Leben in zwei Staaten

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2 8 SACHSEN DIENSTAG, 2.OKTOBER 2012 Viel Geld für Forschung am Lebensbauplan Der Bund gibt fast zehn Millionen Euro für ein Zentrum, das biologischer Selbstorganisation auf die Spur kommen will. R Leben in zwei Staaten 22 Jahre deutsche Einheit was hofften und fürchteten Jugendliche in der DDR während der Wendezeit, was sagen sie heute? Eine einzigartige Studie über 25 Jahre hinweg gibt jetzt Antworten. Von Klemens Deider eiko Seitz ist jemand, der gelernt hat Zeichen zu setzen nicht nur im Beruf, auch im Privaten. Als Bauleiter im Schilderwerk Beutha im Erzgebirge fertigt er Straßenschilder, betreut Baustellen und koordiniert, wo die Verkehrsschilder aufgestellt werden. Ich habe derzeit 23 Baustellen in Deutschland, sagt der 40-Jährige. Das mit dem Zeichensetzen fing bei Reiko Seitz früh an. Seine Eltern hatten in der DDR einen eigenen Betrieb: Sie haben seit 1979 DDRweit Ampeln gebaut und angeschlossen, sagt der Zwickauer, der anders als viele junge Ostdeutsche nach der Wende nicht gen Westen aufbrach, um dort zu leben. Er blieb in Zwickau. Seit 25 Jahren ist er Teil einer Studie, die es so kein zweites Mal gibt. Damals begannen Forscher Jugendliche in der DDR zu ihrer Meinung über Staat, Gesellschaft und Zukunftserwartungen zu befragen. Sie tun das bis heute. Herausgekommen ist ein repräsentatives Stimmungsbild eines Jahrgangs, des Jahrgangs 73, mit dem etwas sperrigen Namen Sächsische Längsschnittstudie. Und deren Ergebnisse sind für viele überraschend waren nur gut 72 Prozent der Jugendlichen von der Wiedervereinigung überzeugt. Seitz war einer von ihnen. Die Stimmung zur Wendezeit war eu- phorisch. So empfand er es damals. Vier Jahre später lebten immerhin 84 Prozent der Befragten gerne in dem neuen, vereinigten Deutschland. Bis zur letzten abgeschlossenen Erhebung 2011 stieg der Wert auf 87 Prozent. Die Studie spiegelt das Leben wider, findet Reiko Seitz. 1989, nach der zehnjährigen POS machte er seine Lehre als Industrieelektroniker im Betrieb seiner Eltern. Als er in den letzten Monaten des untergehenden Staates für die NVA gemustert wurde, verweigerte er den Dienst. Ich war damals gegen den DDR-Staat wie mehrere aus meiner Klasse. Wir hätten in der NVA an die Grenze gemusst. Das wollten wir nicht. Das wäre dort zu gefährlich geworden. Seitz machte später eine Zusatzausbildung, ging für ein Jahr zur Bundeswehr. Seit 2007 wollte er die Firma seiner Eltern übernehmen musste sie aus wirtschaftlichen Gründen schließen. Seitz ist seitdem Angestellter einer Firma, Zuversicht Entwicklung in Ostdeutschland Anteil der positiven Einschätzungen in Prozent Wiedervereinigung 90 persönliche Situation Quelle: Förster, Berth SZ-Grafik: Gernot Grunwald die Straßenschilder herstellt. Es ging ihm besser als vielen Gleichaltrigen. 70 Prozent nämlich, so fanden die Forscher heraus, waren mindestens einmal arbeitslos. 40 Prozent sogar mehrfach. Alles wird gut so sehen es heute trotzdem viele Enddreißiger, die in Sachsen groß wurden. Allerdings nur, was die eigene Zukunft angeht. Fragt man sie, wie sie die Zukunft ihrer Kinder einschätzen oder die Ostdeutschlands, sind sie deutlich pessimistischer. Nur ein Drittel ist zuversichtlich, was die Chancen Ostdeutschlands betrifft. Nur 40 Prozent glauben an eine gute Zukunft für ihre Kinder. Es gibt keine vergleichbare Untersuchung, die sich derart intensiv und ausdauernd mit der deutschen Einheit beschäftigt, sagt Hendrik Berth, Psychologe und Soziologe an der Universitätsklinik Dresden und einer der Autoren über die Studie. Begonnen hat alles Eine Zeit, in der Längsschnittstudien in Mode waren. Etwa 20 der mehrjährigen Erhebungen mit jährlichen Befragungen derselben Teilnehmer führte das Leipziger Zentralinstitut für Jugendforschung der DDR seit 1966 durch. Ab Mitte der 80er-Jahre sollten sie Antworten liefern, warum sich Jugendliche immer weniger mit der DDR und dem Sozialismus identifizierten. Für die Sächsische Längsschnittstudie befragten die Forscher um den Leipziger Professor Peter Förster vom Zentralinstitut für Jugendforschung der DDR damals Schüler der achten Klassen in 41 Polytechnischen Oberschulen (POS) der DDR-Bezirke Karl-Marx-Stadt und Leipzig. Die Schüler waren zumeist im Jahr 1973 geboren. Bis heute beantworten jedes Jahr 300 bis 400 von ihnen die umfangreichen Fragebögen wie eben auch Reiko Seitz. Er sieht sich als Gewinner der Keine Liebe zur DDR: Schüler Reiko Seitz 1987 bei der Jugendweihe. Foto: privat Wende: Ich bin zufrieden im Großen und Ganzen. Nur ein Drittel der Studienteilnehmer sieht das für sich ähnlich. Für ein weiteres Drittel der Befragten ging es dagegen bergab. Diese heute etwa 40-Jährigen sehen sich als Verlierer. Ziele und Wünsche konnten sie nicht verwirklichen. Das hängt den Erkenntnissen der Forscher zufolge vor allem mit der Arbeitslosigkeit zusammen. Diejenigen, die sich als Verlierer sehen, waren dreimal so lange arbeitslos wie die Gewinner der Wende. Seit 1989/90 traf die Arbeitslosigkeit Frauen zudem 50 Prozent länger als Männer. Reiko Seitz ist einer der Studienteilnehmer, denen es im vereinigten Deutschland gut gefällt. Heute arbeitet er im Schilderwerk Beutha. Nicht alle Befragten sind so zufrieden wie er. Foto: Andreas Kretschel In ihrer Studie gingen die Experten auch anderen potenziellen Konfliktfeldern zwischen Ost und West nach. Viel diskutiert wurde in den vergangenen Jahren etwa der Einfluss der Krippenerziehung in der DDR. Von den Studien-Teilnehmern besuchten etwa zwei Drittel in den 1970er-Jahren DDR-Krippen, ein Drittel nicht. Vergleicht man diese beiden Gruppen miteinander, so findet sich: Nichts!, sagt Mitautor Hendrik Berth. Krippenkinder sind nicht ängstlicher, depressiver oder politisch anders eingestellt etwa rechts- oder linksextremistischer als Kinder, die nicht in der Krippe waren, sagt er. Künftig planen die Forscher um Hendrik Berth, auch die Kinder der Studienteilnehmer zu befragen. Vielleicht auch den siebenjährigen Sohn von Reiko Seitz und seiner Frau. Die Forscher wollen so herausfinden, wie die Erziehung durch die Eltern dazu beiträgt, wann junge Erwachsene ihre eigene Familie gründen. 79 Prozent der Studienteilnehmer leben derzeit in einer Beziehung, wobei sich Frauen eher binden als Männer. Gleichzeitig zeigt sich in den Ergebnissen auch der Trend, die Heirat aufzuschieben, aber dennoch in festen Beziehungen zu leben. Damit bestätigen die Daten andere Studien, die vor allem für die ostdeutschen Bundesländer nichteheliche Lebensgemeinschaften als charakteristisch beschreiben. Er wird wohl trotzdem weiter im Blickfeld der Forscher sein, dieser Jahrgang 73 Ost. In der Sächsischen Längsschnittstudie berichten Teilnehmer, welche Hoffnungen und Ziele sie früher hatten und ob sie sich erfüllt haben. Die Sächsische Zeitung stellt in den nächsten Tagen in einer Serie die wichtigsten Ergebnisse vor. Dresden. Wie bildet sich ein Finger, ein ganzer Arm? Wie organisieren sich Zellen und Gewebe so, dass daraus ein kompletter Organismus entsteht? Solchen Fragen gehen Wissenschaftler um den Bioinformatik-Pionier Gene Myers am neu gegründeten Zentrum für Systembiologie der Max-Planck-Gesellschaft in Dresden nach. Für die disziplinenübergreifenden Forschungen am Bauplan des Lebens gab es gestern eine Förderung des Bundes in Höhe von mehr als 6,8 Millionen Euro, eine drei Millionen Euro teure Mikroskopie-Plattform ist bereits in Betrieb gegangen. 17 Postdoktoranden sowie weitere Mitarbeiter werden damit in den kommenden drei Jahren neue Mikroskope und Analyse-Software entwerfen, mit denen der gesamte Entwicklungsablauf biologischer Systeme digital erfasst werden kann. Wir können jeden Teil einer Zelle, der uns interessiert, kennzeichnen, erklärt Gene Myers, Gründungsdirektor des neuen Zentrums. Doch um hinter die Vorgänge in Zellen und Geweben zu kommen, die die Forscher auf diese Weise in Fischen, Fliegen oder Würmern beobachten, müssen sie riesige Datenmengen auswerten. Dafür wollen Biologen, Theoretische Physiker und Informatiker gemeinsam experimentelle Methoden und Technologien finden werden die Systembiologen dann in ein neues Forschungsgebäude einziehen, das direkt neben dem Dresdner Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik gebaut und bis zu 120 Forschern Platz bieten wird. Sachsens Landesregierung hat für den Neubau 26 Millionen Euro im Haushaltsentwurf eingeplant. (SZ/fi) Motocross-WM 2013 auf dem Lausitzring Klettwitz. Eine doppelte Premiere gibt es Ende Juli 2013 auf dem Lausitzring. Zum ersten Mal wird die Piste zum Austragungsort eines Motocross-Rennens. Und zum ersten Mal überhaupt kommt die Motocross-Weltmeisterschaft in eine derartige Renn-Arena. Einer von 16 WM-Läufen findet jährlich in Deutschland statt, in Teutschenthal (Sachsen-Anhalt). Weil dort 2013 schon eine andere Großveranstaltung im Rennkalender steht, springt der Lausitzring ein. Hier wird es eine sechsstellige Summe kosten, die Strecke für Motocross herzurichten. Etwa Lkw-Ladungen Erde werden zu einer kurvenreichen Waschbrett-Piste, auf der die geländegängigen Motorräder dann auch für ihre gewagten Sprünge abheben können. (SZ/tbe) Östlich der Grenze werden neue Anlagen gebaut und zwar viel mehr als bislang bekannt. Tschechen und Polen hoffen auf gutes Geld. Von A. Bretschneider, J. Grzeszczuk und K. Zimmermann Tschechien und vor allem Polen steigen jetzt in das Geschäft mit der Windenergie ein. Das hat massive Auswirkungen auf das Landschaftsbild, das sich derzeit noch von der deutschen Seite bietet. Seit Anfang September werden im tschechischen Andelka (Engelsdorf) Windräder gebaut. Sechs Stück stehen bald. Auf polnischer Seite gibt es noch gravierendere Pläne: Zwischen Dzialoszyn (Königshain) und Sulikow (Schönberg) sind weitere 27 Windkraftanlagen geplant. Das betrifft den schmalen Windrad-Wald im Neißetal soll noch dichter werden polnischen Landstreifen, in dessen Höhe auf deutscher Seite St. Marienthal, Ostritz und Leuba liegen. Dazu gibt es nach wie vor Pläne, auf der Halde an der Grube Turow einen großen Windpark mit 52 Windrädern zu errichten. Dabei hatte Polen bei den erneuerbaren Energien zunächst auf nachwachsende Rohstoffe, wie beispielsweise Biomasse, gesetzt. Das nahe Kraftwerk Turow bietet aber günstige Einspeisebedingungen für Windstrom, und auch die Höhenzüge über dem Neißetal bieten sich für die Windräder an. Dazu kommen handfeste finanzielle Interessen: Die polnischen Ortsvorsteher rechnen für ihre Dörfer mit stabilen Steuereinnahmen setzen damit Pläne um, die man eigentlich auch in Polen nicht wollte: Ein weit verstreutes Netz von Windrädern. Genau deswegen begann schon vor acht Jahren ein polnisch-deutsches Unternehmen, auf der Abraumhalde der Braunkohlengrube Turow die Voraussetzungen für den großen Windpark zu schaffen. Doch dort scheint es nicht recht voranzugehen und es scheint unwahrscheinlich, dass die Ortschaften an dem privaten Projekt beteiligt werden. Also wird jetzt auf den Gebieten der jeweiligen Orte gebaut, damit Geld in die Kassen fließen kann. Deutschland ohne Vetorecht Die gleichen Überlegungen gibt es in Tschechien. Die sechs Windräder in Andelka sollten ursprünglich schon voriges Jahr fertig sein, berichten tschechische Medien. Doch auch dort sind die Menschen von den Plänen nicht begeistert: Proteste der Einwohner haben den Bau verzögert. Jetzt aber wird gebaut, noch dieses Jahr soll der Testbetrieb starten. So zitiert eine tschechische Nachrichtenagentur den Chef der Firma WSB Koncept, die die Windräder baut. Künftig sollen die sechs Windräder den ganzen Jahresstromverbrauch der Region Frydlatsko (Friedland) decken. Die Investitionen helfen den Orten, wie die Bürgermeisterin von Andelka, Vladimira Erbanova, tschechischen Medien bestätigte. Die Gemeinde Visnova (Böhmisch Weigsdorf) erhalte vom Investor nach Bauabnahme eine Million Kronen ( Euro) und danach jedes Jahr ein Prozent des Gewinns, mindestens aber Kronen, also rund Euro für jede Windkraftanlage. Dieses Geld solle zuerst im Ortsteil Andelka investiert werden: in die Abwasserkanäle, in eine Straße und eine Kneipe. Diese sechs tschechischen Windräder könnten in der Wahrnehmung aber künftig untergehen. Denn die polnischen Pläne der insgesamt knapp 80 Anlagen lassen die tschechischen Pläne sozusagen im Windschatten hinter sich. Die Die ersten der neuen Windräder in Tschechien sind von Ostritz aus an der B 99 in Höhe des Klosterparkplatzes gut zu sehen. Foto: Th. Knorr deutsche Seite wurde entsprechend den EU-Vorgaben über die Pläne informiert. Das Umweltamt in Zittau hat seit Längerem Kenntnis von dem tschechischen Projekt, und zumindest über die polnischen Windrädern bei Bogatynia (Reichenau) war Zittau schon vor einigen Jahren informiert. Einflussmöglichkeiten haben die Nachbarländer indes nicht. So kann man hier nur gespannt sein, wie sich der Blick auf die Berge in den kommenden Jahren verändern wird.

3 DONNERSTAG, 4. OKTOBER 2012 SACHSEN 7 Der Mann mit mehreren Identitäten Wie viele in der DDR aufgewachsene und in Westdeutschland lebende Menschen fühlt Marc Gensel sich sowohl als Ost- und Westdeutscher. A Von Anna Kusserow ls Marc Gensel aus Leipzig in seinen Semesterferien 1996 bei einer Spedition anheuern will, bekommt er zu hören: Mit Ossis arbeiten wir nicht. Sechs Jahre nach der Einheit ist der damalige 23-jährige Student über so einen Spruch komplett verwundert. Ost und West sollte doch eigentlich kein Thema mehr sein. Ist es aber. Denn die meisten Menschen, die beide Systeme erlebt haben, identifizieren sich sowohl als DDR- als auch als BRD-Bürger. Auch 22 Jahre nach der Einheit. Das fanden Forscher in einer Langzeitstudie heraus. Dazu werden seit dem Jahr der Wiedervereinigung etwa 350 Menschen befragt, die im Osten gerade zur Schule gingen, als die Mauer fiel. Marc Gensel ist einer von ihnen. Und wie die meisten spürt auch er eine Doppelidentität. Zwischen 70 und 90 Prozent antworten wie er, dass ihre DDR- Vergangenheit genau so zu ihnen gehört wie ihre heutige Staatsbürgerschaft der Bundesrepublik. Auch wenn die Einheit immer weiter zurückliegt, die DDR bleibt Teil ihrer Identität. Beleidigende Sprüche hört Gensel heute nicht mehr. Heute lebt er mit Frau und Sohn in einem Haus in Augsburg. Gleich nach der Wende war er nach Westdeutschland gezogen, beruflich zog es ihn aber quer durch Deutschland. Heute spürt er, in Augsburg, ganz in der Nähe seiner Arbeitsstätte in München, angekommen zu sein. Wie die Studienteilnehmer fühlt er sich mal mehr, mal weniger als DDR-Bürger. Über die Jahre fühlen sich die Befragten immer etwas mehr als Ossi. Das drehte sich Ende der 90er um. Doch die DDR verschwindet nicht, wie zunächst angenommen. Das Ergebnis von 2001 zeigt am deutlichsten, dass bei den meisten zwei Herzen in einer Brust schlagen. Alle 83 Prozent, die antworten, dass sie BRD-Bürger sind, sagen auch, dass sie DDR-Bürger sind. In den Jahren danach nimmt die Identifikation mit dem vergangenen System sogar noch zu, 2012 ist diese um einen Prozentpunkt höher als mit der BRD. Wenn es um politische Diskussionen zum Thema Ostdeutschland geht, merkt Gensel wieder, dass er seine Jugend bis zum 17. Lebensjahr in der DDR verbracht hat. Er ist solidarisch, wenn es etwa um den Lohnunterschied in alten und neuen Bundesländern oder den Solidaritätszuschlag geht. Dann ist er Ostdeutscher. In anderen Situationen ist es umgekehrt. Über die Jahre in Bayern, wo er heute lebt und arbeitet, hat seine Sprechweise einen leichten bayerischen Einschlag bekommen. Wenn er sich also als Leipziger vorstellt, kommt eher die Reaktion, dass man das ja gar nicht an seinem Dialekt erkenne. Tatsächlich habe ich nie wirklich sächsisch gesprochen, sagt der heute 39-Jährige. Man könnte ihn also auch für einen Westdeutschen halten. Manchmal fragen historisch Interessierte, wie er damals den Umbruch erlebt hat und ob es tatsächlich keine Bananen gab. Ein patriotischer DDR-Bürger ist er nie gewesen. Ich war froh, dass ich es kennenlernen durfte, sagt er heute. Dabei ist ihm die deutsche Einigung damals nicht so wichtig. Er protestiert für freie Wahlen. Als die Demonstranten mit ihrem Ausruf Wir sind ein Volk die Vereinigung von Ost und West fordern, steigt er kurzzeitig aus. Das habe ich damals gar nicht unbedingt gewollt, sagt er. Mit der Wende und Als Fotograf fing er an, heute ist Marc Gensel Produktionstechniker beim Fernsehen. Das kleine Bild zeigt ihn um dem Jahr der Anarchie 1990 eröffnen sich Gensel vermeintlich unbegrenzte Möglichkeiten. Es war eine große Freiheit und mit der musste ich erst mal klarkommen, erzählt Gensel. Er spürt während seiner Jahre auf der Suche nach dem richtigen Berufsweg und Arbeitsleben, dass es auch leichter sein kann, wenn einem diese Entscheidung abgenommen wird. Der Weg in der DDR war vorgezeichnet, erzählt er. Als DDR-Jugendlicher will er noch Lehrer werden, auch, weil ihm als Akademikerkind nicht viele Möglichkeiten bleiben. Nun muss er seinen eigenen Weg gehen und wo dieser hinführen soll, ist zunächst nicht klar. Erst während seines zweiten Studiums entdeckt er die Kamera, die fortan sein Arbeitsgerät sein wird. Über eine Fotografenlehre, Fortbildungen für Filmkameras, Schnitt und Reisereportagen kommt er schließlich als Produktionstechniker zum Fernsehen, wo er heute arbeitet. Für eine Fotoreise fährt er 1999 mit 27 Jahren das erste Mal nach Gambia in Afrika. Im Ausland wird er weder als DDR- noch als BRD- Bürger, sondern vor allem als Deutscher wahrgenommen. So etwas wie Patriotismus ist ihm fremd. Ich bin stolz auf das, was ich geschafft habe, aber in mein Land bin ich nur reingeboren, sagt er. Auf den Zufall könne man schließlich nicht stolz sein. Die Frage, ob Gensel sich als Europäer fühlt, hat er immer aus vollem Herzen bejaht, auch weil er die europäische Einigung gut findet. Gerade bei seinen Reisen in Afrika wird ihm einmal mehr bewusst, dass auch der Kontinent, auf dem man aufwächst, eine Identität prägen kann. DDR-Bürger oder Bundesbürger? Als was sich der Jahrgang 1973 identifiziert Alle Angaben in Prozent Wohnlandschaft, Bezug Kunstleder Quelle: Förster, Berth DDR-Bürger Bundesbürger SZ-Grafik: Gernot Grunwald 74 Klitschko sagt ab Görlitz. Boxweltmeister Vitali Klitschko wird den Brückepreis der Europastadt Görlitz/Zgorzelec später entgegennehmen. Der 41-Jährige habe aus persönlichen Gründen um eine Verschiebung der für morgen geplanten Preisverleihung gebeten, sagte der Präsident der Brückepreis-Gesellschaft, Willi Xylander. Ein neuer Termin steht noch nicht fest. Zunächst wolle man mit dem ukrainischen Boxchampion telefonieren. Die mit Euro dotierte Auszeichnung wird Klitschko für sein politisches und karitatives Engagement verliehen. (dpa) Streit um Neonazi Thomas S. Als Vertrauensperson wurde der Rechte Sachsens Staatsschutz empfohlen. Dresden. Die Empörung der Opposition in Sachsen wegen der schleppenden Aufklärung der Taten des Zwickauer Terrortrios NSU hält an: Nach einer Sondersitzung des Innenausschusses im Landtag haben die Linken am Dienstag erneut Ungereimtheiten ausgemacht. In dieser Serie von Ermittlungspannen ist es typisch, dass niemand bereit ist, Verantwortung für Fehlleistungen zu übernehmen und die Schuld auf die unteren Ränge abgeschoben wird, sagte die Abgeordnete Kerstin Köditz. Wieder einmal habe sich Toter auf der A4 Chemnitz. Bei einem schweren Unfall auf der A4 zwischen Meerane und Schmölln ist am Dienstag der 52-jährige Fahrer eines Lastwagens gestorben. Der Lkw war wegen eines geplatzten Reifens in den Gegenverkehr geraten, stieß dort mit einem überholenden Auto zusammen und überschlug sich. Der Fahrer wurde eingeklemmt und starb noch an der Unfallstelle. Die A4 war ab mittags in Richtung Erfurt für mehrere Stunden voll gesperrt. Autofahrer mussten nach Polizeiangaben in beiden Fahrtrichtungen mit Behinderungen rechnen. (dpa) das Innenministerium als Behörde präsentiert, in der die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut. Sie hielt CDU-Innenminister Markus Ulbig und dem Chef des Landeskriminalamtes (LKA), Jörg Michaelis, vor, vollkommen unvorbereitet im Ausschuss erschienen zu sein. Hintergrund sind Meldungen, wonach das LKA Berlin im November 2000 dem LKA Sachsen den Neonazi Thomas S. als Vertrauensperson anbot. Sachsens LKA-Sprecher bestätigte das. Führungskräfte aus dem LKA, die zuvor vor dem Untersuchungsausschuss ausgesagt hatten, wollten davon aber nichts gewusst haben. Sie erklärten vielmehr, der polizeiliche Staatsschutz in Sachsen führe weder V-Männer noch Vertrauenspersonen. (dpa) to 0FINANZIERUNG 60 Raten Lieferpreis *0% eff. Jahreszins. Ab einem Einkaufswert von 500 Euro. Laufzeit bis zu 60 Monaten. Keine Anzahlung, keine Gebühren. Finanzierung über Santander Consumer Bank AG, Santander Platz 1, Mönchengladbach. Bonität vorausgesetzt. Gültig bis Q GESCHENKT * *Diesen Betrag von 20.- verrechnen wir Ihnen bei Vorlage dieses Gutscheins bei Ihrem nächsten MÖBEL KRAFT-Einkauf ab einem Einkaufswert von Gutschein innerhalb des Aktionszeitraumes nur 1x pro Kunde und Kaufvertrag einsetzbar. Gutschein ist anrechenbar auf einen Neukauf bei MÖBEL KRAFT ab dem bis einschließlich Barauszahlung nicht möglich. 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4 8 SACHSEN SONNABEND/SONNTAG 6./7.OKTOBER 2012 Verlorene Euphorie Daniela Hertrich aus dem Vogtland hoffte nach der Wende auf mehr Bürgerbeteiligung. Zufrieden ist sie heute eher nicht. Artist stirbt auf Rummelplatz Von Anna Kusserow Zufriedenheit mit dem System politisch Quelle: Förster, Berth in Prozent wirtschaftlich SZ-Grafik: Gernot Grunwald Kohl Schröder Merkel Als die Mauer fällt, ist Daniela Hertrich glücklich. Die 17-Jährige aus der DDR freut sich etwa darauf, dass es nun etwas bringen wird, wählen zu gehen. Endlich kann sie mitbestimmen. Heute, mit 39 Jahren, ist ihre Euphorie verklungen. Sie sieht vieles in Politik und Wirtschaft, das nicht gut läuft. So wie Daniela Hertrich geht es vielen ihrer Generation. Das zumindest ist das Ergebnis der Sächsischen Längsschnittstudie, einer Langzeiterhebung über 25 Jahre, bei der etwa 350 sächsische Jugendliche des Jahrgangs 1973 regelmäßig nach ihrer Zufriedenheit mit Politik und Wirtschaft befragt werden. Hertrich ist eine von ihnen. Die Studienteilnehmer, die jung waren, als das neue politische System für sie begann, sind heute von der Gesellschaftsordnung ernüchtert. Seit 1993 überwiegt der Anteil der Befragten, die unzufrieden sind. Daniela Hertrich besuchte gerade die zehnte Klasse, als die Mauer fiel. Ihren Beruf, den sie nach der Schule gerade erlernte, gab es nicht mehr. Ihr Ausbildungsbetrieb stellte um, und so konnte sie Informatikerin werden. Sie ist heute für alle technischen Geräte zuständig, die im Unternehmen ihres Arbeitgebers stehen von der Videoüberwachung bis zum Kopierer. Sie wohnt noch immer in dem Haus, das ihre Familie seit fünf Generationen bewohnt. Sie ist geblieben. Auch wegen des Gartens. Kurz vor der Wende interessierte Hertrich sich eher nicht für die Staatsordnung. Politik war für mich damals kein Thema, sagt sie. Politik und Wirtschaftsordnung waren Dinge, mit denen man sich arrangieren sollte. Ihr Interesse für Politik erwachte erst Wir mussten uns zwangsläufig damit beschäftigen, erinnert sie sich. Auf dem Weg zu ihrer Ausbildungsstätte passierte sie jeden Tag zweimal Personenkontrollen. Wir wollten wissen, wohin das alles führen wird, sagt Hertrich heute. Mit dabei war damals immer die Angst, dass die Lage eskalieren könnte. Durch die Nähe zu Bayern hatte die Familie Hertrich Westfernsehen. Sie schauten Tagesschau und Aktuelle Kamera. Aus Neugierde fing sie an, zwangsläufig die Systeme miteinander zu vergleichen. Als die Mauer fällt, schöpft sie Hoffnung. Es ist ihr wichtig, mehr mitzubestimmen. Die Euphorie hält vielleicht drei, vier Jahre an, dann kommen Brüche wie bei Daniela Hertrich im Garten ihres Elternhauses. Sie ist ernüchtert vom vereinten Deutschland, wünscht sich etwa mehr aktive Mitbestimmung. Kl. Bild: Hertrich 1987 bei ihrer Jugendweihe. Fotos: Pastierovic/privat den meisten Studienteilnehmern. Ab 1994 sinkt die Zufriedenheit von 35 Prozent über die Jahre immer weiter ab. Nur zwischen 20 und 30 Prozent der Befragten geben von 1994 bis 1998 an, mit der Politik glücklich zu sein. Es sind die letzten Jahre der Ära Kohl. Als 1998 der Machtwechsel von CDU zur SPD folgt, Gerhard Schröder ins Kanzleramt zieht, steigt die Zufriedenheit bis 2001 zunächst wieder an um dann erneut bis 2005 zu fallen. Erst Angela Merkel bringt einen leichten Aufschwung, was die Befindlichkeit angeht. Trotz der anhaltenden Finanzkrise 2011 wird mit 45 Prozent die höchste Zufriedenheit mit der Politik gemessen. Die Zufriedenen bleiben trotzdem in der Minderheit. Für Daniela Hertrich ist es ein schleichender Prozess. Sie hat Fragen an das vereinte Deutschland. Sie wünscht sich mehr aktives Mitbestimmen. Einen Bürgerentscheid habe ich in meinem Leben auf Landkreisebene miterlebt, sagt sie. Ob Landtagswahl, Bundestagswahl oder Europawahl, vieles ist ihr zu weit weg, zu abstrakt vom Einzelnen. Zur Wahl zu gehen, ist für sie wichtig. Sie hat noch nie einen Wahltag verpasst, gerade auch, weil sie verhindern will, dass extreme Parteien von einer geringen Wahlbeteiligung profitieren. Sie hofft, dass sie etwas für die Demokratie bewirken kann. In der Sächsischen Längsschnittstudie berichten Teilnehmer, welche Hoffnungen und Ziele sie früher hatten und ob sie sich erfüllt haben. Die Sächsische Zeitung stellt in einer Serie die wichtigsten Ergebnisse vor. Leipzig. Ein Motorrad-Artist ist bei einer Vorführung auf einem Leipziger Rummelplatz tödlich verunglückt. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, zog sich der 52-Jährige bei dem Sturz am Tag der Deutschen Einheit schwere Verletzungen zu. Er starb wenig später im Krankenhaus. Ermittlungen der Polizei und von technischen Sachverständigen hätten keine Mängel am Motorrad oder an der Anlage auf der Kleinmesse ergeben. Wahrscheinlich sei der Unfall auf einen Fahrfehler des Artisten zurückzuführen. Das endgültige Ergebnis einer Obduktion steht noch aus. (dpa) NACHRICHTEN Einbrecher stiehlt Rentnerin Sterbegeld Zwickau. Bei einem Einbruch in eine Zwickauer Wohnung hat ein Dieb Tausende Euro erbeutet. Er stahl ein Kuvert mit einem vierstelligen Bargeldbetrag, den die Mieterin als Sterbegeld hinterlegt hatte. Sie ist seit dem August im Krankenhaus. Der Täter drang über ein angekipptes Fenster ein. (FP) Insolvenzverwalter sieht Hoffnung für MZ Dresden. Der Insolvenzverwalter des Zschopauer Motorradbauers MZ, Christoph Junker, sieht gute Chancen für den Fortbestand des Unternehmens. Er verweist auf den Erfolg auf der Motorradmesse in Köln. Dort habe ein verbrauchsarmer Motor als Weltneuheit für Aufsehen gesorgt. (dpa) Minerale Pracht in Freiberg Freiberg. Deutschlands schönste Mineralien sind künftig in Freiberg versammelt. Die Ausstellung von Stücken kröne die seit 2008 in Schloss Freudenstein gezeigte terra mineralia, teilte die TU Bergakademie mit. Für die Funde wurde ein 500 Jahre altes früheres Amtshaus am Schlossplatz saniert. (dpa) Fotos: Fotolia.com/ Nadeza Verbenko, Joachim Opelka Mit Extra-Heft t im Taschenformat: Über lokale Restaurantadressen. n Mit Liebe dabei, statt einerlei zu Besuch bei Top-Erzeugern Mit Liebe dabei, statt einerlei! Weißer Käse von schwarzen Schafen, goldene Forellen, Honig vom Stadtimker, hausgebrautes Bier oder Fleisch vom Biometzger: Überall in unserer Region produzieren Idealisten ursprüngliche, ehrliche und vor allem leckere Lebensmittel. Wir durften probieren! Wie es geschmeckt hat, jede Menge Restauranttipps, Genussgutscheine in und um Dresden und vieles mehr entdecken Sie im neuen Augusto Dresdens Magazin für Genuss und Lebensart. Lesen und genießen Sie mit! Wilder Start & schnelle Speisen ein Interview mit Jan Vogler *6 Ct./Anruf aus dem dt. 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SO ETWAS kann der Durchstochene wohl noch aushalten. Anderswo lauern fiesere Probleme. Etwa im Sportunterricht. Wegen der Verletzungsgefahr muss der Körperschmuck, der schmerzhafte Bezeichnungen wie Expander oder Tunnel trägt, entfernt werden. Damit nicht genug. Die dabei entstehende Öffnung in der Haut ist voll- Moderner, übersichtlicher und vielfältiger präsentiert sich seit einigen Tagen der SZ-Ticketservice im Internet. Erweitert wurde auch das Angebot an Veranstaltungen, für die hier Karten gebucht werden können. Beliebte Dinge gibt es natürlich weiterhin. Zum Beispiel die Top 10 der Veranstaltungen. Grüne und rote Pfeile signalisieren jetzt aber, ob ein Künstler in der Gunst gefallen oder gestiegen ist was dann schnelle Entscheidungen herausfordert. Bei einem einfachen Strich gab es keinen Platzwechsel. Dem Wunsch vieler Nutzer entspricht die Veränderung bei Erweiterte Suche. Jetzt lässt sich der eigene Favorit schneller finden. Neu ist außerdem, dass auf der Seite zukünftig ab und an auch Karten verlost werden, beziehungsweise es Exklusiv-Shows für SZ-Leser gibt. Und unter Schnäppchen findet man Rabatte. (SZ/md) web Schwermetall im Bauchnabel Sächsisch betrachtet Von Thilo Alexe flächig mit einem Silikon- oder Gummipfropfen zu verschließen, heißt es in einem Hinweis des Kultusministeriums. Mit Silikon verpfropfte Pennäler, die in einer nach altem Schweiß und Reinigungsmitteln in höchschter Konzentration miefenden Turnhalle zur Trillerpfeife hüpfen? Nein. Danke. ZUMAL die Frage auftaucht: Was geschieht mit Schmuck an Körperstellen, die die ohnehin ausgepowerte Lehrerschaft eigentlich gar nicht sehen sollte? Schülerinnen und Schüler können nur dann vollumfänglich am Sportunterricht... teilnehmen, wenn ausnahmslos alle gefährdenden Gegenstände vom Körper entfernt worden sind, mahnt das Ministerium. Doch wer soll das bitteschön wie kontrollieren? Und dann noch dieser ätzende Strafenkatalog. Selbst Vampir-Nägel wie bei Klaus Kinski gehen nicht. Lehrer müssen die Kids informieren, dass gefährdende Gegenstände die nur operativ oder nicht schadlos (z. B. erheblich verlängerte Fingernägel)... entfernt werden können, gar nicht erst angebracht werden dürfen. Wer sich dennoch aufbrezelt, kriegt ne glatte Sechs in Sport. UND WAS ist eine an sich ehrenhafte Sechs in dem lästigen Fach wert, wenn sie nicht durch glanzvolle miserable Leistungen (Schwänzen, Weitsprung, der rechtzeitig VOR dem Sandkasten endet, umjubelter Eigentor-Hattrick) ehrlich erkämpft wurde? Richtig: Nicht viel. Ich weiß, wovon ich rede. Also, liebe junge Sachsen: Hängt schlaff am Reck und schlaft rasch ein, das Piercen lasst Ihr besser sein. VIELLEICHT rammt sich die Freistaats-Jugend die Metallwaren auch nur deshalb durch Ohren und Näbel, weil sie traurig ist. Traurig, weil ihren Dialekt außerhalb des Bundeslandes kaum einer mag. Mal wieder ist das Sächsische per Umfrage zum unbeliebtesten Idiom gekürt worden. Macht nix. Wo man s Renfdl didschd, wenn s draußen plumbt, leben keine miesen Menschen. Lauscht ihrer Mundart ohne Häme. Nehmt sie ernst. Dann müssen sie sich nicht piercen.

5 8 SACHSEN DONNERSTAG, 11.OKTOBER Bürger mit Annen-Medaille gewürdigt Dresden. 20 ehrenamtlich tätige Sachsen sind gestern in Dresden mit der Annen-Medaille ausgezeichnet worden. Damit würdigte der Freistaat ihren langjährigen Einsatz für Senioren, Kinder, Jugendliche, Behinderte und Migranten. Die nach der wohltätigen Kurfürstin Anna von Sachsen aus dem 16. Jahrhundert benannte Medaille aus Meissener Porzellan wird jährlich für uneigennützige Dienste für die Gemeinschaft vergeben. (dpa) Ursache für Notlandung eines Airbus weiter unklar Leipzig. Nach dem ungeplanten Stopp auf dem Flughafen Leipzig/ Halle ist noch nicht klar, welche technischen Probleme eine Maschine der Air France am Dienstagmittag zur Landung gezwungen haben, erklärte Air France KLM Deutschland gestern. Die Maschine landete auf dem Weg von Paris nach St. Petersburg in Leipzig. Die meisten Passagiere wurden mit einer anderen Maschine nach St. Petersburg weitergeflogen. (dpa) Tausende Akteure sollen Völkerschlacht nachstellen Leipzig. Mehrere tausend Akteure aus ganz Europa sollen im Oktober 2013 Gefechte der Völkerschlacht bei Leipzig nachstellen. Das kündigte der Verband Jahrfeier Völkerschlacht gestern an. Anlass ist der 200. Jahrestag der Schlacht, bei der Truppen des französischen Kaisers Napoleon I. und Verbündete einer Koalition aus Preußen, Russland, Österreich und Schweden unterlagen. Die Schlacht mit über Toten gehört zu den blutigsten des 19. Jahrhunderts. (dpa) ANZEIGE NACHRICHTEN Grips: Mission Wir sind dabei: Solides Wissen über Zusammenhänge und das aktuelle Zeitgeschehen geben jungen Leuten Selbstbewusstsein und Sicherheit. Bekanntlich braucht ja nicht nur unser Unternehmen kommunikativen gebildeten Nachwuchs. Ganz klar also, dass die einzige sächsische Versicherung die Mission Grips ausgesprochen gern unterstützt. Gerhard Müller Vorstandsvorsitzender der Sparkassen- Versicherung Sachsen Eine Aktion mit Unternehmen aus Sachsen und der TU Dresden Karriere mit Kindern Arbeiten und Kinder haben ist für Frauen aus der früheren DDR selbstverständlich. Als Franka Jentzsch als junges Mädchen erstmals in den Westen reist, sieht sie: Es geht auch anders. F Von Anna Kusserow ür Franka Jentzsch war immer klar, dass sie auch als Mutter arbeiten gehen wird. Sie ist in Leipzig aufgewachsen, dort kannte sie nur arbeitende Mütter. Deshalb gab es für sie keinen Zweifel: So wird es bei mir auch einmal sein. Fehlende Kita-Plätze oder Arbeitsplatzverlust sind für Menschen aus der ehemaligen DDR immer weniger ein Hindernis für die Familienplanung geworden. Das zeigt eine Langzeitstudie, die seit 25 Jahren Menschen des Geburtsjahrgangs 1973 aus Sachsen zu ihrem Leben befragt. Die Jugendlichen von damals sind erwachsen geworden und so ist auch die Frage nach dem Familienleben dazugekommen. Auch Franka Jentzsch nahm an der Studie von Anfang an teil. Unter anderem beantworten die Teilnehmer regelmäßig die Frage, wie Familiengründung beeinflusst wird durch Finanzen, Vereinbarkeit von Beruf und Familie, Arbeitsplatzsicherheit, Kinderbetreuungsmöglichkeiten und Partnerschaft. Das Ergebnis: Sowohl für Frauen wie Männer spielt die finanzielle Lage von jeher eine große Rolle. Männer machen ihre Familiengründung aber noch stärker von der Partnerschaft abhängig. Für Frauen ist es wichtig, inwieweit sich Beruf und Familie vereinbaren lassen. Rollen prallen aufeinander Bei Franka Jentzsch ist das geglückt. Zusammen mit ihrem Partner hat sie immer Strukturen vorgefunden, die es ihr ermöglichten, beides zu haben: Beruf und Kinder. Auch, weil nach der Wende das Netz der Krippen und Kindergärten auf dem Gebiet der ehemaligen DDR weiterhin deutlich dichter war als im Westen. Tatsächlich hat einst in der DDR das Rollenmodell der berufstätigen Mutter die Frauen stark geprägt. Später kamen im vereinten Deutschland zwei weitere Rollenbilder hinzu: Das der zu Hause bleibenden Mutter und das der oft kinderlosen Karrierefrau. In der DDR waren die meisten Frauen beim ersten Kind 22 oder 23 Jahre alt. Familie, Kinder und Partnerschaft standen sowohl bei Frauen wie Männern ganz oben auf der Prioritätenliste und waren kein Widerspruch zum Erwerbsleben. Heute werden die Frauen in Ostdeutschland im Schnitt mit 27 erstmals Mutter, in Westdeutschland mit etwa 29. Franka Jentzsch war bei der Geburt ihres ersten Kindes 28 Jahre alt. Drei Viertel der Studienteilnehmer haben heute Kinder, mehr als die Hälfte ist verheiratet. Nach der Wende sanken die Geburtenzahlen in Deutschland dramatisch und erreichten 1994 den historischen Tiefststand von 0,77 Kindern pro Frau. Wie aus der Studie hervorgeht, haben die Frauen im Osten dabei vor allem aus wirtschaftlichen Gründen, wegen mangelnder Flexibilität und des Wunsches nach Unabhängigkeit ihr Eltern-Dasein aufgeschoben oder sogar komplett darauf verzichtet. Nicht so Franka Jentzsch. Mit ihrem ersten Sohn bleibt sie nach der Geburt zwei Jahre zu Hause, ehe sie wieder ins Berufsleben einsteigt. Ob Krippe, Kindergarten oder Schule, die Betreuung der Kinder habe nie im Konflikt zum Arbeitsalltag gestanden, erzählt sie. Sie ist froh darüber, denn ihre Arbeit als Berufsberaterin bei der Arbeitsagentur ist ihr wichtig. Ihre beiden inzwischen elf- und fünfjährigen Söhne weiß sie seit jeher gut betreut, wenn sie zur Arbeit geht. Ganz anders bei ihren Freundinnen und Bekannten in westdeutschen Bundesländern. Jentzsch weiß von Frauen, die nur 15 oder 20 Stunden wöchentlich arbeiten können, weil der Kindergarten nur bis 14 Uhr geöffnet ist. Das wäre nichts für mich, sagt sie. Mit 18 Jahren reist Franka gemeinsam mit zehn anderen jungen Frauen und Männern aus ihrer Heimat nach Mannheim in Baden- Württemberg. Dort beginnt sie ihre Ausbildung zur Verwaltungsinspekteurin. Zum ersten Mal begegnet ihr dort jenes andere Rollenbild: Manche ihrer aus dem Westen stammenden Mitschülerinnen wollen wenn sie Mutter sind trotz Ausbildung zu Hause bleiben oder nur in Teilzeit arbeiten. Sie kennen es nicht anders, so war es auch bei deren Müttern. Für Franka Jentzsch ist das keine Option, auch weil sie es so nie erlebt hat. Zurück in Leipzig, nimmt sie nach ihrer Ausbildung in der Beratung für Arbeitssuchende ihre Tätigkeit auf. Eine erfüllende, wenn auch zuweilen sehr anstrengende Arbeit. Sie bekommt alle Wellen der Arbeitslosigkeit in Sachsen Franka Jentzsch heute und vor 23 Jahren (kl. Foto, Mitte). Als Berufsberaterin in Leipzig ist sie glücklich, dass sich Job und Familie gut vereinbaren lassen. Fotos : Anja Jungnickel/ privat zwar nicht persönlich, aber doch hautnah mit. Betriebe, die schließen müssen und massenhaft Mitarbeiter ohne Arbeit hinterlassen. Menschen, die dringend einen Vorschuss benötigen. Sie versucht ihren Klienten so gut es geht zu helfen und merkt: Auch im Kleinen kann sie etwas bewegen. Sie durchläuft mehrere Stationen innerhalb der Agentur für Arbeit. Mit 27 Jahren wird sie verbeamtet. Jetzt ist sie Berufsberaterin und es macht ihr Spaß. Engagiert versucht sie jedem Absolventen und Schulabgänger dabei zu helfen, den Start ins Arbeitsleben zu meistern. In diesem Jahr feiert sie ihr 20-jähriges Berufsjubiläum. Franka Jentzsch ist Teilnehmerin der Sächsischen Längsschnittstudie, die seit 1987 damalige Schüler des Geburtsjahrgangs 1973 befragt. Die Teilnehmer berichten in dieser einzigartigen Studie, welche Hoffnungen und Ziele sie hatten und ob diese sich erfüllt haben. Die Sächsische Zeitung stellt in einer Serie Teilnehmer und Ergebnisse der Studie vor. Teil 1 erschien am 2. Oktober, Teil 2 am 7. Oktober. Lehrer wollen notfalls wieder streiken Weil Sachsen vielen Pädagogen bislang eine gerechte Bezahlung verwehrt, wächst die Wut. Von Carola Lauterbach Lehrer haben am 7. September vorm Sächsischen Landtag demonstriert und ihre Wut ist nicht verraucht. Sie fordern einen Generationenvertrag, der Altersteilzeitregelungen anbietet und gleichzeitig jungen Lehrern gerecht wird. Und sie wollen 23 Jahre nach der gesellschaftlichen Wende gerecht eingruppiert werden. Der von der Regierung in den Landtag eingebrachte Haushaltsentwurf sieht all das nicht vor. Darüber wird derzeit auf dem zweitägigen Gewerkschaftstag des Sächsischen Lehrerverbandes (SLV) in Leipzig diskutiert. Das ist auch das dominierende Thema bei mehr als 30 Regionalversammlungen der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Sollte es keine Anzeichen vonseiten der Regierung und des Parlaments geben, auf die Forderungen einzugehen, sagt GEW-Vorsitzende Sabine Gerold, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Lehrer bereits bald erneut in einen Warnstreik treten. Kultusministerin Brunhild Kurth (parteilos) hat unterdessen öffentlich erklärt, sie stehe bei den Gehältern auf der Seite der Lehrer. Auch aus dem Arbeitskreis Schule der CDU-Fraktion gibt es positive Signale. Gerold: Das hören wir mit Freude, wir brauchen aber Taten. Die Höhergruppierung der sächsischen Lehrer würde sich nach aktuellen Berechnungen des Kultusministeriums auf 22 Millionen Euro pro Jahr belaufen vergleichsweise wenig im Vergleich zum Weihnachtsgeld für Beamte, heißt es bei der GEW. CDU-Politiker wollen das Weihnachtsgeld für Beamte retten Dresden. In der CDU-Landtagsfraktion gibt es offenbar Überlegungen, das Weihnachtsgeld für sächsische Beamte wieder einzuführen. Für einen solchen Schritt haben sich mehrere Mitglieder des zuständigen Arbeitskreises ausgesprochen. Die Sonderzahlung war 2011 abgeschafft worden und sorgt seitdem für Unmut. Vor allem Beamte in den unteren Einkommensgruppen wären durch diesen Einschnitt über Gebühr belastet worden, wird häufig kritisiert. Etliche Betroffene haben mittlerweile gegen die Kürzung geklagt. Die Wiedereinführung des Zuschlages würde das Land Sachsen jährlich rund 30 Millionen Euro kosten. Der DGB und auch die Polizeigewerkschaft in Sachsen haben die Forderung des CDU-Arbeitskreises gestern ausdrücklich begrüßt. (SZ) Der 49-Jährige ist stolz, den Aufmarsch von Nazis in Dresden 2010 erstmals mit verhindert zu haben. Seit gestern steht er deshalb jedoch vor Gericht. Von Alexander Schneider Linkspolitiker André Hahn beteuert seine Unschuld Der Landtagsabgeordnete André Hahn von der Linkspartei ist der erste sächsische Spitzenpolitiker, der wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz vor Gericht steht. Als damaliger Fraktionschef soll er am 13. Februar 2010 in Dresden den jährlichen Nazi-Aufmarsch mit verhindert haben. Der spektakuläre Prozess beginnt gestern am Amtsgericht Dresden mit einem Blitzlichtgewitter der Fotografen. Drei Dutzend Schaulustige und Medienvertreter verfolgen die Verhandlung gegen den prominenten Abgeordneten, der von seinem Landtags- und Parteikollegen Klaus Bartl verteidigt wird. Auch Richterin Edeltraut Thaut ist aufgeregter als sonst. Ihr entgeht, dass ihre Sitzung minutenlang vor laufenden Kameras stattfindet bis nach Verlesung der Anklage. Erst in einer Unterbrechung stellt sie klar, dass auch in ihrem Prozess nicht gefilmt wird. Das private Drehteam arbeitet für die Linkspartei. Zum Prozess ist es gekommen, weil Hahn Einspruch gegen einen Strafbefehl über Euro (15 Tagessätze) eingelegt hatte. Laut Anklage setzte er sich 2010 über ein faktisches Versammlungsverbot hinweg, indem er eine öffentliche Fraktionssitzung auf der von den Nazis geplanten Route am Bahnhof Dresden-Neustadt mit geplant und durchgeführt habe. Das ist eine Störung von Aufzügen, so Oberstaatsanwalt Jürgen Schär. Dann verliest Hahn eine 17-seitige Erklärung, in der er darstellt, warum er sich für unschuldig hält. Erstmals sei es am 13. Februar 2010 gelungen, den jährlichen Nazi-Aufmarsch mit zivilgesellschaftlichem Engagement zu verhindern. Ich bin stolz darauf, in vorderer Reihe André Hahn gestern im Amtsgericht Dresden. Dort muss er sich wegen der Störung einer genehmigten Versammlung verantworten. Foto: Robert Michael dabei gewesen zu sein, sagt Hahn. Ein Jahrzehnt lang hätten Neo-Faschisten den Gedenktag für die Opfer des Bombenangriffs in Dresden für ihre nationalistischen und revanchistischen Zwecke missbraucht. Erstmals habe sich 2010 ein breites Bündnis den Nazis friedlich in den Weg gestellt. Es sei ein Versäumnis der Stadt und der Gerichte gewesen, an dem Tag Dresden in zwei Zonen zu teilen die Nazis auf der Neustädter, die Gegendemonstranten auf der Altstädter Elbseite. Es musste jedem klar sein, dass diese Taktik nicht aufgehen würde, sagt Hahn. Aus Protest habe er daher an einer öffentlichen Fraktionssitzung teilgenommen. Auf dem Weg dorthin habe die Polizei den Zug in der Nähe des Bahnhofs gestoppt. Wir sind dann einfach geblieben. Es habe keine Aufforderung gegeben, den Weg freizumachen. Hahn habe den Ort mittags verlassen und sich vor dem Rathaus in die Menschenkette der Oberbürgermeisterin eingereiht. Wie man eine Versammlung sprengen kann, ohne überhaupt vor Ort zu sein, wird das Geheimnis der Staatsanwaltschaft bleiben, sagt der Angeklagte, der mehrfach erklärt, ihm würde ein politischer Prozess gemacht. Oberstaatsanwalt Schär sieht das anders. Durch die Blockade Tausender seien die Teilnehmer der rechten Versammlung in ihrem Grundrecht beeinträchtigt worden. Es gibt ein Grundrecht auf Meinungsund Versammlungsfreiheit. Hahns Verteidiger Bartl beantragt, das Verfahren auszusetzen. Seiner Ansicht nach gebe es keine gültige Rechtsnorm, da das Sächsische Versammlungsgesetz vom Verfassungsgerichtshof gekippt worden war. Er stellt 17 Beweisanträge, um die untergeordnete Rolle Hahns an der Durchführung der einst auf der Straße durchgeführten Fraktionssitzung zu belegen. Ob es ein unbeabsichtigtes Geständnis ist, als er sagt, es sei Zweck dieser Sitzung gewesen, den Nazi- Aufmarsch zu verhindern, muss Richterin Thaut klären. Sie vertagt den Prozess auf den 23. Oktober.

6 DIENSTAG, 16. OKTOBER 2012 SACHSEN 5 Gelernte Einzelkämpferin Im Osten reichte ihr Job nicht zum Leben. Im Westen musste Gerhild Spicale lernen, mit einer anderen Welt klarzukommen. A Von Sandro Rahrisch cht Jahre nach der Wende droht Gerhild Spicale ein finanzielles Desaster. Ihr Abitur hat die damals 25-jährige Leipzigerin längst in der Tasche. Und als gelernte Bürokauffrau arbeitet sie Vollzeit in ihrer Heimatstadt. Trotzdem muss ihre Mutter 200 Mark monatlich zuschießen, damit es irgendwie reicht. Es war ein schwäbischer Arbeitgeber, genauso schwäbisch war die Bezahlung, sagt Spicale heute. Damals macht sie sich klar: Irgendwann muss sie das Geld ihrer Mutter zurückzahlen. Deshalb packt sie im Frühjahr 1998 die Koffer und sucht im Westen nach einer besser bezahlten Arbeit. So wie Gerhild Spicale geht es vielen des Jahrgangs 1973 aus der ehemaligen DDR. Fast ein Viertel lebt heute in den alten Bundesländern, ein geringer Anteil sogar im Ausland, wie eine Studie von Leipziger und Dresdner Forschern zeigt. Seit 25 Jahren lässt sich auch Gerhild Spicale zu ihren beruflichen Eindrücken befragen. In Hannover findet sie damals nach ihrem Umzug schnell einen Job. Beim Reifenhersteller Continental arbeitet sie zunächst in der Serviceabteilung, nimmt Aufträge entgegen und betreut Kunden, nach kurzer Zeit wechselt sie ins Rechnungswesen. Neben ihrem Beruf studiert sie Betriebswirtschaftslehre. Das Gehalt stimmt, aber nicht nur bei ihr: 57 Prozent der Studienteilnehmer, die im Westen leben, verdienen heute mehr als Euro im Monat. Im Osten sind es nur 39 Prozent. Größer fällt der Unterschied im Vergleich von Mann und Frau aus: Während sich rund zwei Drittel der Männer als besserverdienend bezeichnen dürfen, sind es bei den Frauen nur 24 Prozent. Finanziell erholt sich Gerhild Spicale im Westen. Doch als Person muss sie sich neu finden. Ich bin mehrmals gegen eine Mauer gelaufen, weil ich Kollegen zu schnell vertraut habe. Im Osten habe sie einen gewissen Gemeinschaftsgeist anerzogen bekommen. Alle saßen ja im gleichen Boot und mussten sich irgendwie unterstützen. In Hannover habe sie nicht damit gerechnet, dass es Kollegen gibt, die ihre Karriere hart vorantreiben, auch auf Kosten anderer. Ich musste schnell begreifen: Hier herrscht das System Einzelkämpfer. Als sie ihr Studium beendet hat, zieht die junge Frau nach Mühltal bei Darmstadt und arbeitet von da an in Frankfurt. Identitätsprobleme verspürt sie in der Finanzmetropole nicht. Ich komme aus dem Osten und bin ziemlich stolz darauf. Ich hatte nie Angst, das laut auszusprechen. Allerdings ärgert sie sich oft über Halbwissen zur DDR. Ihr wart doch alle Kommunisten, habe sie hören müssen. Viele Menschen wüssten nicht, wie das System DDR tatsächlich funktioniert habe und was der Unterschied zum Keine Sehnsucht nach dem Osten: Gerhild Spicale Anfang September bei einem Betriebsausflug in Hessen. Bis 1998 lebte sie mit ihrer Familie (kleines Bild mit Cousin und Cousine) in Leipzig. Fotos: privat Sozialismus sei. Ich sage: Es war eine Diktatur. Ich sage aber auch, dass ich angetan war von der Idee, dass es weder Arm noch Reich geben soll. Nur seien diese Ziele in der DDR nie erreicht worden. Die Wende schätzt Gerhild Spicale als Bereicherung ein. Mit meiner großen Klappe wäre ich im alten System schwer gegen die Wand gelaufen, sagt sie. Auch beruflich ist sie heute zufrieden. Seit 2004 leitet sie das Büro einer größeren Frankfurter Anwaltskanzlei. Als Personalleiterin schätzt sie die Bildungsunterschiede von Bundesland zu Bundesland als problematisch ein und zieht den Vergleich zur DDR. Eine zentrale Schulbildung gibt es im föderalen Deutschland bis heute nicht, sagt sie. Nein, Leipzig vermisst sie nicht. Man könnte denken, mir sei der Weggang schwergefallen, sagt die heute 39-Jährige. Aber ehrlich gesagt, ich hatte in Leipzig nie das Gefühl, zu Hause zu sein. Vor wenigen Jahren hat sie herausgefunden, dass ihre Vorfahren aus Nordhessen stammen. Mit ihrem Mann lebt Spicale seit 13 Jahren zusammen. Beide hatten sich in Hannover kennengelernt und vor drei Jahren geheiratet. Kinder wünscht sich das Paar nicht. Es gibt keine Gründe dafür, es ist einfach so. Ihre beiden Hunde sind ihr größtes Hobby. Manchmal ist sie auch heute in Leipzig, aber die Besuche in ihrer Geburtsstadt sind eher selten geworden. Wenn ich heute nach Leipzig fahre, fahre ich zu meiner Mutter nicht nach Hause. Gerhild Spicale ist Teilnehmerin der Sächsischen Längsschnittstudie, die seit 1987 damalige Schüler des Geburtsjahrgangs 1973 befragt. Die Sächsische Zeitung hat in den vergangenen Tagen in einer Serie Teilnehmer und Ergebnisse der Studie vorgestellt. Sachsen den Rücken gekehrt ins Ausland Quelle: Förster, Berth in die alten Bundesländer Abwanderung der Befragten des Jahrgangs 1973 in Prozent SZ-Grafik: Gernot Grunwald Heißer Tanz bei Sachsens Linken Die Partei debattiert über Grundeinkommen und Bildung. Zudem gibt es jede Menge Musik. Von Thilo Alexe Chemnitz. Der Tanzabend nach dem ersten Tag dürfte spannend werden. Womöglich knobeln Sachsens Linke bei Lipsi und Rumba aus, wer nach Katja Kipping und André Hahn auf den insgesamt 15 Listenplätzen für die Bundestagswahl kandidieren soll. Offiziell allerdings spielen solche Personalien beim zweitägigen Programmparteitag der Linkspartei im Freistaat am Wochenende keine Rolle. Stattdessen geht es in Chemnitz vor allem um bildungs- und sozialpolitische Leitlinien. Parteichef Rico Gebhardt nannte am Montag das Motto: Fragend schreiten wir voran. Erwartet werden Auseinandersetzungen um das von Bundesparteichefin Kipping favorisierte bedingungslose Grundeinkommen. Sächsische Sozialpolitiker der Partei hatten mehrfach darauf hingewiesen, dass auch dieses Einkommen erwirtschaftet werden müsse. Zudem geht es um die Frage, ob in den Regionen des Bundeslandes strikt gleiche oder doch nur gleichwertige, also vergleichbare Lebensbedingungen herrschen sollen. Rund 80 Forderungen darunter Investitionen in die Hochschulen und bessere Betreuungsschlüssel für Kita und Hort enthalten die Leitlinien im Entwurf. Zwei Drittel müsste der Freistaat finanzieren, was unrealistisch scheint. Daher sollen die 190 Delegierten herausfiltern, mit welchen Schwerpunkten die Partei in die Landtagswahl 2014 ziehen will, wie Gebhardt sagte. Derzeit hat Sachsens Linke Mitglieder, rund 400 weniger als vor einem Jahr. HOTLINE (0351) Mo Fr 9 18, Sa 9 13 Uhr INTERNET sz-ticketservice auf facebook KONZERTE KULTUR SPORT MUSICAL & SHOW COMEDY & KABARETT NEWS GEWINNSPIELE BB Promotion GmbH in cooperation with Sundance Productions, Inc. 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7 Eine informative Zusammenstellung von Ergebnissen der einzigartigen, seit 25 Jahren laufenden sozialwissenschaftlichen Studie zum Erleben der Wiedervereinigung! Mit 25 Erhebungswellen in den Jahren 1987 bis 2012 zählt die Sächsische Längsschnittstudie zu den weltweit am längsten bestehenden sozialwissenschaftlichen Untersuchungen. Es ist die einzige Erhebung, die über einen derart langen Zeitraum hinweg das Erleben der deutschen Einheit bei einer großen Gruppe Ostdeutscher verfolgt. Hendrik Berth, Elmar Brähler, Markus Zenger, Yve Stöbel-Richter (Hg.) Innenansichten der Transformation 25 Jahre Sächsische Längsschnittstudie ( ) Der vorliegende Band enthält die aktuellsten Forschungsbefunde und zieht Bilanz, indem er die zentralen Forschungsfragen und -ergebnisse der zurückliegenden zweieinhalb Jahrzehnte exemplarisch widerspiegelt: die Transformation Ostdeutschlands aus sozialwissenschaftlicher Perspektive, die Identitätsentwicklung, die wechselvollen Einschätzungen des Wiedervereinigungsprozesses, die Veränderungen politischer und gesellschaftlicher Einstellungen, das psychische Erleben von Arbeitslosigkeit, Partnerschaft und Familiengründung. Mit Beiträgen von Gustav Wilhelm Bathke, Hendrik Berth, Elmar Brähler, Stephanie Drössler, Anja Fleischmann, Peter Förster, Walter Friedrich, Ralf Kuhnke, Rolf Ludwig, Uta Schlegel, Wilfried Schubarth, Kurt Starke, Yve Stöbel-Richter, Juliane Ulbricht und Markus Zenger 360 Seiten Broschur Preis Euro (D): 32,90 ISBN Buchreihe: Forschung Psychosozial Sie können auf folgenden Wegen bestellen: Im Internet unter per an per Fax an 06 41/ , telefonisch unter 06 41/ oder per Post an untenstehende Adresse. (Unsere Bücher erhalten Sie selbstverständlich auch in Ihrer Buchhandlung.) Bestellcoupon Hiermit bestelle ich Exemplar(e): Berth et al. (Hg.): Innenansichten der Transformation Bestellnr Euro 32,90 (zzgl. Porto) -Newsletter -Adresse: Walltorstr Gießen Name, Vorname Straße PLZ/Ort

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