld jede Woche mit Marken im Wert von 2 % des Nennwerts der betreffenden Scheine beklebt werden. Die Hortung eines Betrags von beispielsweise Dollar für die Dauer eines halben Jahres wurde also mit einer Gebühr in der absurden Höhe von 520 Dollar bestraft. Damit war der ursprüngliche Sinn dieser Strafgebühr verloren gegangen, der in einer Gleichstellung des Geldes mit den Waren bestanden hatte. Da die Lagerhaltung von Waren durchweg Kosten verursacht, wollte Gesell die 'Lagerhaltung' von Geld mit etwa gleich hohen Kosten belasten, um die Geldhortung wirtschaftlich 45

48 uninteressant zu machen und auf diese indirekte Weise die vom Geld ausgehenden Störungen des Wirtschaftskreislaufs zu vermeiden. In den amerikanischen Markennotgeldexperimenten trat an die Stelle des alten Übergewichts des Geldes über die Waren ein neues Übergewicht der Waren über das Geld. Der Umlaufantrieb des Markennotgeldes war so stark, dass die Scheine eigentlich hätten schneller umlaufen müssen, als die abzusetzenden Waren produziert werden konnten. Da bei der Festlegung der Strafgebühr das richtige Maß weit überschritten wurde, konnten keine krisenfesten Notgeld-Inseln mit stetigen lokalen Wirtschaftskreisläufen entstehen. Die betreffenden Städte und Gemeinden erhielten durch den Verkauf der Klebemarken vielmehr nur eine zusätzliche Quelle von Geldeinnahmen, was überhaupt nicht im Sinne des Erfinders gelegen hatte. Entsprechend ihrer vorherigen Konzipierung als kurzfristig anzuwendendes Mittel zur Krisenüberwindung wurden die Experimente mit dem Markennotgeld nach einem Jahr eingestellt. Nach Ablauf dieses Jahres waren alle Scheine mit der vorgesehenen Anzahl von Marken beklebt und wurden - wie geplant - gegen offizielle amerikanische Dollars eingetauscht. Aufgrund der fehlerhaften Handhabung des Markennotgeldes konnten die betreffenden amerikanischen Städte und Gemeinden keine Erfolge erzielen, die denen von Schwanenkirchen und Wörgl vergleichbar gewesen wären. Infolgedessen verlor auch der Gedanke an derartige wirtschaftliche Selbsthilfe-Aktionen an Anziehungskraft. Die Zeit für sie war endgültig vorbei, als es dem amerikanischen Präsidenten Roosevelt gelang, im Rahmen des New Deal mit umfangreichen Eingriffen des Staates in die Wirtschaft einen vorläufigen Konjunkturaufschwung einzuleiten. Unter diesen Umständen konnten auch Fishers Bemühungen um eine Einführung eines richtig angewendeten Freigeldes keine Erfolgsaussichten mehr haben. (38) Als zweiter namhafter Vertreter der akademischen Volkswirtschaftslehre hat wenige Jahre nach Fisher der englische Professor John Maynard Keynes die geldpolitischen Vorschläge Gesells zur Überwindung der Deflationskrise gewürdigt. Nach seiner Auffassung ist " der hinter dem gestempelten Geld liegende Gedanke... gesund." (39) Trotz seiner Anerkennung durch Keynes wurde dieser Gedanke in England aber nicht weiter beachtet. Es sind dort auch keine praktischen Freigeldexperimente wie in anderen Ländern unternommen worden. Kapitel 3.7 Späte Nachzügler in Frankreich und Brasilien Unter völlig veränderten äußeren Gegebenheiten - an die Stelle der Deflation war mittlerweile eine Inflation getreten - tauchte der Plan einer Selbsthilfe-Aktion zur Gesundung einer lokalen Wirtschaft nochmals während der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre auf und zwar in den französischen Gemeinden Lignières-en- Berry und Marans sowie in der brasilianischen Großstadt Porto Alegre. (40) Lignieres-en-Berry liegt in der Nähe von St. Amand im Department Cher. Seine Einwohnerzahl war im Zuge der Konzentration von Bevölkerung und wirtschaftlichen Aktivitäten auf großstädtische Ballungsräume innerhalb einer Generation um die Hälfte auf rund gesunken; die Landflucht ließ die Ortschaft wie so viele ländliche Regionen veröden. Um das örtliche Wirtschaftsleben zu fördern, wurden auf Initiative des Bürgermeisters Tournadre und G. Lardeaus im Frühjahr 1956 zunächst eine "Vereinigung der Geschäftsleute und Handwerker von Lignièresen-Berry" und im Anschluß daran eine "Freie Gemeinde von Lignieres-en-Berry" gegründet. Mit solchen freien Gemeinden konnten sich französische Kommunen einen gewissen autonomen Hoheitsbereich verschaffen, der nicht näher durch staatliche Gesetze geregelt war. Lignières-en-Berry erhielt auf diese Weise einen Freiraum zur selbstbestimmten Gestaltung des örtlichen Wirtschaftslebens. Um den örtlichen Handel zu beleben, gab die "Freie Gemeinde" bei den der "Vereinigung " angehörenden Kaufleuten und Handwerkern kostenlose Kaufgutscheine an die Kunden ab. Finanziert waren sie aus den Beiträgen, die die "Vereinigung..." von ihren Mitgliedern einnahm. Die Bezeichnung 'Francs' wurde vermieden, um keinen Konflikt mit der französischen Nationalbank zu provozieren; stattdessen erhielten die Gutscheine den Namen 'bon d'achat'. Da die Kunden diese Gutscheine jedoch aufbewahrten und kein Käufe damit tätigten, war die ganze Aktion anfangs ein völliger Fehlschlag. Das Blatt wendete sich erst, als M. Soriano aus Monte Carlo (der bereits in den dreißiger Jahren an der "Mutuelle national d'echange" beteiligt war) durch die Presse von ihr erfuhr und sich mit Tournadre und Lardeau in Verbindung setzte. Er verglich nicht umlaufende Francs oder bons d'achat mit beladenen Eisenbahnwaggons, die auf ein Abstellgleis geschoben wurden, wo ihre Ladung nunmehr verderbe. Ebenso wie die Bahn eine Art Strafgebühr für stillstehende Waggons erhebe, müsse auch der Stillstand des Geldes bestraft und damit ein indirekter Anstoß zum Umlauf des Geldes geschaffen werden, damit es die Waren zügig von Hand zu Hand transportiere. Daraufhin wurde eine Regelung getroffen, nach der die bons d'achat am 10. eines jeden Monats mit Marken im Wert von 1 % ihres Nennwerts beklebt werden mußten. Wer sie also vor diesen Stichtagen für den Kauf von Gütern verwendete, konnte zu seinem eigenen Vorteil den Erwerb der Marken umgehen. Diese 46

49 Maßnahme führte offenbar tatsächlich zu einer gewissen Belebung der örtlichen Wirtschaft. Störungen dieses lokalen Geldkreislaufs traten jedoch immer auf, wenn am 9. eines Monats Leute zur Gemeindeverwaltung kamen und aufgrund mangelnden Verständnisses der Aktion ihre bons d'achat gegen eine zweiprozentige Gebühr in französische Francs umtauschen wollten, um die 1 %-Marken nicht kaufen zu müssen. Im April 1957 wurde das Reglement der Aktion nochmals verändert, um sie attraktiver zu machen. Lohnempfänger, die bereit waren, ihren in französischen Francs erhaltenen Lohn in bons d'achat umzutauschen und diese als Zahlungsmittel zu verwenden, erhielten fortan beim Umtausch eine Prämie in Höhe von 5 % ihres Lohns. Die Prämien finanzierte die "Freie Gemeinde" mit den Erlösen aus dem Verkauf der Marken. Diese "salaires + 5 % Aktion" der "Freien Gemeinde von Lignières-en-Berry" erregte überall in Frankreich erhebliches Aufsehen. Sie löste auch in anderen Städten und Gemeinden die Absicht aus, diesem Beispiel zu folgen. Im April also zwei Jahre nach dem Beginn des Experiments von Lignieresen-Berry - wurden auch in der Kleinstadt Marans eine "Vereinigung der Geschäftsleute, Handwerker und Lohnempfänger der Stadt Marans" sowie eine "Freie Gemeinde von Marans" gegründet. Die Stadt liegt nördlich von Bordeaux unweit des bekannten Badeortes La Rochelle und hatte damals rund Einwohner. Über 80 der 120 örtlichen Geschäftsleute waren bereits Mitglied in der Vereinigung..." geworden, als die "Freie Gemeinde von Marans" im August 1958 die ersten bons d'achat herausgab. Aus der "salaires + 5 % Aktion" von Lignieres- en-berry wurde in Marans eine "salaires + 10 % Aktion". Die Satzung der "Vereinigung der Geschäftsleute, Handwerker und Lohnempfänger der Stadt Marans" stimmte weitgehend mit derjenigen von Lignieres-en-Berry überein. Nur in einem - allerdings ganz entscheidenden - Punkt wich sie von ihr ab. Und zwar unterschied die Vereinigung in Marans zwei Klassen von Mitgliedern. Zur einen Klasse gehörten die Kaufleute und Handwerker; sie mußten beim Eintritt in die Vereinigung eine einmalige Aufnahmegebühr und einen Jahresbeitrag zahlen und waren außerdem verpflichtet, die in ihren Händen befindlichen bons d'achat am 10. jeden Monats mit einer 1 %-Marke zu bekleben. Zur zweiten Klasse gehörten die Landwirte, Arbeiter, Angestellten, Rentner und Sozialhilfeempfänger. Sie brauchten weder eine Aufnahmegebühr noch den Jahresbeitrag zu zahlen und konnten außerdem ihre bons d'achat an den jeweiligen Stichtagen kostenlos bei der "Freien Gemeinde" abstempeln lassen. Damit war der Misserfolg des Experiments von Marans vorgezeichnet. Der Umlaufantrieb der bons d'achat war in keiner Weise ausreichend. Auch mussten sich die Kaufleute und Handwerker gegenüber den Lohnempfängern und anderen Mit- gliedern der Vereinigung benachteiligt fühlen. Sie gingen bald dazu über, die Annahme der bons d'achat als Zahlungsmittel zu verweigern und ihre Waren nur noch gegen französische Francs abzugeben. Nach einem Jahr stellte die "Freie Gemeinde von Marans" ihre Tätigkeit wieder ein. Unterdessen war die Selbsthilfe-Aktion der "Freien Gemeinde von Lignieres-en-Berry" noch im Gange. Aber nachdem sich hier zwischenzeitlich bereits Angehörige von Justiz und Polizei aufgehalten hatten, erließ General de Gaulle eine Rechts- verordnung, die die Wirkung eines Verbots hatte. Sie bedrohte die Ausgabe und Benutzung von Zahlungsmitteln, die den französischen Franc ergänzen oder ersetzen sollten, mit Gefängnisstrafen von ein bis fünf Jahren bzw. mit Geldstrafen in Höhe von bis 20 Millionen Francs. Durch den aus Frankreich stammenden, aber in Brasilien tätigen Geschäftsmann Georges Rosier gelangten im Sommer 1958 Informationen über die "Freie Gemeinde von Lignières-en-Berry" nach Porto Alegre. Porto Alegre ist die Hauptstadt des Bundesstaates Rio Grande do Sul im Süden Brasiliens. Die Stadt verdoppelte ihre Einwohnerzahl allein in den fünfziger Jahren von auf In Anbetracht der schweren Krise, in der sich die brasilianische Wirtschaft befand, fasste Rosier den Entschluss, ebenfalls eine wirtschaftliche Selbsthilfe-Aktion ins Leben zu rufen. Daraufhin entstand im Oktober die "Orecopa" (Organizacao Economica Portoalegrense). Der Plan, umlaufgesicherte Kaufgutscheine sogenannte 'cautelas de compra' auszugeben, fand nicht nur die Unterstützung von weiteren Geschäftsleuten, sondern auch von Politikern, der städtischen Handels- kammer und sogar des Finanzministers von Rio Grande do Sul. Rosier machte auch den Versuch, die Staatsbank von Rio Grande do Sul dazu zu bewegen, die cautelas de compra neben den offiziellen brasilianischen Cruzeiros auszugeben. Nach drei Monaten signalisierte die Staatsbank: "Wir sind bereit, die cautelas de compra auszugeben... Aber... wir brauchen die Genehmigung der Sumoc, der für alle Geldfragen und Bankangelegenheiten in Brasilien zuständigen Behörde." (41) Von dieser Aufsichtsbehörde für das brasilianische Geld- und Kreditwesen hat die "Orecopa" jedoch keine Nachricht erhalten. Da die Werbung fiir die geplante "salaires + 10 % Aktion" in den Massenmedien schon angelaufen war, wollten Rosier und der übrige Vorstand der "Orecopa" ihren Beginn nicht mehr hinauszögern. Im November 1959 begannen sie mit der Ausgabe der cautelas de compra, nachdem es 47

50 ihnen gelungen war, mit der Zweigstelle Sao Joao der Staatsbank von Rio Grande do Sul einen Vertrag über die Zusammenarbeit bei Umtausch und Einlösung der cautelas de compra abzuschließen. Da die cautelas de compra in Porto Alegre natürlich nicht das allein gültige Zahlungsmittel und die Mitgliedsunternehmen der "Orecopa" auf vielfältige Weise mit der übrigen Wirtschaft verzahnt waren, war es nicht möglich, einen unab- hängigen und in sich geschlossenen Kreislauf der cautelas de compra entstehen zu lassen. In ihrem Umlauf stellten sich Engpässe ein, besonders im Lebensmittelhandel. Um diesen Schwierigkeiten entgegenzutreten, eröffnete Rosier im Juni 1960 im Norden von Porte Alegre einen großen Supermarkt "Rancho Orecopa", in dem alle Einkäufe vom Großhandel und Verkäufe an die Kunden mit cautelas de compra abgewickelt werden sollten. Über den weiteren Fortgang dieses Experimentes liegen allerdings keine Informationen vor. Kapitel 4: Die Bedeutung wirtschaftlicher Experimente für Gegenwart und Zukunft Die Reihe der praktischen Freigeldexperimente - in der Schwanenkirchen und Wörgl zweifellos die Höhepunkte waren - war lange Zeit nahezu völlig in Vergessenheit geraten. Lediglich Otto Veit erwähnte sie in den 60er Jahren noch einmal beiläufig in seinem "Grundriss der Währungspolitik". (42) Da während der Zeit des deutschen Wirtschaftswunders keinerlei Aussichten auf erneute praktische Experimente mit einem umlaufgesicherten Geld bestanden und da auch der Versuch misslungen war, in Deutschland nach schweizerischem Vorbild einen "Wirtschaftsring" zu gründen, entwickelte Karl Walker ein volkswirtschaftliches Planspiel. Dieses Planspiel sollte es ermöglichen, volkswirtschaftliche Zusammenhänge und die Wirkungen von wirtschaftspolitischen Maßnahmen gleichsam in einem 'Laborversuch' zu erforschen. Es wurde auf einer Erfindermesse in Brüssel mit einer Bronzemedaille ausgezeichnet, fand in Deutschland jedoch kaum Interesse. (43) 1983 veranstaltete die "Internationale Vereinigung für Natürliche Wirtschaftsordnung" einen Kongress in Wörgl, um an das 50 Jahre zuvor verbotene Freigeldexperiment zu erinnern. (44) Wenig später griff die Dichterin Luise Rinser diesen Impuls in einem Interview auf: "Da gab es das Freigeldexperiment von Wörgl. Das muss man nachlesen; da gibt es Bücher drüber. Dieses Experiment ist abgewürgt worden vom österreichischen Staat.... Ich würde allen raten, sich mit der Wirtschaftslehre von Silvio Gesell zu beschäftigen." (45) Im historischen Teil einer soziologischen Studie über zeitgenössische Formen des Wirtschaftens außerhalb von Markt und Staat äußerten Claus Offe und Rolf Heinze Skepsis gegenüber dem "etwas skurilen Finanztheoretiker Silvio Gesell". Sie beurteilten das Wörgler Freigeldexperiment als eine "erfolgreiche Notstandsmaßnahme", deren Erfolg aber nichts mit der "eingebauten Verfallsmechanik" zu tun gehabt habe. Andererseits würden neuere Arbeiten von Dieter Suhr zeigen, "dass ein Aufgreifen einiger der geldtheoretischen Vorstellungen Gesells gar nicht so abwegig ist." (46) Eine eindrucksvolle Würdigung erfuhr das Wörgler Freigeldexperiment durch Prof. Erich Kaufer, Dekan der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck. In einer im Mai 1991 gehaltenen Promotionsansprache nannte Kaufer das Nothilfe-Programm von Michael Unterguggenberger ein "Meisterstück wirtschaftspolitischer Praxis" und bedauerte dessen Verbot: "Eines der hoffnungsvollsten Experimente praktischer Geldpolitik scheiterte an der intellektuellen Enge der offiziellen Währungspolitik!... Aber der Wörgler Bürger- meister Michael Unterguggenberger stand mit seinem Experiment 1932 an der Spitze des wissenschaftlichen Fortschritts. Wir sollten ihm zusammen mit der Österreichischen Nationalbank endlich ein Denkmal errichten!" (47) Inzwischen entstanden in Wien und Berlin weitere Diplomarbeiten über das Wörgler Experiment, und 1993 gab es in Künstlerkreisen am Prenzlauer Berg in Berlin ein sogenanntes "Knochengeld" als symbolische Freigeld-Aktion. (48) Die Erinnerung an die praktischen Freigeldexperimente der frühen 30er Jahre ist nicht nur von historischem Wert, sondern sie hat auch eine Bedeutung für die Gegenwart und die Zukunft. Es gibt nämlich keinerlei Gewähr dafür, dass die schon chronisch gewordene Krise der Wirtschaft in Zukunft nicht noch größere Ausmaße annimmt. Spätestens dann, wenn infolge eskalierender Schulden und weiterer Kürzungen im sozialen Bereich das soziale Netz die negativen Folgen der Krise auf die Lebensgestaltung der Menschen nicht mehr auffangen kann, könnte die Erinnerung an die praktischen Freigeldexperimente der 30er Jahre von Nutzen sein. Wenn die Menschen von der Krise noch härter betroffen werden, könnten durch private Initiativen wieder wirtschaftliche Selbsthilfe-Aktionen entstehen. Vielfältige Anzeichen bietet hierfür die Ausbreitung von lokalen Tauschringen wie den LETs in England und Kanada oder dem TALENT-Experiment in der Schweiz. Aufgrund der Verbote der Wära und anderer privater bzw. kommunaler Ersatzzahlungsmittel geben die Tauschringe gegenwärtig kein eigenes Geld aus, sondern sie vermitteln den Austausch von Angebot und Nachfrage im Wege geldloser Verrechnungen, bei denen Recheneinheiten wie in Berlin- Kreuzberg die "Kreuzer" oder in Frankfurt die "Peanuts" zugrundegelegt werden. (49) Die Deutsche 48

51 Bundesbank beobachtet die Entwicklung der Tauschringe bislang gelassen, da geldlose Verrechnungen kein (Frei-)Geld bilden und ihr Banknotenmonopol nicht in Frage stellen. Ihr Chef- ökonom Professor Otmar Issing betrachtet sie als "rudimentäre Formen einer rein privaten Geldwirtschaft", als Phänomene einer sich selbst organisierenden Schatten- wirtschaft. "Besorgnisse über die Relevanz der in D Mark denominierten Geldmengenaggregate sind deshalb in der Bundesbank noch nicht ausgebrochen." Ihr Direktoriumsmitglied Wendelin Hartmann äußerte sich "... zuversichtlich, dass solche Ringe den offiziellen Geldkreislauf nicht ersetzen können. Irgendwann wollen die Teilnehmer ihr Phantasiegeld auch in Dollar oder Mark umtauschen. Und wenn das nicht funktioniert, ist der Spuk schnell vorbei." Trotz des geringen finanziellen Volumens der Tauschringe sei aber für den Finanzminister von Interesse, dass die Umsatzsteuer vermieden werde. "Darüber denkt man in Bonn bereits nach." (50) Demgegenüber hebt eine neuere juristische Studie die "positive soziale Funktion von Tauschringen" hervor und endet mit der Empfehlung, "Tauschringe gesetzlich als gemeinnützige Organisationen anzuerkennen." (51) In der Gegenwart und mehr noch in der Zukunft stellt sich für die Wirtschaftspolitik die unumgängliche Frage, mit welchen Mitteln Arbeitslosigkeit, zunehmende Polarisierung von Reichtum und Armut sowie Kaufkraftschwankungen wirksam bekämpft und auf welchem Wege geeignete Mittel angewandt werden sollen. Die in Schwanenkirchen und Wörgl erprobten theoretischen Vorschläge Gesells könnten in weiterentwickelter und aktualisierter Form vielleicht ein Beitrag zur Überwindung der wirtschaftlichen Krise unserer Zeit sein und mithelfen, der nochmaligen Errichtung eines totalitären Herrschaftssystems rechtzeitig den Nährboden zu entziehen. Allerdings wäre es unangebracht, den Wirtschaftspolitikern diese Vorschläge im Stile der seinerzeitigen Presseberichterstattung (52) als Patentrezepte anzupreisen. Die in kleinem Rahmen erzielten Erfolge sind selbstverständlich noch kein hinreichender Beweis für die absolute Richtigkeit dieser Vorschläge und ihre Durchführbarkeit im großen Rahmen einer gesamten Volkswirtschaft. Die Experimente mit der Wära und den Wörgler Arbeitsbestätigungsscheinen haben auch deshalb nur einen begrenzten Aussagewert, weil sich dabei nur ein Bruchteil der Theorien Gesells praktisch erproben ließ. So fehlte nicht nur ein Ansatz zu der von ihm angestrebten Reform des Bodenrechts, sondern auch ein Versuch zur Stabilisierung der Kaufkraft der umlaufgesicherten Wära- bzw. Arbeitsbestätigungs- scheine, der sich aufgrund des Fehlens einer lokalen Preisstatistik und des gleich- zeitigen Vorhandenseins der offiziellen Landeswährungen gar nicht hätte durch- führen lassen. Außerdem konnten die Freigeldexperimente nicht jenen Einfluss auf die Höhe des Zinses nehmen, der sich der Theorie zufolge bei einer Umlaufsicherung der gesamten in einem Land zirkulierenden Geldmenge einstellen müsste. Dabei geht es im übrigen nicht um eine Abschaffung oder um ein Verbot des Zinsnehmens sondern um eine Senkung des Zinsniveaus in Richtung auf einen Gleichgewichtssatz von nahe Null, um den die Zinssätze je nach der Laufzeit der Geldausleihungen pendeln. (53) Bei einer pessimistischen Beurteilung der früheren praktischen Versuche mit Freigeld ließe sich also der Vorbehalt vorbringen, dass aufgrund der Begrenztheit der Experimente eventuelle Schattenseiten der Theorien Gesells im Verborgenen blieben. Dagegen ließe sich bei ihrer optimistischen Beurteilung annehmen, dass die Erfolge der Experimente erst ein kleiner Vorgeschmack auf eine stabile und vollbeschäftigte Wirtschaft waren, die sich vielleicht durch die Anwendung dieser Theorien im großen Rahmen verwirklichen ließe. Die Bereitschaft so vieler Städte und Gemeinden zur Nachahmung dieser Experimente spricht zumindest für die Richtigkeit ihrer Grundprinzipien. Wären sie falsch gewesen, hätten sie bei ihrer praktischen Erprobung sehr schnell Schiffbruch erleiden müssen. Ein Scheitern hätte vermutlich von ganz allein zu ihrem vorzeitigen Abbruch geführt, ohne dass es jemals in mehreren Ländern zu Verboten gekommen wäre. Es wäre durchaus überlegenswert, die Vorschläge Gesells zur Überwindung der Wirtschaftskrise im Vorfeld ihrer Verwirklichung im größeren Rahmen nochmals in einem Planspiel bzw. in einem Modellversuch auf ihre Leistungsfähigkeit hin praktisch zu überprüfen. Dasselbe gilt auch für andere Vorschläge, denn die verantwortlichen Wirtschaftspolitiker können in keinem Fall vorher mit Gewissheit sagen, ob sich eine geplante wirtschaftspolitische Maßnahme im nachhinein als richtig erweisen wird oder nicht. Jede in Erwägung gezogene Maßnahme sollte deshalb vor ihrer allgemeinen Einführung in einem kleineren Pilotprojekt getestet werden. Um den Erkenntniswert solcher Tests zu erhöhen, wäre es zweifellos notwendig, ein im Vergleich zu Schwanenkirchen oder Wörgl größeres Gebiet als 'geldpolitisches Laboratorium' auszuwählen. Eine solche Modellregion müsste mindestens die Größe eines Regierungsbezirks aufweisen und bei erfolgreichem Verlauf noch vergrößert werden, damit - jedenfalls im Falle eines erneuten Freigeldexperiments nicht nur die institutionellen Voraussetzungen für die Sicherung eines ununterbrochenen Geldkreislaufs, sondern auch für die Stabilisierung der Kaufkraft dieses Geldes geschaffen werden können. Für ein solches Experiment in einem regionalen Maßstab wäre freilich die Erhebung der Geldstillstandsgebühr auf dem Wege des Beklebens der Geldscheine mit Marken ein untaugliches Verfahren. Anstelle dieser veralteten Methode gibt es inzwischen technisch elegantere 49

52 Methoden. (54) Außerdem müsste das zu testende umlaufgesicherte Geld für die Dauer des Modellversuchs das allein gültige Zahlungsmittel in der Modellregion sein. Die offizielle Landeswährung hätte in ihr solange den Status einer fremden Währung, deren Preis sich nach den üblichen Regeln der freien Wechselkursbildung ergibt. Allerdings kann man nicht von allen Bewohnern einer in Aussicht genommenen Modellregion erwarten, dass sie das nötige Verständnis für die zu testende wirtschaftspolitische Neuerung aufbringen und - wie in Wörgl - ihre einmütige Zustimmung für deren vorerst befristete Einführung in ihrem Bezirk geben. Ihre Bereitschaft könnte aber unter Umständen geweckt werden, wenn die öffentliche Hand einen bestimmten Geldbetrag gewissermaßen als Versicherungssumme bereit- stellt, um die Bewohner dieser Region im Falle eines Scheiterns des Experiments angemessen zu entschädigen oder ihre Bereitwilligkeit im Falle eines Gelingens mit einer Prämie zu belohnen. Ein solches Mittel zum Abbau von Ängsten vor Neuerungen und zur Risikominderung entspräche der sogenannten 'Wagnisfinanzierung', die die öffentliche Hand auf technologischem Gebiet schon seit längerer Zeit praktiziert. Anmerkungen 1. S. Gesell, Die natürliche Wirtschaftsordnung durch Freiland und Freigeld, 1. Auflage Bern 1916; in: Gesammelte Werke Band 11, Lütjenburg bei Kiel Vgl. John Maynard Keynes, Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes, Berlin 1936, S , und Dieter Suhr, Geld ohne Mehrwert - Die Entlastung der Marktwirtschaft von monetären Transaktionskosten, Frankfurt Dieter Suhr und Hugo Godschalk, Optimale Liquidität, Frankfurt Karl Walker, Die Technik der Umlaufsicherung des Geldes, Heidelberg Helmut Creutz, Die Sicherung des Geldumlaufs in der Praxis, in: Zeitschrift für Sozialökonomie 68. Folge (1986), S Bernd Senf, Der Nebel um das Geld, Lütjenburg 1996, S S. Gesell, El Systema Monetario Argentino - Sus Ventayas y su Perfeccionamento, Buenos Aires 1983, und ders., La Cuestion Monetaria Argentina, Buenos Aires 1989, dt. Übersetzungen in den Bänden 1 und 2 der Gesammelten Werke, Hann.-Münden 1988 und Lütjenburg G. Landauer war seit längerem mit Gesells Theorien vertraut und befürwortete sie: "Sehr wertvoll sind darum die Vorschläge, die Silvio Gesell gemacht hat....(er)... ist einer der ganz wenigen, die von Proudhon gelernt haben, seine Größe anerkennen und im Anschluß an ihn zu selbständigem Weiterdenken gekommen sind" (G. Landauer, Aufruf zum Sozialismus, Frankfurt 1967, S.159). - Vgl. auch Th. Christen, Das Geldwesen - ein dynamisches System, Bern Zitiert nach K. Polenske, An Alle! - Das proletarische Finanz- und Wirtschaftsprogramm des Volksbeauftragten der baierischen Räterepublik Silvio Gesell, Berlin o. J. (etwa ), S.12. Vgl. auch die beiden am 20. und von E.Schneider mit Gesell durchgeführten Interviews, in: H. Viesel (Hg.), Literaten an der Wand - Die Münchener Räterepublik und die Schriftsteller, Frankfurt 1980 (Büchergilde Gutenberg). - Rolf Engert, Silvio Gesell in München 1919, Lütjenburg Zu Gesells Einstellung zum Zeitgeschehen in der Weimarer Republik vgl. Werner Onken, Silvio Gesells kritische Distanz zum Rechtsextremismus in der Weimarer Republik, in: Zeitschrift für Sozialökonomie 106. Folge (1995), S Zitiert nach WÄRA- Handelsblatt (Stirn Verlag Hans Timm in Hochheim b/erfurt) 1. Jg. (1931) Nr.1, S Zur Vorgeschichte der Idee einer Freigeldaktion vgl. Georg Blumenthal, Neue revo- lutionäre Taktik, Hochheim bei Erfurt Vgl. das WÄRA-Handelsblatt 1. Jg. (1931) Nr. 6, S So lautete der Titel eines Artikels in der Süddeutschen Sonntagspost 5. Jg. ( 1931 ) Nr.11, S. 9.- Vgl. auch Hans Timm, Das erste Freigeld, in: Die Gefährten - Monatsschrift für Erkenntnis und Tat Nr. 33 / 1949, S Vgl. das WÄRA-Handelsblatt 1. Jg. (1931) Nr.10, S Freiwirtschaftliche Zeitung (Bern) Nr. 46/1931, S Die Zahlenangaben sind entnommen aus F: Schwarz Das Experiment von Wörgl, Bern 1951, S. 33 ff: 13. Ein detailliertes Bild von der damaligen kommunalen Finanzlage Wörgls gibt S. Unterguggenberger, Der Schwundgeldversuch von Wörgl, Wien 1957, S ; der Autor ist ein Sohn des früheren Bürgermeisters, die zitierte Veröffentlichung seine an der Wiener Hochschule für Welthandel eingereichte Diplomarbeit 14. Zitiert nach F. Schwarz a. a. O., S H. Burgstaller, Das Wörgler Beispiel, in: H. K. Sonderegger / H. Burgstaller, Die Rettung Österreichs, Wörgl 1933, S. 50 ff 16. Vgl. F. Schwarz a a. O., S. 52; zu den Stellungnahmen der Wörgler Einwohner vgl. F. Schwarz a. a. O., S ; Angaben über den wirtschaftlichen Aufschwung der Gemeinde finden sich bei S. Unterguggenberger a a. O.; S C. Bourdet, Ein neues Mekka der Volkswirtschaft - Wörgl, in der in Paris erschienenen Zeitschrift "Illustration" vom , S. 56/ E. Daladier, Wirtschaftsreform und Freigeld, Bern o. J. (ca.1935 oder 1936), S In derselben Rede versicherte Daladier auch, dass er in seiner "... Heimatstadt, falls sie einer solch erschreckenden Krise wie in Wörgl preisgegeben sein sollte, diese System... versuchen (wolle)." (S. 30) 19. H. Burgstaller a. a. O., S Die Namen der übrigen Ortschaften sind genannt bei F. Schwarz a. a. O., S. 68 sowie bei H. Burgstaller a a. O., S. 64; das Wära-Handelsblatt 3. Jg. (1933) Nr. 7, S.1 berichtet von entsprechenden Absichten in Hall/Tirol. 20. Brief der Österreichischen Nationalbank an ihre Zweigstelle in Innsbruck vom Kopie des im Archiv der ÖNB befindlichen Originals in der Freiwirtschaftlichen Bibtiothek. 21. Brief der Innsbrucker Zweigstelle an das Wiener Direktorium der ÖNB vom und Brief der ÖNB an das Finanzministerium in Wien vom Gerhard Senft, Weder Kapitatismus noch Kommunismus - Silvio Gesell und das libertäre Modell der Freiwirtschaft, Berlin 1990, S Gerhard Senft, Chronik einer Legende - Die Freiwirtschaftsbewegung in Österreich, in: Zeitschrift für Sozialökonomie 91. Folge (1991) S Gerhard Senft, Tyrannei und Modernisierung - Der techno-ökonomische Wandel im Dritten Reich, in: Österreichische Gesellschaft für Kritische Geographie (Hg.), Auf in die Moderne! - Österreich vom Faschismus bis zum EU-Beitritt, Wien 1996, S Der Hinweis auf ein Freigeldexperiment in Liechtenstein findet sich in einem Brief des eidgenössischen Finanzdepartments an den Detaillistenverband des Kantons Luzern: er ist abgedruckt in: F. Schwarz, Vorwärts zur festen Kaufkraft des Geldes, 3. Auflage Bern 1933, S

53 24. Vgl. FKB-Mitteilungen Nr.11/1929, S. 5 und Nr. 4/1930, S. 7 sowie die in Zürich erschienenen "Wära-Nachrichten" (FKB = Fysiokratischer Kampfbund mit Sitz in Berlin). - Markus Schärrer, Geld- und Bodenreform als Brücke zum sozialen Staat - Die Geschichte der Freiwirtschaftsbewegung in der Schweiz , Zürich Zitiert nach F. Schwarz, Vorwärts..., S Brief der Schweizerischen Nationalbank an die Österreichische Nationalbank vom (Kopie des sich im Archiv der ÖNB befindlichen Originals in der Freiwirtschaftlichen Bibliothek) 27. Vgl. F. Schwarz, Das Experiment..., S Vgl. P. J. Proudhon, Bekenntnisse eines Revolutionärs, Reinbek b/hamburg 1969 S Neben anderen politischen Strömungen spielten Proudhons Gedanken nochmals in der Pariser Kommune eine gewisse Rolle (März bis Mai 1871). Später knüpfte Landauer an Proudhon an (vgl. Fußnote 3 im Abschnitt 2). - Vgl. Michel Herland, Perpetuum mobile et credit gratuit, in: Revue economique November 1977 S Barral gab von 1923 an nacheinander die Zeitschriften 'L'Ordre Social', 'L'Ecole Franchiste' und 'L'Economie franchiste' heraus und veröffentlichte 1935 in Paris das Buch 'La revolution économique'. 30. Vgl. Fußnote 14 im Abschnitt Dieses Experiment fand in Frankreich auch in der ökonomischen Fachliteratur seinen Widerhall: G. de Vregille, La monnaie libre ou auxiliaire, in: Revue Banque Dezember 1934, S. 651 ff; A von Muralt, La monnaie a valeur décroissante et l'expérience de Wörgl, in: Annales de l'economie collective 1934, S. 323 ff; L. Baudin, La monnaie et la formation de prix, Paris 1936, S. 287 ff und L. Baudin, Deux experiences monetaires contemporaine, in: Revue Politique et Parlamentaire vom , S. 209 ff 31. Die Satzung der "Mutuelle d'echange de Nice et des Alpes-Maritimes" ist abgedruckt in der Zeitschrift 'L'economie franchiste' in der Ausgabe vom Oktober 1933; vgl. auch das Wära- Handelsblatt 3. Jg. (1933), Nr. 9, S.1- Mit der Ausgabe der Valor- Scheine wurde vermutlich im ersten Quartal des Jahres 1934 begonnen. 32. Vgl. P. Mouton, Le Sabotage des Mutuelles d'echange, in: L'action Nouvelle vom September Vgl. P. Mouton a. a. O. - Zur späteren Rezeption Gesells in Frankreich vgl. Michel Herland, Perpetuum mobile et credit gratuit, in: Revue Economique November 1977 S ; dt. Übersetzung von Johannes Finckh in der Zeitschrift für Sozialökonomie 69., 70. und 71. Folge (1986), S , S und S Michel Herland, L'utopie monetaire de S. Gesell - un cas d'hetérodoxie entre Wicksell et Keynes, in: Richard Arena und Dominique Torre, Keynes et les nouveaux keynesiens, Paris 1993, S L'économie franchiste vom Mai 1935 unter Berufung auf einen Artikel "Encore une experience concluante" in der französischen Zeitschrift 'Justice et Verite' vom Mai/Juni I. Fisher, Booms and Depressions, London 1933; hier zitiert nach einer auszugsweisen Übersetzung im Wära-Handelsblatt 3. Jg. (1933) Nr. 5, S. 1 und Zitiert nach der deutschen Übersetzung "Was kann der Kongreß tun?" in: Wära-Handelsblatt 2. Jg.(1932), Nr.12 S Vgl. Wära-Handelsblatt 3. Jg. (1933), Nr.1, S.1- Fisher nannte in seinem Buch "Stamp Scrip" (New York 1933, S ) eine ganze Reihe dieser Orte: Hawarden, Rock Rapids, Albia, Nevada, Pella und Eldora im Bundesstaat Iowa; Evanston in Illinois; Russell in Kansas; Granite Falls und Jasper in Minnesota Mangum und Enid in Oklahoma; Merced und Anaheim in Californien; Lexington in Nebraska und Knoxville in Tennessee. - An anderer Stelle (Schwundgeld? in: DasTagebuch, 13. Jg. (1932), Heft 52, S ff) erwähnte Fisher, dass weitere Städte Dakotas und Kaliforniens, auch New Haven und Chigaco das Markennotgeld einführen wollten - Vgl. auch Hans Cohrssen, Das beginnende Engagement der Wissenschaft für eine gesunde Geldordnung, in: Fragen der Freiheit Nr.162 /1983, S Hans Cohrssen, Geld- und steuerpolitische Ideen von Irving Fisher - Erinnerungen eines Mitarbeiters, in: Kredit und Kapital Nr. 2/1995, S Hans Cohrssen, Einer der auszog die Welt zu verändem - Erinnerungen eines Jahrhundertzeugen, Frankfiut Vgl. Irving Fisher, Feste Währung, Uchtdorf, Weimar, Leipzig, 1937, S Möglicherweise findet eine detailliertere Wirtschaftsgeschichtsforschung nähere Informationen über die Experimente mit dem Markennotgeld in der von H. Fack in San Antonio herausgegebenen Zeitschrift 'The Way Out'. 39. J. M.. Keynes, Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes, München 1936, S Dudley Dillard, Proudhon, Gesell and Keynes - An Investigation of some `Anti- Marxian Socialist' Antecedents of Keynes' General Theory, Ph. D. Thesis, Univ. of California Dudley Dillard, Keynes and Proudhon, in: Journal of Economic History Vol. II / 1942, S. 63 ff.- Dudley Dillard, Silvio Gesells Monetary Theory of Social Reform, in: American Economic Review 1942, S Lawrence Klein, The Keynesian Revolution, London 1949/1980, S William Darity, Keynes' Political Philosophy - The Gesell Connection, in: Eastern Economic Review Vol. 21, Nr.1 / 1995 S Tylor Cowen und Randall Krozner, Money's marketa- bility premium and the microfoundations of Keynes' theory of money and interest, in: Cambridge Journal of Economics 1994, S R Spier, Une solution - Ein Ausweg, Ratingen 2. Auflage 1961, dokumentierte die Experimente von Lignières-en-Berry (S. 6-17), Marans (S.18-27) und Porto Alegre (S ). 41. Zitiert nach R. Spier a. a. O., S Sumoc ist eine Abkürzung für 'Supervisao da moeda e do credito'. 42. Vgl. O. Veit, Grundriß der Währungspolitik, 3. Auflage Frankfurt 1969, S Karl Walker, Wirtschaftsring - moderne Absatzwege, Lauf bei Nürnberg Hugo Godschalk, Pilotprojekte zur neutralen Liquidität - Der schweizerische Wirtschaftsring WIR, in: Zeitschrift für Sozialökonomie 68. Folge (1986) S Karl Walker, Das volkswirtschaftliche Planspiel, in: mensch-technik-gesellschaft / Zeitschrift für Sozialökonomie 1. Folge (1964), S und 5. Folge (1965), S Karl Walker, Volkswirtschaft im Planspiel - Fünf Lektionen. Bickenbach Vgl. Silvio Unterguggenberger, 50 Jahre Wörgler Freigeld, in: Zeitschrift für Sozialökonomie 59. Folge (1983), S Dieter Suhr, Das Konzept von Wörgl für die Krise von heute?, in: Fragen der Freiheit Nr.162 / 1983, S Luise Rinser, Ich bin eine Antenne - Ein Interview mit Frank Mayer, in: Zeitschrift "Info 3" Nr. 7-8/1985 S Vgl. auch Luise Rinser, Im Dunkeln singen: , Frankfurt 1985, S C. Offe und R Heinze, Organisierte Eigenarbeit - Das Modell Kooperationsring, Frankfurt 1990, S Zu den angesprochenen Arbeiten von Dieter Suhr vgl. die in Anmerkung 2 angegebene Literatur. 47. Erich Kaufer, Promotionsansprache in der Universität Innsbruck am ; auszugsweise abgedruckt in der Zeitschrift für Sozialökonomie 90. Folge (1991), S Vgt. Josef Nussbaumer, Als Wörgl noch ein 'Wallfahrtsort' für Volkswirtschaftler war: Ein Beitrag zur sozialen Phantasie, in: Gaismair-Kalender 1986 S Franz Fischer, Wära-Wunder im Bayerischen Wald, in: Süddeutsche Zeitung vom Walter Hanschitz-Jandl, Das Wära - Experiment von Schwanenkirchen, in: Lichtung - Ostbayerisches Magazin Nr. 3/1993, S Bernhard Paster, Das Schwundgeld von Wörgl - Versuch einer Deutung aus heutiger Sicht, Diplomarbeit an der Wirtschaftsuniversität Wien Thomas Wendel, Gesellschaftspolitische Bedeutung und technische Funktionsweise umlaufgesicherter Zahlungsmittelsysteme. Die Schwundgeldexperimente von Wörgl 1932 und Cabrican 1994 im Vergleich, 51

54 Diplomarbeit an der Freien Universität Berlin Bert Papenfuß, Loe Bsaffot präsentiert: Das Knochen- Experiment vom Prenzlauer Berg, in: Cornelia Saxe und Gerburg Treusch-Dieter, Bar-Geld-Los / Konkursbuch 31, 1996, S M. Kennedy, Geld ohne Zinsen und Inflation, München 1991, S H. Godschalk, LET- Systeme und Kooperationsringe - Ein Handbuch über Formen und Ausgestaltungsmöglichkeiten lokaler Verrechnungssysteme, 2. Aufl. Frankfurt (Bezug: PaySys, Im Uhrig 7, D Frankfurt/M.) - Klara Brendel, Matthias Klockenbusch und Roland Söker, Kreuzer, Batzen und Huntetaler, in: Cornelia Saxe und Gerburg Treusch-Dieter (Hg.), Bar-Geld-Los - Konkursbuch Nr. 31 / 1996, S Thomas Estermann, Das Talent-Experiment der INWO-Schweiz, in: Zeitschrift für Sozialökonomie 101. Folge (1994), S Helmut Creutz, Alternative Geld- systeme - Auswege aus der fehlerhaften Geldordnung?, in: Zeitschrift für Sozialökonomie 101. Folge ( 1994), S O. Issing, Wider die Papiergaunereien, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom , S.17.- W. Hartmann, Der Spuk ist schnell vorbei, in: Wirtschaftswoche vom Pierre Brandenstein, Carsten Corino und Thomas B. Petri, Tauschringe - ein juristisches Niemandsland?, in: Neue Juristische Wochenschrift Nr.13 / 1997, S , hier: Die Ereignisse wurden damals mehrfach als "Wunder von Schwanenkirchen" verklärt (Süddeutsche Sonntagspost, 5. Jg. (1931), Nr.11, S. 8); gleiches geschah auch in Wörgl. 53. Vgl. Helmut Creutz, Das Geldsyndrom - Wege zu einer krisenfreien Marktwirtschaft, Frankfurt 1994, S Zur Differenzierung von berechtigten und fragwürdigen Bestandteilen des Zinses vgl. Werner Onken, Der Zins als Angelpunkt von Wirtschaft und Moral - Gedanken zu Otmar Issings Einwänden gegen eine zinslose Wirtschaft, in: Fragen der Freiheit Nr. 226 / 1994, S Vgl. die in Anmerkung 2 aufgeführte Literatur. 52

55 Regionalwährungen neue Wege zu nachhaltigem Wohlstand Literaturvorstellung am Freigeld-Stammtisch am 13. April 2004 Margrit Kennedy und Bernard Lietaer veröffentlichten heuer im Frühjahr im Riemann-Verlag München ihr gemeinsam verfasstes Buch, in dem sie Möglichkeiten, Vorteile und die Notwendigkeit komplementärer Währungen für die Weiterentwicklung der Industriegesellschaft aufzeigen. Sie sehen als Gegenpol zur Globalisierung ein Europa der Regionen, in dem ihre kulturellen und wirtschaftlichen Besonderheiten eine immer größere Rolle spielen werden. Der internationale Handel und die Globalisierung hätten zwar gezeigt, dass sie Reichtum schaffen können, sie seien aber nicht in der Lage, soziale Bedürfnisse zu erfüllen, das Allgemeinwohl zu sichern. Um das Ungleichgewicht des freien Marktes auszugleichen, sehen sie Zweitwährungen in regionalen Wirtschaftskreisläufen als geeignetes wirtschaftspolitisches Instrument. Anhand praktischer Beispiele erläutern sie, wie Komplementärwährungen in anderen Kulturen wirken. Eine Zeitwährung auf Bali sichert trotz starkem Tourismus die traditionell überlieferte Kultur. Das Muschelgeld auf Papua Neuguinea bewahrte jene Teile der Insel, in denen die Tolai im Einsatz sind, vor negativen Auswirkungen der Globalisierungswelle und hilft, die traditionelle Kultur zu bewahren. Curitiba in Brasilien ist ein weiteres positives Beispiel. Dort erfüllen Bustickets, die für gesammelten Müll von der Stadt ausgegeben werden, die Funktion einer Zweitwährung. Nach 30 Jahren lässt sich die Erfolgsbilanz auch in Zahlen aus der Statistik ablesen: Das Durchschnittseinkommen liegen in der Millionenstadt dank Zweitwährung fast um ein Drittel höher als anderswo in Brasilien, das Bruttosozialprodukt wuchs zwischen 1875 und 1995 pro Kopf um 75 % schneller als in der Provinz Parana und fast die Hälfte schneller als in Brasilien. Fazit: Duale Währungssysteme fördern kulturelle Vitalität, wirtschaftliche Beständigkeit und den sozialen Zusammenhang. Im dritten Kapitel widmen sich Kennedy und Lietaer der Frage Wozu regionale Währungen in Europa? Zunächst räumen die Autoren mit dem Vorurteil auf, dass Regionalwährungen die Wirtschaft krisenanfälliger machen würden. Bei einem historischen Rückblick zeigt sich, dass das Gegenteil der Fall ist: Als in Europa duale Währungssysteme galten, traten Inflation und andere Währungsprobleme sehr viel seltener auf als in der Zeit, in der sich das Monopol der Nationalwährungen durchsetzte. So entwickelte sich im 20. Jahrhundert die Inflation zur Hauptgeißel der nationalen Währungen. Sogar nach dem Zweiten Weltkrieg büßten die stabilsten Währungen wie DM und SF zwischen 1970 und % ihres Wertes ein, der Dollar verlor sogar 75 %, das britische Pfund sogar 90 % seines Wertes. Und die Weltbank stellte fest, dass in den letzten 25 Jahren nicht weniger als 87 Länder den Zusammenbruch ihres Währungssystems mit ansehen mussten. Unter den historischen Vorläufern der Regionalwährungen in Europa, die sich von 800 bis 1800 n.chr. nachweisen lassen, räumen die Autoren den in Frankreich gültigen Mereaux besonders viel Raum ein. Mereaux waren Münzen aus schlechterem Metall, die von lokalen Autoritäten ausgegeben wurden und nur in einem gewissen Gebiet Gültigkeit hatten. Dieses Münzrecht hatten kirchliche Würdenträger und Barone. Klöster bezahlten damit etwa Arbeiten. Sogar der König selbst bediente sich der Mereaux, wenn er dadurch zu seinen Gunsten einen geschlossenen Wirtschaftskreislauf schaffen konnte etwa zum Aufbau von im Krieg zerstörten Befestigungsanlagen. Mereaux waren bis zur französischen Revolution im Einsatz. Das Verbot dieser Währungen ging nicht etwa auf mangelnde Effizienz zurück der einzige Grund war vielmehr die wachsende Macht einer zentralen Autorität (König oder Kaiser). Im 18. Jahrhundert griff der Prozess der Vereinheitlichung der Währungen auf die internationale Ebene über. Zunächst wurde auf Druck der Briten der Goldstandard eingeführt, der im 20. Jahrhundert aufgegeben werden musste. Nachdem die Goldbindung des Dollars, die beim Abkommen von Bretton Woods noch gesichert wurde, 1971 ebenfalls aufgegeben wurde, sehen Kennedy und Lietaer als einzig vernünftige Antwort darauf die Bildung unabhängiger transnationaler Währungslandschaften wie der Eurozone. Dieser Schritt sei aber nur der erste gewesen, um die Probleme des 21. Jahrhunderts zu lösen. Der weitere sei, regionale Währungen wieder zu schaffen. Getrennte Wirtschaftskreisläufe machen Sinn das zeigen die rund 4000 komplementären Zahlungsmittel, die in den vergangenen 20 Jahren weltweit entstanden sind. Eine Vorreiterrolle übernimmt dabei Japan, wo Toshiharu Kato, jahrelang Leiter des Wirtschafts-, Handelsund Industrieministeriums zur Dezentralisierung von Japans Wirtschaft nach dem Vorbild von Silicon Valley die Einführung von Eco-Money vorschlug. 53

56 Eco-Money sei das Geld des 21. Jahrhunderts, das zum Tausch in so verschiedenen Bereichen wie Umwelt, Soziales und Kultur eingesetzt werden könne. Statt zentraler Großkonzerne ein Netz von kleinen und mittleren Unternehmen und das sollte über ein System regionaler Währungen erreicht werden. Etwa 40 Modelle unterschiedlicher Ausrichtungen werden derzeit in Japan aktuell erprobt. Japan lebe damit die Entwicklung einer postindustriellen Gesellschaft im Informationszeitalter vor. Europa sei mit dem Euro in einer währungspolitischen Zwickmühle die EZB macht Währungspolitik für einen großen Wirtschaftsraum, regionale Interessen bleiben dabei auf der Strecke. Durch den Stabilitätspakt, der den Nationalstaaten nur eine jährliche Neuverschuldung von 3 % erlaubt, sind den Staaten für die Ankurbelung der Wirtschaft die Hände gebunden. Derzeit bestünden keine Ansätze zur Lösung der Arbeitslosigkeit. Zudem fließe das Kapital dorthin, wo die größten Gewinne locken in die Zentren. Vom weltweiten Investitionskapital flossen % nach China, Hongkong und Taiwan. Die ländlichen Regionen finanzieren mit ihren Spareinlagen derzeit die Arbeitslosigkeit und die Abwanderung von Betrieben in Billiglohnländer. Welche Ziele sollten also regionale Komplementärwährungen erfüllen? Vor allem sollten sie die Finanzund damit Wirtschaftskraft in der Region halten. Kennedy und Lietaer sehen drei Komponenten einer vollständigen regionalen Währung: o o o ein Gutscheinsystem wie den Regio Tauschkreise und Kooperationsringe (z.b. Bartering) eine Mitgliedsbank auf genossenschaftlicher Basis (JAK-Bank) Diese Kombination ermögliche es, fast alle Geldfunktionen zu erfüllen. Praktische Beispiele seien der Chiemgauer als regionales Zahlungsmittel oder der Schweizer WIR-Ring, der seit 1934 existiert und heute etwa Mitglieder zählt. Das Verrechnungssystem funktioniert als bargeldloser Zahlungsverkehr, wobei kombinierte Zahlungen in Franken und WIR-Franken üblich sind betrug der Umsatz rund 1,7 Milliarden SF. In der BRD bestehen derzeit rund 400 Tauschringe und fünf kommerzielle Bartergesellschaften. Die JAK-Genossenschaft in Schweden besteht seit 1965 und zählt derzeit rund Mitglieder, wobei jedes Jahr 1000 neue dazukommen. Statt Zinsen werden nur Gebühren für die Arbeit verrechnet, die Kosten sind mit 2 % niedriger als bei allen anderen Banken. Das System vermeidet das Zinsrisiko. Ein weitere Anreiz sind die Bonuspunkte, die man durchs Sparen erwirbt und die verschenkt werden können. Mit ihnen erhält man schneller Kredit. Als Kriterien für eine Regionalwährung sehen Kennedy und Lietaer sieben Faktoren: Ein Gewinn für alle Teilnehmer (nicht nur für die 10 % Reichen wie im jetzigen Geldsystem), gemeinnützig organisiert (= nicht gewinnorientiert), professionell umgesetzt, transparent für die Nutzer, demokratisch kontrolliert, nachhaltig finanziert und umlaufgesichert. Die Kontrolle könnte durch eine örtliche Hochschule erfolgen. Regionalwährungen könnten auf drei Wegen eingeführt werden: von unten (langwierig), von oben und von der mittleren Ebene durch Vernetzung bestehender Initiativen. Dem japanischen Weg, mit Komplementärwährungen gegen die Deflation anzukämpfen und wieder Geld in die Regionen zu bringen, widmen die Autoren ein eigenes Kapitel. Von 1603 bis 1867 existierten in Japan bereits viele Komplementärwährungen. Im 20. Jahrhundert wurde die Idee durch Frauen wieder belebt: 1950 schlug eine Frau die Gründung einer Zeitbank vor, 1973 wurde in Osaka eine Bank für ehrenamtliche Arbeit ins Leben gerufen, die Mitglieder in ganz Japan zählte begründete eine weitere Frau noch ein ähnliches System. Aufbauend auf diese Basiserfahrungen wurde dann das 1995 ins Leben gerufene Pflege-Zeitwährungs- Netzwerk Fureia Kippu ein landesweiter Erfolg, wobei auch da Mischformen von Yen und Zeitwährung verrechnet werden. Das Eco-Money kommt nur im Dienstleistungssektor zum Einsatz, wobei auch Smartcards eingesetzt werden. Unter den vielen Graswurzelinitiativen listet das Buch neue japanische Modelle auf. Darunter das WAT- System, das von der Gesell-Forschungsstiftung in Japan entwickelt wurde. Ein WAT entspricht dem Gegenwert von einer Kilowattstunde Strom. Das Zahlungsmittel ist ein Stück Papier, eine Art Wechsel, das häufti von Unternehmen gedruckt wird, die darauf Werbung machen. Sein Empfänger kann es anderen Menschen in Zahlung geben, sodass es zirkuliert, bis es am Ende zum Aussteller zurückkehrt. Diese liefert dafür Güter oder Dienstleistungen im Wert des Tickets und macht es in der Folge unbrauchbar. 54

57 Das bekannteste Graswurzelsystem Japans sind laut Kennedy und Lietaer die Peanuts, die seit 1999 in der Präfektur Chiba in Gebrauch sind. Es ist eine Variante des LETS-Systems mit über 600 Teilnehmern, das pro Monat einen Schwund von einem Prozent als Demurragegebühr beinhaltet. Im achten Kapitel beschreiben Kennedy und Lietaer, wie aus ihrer Sicht Regio den Euro ergänzen kann. Im Zuge ihres Engagements für die Schaffung von Komplementärwährungen stießen sie auf gleichgesinnte Aktivisten und Wissenschafter, die sie mit der kritischen Haltung gegenüber der einseitigen Profitmaximierung einer globalisierten Wirtschaft und der Erkenntnis, dass sämtliche politische Strategien dagegen bisher wirkungslos waren, verband. Der Durchbruch zu breiterem öffentlichen Interesse sei mit dem Chiemgauer geglückt. Seit September 2003 existiert das Regio-Netzwerk, das sich die Entwicklung regionaler Währungen auch auf elektronischer Basis zum Ziel gesetzt hat. Kennedy und Lietaer sehen es für Zentralbanken als sinnvoll an, Regionalwährungen zu erlauben oder selbst einzuführen und berufen sich dabei auf wissenschaftliche Untersuchungen. So sei nachgewiesen, dass der WIR-Ring eine stabilisierende Wirkung entfaltete, wenn die Arbeitslosigkeit anstieg. Die USA beschäftigen mittlerweile in 31 Staaten eigene Beamte, um in Gebieten mit hoher Arbeitslosigkeit regionale Währungen zu initiieren. Der Verzicht auf Steuern auf Leistungen, die in Regionalwährung erbracht werden, bringt für den Staat sogar einen Nettogewinn. Als entscheidend dafür, ob der Regio angenommen wird, sehen die Autoren die Frage, ob damit auch Steuern bezahlt werden können das sei zudem der beste Anreiz für Geschäftsleute, den Regio zu verwenden. Für eine stärkeres Bewusstsein der Regionen gäbe es in Europa jetzt schon Anzeichen. Die Regionalbewegung in der BRD umfasse rund 300 Initiativen, dazu 2000 Agenda-21-Gruppen und mehr als ein Dutzend Leader + Projekte zur Entwicklung des ländlichen Raumes. Dass die bisherigen EU-Förderprogramme aber nicht zielführend seien, zeige Robert Musil in seiner Diplomarbeit Geld, Raum und Nachhaltigkeit alternative Modelle als neuer Weg der endogenen Regionalentwicklung an der Uni Wien. Das Geld heute habe mit seiner Wertaufbewahrungsfunktion das Grundproblem, dass es durch das im Zinssystem verankerte exponentielle Wachstum ungeeignet für die Schaffung von Arbeitsplätzen sei. Der 2003 erstellte Bericht Wie wir wirtschaften werden Szenarien und Gestaltungsmöglichkeiten für zukunftsfähige Finanzmärkte des Club of Rome weist als wichtige Komponente nachhaltigen Wirtschaftens die Einführung komplementärer lokaler und regionaler Währungen aus. In einem Anhang geht der Jurist Dr. Hugo Godschalk auf Währungs- und bankrechtliche Aspekte ein. Eine Typologie von Währungen sowie Begriffserklärungen und Website-Tipps finden sich ebenso im Anhang wie eine ausführliche Quellenangabe. Auffällig ist, dass Kennedy und Lietaer, die in früheren Publikationen immer wieder auf das Wörgler Freigeld- Experiment hinwiesen, weder auf Wörgl noch auf den Begriff Freigeld oder Freiwirtschaft in ihren Ausführungen eingehen. Auf meine Anfrage nach dem Grund dafür antwortete Margrit Kennedy, dass sie von der Bekanntheit des Wörgler Freigeldes aufgrund früherer Publikationen ausging und bei diesem Buch bewusst nach reiflicher Überlegung darauf verzichtet wurde, die ganze Zinsdiskussion zu wiederholen. Das Wörgler Freigeld diente dem Chiemgauer als Vorbild, wie Initiator Christian Gelleri vergangenes Jahr bestätigte. Auch der Hinweis, dass für die Annahme des Regio entscheidend sei, ob damit regionale Steuern bezahlt werden können, kann mit dem Erfolg der Wörgler Aktion untermauert werden. 55

58 Interview: Direkte Demokratie, Sezession, Staatsbankrott, Regionalwährungen, Zinskritik und freies Marktgeld Veröffentlicht am 7. Juni 2013 Hier Ausschnitte aus einem etwas älteren, aber immer noch topaktuellen (bis auf meine Funktion) Interview mit krisenfrei.de. Dort werden viele Fragen angesprochen, die oft gestellt werden. Direkte Demokratie und Strassenbau: krisenfrei.de: Kommen wir mal zum Grundsatzprogramm der PdV. Darin steht u.a., dass die PdV keine Steuern auf Bundes- und Landesebene erheben will, sondern nur den Kommunen obliegen. Wie kann man sich das vorstellen, wenn z.b. neue Verkehrswege über die Ländergrenzen hinaus gebaut werden sollen? Oliver Janich: Ganz einfach: Solche Dinge bespricht und beschließt man auf dem Städte- und Gemeindetag. Man wird sich dann die Kosten anteilig aufteilen. Möglicherweise dauert das etwas länger, aber wenn ich mir die heutigen Planfeststellungsverfahren so anschaue, kann es kaum länger dauern. Möglicherweise geht es sogar schneller, weil durch mehr Bürgerbeteiligung viele Einsprüche wegfallen würden. Die Mineralölsteuer beträgt ja bereits heute das doppelte der Ausgaben für Straßenbau. Da diese Steuer noch relativ fair ist, weil sie den mehr belastet der auch mehr fährt, wäre das aber sicher nicht das Dringlichste was wir ändern würden, außer die Steuer zu reduzieren. Wenn also am Schluss als einzige Bundesbehörde neben innere und äußere Sicherheit eine übrig bleibt, die überregionale Straßen plant, soll es uns recht sein. Aber das Problem stellt sich ohnehin nicht. Deutschland ist zugebaut und in einigen Bundesländern führen Brücken sogar ins Nichts. krisenfrei.de: Ein weiterer Punkt im Grundsatzprogramm der PdV ist die Direkte Demokratie durch Volksentscheide. Von einer echten Demokratie in diesem Sinne sind die jetzigen Parteien im Bundestag weit entfernt. Wie konkret stellen Sie sich Volksentscheide vor? Müsste da über jedes neu zu verabschiedende Gesetz, das bundesweit gilt, das Volk befragt werden? Oliver Janich: Nein, ein ganz wichtiger Aspekt unseres Programmes ist die direkte Demokratie vor Ort. Dort wo die Probleme anfallen, sollen sie auch gelöst werden. Bundesweite Entscheide kann es nur über Bundesangelegenheiten geben. Das wird in erster Linie die Außenpolitik betreffen. Beispielsweise könnte es jetzt sinnvoll sein, über den Lissabonvertrag abzustimmen. Wenn wir unser Programm aber erst einmal durchgesetzt haben, ist auch das unnötig. Denn dann kann kein Vertrag der Welt festlegen, dass in Brüssel oder anderswo Entscheidungen für die Gemeinden getroffen werden. Jede Gemeinde hat dann das Recht über seine Angelegenheiten selbst abzustimmen. Bewährte Gesetze wie das BGB wird man einfach übernehmen. Ein Lissabon- oder ESM-Vertrag wäre automatisch ungültig. Sezession: Dazu sollte man vielleicht wissen, dass völkerrechtlich gesehen jede Region das Recht zur Sezession hat. Das ist ein wirksamer Schutz gegen eine sich immer weiter ausbreitende Staatskrake. Genau deshalb wollen Staatsjünger auf Biegen und Brechen einen Superstaat EU installieren, aktuell mittels des vollkommen undemokratischen ESM mit diktatorischen Vollmachten. Dann könnte niemand mehr den immer höheren Steuern und Abgaben entkommen. Aber der Plan wird scheitern, es ist nur die Frage, wann und wie. Wir hoffen, dass durch das völlig abgehobene Gebahren der Politikerkaste keine rechten Parteien hochkommen, sondern liberale wie wir, die den Bürgern wieder das Heft des Handelns in die eigenen Hände legen. krisenfrei.de: Führt das nicht zurück zur Kleinstaaterei? Oliver Janich: Der angeblich so schlimme Flickenteppich ist das Produkt von staatlicher Propaganda in den Schulen. Zu dieser Zeit gab es nur eine Umsatzsteuer von vier bis acht Prozent. Heute haben wir eine Abgabenquote von 70% über alle Steuern und Abgaben. Professor Gerd Habermann hat uns hierzu einen interessanten Aufsatz überlassen. 56

59 Viele liberale Ökonomen und Historiker führen den Aufschwung Europas gerade darauf zurück, dass es viele konkurrierende Staaten gab. Dadurch musste sich der Staat bei der Besteuerung zurückhalten und es gab mehr wirtschaftliche Freiheit. Deshalb ist die EU das Lieblingsprojekt der Kleptokraten. Echte Liberale müssten sich also für eine friedliche Freihandelszone einsetzen und nicht wie die FDP für einen europäischen Superstaat. Freies Marktgeld: krisenfrei.de: Sie fordern ein freies Marktgeld nach dem Greshamschen Gesetz. Ich könnte mir vorstellen, dass viele Bürger gar nicht genau wissen, was darunter zu verstehen ist. Das derzeitige Zahlungsmittel (Euro) wird den Bürgern per Gesetz aufgezwungen. Es existieren aber auch regionale Zahlungsmittel, wie z.b. der Chiemgauer oder das Rheingold. Welche Vorstellungen vom freien Marktgeld haben Sie? Oliver Janich: Freies Marktgeld heißt, dass jeder selbst entscheiden kann welche Währung er benutzt. Dann setzt sich nach dem von Ihnen zitierten Gesetz automatisch das wertstabilste Geld durch. Das wird nicht wie viele denken zu einem Währungschaos führen, sondern die Menschen werden sich sehr schnell auf eine einheitliche Währung wie Gold und/oder Silber einigen. Regionalwährungen gibt es heute vor allem aus zwei Gründen: Sie sind besser als das jetzige Papiergeld und es lassen sich Steuern sparen (was natürlich offiziell bestritten wird). Genau aus diesem Grund werden Sie verboten werden, sobald sie zu erfolgreich sind. Nach unserem Programm werden sie natürlich immer erlaubt sein, aber man muss berücksichtigen, dass dadurch der Vorteil der internationalen Arbeitsteilung verloren geht. Daher sehe ich diese Regionalwährungen im Moment mit Sympathie, weil es ein Marktergebnis, also der Wunsch der Menschen ist, prophezeie aber keine große Zukunft wenn wir zu freiem, wertstabilem, also sachwertgedecktem Geld zurückkehren. Haftung für die Schulden anderer Länder: krisenfrei.de Die PdV ist nicht bereit, dass Deutschland für Schulden anderer EU-Staaten haftet. Würde diese Forderung nicht das sofortige Aus für den Euro bedeuten? Oliver Janich: Der Euro ist bereits am Ende. Aber von mir aus können diese bunt bedruckten Papierzettel ruhig im Umlauf bleiben. Nur die Schulden können nicht mehr beglichen werden, aber das können sie ohnehin nicht. Je später diese Einsicht kommt um so dramatischer wird der Zusammenbruch. krisenfrei.de: Heißt das, dass Deutschland aus dem Euro-Verbund austreten und die gute alte D-Mark als Zahlungsmittel wieder einführen sollte? Oliver Janich: Das wäre ja nur eine weitere, wertlose, durch nichts gedeckte Papierwährung. Als schnelle Zwischenlösung wäre das aber denkbar. Am einfachsten wäre es aber, schon jetzt alternative Währungen zuzulassen, also den gesetzlichen Annahmezwang zu streichen und zum Beispiel die Besteuerung von Waren wie Silber, die auch als Geld benutzt werden können, zu beenden. Wenn der Euro so toll ist wie uns die Politiker glauben machen wollen, müssen sie sich davor ja nicht fürchten. Zinskritik und Schuldenbremse: krisenfrei.de: Die letzte Regierung (CDU/CSU/SPD) hat ab 2016 eine Schuldenbremse beschlossen. Ist dieser Begriff nicht irreführend, zumal es in einer Zinsgeldökonomie gar keine Schuldenbremse geben kann? Oliver Janich: Ich hoffe, Sie spielen nicht auf die unselige Zinskritik an. Der Zins ist in einem freien Markt unproblematisch und wird durch Mehrproduktion gedeckt. Kann jemand die Zinsen nicht zahlen geht er eben pleite. Aber der Staat produziert nichts nützliches und er zahlt Schulden nie zurück. Dann wird der Zins tatsächlich zum Problem. Vermutlich unter jeder Art von Geld, nur dass die Bürger wahrscheinlich weniger bereit wären, der Regierung echtes Gold zu leihen. Zur Frage zurück: Eine Schuldenbremse ist tatsächlich Unsinn. Die Schulden müssten gestrichen werden und ein Verschuldungsverbot für alle Zeiten in der Verfassung verankert werden Da so etwas aber immer wieder aufgehoben wird, ist die Dezentralisierung der Macht die bessere Lösung (Im Grundgesetz war eigentlich auch nur eine vorübergehende Verschuldung erlaubt). Erfolgreiche Gemeinden werden sich nicht 57

60 verschulden, erfolglose gehen in den Konkurs und fangen von neuem hoffentlich ohne Schulden an. Das hat aber volkswirtschaftlich dann kaum Auswirkungen auf die anderen Gemeinden. Schuldenschnitt und Staatsbankrott: krisenfrei.de: Kommt Deutschland überhaupt noch aus dieser Schuldenfalle heraus, oder müsste nicht längst, wie im Fall Griechenland auch bei uns ein Schuldenschnitt stattfinden? Oliver Janich: Natürlich, wir brauchen auch einen Schuldenschnitt. Hoffentlich sind wir dann noch nicht an der Regierung, denn sonst gibt man uns die Schuld. Die Fehler sind aber vor Jahrzehnten gemacht worden und niemand kann daran etwas ändern. Man kann es nur früher zugeben oder später. krisenfrei.de: Welche Konsequenzen hätte das? Wenn ich an dieser Stelle Carl Fürstenberg (deutscher Bankier) zitieren darf: Wenn der Staat Pleite macht, geht natürlich nicht der Staat pleite, sondern seine Bürger. Sind die Spareinlagen, wie vor einigen Jahren Frau Merkel und Herr Steinbrück behauptet haben, wirklich noch sicher? Oliver Janich: Ich dachte der Spruch wäre von mir, er ist korrekt. Keinerlei Papiergeld ist auch nur einen einzigen Pfifferling wert. Wer das frühzeitig erkennt, kann noch einiges retten und in Sachwerte, vor allem Gold und Silber investieren. Das ist sogar ein Vorteil an den Rettungsorgien. Man hat noch etwas Zeit, aber nicht mehr viel, befürchte ich. krisenfrei.de: Eine letzte Frage noch Herr Janich. Die offiziellen Schulden Deutschlands betragen ca Milliarden Euro. Meiner Meinung nach, addiert man alle Bürgschaften aus dem ESFS/ESM, den TARGET2- Forderungen der Deutschen Bundesbank und den zukünftigen Zahlungen für Beamtenpensionen hinzu, dürfte die Staatsverschuldung 3-4 mal höher sein, als offiziell angegeben. Stimmen Sie mir da zu? Oliver Janich: Es ist noch schlimmer. Im Worst Case haben wir über zehn Billionen Euro Schulden, siehe Text unter unserem Wahlwerbespot. Das ganze Interview mit weiteren Themen finden Sie hier. Charles Eisenstein : Geld und die Wende eines Zeitalters (deutsch/englisch) [12/2010] Charles Eisenstein wurde 1967 geboren. Bereits als Kind stellte er sich tiefgründige Fragen aber es dauerte seine Zeit bis er Antworten auf diese Fragen fand. Charles besitzt einen Hochschulabschluss in Mathematik und Philosophie der Universität Yale - allerdings fand er auf diesem Weg keine Antworten auf seine Fragen. Er zog nach Taiwan, lernte chinesisch und begann dort als Übersetzer zu arbeiten. Er erarbeitete sich Wissen auf dem Gebiet östlicher spiritueller Traditionen und begann damit viele Bücher zu lesen. In Taiwan traf er seine Ex-Frau Patsy, mit ihr hat er 3 Kinder. Charles ist Autor des Buchs "Die Renaissance der Menschheit" das kostenlos im Quellenbereich verfügbar ist. Das Buch ist sehr empfehlenswert. Charles spricht in diesem englisch-sprachigen Vortrag über Geld und wieso es im Zentrum der westlichen Zivilisation steht. Seit seiner Erfindung hat Geld geradezu magische Qualitäten entwickelt, denn alle Menschen schreiben ihm mehr Wert zu als die bunten Zettel mit Symbolen darauf eigentlich haben. Charles fährt fort über das menschliche Selbstverständnis zu sprechen und wie unsere Kultur uns das Gefühl einer Getrenntheit von Mensch und Natur vermittelt hat. Diese Trennung wurde in den letzten Jahren in vielen Bereichen der Wissenschaft widerlegt und somit ist ein Umdenken und ein neues Selbstverständnis erforderlich. Die Aufspaltung des Universums in Mensch und Natur findet man auch auf einer anderen Ebene gespiegelt wieder: In der inneren Aufspaltung zwischen Körper und Geist. Geld hat ebenfalls solche aufspaltenden Eigenschaften und es führt auch im Verhalten derer, die es benutzen zu Getrenntheit. 58

61 Charles erklärt den Geldschöpfungsprozess, also wie neues Geld durch neue Schulden erschaffen wird und wieso dieser Prozess automatisch endloses Wachstum der Wirtschaft erforderlich macht. Dadurch, dass sich stets zu wenig Geld im Geldkreislauf befindet, wird durch diese Knappheit ein permanenter Konkurrenzkampf in der Arbeitswelt gefördert. In der heutigen Geschäftswelt hat man Güter (z.b. Wasser) und Dienstleistungen (z.b. auf die Kinder des Nachbarn aufpassen), für die man früher nichts bezahlen musste, in Geld konvertiert, um sie verrechnen zu können. Doch was passiert, wenn nichts mehr übrig ist, was man in Geld konvertieren könnte? Diese und andere Fragen werden in Charles' Vortrag behandelt : Ein 25-minütiger Auszug von Charles Vortrag wurde deutsch synchronisiert : Hier der komplette englische Vortrag : Weiterführende Informationen : Im Quellen-Bereich kann man sich ein englisch-sprachiges Interview mit Charles zum Thema "Geld und Leben" ansehen. Außerdem findet man dort noch einen 50-minütigen Vortrag von Charles vom Dezember 2010, der mit deutschen Untertiteln verfügbar ist. Im Dezember 2012 hat Charles einen interessanten Blogartikel zum Thema "2013 : Der Raum zwischen Erklärungsmodellen" veröffentlicht, der auch auf deutsch im Quellen-Bereich verfügbar ist. Im Januar 2012 hat Charles einen ähnlichen Vortrag wie den hier vorliegenden in Vancouver, Kanada gehalten. Im Anschluss folgte eine Frage und Antworten Runde in der eine Reihe interessanter Fragen gestellt wurden. Die MP3-Datei davon kann unter folgendem Link heruntergeladen werden : Der 12-minütiger englischer Kurzfilm "Sacred Economics with Charles Eisenstein" : (Um für diesen Kurzfilm die deutschen Untertitel zu aktivieren, klicken Sie, nachdem sie das Video gestartet haben auf "CC" und wählen Sie dort die deutschen Untertitel aus) Anfang 2013 sprach Charles mit Brian Rose und Nic Gabriel von LondonReal.TV Das Interview ist wirklich interessant. Charles spricht zunächst über seinen eigenen Lebensweg : Nachdem er seinen Uniabschluss in der Tasche hatte, wollte er nicht Teil des Systems werden und zog nach Taiwan. Er spricht über unser Bildungssystem und geht auf Themen ein, die sein neues Buch "Sacred Economics" behandelt (Das Interview startet bei 4:35) : Kommentare 0 #2 Annette Peter :28 Ich habe mich beim Nachdenken über zeitgemäße Ideen bzgl. unserer Realitätswahrnehmung immer gefragt, wie Geld da hineinpassen könnte. Das augenblickliche System hat ausgedient. Es geht darum, wieder Geld, das wirklich vorhanden ist, in Umlauf zu bringen, sprich Kaufkraft statt Schulden zu produzieren, damit alle wirtschaftlichen Interaktionen, die ja real vorhanden sind, weiterlaufen können und nicht trotz vorhandener Ressourcen alles zum Stillstand kommt. Es hat weniger damit zu tun, dass wir plötzlich alle einen guten Charakter haben müssen, sondern eher damit, dass sich Prinzipien dahingehend ändern, dass sie funktionieren. Das hier könnte funktionieren nach meinem Eindruck. Sehr originell. Gruß von Annesuse Zitieren 0 #1 aymone :23 Hallo! Charles Eisenstein Worte sind gut, aber wer verschenkt freiwillig etwas. Aber - so wie unsere Welt ist, immer nur höher und höher, haben und haben wollen geht auch nicht. Ein Wandel wird eintreten, dass ist gewiss. Ich möchte ein Erlebnis äußern. Mein Wagen stand eine Woche in der Werkstatt. Für diese Zeit stellte ich meinen bezahlten Parkplatz der Allgemeinheit zur Verfügung. Dabei kennzeichnete ich den Platz und Zeit deutlich als frei. Doch der Hinweis von mir war in zwei Tagen vernichtet. Ich schrieb einen neuen und heftete ihn an den Stellplatz. Bald schon war auch dieser verschwunden. Ich glaube an das Gute im Menschen, und wurde dafür enttäuscht. Sodann sah es gelassen. Einen Gruß vom spirituellen Wesen Aymone 59

62 Institut für soziale Dreigliederung: Nach der Finanzkrise Bausteine für die Zukunft Wolfgang Ritter (7/2010) Über die Ursachen der Finanzkrise 2008 haben wir inzwischen viel erfahren. Zusammengefasst: ungeregelte Finanzströme, zuviel Spekulation, zuviel Kredit einerseits, zuviel Verschuldung andererseits. Wo stehen wir heute? Einige Schlagworte aus einem Spiegel-Artikel (vom ) mit dem Titel Die Billionen-Bombe reichen aus, die Situation zu beschreiben: Geld der Zentralbanken und Regierungen überflutet die Märkte, exzessive Ausweitung der Geldmenge, Finanzelite scheffelt Milliarden, so billig war das Schuldenmachen und Spekulieren noch nie, unkontrollierte Exzesse der Geldwirtschaft, zu viele Leute gehen zu hohe Risiken ein, Turbo- und Kasino-Kapitalismus, die neuen Verkäufer hochriskanter Papiere sind die alten, ungebremst wächst die neue Spekulationsblase, Oligopol aus Politikern und Banken, Wahnsinn 2.0. Inzwischen ist noch die Schuldenkrise Griechenlands und die Euro-Krise hinzugekommen. Die europäischen Staaten und der Internationale Währungsfonds mussten massiv eingreifen, um diese Krisen abzuwehren. Die Situation in einem Satz zusammengefasst: Nach der Krise ist vor der Krise! Alle Beteuerungen der Politiker, die Banken müssten an die Kandare genommen werden, wurden nicht wirksam verwirklicht. Es gibt keine Regulierung der Finanzströme, keine umfassendere Bankenaufsicht, keine hinreichende Begrenzung des Kreditschöpfungspotentials der Zentral- und Geschäftsbanken, kein Verbot gefährlicher Derivate (außer dem Handelsverbot von bestimmten Leerverkäufen in Deutschland), keine Zerschlagung der Steueroasen. Und trotz der Geldschwemme sitzen viele Unternehmen in der Kreditklemme, denn die Finanzwelt hat nur noch marginal etwas mit der realen Wirtschaft zu tun. Hat der Countdown zur nächsten Krise begonnen, wie die Financial Times im November 2009 meinte? Warum handeln unsere Politiker nicht? Die Macht der Korporatokratie Seit Ende des vorletzten Jahrhunderts gibt es eine Zusammenarbeit von Politik und Wirtschaft. Schon die Kolonialmächte standen im Wettbewerb um die Gewinnung und Beherrschung von Rohstoffquellen und Absatzmärkten. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Im Gegenteil, Politik und Wirtschaft haben noch einen mächtigen Partner hinzu gewonnen: die Banken. John Perkins (Ich war ein Economic Hit Man, Weltmacht ohne Skrupel) nennt das Dreigestirn von Konzernen, Banken und Regierungen die Herrschaft der Korporatokratie. Besonders in den USA ist eine auffällige Verflechtung von Großbanken und Konzernen mit der Politik zu beobachten: Führungskräfte wechseln hin und her. Seit dem zweiten Weltkrieg hat sich die Korporatokratie durch Bündnispolitik zum Welt beherrschenden Faktor entwickelt. Wo Politiker von Entwicklungsländern Bündnisse nicht freiwillig eingehen, Bestechungen nicht annehmen, Drohungen missachten, schreckt man vor Umsturz und militärischer Intervention nicht zurück (Iran, Panama, Irak, Afghanistan). So kommt es, dass viele Entwicklungsländer in die Verschuldung gezwungen und damit in die Abhängigkeit der Korporatokratie gebracht wurden. Die weltweit arbeitenden Konzerne und Banken lösen Krisen und Kriege aus, weil sie auch dadurch gewinnen (Jean Ziegler: Das Imperium der Schande). Jean Ziegler nennt die international operierenden Konzerne und Banken die Kosmokraten, die Herren des Imperiums der Schande. Den Industrienationen geht es mittlerweile wie den Entwicklungsländern; sie sind hoch verschuldet. Die Bürger werden die Suppe auszulöffeln haben, die ihnen die Korporatokratie eingebrockt hat. Welche Regierung wird es wagen durch strengere Regeln die Gewinnmöglichkeiten der Banker zu beschneiden? Regulierte Finanzwirtschaft Gibt es Länder auf der Welt, die dem Finanzsektor rechtzeitig Zügel angelegt haben, die deshalb weniger von der Finanzkrise betroffen sind und beispielgebend für die Zukunft sein können? Es fallen die Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien, China (BRIC-Staaten) auf. Nur China hatte die finanziellen Mittel, die Rettungspakete der 20 größten Nationen (1,5 Billionen Dollar) zu finanzieren. Brasilien hat alle Auslandsschulden zurückgezahlt und ist mit über 200 Milliarden Dollar Guthaben sogar Gläubiger des Weltwährungsfonds. Indien tauschte kürzlich einen größeren Dollar-Betrag in Gold um, weil der Dollar der indischen Zentralbank als Weltreservewährung zu weich wird, denn die USA sind der Welt größter Schuldner und zahlen mit selbst gedruckten Dollars. Diese Staaten haben kein Vertrauen in die Selbstheilungskräfte des Marktes. Die kommunistischen Länder kennen das Primat des Staates schon seit ihrer Gründung. Sie haben nicht davon gelassen, auch wenn sie marktwirtschaftliche Elemente in ihre 60

63 Systeme aufgenommen haben. Brasiliens Präsident Lula da Silva sieht die Politik als Gestalter einer neuen Ordnung: Der Staat muss dem Markt Rahmenbedingungen, Regeln und Grenzen vorgeben. Auch um Armutsbekämpfung und eine gerechte Einkommensverteilung hat er sich zu kümmern. So konnte Brasilien die Finanzkrise besser meistern, weil man rechtzeitig gegengesteuert habe (Der Spiegel Nr. 48/ 2009). Das Finanzmodell der Zukunft muss also heißen: regulierte Finanzwirtschaft. Zukunftsmodelle Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit es weder zu Systemkrisen noch zu Geldschwemmen oder zu Kreditklemmen Begriffe aus ein und demselben Jahr (2009)! -- mit gefährlichen Folgen für Staat, Wirtschaft und Verbraucher kommt? Rudolf Steiner zeigte in seinen Vorträgen vor Studenten der Volkswirtschaftslehre 1922 (siehe hier) drei Bedingungen auf: Geld muss gezähmt werden, es muss fließen und die Menschen und Unternehmen erreichen, die es brauchen, und es muss altern können. So unterscheidet er drei Geldqualitäten: Kaufgeld - damit wir die Güter und Dienstleistungen bezahlen können, die wir zum Leben brauchen. Rudolf Steiner nennt dieses Geld auch junges Geld. Leihgeld - das die Unternehmer und Konsumenten für Investitionen brauchen. Schenkungsgeld - Geld, das überflüssig ist, das nicht zum Kaufen oder für Investitionen gebraucht wird. Rudolf Steiner nennt dieses Geld auch altes Geld. Es wird zu jungem Geld, wenn es dem Geistesleben zufließt, weil es dort zu Kaufgeld wird. Besonders wichtig ist der Satz: Leihgeld muss nach und nach ganz in Schenkungsgeld übergehen. Das kann z.b. dadurch geschehen, dass Branchen / Assoziationen die Kreditinstitute beraten, wem Geld zu leihen und zu schenken ist. Dadurch kommt Vernunft in die Finanzwirtschaft (Nationalökonomischer Kurs, 12. Vortrag). In den Kernpunkten der sozialen Frage (1919) hatte Rudolf Steiner schon von der Unmöglichkeit des Zinseszinses gesprochen. Harald Spehl und Christoph Strawe zeigen in ihrem Artikel Wirtschafts- und Finanzkrise und kein Ende? (Sozialimpulse Nr. 3/ 2009), was jetzt zu tun ist. Ich fasse zusammen: Die wichtigste Funktion des Geldes, nämlich als Tauschmittel zu dienen, muss wieder in den Mittelpunkt rücken. Banken müssen sich auf ihre Aufgabe als Mittler zwischen Kreditgebern und Kreditnehmern konzentrieren. Scheinmärkte, wo es nicht um reproduzierbare Güter geht (Kapital-, Boden-, Arbeitsmarkt), müssen in den Blick genommen werden. Welche Erkenntnisse bietet die neuere anthroposophische Forschung zur Zähmung des Geldes? Ich greife einige Autoren beispielhaft heraus: Wilhelm Schmundt hat dargelegt in Der soziale Organismus in seiner Freiheitsgestalt, Dornach/Schweiz 1968, wie man sich eine Geldverwaltung und Geldsteuerung vorstellen kann, damit Wirtschaft, Staat und Geistesleben, die drei Funktionsbereiche jeder Nation, ausreichend mit Kapital und Geld versorgt werden und wie Geld ohne Wertbeziehung nach dem Kaufvorgang vom Bankensystem abgesaugt werden muss, damit Inflationen vermieden werden und das Vertrauen in das gesetzliche Zahlungsmittel erhalten bleibt. Zwischenbemerkung des Autors: Gegenwärtig gibt es drei Geldschöpfungsmöglichkeiten durch die Zentralbanken (ZB): 1. Ankauf von Wechseln oder anderen befristeten Rückzahlungsverpflichtungen der Unternehmen 2. Ankauf von Zahlungsverpflichtungen (Obligationen) fremder Staaten und des eigenen Staates (Bund, Länder, Gemeinden) 3. Ankauf ausländischer Zahlungsmittel (Devisen). Die Geschäftsbanken (GB) nutzen ebenfalls die genannten drei Elemente der Geldschöpfung, haben darüber hinaus aber noch die Möglichkeit, dinglich gesicherte Kredite oder Personalkredite zu gewähren. Aufgabe der ZB ist es dafür zu sorgen, dass die Geldmenge im Gleichgewicht ist mit der angebotenen Waren- bzw. Dienstleistungsmenge. Zuwenig Geld bedeutet Stagnation/ Deflation, zuviel Geld bedeutet Inflation. Inflationen (Geldentwertungen) begegnen die ZB - und anschließend auch die GB - üblicherweise mit Zinserhöhungen und Kreditrestriktionen, was meist zum Rückgang der Investitionsbereitschaft seitens der Unternehmen und zur Kaufbereitschaft seitens der Verbraucher und dadurch zum Ansteigen der Arbeitslosigkeit und zu Wirtschaftskrisen führt. Um Wirtschaftskrisen auszuschließen, so Schmundt, darf Geld nicht losgelöst von den Wirtschaftswerten betrachtet und gehandhabt werden; es ist schließlich mehr als ein Zahlungsmittel. Abstrakt gesehen ist es Wertmesser für Waren und Dienstleistungen, konkret betrachtet ist es Wertträger, solange es durch die Adern der Wirtschaft strömt. Es wird wertlos und muss aus dem Zirkulationsprozess herausgezogen werden, wenn es seine Aufgaben erfüllt hat. Schmundt unterscheidet drei Geldströme: 61

64 1. Unternehmerkapital (Geld in Synthese mit Fähigkeiten) 2. Konsumkapital: (Geld in Synthese mit Kauf- und Verkaufvorgängen von Waren und Dienstleistungen) 3. Geld ohne Wertbeziehung im Rückfluss (Abzahlung von gewährten Krediten) Damit diese Geldströme richtig fließen, empfiehlt Schmundt ein viergegliedertes Bankensystem mit unterschiedlichen Aufgaben: a) Die Zentralbank zur Vergabe von Unternehmerkapital - Kapital wird an Menschen mit Fähigkeiten gegeben, eine Unternehmung zu führen. b) Investitionsbanken zur Vergabe von Krediten und Subventionen - Kredit wird nach Absprache mit den Assoziationen an Unternehmen und Einrichtungen vergeben, die Waren erzeugen oder Dienstleistungen bereitstellen. c) Spar- und Darlehensbanken für Konsumenten und Kleingewerbetreibende für die Bankgeschäfte des täglichen Lebens d) Außenhandelsbanken - Die Zentralbank soll von der Ankaufspflicht von Devisen befreit werden, um importierte Inflationen zu vermeiden; alle Währungstauschvorgänge werden über die Außenhandelsbanken abgewickelt. Die Ursachen der gegenwärtigen Finanzkrise finden wir im Verhalten der Banken; hier ist der wunde Punkt unserer Finanzwirtschaft. Die Banken machen mit den zurückfließenden Krediten, dem Geld ohne Wertbeziehung (Schmundt), was Sie wollen -völlig autonom, ohne Absprache mit irgendjemand. Sie verwenden es für Spekulationsgeschäfte, um mit Geld noch mehr Geld zu machen - mit verheerenden Folgen für den gesamten sozialen Organismus. Udo Herrmannstorfer zeigt in seinem Buch Scheinmarktwirtschaft Die Unverkäuflichkeit von Arbeit, Boden und Kapital, Stuttgart 1991, wie zur Aufzinsung eine Abzinsung gestellt werden sollte, damit einer unbegrenzten Geldvermehrung durch Geld Einhalt geboten wird. Denn auch er sieht in dem fehlenden Abfluss des alten Geldes, das Problem unseres geldwirtschaftlichen Systems. Der Rückfluss von Geld funktioniert zwar über Zins und Tilgung an die Banken, aber der Abfluss ist nicht vorhanden. Er schlägt vor, alles überflüssige Geld mit einem Abzinsungsfaktor zu belegen. Bei einer Abzinsung von z.b. 5% pro Jahr, wäre Spargeld nach 20 Jahren verschwunden. Wird Sparkapital Unternehmen für Anschaffungen und Investitionen zur Verfügung gestellt und man erhielte einen Zins von z.b. jährlich 5%, dann hätte man weder Kapitalgewinn noch Kapitalverlust. Damit der Abzinsung unterworfenes Kapital nicht in Immobilien abwandert, so Herrmannstorfer, ist zeitgleich oder vorher eine Bodenrechtsreform durchzuführen, die das Eigentum an Boden gegen volle Entschädigung aufhebt und an dessen Stelle ein Nutzungsrecht setzt, denn Boden ist Gemeingut. Ergänzung durch den Verfasser: Natürlich müssten gewisse derzeitige Börsenspekulationsmöglichkeiten verboten, reglementiert und/ oder besteuert werden, damit eine etwaige Realisierung von Herrmannstorfers Vorschlag der Abzinsung nicht ins Leere liefe. Michael Rist gibt in seinem Artikel Wirtschafts-Öko-und Kulturkrise an, wie man weltweit die richtige Höhe der Neugeldschöpfung ermitteln könnte (erschienen in Sozialimpulse 4/09). Damit Geld gegenüber verderblichen Waren nicht ein unlauterer Konkurrent bleibe, müssten die Abschreibungen auf Waren/ Investitionsgüter und die Neuschöpfung von Geld einander entsprechen. In der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung wird neben dem Bruttoinlandsprodukt (BIP) in jeder Volkswirtschaft ermittelt, wie hoch der Abschreibungsbetrag des vergangenen Jahres war. Zum Beispiel belief sich das BIP Deutschlands 2007 auf etwa 2,423 Billionen und die Abschreibungen auf etwa 359 Milliarden Euro. Das heißt, die Abschreibungen auf Sachwerte betrugen aufgerundet 15 Prozent des BIP. Das bedeute, so Rist, die jährliche Neugeldschöpfung durch die Zentralbank müsse sich an diesem Prozentsatz orientieren. Ergänzung durch den Verfasser: Die Federal Reserve Bank of America (FED) verdoppelte im Krisenjahr 2008 die umlaufende Geldmenge (Quelle: Der Spiegel Nr. 48 vom ). Das bedeutet Inflationsgefahr! Wie ist eine Systemänderung möglich? Im Oktober 2009, nach den gewaltigen staatlichen Zuschüssen, die nötig waren, um den deutschen Rückversicherer Hypo Real Estate (HRE) in der Finanzkrise zu retten, hat die Achberger Kooperative beim Deutschen Bundestag eine Petition eingereicht, in der vorgeschlagen wird, die HRE in eine gemeinnützige Körperschaft des öffentlichen Rechts mit erweiterten Aufgaben zu überführen. Sie solle im Modellversuch zur Vermeidung von Kreditklemmen insbesondere im Mittelstand zinsgünstige Kredite vergeben. Die Kreditvergabe soll nicht gegen Hinterlegung von Wertpapieren erfolgen, die der Kreditsuchende ja oft gar nicht oder nicht in ausreichender Menge hat, sondern gegen akzeptierte Wechsel. HRE solle sich nicht bei gewinnorientierten Privatanlegern refinanzieren, sondern zinslose Kredite der Bundesbank erhalten. 62

65 (Sozialimpulse, Heft Nr. 3/09 und Nr. 1/10). Das wäre ein Schritt in die Richtung, die Wilhelm Schmundt (siehe oben) gewiesen hat. Wir müssen unsere Zukunft selber gestalten Durch die Verflechtung mit oder Abhängigkeit unserer Politiker von Konzernen und Banken ist derzeit nicht auf grundlegende Änderungen, wie hier vorgeschlagen, zu hoffen. Der Souverän der Demokratie, der Bürger, muss endlich selbst nach seinen Erkenntnissen handeln können. Das Institut für Sozialforschung und Zeitgeschichte in Achberg und die Initiative Mehr Demokratie in Berlin präsentieren seit Jahrzehnten praktikable Vorschläge für eine dreistufige Volksgesetzgebung (Gesetzesinitiative von Bürgern, Volksbegehren, Volksentscheid), die nicht die parlamentarische Gesetzgebung aufheben sondern ergänzen soll, damit der Souverän wichtigste Angelegenheiten selbst in die Hand nehmen kann. Auf Länderebene ist man diesem Vorschlag in Deutschland gefolgt, auf Bundes- und Europaebene blockieren zu viele konservative Politiker noch immer die direkte Demokratie. Mehr Info: Wilfried Heidt vom Institut für Sozialforschung und Zeitgeschichte meint, wir beobachten derzeit den Todeskampf des Finanzkapitalismus. Zusammen mit anderen Persönlichkeiten (Hardorp, Opielka, Rösch, Schliffka, Schuster) hatte er 2006 einen Dritten Weg nach Kommunismus und Kapitalismus für Europa aufgezeigt (Für eine Welt nach Maß des Menschen Die Alternative zur neoliberal dominierten Gesellschaft ist notwendig und möglich). Dort beschreibt er, wie die viergegliederte Grundstruktur des gemeinsamen Hauses Europa organisiert sein müsste, um auf der Höhe der Zeit zu sein und Krisen entgegenzuwirken. In seinem Buch Die Chance der Befreiung führte er bereits 2002 aus, dass Änderungen nur auf evolutionärem Wege herbeigeführt werden sollten, wenn man nicht noch größeren Schaden anrichten wolle als durch das herrschende System schon entstanden sei. Revolutionen seien immer erfolglos geblieben. Man müsse dem Vorschlag Schillers folgen und das Neue neben das Alte stellen. Nur das gute Beispiel könne überzeugen. Wen? Den Souverän, alle Bürger eines Landes. Denn sie sind es, die der Zeit gemäß die Änderung ihrer Verhältnisse in demokratischen Verfahren also durch parlamentarische Gesetzgebung und Volksgesetzgebung herbeizuführen haben. Auf der Webseite wird gezeigt, wie das möglich ist. Außerdem ist dort alles zubereitet, was jetzt zu ändern wäre (Der große Ratschlag). Wir haben eine pädagogische Aufgabe ersten Ranges Rudolf Steiner erkannte 1922: Es hat sich unsere Volkswirtschaftswissenschaft so entwickelt, dass sie nicht mitgemacht hat in ihren Anschauungen dasjenige, was sich vollzogen hat von der Tauschwirtschaft zur Geldwirtschaft und zu der Fähigkeitenwirtschaft. (Nationalökonomischer Kurs, am Ende des 8. Vortrages) Das heißt, die Geldbegriffe aus der Tauschwirtschaft müssen ergänzt werden durch solche, die geistgemäß der Industriegesellschaft entsprechen, damit die heutige Finanzwirtschaft verstanden, ins rechte gedacht und gebracht werden kann. Das ist eine pädagogische Aufgabe ersten Ranges! Erst wenn geistgegründete Begriffe Einlass in das Denken einer genügend großen Anzahl von Menschen gefunden haben, kann man sicher sein, dass die Kraft der Ideen auch zu den richtigen Taten führen werden, denn wir können nur das vollbringen, was wir denken können. Alles ist heute zuerst eine Frage des Bewusstseins. Zu den Aufgaben der Pädagogen an Schulen, Hochschulen und Instituten gehört auch die Ankoppelung der Finanzwirtschaft an ethische Werte wie Menschenwürde, Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit. Diese Aufgaben sind von einer Reihe von Persönlichkeiten und Instituten ergriffen worden. Ich nenne beispielhaft die folgenden: Das Institut für soziale Gegenwartsfragen e.v. Stuttgart in Verbindung mit dem Institut für zeitgemäße Wirtschafts- und Sozialgestaltung Dornach/CH, verantwortlich Udo Herrmannstorfer (Dornach), Mag. Friedrich Platzer (Wien), Dr. Michael Ross(Berlin), Prof. Dr. Christoph Strawe (Stuttgart), Prof. Dr. Harald Spehl (Trier/Mainz), widmet sich seit Jahrzehnten der Forschung auf sozial-wirtschaftlichem Felde und bietet Vortragsreihen, Seminare und berufsbegleitende Studiengänge an, z.b. Studiengang Sozialentwicklung - soziale Dreigliederung als Weg zum Verständnis sozialer Prozesse. Mehr Info: Das Internationale Kulturzentrum Achberg widmet sich ebenfalls seit Jahrzehnten Forschungen zur Zeitgeschichte, Dreigliederungsentwicklung und sozialen Architektur. In Seminaren und auf Tagungen werden die Forschungsergebnisse diskutiert und in Schriften veröffentlicht. Im August 2010 steht angesichts des Bündels der gegenwärtigen Zivilisationskrisen und ihrer gesellschaftlichen Konsequenzen für Politik, Wirtschaft, Finanzwesen und Kultur eine Aktualisierung des Steinerschen Dreigliederungsimpulses im Zentrum der Arbeit mit der Perspektive einer»neuen Sozialen Architektur«im Blick auf das Projekt 63

66 »Dekadebis Jahre Dreigliederungsimpuls und seine Mission in der Gegenwart und nächsten Zukunft.«Mehr Info: Kürzlich ist in Berlin das Institut für soziale Dreigliederung gegründet worden. Es will alle Menschen verbinden, die an den Ideen zur Dreigliederung des sozialen Organismus Rudolf Steiners arbeiten. Auf der Webseite des Instituts findet man Stichworte, Texte und Schriften zum Themenbereich Dreigliederung ebenso wie Referenten und Initiativen. Mehr Info: Die Forschungen des Institute for Social Banking (ISB) sind darauf gerichtet, Probleme und Erfolge aus der Praxis des sozialen Bankwesens zu untersuchen, um das Lernen der Praktiker zu unterstützen und bewährte Methoden zu verbreiten. Hinter diesem Institut stehen elf nachhaltig arbeitende Banken in Europa die GLS Bank, die Triodos Bank und die Hannoverschen Kassen gehören dazu und die Edith Maryon Stiftung. Man will zum Paradigmenwechsel beitragen, indem immer mehr Menschen das Geld-, Bank- und Versicherungswesen in einem ethischen und sozial-ökologischen Sinne neu begreifen. Dazu werden Seminare, ein Masterstudiengang in Bochum und eine Summer School (2010 in Florenz) angeboten. Diese Angebote richten sich an interessierte MitarbeiterInnen von alternativen und traditionellen Banken und anderen Finanzinstituten, an AbsolventInnen von wirtschafts- und bankwissenschaftlichen Studiengängen, aber auch an Interessierte aus anderen Arbeitsbereichen. Mehr Info: Welche praktischen Alternativen zum traditionellen Geldwesen gibt es? Rudolf Steiner ordnete die Ideale der französischen Revolution den drei Funktionsbereichen des gesellschaftlichen Organismus zu: Freiheit müsse herrschen im Geistesleben (Kulturbereich), Gleichheit im Rechtsleben (Politik und Rechtsprechung) und Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben (durch assoziative Zusammenarbeit aller am Wirtschaftsleben Beteiligten: Produzenten, Händler, Konsumenten). Jacques Attali meint in seinem Buch Brüderlichkeit eine notwendige Utopie im Zeitalter der Globalisierung, Stuttgart 2003, ohne die Brüderlichkeit wird das Überleben bald mit Sicherheit unmöglich werden und nur durch sie, würden Freiheit und Gleichheit kompatibel, d.h. gleichzeitig möglich. Nur sie ermögliche ein effizientes Funktionieren von Demokratie und Markt. Eine brüderliche Finanzwirtschaft sei heute keine Utopie mehr. Sie werde immer dort Wirklichkeit, wo Menschen an Menschen glauben und ihnen Kredit gewähren (credere = glauben) - nicht wegen des Zinses, den sie dafür erhalten, sondern, damit die Kreditnehmer sinnvolle Projekte verwirklichen können. Viele Menschen verstünden auch: Der Erfolg des anderen ist unbedingt erforderlich für meine eigene Existenz, denn ich bin von allen anderen abhängig. Immer mehr Menschen erkennen auch die Notwendigkeit des Moralischen in der Finanzwirtschaft und gründen Organisationen zur Verwirklichung dieser Erkenntnis. Sie sind die lebendigen Bausteine der Zukunft (ein Begriff Rudolf Steiners im Vortrag vom in Basel). Sinnvolle Organisationsformen für Kredit und Schenkungen vermittelnde Institutionen in diesem Sinne sind z.b. Stiftungen, Genossenschaften oder gemeinnützige Vereine. Ich nenne folgende Beispiele: Die Global Alliance for Banking on Values (GABV), ist ein weltweites Netzwerk von elf nachhaltig arbeitenden Banken - die GLS Bank und die Triodos Bank gehören dazu - das sich vorgenommen hat, Einfluss auf das Finanzgeschehen zunehmen. Das Bündnis in der Rechtsform einer Stiftung will u. a. Vorschläge für eine Neuordnung des Finanzmarktrahmens machen. Dazu wurde beim Massachusetts Institute of Technology (MIT) eine Studie in Auftrag gegeben, die neben den Ursachen der Finanzkrise die Konzepte und Arbeitsweisen der Mitgliedsbanken analysieren und daraus übergeordnete Grundsätze ableiten soll. Durch die GABV werden Gelder für die nachhaltige Entwicklung von unterversorgten Menschen, Gemeinschaften und die Umwelt bereitgestellt. Im Oktober 2009 kündigte die Allianz an, insgesamt 2 Milliarden US$ dafür einzusetzen. Bisher werden sieben Millionen Kunden in zwanzig Ländern betreut. Bis 2020 sollen eine Milliarde Menschen mit nachhaltigen Bankleistungen erreicht und der Einfluss auf die etablierte Finanzwelt stark ausgeweitet werden. Mehr Info: Die GLS Bank, größte Ethik-Bank in Deutschland, erlebte nach der Finanzkrise 2008 den größten Boom in ihrer 35-jährigen Geschichte, weil sie sich nicht nur sozial und ökologisch engagiert sondern auch nur ökonomisch vertretbare Geschäfte macht. Als einzige Bank macht sie transparent, wo sie was finanziert. Ziel ist nicht die Gewinnmaximierung sie schüttet keine Gewinne aus - sondern Menschen mit Ideen zu helfen, ihre Projekte mit Zukunftscharakter zu verwirklichen. Für ihre Anleger soll sich neben der monetären Rendite auch eine Sinnrendite ergeben. Diese können selber bestimmen, in welche Bereiche Ihr Geld fließen soll und erfahren in der Kundenzeitschrift Bankspiegel regelmäßig, welche Projekte finanziert wurden. Spekulationen sind für die gemeinnützige Bank tabu; das Kreditschöpfungspotential ist mit 1:12,5 sinnvoll begrenzt, d.h. mit 100 Eigenkapital können nur Kredit vergeben werden. Weltweit kaufen große Investoren riesige Flächen zur Industrialisierung der Landwirtschaft und zunehmend auch zum Zwecke der Spekulation auf. Die Konsequenzen für die Kleinbauern sind katastrophal. Die GLS 64

67 Bank finanziert seit Jahrzehnten die ökologische Landwirtschaft vor allem in Deutschland, aber auch in Südamerika und Afrika. Sie hat sich am Kauf vieler Höfe beteiligt, deren Land teilweise in gemeinnütziges Eigentum überführt wurde. Aktuell legt sie einen Fonds für ökologischen Landbau auf, um die Idee des Gemeineigentums an Boden zu fördern und weiterzuentwickeln ganz im Sinne von Udo Herrmannstorfer (siehe oben). Die problematischen Entwicklungen weltweit können allerdings nur durch internationale Regeln gestoppt werden, aber die Projekte der GLS Bank können dafür beispielgebend sein. Die GLS Bank ist von ihrem Gründungsimpuls her eine Bank von Menschen für Menschen - auch für diejenigen, die gemeinhin als nicht kreditwürdig eingestuft werden. So begann sie im Jahr 2000, die Vergabe von Mikrokrediten in Deutschland zu erproben. Das Ergebnis: Auch in einem Industriestaat sind Mikrokredite ein äußerst effektives Instrument, individuelles Engagement zu fördern. Mit einem Durchschnittsbetrag von Euro werden etwa 1,5 Arbeitsplätze pro Mikrokredit geschaffen oder erhalten. Die Ausfallquote betrug 2009 nur 2,8 Prozent, obwohl die Kreditnehmer gemeinhin als nicht bankfähig eingestuft wurden. Der Kreditsuchende soll seine Geschäftsidee in seinem Umfeld besprechen sowohl in der Gründungsphase als auch während der Kreditlaufzeit. Mikrokreditinstitute und auch die GLS Bank handeln nach dem Motto Wenn andere an dich glauben, glauben wir auch an dich. Die Bundesregierung hat jetzt die GLS Bank beauftragt, ihr Angebot auszubauen: für 2010 sind 900 Mikrokredite geplant, bis 2015 sollen es werden. Dabei sichert ein vom Europäischen Sozialfonds und der Bundesregierung zur Verfügung gestellter Mikrokreditfonds Kreditausfälle gegenüber der GLS Bank ab. Sein Volumen von 100 Millionen Euro ermöglicht einer noch nie da gewesenen Anzahl von Kleinunternehmen eine Zukunftsperspektive. In jüngster Zeit erhielt die GLS Bank mehrere Auszeichnungen. Für ihr beispielhaftes Engagement wurde die GLS Bank mit dem Utopia Award 2008 ausgezeichnet. Eine weitere Auszeichnung erhielt der GLS Bank- Vorstand Thomas Jorberg vom future e.v.: den futureaward 2009, weil er nicht nur Deutschlands ungewöhnlichster Bankdirektor, sondern auch einer der erfolgreichsten ist. Der Preis zeichnet Unternehmen aus, die zeigen, dass wirtschaftlicher Erfolg, Umweltengagement und Verantwortung für Mitarbeiter und Gesellschaft kein Widerspruch sind, sondern sich gegenseitig bedingen ( Das Magazin The New Economy kürte die GLS Bank zur Most Sustainable Bank Germany. Eine gemeinsame Umfrage von Deutschlands größtem Anlegermagazin Börse Online und dem Nachrichtensender n-tv führte zu dem Ergebnis: die GLS Bank ist die Bank des Jahres Mehr Info: Die GLS Treuhand vermittelt Schenkgelder, damit altes Geld (Geld, das der Besitzer nicht braucht)wieder zu jungem Geld (Geld zum Kaufen von Waren und Dienstleistungen) werden kann. Dazu wurden mehrere Stiftungen gebildet, in die laufend zugestiftet werden kann, die aber auch ihr Stiftungskapital verwenden dürfen. Die Zukunftsstiftung Landwirtschaft startete beispielsweise im Jahr 2000 mit einem Kapitalstock von 1,6 Millionen Euro, der bis 2007 auf Euro zurückging, aber durch laufende Zustiftungen konnten fast sieben Millionen Euro an Zuwendungen für landwirtschaftliche Projekte gegeben werden. Mehr Info: Die Hannoverschen Kassen (Hannoversche Alterskasse VVaG, Hannoversche Pensionskasse VVaG, Hannoversche Unterstützungskasse e.v.), die Altersruhegelder für Mitarbeiter an Waldorfschulen und anderen gemeinnützigen Trägern bis zur Fälligkeit verwalten und dann auszahlen, legen die ihnen anvertrauten Mittel nicht nur konservativ in Immobilien und Hypotheken an, sondern fördern auch Menschen mit Ideen, aber ohne ausreichende Mittel. Außerdem haben sie einen Sozialfonds für Mitgliedseinrichtungen gebildet. Mehr Info: Komplementäre Währungen - auch Regionalwährungen genannt - stärken den bewussten Umgang mit Geld, das Regionalbewusstsein und damit die regionalen Wirtschaftskreisläufe. Sie bilden dadurch eine Gegenbewegung zur Globalisierung. Eine monatliche Abzinsung (Wertverlust) von ½ -1 Prozent pro Monat sorgt dafür, dass das Geld sich nicht vermehren kann, gehortet oder zu Spekulationszwecken verwendet wird, sondern ausschließlich dem Waren- und Dienstleistungsumsatz dient. Die erfolgreichste Regionalwährung Europas ist der Chiemgauer: 4 Millionen Umsatz pro Jahr und knapp 600 beteiligte Unternehmen. Ihn haben Lehrer und Schüler der Waldorfschule Prien am Chiemsee entwickelt. Der Abschlag wird hier teilweise für soziale Projekte verwendet. Mehr Info: Preis für Nachhaltigkeit: 2009 erhielt Christian Hiß, Demeter-Gärtner und Gründer der badischen Bürger- Aktiengesellschaft Regionalwert AG (RWAG) aus Eichstetten erstmals den vom Rat für nachhaltige Entwicklung ausgelobten Preis Social Entrepreneur der Nachhaltigkeit verliehen. Die RWAG erwirbt landwirtschaftliche Betriebe und branchennahe Unternehmen, um sie an qualifizierte Unternehmer zu verpachten, die ökologisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltig arbeiten wollen. Der Nachhaltigkeitsrat stellte bei der Preisverleihung besonders heraus, dass durch dieses Modell regionale landwirtschaftliche Betriebe unabhängig von überregionalen Finanzmärkten werden. Mehr Info: 65

68 Literaturverzeichnis o 1. Attali, Jacques: Brüderlichkeit Eine notwendige Utopie im Zeitalter der Globalisierung, Stuttgart 2003 o 2. Gemeinnützige Treuhandstelle Hamburg e.v. (Hg.): Zukunft geben, 23 Skizzen zum Stiften, Hamburg 2010 o 3. Heidt, Wilfried: Die Chance der Befreiung, Ideen zur Emanzipation der Gesellschaft von densie beherrschenden Mächten, Achberg 2002 o 4. Heisterkamp (Hg.): Kapital = Geist, Pioniere der Nachhaltigkeit: Anthroposophie in Unternehmen, Frankfurt 2009 o 5. Herrmannstorfer, Udo: Scheinmarktwirtschaft Die Unverkäuflichkeit von Arbeit, Boden und Kapital,Stuttgart 1991 o 6. Institut für Zeitgeschichte im Internationalen Kulturzentrum Achberg, die Initiativ- Gesellschaft EuroVision und das Wiener Institut für europäische Gesellschaftsentwicklung (Hg.): Für eine Welt nach Maß des Menschen, Achberg 2006 o 7. Perkins, John: Bekenntnisse eines Economic Hit Man, München 2005 o 8. Perkins, John: Weltmacht ohne Skrupel, Heidelberg 2007 o 9. Schmundt, Wilhelm: Der soziale Organismus in seiner Freiheitsgestalt, Dornach/ Schweiz 1968 o 10. Steiner, Rudolf: Die Kernpunkte der sozialen Frage, Dornach/ Schweiz 1973 o 11. Steiner, Rudolf: Nationalökonomischer Kurs, 14. Vorträge, Dornach/ Schweiz 1979 o 12. Ziegler, Jean: Das Imperium der Schande, München 2005 Dieses Werk ist unter einer Creative Commons-Lizenz lizenziert, und kann unter den angegebenen Bedingungen kostenlos verbreitet werden. Videos auf YouTube: Schachtschneider: Zeit zum Widerstand (Published on Nov 24, 2012) Mehr auf Prof. Albrecht Schachtschneider im Gespräch mit Michael Mross: Der Euro führt zwangsläufig ins Verderben, die Politik vertritt nicht mehr die Interessen der Bürger sondern verbeugt sich vor den internationalen Finanzmächten. Es ist daher Zeit für Widerstand - allerdings nur mit friedlichen Mitteln Die Jahrhundertlüge, die nur Insider kennen Heiko Schrang (Published on Jan 9, 2013) Heiko Schrang im Interview über sein Buch. Ungeachtet der halben Million Leser weltweit, fand sich aufgrund des brisanten Inhaltes kein Verlag, der es in dieser Form veröffentlichen wollte. Das Vorwort zum Buch hat der NTV und Autor Michael Mross geschrieben

69 KenFM im Gespräch mit Prof Franz Hörmann über Kreditopferhilfe Bei Geld hört der Spaß bekanntermaßen auf. Besonders dann, wenn man keines hat. Oder, was noch fataler ist, wenn man Schulden hat. Schulden bei einer Bank. Wer einen Kredit und seine fälligen Zinsen nicht zurückbezahlen kann, bekommt irgendwann Besuch von einem Gerichtsvollzieher. Dieser klebt dann den sogenannten Kuckuck. Ein Pfandsiegel. ( Die so markierten Gegenstände werden wenig später einer Zwangsvollstreckung zugeführt, um das dabei erwirtschafte Geld an die Bank weiterzugeben. Aber warum? Warum muss ein Kreditnehmer Geld an eine Bank zurückbezahlen, obwohl dieses Geld von der Bank selber ausschließlich im Computer erfunden" wurde?! Die Bank gewährt dem Kunden immer nur einen Kredit, der auf Sachwerten beruht, sogenannten Sicherheiten, die der Kunde schon besitzt. Die Bank bewertet in Wahrheit nur die schon vorhandenen Werte des Kunden und gibt ihm dafür synthetisches Geld. Digitales Geld. Eine Zahl. Mit mehr oder weniger Nullen, die auf das Giro-Konto gebucht werden. FIAT-MONEY. Ungedecktes Geld: Wer als Kunde von einer Bank einen Kredit bekommt, erhält eben nicht das Geld eines anderen Sparers! Die Bank verliert daher auch nichts, wenn der Kunde nicht zurückbezahlen kann. Das Geld, dass das Geldinstitut als Kredit auf ein Girokonto bucht, hat sie selber nie besessen! Es entsteht erst in dem Moment im Bank-Computer, wenn ein Kunde sich einen Kredit geben lässt. Dennoch geraten Menschen in die Schuldenfalle, wenn sie den Kredit des geschöpften" Geldes nicht zurückbezahlen können. Prof. Franz Hörmann aus Wien, ein Experte für Rechnungswesen, möchte den unzähligen, heillos verschuldeten Bankkunden helfen. Mit einer Sammelklage gegen die Kreditinstitute. KenFM sprach mit ihm über das, was Geld heute wirklich ist, und wie die Initiative Kreditopferhilfe den Banken Paroli bieten möchte. o o o o o o o

70 News: Regiogeld Mit Tauschgeschäften und Regiogeld gegen die Wirtschaftskrise Hansemark - eine neue Währung nur für Hamburg im Kommen Neues Regionalgeld soll `Elwer` heißen Die Arbeitsgruppe, die im Kreis Rotenburg eine zusätzliche regionale Währung zum Euro einführen möchte, hat entschieden, dass dieses Geld Elwer heißen soll. Zu einem Wettbewerb zur Namensfindung waren fast 50 Vorschläge eingegangen. Regionaler Marshallplan Waldviertler Regionalwährung bekommt breite Unterstützung von Arbeiterkammer, AMS und Wirtschaftsministerium. Mit dem `Klostertaler` das Helle oder die Semmeln bezahlen litt Europa unter den Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise. Da überzeugte der Bürgermeister der Gemeinde Wörgl in Tirol den Gemeinderat, eine Regionalwährung einzuführen. Mit dem Freigeld stiegen Einnahmen und Auftragsvergabe der Gemeinde und es sank die Arbeitslosenzahl. Eigene regionale Währung kommt auf den Markt Sterntaler und Talente - Regionalwährungen im Aufwind Das Phänomen der Komplementärwährungen gedeiht in Südostbayern besonders gut, ist aber bundesweit zu beobachten. Inzwischen gibt es bereits 14 "Regios", weitere 35 befinden sich nach Informationen der Arbeitsgemeinschaft für Regionalwährungen im Aufbau. Kurbelt Regionalgeld heimische Wirtschaft an? Lassen wir ein Rössle springen - Möglichkeiten von Regionalwährungen Am 16. Februar berichtete Thomas Mayer im Rahmen der Veranstaltungsreihe Geld und andere trügerische Angelegenheiten im Zentralsaal über die Hintergründe und das Funktionieren des Chiemgauers, der in den Landkreisen Rosenheim und Traunstein im Umlauf ist. Aufstieg der bunten Regionoten Regionale Währungen boomen in Deutschland. Sie heißen Kirschblüte, Roland oder VolmeTaler und sollen vor allem eines bewirken: die regionale Wirtschaft stärken. Doch gerade im ökonomisch schwachen Ostdeutschland kommen die Initiativen nicht so recht in die Gänge. Ab Herbst soll der `Dreyecker` rollen Initiative bereitet die Einführung der Regionalgeldwährung vor. Uckermärker zahlen vielleicht bald mit BARUM Währung der Hauptstadt archiv.tagesspiegel.de Seit gut einem Jahr gibt es den Berliner. Das Alternativgeld hat den gleichen Wert wie der Euro und erobert allmählich die Stadt. «Chiemgauer» soll Nachfrage anheizen

71 Bis Ende März soll auf dem Dach der Franziska-Hager Schule der dritte Bauabschnitt der Photovoltaik- Anlage installiert sein. Dabei geht es um eine Fläche von zirka 800 Quadratmetern, die zusätzlich an die acht Kilowatt-Peak (KwP) bringen soll. Einführung einer Regionalwährung in Barnim und der Uckermark Waldviertler und Chiemgauer finden Nachfolger. Die Region Barnim-Uckermark in Brandenburg ist noch in der Vorbereitungsphase und plant, im Frühjahr ihre eigene Regionalwährung einzuführen. 200 Unternehmer aus der Fuschlseeregion planen Einkaufsgenossenschaft und "Regionalgeld" "Fahr nicht fort, kauf im Ort!" Nach diesem Motto wollen Unternehmer aus acht Gemeinden rund um den Fuschlsee Kaufkraft in die Region zurückholen. "Wir wollen drei bis fünf Prozent der Kaufkraft von den Einkaufszentren zurückholen", sagt Wolfgang Lindner, Obmann der Wirtschaftsregion Fuschlsee. Eine bessere Welt beginnt in Ihrer Nachbarschaft! Regionalwährungen zum Ausgleich negativer Globalisierungsfolgen 135 Läden akzeptieren den `Berliner` - Kiezwährung in vielen Bezirken ein Erfolg morgenpost.berlin1.de Es gibt ihn, den echten "Berliner". Das Regionalgeld, das parallel zum Euro kursiert, wird in Berliner Geschäften immer häufiger akzeptiert. Anfang 2005 in Prenzlauer Berg in 21 Läden getestet, werden die "Gutscheine" ein Drei-Viertel-Jahr später an den Kassen von 135 Berliner Geschäften auch außerhalb Prenzlauer Bergs angenommen. Click here to find out more! Markt der Fähigkeiten mit Hilfe des «Urstromtalers» Informationsveranstaltung der Initas-Fraktion im Hotel «Ascania» Muslim-Markt interviewt Jost Reinert, Kurator des Rheingold-Projektes Sehr geehrter Herr Reinert. Die Initiatoren von alternativen Geld- bzw. Zahlungsmittel gehen davon aus, dass das bestehende Weltwirtschaftssystem schon bald zusammenbrechen wird. Was macht Sie da so sicher? Videos Die Welt auf Pump Dirk Müller (Mr. Dax) über das Zinseszinsproblem Staatsgeheimnis Staatsschulden? FreiTaler Trailer Ralf Becker (INWO) bei N24 zu Finanzkrise und Rettungspaket Wer bekommt die Schuldzinsen? Heiner Geissler fordert neue Wirtschaftsordnung Trailer zum Film "Der Geist des Geldes" Bankenkrise, das neue Brettspiel JAK Bank Report Vom Reis Wem gehört Deutschland 69

72 Regionetzwerk Arbeitsgemeinschaft für Regionalwährungen Die Plattform informiert über Hintergründe, Akteure und Praxiserfahrungen bei der Ausgabe von Regionalwährungen. Links, Kontaktadressen und eine Karte regionaler Aktivitäten sind Bestandteil der Seite. Sitz Kempten Webseite Ihre Webseite? Diese Webseite wurde am in das Archiv der Kategorie Regionalwährungen verschoben. Erfahrungsberichte & Bewertungen zu»regionetzwerk - Arbeitsgemeinschaft für Regionalwährungen«Erfahrungsbericht schreiben Weitere Webseiten in der Kategorie»Regionalwährungen«o Chiemgauer regional e.v. TOP! Der Chiemgauer ist eine Regionalwährung im Chiemgau. Das Gutsch... o WIR Bank, Basel TOP! o Die im Jahre 1934 entstandene Bank bietet eine WIR-Verrechnung... o Wikipedia: Regiogeld TOP! o Der Begriff wird definiert, Vor- und Nachteile erläutert. o Roland Regional - Verein für nachhaltiges Wirtschaften o Pauer für die Region o Rössle-Regional o Die Havelblüte o Regionales-Wirtschaften.de o Berliner Gutschein-Netzwerk o Umlaufgesicherte Komplementärwährungen - Gelingen und Scheitern in der Praxis Mehr zum Thema»Regionalwährungen«o Tauschringe o Nachhaltigkeit (Natur und Umwelt) o Euro (Europäische Union) o Finanzgewerbe (Wirtschaft) o Finanzwirtschaft (Betriebswirtschaft) Thematisch verwandte Webseiten zu o Citybuck Projects - Stiftung Bürgerbank Berlin o RT Logistic GmbH Stadtkurier o Regionaler Wirtschaftskreislauf Siedlungsverbund o Heimatkundliche Arbeitsgemeinschaft e.v. o Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR) o Brandenburger Triathlon Bund o Forum 1499 o Arbeitsgemeinschaft für MaternoFetale Medizin o Haug-West Messe und Ausstellungsgesellschaft mbh o Ai due vescovi Aus der Umgebung»D Kempten«o Tierschutzverein Kempten (Allgäu) e.v. o Sealux Unterwassertechnik e. K. o Franz Lebert & Co. o AZ Druck und Datentechnik GmbH o wk&f Kommunikation GmbH o Holzforum Allgäu e.v. o Zwick GmbH o Rossmann Systeme o Biomassehof Allgäu GmbH o Gatta, Sandra 70

73 Netzwerke überregional: Über den eigenen Tellerrand schauen Oder: HALLERTAUER REGIOnal Teil überregionaler Netzwerke HALLERTAUER REGIOnal e. V. ist selbst Teil von überregionalen Netzwerken. Das Netz im Netz im Netz im Netz gibt ein starkes Netz! Unsere überregionalen Netzwerke seien im Folgenden kurz vorgestellt. Ein Klick auf das jeweilige Logo stellt eine Verbindung zu deren Homepages her. HALLERTAUER REGIOnal e. V. ist Mitglied bei "OMNIBUS FÜR DIREKTE DEMOKRATIE IN DEUTSCHLAND": Die OMNIBUS ggmbh ist ein Forschungs- und Entwicklungsunternehmen der Direkten Demokratie. Sie versteht ihre Arbeit als einen praktischen Dienst an der Idee der Freiheit. Ihr zentrales Arbeitsfeld ist die Realisierung der Bedingungen zur Einführung der dreistufigen Volksabstimmung. Zum Beispiel geht die Aufnahme von Bürgerbegehren und Bürgerentscheiden in die Bayerische Verfassung (BV Art. 12; Absatz 3) auf den OMNIBUS zurück. HALLERTAUER REGIOnal e. V. ist Gründungsmitglied von "Regiogeldd e. V.", dem Regionetzwerk und der Arbeitsgemeinschaft für Regionalwährungen: Das Regionetzwerk ist ein Unterstützungskreis auf Gegenseitigkeit. Die Mitglieder unterstützen sich beim Aufbau von Regionalwährungen, die im Gegensatz zum heutigen Geld Werte wie Gerechtigkeit, Selbstbestimmung und Menchlichkeit verkörpern und dem Wohle aller dienen. Das Ziel ist ein Wirtschaften, das unser aller Lebensqualität, die sozialen Beziehungen und die Entwicklungschancen zukünftiger Generationen verbessert. magazin: Wissenschaftliche Arbeiten zum Chiemgauer o Thiel, Christian: Das bessere Geld - Eine ethnographische Studie zu Regionalwährungen, Dissertation, Wiesbaden, o Pröbstl, Felix: Überlegungen zu einem vom Euro unabhängigen Regiowertsystem, Prien 2011 o Gelleri, Christian: Nachhaltiger Glücksindex, Rosenheim 2010 o Hoffmann, Torsten:»How can Local Currencies Enhance Economic Activity in Communities?«(Wie kann Regiogeld die Wirtschaftsaktivitäten in Gemeinden fördern?), Oxford Business School, o Gigler-Beilner, Sophie:»Regionalwährungen in Zeiten des Umbruchs«, Krems, o Summerer, Anna:»Der Chiemgauer«, Facharbeit Ignatz-Günter-Gymnasium, Rosenheim, o Bickelmann, Annette:»Kleingeld Monetäre Regionalisierung durch Regiogeld als Werkzeug im Regionalmanagement«, Diplomarbeit, Universität Trier, o Ziegler, Franziska:»Der Chiemgauer«, Diplomarbeit, Universität Passau,

74 o Gelleri, Christian: Chiemgauer Regiomoney Theory and Practice of a Local Currency, in: INTERNATIONAL JOURNAL OF COMMUNITY CURRENCY RESEARCH Vol 13 (2009) pp , Stroud, January o Brunner, Martin:»Chiemgauer«, Facharbeit Finsterwalder Gymnasium, Rosenheim, o Gelleri, Christian:»Theorie und Praxis des Regiogeldes«, in Mathias Weis/Heiko Spitzeck (Hrsg.): Der Geldkomplex - Kritische Reflexion unseres Geldsystems und mögliche Zukunftsszenarien, Basel, o Großschmidt, Jörg:»Der Chiemgauer. Die Teilnahme eines Unternehmens an einer Regionalgeldinitiative als rationale Entscheidung?«Erstkorrektur: Prof. Norman Braun, Diplomarbeit zur Erlangung des Grades eines Diplom Soziologen an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Ludwigs-Maximilians-Universität München, o Hubert, Eva Maria:»Marktversagen, Verschwendung und bürgerschaftliches Engagement - Versuch zur ökonomischen Begründung von Regionalgeld«, in: Zeitschrift für Sozialökonomie, S , Folge 152, April 2007, Jahrgang 44, Kiel o Meßenzehl, Doris:»Der Chiemgauer Ein Instrument der Regionalentwicklung mit Zukunft? - Erstellung eines Stimmungsbildes der Regionalwährung aus Sicht der Bevölkerung«, Diplomarbeit Geowissenschaften, Geographie, Universität Wien, o o o Gelleri, Christian:»Regionalentwicklung mit Regiogeld«, Vorlesungsmanuskript , TU München. Rösl, Gerhard:»Komplementärwährungen in Deutschland«, Forschungspapier für die Deutsche Bundesbank, 2006 Schwaiger, Katharina:»Zukunftsfähiges Geld! Regiogeld als neue Perspektive für die Gemeinwesenarbeit«, Diplomarbeit Sozialpädagogik, FH Benediktbeuren, o Gelleri, Christian:»Regiogeld spieltheoretisch betrachtet«, in: Zeitschrift für Sozialökonomie Nr. 144, März 2005, Kiel. o Gelleri, Christian:»Assoziative Wirtschaftsräume«, in: Fragen der Freiheit Nr. 269, o o o Herrmann, Muriel:»Potentiale von Regionalgeld-Initiativen als Multiplikatoren einer nachhaltigen Entwicklung«, Diplomarbeit, Universität Lüneburg, Bode, Siglinde:»Potentiale regionaler Komplementärwährungen zur Förderung einer endogenen Regionalentwicklung«, Diplomarbeit Geografie, Universität Osnabrück, Rost, Norbert:»Eine experimentelle Überprüfung der Freiwirtschaftstheorie«, Diplomarbeit Wirtschaftsinformatik, TU Dresden, Literatur mit Bezug zum Chiemgauer o Gelleri, Christian: Neuro ergänzt Euro - Staatliches Nebengeld statt Euroaustritt. Erschienen im Sammelbank Parallelwährungen des Bundesverbands für mittelständische Wirtschaft, Berlin, o Gelleri, Christian: The NEURO: Supplement to the EURO, o Brodbeck Heinz: Complementary Monetary Systems Homoepathic Medicine against economic Collapse, Institute for Social Banking, Schönenberg (Schweiz), o Gelleri Christian und Mayer Thomas:»Expressgeld statt Euroaustritt. Wirtschaftsaufschwung in Krisenstaaten durch umlaufbeschleunigtes und ablussgebremstes Regiogeld«, Kempten/Rosenheim, 2012 o Gelleri Christian und Mayer Thomas:»Express Money - Avoiding the Breakup of the Euro Zone«, Kempten/Rosenheim, 2012, Expressgeld auf Englisch. o Gelleri Christian und Mayer Thomas:»Monnaie Express«, Kempten/Rosenheim, 2012, Expressgeld auf französisch. o Volkmann, Krister:»Regional und trotzdem global Solidarische Ökonomie im Spanungsfeld zwischen Regionalität und Globalität - Eine explorative Studie zu Regionalwährungen (Dissertation Universität Potsdam)«, Münster, Hamburg, London, o Cato, Molly Scott:»Green Economics - An Introduction to Theory, Policy and Practice«, London, 2009 (zu Chiemgauer, S. 82).Dieckhoff, Karl-Horst / Roth, Jürgen:»Sinnbedarf als Ressource für gesellschaftliche Erneuerung«, München, 2009 (mit einem Beitrag von Christian Gelleri:»Schülerunternehmen«). o Wuppertal-Institut»Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt«, hrsg. von Brot für die Welt, Evangelischer Entwicklungsdienst, Bund für Umwelt und Naturschutz, Frankfurt am Main, 2008 (Regiogeld und Chiemgauer, S. 424). o Mathias Weis/Heiko Spitzeck (Hrsg.):»Der Geldkomplex - Kritische Reflexion unseres Geldsystems und mögliche Zukunftsszenarien«, Basel,

75 (Buchbesprechnung, siehe auch Gelleri's»Theorie und Praxis des Regiogeldes«unter wissenschaftliche Beiträge). o Bickle, Richard / Cato, Molly Scott:»New Views of Society - Robert Owen for the 21st century«, Glasgow, o Broer, Wolfgang:»Schwundgeld - Bürgermeister Michael Unterguggenberger und das Wörgler Währungsexperiment 1932/33«, Innsbruck, 2007 (mit Verweis auf aktuelle Beispiele wie Chiemgauer). o Bernard Lietar und Stephen M. Belgin: Of Human Wealth - New Money for a New World, Boulder, o Klimenta, Harald:»Das Gesellschaftswunder - Wie wir Gewinner des Wandels werden«, Berlin, o Paech, Niko:»Nachhaltiges Wirtschaften jenseits von Innovationsorientierung und Wachstum - Eine unternehmensbezogene Transformationstheorie«, Marburg, o Sikora, Joachim / Hoffmann, Günter:»Vision eines regionalen Aufbruchs«, Bad Honnef, o Kennedy, Margrit / Lietaer, Bernard: Regionalwährungen - Auf dem Weg zu nachhaltigem Wohlstand, Riemann-Verlag, Nachrichtenarchiv Chiemgauer-Anbieter Alte Spinnerei - Neuer Anziehungsmagnet? Kolbermoor. Thomas Riedrich, Inhaber der OPTYMED-Apotheke in der Alten Spinnerei und mittlerweile überzeugter Chiemgauer-Anbieter, sieht im Chiemgauer eine Riesenchance. Und zwar nicht nur für sein Unternehmen, sondern für das gesamte Areal»Alte Spinnerei«.»Wenn wir den Vereinen und deren Mitgliedern in der Alten Spinnerei ein möglichst vielfältiges und durchgängiges Einkaufsangebot anbieten, so wird sich das nur positiv für alle auswirken«, so Riederich bei einem Treffen, der Unternehmer, die den Chiemgauer annehmen.[mehr] Von:kk Wasserburger Zeitung über Japaner Die Wasserburger Zeitung berichtet in Ihrer Ausgabe vom über den Chiemgauer. [mehr] Tipp des Tages Aktives Marketing bringen Schwung & Elan Rosenheim/Kolbermoor (ml). Am heutigen Donnerstag stehen bei der OPTYMED-Apotheke an der Alten Spinnerei in Kolbermoor innovative Marketing-Konzepte und Maßnahmen im Mittelpunkt. Beginn: 20 Uhr.[mehr] Von:ml Chiemgauer Ab jetzt: Zweite Ausgabestelle in Inzell Inzell. Ab sofort können auch bei der Inzeller Filiale der»vr-bank Chiemgau-Süd«Chiemgauer mit der Regiocard abgeholt werden. Somit gibt es jetzt in Inzell neben der bestehenden Ausgabestelle»Gold 73

76 Schmied«am Rathausplatz eine zweite Chiemgauer-Ausgabestelle. Unterm Strich nimmt somit der Chiemgauer in Inzell eine sehr erfreuliche Entwicklung. [mehr] Von:ek Südtiroler genießen Chiemgauer-Shopping Prien/Region Chiemsee (pf 27.Oktober 2007) - Eine kleine, aber hoch motivierte Attac-Gruppe von Unternehmern, Handwerkern und Lehrern reiste aus Südtirol an, um den Chiemgauer praktisch zu erleben. Dabei handelt es sich um einen Gegenbesuch, den die Gruppe im Anschluss an einen Vortrag beschlossen hatte, der über den über den Chiemgauer im Brixner»Haus der Solidarität«gehalten wurde. Regionalbüro- Leiter Peter Fochler hieß die Italiener im Priener Regionalmarkt willkommen. [mehr] Ausland Chiemgauer in Schweden Växjö/Schweden - Auf Einladung von Prof. Bengt Johannisson von der Universität Växjö hielt Christian Gelleri einen Vortrag auf der Lokalökonomietagung Wie funktioniert das genau mit dem Chiemgauer? Was macht ihn zu einer Erfolgsstory? Welche Herausforderungen gibt es bei der Einführung? Wie schafft man eine schlagkräftige Infrastruktur von Akzeptanzstellen? Wie gewinnt man Verbraucher, Anbieter und Matching-Fonds-Partner? Auf alle diese Fragen gab gestern Christian Gelleri als geschäftsführender Chiemgauer-Vorstand Antworten. Und zwar auf einem Vortrag an der Universität Växjö in Schweden (siehe Bild zusammen mit Bengt Johannisson, Prof. für Entrepreneurship und Regionalentwicklung und Regionalentwicklerin Ulla Herlitz).[mehr] Von:ml Ausland Chiemgauer in Prag Prag Rosenheim (3. Oktober 2007). Nicht nur, aber auch darum ging es bei einer Tagung der Christengemeinschaft in Prag, die am letzten September-Wochenende in der tschechischen Hauptstadt stattfand und zu der der Chiemgauer geladen war vertreten durch den Geschäftsführenden Vorstand Christian Gelleri:»Kann Regiogeld einen Beitrag aus der Lage sein, in der sich beispielsweise viele slowakische Dörfer derzeit mit einer Arbeitslosigkeit von 50 Prozent befinden?«. Solche Ansätze hatte es bereits in den dreißiger Jahren im österreichischen Wörgl gegeben, wo Bürgermeiser Michael Unterguggenberger mit»freigeld«als Zweitwährung die regionale Wirtschaft anschieben wollte.[mehr]

77 Lokale Banknoten: Jedem seine eigene Währung :03 von Stefan Riecher (Die Presse) Viele Regionen in den USA haben sie schon, nun soll sie auch der New Yorker Stadtteil Brooklyn bekommen: eigene Geldscheine. Damit will man lokale Geschäfte unterstützen und unabhängig sein, übersieht aber Risken und Nachteile. Die Region Berkshire im US-Staat Massachusetts ist nur wenigen Stadtmenschen aus New York oder Boston als Ausflugsziel bekannt. Die Wiesen sind zwar grün, die Luft frisch und die Berge gut zum Wandern, besondere Sehenswürdigkeiten gibt es aber kaum. Dennoch genießt Berkshire im Nordosten der USA einen Bekanntheitsgrad, von dem andere ländliche Gebiete nur träumen können. Der Grund: Kauft man in Berkshire ein, bezahlt man nicht in Dollar, sondern mit Berkshares. Damit fördern wir unsere lokalen Geschäfte, sagt Susan Witt, die im Jahr 2006 die Idee der eigenen Währung ins Leben gerufen hat. Seitdem sind mehr als 2,5 Millionen Berkshares im Umlauf. 400 Unternehmen, von der Bäckerei bis zum Tierarzt, halten zwar in Dollar Buch, kassieren und wechseln zum größten Teil aber Berkshares. Der Dollar als Zahlungsmittel wird zwar akzeptiert, aber kaum verwendet, weil man damit ein Verlustgeschäft macht. 95 Dollar für 100 Berkshares. Das Prinzip dahinter ist auf den ersten Blick sehr einleuchtend. Die Banken in der Region wechseln Dollar in Berkshares um. Für den Konsumenten zahlt sich das aus, weil es für 95 US- Dollar 100 Einheiten der lokalen Währung gibt. Mit diesen Geldscheinen kann man in den Geschäften normal einkaufen. Zahlt man in Dollar, beträgt der Aufschlag also indirekt fünf Prozent. Gleiches gilt für die Unternehmen, die Berkshares kassieren. Wechseln sie die Scheine in Dollar zurück, verlieren sie fünf Prozent. So wird garantiert, dass möglichst wenig Geld aus der Region abfließt. Lokalen Geschäften wird gegenüber national oder international agierenden Ketten ein Vorteil verschafft, weil sie die eigens gegründete Währung nicht in Dollar zurückwechseln müssen. Selbst die Gehälter der Mitarbeiter werden in Berkshares ausbezahlt. Landflucht wird verringert. Eine Studie der Beratungsfirma Civic Economics aus dem Bundesstaat Michigan hat errechnet, dass durch das Kreieren der eigenen Währung in Berkshire mehr als 1600 neue Jobs entstanden. Und das bei Einwohnern. Die New Economics Foundation, eine in London ansässige Denkfabrik, publizierte kürzlich eine Studie, wonach lokale Währungen die Geldflüsse innerhalb einer begrenzten Region verdoppeln würden. Das würde wiederum die viel besagte Landflucht stoppen, weil die Kaufkraft innerhalb der weniger urbanen Regionen erhalten bliebe. Mittlerweile haben sich viele andere Gebiete in den USA das Konzept der Berkshares abgeschaut und eigene Währungen ins Leben gerufen. In Teilen Detroits bezahlt man mit Detroit Cheers, im Bezirk Ithaca im Bundesstaat New York mit Ithaca Hours und in einem Teil des Bundesstaates North Carolina mit dem sogenannten Plenty. Insgesamt gibt es aktuell in den USA knapp 20 Konkurrenzwährungen zum Dollar. Tendenz steigend. Geht es nach den Plänen der Künstlerin Mary Jeys, soll demnächst auch der New Yorker Stadtteil Brooklyn sein eigenes Geldsystem bekommen. Das Outfit für den Brooklyn Torch wird derzeit entworfen. Noch diesen Winter sollen die Geldscheine in Umlauf gebracht werden, zunächst nur im Norden des Stadtteils. Die Druckkosten sollen durch Abgaben der teilnehmenden Geschäfte finanziert werden. Wir wollen ein Gemeinschaftsgefühl entwickeln. Eine Zentralbank und das Geldsystem des Dollar können das nicht, sagt Jeys. Die Notenbank Fed sieht das Treiben mit den Währungen gelassen. Solange die gedruckten Geldscheine dem Dollar nicht ähnlich sehen und keine Münzen geprägt werden, habe man nichts dagegen. Allerdings dürfe niemand erwarten, dass die Zentralbank lokale Währungen vor einem Zusammenbruch schütze, so wie sie das beim Dollar tut. Mit anderen Worten: Der Dollar wird von der Notenbank als gültiges Zahlungsmittel akzeptiert. Entsprechend betreibt man Geldpolitik, um den Wert der nationalen Währung relativ konstant zu halten. Und ein Zusammenbruch des Währungssystems ist trotz der Wirtschaftskrise nahezu ausgeschlossen, weil der Dollar den Status als Weltwährung genießt. Lokale Währungen scheitern oft. Auf diese Sicherheit der Rückendeckung durch die Zentralbank können sich Besitzer von lokalen Währungen nicht verlassen. Bricht das fiktiv geschaffene Zentralbanksystem zusammen, bleibt man auf den Geldscheinen sitzen. Ed Collom, ein Soziologe an der University of Southern Maine, hat die Geschichte lokaler Währungssysteme unter die Lupe genommen und herausgefunden, dass 80 Prozent von ihnen früher oder später kollabieren. 75

78 Die Emittenten sind für das Drucken der Geldscheine auf die Abgaben der Geschäfte beziehungsweise Spenden angewiesen. In Berkshire garantieren die Emittenten den Eintausch von 100 Berkshares gegen 95 Dollar. Geht der fiktiven Zentralbank das Geld aus und reichen die Reserven nicht, schaut es mit der Umwechslung schlecht aus. Auch volkswirtschaftlich ist umstritten, ob lokale Währungen sinnvoll sind, selbst wenn sie nicht kollabieren. Eine im August publizierte Studie der Weltbank kam zu dem Schluss, dass ein künstliches Stoppen der Landflucht dem Wohlstand schade. Die Märkte ziehen bestimmte Orte anderen vor. Die Konzentration zu bekämpfen bedeutet, den Wohlstand zu bekämpfen, ist in der Studie zu lesen. Denn nur wo Industrien einander nahe sind, könnten sie sich gegenseitig inspirieren, argumentiert die Weltbank. Alle Versuche, diese Konzentration zu bremsen, seien bislang kläglich gescheitert. ( Die Presse, Print-Ausgabe, ) Montag, 27. Februar 2006 Sterntaler und Talente Regionalwährungen im Aufwind Von Sandra Tjong Seine Dieselrechnung hat Peter Fritzenwenger unlängst zu einem Drittel mit Sterntalern bezahlt. Die bunten Coupons aus Papier erinnern auf den ersten Blick an einfach hergestelltes Spielgeld, sind aber einiges mehr wert: Sie dienen als Regionalgeld im Berchtesgadener Land und können dort in vielen Geschäften statt des Euro verwendet werden. Der Wert eines Sterntalers entspricht dem eines Euro. "Wir kaufen inzwischen gut 40 Prozent des Haushaltsbedarfs mit Sterntalern ein und zunehmend auch Betriebsmittel", erzählt Fritzenwenger, der in Oberteisendorf nahe Traunstein Schweine artgerecht hält und Holz vertreibt. Vor eineinhalb Jahren ist der 54-jährige Landwirt dem Verein für organisierte Nachbarschaftshilfe "Star" in Ainring beigetreten, die Voraussetzung, um die Regionalwährung verwenden zu dürfen. Und die erfreut sich eines beachtlichen Zulaufs. Seit Beginn der Initiative im April 2004 konnte der Verein 650 Mitglieder gewinnen, allein im vergangenen Jahr verdoppelte sich deren Anzahl. In der Region nehmen mittlerweile an die 165 Betriebe die Sterntaler an, wie Initiator Franz Galler berichtet. Dazu gehören auch einige Geschäfte im Chiemgau. Dort gibt es zwar ein eigenes Regionalgeld, den Chiemgauer, doch die beiden Vereine kooperieren in den Überschneidungsgebieten. Waren es anfangs vor allem Bäckereien, Gärtnereien und Handwerker, die bei der Initiative mitmachten, gehören inzwischen auch Computerfachleute und PR-Berater dazu. Das Phänomen der Komplementärwährungen gedeiht in Südostbayern besonders gut, ist aber bundesweit zu beobachten. Inzwischen gibt es bereits 14 "Regios", weitere 35 befinden sich nach Informationen der Arbeitsgemeinschaft für Regionalwährungen im Aufbau. Das Hauptanliegen der Initiatoren ist es, die regionalen Wirtschaftskreisläufe zu stärken. Die Verbraucher können die Coupons nur in Geschäften der Region verwenden, die sich - so die Idee ihrerseits Geschäftspartner aus der Umgebung suchen, um die eingenommenen Gutscheine wieder auszugeben. Damit die Coupons im Umlauf bleiben und den Handel ankurbeln, verlieren sie alle drei Monate an Wert. Die Kaufkraft des Sterntalers sinkt zum Quartalsende jeweils um drei Prozent. Wer die Gutscheine dann noch im Geldbeutel hortet, muss sie in einer der neun Ausgabestellen "aufwerten", bevor er sie wieder ausgeben kann - kleine Klebemarken auf der Rückseite dienen als Nachweis. Und wer die Sterntaler wieder in Euro eintauschen will, bekommt nur noch 90 Prozent des Wertes in Euro zurück. "Rein vom Monetären betrachtet, zahlt man erst mal drauf", räumt Fritzenwenger ein. "Dafür haben wir aber Kundschaft, die nur wegen der Sterntaler zu uns kommt, die Kundenbindung wird enger. Außerdem kaufe ich bewusster ein, weil ich mir genau überlege, was ich brauche und wo ich es bekomme." Hinzu kommt soziales Engagement: Seit Jahresbeginn kommen drei Prozent jedes verkauften Sterntalers zwei Kindergärten oder einer Förderschule der Region zugute. Mit dem übrigen Geld deckt der Verein seine laufenden Kosten, zu denen auch die Entlohnung der Helfer gehört. "Bei uns arbeitet keiner ganz umsonst", betont Galler, der hauptberuflich als Finanzberater tätig ist. 76

79 Gezahlt wird mit Talenten, der Zeitwährung des ursprünglich als Tauschring gegründeten Vereins. Fünf Talente erhalten die Mitarbeiter pro Stunde. Für zehn Talente können sie die Arbeitskraft eines anderen Vereinsmitglieds eine Stunde lang in Anspruch nehmen, beispielsweise in Form von Nachhilfe. "Wir haben auch schon Minijobs geschaffen", erzählt Galler. Die Sozialabgaben und Steuern dazu müssen freilich in Euro abgeführt werden. Quelle: n-tv.de Alternative Währungen Erklärungen in Englisch, was es ist und wie es geht! The Experiment from Wörgl in Praxis What are regional currencies? (Hochgeladen am ) What are regional currencies? Regional/local currencies are a relatively new phenomenon in economy. Since in 2003 the "Chiemgauer", a local currency at the lake Chiemsee (Germany) started off, the project has inspired many similar projects, and enriched the ideas about how money can function a lot. Regional currencies are a medium of exchange designed for a certain region, which are used in addition to the currency of the country. WIR Economic Circle Cooperative (Hochgeladen am ) The Wirtschaftsring in Switzerland, formed in 1934 is one of the oldest complementary currency systems in existence. See our websites and our work at and Creating Our Own Money: Introduction (Hochgeladen am ) People have begun to create "complementary currencies". An introductory animation. Part 1 of 2 Creating Our Own Money: Examples (Hochgeladen am ) People have begun to create "complementary currencies". This short animation gives a few examples. Included in this video - short clips from: WIR Economic Circle Cooperative by Stephen DeMeulenaere MINUTO - make your own money (Veröffentlicht am ) A money alternative system where one can print his own cash and circulate it upon a circle of trust. Produced by Ammar Keylani and Viola Martin from the founder Konstantin Kirsch. Introducing Hours - Community Currency for the People (Veröffentlicht am ) 77

80 Wayne Walton explains a new complementary currency that is popping up around the US. Mountain Hours, Mile High Hours, and Island Hours are just a few examples of this voluntary co-operative currency, which allows for more transactions than were previously available connecting more unmet needs with unused resources. Bernard Lietaer: Money diversity (Hochgeladen am ) Bernard Lietaer argues that the monoculture of money is what creates economic instability, leading to liquidity crises. He calls for a greater diversity of alternative currencies, citing innovative and enormously successful initiatives like the Lithuanian Doraland Economy, the Torekes in Belgium and Switzerland's famous alternative currency, the WIR. Made in Germany A Regional Currency (Uploaded on Aug 12, 2009) The Cherry Blossom, Plenty and Chiemgauer are just some of the names given to regional currencies that have seen a boom during the global financial crisis. The Chiemgauer, introduced in Bavaria's Chiemgau region five years ago,is the most successful in all of Europe.Many economists scoffed at or dismissed the Chiemgau's regional currency as a tourist gag. But now more than 600 companies use the currency to pay their bills. Regional curriencies help local businesses - not the international financial markets. Reporter Vanessa Fischer traveled to the town of Traunstein to find out what makes the Chiemgauer so attractive. Local Currencies Replacing Scarcity with Trust (uploaded on Feb 8, 2007) Francis Ayley established over a dozen local currencies in the UK before moving to the U.S. He contrasts our standard, scarcity- and debt-based money system with local currencies in which "there's always as much as you need." Local currencies like his Fourth Corner Exchange issue money when members trade goods and services. Communities with local currencies will be less affected when recession or depression hits the mainstream economy. Episode 49: [ watch this video! It is about experiences and organising complementary Currencies in the US and in London, UK. You will be amazed about what you hear... very very POSITIV! Also: the Statement about Community Spirit at 10:15... Richard C. Cook : The Gaia Plan ~ Creating Local Currencies, Sustainable Community Oct (Hochgeladen am ) Robert C. Cook Interview, {Author of "We Hold These Truths: The Hope of Monetary Reform} Oct, 2011 One Radio Network ; Creating local currencies backed by labor, services.. and building local communities + The Gaia Plan, the Basic Income Guarantee and how we owe it to everyone on this planet the means to survive. "A local currency provides an economic "cul-de-sac" that keeps wealth within a community. Local money tends to stay close to home. This means that profits do not get exported via chain stores and multinational corporations. Instead, people buy and sell goods and services among themselves, with the currency being an accounting tool." - Michael E. Merotta "Money can be made to serve rather than to rule, to be use rather than profit-oriented and to create abundance, stability, and sustainability."... it has "the potential to be the most destructive or most creative." - Margrit Kennedy.. money should "empower people to care for each other and the earth." - Christopher Bamford The Bristol Pound The Bristol Pound is a local currency designed to encourage and incentivise spending with local independent businesses, build stronger communities and develop more sustainability supply chains across Bristol. Video by Music by John Hendicott featuring Laura J Martin 78

81 Twitter: Facebook: Made by: Ithaca Hours: Local Currency (Uploaded on Aug 15, 2010) ithacahours.org: Ithaca Hours is a local currency system that promotes local economic strength and community self-reliance in ways which will support economic and social justice, ecology, community participation and human aspirations in and around Ithaca, New York. Charles Eisenstein : Money and life [05/2010] Genial! Most simple explanation of our financial system given by a 12 year old Canadian girl ( ) (Published on Jun 13, 2013) Amazing news-clips - English List of community currencies in the United States Local currencies pictures MnS4QSD9oCIBA&sqi=2&ved=0CDoQsAQ&biw=1600&bih=748 79

82 80

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