RUNDREISE BALKANISTAN

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1 RUNDREISE BALKANISTAN GUMMIKÜHE UNTERWEGS: TÜRKEI DEUTSCHLAND 24. MAI BIS 16. JUNI 2007, ANNEGRET & VOLKER Donnerstag, 24. Mai Bewölkt, trocken, 18 C, 957 Kilometer PKW, Trailer, Hamburg-Seefeld Mit Freundeshilfe (Rainer) stehen die beiden Motorräder gegen Uhr sicher verladen mit je vier Zurrgurten auf dem gebremsten Motorradanhänger (Flunder) und warten auf die Abfahrt. Annegret will unser Abenteuer mit der neuen BMW R850R fahren. Murphy, die kleine Singer ist der Taufname von Annegrets Neuerwerbung. Der Motor der 850er schnurrt so gleichmäßig wie die alten fußbetriebenen Singer-Nähmaschinen. Die Untertreibung klein rührt daher, dass wir gern untertreiben und es das Fahrzeug in identischer Form mit einem Motor mit 1100 ccm zu kaufen gibt. Volker schwört auf seine treue Gummikuh, die gute alte BMW R75/6 von 1975, die ohnehin überall dabei sein will. Da wir ungern unterwegs Werkzeug anfassen, treffen wir mit dieser Fahrzeugwahl eine richtige Entscheidung. Natürlich haben wir wichtige Verschleißteile wie Züge, Federn und Gas-Kettchen, erweitertes Werkzeug, Reifen-Pilot und das BMW-Reifenset dabei. Auch zwei Abus-Granit -Bügel und zwei Bremsscheibenschlösser fehlen natürlich nicht. Wir wollen ja niemand in Versuchung führen und unsere Fahrzeuge bei uns behalten. Gepackt haben wir bereits gestern Abend. Jeder von uns hat zwei Seitenkoffer mit passenden Innentaschen. So verbleiben die Koffer fest am Fahrzeug und die Innenbehälter sind ruckzuck entnommen und genauso wieder verstaut. Bei Volker zusätzlich noch die flache Technik-Tasche für den rechten Koffer und den kleinen magnetischen Held-Tankrucksack, darin die neue digitale Fuji- Spiegelreflex. Annegrets Senior-Chef will sich wie immer vor Urlaubsbeginn nicht von seiner langjährigen Sekretärin trennen und es wird erwartungsgemäß heute ein später Feierabend. Um Uhr ist es dann soweit. Der VW-Vento rollt mit angehängter Flunder und den Motorrädern dem entfernten Alpenrand entgegen. In Walsrode ärgert uns 1,5 Stunden ein gewaltiger Rückstau vor dem Autobahndreieck. Es sind um diese Zeit und zwei Tage vor dem Pfingst-Wochenende fast nur LKWs auf der Autobahn bis Hannover. Nervtötend! Aber wir sind schlau und nicht unter Zeitdruck und behalten deshalb die gute Laune. Als der Stau-Knoten zerschlagen ist, genießen wir die freie Fahrt in die Nacht hinein. Wenig Verkehr ab Kassel, gute Sicht und trockene Straße lassen uns dann schnelle Fahrt machen. Freitag, 25. Mai Sonnig, 23 C Seefeld Um 4.20 Uhr beginnt am Osthimmel der Sonnenaufgang und der zweite Tankstopp wird fällig. Mit neun Litern auf 100 Kilometer inklusive 800-kg-Hänger sind wir fröhlich und fair dabei und erreichen störungsfrei und relaxt gegen 8.00 Uhr morgens das Allgäuer Tor. Es folgen Kempten und der Reutte- Tunnel vor Füssen, bis wir uns zum Fernpass schrauben. Ab dort bergab ins Inntal bis Telfs und danach wieder hoch zum Plateau von Seefeld. Fünf Kilometer vor Seefeld haben wir in Mösern unser Ziel, den alten Tiroler Spacklerhof, um Uhr erreicht. Josef Neuner (Seppl), Hausherr, konservativer Landwirt und Fiaker, schirrt gerade zwei Haflinger vor die Kutsche, als wir uns herzlich begrüßen. Hausfrau Angelika hat unsere Ankunft bemerkt und auch Harry, der angestellte Fiaker für das zweite Gespann, ist anwesend. Wir freuen uns, dass nach unserem letzten Besuch vor zwei Jahren mit Helga & Heino und Maria & Otto alle gesund und wohlauf sind. Foto: Seppl, Fiaker & Chief vom Spacklerhof Unser Gastzimmer ist vorbereitet und die blauweißen Bauernbetten machen schnelle Bekanntschaft mit uns. Von bis Uhr ruhen wir und laden danach den Hänger ab. Das schaffen wir gerade bis zu einem ausgewachsenen Gewitter, das vom westlichen Inntal drohend zu uns herüber zieht. Unser Lieblings-Gasthaus, der Dorfkrug, wird z. Zt. wegen Renovierung geschlossen und so werden wir heute nicht sehr alt und arbeiten lieber unser Schlafdefizit auf. Sonnabend, 26. Mai Leicht bewölkt, 22 C Tagestour Timmelsjoch, 238 Kilometer, 1 Krad Nach dem Frühstück, mit Alpenblick aus der guten Stube des Spacklerhofes, wollen wir heute, wie fast jedes Jahr, die Timmelsjoch-Hochalpenstraße befahren. Seit wenigen Wochen befahrbar, da im Winter der alternative Übergang nach Südtirol nicht vom 1

2 Schnee befreit wird, ist die Timmelsjochfahrt ein nettes Schmankerl für den anspruchsvollen Motorradfahrer. Wir werden heute zu zweit und ohne Gepäck die BMW R850R on-tour erproben. Auf den Kauf einer Vignette verzichten wir, da wir uns mit den Landstraßen auch um Innsbruck herum gut auskennen. Doch zuerst fahren wir auf der 171 über Stams zum Aus- oder Eingang des Ötztales. Allein die Fahrt durch das schöne Ötztal ist ein alpines Erlebnis. Ständig bergan auf guter Straße verändert sich nach und nach die Natur, bis hinter Sölden hochalpiner Charakter bemerkbar wird. Weiter in die Höhe bis hinter Gurgl, wo wir bald die Maut-Station erreichen. Mit 11,- sind wir mit Fahrzeug und zwei Personen dabei und genießen bei Tempo 60 km/h die grandiose Hochalpenlandschaft. Die Straße ist gut, links und rechts taut der Schnee und das Schmelzwasser läuft plätschernd am Straßenrand abwärts. Die Sonne steht am Himmel, doch ist die Fernsicht mäßig, da die Luft von den gestrigen Niederschlägen sehr feucht ist. Wir bewegen uns in einer Höhe am Joch von Metern. Foto: Am Timmelsjoch gen Süden Auf der Südseite des Joches erwarten uns einige Regenwolken, die es nicht schaffen, nordwärts über den Kamm zu steigen. Das erschüttert uns nicht wirklich und wir machen uns an die steile Abfahrt nach Süden in Richtung St. Leonhard. Dann erwischt uns das Wetter heftig am Berg. Ein Wolkenbruch geht gnadenlos auf uns hernieder und wir rollen vorsichtig im ersten Gang talwärts, wobei uns das Regenwasser auf der Straße in Kaskaden frech überholt. Im Ort unten suchen wir Schutz unter dem Dach einer Tankstelle und warten, bis sich die Gewitterwolke entleert hat. Unsere Schutzkleidung ist auch bei solchen Güssen ziemlich wasserdicht und trocknet schnell. So hat der Fahrspaß nicht gelitten, als wir bald darauf rasant die Serpentinen zum Jaufenpass (2099) im Sonnenschein hochfahren. Trotz hochgezogenem Auspuff und hoher Fußrastenanlage gelingt es uns hier in schnellen Serpentinen das Fahrzeug an seine Grenzen zu führen. Zweimal setzen wir leicht mit dem Auspuff auf. Nun kennen wir das Limit und entsprechend geht es hinunter ins Tal der Eisack (Isarco) nach Sterzing (Vipiteno). Eine herrliche Fahrt mit hochdramatischer Streckenführung liegt hinter uns, als wir nordwärts auf die Brennerstraße einbiegen. Es ist gemütlich warm im Eisack-Tal und oben am Brenner gibt es einen genialen Würstchenstand, wo wir uns an einer köstlichen Meraner laben. Danach bleiben wir auf der Landstraße und lassen uns von Murphy talabwärts in Richtung Innsbruck rollen. Es ist nicht mehr weit zur Landeshauptstadt (ca. 45 km) und bald erreichen wir die Glockengießerei am südlichen Stadtrand und sind auf der Südumgehung in Richtung Kermaten und Zirl unterwegs. Den Zirler Berg schafft Murphy mit uns mühelos auf der Gegenspur im vierten Gang. Rasant ziehen wir an den keuchend-kriechendkochenden PKW vorbei und sind wenig später dank 70 PS am Hinterrad oben in Seefeld. Es ist ca Uhr, als wir guter Laune auf das Gelände des Tiroler Hofes rollen. Die Reste unserer Anreiseverpflegung erwarten uns und wir bereiten uns ein frugales Mahl auf dem Zimmer. Annegret prüft noch einmal den Inhalt der vier Innentaschen der Motorradkoffer. Von Jahr zu Jahr schmilzt die Gepäckmenge immer noch, da wir die unbenutzten Teile nach der Reise von der Packliste streichen. Daher kommen wir mit pro Person zwei Innenkoffern wunderbar aus, jede Tasche wiegt zwischen fünf und sieben Kilogramm und ist damit beim Fahren und Rangieren wenig zu bemerken. Es ist sogar noch Platz in den Koffern für Kleinigkeiten, die unterwegs noch dazukommen dürfen! Gepäckteile der Anreise mit dem Auto und unsere Cooler-Box dürfen wir im Gästezimmer lassen, da es zwischenzeitlich nicht vermietet wird. Es ist durchweg frühe Vorsaison in allen unseren Zielländern. Hoffentlich wieder mal der richtige Kompromiss zwischen moderater Lufttemperatur und schon wenigeren Regentagen mit überall freien Gästezimmern im Juni. So haben wir nichts im Voraus reserviert und wollen wie Wanderer dort Quartier machen, wo es uns abendlich hin verschlägt. Für morgen zur Anreise nach Villach haben wir uns eine schöne und anspruchsvolle Route ausgesucht und wollen nicht zu spät starten. Daher erlischt das Licht heute Abend früh und wir danken dem Herrgott für den schönen ersten Fahrtag. Sonntag, 27. Mai, Pfingsten Sonnig, 22 C Seefeld-Villach, 331 Kilometer, 2 Kräder Kurz vor 8.00 Uhr sitzen wir am Kaffeetisch mit weiteren Gästen von einer Retrieverzucht in Niederösterreich. In Seefeld ist Retriever-Treffen und viele Teilnehmer aus Zentraleuropa werden erwartet. Jetzt können wir auch das abendliche Trommeln auf dem Holzfußboden über uns zuordnen. Das waren keine Tangoschritte, sondern das Steertklopfen der Retriever beim artigen Sitz -Befehl. Punkt 8.00 Uhr ruft die Möserer Kirche zum Pfingstgottesdienst, an dem unsere Angelika teilnimmt. Wir nutzen die Zeit und satteln die Getreuen und sind gegen Uhr startklar. 2

3 Ein längerer Rundtörn von über Kilometern liegt vor uns und mit einem gesunden Bauchkribbeln starten wir vom Spacklerhof, gespannt auf das, was vor uns liegt. Nach ca. zwei Kilometern bemerkt Volker Probleme am linken Vergaser. Noch in Seefeld auf dem Parkplatz vor dem Hotel Seespitz haben wir Ruhe und Platz zur Fehlersuche. Die Seele des linken Zuges hat sich aufgedröselt und hängt in der Hülle. Na dann, wenn s weiter nichts ist! Koffer ab, Sitzbank hoch, Tank ab und den mitgeführten Ersatzzug eingehängt. Dabei gleich den Stand der BreFlü kontrolliert und alles wieder befestigt. Nach einer knappen Stunde inkl. eigener Reinigung rollen wir den Zirler Berg hinunter, es folgt Kermaten, dann der Abzweig auf die Brennerstraße, Völs, Matrei, Brenner, Franzensfeste, Sachsenklemme, Sterzing, Brixen, östlich ins Pustertal mit Bruneck, Toblach und Sillian. Hier gibt es einen kräftigen Gewitterguss auf die Nase und wir wettern 30 Minuten an einer überdachten Tankstelle ab. In Sillian südlich Richtung Maria- Luggau ins obere Lesachtal. Hier wird die Straße schmal und belohnt uns mit einer grandiosen Bergszenerie. Leider ist die Sicht jedoch schlecht, da es nun wieder heftig auf uns herunterkübelt. Es ist zwar nicht kalt, aber der Trommelregen macht die Cockpitarbeit schwer. Annegret klebt furchtlos in sicherem Abstand hinter Volker und lässt sich nicht abschütteln. Kurve um Kurve taucht tapfer ihr Scheinwerferkegel in Volkers Rückspiegel auf. Das Sommergewitter über uns möchte uns gern alles geben, was es zu bieten hat, und tut es auch. Doch an unserem Fahrtrichtungs-Horizont hellt es auf und das gibt frohen Mut. Sehr langsam kommen wir voran und herunter vom Lesachtal ins obere Gailtal, Safety first muss die aller oberste Devise sein, gefolgt von Mission success! In Kötschach-Mauthen ist es bereits trocken auf der Landstraße nach Villach. So trocknen auch wir schnell im warmen Fahrtwind, lassen bald Hermagor hinter uns und rollen gegen Uhr ins sonnige Villach ein. Schnell haben wir unseren morgigen Verladebahnhof entdeckt und wissen schon jetzt, wo wir morgen Früh einzutreffen haben. Nun brauchen wir nur noch ein nettes Gasthaus mit Restauration. Nach drei glücklosen Versuchen in Villach werden wir in Wernberg, 5 Kilometer entfernt, fündig. Eine moderne Pension mit netter Wirtin und schönem Zimmer für 29,- p. P. Ü/F wird unser heutiges Domizil. Die Kräder stehen sicher im Innenhof neben einer weißen Honda-Gold- Wing der Vermieterin. Ein rustikaler Landgasthof (Fehmann) in der Nähe wird uns empfohlen und wir essen dort ländlich gut. Nach dem kurzen Fußweg retour sind wir bald in den guten Betten verschwunden. Montag, 28. Mai, Pfingsten Sonnig, 25 C Villach-Belgrad, ca. 700 Kilometer Schiene Um 7.00 Uhr morgens sind wir die ersten Gäste am Frühstücksbuffet. Wir essen uns satt, denn wir haben 3 vergessen, uns für die lange Bahnreise zu verproviantieren. Die Geschäfte haben heute am Pfingstsonntag noch geschlossen. So müssen wir mit einer Packung Butterkeks und einer Literflasche Wasser bis nach Edirne/Türkei irgendwie klarkommen. Foto: Halbe Strecke Orient-Express, Paris-Stambul Pünktlich kurz nach 8.00 Uhr erreichen wir das Gelände vom Terminal II, unserem Autozug- Verladebahnhof in die Türkei. Wir sind lange nicht die ersten Gäste und werden bereits sehnsüchtig vom Verladepersonal erwartet. Motorräder werden hier zuerst verladen. Nach der Ticketkontrolle entnehmen wir die Innenkoffer und überlassen sie der Obhut des Zugpersonals. Die Abfertigung macht auf uns einen professionellen Eindruck. Das Personal ist freundlich und relaxt. Wir werden angewiesen, von hinten auf den letzten Transportwagon vorsichtig auf das Unterdeck aufzufahren. Hierbei ist tunlichst der Kopf einzuziehen und nur äußerst links oder rechts durch die neun Transportwagons an die Zugspitze zu fahren. Zwischen den einzelnen Wagons befindet sich in Höhe der Puffer bei der Kupplung ein ca. 1 qm großes Loch im Bodenblech, zwischen der linken und rechten Fahrspur für die Autos. Hier einmal nicht aufgepasst und die Reise hat ein jähes Ende. So rollen wir vorsichtig mit wenig Motorkraft durch den Zug und finden unseren Platz hinter sechs weiteren bereits verzurrten Krädern aus Deutschland. Das Personal erwartet uns und legt sofort die Radblockierungen vorn an. Die Motorräder stehen auf dem Seitenständer fest an der Blockierung und werden an vier Seiten mit weichen Zurrgurten festgelascht. Noch ein Abschiedsfoto von den Getreuen und schon sehen wir die ersten Lichtkegel der PKW, die sich durch den Zug von hinten nach vorn bewegen und hinter uns zum Stehen kommen. Wir klettern aus dem Wagon, holen unser Gepäck und suchen unseren Reisewagon. Wir haben Wagen 1, Abteil 2, gebucht, finden unter den 5 Reisewagen schnell unseren Reichsbahn-Wagon und entdecken das Wagon- Restaurant (BAXOH-PECTOPAHT). Alles ist kyrillisch beschriftet, da der Zug durch ein serbisches Reisebüro in München von der bulgarischen Staatsbahn gechartert ist. Es handelt sich um frühere Liegewagen der Deutschen Reichsbahn (DDR). Nicht mehr ganz neu, aber picobello sauber und in sehr gepflegtem Zustand. Schnell haben wir uns im geräumigen Sechs- Personen-Abteil eingerichtet und die Fahrbekleidung,

4 Helme und Taschen verstaut. Mit Sommerhemd und kurzer Hose stehen wir nun am Gleis und beobachten die Rangierarbeiten des Personals. Foto: Bulgarische Staatsbahn, ex DDR-Reichsbahn Bald schon hängen die neun ungarischen Doppelstock-Transportwagons hinter den fünf Personenwagons und dem Restaurantwagen. Nun kommt die österreichische E-Lok davor und 15 Minuten vor der geplanten Abfahrtzeit rollen wir bereits in Richtung Ljubljana davon. Aus Sicherheitsgründen haben die KFZ-Wagons ein verschlossenes Stahldach und verriegelte Türen. Die PKW sind ja voll beladen und der nicht fahrplanmäßige Sonderzug steht oftmals auf einem Ausweichgleis an der Strecke und muss Regelzüge vorbeilassen. So schützt der Voll-Verschluss vor Beschädigung, Diebstahl und/oder Verlust. Nun nehmen wir erst einmal unsere Mitreisenden unter die Lupe. 90 Prozent der Passagiere sind reifere Türken aus dem östlichen Anatolien. Entsprechend sind viele der Damen gut verhüllt. Unser Mitreisender z. B. im Nachbarabteil hat sein Reiseziel erst nach Kilometern ab Edirne an der türkisch-syrischen Grenze erreicht. Das sind noch weitere drei Reisetage mit dem Auto durch Anatolien, wenn unser serbisch-bulgarischer Sonderzug das türkische Edirne nach ca. 33 Stunden erreicht hat. Überhaupt ist es in diesem Jahr die erste Fahrt des Trans-Balkan- Zuges. Er verkehrt wöchentlich ab Pfingsten bis zum August als Sonderzug mit KFZ-Beförderung. Klientel sind Türken aus Nordeuropa, die mit ihrem beladenen PKW die lange Fahrt durch die verschiedenen Balkanländer auf eigener Achse scheuen. Visumzwang und Zollkontrollen, schlechte Straßen und Verständigungsschwierigkeiten machen die saisonale Zugverbindung zur willkommenen Alternative bei gleichzeitiger Zeitersparnis. Kurze Zeit später sind wir bereits am Grenzübergang nach Slowenien (Jesenice); freundliche Passkontrolle und langsame Weiterfahrt ins nur ca. 100 Kilometer entfernte Ljubljana (Laibach). Wir halten etwas länger am Hauptbahnhof und haben Gelegenheit, Eindrücke der slowenischen Hauptstadt aufzusaugen. Der Stadtcharakter ist noch immer eindeutig österreichisch geprägt und wirkt auf uns größer, als die Stadt tatsächlich ist. Im Nachbarwagon fahren mit uns vier Motorradfahrer aus Brandenburg. Sie haben vier Einzelplätze in unserem Zug gebucht und hofften, allein zu bleiben. Leider sind ihnen kurz vor Abfahrt zwei weitere Einzelreisende ins Abteil gewiesen 4 worden. Nun reisen sie beengt im vollbesetzten Abteil und beneiden uns um unser Abteil, das wir für uns allein bezahlt haben und nutzen können. Wir rollen durch die Flusstalebene der Sava, die uns bis nach Slavonski-Brod begleiten wird und in Belgrad in die Donau mündet. Hin und wieder wird vom Zugpersonal ein heißer Kaffee und Mineralwasser angeboten, Preis: ein Euro. In unserem Fundus befinden sich ja nur eine Packung Butterkekse und eine halbe Flasche Mineralwasser vom Brenner. Nun müssen wir leider auch noch erfahren, dass die Restaurantküche aus verkehrsrechtlichen Gründen geschlossen ist und erst in Bulgarien betrieben werden darf. Unsere türkischen Mitreisenden haben sich rechtzeitig vor Abreise mit leckeren Sachen versorgt und lassen es sich nun gut gehen. So hilft uns der Kaffee mit viel Milch und Zucker über den Tag. Ab Ljubljana zieht uns jetzt eine slowenische E-Lok auf der eingleisigen Trasse der alten Orient-Express- Strecke. Zur kroatischen Grenze sind es nur ca. 150 Kilometer und zwei Stunden später werden wir zügig an der kroatischen Grenze (Samobor) abgefertigt. Unsere Lokomotive bleibt hier und eine E-Lok der kroatischen Staatsbahn erscheint und hängt sich vor unseren Zug. Nach einer knappen Stunde rollen wir durch Zagreb und halten am Hauptbahnhof etwas länger. Im Sonnenschein wirkt Zagreb recht sympathisch auf uns. Die Bausubstanz wirkt öst-westlich gemischt, alles scheint sich im Aufwind zu befinden und der Stadtbetrieb ist westlich quirlig. Man möchte hier schon fast von Wohlstand sprechen! Anschließend rollen wir bis zum Abend quer durch Kroatien. Riesige Felder mit viel Mais, wenig Getreideflächen, große Obstbaumplantagen und manchmal einige Weinreben säumen unsere einspurige Bahnstrecke. Die Landschaft ist vornehmlich flach und der Blick geht meist weit zum Horizont. Es ist durchweg Agrarland mit wenigen industriellen Ansiedlungen hier entlang unserer Strecke. Foto: Kroatische Provinz, für uns eine Idylle Hin und wieder kleine saubere Ortschaften und Bauerdörfer mit vielen Störchen und ihren Jungen in den Nestern auf den Hausdächern. Überall wird gewerkelt, gebaut und investiert. Gegen Uhr dann Halt am kroatischen Grenzposten (Tovarnik/Sid)). Hier sind noch deutlich die Kampfspuren des Krieges von 1992 an den Bahnhofsgebäuden zu erkennen. Unsere kroatische Lok verlässt uns und fährt dabei

5 retour in ihre Heimat. Die serbischen Grenzbeamten sind sehr freundlich und oberkorrekt. rollen wir durch die Innenstadt mit einigen eindrucksvollen Bauten und breiten Straßen. Dann geht es in ein endlos langes Tunnelsystem, das uns aus der Großstadt herausführt. Erst hinter der Stadt haben wir wieder offenen Nachthimmel über uns und sind allmählich müde. Wir machen es uns auf den harten Pritschen aus Ostdeutschland bequem und schlafen unserem fernen Reiseziel entgegen. Dienstag, 29. Mai Sonnig, 27 C Belgrad-Edirne, ca. 800 Kilometer Schiene Foto: Bahnhof Sid Dringend weist man uns darauf hin, doch beim Halten des Zuges die Fenster geschlossen zu lassen, zwingend auch auf freier Strecke. Züge dieser Art sind Leckerbissen für allerlei Gesindel. Die Kriminellen informieren sich in Fachkreisen über Sonderzüge und deren Haltezeiten und punkte. Übergriffe auf ahnungslose Reisende sind dann schnell und lautlos möglich und vielfach vorgekommen. Auch die KFZ- Wagons mit den vollbeladenen PKW sind ein Grund der Begierde und voller begehrter technischer Leckerbissen aller Art. Das Sozialgefälle der Länder, die wir ab jetzt befahren, ist zu unserer Heimat erheblich. Der Inhalt der transportierten Autos und unserer Abteile ist genau das, was hier noch so fehlt und was man gern hätte und sich gut verkaufen lässt. Wir sprechen nicht von den am Zug bettelnden Zigeunermüttern mit ihren dunklen Kindern auf dem Arm. Sie werden beim Halt ständig vom Grenz- und Zugpersonal beobachtet und wissen genau, wie weit sie sich gefahrlos dem Zug nähern dürfen; nein, es geht um die geplante und organisierte Kriminalität. Die mitgeführten Fahrzeuge der Türken sind bis o- ben hin mit Präsenten und bestellten Artikeln wie Bekleidung, Hausrat und technischem Schnickschnack beladen, wenn es in die ferne Heimat geht. Jedes besuchte Familienmitglied erwartet ein respektables Geschenk aus den nordeuropäischen Wunderländern. Zwischenzeitlich ist eine serbische E-Lok angerauscht und übernimmt den Zug in Richtung Landeshauptstadt Belgrad. Annegret treibt der Hunger durch den Zug und sie knüpft Kontakt zu einer serbischen Zugbegleiterin im Restaurantwagen. Dort erfährt sie von der etwas Englisch sprechenden jungen Frau, dass nun hier in Serbien kein Küchen- und Alkoholverbot mehr greift. So wird uns wenig später ein heißer Käsetoast im Abteil serviert und ernsthaft darauf hingewiesen, dass der billige bunte Teller nicht im Preis inbegriffen ist und zehn Minuten später abgeholt wird! Das ist strange, gibt uns aber auch zu denken! Dann ist es Uhr und der Mond scheint hell vom wolkenlosen Himmel, als wir im Zentrum Belgrads die breite Donaubrücke langsam queren. Einen Halt gibt es hier nicht und wir saugen, am Abteilfenster stehend, die nächtlichen Impressionen der serbischen Hauptstadt in uns auf. Im Schritttempo 5 Im Zug herrscht völlige Ruhe, leichte Schnarchgeräusche hinter verschiedenen Abteiltüren, nur die Dehnungsfugen der nicht auf Stoß verlegten Gleise erzeugen das eintönige Dadong-Dadong, an der man gut die Zuggeschwindigkeit ermessen kann. Die sanitären Einrichtungen sind wunderbar sauber. Regelmäßig wird vom Personal gewischt und geputzt. Papier und Handtücher ständig nachgefüllt. Häufig werden die Gänge der Wagons feucht gewischt. Auch jetzt während der Nacht. Es ist gegen Uhr morgens, als Volker erwacht. Lautes Dieselgrummeln lässt sich vernehmen. Der Mond steht fast voll und hoch am Himmel. Wir müssen ungefähr bei Nis in Ostserbien sein. Die einspurige Trasse ist nicht mehr elektrifiziert, die E-Lok wich dem Diesel, und wir fahren langsam durch ein tiefes schmales Flusstal, deren Wände links und rechts von uns hoch aufragen. Wird das eingeschnittene Tal etwas breiter, werden vom Mond kleine eingeschossige, quadratische Bauernkaten beleuchtet. Davor manchmal eine angebundene Kuh und/oder ein gehobbelter Esel. Nirgendwo auch nur ein elektrisches Licht. Foto: UCK-Kämpfer, im Sommer macht s mehr Spaß Alles scheint friedlich heute Nacht im Kosovo hinter Nis und wir fahren nun doch ein ganzes Stück bei offenem Fenster und guter Sicht. Zur Zeit ziehen uns drei Diesellokomotiven tief aus dem Tal hoch in die Ebene und arbeiten schwer im niedrigsten Gang. Rußschwaden ziehen an unserem Fenster vorbei. Wir sind ja Wagon eins. Beeindruckend bricht sich das Geräusch der drei Dieselloks an den hohen Felswänden Das Abteil haben wir weisungsgemäß völlig abgedunkelt und stecken unsere Gesichter nicht aus dem Fenster. Als es dann etwas heller wird, schließen wir das Schiebefenster und die Vorhänge wieder. Zu gern nehmen die verfeindeten Serben und Kosovo-Albaner hier im Amselfeld sich bewegene Fahrzeuge als Ziel für Schießübungen.

6 Gerade während der anonymen Nachtzeit. Gegen Uhr erreichen wir Gradinje, serbische Grenzstadt zu Bulgarien. Erst kommt die serbische Abschiedskontrolle mit Stempel in die Passports. Dann verlässt uns brüllend der Diesellok-Verband und eine bulgarische E-Lok mit frischer Kraft wird vorgehängt und zieht uns über die Grenze ins bulgarische Dragoman; Einreisekontrolle und Weiterfahrt nach Sofia, wo wir gegen Uhr am Hauptbahnhof halten. Der Zug erhält Frischwasser und einen kurzen technischen Check; auch hier, wie fast an jedem Halt, ein kurzes Abklopfen der Wagonbremsen mit den langstieligen Klopfhämmern durch lokales technisches Personal. Dann geht es weiter durchs weite flache Bulgarenland. Auffallend viele der Industrieanlagen sind außer Betrieb und teilweise völlig verfallen. Verfallende Fabrik Svoboda (Schwalbe) Das Land ist schwer gezeichnet vom Zusammenbruch der Ostmärkte nach der Wendezeit. Kleinpferd und Wagen ist häufiges bäuerliches Transportmittel. Die Felder sind durchweg klein und viele Flächen unbestellt. Die Häuser sind ärmlich und verfügen gerade über das Notwendigste. Dafür scheint die Sonne und es ist angenehm warm. So sind die Abteilfenster einen guten Spalt offen und wir nehmen die abwechselnden Landschaftseindrücke in uns auf. Gegen Uhr erreichen wir Pazardzik und um Uhr schon Plovdiv. Ab hier muss wieder eine Diesellok den Job übernehmen. Es geht weiter durch flaches grünes Agrarland bis nach Dimitrovgrad. Hier wieder Lokwechsel; uns begrüßt nun eine türkische Diesellok und die bulgarischen Grenzer verabschieden uns in Richtung türkischem Kapikule, wo uns die schneidig-uniformierte Einreiseabteilung der Türken zuvorkommend aber ernst abfertigt. Dann öffnen die drei kleinen Duty-Free-Shops am Grenzbahnhof von Kapikule und kein Türke, der nicht kopfüber den Zug verlässt. Zuvor jedoch den Damen der Schleier züchtig zugezogen und die Abteiltür-Vorhänge mit dem Klettverschluss völlig gegen evtl. gierige Männerblicke verschlossen. So stehen wir hier ungeplant über eine Stunde und warten auf die Einkäufer. Wir sind ja ein Sonderzug und müssen daher keinen Fahrplan einhalten. Doch sind wir froh, als wir um ca Uhr in Edirne sind und wenig später unsere Motorräder unversehrt vom Wagon rollen lassen können. Dann beladen wir die Kräder und müssen noch die Fahrzeuge in unsere Reisepässe eintragen lassen. Das dient dem Schutz vor unerlaubter Ausfuhr und Diebstahl in Drittländer. Diese Prozedur ist umständlich und zeitraubend. Alle Anweisungen sind nur in türkisch und die Passagiere unter Stress. Entsprechend wird das Anstellen trotz vergebener laufender Nummer völlig chaotisch und wir Ausländer verstehen nicht, was hier passieren soll. Zum Glück nimmt sich ein deutschsprachiger mitreisender Türke unser an und erklärt uns mit bayerischem Akzent die Formalitäten der KFZ-Registrierung (Triptik) in der Türkei. Dazu gesellen sich nun noch zwei ebenfalls ratlose Motorradfahrer aus dem bayerischen Brannenburg, die uns bisher im Zug nicht aufgefallen waren: Peter und Heini! So verstopfen wir vier Deutsche mit unserem türkischen Helfer den Abfertigungsschalter. Dass Annegret Halterin zweier Motorräder mit Hamburger und Ratzeburger Kennzeichen ist, ist im türkischen Computersystem nicht vorgesehen. Ebenfalls nicht ein verheiratetes Paar mit unterschiedlichen Nachnamen im Reisepass. Unser helfender Türke rät uns zu sagen, dass wir verlobt sind und beabsichtigen, bald zu heiraten. Na ja, uns soll es recht sein, wenn die EDV damit ihren Frieden findet. 6 Foto: Annegret am Verladebahnhof Edirne, Türkei Nach einigem Hin und Her und Hilfe eines Kollegen ist der wichtige Beamte und sein Rechner mit unseren Angaben zufrieden und die Türken hinter uns werden immer unruhiger. Wir ahnen ja noch nicht, dass der Mann irgendetwas in das System geschrieben hat, um uns endlich los zu werden, damit die lange Warteschlange ihn nicht lyncht. Es ist heiß, draußen warten Frauen, Alte und Kinder in der Sonne auf die Weiterreise auf der Straße. So sind wir froh, als wir vier auf den Motorrädern sitzen und das Bahnhofsgelände verlassen wollen. Doch halt! Noch eine übergenaue Endkontrolle checkt mit einem dicken Stempel, ob es wirklich unsere Motorräder sind, auf denen wir nun sitzen. Für eine Anreise nach Istanbul ist es heute Abend zu spät geworden und so stürzen wir uns in den frühabendlichen Stadtverkehr von Edirne und nehmen Kurs auf die Innenstadt. Ein Werbeschild vom hiesigen Hotel Balta** empfiehlt sich uns und wir machen uns auf die Suche. Ein dummer Tankwart weist uns falsch und ein bald darauf befragter Motorradfahrer bietet sich freundlich an, uns wegweisend vorauszufahren, dabei das vierjährige Töchterlein rittlinks unbefestigt auf dem glatten Tank vor sich, natürlich alle in kurzer Hose und ohne Helm. Dafür wir Almans vorbildlich mit Helm und dunkler Schutzbekleidung im türkisch-heißen Abendverkehr.

7 Foto: Ein Katzensprung zum Bosporus Wir werden wie Außerirdische betrachtet und manchmal reckt sich ein Daumen hoch mit einem anerkennenden Pfiff. Weiß ja keiner, dass wir gerade eben dem Zug aus Österreich entsprungen sind. Jedenfalls haben wir bald das Stadthotel aus den 60ern erreicht, bedanken uns bei unserem fröhlichen Lotsen und zahlen 47,- für das Doppelzimmer mit Frühstück. Nach der erfrischenden Dusche schmeckt ein kaltes türkisches Bier und ein Bauernsalat. Danach noch ein kurzer Bummel durch den belebten Citybereich und bald darauf sind wir im Bett. Die letzte Nacht war kurz und der Schlaf wenig erholsam. Mittwoch, 30. Mai Sonnig, 26 C Edirne-Insel Thassos, 373 Kilometer, 2 Kräder Unser Zimmer befindet sich im fünften Stock des Hotels und damit blicken wir so gerade über die teilweise abenteuerlichen Ziegeldächer der Stadthäuser von Edirne. Das Hotel wird in seiner Ausstattung den zwei türkischen Sternen voll gerecht. Es fehlt an nichts, sogar die zimmereigene Klimaanlage ist auf dem neuesten Stand. Nur der gesamte technische Zustand des Gebäudes sorgt für leichte Irritationen. Doch deswegen sind wir ja unterwegs, wollen etwas anderes sehen und erleben und die Unterschiede erkennen und verstehen lernen. Die Aircondition brauchen wir nicht und haben lieber die Fenster offen gelassen. So werden wir von blauem Himmel mit Morgensonne und türkischem Straßentreiben geweckt. Für Uhr haben wir uns mit den bayerischen Jungs Peter (64) auf Moto-Guzzi 1000 und Heini (68) auf BMW R1150R zum Frühstück verabredet. Vorher einen morgendlichen Blick auf die unberührten Fahrzeuge. Dann zum Frühstückbuffet mit Tomate, Paprika, Gurke, Olive, Schafskäse, Weißbrot und echt gekochtem Kaffee oder Nescafé nach Wahl. Das ist bei den Temperaturen schön leicht und um Uhr sind die Kräder entriegelt und bepackt. Wir werden heute mit den Bayern gemeinsam nach Griechenland fahren. Volker hat an der Rezeption nach der richtigen Fahrtrichtung stadtauswärts zur Grenze gefragt und übernimmt die Vorhut. Erst einmal hinein ins türkische Verkehrsgetümmel, an der Hauptkreuzung der Innenstadt links in westlicher Richtung die lange Ausfallstraße immer weiter bis zur Brücke über den Fluss Meric, der hier den Grenzverlauf markiert. 7 Dann taucht die Station des türkischen Grenzüberganges vor uns auf. Es ist völlig ruhig, keine Fahrzeuge, nur ein geschlossener Schlagbaum, der sich bei unserer Annäherung leise öffnet. Wir werden freundlich in die Station hereingewinkt und uns allen wird lächelnd ein Parkplatz zugewiesen. Die ca. 30 Mitarbeiter unterschiedlicher Abteilungen sind adrett, zum Teil auch zivil bekleidet, machen allesamt einen ultra gepflegten Eindruck und freuen sich über das, was dieser Tag ihnen vor den Stempel oder die Flinte bringt. Dass es nun heute Morgen gleich mit vier komplizierten Almans losgeht, damit hat keiner gerechnet. Bedeutungsvoll kommt ein Uniformträger fröhlich zu Volker, dem Erstankömmling. Er sei die Station1 hier an der Grenze und für den Außenbereich und die Vorarbeit an unseren Pässen und den darin eingetragenen Fahrzeugen zuständig. Nachdem wir seinen Bereich erfolgreich durchlaufen haben, sollen wir uns zu Station2 begeben, es folgt im positiven Fall Station3, gefolgt von Station4, die aber für uns nicht relevant sei. Doch dann zwingend zu Station5 und abschließend zur Endabnahme zu Station6, die wiederum seinem Einflussbereich untersteht. Man sieht sich also bald wieder, hoffen wir zumindest. Station2 wirft mit wichtiger Miene und krauser Stirn einen Blick auf Pass und Fahrzeugpapiere, findet alles fröhlich in Ordnung und schickt uns zu Station3. Hier sitzen 2 fanatische Beschützer des Osmanenreiches an nicht mehr ganz jungen Computern der 386er Generation, die man bei uns zweifelsfrei als Fossil bezeichnen würde. Die Rechner sind allerdings mit einer Zentraleinheit in der Ferne vernetzt. Die beiden Muftis machen auf uns den Eindruck von Staatsbediensteten der aller obersten Wichtigkeit. Den üppigen Schnurrbart korrekt gestutzt, der Messerhaarschnitt von heute Morgen mit Brillantine verstärkt, die Nadelstreifenhose sauber und das weiße Hemd steht vor Stärke von selbst, nur der Schlips ist betagt und abgewetzt. So werden wir empfangen im Zimmer von Station3. Ein Wind von orientalischem Gehabe weht uns von den beiden Reichswächtern entgegen, die wir hier kurz Pascha1 und Pascha2 nennen wollen. Pascha1 verlangt mit harschem Ton, aber nicht böse, nach unseren Pässen, dann die Fahrzeugpapiere und blickt dann mit starrem Blick wieder auf seinen Windows95-Bildschirm. Pascha2 befiehlt uns, auf seinem Sofa Platz zu nehmen. Pascha1 bemüht wieder und wieder Maus und Tastatur, jedoch ohne großen Erfolg. Pascha2 wird zu Rate gezogen und beide blicken verzweifelt auf den Bildschirm. Dann fängt Pascha1 plötzlich an zu brüllen und ein verängstigter Scherge betritt atemlos den Raum. Parallel dazu kommt ein Lakai mit einem Tablett mit kleinen gefüllten Teegläsern. Das finden wir sehr freundlich, lernen aber schnell, dass hier nur die Paschas bedient werden. Der Pfefferminztee ist gar nicht für uns. Der Scherge erhält Anweisung, uns wieder zu Station1 zurück zu begleiten. Zusätzlich soll er eine Telefonverbindung in die Ferne aufbauen. Die Schergen von Station2 erhalten eine gehörige Standpauke und werden angehalten, ihre Arbeit richtig zu wiederholen. Dabei haben wir nun etwas Zeit, uns die Grenzstation etwas näher zu betrachten. Im Zentralflur eine große, bronzene Büste von Kemal Atatürk mit über-

8 großen Staatsinsignien dahinter. Fast schon wie ein Heiligtum dekoriert. Überall vergilbte Schwarzweiß- Fotos vom verehrten Staatsgründer im Stresemannanzug bei verschiedenen politischen Anlässen von vorn und von hinten und überhaupt. Dann eine große Landkarte der uns umgebenden Länder. Hier ist eingezeichnet Bulgarien als Bulgaristan und Nordost- Griechenland als Thrakien. Wir spüren deutlich, dass wir uns im Orient befinden und nicht mehr in Europa. Der Scherge hat die Telefonverbindung hergestellt und ruft Pascha1 zum Hörer. Dieser spricht laut und eindringlich mit seinem Vis--vis, knallt seine Zigarette demonstrativ auf den Schreibtisch und flucht laut vernehmlich. Der Scherge bringt beflissen Aschenbecher und den Tee hinterher und bleibt mit den Händen an der Hosennaht bei Pascha1 stehen Immer wieder fallen die Silben Asch-Asch, was im Türkischen H-H bedeutet. Es geht also um Annegrets kleine Singer, die ja Murphy heißt. Die hat ja das HH-Kennzeichen. Da hat jemand gestern Abend bei der Einreise-Kontrolle großen Quatsch verzapft!!! Also nun wieder von Station2 zu Station3. Nun haben Pascha1 und Pascha2 die Plätze getauscht. Pascha2 hat mit uns ratlosen Almans (Alemannen) etwas Mitleid. Er zwinkert uns ein Auge zu und versucht sich erneut an Tastatur und Maus. Plötzlich ein Lächeln unter dem schwarzen Schnurrbart und der alte Bildschirm zeigt endlich das erwartete Ergebnis. So haben wir bald darauf unsere Papiere wieder vollständig in den Händen. Nun noch schnell zu Station5 und dann zu den Generalkontrolleuren der Station6. Niemand von den wichtigen Herren spricht irgendeine Fremdsprache hier. Nicht auszudenken, was passiert, wenn einmal ein richtiges Problem mit Papieren auftritt. Es sollen hier schon Menschen verhungert sein Foto: Europa hat uns wieder (Kastanies-Grenze) Fröhlich hüpfen wir auf unsere Motorräder. Der Schlagbaum nach Thrakien geht hoch und wir rollen durch ca. zwei Kilometer Grenzland. Befestigungsanlagen auf beiden Seiten, getarnte Bunker und Kasernen überall, dann der Grenzstein und ein blauweißes Schild Hellas-Europa und schon sind wir in Griechenland. Hier werden wir fröhlich von einem jungen Grenzbeamten empfangen. Er spricht gutes Englisch und sogar ein paar Brocken Deutsch. Zügig werden wir registriert und interessiert nach unserem Woher und Wohin gefragt. Wir machen noch ein Foto vor einem Wegweiser nach Alexandroupolis und den bayerischen Jungs und wählen die Landstraße dorthin. Es sind nur ca. 140 Kilometer bis zur östlichsten griechischen Stadt an der nördlichen Ägäisküste. Dort angekommen machen wir Rast in einem Café direkt am Meer. Wir beschließen, gemeinsam zur Honig-Insel Thassos weiterzufahren und uns erst später zu trennen. So geht es vorbei an Komotini und Xanthi, wo wir tanken müssen. Hinter Xanthi ist die Abzweigung nach Keramoti. Von hier verkehren kleinere Fährschiffe nach Thassos-Stadt auf der Thassos-Insel. Schlag Uhr erreichen wir den Fährhafen, lösen Tickets für 5,- pro Fahrt und Mensch mit Maschine. Das Schiff wartet und fordert uns mit seinem Horn auf, uns zu beeilen. Kaum sind wir auf dem offenen Deck zum Stehen gekommen, klappt die Bugnase zu und das Fährschiff verlässt mit schneller Fahrt den Hafen. Nach 30 Minuten machen wir auf Thassos fest. Wegen des schönen Abendlichts beschließen wir, gegen den Uhrzeigersinn die Inselumrundung zu starten und irgendwo im Südwesten der Insel eine Bleibe zu suchen. In Skala Maries finden wir eine nette Pension mit Restaurant direkt am kleinen Hafen mit Kiesstrand. Die Zimmer direkt darüber im ersten Stock, 20,- p. P. mit Dusche/WC und Frühstück, Neubau. Das Restaurant macht einen guten Eindruck und die Motorräder stehen direkt vor der Tür. Wir sind durstig und der erste verdünnte Retsina löscht eisgekühlt, kommt aber nicht unten an. Er ist vorher in unserem Körper verdampft! 8 Foto: Abendruhe in Skala Maries (Thassos) Wir sitzen direkt am Wasser und studieren die Speisekarte. Bauernsalat, Souvlaki und für Volker frisch gegrillte Ärmchen vom Oktopus. Nur von einer kleinen Krake allein wird man nicht satt. Also dazu Weißbrot und Tsaziki und zum Nachtisch einen gegrillten Kalmar (Tintenfisch) komplett mit Tinte. Ouzo beschließt das opulente Abendessen von uns vieren und der Wirt spendiert danach den Wein und dazu Tsipouro, den griechischen Tresterbrand. So sitzen wir noch länger und lassen es uns gut gehen. Gegen Mitternacht sind wir müde. Fenster und Türen können wir im ersten Stock offenlassen. Die Pension ist im Erdgeschoss verschlossen und wir sind die einzigen Gäste im Haus. So umweht uns nachts der laue Wind der Nord-Ägäis. Eine Klimaanlage ist hier im Juni nicht notwendig. Das Zimmer ist sauber und funktionell, Steinboden und weiße Wände, der heißen Jahreszeit gerecht werdend. Betten, Dusche und WC ohne Tadel. Hier werden wir noch eine weitere Nacht bleiben.

9 Donnerstag, 31. Mai Sonnig, 27 C. Insel Thassos Gefrühstückt wird um draußen unter freiem Himmel am Meer. Peter & Heini wollen heute weiter Richtung Athos auf der Halbinsel Chalkidiki. Sie verabschieden sich um Uhr und wir wünschen sichere Weiterreise mit der Option, uns vielleicht am Ohrid-See in Mazedonien zu treffen, um gemeinsam die Durchfahrung Albaniens vorzunehmen. So tauschen wir die Mobilfunknummern zum Abschied. Foto: Griechisches Idyll Wir legen heute einen faulen Urlaubstag ein, schreiben, lesen und sitzen am gemütlichen Hafen, genießen das tolle Wetter und das griechische Ambiente. Unsere Sättel bleiben heute kalt und unser Bett sieht uns früher. Nachts plagen uns die ersten Moskitos und wir müssen zukünftig wohl auch an Abwehrmethoden denken. Stunde später sind wir wieder am Fährhafen von Thassos-Stadt. Wieder haben wir die Abfahrt gut abgepasst. Kaum an Deck heißt es Leinen los und wir schwimmen rüber zum Festland. Von Keramoti müssen wir gut 30 Kilometer retour nach Xanthi, um nordwärts zur Trans-Rodopen-Straße zu gelangen. Es wird warm werden heute in den Tälern des Rodopen-Gebirges. Also ab Xanthi hoch in die Berge nach Paranesti, einem Gebirgsort, der vom Tabakanbau lebt. Dann nach Echinos. Dort leben noch Pomaken, hellhäutige griechische Bergmuslime bulgarischer Herkunft, fast blond. Die Gebirgsstraße wird anspruchsvoller, als wir den Ort erreichen. Pickups und Mopeds sind die einzigen Fahrzeuge, die am Gebirgsrand in Höhenlage mühelos zu bewegen sind. Minarette beherrschen die Ortsmitte und wir fahren durch die schmalen Gassen des abgelegenen Ortes. Handel und Wandel finden auf den schmalen Straßen statt. Alles dreht sich hier um den Tabakanbau und seine Verarbeitung, um Pilze, Beeren und Kräuter sammeln. Die alten Männer sitzen draußen vor den Kafenions, trinken gekochten Kaffee und spielen diverse Brettspiele. Ihre Blicke sagen uns, dass Reisende wie wir hier nicht alltäglich sind. Auch mancher verhaltene Gruß schallt zu uns herüber und nach dem Passieren der Cafés hören wir hin und wieder das Wort Alman. Die Damen laufen hier völlig schwarz verhüllt über die Straßen. Wenn überhaupt. Es ist eine Männerwelt, zurückgezogen und fern der Metropolen und doch in Europa. Freitag, 1. Juni Sonnig, 32 C., 404 Kilometer Insel Thassos-Oranoupolis (Chalkidiki) Um sind wir hoch, packen und schlüpfen in unsere Kluft. Schlürfen im Hotel noch zwei große Milchkaffees und werden herzlich von Oma, Opa Mutter, Vater, Kind und Freunden des Hauses verabschiedet. Mit bayrischem Brummen verlassen wir den netten kleinen Fischerort und setzen die Umrundung der Insel gegen den Uhrzeigersinn fort. Eine schöne Küstenstraße trägt uns herum um Thassos. Hinter jeder Kurve ein neues imposantes Meer- und Berg-Panorama. In der Inselmitte alte karge Dörfer. Immer wieder mussten sich die Einwohner in unterschiedlichen kriegerischen Zeiten ins dürre Inselinnere flüchten, um zu überleben. Heutet blutet dort Mutter Erde. Große Marmorblöcke werden in Steinbrüchen entrissen und in die Sägereien geschafft. Jetzt wissen wir, woher der relative Wohlstand kommt. Das Angebot der Verarbeitungsbetriebe ist riesig, die die schönen Marmorplatten aus dem Kalkstein herstellen. Zur Zeit blüht gerade der Ginster und verstreut seinen starken aromatischen Duft in den Wind. Ginster und viele andere blühende Pflanzen geben die Grundlage der Nahrung für die vielen Bienenvölker, die hier fleißig den Honig sammeln. Eine gute 9 Foto: Der bulgarische Rodopen-Kamm ist nicht weit Wir bleiben im griechisch-bulgarischen Grenzgebiet bis nach Drama, wo die höheren Berge bald seltener werden. Es ist eine anstrengende Fahrt in der Wärme, aber einsam und schön! Hübsche Waldlandschaft und dann wieder karstige Bergwelt wechseln sich ab. In Nikiforos gönnen wir uns gegen Uhr einen gekochten Kaffee und einen Bauernsalat. Danach wollen wir wieder an die Küste. Dazu biegen wir links ab nach Süden in Richtung Olimpiada. Einem schönen Ferienort für die Bewohner von Saloniki und Kavala. Es ist Uhr durch, als wir den östlichen Finger der Halbinsel Chalkidiki erreichen. Jetzt haben wir die Ägäis links von uns. Gepflegte Orte mit schönen Ständen, noch menschenleer, viel geschnittenes Grün und freundliche Menschen. Bald darauf

10 geht es hoch in die Berge, über den Kamm rüber zur Westküste. Die Straße ist breit und ausladende Serpentinen machen die Abendfahrt leicht und wir können den Blick über die herrliche Natur schweifen lassen. Jetzt zur Rechten liegen im Abendlicht, wie Smaragde, die kleinen Inselchen unter uns im Meer, welches sich in Farben von blau bis grün absolut glasklar zeigt. Dann geht es langsam wieder bergab, herunter an die Küste. Malerische Fischerorte, jeder einen eigenen Aufenthalt wert, lassen wir heute A- bend links liegen und erreichen gegen Uhr verschwitzt und verstaubt Ouranoupolis, unser heutiges Etappenziel. Schnell ist ein kleines sauberes Hotel gefunden. Hafen, von dem aus die Schiffe ab- und anlegen, befindet sich im Zentrum von Ouranoupolis, im Schatten des Turmes von Prosphorion, der vom Kloster Vatopediou im Jahre 1344 zum Schutz des Klostergutes erbaut wurde. Anlaufhäfen für die Besucher sind Dafni in der Siggitikos-Bucht und der Arsanas des Klosters Iviron in der Strimonas-Bucht. Foto: Kafenion am Hafen Der alte Hotelier vom Aerogiali-Hotel erzählt uns von seiner Zeit als Gastarbeiter in den deutschen Fiat- Werken in den 60er Jahren und weist uns freudig einen sicheren Platz für die Motorräder zu. Wir zahlen 40,- für Doppelzimmer, DU/WC/ Klimaanlage. Nach der köstlichen Dusche sind wir wenig später im Ort und orientieren uns für unsere morgige Fahrt mit dem Boot zur Klosterrepublik Athos. In einer Seitenstraße finden wir ein kleines Restaurant mit Giros, Salat und Retsina. Wir genießen den Sonnenuntergang und lassen den anspruchsvollen Fahrtag über etliche Gebirgszüge relaxt ausklingen. Dann sind wir bald nach Uhr bereits in unserem Zimmer verschwunden. Sonnabend, 2. Juni Kaiserwetter, 28 C. Athos-Klöster, Schiffstour Es ist doch Urlaub! Aufstehen um Uhr, keine Fahrmontur, sondern halblange Hose, Hawaiihemd und Kamera. So suchen wir uns einen Tisch im Café am Marktplatz. Bei Schinkenkäsetoast mit Milchkaffee und griechischem Treiben im Ortszentrum beobachten wir die ankommenden Busse. Viele Männer in orthodoxer Tracht mit Gepäck sind hier bei uns am Ziel angekommen. Ouranoupolis befindet sich an der Schwelle zum Berg Athos, ein letzter weltlicher Ort, bevor sich der Besucher auf den Weg zur Mönchsrepublik Athos macht. Pilger haben täglich die Möglichkeit, mit einem Versorgungsschiff zur Mönchsrepublik überzusetzen, nachdem sie sich vorher darum bemüht haben, eine entsprechende Erlaubnis (Diamonitirion f. 4 Tage) im Pilgerbüro" zu erhalten. Der 10 Foto: Ankunft aus Dafni, Tor zur Mönchsrepublik Ouranoupolis oder Pirgos oder Prosphorion wurde nach 1922 von kleinasiatischen Flüchtlingen gegründet. Das Gebiet wurde 1018 als Gut des Klosters Vatopediou geführt und bleibt in dessen Besitz, bis sich die Flüchtlinge dort niederließen. Der Name wurde in Erinnerung an das antike Ouranoupolis gegeben. Foto: Ouranopolis Shopping Die antike Stadt muss irgendwo in der Nähe von Tripiti gelegen haben und wurde 316 v. Chr. durch Alexandros, Sohn des Antipatros und Bruder des Kassandros, an der Stelle von Sani erbaut. Überlieferte Münzen aus jener Zeit tragen entweder die Aufschrift "Ourania Poleos" oder "Ouranidon Poleos. Im 10. Jahrhundert wurden auf der Halbinsel des Berges Athos die ersten Klöster errichtet. Eines davon ist das Kloster "Moni Zygou" bzw. "Frangokastro", das ca. 3 Kilometern östlich von Ouranoupolis direkt an der Grenze zur Mönchsrepublik liegt. Es kann mit dem Auto über einen guten Feldweg erreicht werden. Der Name deutet darauf hin, dass es mit der Besetzung des Gebietes durch die Franken, im 13. Jahrhundert, in Zusammenhang steht. In einer Handschrift von 1018 wird es bereits als "Palazzo Kantor" (alte Burg) erwähnt. Da es sich außerhalb der eigentlichen Mönchsrepublik befindet, ist es das einzige Kloster, das auch Frauen besuchen dürfen.

11 Wir haben noch Zeit bis zur Abfahrt und genießen die Eindrücke, schießen ein paar Fotos von schwitzenden Mönchen in schwarzer Tracht, die hier im Ort schnell noch das eine oder andere Weltliche besorgen. Auch eine rumänische Nonne in weißem Tüll gesellt sich zu den Passagieren nach Athos. Als wir uns zur Mole begeben, kommt gerade das Versorgungsschiff aus Dafni an und wird über die zu öffnende Bugklappe schnell be- und entladen. Pickups nehmen hier die bestellten Lebensmittel auf und fahren wieder zurück auf das Schiff. So werden die 20 verstreut in den Bergen liegenden Klöster versorgt. Wir hingegen haben für Uhr eine 3,5- stündige Bootsfahrt entlang der Südwestküste des Athosfingers gebucht; 16,00 mit einer Foto-CD der ehrwürdigen Anlagen aus Hubschrauberperspektive, da wir mit dem Schiff nicht allzu dicht unter die Küste kommen werden. Dennoch will uns der Kapitän 10 der imposanten Bauwerke zeigen, bis wir das Ende der Halbinsel mit dem heiligen Berg Athos erreicht haben. Das Meer ist glatt wie Götterspeise heute, es geht kaum Wind und das Nachmittagslicht kommt aus der richtigen Richtung. Die Ukrainer leben und arbeiten seit Jahren in Berlin und erklären uns die Wichtigkeit eines Besuches des Berges für orthodoxe Christen. So werden beim Fotohalt unterhalb des Heiligtums vorgedruckte Gebete verteilt, gesprochen und leise Gesänge angestimmt. Zu allem Überfluss belohnt der Athos die Besucher noch mit kleinen Gipfelwolken, die engelsgleich die Fürbitten und die zu abbittenden Sünden aufnehmen können. Wir erfahren aus erster Hand noch etwas sehr Wichtiges: wenn sich nun noch die Gipfelwolken wie fliegende Engel auflösen, dann werden die Gebete erhört werden können und die Sünden werden vergeben; und tatsächlich verabschiedet uns der Berg beim Beginn der Rückfahrt mit wolkenfreiem Gipfel. Da werden bei vielen unserer Mitreisenden die Augenwinkel feucht und die Hände mit nach oben zeigender Handfläche ausgestreckt. So kann das Gute besser aufgenommen werden. Noch einmal ziehen wir im frühen Abendlicht an den stattlichen Klosteranlagen vorbei und lassen das geistliche Zentrum hinter uns. Foto: Schiffstour zum heiligen Berg Athos An Backbord finden wir zwei schöne Plätze auf dem Oberdeck. Das Schiff ist nicht ausgebucht mit zwei christlichen Reisegruppen und uns. In langsamer Fahrt geht es nun zu den Gebäuden an der Küste und auch teilweise hoch in den Bergen. Vorbei an Dafni, dem Athos Opos (2033 m) entgegen. Neben uns haben wir mehrere Damen, die untereinander Ukrainisch reden und sichtlich angespannt sind. Eine von Ihnen nimmt nach kurzer Zeit Annegret beiseite und vermittelt ihr Zusammenhänge in gebrochenem Deutsch. 11 Foto: Athos-Kloster Grigoriou Am Abend zieht es uns zu einem Fischrestaurant, das auf uns bei der ersten Ortsbegehung einen guten Eindruck macht. Die Preise sind etwas höher als bei den Mitbewerbern und wir suchen uns einen schönen Tisch direkt am Meer. Der Kellner kommt und legt das obligatorische frische Papiertischtuch auf und wir fragen nach seiner Empfehlung des Tages. Alles Angebotene sei köstlich und so haben wir doch die Qual der Wahl. Aber wir werden nicht enttäuscht. Das Meeresgetier ist vorzüglich zubereitet, der Souvlaki wie selbst gemacht, der Bauernsalat knackig und der weiße Boutari eiskalt serviert. Uns geht es gut und das griechische Meer rauscht im Dunkel hinter uns. Voll die Romantik! Irgendwo weit draußen fischt der Stern von Mykonos mit strahlend hellen Gaslampen genau das, was wir gerade vor uns auf dem Essteller haben. So sind wir froh über die Rollenverteilung und genießen den romantischen Abend unter den leise rauschenden Kasuarinen. Sonntag, 3. Juni Sonnig, 32 C, 1019 hpa Chalkidiki-Pilion, 416 Kilometer, 2 Kräder Als wir um Uhr aufstehen, ist es noch herrlich kühl am Meer vor dem Zimmerfenster. Wir werden heute Chalkidiki verlassen, ohne die Finger Sithonia und Kassandra zu besuchen. Wir haben Thassos und Athos gesehen und versprechen uns nicht sehr viel Unterschiedliches auf den Inselfingern. Da reizt uns der südliche Abstecher zur Halbinsel Pilion hinter Volos-Stadt doch mehr. Noch kühler wird es, als wir in Stratoni auf die Staatsstraße 16 in Richtung Thessaloniki biegen. Es geht wieder hoch in die Berge und wenig später müssen wir in Stageira tanken. Stolz erklärt uns der Tankwart auf Deutsch, dass wir uns im Geburtsort von Aristoleles befinden. 384 v. Chr. hier geboren, gilt er neben Platon und dessen

12 Lehrer Sokrates als der bedeutendste griechische Philosoph. Im Mittelalter ist seine Autorität so überragend, dass er einfach nur Der Philosoph" genannt wird. Außerdem ist er ein wichtiger Naturforscher und einer der einflussreichsten Denker der abendländischen Geistesgeschichte. Ca. 100 Kilometer bergiges Terrain liegt noch vor uns und es beginnt leicht zu regnen in der Höhe Das macht die staubigen Straßen recht schlüpfrig. Doch als die Großstadt Thessaloniki vor uns in der Ebene liegt, flimmert die Luft bereits wieder im Sonnenschein. Bis zu 1,5 Stunden Regenfahrt können wir vertragen, ohne durchzunässen, sind dann nur äußerlich nass. Daher setzen wir unsere Fahrt ohne Rast fort. Haben schnell die gut ausgeschilderte Umgehung und anschließend die Autobahn in Richtung Athen gefunden. Auf ihr bleiben wir, bis wir die Vororte von Volos vor uns haben. Unterwegs wird die Autobahn nur einmal im Tempi-Tal zur Landstraße. Das Fluss-Tal ist zu schmal für die Autobahn und dem Pinios-Fluß, der sich hier durch die Schlucht drängelt und äußerst wenig Platz für die Straße lässt. Von Volos dann sind es nur noch 281 Kilometer nach Athen, sagt uns ein Autobahnschild, als wir einen Euro Mautgebühr für 2 Motorräder beim Verlassen der Autobahn bezahlen. Wenig später durchrollen wir die Stadt Volos. Es ist nicht hässlich hier, wenig Industrie und das Meer liegt vor der Tür. Endlos reihen sich die Tavernen am Strand aneinander und wir wissen nun, wo die Einwohner ihre Abende bei gutem Wetter verbringen. Haken, es gibt in Lafkos kein Hotel und keine Herberge. Die Privatzimmer sind noch nicht zu haben; es ist ja noch keine Saison. Volker übersieht ein Durchfahrt-verboten-Schild und plötzlich haben wir uns direkt am Marktplatz in einer engen Sackgasse festgefahren. Da hilft nur gemeinsames rückwärtiges Rangieren und Schieben der Fahrzeuge bis zur nächsten Verbreiterung. Sehr zum Amüsement der alten Männer am Marktplatz, die uns dann bei der Rückfahrt freundlich mit ihrem Gehstock grüßen. Also hier können wir nicht nächtigen und Annegretchen möchte ohnehin lieber runter an die Küste. So rollen wir langsam die unübersichtliche Bergstraße herab nach Milina. Die Sonne begleitet uns wieder, als wir direkt an der Uferpromenade vor dem kleinen Hotel Athina halten. Sonderpreis 45,- pro Nacht mit Vollausstattung. Frühstück gibt es für 6,- im netten Café nebenan bei Emeis & Eseis. Die Hotelchefin spricht viele Brocken Deutsch und wir verstehen uns von Anfang an gut mit ihr. Die Empfehlung des Cafés entpuppt sich als Treffer und wir genießen dort am späten Nachmittag Spaghetti Napolitana und griechischen Salat mit Schafskäse verfeinert direkt am Meer. Noch können wir die griechische Gelassenheit in vollen Zügen genießen. Uns jedoch zieht es weiter in die griechische Ländlichkeit und für diesen gehobenen Anspruch müssen wir gleich hinter Volos einen kräftigen Guss aus vollen Kübeln ertragen. Wir sind ja auch wieder hoch auf dem Wege ins Gebirge. Vor uns der Berg Pilion mit seinen 1550 Metern über NN, an dem die Regenwolken abgebremst werden und sich entleeren können. Das ist hier an vielen Tagen im Jahr so! Ja, deshalb sind wir ja hier, um die fruchtbare Gegend zu sehen, die vom Obstanbau so sehr gut lebt. Der reichliche Niederschlag ist die Grundlage für die Fruchtbarkeit dieser Gegend, die für ihre Qualitätsfrüchte und die relative Unversehrtheit mangels Massentourismus als Reise-Tipp hinter vorgehaltener Hand gehandelt wird. In den unteren Hanglagen fühlen sich die Zitrusfrüchte sehr wohl und hängen prall und schwer am Baum. Etwas höher dann Feigen, Pfirsiche und Aprikosen. In höherer Kühle dann Mirabellen, Kirschen, Apfel, Birnen und Beerenobst und auch Gemüse. Darüber dann schon teilweise in den tief hängenden Regenwolken die ausgedehnten Pinienwälder bis zu den Bergkuppen. Lafkos ist ein alter Marktflecken in zentraler Lage der Halbinsel. Ca. 60 Kilometer von Volos entfernt, hat das Bergdörfchen sehr viel Ursprüngliches bewahrt. Sehenswert ist der kleine Marktplatz mit den Kafenions, die mit ihrem Gestühl fast den ganzen Marktplatz bedecken. Hier sitzt am Abend das ganze Dorf und plauscht, spielt Brettspiele und lässt es sich bei Kaffee, bunten Torten aller Art, Bier und Wein gut gehen. Die schöne Ursprünglichkeit hat nur einen 12 Foto: Sundown am pagasitischen Golf, Thessalien Wenn hier die griechische Urlaubszeit einsetzt, hier also das Geld verdient wird, wollen wir wieder in Hamburg sein. Jetzt aber sind wir häufig die einzigen Gäste und können uns im Restaurant den Sitzplatz aussuchen. Den Abend verbringen wir auf dem schönen Balkon unseres netten Zimmers. Das Meer direkt vor uns, unter uns die kleine Promenade mit der schmalen Uferstraße, auf der zum Feierabend das ganze Dorf flaniert und die letzen Neuigkeiten austauscht. Fliegende Händler mit Kleinlastwagen bieten am Abend lautstark durch ihr Bord- Megaphon Schuhe, Bücher, Betten und Eisenwaren an. In den Tavernen geht es lustig zu und die Sonne verschwindet am wolkenlosen Himmel als grandioser Feuerball an der Kimm direkt vor unserem Hotelbalkon. So lässt es sich gut aushalten. Wir werden noch bleiben und morgen die Halbinsel mit einem Motorrad erkunden. Auf dem Zimmer finden wir eine elektrische Moskitoscheuche und aktivieren sie, nachdem sich die Plagegeister in der vergangenen Nacht Annegret vorge-

13 nommen haben. Das Gerät ist hochwirksam und wir können bei offenen Fenstern und Balkontür schlafen, ohne belästigt zu werden. genießen den weiten Blick über den Pagasitischen Golf mit der kleinen Insel Paleo Trikeri mit 30 Einwohnern, Olivenbäumen, einem großen leer stehenden Kloster und einem kleinen Hotel herrlich! Am Abend in Milina verschicken wir SMS- Nachrichten und schreiben eine Ansichtskarte an Annegrets Schwester Ursula nebst Familie. Hier in Milina haben wir den südlichsten Punkt unserer Reise erreicht. Ab morgen geht es dann nur noch in nördlicher Richtung durch Südeuropa. Foto: Pilion, Provinz Magnesia, nur Zorbas fehlt! Montag, 4. Juni Sonnig, 27 C., 1012 hpa Pilion-Südzipfel, 88 Kilometer, 1 Krad Um Uhr sind wir in unserem Café bei Emeis und Eseis zum gepflegten Frühstück. Unsere Hausdame hat uns ein paar Tipps zur Halbinsel Pilion gegeben. Mit der R850R fahren wir zu zweit ohne Koffer zum Südzipfel nach Trikeri, einem malerischen Fischerort, fern der touristischen Hauptpfade, jedoch Bilderbuchort und Fotomotiv für Griechenland-Fans. Nette, saubere Tavernen und der Netze flickende Chef am Eingang; das abgenutzte Fischerboot mit viel Patina, junge Burschen beschäftigt mit dem Verstauen von Utensilien für die nächtliche Fangfahrt mit den obligatorischen Gaslaternen. Auf unbefestigter Marmorschotterstraße wühlen wir uns eine lange Anhöhe hoch und blicken nach dem Erreichen des Gipfels rüber zur ca. 15 Kilometer südlich gelegenen Insel Euböa, nach Kreta die zweitgrößte Insel des Landes. Die kleine Insel Skiathos gehört zu den nördlichen Sporaden und liegt weiter östlich und ist durch nur ca. 4 Kilometer Wasser von uns getrennt. Dann geht s zurück für einen Kaffee am Marktplatz von Lafkos, wo dann leider gerade Ruhezeit angesagt ist. So nutzen wir die Gelegenheit zu unserer Versorgung mit Bargeld an dem Automaten der lokalen Sparkasse. Und es funktioniert! Zweimal 400,- ziehen wir dort heraus. Mit unserer Restbarschaft und diesem Geld wollen wir bis Hamburg reichen. Auch in den Nicht-Euro-Ländern wie Mazedonien, Serbien, Albanien und Kroatien wird der Euro geschätzt und immer gern genommen, ja mittlerweile sogar in Restaurants und an Tankstellen gewechselt. Man muss nur vorher fragen. Für den Notfall haben wir natürlich auch EC- und Kreditkarte dabei. Alle unsere Wertgegenstände tragen wir jeder ständig in einem Brustbeutel um den Hals und geben damit Taschendieben kaum Chancen. Es wird heute zum Abend sehr windig und kühl hier oben in den Bergen bei Lafkos. So tuckern wir bald relaxt die grünen Berge im ersten Gang herunter und 13 Dienstag, 5. Juni Regenwolken, C, 1008 hpa Pilion-Meteora-Siatista, 318 Kilometer, 2 Kräder Gegen Uhr kriegen wir die Höhe und frühstücken um Uhr bei Emeis und Eseis nett und gepflegt wie immer. Es beginnt ein heftiger Regen, der sich nicht als nur kleiner Schauer entpuppt. Time to say Goodbye zum Landkreis Magnesia. Wir starten wie geplant, und der Regen nimmt in den Pilion-Bergen gewaltig zu. Damit können wir die Umrundung der nördlichen Halbinsel vergessen. Die Straßen liegen hoch in den Regenwolken, sind schmal, ungesichert und unübersichtlich. Zudem würden wir uns dort oben im Nebel bewegen und nichts sehen. Das schenken wir uns gern und nehmen direkten Kurs auf Volos, wo es wieder trocken wird und die Sonne scheint. Foto: Meteora-Kloster bei Kastraki Auf der Landstraße geht es nun via Melissa nach Larissa. Dann auf der Fernstraße 6 nach Trikala. Dort stoßen wir auf die E92 nach Igoumenitsa. Schon bei Kalambaka verlassen wir die Straße und haben die ersten glatt geschliffenen Steilwände der Felsen im Urstromtal des Pinios vor uns. Die Stadt lebt gut von dem heftigen Kloster-Tourismus. Die vielen Hotels, zahlreichen Tavernen und unzähligen Geschäften sprechen eine eindeutige Sprache. Das ist uns zu brutal und wir fahren ohne Halt weiter nach Kastraki, einem Bergdorf in zwei Kilometer Entfernung. Hier befinden wir uns unmittelbar vor den Felsnadeln und Klötzen, die mit bis zu 400 m hohen, von Wind und Wetter glatt geschliffenen Steilwänden aus der Flussebene und dem angrenzenden Hügelland bizarr in den Himmel ragen. Seit dem 9. Jh. lassen sich an ihnen Eremiten nieder. Ihre Höhlen sind teilweise sehr gut in den Felsen sichtbar. Im 14. Jh. wurde Megalo Meteora als erstes Kloster von frommen

14 Männern mit bergsteigerischen Fähigkeiten auf einem der Felsen errichtet, 23 weitere Klöster folgen. Mönche und Material werden über Taue und Strickleitern nach oben gehievt. Später bringt man auch Aufzugsseile an, an denen Netze als abenteuerliche Fahrgastzellen befestigt sind. Am Kloster Megalo Meteora ist eine solche Aufzugsvorrichtung rekonstruiert, wird aber nicht mehr genutzt. Sechs Klöster sind heute noch erhalten und von Mönchen und Nonnen bewohnt. Annegret lässt ihr Fahrzeug am Fuß der kurvigen Bergstraße stehen und nimmt hinter Volker Platz. In rascher Fahrt geht es die schmale und eng gewundene Route bergan. Oben angekommen, werden wir mit einer grandiosen Aussicht über die Klöster belohnt. Wie übergroße Schwalbennester kleben sie an und auf den glatten Felsen. Wir interessieren uns nicht für das Innere und genießen lieber das einmalige Panorama. Zur Suche eines Hotels ist es um Uhr noch ein bisschen früh. So verlassen wir Kastraki und Kalambaka in Richtung Norden, wo wir auf der E90 in Richtung Grevena unterwegs sind. sich dann als ansteigende Pfütze in der Sitzmulde im Schritt zu sammeln. Parallel zur ansteigenden Nässe im Unterkörper-Bereich schwindet so die Lust am Motorradfahren völlig aus dem nasskalten Körper und unsere Hälse recken sich lang bei der Suche nach einer einladenden Unterkunft. Erhört werden wir erst nach einer guten Stunde Weiterfahrt bis nach Siatista, einer kleinen Kürschnerstadt im Nord- Pindos, welches hier in etwa dem Oberharz vergleichbar ist. In der Stadt selbst hat noch kein Hotel geöffnet. Tapfer und zielorientiert zieht Annegret spurgenau hinter Volker her, als wir am Ende der Ortschaft erfolglos drehen müssen und Siatista im Starkregen etwas traurig verlassen. Doch nach einem Kilometer lacht uns ein Hotelschild an! Wir schwenken auf die Zufahrt und stehen wenig später vor dem neuen Gebäude. Überall liegen Baustoffreste, die Veranda selbst wird gerade gefliest, aber das Dach ist schon dicht und die Türen eingehängt. Volker fragt vorsichtig, ob das Haus schon eröffnet ist, und fröhlich ruft uns die Twen-Tochter ein englisches Sure zu. Alles sei nagelneu und die Zimmer schön, zu Essen gäbe es auch etwas und ein Glas Wein wird sich finden lassen. Die Motorräder dürfen wir auf die überdachte Veranda stellen. Da stehen sie trocken und sicher für die Nacht. Die klatschnasse Montur klebt am Körper und wir sind bei nur 12 C Außentemperatur in den letzten 2 Stun - den in der Nässe richtig kalt geworden. Da hilft die ausgiebige heiße Dusche und trockenes Zeug aus den Koffern, die zum Glück durch die dichten Innentaschen knochentrocken bleiben. Das Siatista-Hotel ist benannt nach der nachbarlichen unwirtlichen Kleinstadt. Das komfortable Zimmer kostet 40,- mit Frühstück. Foto: Hamburger Deern durch das Pindos-Gebirge Wenige Orte und endlose grüne Laubwälder säumen den Straßenrand. Wildwechselschilder mit abgebildeten Wildsauen haben wir noch nie gesehen. Hier sind sie hinter jeder Kurve zu finden. Also Tempo drosseln. Wer hat schon gern einen Keiler auf dem Schoß!?! So durchfahren wir in einem Flusstal das nördliche Pindos-Gebirge und ständig geht es leicht bergan. Mit zunehmender Höhe wird die Laubvegetation spärlicher und Nadelgehölze nehmen zu. Zu allem Überfluss muss es auch wieder anfangen zu regnen. Und das tut es bald kräftig. In Grevena, einer kleinen Industriestadt in den Bergen, finden wir kein Hotel und der Stadtcharakter wirkt auf uns nicht sehr einladend. Also weiter im Starkregen, bis wir ein nettes Plätzchen finden werden. In Grevena beginnt auch die neue Autobahn nach Thessaloniki, die eines Tages eine direkte Verbindung ins adriatische Igoumenitsa bieten wird. Etwa parallel dazu verläuft die schmale Landstraße, auf der sich durch den heftigen Niederschlag viel Wasser befindet. Mit Sand in den Kurven ist hier überall zu rechnen und versteckte Feldausfahrten mit erdverkrusteter Straße sind nicht selten. Dazu trommelt der Regen auf den Helm und das viele Regenwasser bahnt sich allmählich seinen Weg zwischen Hals und Kragen, läuft vorn an Brust und Bauchnabel und hinten am Rückrat herunter, um 14 Wir sind alleinige Gäste im Haus mit 40 Zimmern, für 22,- serviert man uns beiden ein halbes Mikrowellenhähnchen pro Person mit Kartoffeln von gestern. Dazu den üblichen Bauernsalat mit Feta und ein Portionsfläschchen Retsina. Dazu langweiliges Weißbrot satt. Da wir aber über unser trockenes Dach dankbar sind, wollen wir uns nicht ärgern über die magere Bewirtung zum Fast-Food-Preis. Derweil faucht der Bergwind brutal um die Hausecke und mit einem Knall fliegt die Hoteltür auf. Als sie verschlossen ist, peitscht der Sturm das Regenwasser unter der neuen Eingangstür in das Haus. Auch das ist Griechenland. Nach dem Essen schauen wir lieber noch einmal nach dem sicheren Stand unserer Maschinen im Sturm und machen es uns schnell unter der Bettdecke sehr gemütlich. Mittwoch, 6. Juni Stark bewölkt, C, 1017 hpa Siatista-Pindosgebirge-St. Naum (Ohrid-See), 284 Kilometer, 2 Kräder Es ist trocken! Mehrfach hat Volker nachts das Wetter draußen und das Barometer seiner Armbanduhr gecheckt. Trend positiv! Um Uhr sind wir reisefertig und schieben die Motorräder aus ihrem Sturmversteck. Auf Schlag drehen vertraut die zuverlässi-

15 gen Motoren und wird rollen ungefrühstückt nordwärts nach Kastoria am gleichnamigen schönen Gebirgssee. Wer im Sommer kühlen Bergurlaub in Griechenland machen möchte, ist hier im hohen Kastoria gut beraten. Der kristallklare große Bergsee ist ein Juwel. Entsprechend besser sind die wenigen Hotels an der gepflegten kleinen Promenade. In einer sauberen Taverne erhalten wir ein gutes Frühstück und freuen uns über die ersten zaghaften Sonnenstrahlen des Tages. Kastoria ist das Zentrum der griechischen Rauchwarenzucht und dem Kürschner- Handwerk. Vorzugsweise Nerz wird verarbeitet und ein Mode-Atelier steht neben dem nächsten. Über Kürschnerbetriebe sorgen in der Stadt für Lohn und Brot. Einige der über 72 byzantinischen Kirchen sind über Jahre alt. Wir würden gern etwas bleiben, doch die Zeit ruft. Wir wollen auf einer kleinen Nebenstraße weiter nach Norden und fragen ohne Probleme nach dem Weg. Wieder einmal geht es in die bergige Höhe. Der nächtliche Sturmregen hat auch hier viel Dreck auf die alte Straße gespült und dicke Äste abgerissen. Wir werden weit abseits der Hauptstraßen sehr vorsichtig fahren, soll die Reise nicht schnell ein jähes Ende haben. Diese Ecke Griechenlands ist abenteuerlich, Albanien nicht weit, sporadisch taucht mal ein Bauernhof auf, dessen Wachhunde abwartend auf der Straße liegen und mit uns ihr chancenloses Wettrennen um unsere Haxen starten. Einige der Kläffer haben beeindruckende Größe und warnen uns mit heiserem Gebell. Ein leichter Dreh am Gas und schon haben wir ihr Revier gekreuzt und werden wieder uninteressant für sie. Über 70 Kilometer Einöde haben wir nun schon hinter uns und fahren auf Reserve seit 40 Kilometern. Mit fast 100 Kilometer Reserveradius ist die Lage nicht ernst, das Thema gewinnt jedoch an Priorität. So fragen wir nach Benzin an einer kleinen Kirche mitten im Nichts, indem wir auf den Tank deuten und mit den Schultern zucken. Das wird mühelos verstanden und man weist uns den Weg zu einem Bauernhof mit Zapfsäule. Der Kraftstoff verspricht 90 Oktan und wir sind gespannt, was unsere Motoren dazu sagen. Bei defensiver Gashand und mittlerer Drehzahl geht das tadellos und wir verlassen die 2000er Berge bei Nimfeo und kommen danach herunter in Florina ins flache Grenzland zur früheren jugoslawischen Republik Mazedonien. Zwischendurch sind immer wieder dicke Tropfen vom Himmel gefallen und am Westhang fuhren wir diverse Male durch undurchsichtigen Wolkennebel. Nun sind wir jedoch herunter in der warmen Ebene am Grenzübergang bei Niki. Der Grenzübergang liegt in der warmen Nachmittagssonne und wir rollen als die Einzigen an dem griechischen Grenzposten vorbei und werden direkt durchgewinkt. Dann am mazedonischen Kontrollpunkt werden wir freundlich von einer jungen Beamtin begrüßt und zügig abgefertigt. Sie fragt auf Englisch nach unserem Ziel und wünscht gute Weiterfahrt. Die Straße ist weiterhin ordentlich, doch der Verkehr merklich weniger. Nach 15 Kilometern ist das Ortseingangsschild von Bitola erreicht. 15 Hier machen wir ein Belegfoto für unsere liebe Mira aus Mazedonien, die uns in Hamburg mit zahleichen Tipps für Mazedonien ausgestattet hat. Bitola ist die mit Einwohnern drittgrößte Stadt Mazedoniens. Sie liegt im Südwesten des Landes auf 615 m Höhe am Flüsschen Dragor unterhalb des Bergmassivs Pelister. Foto: Bitola City Limits Bitola ist ein wichtiges Handels- und Industriezentrum sowie bedeutender Bildungsstandort in Mazedonien. Die Innenstadt wird durch historische Häuser, Moscheen und Märkte aus der Zeit der osmanischen Herrschaft geprägt. Besonders schön ist der überdachte türkische Markt (Bezistan). In der Nähe der heutigen Stadt liegt die antike Stadt Herakleia Lynkestis, von der in den letzten Jahrzehnten bedeutende Teile ausgegraben worden sind. In römischer Zeit war Heraclea eine wichtige Station an der Via Egnatia. Bereits im 4. und 5. Jahrhundert war die Stadt Bischofssitz. Im 11. Jahrhundert wurde Bitola erstmals urkundlich erwähnt. Im 14. Jahrhundert eroberten die Türken die Stadt, die sie dann zu einem ihrer wichtigsten Verwaltungs- und Handelszentren auf dem Balkan ausbauten. Die osmanische Regierung gründete hier eine Militärakademie, deren berühmtester Schüler Kemal Atatürk gewesen ist war Bitola ein Zentrum des mazedonischen Aufstands gegen die türkische Herrschaft. Als wir die Stadt durchfahren, wird der noch niedrige Lebensstandard des kleinen Landes ohne Bodenschätze unübersehbar. Wohnhäuser, öffentliche Einrichtungen und Straßen bedürfen dringend der Pflege. Die Arbeitslosigkeit ist hoch und viele innerpolitische Probleme des jungen Landes sind noch nicht gelöst. Uns zieht es schnell raus in die Natur und wir sind bald wieder auf der E65 in Richtung Ohrid. Von Mira haben wir den Tipp erhalten, hinter dem Pass von Djavat (1169 m) im Pelester westlich via Otesevo auf einer kleinen Nebenstrecke zum Ohrid-See zu fahren. Otesevo liegt am großen Prespa-See, dem zweitgrößten Binnengewässer des Balkans (275 qkm), an dessen Ufer wir nun als einzige entlangfahren. Ein Paradies für unzählige Wasservögel, wie Pelikane und Kormorane. Sie bevölkern die Ufer, die den Ländern Mazedonien, Griechenland und Albanien gehören. Umringt wird der See von Bergketten bis 2600 Metern. Genau über so ein Felsmassiv führt unsere verwunschene Nebenstrecke. Einspurig schmal, ja teilweise fast zugewachsen und heftig zer-

16 fahren geht es in engen Serpentinen scheinbar endlos bergan. Mehr als 25 km/h sind hier nicht drin. Unter uns wird der Prespansko Ezero (Prespa-See) immer kleiner. Das Kloster St. Nahum, auf ca. sechs Uhr eines Uhrenzifferblattes am See gelegen, direkt an der Staatsgrenze zu Albanien, ist heute ein mazedonisches Nationalheiligtum. Neben der eigentlichen Grabkapelle des heiligen Naum verfügt die gepflegte Anlage über ein gutes Hotel mit Tagungsmöglichkeit und gepflegtem Restaurant und einer modernen Kapelle. Foto: Prespa-See, Westufer Annegret heftet ihren Blick fest voraus auf die schmale Fahrbahn und erspart sich den Blick zurück in die Tiefe. Bald haben wir wieder eine Höhe erreicht, wo es pünktlich zu regnen beginnt. Wir durchfahren Regenwolken. Doch bereits am Gipfelgrat scheint die Sonne. Ein Ziegenhirte sitzt gemütlich auf einem Stein und lässt seine Ziegen hier auf den grünen Almwiesen oberhalb der Baumgrenze weiden. Hinter uns der Prespa-See und voraus tief unter uns der leuchtend blaue Ohrid-See, doch merklich größer, als sein naher Konkurrent. Wir genießen den grandiosen Ausblick über das Gebiet. Tief unter uns kleine Ortschaften mit roten Ziegeldächern am Seeufer. Da wollen wir hinunter und sehen vor uns auf halber Höhe am Gebirgshang mal wieder eine fette Regenwand, die fröhlich lockend auf uns wartet und nicht daran denkt, weiter zu ziehen. Also bergab zum Ohrid-See (350 qkm), unserem heutigen Etappenziel, und fröhlich den Regenguss abgewettert. So ist es dann auch. Schwere Tropfen knallen uns auf Hut, Schulter und Arme, zweiten Gang eingelegt und durch, am See erwartet uns ja herrlicher Sonnenschein. Kurz darauf ist der Regenspuk vorbei und an der nun erreichten Uferstraße umfängt uns wieder warme Trockenheit. Weiter um den See herum im Uhrzeigersinn, vorbei an Ljubanista bis nach Sveti Naum (Sv.= Sankt), einem Kleinod aus byzantinischer Zeit. Foto: Klostereingang Sveti Naum 16 Außerhalb der Anlage direkt am See liegen mehrere Restaurants und ein großer Campingplatz. Alles noch geschlossen zu dieser Jahreszeit. Hier in Sveti Naum rauscht ein breiter Gebirgsbach in den glasklaren See und wir können die Forellen im flachen Wasser stehen sehen; natürlich wird hier viel geangelt. Die Stände mit billigen Memorabilia schließen gerade, als wir die Anfahrtstraße zum Hotel passieren. Vor dem alten hölzernem Eingangstor parken wir die Maschinen und laden das Gepäck ab. Annegret hat bereits nach einem Zimmer gefragt und kommt schon mit dem Schlüssel in der Hand. Der Rezeptionist fasst unser Gepäck mit an und führt uns zum Zimmer. Foto: Grabkapelle des Heiligen Nahum Es ist gemütlich eingerichtet mit viel Holz im Balkanstil der siebziger Jahre. Alles ist sauber und gepflegt und wir fühlen uns sofort wohl hier. Das Zimmer mit Du/Bad/WC inkl. Frühstück kostet 70,- zzgl. 2,- Steuern. Das ist für hiesige Verhältnisse ein sehr stolzer Preis und mehr auf internationales Publikum ausgerichtet, die hier gern Tagungen und Schulungen durchführen. Auch finden in Ohrid-Stadt selbst und hier im Sommer einige Festivals für Folklore und klassische Musik statt. Während Annegret sich unter der Dusche entspannt, parkt Volker mit ausdrücklicher Erlaubnis die 2 BMWs im überdachten Innenhof der alten ummauerten Klosteranlage. Später im A- bendlicht nehmen wir die Details in genaueren Augenschein und orientieren uns. Dabei schlagen ü- berall im Innenhof stattliche Pfauen ihr eindrucksvolles Federrad, schreien laut und imponieren erfolgreich den grau-braunen Weibchen. Zum Abendessen wollen wir heute Abend hier im Haus bleiben und suchen uns einen schönen Platz auf der offenen Terrasse des Restaurants. So blicken wir herab auf den See und können sogar Details von Ohrid-Stadt in ca. 30 Kilometer Entfernung ausmachen. Vor den Gebirgswänden stehen wieder frische Regenwolken, die uns jetzt aber nicht mehr beeindrucken können. Die

17 Menükarte bietet eine erstaunlich große Auswahl an frischen Speisen und wir fragen vorsichtig, ob auch die ganze Vielfalt bestellbar ist. Mit unserem sind nur zwei weitere Tische besetzt und dennoch hält die Küche alles bereit, was sie verspricht. So testen wir neugierig Makalo: gereifter Knoblauch aufgeschlagen mit Öl; Pingur: gehackte weiße Auberginen, Paprika und Tomaten mit Knoblauch und Öl, eiskalt, delikat. Dazu ein Uvijac: Schweinefilet gefüllt mit Gelbkäse, Schinken und Speck. Das Muckalica (Gulasch) ist herrlich scharf angebraten und wird im Tontopf rustikal mit viel Sauce serviert und ist eine echte Köstlichkeit. Dazu bestellen wir kalten mazedonischen Roséwein und genießen den lauen Abend an der frischen Luft, bis uns die kleinen Ufer-Fledermäuse umschwirren. Das Essen ist mit 24,- vergleichsweise günstig, die Bedienung vorbildlich. Das gefällt uns gut und macht Spaß. Foto: Morgenstunde mit Sonne am Ohrid-See Wir werden mit einer Maschine locker nach Ohrid- Stadt fahren, ohne Gepäck, in Jeans und Hemd. Vorsichtig und langsam genießen wir die Tour am Seeufer im Sonnenschein. Überall wird renoviert und restauriert. Auch die Straße wird stellenweise ausgebessert und nach ca. 30 Kilometern haben wir den hübschen Urlaubsort erreicht. Einst lag hier ein bedeutendes Zentrum christlich-slawischer Kultur. Mittelalterliche Kirchen mit beeindruckenden Freskenmalereien zeugen von dieser Blütezeit. Im Sommer ist Ohrid ein beliebter Badeort und als wir mit der 850er BMW am Uferplatz ankommen, findet gerade eine bunte Folkloredarbietung von mehr als 20 Schülergruppen aus unterschiedlichen Regionen des Landes statt. Da können wir junge Menschen fotografieren und das Leben hier dokumentieren. Wir fragen einen Polizisten auf Englisch, ob wir die BMW in Sichtweite von uns am St. Klemens-Platz in der Grünanlage parken dürfen. No problem lächelt er, passt auf und wünscht uns später gute Weiterfahrt. Nach dem bunten Treiben vor der Statue des heiligen Klement bummeln wir durch die Fußgängerstraße des Ortes hin bis zum Agrarmarkt, vorbei an mehreren kleinen silbernen Minaretten. Das Obst und Gemüseangebot in den Markthallen ist eine wahre Pracht und wir machen interessante Fotos von Mensch und Markt. Zurück nehmen wir einen Abstecher durch ältere Stadtteile aus byzantinischer Zeit. Überall schauen uns Zeitzeugen aus der osmanischen Vergangenheit an und haben dem Land seinen Stempel aufgedrückt. Natürlich fehlen Trendläden, Internet und McDonald nicht. Auch die Musikläden hier kennen nur das globale Angebot von MTV & Co. Und doch haben soeben mehrere hundert Kinder dem äußerst interessierten Publikum einheimische flotte Volkstänze und Musik vorgeführt. Das lässt doch hoffen! Donnerstag, 7. Juni Sonnig, 28 C, 1019 hpa Rundfahrt Ohrid-See, 64 Kilometer, 1 Krad Auf der Seeterrasse des Hotels genießen wir allein heute Morgen stilvoll ein englisches Frühstück. Noch ist die Luft kühl am Ufer des Sees und wir planen den Tag. 17 Foto: Folklore in Ohrid-Stadt Gegen Uhr treten wir geruhsam die Rückfahrt an, tanken Murphy in Ohrid voll und sind ca. nach einer Stunde zurück in St. Naum. Wir nutzen den Nachmittag und statten der Grabkapelle den längst überfälligen Besuch ab. Viele Pilger kommen wegen der nachgesagten Heilkraft für geistige Krankheiten hierher. Auch für einheimische Schulklassen ist ein Pflichtbesuch unerlässlich. Die Aufsichtsperson spendiert neben der Eintrittskarte uns Gästen aus dem Norden einen lokalen Tresterbrand. Dermaßen gestärkt und mit einem geliehenen deutschen Erklärungstext versehen betreten wir dann das orthodoxe Heiligtum. Der heutige Bau ist aus dem 19. Jahrhundert. Die Fresken und die Ikonostase daher in gutem Zustand und ersetzt das Original aus dem 9. Jahrhundert. Den ganzen Tag kommen in loser Folge Besucher und auch die eine und andere Busgruppe an. Dann ab Uhr wird es wieder abendlich still an diesem friedlichen Ort am großen See. Uns trifft man bald darauf im Restaurant des Hotels und wir werden auch heute Abend nicht enttäuscht. Mit dem Rezeptionisten haben wir beim Bezahlen der Zimmerrechnung über unsere Möglichkeiten der Weiterreise gesprochen. Auch hier wird uns von der Reise nach Norden durch das Kosovo-Gebiet energisch abgeraten. Bestärkt durch die Befürwortung der Europäischen Union, den albanischen Kampf gegen die serbische Regierung, die Souveränität des Kosovo (Amselfeld) betreffend, zu unterstützen, zieht es viele serbische und mazedonische Albaner in die frühsommerlichen Berge, um dort im Partisanenkampf gegen serbische Einrichtungen zu kämpfen. So zielen die Kosovo-Rambos gern auf alles, was

18 sich bewegt und nicht gesinnungsmäßig zu ihnen gehört. Auch die mazedonischen Angehörigen unserer Freundin Mira raten uns schon vor Wochen telefonisch von der Querung des Kosovo aus Sicherheitsbedenken ab. Zu unsicher! heißt es. Der Transit durch Albanien bei Tageslicht ist zur Zeit das geringere Risiko! Lebenswichtige Tipps solcher Art beherzigen wir gern und werden morgen Früh zur transalbanischen Durchfahrt starten. Freitag, 8. Juni Sonniger Start, heftiger Regen, 25 C Trans-Albania, St. Naum-Podgoriza, 367 Kilometer, 2 Kräder Um Uhr rollen wir an den mazedonischen Schlagbaum am Grenzübergang nach Pogradec in Albanien. Es waren nur zwei Kilometer vom Hotel hierher und wir sind gespannt auf das, was uns erwartet. So ziehen wir lange Gesichter, als uns mazedonische Grenzbeamte freundlich in gutem Englisch darauf hinweisen, das heute Morgen der albanische Schlagbaum geschlossen bleibt. Die EDV der albanischen Grenzer ist ohne Funktion! Deshalb kein Rein und kein Raus. So bleibt uns nur die Umrundung des Ohrid-Sees auf mazedonischer Seite via Ohrid-City bis nach Struga. Dort geht es rüber nach Lin in Albanien mit intakter EDV. Ca. 60 Minuten später sind wir bereits an der albanischen Grenze bei Lin. Pro Europäer werden uns 10,- Einreisegebühr erhoben. Die Abfertigung ist freundlich und bemüht. Dann nötigt man uns die Zahlung von 5,- für Autobahnbenutzung ab. Gegen Quittung und grinsend mit dem Hinweis, bei Autobahnmaut verlangenden Wegelagerern, diese, unsere Quittung, vorzuzeigen. Die Tatsache, dass auf unserer Route gar keine Autobahn existiert, ringt dem Beamten nur ein feistes Lächeln ab. Aber wir wollen ja weiter und sind froh, ohne Probleme und Aufenthalt abgefertigt zu sein. Foto: Gegen die bösen europ. Nachbarn ringsherum Als nächstes begrüßen uns unzählige flache Bunkerkuppeln entlang der Grenzstraße. Zu Endzeiten des letzten Diktators Enver Hodscha hatte sich Albanien mit allen Ex-Verbündeten überworfen: Jugoslawien, Sowjetunion und Volksrepublik China. Zum Schutz vor Angriffen dieser übermächtigen Feinde versprach der wunderliche Staatsführer jedem Albaner seinen eigenen Kleinbunker. Nicht größer als ein Revisionsschacht in der Kanalisation. Eher kleiner. Diese überflüssigen Baurelikte verschandeln nun an vielen Stellen das Land und sind wirklich zu nichts nütze. Wir halten diese Kuriosität fotografisch fest und geraten schon nach zwei weiteren Kilometern in die erste Polizeikontrolle. Bei Ansicht des Bundesadlers auf dem Passdeckel heißt es freundlich Alman und wir werden zuvorkommend unkontrolliert weitergewinkt. Aber nun geht es hoch ins Gebirge in Fahrtrichtung zur Stadt Elbasan. Der Straßenbelag ist unglaublich schlecht, die Straßenführung ebenfalls, dazu völlig unübersichtlich. Foto: Relikte aus der Zeit des Enver Hodscha Als Letzte betrieben hier die deutschen Besatzer 1942 Straßenbau. Dann waren Privat-KFZ bis 1990 verboten. Danach musste es blitzschnell für jeden Albaner ein Mercedes-Benz Automobil, egal welchen Alters, sein. Diese zerschroten nun seit 16 Jahren den Rest, den man vor 60 Jahren Straße nannte. Der heftige Schwerverkehr über Land fordert ebenfalls seinen Tribut. Auf abenteuerlicher Streckenführung geht es nun durch die karstigen Berge, Serpentine um Serpentine. Rücksichtslos und viel zu schnell werden die alten Daimler bergauf und bergab gescheucht. Wer bremst verliert. Am Anfang denken wir, wir sind in ein Land von Verrückten geraten und hoffen, heil der albanischen Verkehrshölle zu entrinnen. Doch es soll noch heftiger kommen! Das Gebirgsterrain, welches wir vor Elbasan durchfahren, ist völlig verkarstet, unwegsam und wasserarm. Daher kaum Land- und Forstwirtschaft. Schmale, tief eingeschnittene Täler erlauben nur schmale Wege für einachsige Pferdekarren und Lastesel. 18 Foto: Zentral-Albanien: Berge, Berge, Berge!

19 Wir, hoch oben auf unseren BMW-Eseln, auf schmalem Grat ohne Leitplanke, von verrückten Machos durch die albanischen Berge gejagt. Dann geht es endlich irgendwann herunter in den Kessel von Elbasan. Hier wird es richtig staubig heiß und wir freuen uns über die kleine Umgehungsstraße in Richtung Tirana. Wir müssen zum Glück nicht durch den schmutzigen Ort. Bald darauf sind wir heraus aus dem Brutkessel, müssen dafür aber wieder hoch in die Berge. Aber diesmal heftig! Als wir nach zig Serpentinen die Gipfel erreichen, befahren wir für lange Zeit eine Kammstraße. Auf dem schmalen Gebirgskamm sind wir unterwegs! Ohne Mittelstrich, Leitplanke oder anderes Hilfsmittel quält sich der ganze Fernverkehr über die einspurige Gebirgsroute mit Ausweichstellen, hin und wieder. Welcher Albaner mit seinem Schrott-Benz hier nicht waghalsig ü- berholt, ist ein Waschlappen. Und Waschlappen gibt es im Land der Skipetaren nicht!!! Zerstörte Infrastruktur, Schönheit, Verbrechen, Schmutz und Anarchie geben sich in diesem Land die Hand. Eine Frau hat weniger Wert als ein klappriger Esel, ein gestohlener Mercedes ist mehr wert, als ein Dach über dem Kopf. Arbeit ist ein Fremdwort für 90 % der Männer, dafür ist Dein gleich Mein, wenn Du nicht drauf aufpasst. Foto: Tirana ist nicht mehr weit Zu allem Überfluss meldet sich nun links von uns talabwärts ein heftiges Sommergewitter. In unserer momentanen Höhe zucken die frischen Blitze Auge in Auge direkt vor uns links talabwärts in die sich entladende Gewitterwolke unter uns. Die rechte Seite des Kammes liegt im gleißenden Sonnenschein und wir hoffen auch, dass unser Ziel Tirana zur Rechten liegt. Wieder und wieder windet sich die Gipfelgrat- Route nach rechts und nach links. Mal das Gewitter vor uns, mal zur linken Hand. Blitze zucken krachend permanent direkt neben uns in das Tal zur Linken. Das ist ein richtiger Sommerspaß nach Volkers Geschmack! An die unverzagt folgende Annegret denkt er im Moment besser nicht. Tapfer bleibt sie an ihm dran. Schräg über uns brät unschuldig die mediterrane Sonne. Dann wendet sich die Route endgültig nach links und uns wird die Wahrheit offenbar. Also hinein in das Gewitter-Inferno. Zum Glück geht es schon bergab und der Baumbewuchs hat zugenommen. Auf uns ergießt sich ein Wolkenbruch, als wir einige Kilometer vor Tirana durch Eukalyptuswälder vorsichtig talabwärts rollen. Bis weit in die Straße 19 hinein haben sich die Wurzeln der Bäume über Jahrzehnte hinein gegraben. Hoch ragen diese Hindernisse aus dem bröseligen Belag heraus. Hier nicht aufgepasst, schmeißt so eine Wurzel uns schnell aus dem Sattel und die Reise hat ein jähes Ende. Wir kommen uns vor, wie bei einer Fahrt durch den brasilianischen Dschungel. Also immer schön vorsichtig. Vor den Toren der Hauptstadt nimmt nun auch der Verkehr deutlich zu. Außerdem ist Hauptverkehrszeit jetzt um Uhr. So erreichen wir Tirana zur Rush-Hour im strömenden Regen. Ampeln und Verkehrsregelung gibt es kaum und so stürzen wir uns nass und schmutzig aus den Bergen in das absolute Verkehrschaos. Wer hier als Fahrzeuglenker nicht ständig energisch hupt und lautstark flucht, hat schon verloren und wird im Verkehrschaos verhungern. So etwas lernt Volker schnell und bahnt sich hupend und fluchend seinen Weg durch die bis oben hin verstopfte Stadt. Tapfer klebt Annegret wie eine Klette an Volkers Hinterrad. Doch welcher unflätige Albaner auch denkt, ihr den Weg abschneiden zu können o- der gar frech als Eingeborener die Vorfahrt zu nehmen, der hat sich getäuscht. Wie eine Löwin mit Beute verteidigt sie jeden gewonnenen Straßenmeter. Auf den breiten Kreuzungen weicht sie keinem Albaner auch nur einen Zentimeter und bahnt sich ihren Weg unverzagt Schlaglochstraße für Schlaglochstraße. Beim Reiterstandbild von Skanderbeg, dem Osmanen-Schlächter, halten wir und schauen uns um. Georg Kastriota, , genannt Skanderbeg, ist albanischer Fürst. Er ist durch seine beinharte Verteidigung Albaniens gegen die Türken berühmt geworden. Die Albaner verehren ihn als ihren Nationalhelden. Skanderbeg wurde nach seinem natürlichen Tod in einer Kirche im nordalbanischen Lezha begraben. Sein zwölfjähriger Sohn folgte ihm in der Herrschaft nach. Zehn Jahre nach seinem Tod konnten die Türken 1478 Albanien endgültig besetzen und mehr als 400 Jahre lang beherrschen. Grab und Kirche wurden von den Türken zerstört. Viele Türken sollen Teile seiner Überreste als Talisman mitgenommen haben. Von der Grabeskirche sind heute nur noch wenige Mauerreste zu sehen. In den 70er Jahren wurde darüber ein Denkmal mit Nachbildungen des Helmes und des Schwertes von Skanderbeg errichtet. Die Originale sind existent und im Kunsthistorischen Museum in Wien zu sehen. Wir sitzen auf unseren Krädern direkt am übergroßen Paradeplatz aus kommunistischer Zeit, der guten Stube, dem Stadtzentrum. Hier um den Platz herum fährt doch tatsächlich alles durcheinander. Von hier aus wollen wir die Stadt in Richtung Shkodaer-City verlassen. Es gibt nur leider keine Richtungsschilder in diesem Land der Armut. Sie würden wohl keine

20 Nacht an ihrem Platz verschraubt bleiben. Volker hält an einer Bushaltestelle und fragt Einheimische nach Shkodaer-Stadt lieber zweimal. Wir möchten uns hier nicht verfahren und dann noch einmal diesen Moloch queren müssen. Die Bewohner an der Haltestelle weisen alle in eine Richtung und so vertrauen wir dem richtigen Verlauf der Straße. Zuvor wird mit erlernter albanischer Todesverachtung der große Platz gequert, Meter für Meter. Allmählich möchte die Fahrzeug-Kupplung wissen, wann ihr Martyrium ein Ende hat, und wir können noch nichts Gutes vermelden. Tapfer kämpft die Einzelkämpferin Annegret an Volkers Seite um Platzgewinn an der Riesenkreuzung. Verkehrspolizisten stehen tatenlos am Straßenrand, pfeifen fröhlich, aber grundlos auf ihrer Trillerpfeife und wedeln mit den Armen für höhere Geschwindigkeit. Es kümmert sich nur niemand um die Sheriffs, denn wir Fahrer haben in der Schlacht auf der Kreuzung sehr gut mit uns selbst zu tun. Dann haben wir es geschafft und folgen den Verkehrsfluss in Richtung Shkodaer aus der Innenstadt heraus. Dazwischen dösende Esel mit einem angezogenen Hinterbein. 50 Zentimeter neben ihnen rauschen in voller Regenfahrt die Fernlaster vorbei, eine lange Regenschleppe nach sich ziehend. Links und rechts der Straße immer wieder kilometerlange Autofriedhöfe. Nur 2-3 Autobreiten tief, aber dafür kilometerlang gezogen am Straßenrand. Ist ein PKW nicht mehr fahrbereit und wertlos, stellt man das Vehikel einfach irgendwo dazu. Ausgeschlachtete Zellen bleiben einfach an ihrem Platz stehen. So werden die Schrottplätze immer länger. Auch das Gebraucht- Reifenangebot der Vulkanizer (Vulkaniseure) ist bemerkenswert. Da liegt bei deutschen Bauern nahezu Neuware zur Beschwerung der Abdeckplanen auf der Futter-Miete. Jedenfalls haben unsere bäuerlichen Altreifen weitaus mehr Profil als die albanischen Gebraucht-Angebote, die aufgeschichtet im Matsch am Straßenrand feilgeboten werden. An vielen Stellen ist die Karkasse bis auf den Textilgürtel heruntergefahren. Foto: Tirana Vorort, modernes Lastdreirad aus China Zum Glück hat es aufgehört zu regnen, als wir im Schneckentempo die lang gezogenen Vororte auf der Ausfallstraße passieren. Alle gängigen Handwerke haben sich direkt am Straßenrand angesiedelt. Darüber und dahinter wird gewohnt oder besser: gehaust. Überall liegen überfahrene streunende Hunde und die Luft ist schwärzlich vom Dieseldunst. Doch wird auch einiges erneuert und die Baustellen-LKW verschmieren die Straße völlig. So geht es uns besser, als wir die Stadthölle Tirana hinter uns lassen und auf der Landstraße der nächsten Ortschaft entgegen rollen. Dafür regnet es nun wieder wie aus Kübeln und wir klemmen uns hinter einen Fern-LKW aus Österreich und lassen uns mit ziehen. Desinteressierte Rinder stehen direkt an der Straße und weiden die Büschel am Asphaltrand ab. Foto: Fernstraße nach Shkodaer 20 Foto: Aufgepasst, schnell ist die Reise beendet! Ungewöhnlich für uns auch die fest verschweißten Gullydeckel auf der Straße. Dennoch gelingt es nächtlichen Dieben immer wieder diese zu entwenden. Dann gleich zusammen mit der vergossenen Betonplatte und dem einbetonierten Metallring zur Aufnahme des Deckels. So klafft dann plötzlich ein fast metergroßes Loch auf der Fahrbahn und wartet auf unaufmerksame Opfer. Ihr seht, vieles ist anders in diesem ursprünglichen Land und wird erst beim zweiten Denkansatz verständlich. Die festen Wände und Decken der kleinen Geschäfte, Werkstätten und Magazine entlang der Landstraßen sind in der Regel zu klein. So behilft man sich mit großen abgespannten Regenplanen in allen Farben, um die Nutzfläche zu vergrößern. Jetzt bei unserem heftigen Regenwetter huschen die halbnackten Gestalten nass von Plane zu Plane. Davor im Matsch Schrottvehikel und russische Lastwagen aus der Nachkriegsproduktion. Volker kommt sich hier vor wie 1978 auf Indonesien- Motorradreise auf Java durch die Slums von Djakarta. Unfassbar, welcher Rückstand von den jetzigen Bewohnern aufgeholt werden soll, um überhaupt Anschluss an das umgebende Europa zu finden. Die umgebenden Nachbarstaaten beobachten ohnehin mit Skepsis die politischen Vorgänge im Land, weder Italiener, Serben, Mazedonier und Griechen haben viel mit ihren verarmten Nachbarn im Sinn. Junge

21 Leute ohne Perspektive, aber mit Drive und Mut, verlassen verständlicherweise ihre Katastrophenheimat auf abenteuerlichen Wegen, z. B. mit Schiffswracks nach Italien. Oder Kriegshandwerk im Kosovo. Auch das Rotlichtmilieu europäischer Metropolen ist an jungen, gesunden Albanern interessiert. Die beherrschen die Gewalt und haben großen Hunger nach Erfolg und Wohlstand (Mercedes). So löffeln erst heute die Nachfahren die Suppe aus, die ihnen die erfolglosen Kommunisten vor Jahrzehnten eingebrockt haben. Dafür aber Bunker im Überfluss. Lauch und Zwiebeln und fröhliche Landarbeiterinnen und Kinder winken uns in der frühen Abendsonne zu. Jedoch je weiter wir die Stadt hinter uns lassen, desto jämmerlicher wird der Zustand der Straße in Richtung Hoti Han an der Grenze zu Crna Gora/ Montenegro. Hier hat es nicht geregnet und es staubt gewaltig. Ohne Pferd, Maulesel oder Esel geht nichts. Wir bewegen uns seit Tirana in flachem Gelände, stellenweise mit Entwässerungsgräben und Wasserläufen in Richtung Adria. Hier wird Getreide und Gemüse angebaut auf relativ kleinen Flächen. Pferde gehen vor dem Pflug und die Feldarbeit wird ausschließlich von vermummten Bäuerinnen verrichtet. Feldfrüchte werden manchmal von chinesischen modernen Dreirad-LKW abtransportiert, mit und ohne Kabinendach. Alles, was noch irgendwie und irgendwo Räder hat, wühlt sich auf unserer Piste voran. Erst kurz vor Shkodaer wird es trocken und bleibt es auch. Die Schlechtwetterfront hängt nun östlich von uns vor dem Gebirgsmassiv Zentral-Albaniens. Gegen Uhr rollen wir langsam in Shkodaer ein. Die Sonne scheint wieder und die Straßen versinken im Morast und unsere feuchten Anzüge lassen Saunastimmung aufkommen. Hier in der Stadt hat man das Straßenbett der Hauptstraße ausgehoben und zwecks besserer Drainage mit Kies angefüllt. Die Asphaltarbeiten sind für heute beendet. So wühlen wir uns durch rutschige Lehmpampe und anschließend pendeln wir durch den noch weichen Kies. Zum Teufel, bald ist es genug für heute, Himmel und Hölle! Volker hat für Annegret nur noch ein großes mitleidiges Gefühl und bewundert ihren Selbsterhaltungstrieb auf zwei Rädern. Wie ein Magnet klebt sie hinter der alten 75/6 von Volker und lässt sich von niemandem abschütteln oder wegdrängeln. Auch in Shkodaer kein Wegweiser oder Straßenschild. So erkundigen wir uns nach der Grenzstraße ins nördliche Grenzland nach Crna Gora. Die Menschen sind freundlich, beantworten uns nickend die Frage nach der Richtung zur Granitza und verabschieden uns mit dem Daumen in die Luft und den Worten Alman gutt! Wenig später haben wir das trostlose Shkodaer hinter uns gelassen und kommen ins Bauernland am großen Skadarsko Jezero (Shkodaer See). Hier ist äußerst fruchtbares Schwemmland und auf den Feldern gedeiht eigentlich fast alles. Die Luft riecht nach 21 Foto: Fernstraße Wir kommen nur noch im erhöhten Schritttempo voran. Der Straßenverlauf ist unübersichtlich und vorsichtig, auf den Gegenverkehr achtend, umrunden wir Schlaglöcher von Doppelbettgröße, von denen wir natürlich auch nicht wissen, wie tief sie sind, da randvoll mit altem Regenwasser. Dann lernen wir schnell mehr über die Schlaglochtiefe. Vor uns, mitten auf der Löcherpiste, suhlen sich 3 Hausschweine in einem großen Krater. Nur Kopf und Bauch ragen aus dem Dreckwasser. Sie würdigen uns keines Blickes, als unsere Metzeler-Pneus wenige Zentimeter neben ihrem Rüssel unseren Profilabdruck hinterlassen. Und die unglaubliche Straße wird bis zum einsamen Grenzposten noch unglaublicher. Unsere Karte spricht von 59 Kilometern dieser Tortur für Maschine und Mensch. Immer wieder müssen wir runter auf Schritttempo, damit uns die Frontscheibe nicht springt und die Seitenkoffer nicht abreißen. Immer wieder federn die Gabeln durch und lassen uns fluchen. Links von uns liegt der mangels Geld naturbelassene See und wird von uns wenig registriert. Dazu sind wir mit uns und der Piste zu sehr beschäftigt. Promenaden und Hotels gibt es hier noch nicht! Wir sind allein auf weiter Flur und der nächste Reifendienst endlos weit weg. Natürlich haben wir uns den Kilometertand in Shkodaer gemerkt und wissen genau, wie weit es noch bis zur Grenze ist. Das hält uns bei Laune und gegen Uhr taucht vor uns der albanische Schlagbaum auf. In sieben Stunden haben wir 323 Kilometer Albanien ohne Panne hinter uns gelassen. Das war ganze Arbeit. Für Annegrets Fahrkarriere ihr Meisterstück. Freundlich und langsam werden unsere Pässe geprüft und wir müssen das Autobahnpamphlet beim Zoll wieder abgeben. Zu schade! Als wir das Büro der Zöllner betreten, sitzt das Personal fröhlich um den Oberzöllner herum, der seinerseits gemütlich auf einem alten Diwan liegt und uns mit großzügiger Geste im Weiterliegen verarztet und fröhlich verabschiedet. Vor uns liegt nun noch die letzte Etappe ins montenegrinische Podgorica, ca. 40 Kilometer entfernt. Montenegro (in der Landessprache Crna Gora) ist eine Republik zwischen Kroatien, Bosnien und Al-

22 banien. Im Südwesten des Landes bildet das Adriatische Meer eine natürliche Grenze. Der jüngste Staat der Welt zählt mit Einwohnern und einer Fläche von rund km² zu den kleinsten Staaten Europas. Das Gebirgsland ist dünn besiedelt. Hauptstadt des früheren Teilstaates von Jugoslawien und Serbien und Montenegro ist Podgorica. morgen können wir unsere Fahrt an die Adriaküste als zwei Sauberlinge mit viel Balkan-Patina fortsetzen. Willkommen in der Crna Gora steht auf dem Schild vor der serbisch-montenegrinischen Grenzstation. Grenzer mit Bürstenschnitt, Kampfanzug und MP begrüßen uns freundlich und schnell sind die Pässe registriert. Hinter uns wartet eine junge verschleierte Frau in einem neuen Suzuki-Jeep auf ihre Abfertigung und spricht Annegret in gutem Deutsch an. Bild oben: Freiheit durch Separation Ja, in Podgorica könne man sicher übernachten. Es sei jetzt ein gutes Land, Eurozone und mittlerweile auch nachts verhältnismäßig ruhig. Die Dame war als Flüchtling in Deutschland und ist in ihre Heimat zurückgekehrt. Dermaßen positiv eingestimmt bewältigen wir die letzten Kilometer auf akzeptabler Straße hier im Karstland und sind um Uhr im Zentrum von Podgorica. Wir sind uns einig: Für heute reicht s! Mit geübtem Blick haben wir uns schnell für das ordentliche Hotel Lovcen*** entschieden, und als wir absteigen, müssen wir über den verdreckten Zustand unserer Kluft und Kräder heftig lachen. Wir sind gelb wie die Wüstenfüchse und auch die junge Frau an der Rezeption muss lächeln, als Volker Halbhelm und Fahrbrille auf den Tresen legt und nach einem freien Zimmer fragt. Mit 60,- DZ/Ü/F sind wir dabei und haben zwei sichere Plätze für die BMW- Motorräder und ein Restaurant im Haus und einen netten Tisch auf der weinbelaubten Veranda. Wir gönnen uns landestypisches Rasnici und ein Steak, dazu einen guten Schluck eisgekühlten Laski- Riesling. Dann wird das Tagebuch für diesen Bericht aktualisiert und wir lassen den spannenden Tag noch einmal Revue passieren. Annegret hat heute ihr Husarenstück auf ihrer neuen BMW vollbracht und ist noch völlig aufgedreht von den erlebten Eindrücken. Unsere Montur haben wir, am Körper tragend, warm abgeduscht und danach bestmöglich gereinigt. Annegret zaubert kleines Schuhputzzeug hervor und 22 Foto: Der Bericht entsteht Sonnabend, 9. Juni Sonnenschein, 27 C. Podgoriza-Drvenik, 289 Kilometer, 2 Kräder Vom wilden Ritt durch das unwegsame Land der Skipetaren haben wir beide heute Nacht immer wieder geträumt und sind froh, als der Morgen graut. Der Blick vom rückwärtigen Balkon unseres Zimmers zeigt uns viele massive Neubauten in der Umgebung. Gepflegte Gärten mit unterschiedlichen Obstbäumen und Gemüsebeeten für den Privatbedarf, aktuelle PKW vor neuen Garagen, kurzum Montenegro im Aufwind. Nach einem guten Frühstück sind wir munter auf der Chaussee in Richtung Sveti Stefan, einem großen Badeort an der Adriaküste. Zuvor treffen wir bei Virpazar noch einmal auf den Shkodaer-See. Das Nordufer des Gewässers ist hier das Naherholungsgebiet von Podgorica und bietet Fischreichtum und Wasservögel-Kolonien. Dann werden wir wieder mit einem anspruchsvollen Ritt in die Karstberge gefordert, bis wir nach ungefähr 80 Kilometern hoch in den Bergen die dunkelblaue Adria erreichen. Montenegro ist ein im europäischen Vergleich relativ dünn besiedeltes Gebirgsland in den Südost-Dinariden. Foto: Wir erreichen die Adria Es besitzt eine steil abfallende und durch Buchten (Bucht von Kotor) gegliederte Küste am Mittelmeer (Adria). Insbesondere ist die karge Karstregion in Westmontenegro (Orjen, Lovćen) sehr dünn besie-

23 delt. Hier bieten nur wenige Poljen etwas landwirtschaftlich nutzbaren Boden (Grahovo, Cetinje). Gegen Norden, unsere Richtung, finden sich die höchsten Erhebungen Montenegros und des gesamten Dinarischen Gebirges. Hier liegen die zentralen Hochgebirgsmassive, der Durmitor mit dem höchsten Berg Montenegros, dem Bobotov Kuk (2.522m), und das Prokletije-Massiv. Winzig tief unter uns die Küstenstraße, zu der wir uns nun steil auf Serpentinen herunterschrauben. Mehrfach begegnen uns hier kleine Rudel verwilderter Hunde, die uns mit hungrigem Blick aus sicherem Abstand genau beobachten. Wir hatten die Wahl zwischen einer neuen mautpflichtigen Tunnelstrecke ans Meer oder die wildromantische Fahrt durch das Küstengebirge und wir werden belohnt mit grandioser Natur und genialer Küstenstraße, die hinter jeder Kurve mit neuem Szenario auf uns wartet. Doch zuerst begrüßen uns Sveti Stefan und Budvar. Zwei Badeorte für preisbewusstes Urlauben an der Adria im jugoslawischen Stil. Allerdings wird überall investiert und erneuert. Natürlich auch an der einzigen Durchgangsstraße in diesem Gebiet. So zieht sich eine endlose Blechlawine entlang der Küste bis nach Hercegnovi, kurz vor der Grenze nach Kroatien. Es ist sehr warm, windstill und in langsamer Fahrt geht es weiter an der Küste nach Norden. Der einzigen Ampel in einigen Orten gelingt es dann, den Verkehr zum völligen Erliegen zu bringen. Dann beginnt der eigene Schweiß am Körper zu steigen und wir lechzen nach Fahrtwind. Als wir in Kotor ankommen, entscheiden wir uns für die Fahrt über die Bucht mit dem Trajekt. So nennt sich hier die kleine Fähre. Damit sparen wir uns fast zwei Stunden Umrundung der Bucht von Kotor, die früher Piraten als Unterschlupf diente und später der österreichungarischen Flotte ein sicherer Stützpunkt an der südlichen Adria war. Perast lassen wir im Hintergrund rechts liegen und fahren nach kurzer Überfahrt am Nordufer weiter. Dann hinter Hercegnovi haben wir die Grenze nach Kroatien vor uns. Wir sind mal wieder die einzigen Reisenden an diesem Übergang, die Einlass begehren, und haben nach wenigen Minuten um Uhr kroatischen Asphalt unter den Pneus. Wir haben heute viel Zeit im Stop and Go vertan und haben nun ab Cavtat best-ausgebaute Küstenstraße vor uns. Foto: Dubrovnik, das alte Ragusa Wenige Kilometer auf schöner Küstenstraße liegt wenig später tief unter uns das mittelalterliche Dubrovnik im abendlichen Sonnenschein. Vier große Kreuzfahrtschiffe liegen vor dem Stadt- Juwel auf Reede und die Tender flitzen zwischen Liner und City rastlos hin und her. Da wir Dubrovnik vor zwei Jahren besucht haben, fahren wir nach einem Fotohalt weiter nordwärts in Richtung Split. Im rötlichen Abendlicht macht die Küstenfahrt richtig Freude. Links die Adria mit untergehender Sonne und vor uns schöne Küstenstraße mit nahezu keinem Verkehr. Die Motoren brummen zwischen unseren Beinen und wir genießen die schöne Abendfahrt. Bei Neum durchfahren wir ca. 10 Kilometer bosnisches Gebiet und werden dann wieder in Kroatien freundlich durch die Kontrolle gewunken. In Opuzen sitzen, wie vor zwei Jahren auch, am Abend die Bauersfrauen an der Landstraße und verkaufen ihre Früchte und das Gemüse an die Vorbeifahrenden. Wir sind hier im Mündungsgebiet der Neretva. Der Gezeitenhub hier in der Adria ist dem der Ostsee gleich. Fast null. Die Neretva bringt ihr Wasser aus den Dinarischen Alpen hier herunter und überschwemmt regelmäßig das damit äußerst fruchtbare Ackerland. Die südliche Sonne lässt alles gedeihen. Angeboten werden zur Zeit Zitrusfrüchte, Mirabellen, Kirschen, Erdbeeren, Pfirsiche und Nektarinen, hübsch fürs Auge und appetitlich drapiert. An Gemüse sehen wir Zwiebeln, Lauch, Kartoffeln, Bohnen, Auberginen violett und weiß (Eggplant), Knoblauch, Blumenkohl, Karotten, Sellerie und Mangold. Die Häuser sind einfach, aber gepflegt und gut ausgestattet. Diverses Agrargerät vor der Tür. Das Ganze macht auf uns einen erfolgreichen und guten Eindruck bei den fleißigen Bauern hier im Mündungsgebiet direkt an der Küste. Dann hinter Metkovic haben wir Drvenik, unser heutiges Tagesziel erreicht. In Drvenik haben wir vor zwei Jahren zur Insel Hvar übergesetzt. Wir sind 2004 mit unseren RMO-Freunden Helga & Heino, Maria & Otto, aus Dubrovnik kommend, morgens in flotter Fahrt hierher gedüst, um Uhr das Vormittagsboot zur Lavendel-Insel Hvar zu erwischen. Heute rollen wir allein gegen Uhr zur kleinen Seepromenade herunter und werden uns um eine nette Bleibe kümmern. Annegret ist heute mit der Zimmer-Akquisition an der Reihe und wir suchen uns ein ansprechendes, frisch blau-weiß getünchtes Appartement direkt am Meer aus. Das ganze Haus ist frei und wir sind sehr willkommen. Die Chefin spricht ein paar Brocken Deutsch und schnell ist ein netter Kontakt geknüpft. Das großzügige moderne Appartement kostet 40,- für die Nacht. Das ist angemessen und wir bekommen noch einige Restauranttipps aus erster Hand. Neugierig sind wir frisch geduscht wenig später an der Promenade mit dem kleinen Strand in der Mitte des Ortes. In der Nachbarbucht läuft gerade das Abendboot nach Sucuraj auf Hvar aus und wir finden einen netten Tisch im kleinen Hotelrestaurant Hani. Die Rigatoni al Forno sind äußerst schmackhaft und die Funghi-Pizza belegt wie bei Muttern (ttl. Kuna 140,- = 20,-). Der trockene lokale Weißwein schmeckt eisgekühlt aus dem Liter- Krug unter freiem Himmel am besten. Der schöne 23

24 Tag und der traumhafte Blick über das Meer im A- bendrot sind ein Foto wert und später am Abend lassen wir den Tag relaxt bei einer Flasche Rosé auf der Veranda einer kleinen Strandkneipe ausklingen (Kuna 50,- = 7,-). 850er leicht durch das offen liegende Schauglas zu überprüfen. Die 75/6 hat reichlich Vorrat und wenig Verbrauch, sodass zwischen den Wechselintervallen kein Motoröl nachgefüllt werden muss. Trotzdem ein Routinecheck mit einem Ergebnis wie erwartet: alles roger! Dann gegen Uhr sitzen wir am Bilderbuch-Mini-Hafen von Sankt Juray. Dort gibt es eine kleine Taverne mit exzellenter Fischküche. Das ist genau das Richtige für uns heute und nach kurzem Bummel durch den Ortskern sind wir an der Mole. Fast alle Tische sind frei und wir werden freundlich begrüßt. Die Töpfe sind voll und wir dürfen wählen. Frischer Krakensalat, gegrillter dalmatinischer Kalmar, dazu schmackhafter Djuvec und für Annegret ein mit Schinken und Gelbkäse gefülltes Schnitzel, dazu Djuvec, frisch und heiß. Der Malvasia-Wein ist weiß und köstlich, im großen Pitcher gereicht und gut vorgekühlt. Foto: Sundown in Drvenik, Hvar-Fährboot Sonntag, 10. Juni Kaiserwetter, 32 C Drvenik- St. Juraj, 418 Kilometer, 2 Kräder Schon um Uhr beim Frühstück unterm freien Himmel im Hotel Hani ist es sehr warm und lässt auf die zu erwartenden Temperaturen schließen. Einen vollen Tag werden wir die schöne Küstenstraße unter unseren Profilen haben. Start um Uhr, nett werden wir verabschiedet und rollen mit Tourentempo entlang der Uferstraße an der traumhaften Makarska-Reviera. Saubere Orte am Meer mit neuen Tavernen, malerische Meeresbuchten und geniale Ausblicke auf die vielen vorgelagerten Inseln wie Hvar, Korcula, Brac, Dugi Otok, Pag, Losinji und Krk. Wie ein überlanger Naturfilm läuft das entgegenkommende Straßenband mit ständig wechselndem Hintergrund vor uns ab und die Zeit vergeht wie im Flug. Gegen Mittag fängt bei Volkers R75/6 die Warnlampe für Bremsflüssigkeit zu flackern. Nur bei Bergauf- oder Bergabfahrt. Das Flackern wir am Nachmittag zum konstanten Leuchten und wir bereiten uns geistig auf einen abendlichen Bremsencheck vor. Vorher erwerben wir an einer staatlichen INA- Tankstelle sicherheitshalber 400 ml BreFlü Dot4 für Kuna 30,- ( 4,30). Foto: Hafenidyll in Sveti Juray Wir sitzen am kleinen Hafen unter freiem Himmel mit Blick auf das spiegelblanke Meer, lassen es uns schmecken und beobachten die hereinkommenden Fischerboote. Die Kapitäne finden sich wenig später zum Abendschluck bei uns in der Taverne ein, die Helfer entladen die kleinen Kutter. Gegen Uhr ist es dunkel und wir sitzen noch, als der kleine Leuchtturm sein Blinken beginnt und die ersten Fischerboote in großer Entfernung ihre Gaslampen zünden, um mit dem gleißend weißen Licht die Meerestiere anzulocken. Einen Tresterschnaps spendiert die freundliche Wirtin, als wir bezahlen. Dermaßen gestärkt laufen wir den kurzen Weg zurück zur Pension Mul und schlafen ohne Klimagerät bei offener Balkontür und ruhiger See hervorragend. Nachdem wir von zwei Orten zum Bleiben enttäuscht sind, finden wir in Sveti Juraj eine nette Pension (Mul, 20,- p. P.) mit großer Veranda am plätschernden Kieselstrand. Nach der Dusche werden bei der BMW 75/6 mit zwei Flügelmuttern die Koffer und der Tank demontiert. Benzinschläuche vom Filter gezogen und der Bremszylinder mit Vorratsgefäß freigelegt. Da liegt das Problem offen vor uns. Volker hat beim letzten BreFlü-Check in Seefeld den Deckel nicht verschraubt, sondern nur aufgelegt. Da ist auf schlechter Fahrbahn allmählich das wichtige Nass aus dem Vorratsgefäß gepütschert. Also aufgefüllt und richtig verschlossen, Tank drauf, Koffer dran, und gut. Dabei kriegt die kleine Singer auch noch einen Schluck Dot4. Das Motoröl ist bei der 24 Montag, 11. Juni Sonnig, 25 C St. Juraj-Tolmin, 274 Kilometer, 2 Kräder Gegen Uhr bestellen wir unser Frühstück in der Pension und sitzen unter freien Himmel auf der Veranda am Adriatischen Meer. Draußen wird gefischt und wir erledigen ein paar Pflichten, Berichtsaufzeichnungen, SMS-Grüße an die Lieben im Norden und gute Geburtstagswünsche für unseren Freund Cord, den wir in wenigen Tagen mit seiner Familie in Mösern/Seefeld treffen wollen. Da wir uns heute von der Küste trennen müssen,

25 Stadtbüro nach einem Tipp. Man empfiehlt uns ein Hotel der Gruppe Chateaux & Relais de France. Das klingt nach Krawatte und Butler, aber es soll dort auch Zimmer für 60,- geben. So begeben wir uns dorthin und fahren bewusst dezent auf die Auffahrt. Glückwunsch, es sei gerade noch ein Zimmer frei unter dem Dach für 220,- ohne Frühstück. Fürs Abendessen ist es zu spät! Hoppla, wir lachen uns an. Da sind wir wohl im falschen Film. Hier versteht man nicht, was wir wollen. Wir sitzen auf und rollen irritiert vom Hof der gepflegten Anlage und suchen das Weite. Voraus nach Norden durch ein grünes Flusstal in Richtung Tolmien werden wir nach ca. 30 Kilometern fündig. Ein Bauernhof hat ein nettes geschnitztes Schild an der Straße und wirbt mit Ferien auf dem Bauernhof (Agrotourist). Im schönsten Abendlicht rollen wir die Zufahrtstraße zum Hof hoch und erhalten ein schönes, neues Zimmer im Anbau des Hauses. Die Motorräder stehen sicher und die Frau des Hauses spricht gutes Deutsch mit österreichischem Akzent. Sie berechnet 34,- pro Person für die Übernachtung mit Abendessen und Frühstück. Das ist in Ordnung und passt hierher. Wir sehen einmal wieder, dass wir auf unserer richtigen Linie ohne Schnickschnack meist gut beraten sind. Als wir um Uhr zum Abendessen erfrischt erscheinen, treffen wir auf ein weiteres deutsches Motorradpärchen aus Heidenheim. Man serviert uns eine frische Spargelsuppe, leckeres Gulasch, mager und fein, mit hausgemachten Nudeln und einem frischen Salat. Dazu einen netten Wein und einen leckeren Nachtisch, Erdbeeren, eben gepflückt aus dem Garten, mit Schlagsahne. Das alles frisch in der Küche des 400 Jahre alten Haupthauses zubereitet. Neben der Landwirtschaft hat man hier auch immer eine Schankwirtschaft betrieben. Da ahnen wir nur ehrfürchtig, was das alte Haus schon alles erlebt hat an politischen Wirren der letzten Jahrhunderte. Nachts werden wir zweimal durch heftige Schauer wach und denken an Murphy und Gummikuh, die nebenan im Regen stehen und morgen wieder unsere getreuen Begleiter sein sollen. fehlt uns ein bisschen der Morgenschwung. Außerdem ist es gut warm und wir zwingen uns zum Start. Foto: Morgenstimmung, einfach schön Küstenstraße bis hinter Senj und schon vor Rijeka nordöstlich in die laubbewaldeten Berge. So meiden wir Rijeka, einer abgetakelten Stadt mit hohem Renovierungsbedarf im alt-italienischen Stil. Die Bergstrecke ist sehr schön zu fahren, die Straßen gut. Wir unterfahren die Autobahn nach Zagreb und erreichen zum Mittag hinter Delnice den Grenzübergang nach Slowenien. Hier erwischt uns der erste heftige Schauer und wir grüßen Motorradfahrer in Lederkluft, die sich schnell unterstellen und auf Trockenheit warten. Wir werden an der Grenze durchgewinkt, sind sowieso allein am Schlagbaum, erhalten vom Grenzbeamten noch eine detaillierte Straßenkarte von Kroatien und Slowenien zum Abschied geschenkt und rollen in Slowenien weiter nach Norden. Kocevje ist unser nächster Orientierungspunkt, gefolgt von Idrija. Wir kommen nur langsam voran auf den Dorf- und Landstraßen. Da die Sonne wieder scheint, genießen wir die Fahrt durch das südliche Ostalpenvorland. Der Stil älterer Profan- und Kirchenbauten spricht die klare österreichische k & k Sprache. Wo es die Mittel zulassen, wird restauriert und investiert. Die Straßen sind ordentlich und sauber. Dann in Idrija, einer kleinen ehemaligen Bergbaustadt mit voralpinem Charakter, suchen wir nach einem Hotel ohne Erfolg. Das verstehen wir nicht, aber es hat hier vor der Wende bessere Zeiten gegeben. Dienstag, 12. Juni Sonnig, bewölkt, Schauer, 20 C Tolmin-Maria Luggau, 219 Kilometer, 2 Kräder Gegen Uhr erscheinen wir zum Frühstücksbuffet im Haupthaus. Unsere Mit-Gäste sind bereits aufgebrochen und wir lassen uns viel Zeit bis zur Abfahrt. Es gefällt uns gut hier bei den einfachen Leuten und wir sind froh, gestern hier im Trockenen angekommen zu sein. Heute Morgen ist die Straße trocken und die Sonne am Himmel. Über die Orte Robic und Bovec geht es hinauf zu den Pässen der Julischen Alpen. Mittags erreichen wir die Anfahrt zum Passo del Predil (1156) und schrauben uns hinauf. Die Passstraße ist die Verbindung zum italienischen Isonzotal. Die Langobarden haben im 6. Jahrhundert den Übergang geschaffen und ab 1404 gibt es hier eine Straße. Es ist noch gut warm, als wir oben den Sattel erreichen. Als letzter Feldherr jagt Napoleon hier, von italienischer Seite kommend, 1809 seine Foto: Überall ist Nachholbedarf Touristen sucht man hier vergeblich. Vielleicht ein paar Investoren hin und wieder. So fragen wir im 25

26 verbündeten Sachsen gegen Österreich in Richtung Salzburg und Wien. Erfolgreich werden die Österreicher in ihrer eigenen Festung ausgeräuchert und vernichtend geschlagen; auch hier am Predil-Pass. Foto: Am Predil-Pass An der südlichen Brennerstraße kennen wir das Gasthaus Sachsenklemme. Von unserer Tiroler Angelika erfahren wir später, dass dort Napoleons Sachsen-Truppen, vom Süden her anrückend, in einem schmalen Talabschnitt in die Klemme kamen und von den Tirolern zurückgedrängt wurden. Nun aber zurück zum Predil-Pass. Oben angekommen begrüßt uns der imposante sterbende Bronzelöwe an der Marmorpyramide der Bastion zum Gedenken der getöteten Österreicher durch Napoleons Truppen. In der Schlacht bei Aspern erringt Österreich zwar einen Sieg, wird jedoch bei Wagram entscheidend geschlagen. Die Volkserhebung in Tirol unter Andreas Hofer bleibt ebenfalls erfolglos. Österreich muss Frieden schließen, durch den es Salzburg, das Inn- Viertel, Westgalizien, einen Teil Ostgaliziens und seine adriatischen Küstenländer verliert!!! Selbst in diesen friedlichen Bergwäldern müssen sich die Menschen bis in die Neuzeit den Schädel einschlagen. Vielleicht gelingt es unserem einigen Europa, wenigstens in diesem Teil der Welt endlich Frieden zu wahren. Wir können es nur hoffen, als wir vom Pass durch dichten Tannenwald abfahren. Wenig später passieren wir noch das ausgebrannte Pulverlager und die Nachschubbasis der Bastion. Dann sind wir bald an der Grenzstation nach Italien, wo wir freundlich begrüßt werden. Hier in diesem schmalen italienischen Ostendzipfel zwischen Slowenien und Österreich finden wir nur die Auffahrt auf die Autobahn in östliche Richtung nach Villach in Österreich. Wir wollen aber nordwestlich nach Pontebba, um von dort über den Nassfeldpass nach Kärnten und damit nach Kötschach-Mauthen zu gelangen. So fahren wir eine Station auf der Autobahn Udine-Villach, kaufen an der Grenze Italien-Österreich zwei Vignetten für die Autobahn für 4,30 das Stück, unterqueren die Autobahngrenzstation und sind wenig später auf der Gegenrichtung Villach-Udine unterwegs, wo wir nach ca. 15 Kilometern in Pontebba abfahren und gleich die Auffahrt zum Nassfeldpass (1530) suchen. Die Ausschilderung auf italienischer Seite zum Passo Pramollo ist gut; die Straße ist aus der österreichischen Kaiserzeit. 26 Der Straßenbelag erinnert uns etwas an Albanien. An einigen Stellen ist die Straße in die Tiefe abgerutscht. Dort wird abenteuerlich mit Beton rekonstruiert. Dann die ersten Almwiesen mit den graubraunen Bergrindern. Auf schmaler Spur geht es weiter steil bergan zum Pass. Die Nordabfahrt ist weniger grandios, aber dafür mit guter Straße versehen. Wir sind nun in Kärnten angekommen und lassen die Kräder gemütlich bergab brummeln und genießen die weite Sicht auf die hohen Gipfel der Kärntner Alpen. Herunter im unteren Gailtal halten wir uns westlich Richtung Kötschach-Mauthen, wo es plötzlich wieder stark an zu regnen fängt. Wir haben noch den Mut, uns bis zum oberen Lesachtal heute durchzuschlagen. Also weiter gen Westen mit heutigem E- tappenziel Maria-Luggau. Das sind noch ca. 18 Kilometer, aber der starke Regen zwingt uns zu sehr vorsichtiger Fahrt in die hohen Berge. Engste Serpentinen, Straße einspurig, steil bergan und Wasser von unten und von oben. In Kaskaden schießt uns das schnell herab laufende Regenwasser entgegen. Foto: Am Pramollo-Pass Dann erreichen wir die ersten einladenden Gasthöfe im verträumten Lesach-Tal. Bergszenerie wie im Bilderbuch, nur die liebe Sonne fehlt. Direkt in Maria- Luggau halten wir beim Wirt Oberluggauer. Der Chef kocht hier selbst! Eine trockene Garage für die Kräder und ein Zimmer mit Riesenveranda und Sahneblick auf die bewirtschafteten Almen erhalten wir für 50,- ÜF. Zweimal sind wir heute derbe eingeregnet, was doch deutliche Ermüdungsspuren hinterlässt. So tut die heiße Dusche gut und als gegen die Abendsonne herauskommt, trocknen wir unsere Bekleidung im Bergwind auf der Veranda. Das Abendessen kann sich sehen lassen. Bei der Oberluggauerin bestellen wir Knoblauchsuppe, Kasspatzeln und für Annegret ein Schnitzel Wiener Art. Die Wirtin spricht zu uns mit deutlich-sächsischem Dialekt und hat am Schanktresen ein Trabbi-Modell stehen. Verständigungsschwierigkeiten mit den Alm-Öhis am Stammtisch gibt es offenbar keine mehr. Die Dame ist akzeptiert. Uns schmeckt es gut und der kalte Grüne Veltliner erfrischt die Sinne. Schon um Uhr sind wir im Bett und bereiten uns einen deutschen Fernsehabend bis Uhr. Mittwoch, 13. Juni Sonnig, 24 C

27 Maria Luggau-Seefeld, 207 Kilometer, 2 Kräder Die klare Bergsonne lugt morgens durch die offene Verandatür unseres Zimmers und küsst uns wach. Gegen Uhr sind wir reisefertig und bleiben in westlicher Richtung unterwegs. Sillian, Bruneck und Brixen, das ist die klassische Route durch das Pustertal. Dann erreichen wir das Eisacktal und nehmen Kurs Nord zum Brenner. Hinter Sterzing (Vipiteno), Sachsenklemme und Franzensfeste (Fortezza) haben wir bald Brenner-Ort erreicht. Hier auf dem Pass gibt es einen kleinen Grill mit leckerer Meraner Bratwurst. Jedes Mal ein zwingender Haltepunkt für uns. Annegret besorgt hier für Volkers Patenkind noch ein Mitbringsel zum Empfang in Seefeld-Mösern. Außerdem melden wir uns bei unserer Vermieterin Angelika und unseren Freunden telefonisch für ca Uhr an. Jedes unserer Kräder hat ja eine Autobahn-Vignette und so wollen wir heute die Brennerautobahn nach Innsbruck nutzen. Durch die hohen Überführungen der genialen Konstruktion ist der Ausblick von der Höhe ins Inntal an vielen Stellen unübertroffen. Auch ist die Talfahrt völlig relaxt. Bei niedriger Drehzahl rollen wir mit Tempo 90 km/h bergab. Die Lastkraftwagen sind auf die rechte Spur verbannt und rollen mit Motorbremse im niedrigsten Gang der Tiroler Landeshauptstadt entgegen. Die Autobahn ist heute wenig befahren und wie zwei Flieger in Formation schwingen wir uns herunter zur Inntal-Autobahn. Nach kurzer Zeit schon queren wir die Brücke über den grünen Fluss, haben die Abfahrt nach Seefeld vor uns und müssen am Zirler Berg mehrfach halten. Zwei Straßenbaustellen mit Ampelschaltung am steilen Hang bringen den Verkehr zum Erliegen. Viele Autofahrer sind mit dem Anfahren am Berg hoffnungslos überfordert. Motoren werden abgewürgt, PKW rollen ein Stück zurück, Hintermänner hupen aufgeregt, es riecht nach Vollgas und schleifender Kupplung. Uns reicht es. Souverän ziehen wir im dritten Gang an der Kolonne vorbei und erreichen schnell den Seefelder Sattel zwischen dem Karwendel- und Mieminger Gebirge. Dann von der Abfahrt nach Seefeld noch ca. 5 Kilometer nach Mösern und wir haben unseren Spacklerhof erreicht. Tirolern und Hamburgern erwartet und das Hallo ist groß. Hausherr Seppl, der Fiaker, ist sichtlich gerührt ob unserer gesunden Rückkehr aus der Ferne. Wir laden schnell die Motorräder ab und bringen das wenige Gepäck auf unser Bauernzimmer. Nach einem Stündchen Ruhe und einer frischen Dusche treffen wir uns um Uhr beim Neuner-Wirt, der berühmt ist für seine gut belegte Pizza. Unser Freund Cord hatte vor zwei Tagen Geburtstag und lädt zum Essen ein. Die gedeckelte Calzone ist wirklich ein Pizza-Genuss, so man bei Pizza von Genuss sprechen kann! Nach dem Kaiserschmarrn sitzen wir gegen Uhr bei Cord & Claudia in der Berg-Wohnung und berichten von unseren Erlebnissen bei einer leckeren Flasche GrüVe aus dem Hause Jurtschitsch. Gegen Uhr sind wir retour im Spacklerhof und bereits in unseren karierten Betten verschwunden. Donnerstag, 14. Juni Sonnig, 25 C Seefeld Matratze und Rahmen im linken Bett im Gästezimmer im Erdgeschoss sind durchgelegen und müssen dringend mit einem Lattenrost ausgebessert werden. Mit schmerzendem Rundrücken braucht Volker am Morgen etwas länger bis zur gewohnten Form. Gegen Uhr starten wir mit unseren Freunden zu einem Spaziergang zum Loddensee. Mit den Kleinkindern und Kinderwagen sind wir nach 90 Minuten an der gleichnamigen Hütte mit Restauration angekommen und genießen den für seine Qualität hier bekannten Kaiserschmarrn, den Speckteller und die bemerkenswerte Nusstorte. Annegret lädt ein und allen schmeckt es wunderbar. Es wird allmählich Zeit, sich von den Schlemmerländern zu verabschieden. Auf Dauer wird es ungesund! Am späten Nachmittag sind wir zurück und beladen die Flunder, unseren Motorradhänger, mit den beiden Motorrädern. Das ist Routinearbeit und geht mit vier Zurrgurten pro Krad schnell von der Hand. Foto: Der Spacklerhof in Mösern/Seefeld Hier sind wir vor etwa 20 Tagen gestartet und just in diesem Moment heil und gesund wieder hier. Spannende Schienen- und Straßenkilometer pro Maschine hinter uns. Wir werden fröhlich von den 27 Foto: Schnitzel-Dinner mit unseren Tiroler-Freunden So steht das Gespann nach 1,5 Stunden fast reisefertig auf dem Hof und wartet auf die morgige Abfahrt nach Norden. Um Uhr hat Angelika vom Spacklerhof anlässlich ihres kürzlichen Geburtstages

28 unsere Freunde und uns zum abendlichen Tiroler Schnitzeldinner eingeladen. Wir sitzen mit zehn Personen am großen Esstisch in der bäuerlichen Küche, haben viel zu erzählen und lassen uns die saftigen Schnitzelchen mit Reis und Salat gut schmecken. Unsere Gastgeber heben um Uhr die Tafel auf, da sie wegen der Nutztiere und dem Hof echte Frühaufsteher sind. Im alten Pferdestall hinter dicken Spinnenweben und krustiger Patina hat Volker ein altes Holzbrett entdeckt. Mit etwas Mühe, Taschentuch und Spucke kommt die folgende tierliebe Anleitung für Kutscher ans Tageslicht: Bergauf jag mich nicht, bergab trab mich nicht, in der Ebene verschon mich nicht, im Stall vergiss mich nicht! Eine Jahreszahl ist auf dem wurmstichigen Holz leider nicht zu entdecken. Bei tieferem Nachdenken fällt uns auf, dass die alte Fiaker-Weisheit auch für Motorradfahrer nicht unpassend ist! Um Uhr haben wir uns im Spacklerhof zum gemeinsamen Frühstück mit unseren Hamburger Freunden verabredet. Danach starten wir ausgeruht unsere Heimfahrt nach Hamburg. Es sind 957 Kilometer und wir werden sehen, wie weit wir heute kommen wollen. Das Wetter ist gut und Freitagvormittag auf unserer Route wenig Verkehr: runter nach Telfs im Inntal, dann entlang am Rand des Wettersteins, Fernpass, Zugspitzblick am Ferner, Reutte und der neue Tunnel nach Füssen in Deutschland; dann wenig später auf die A7 vor Kempten im Allgäu. Es ist wenig los auf der Autobahn nach Hamburg und wir halten einen Stundenschnitt von ca. 85 km/h mit dem Anhänger mit ca. 800 kg Zuglast. In Höhe Fulda wissen wir, dass wir nicht nonstop durchfahren werden. Diverse heftige Regenschauer zwingen uns immer wieder zu langsamer Fahrt in der Kolonne. Wir verlassen die Autobahn gegen Uhr kurz vor Fulda und halten uns östlich. Wenig später haben wir in einem kleinen Ort mit einen ordentlichen Gasthof gefunden. Dort bleiben wir über Nacht. Sonnabend, 16. Juni Bewölkt, 19 C Fulda-Hamburg, 466 Kilometer, PKW & Trailer Nachts regnet es häufig und heftig. Die Betten im Gasthof sind gut und das kleine Frühstücksbuffet am Morgen absolut in Ordnung. Beim Frühstück um Uhr sind wir allein im Raum. Später schnell zurück auf die A7 und mit frischer Fahrt nach Hamburg, wo wir gegen Uhr gesund und munter unser Haus Werfelstein in Hamburg erreichen. PKW/Trailer: Hamburg-Mösern & ret Autozug: Villach-Edirne/Türkei Motorrad: Edirne-Mösern Gesamtkilometer: BMW R75/6: Gaszug links gerissen, übergeschwappte Bremsflüssigkeit ersetzt BMW R850R: nichts, außer Ölkontrolle durch das Schauglas Foto: Das Gespann ist klar zur Abreise Freitag, 15. Juni Sonnig, später Wolkenbruch, 24 C Seefeld-Fulda, 507 Kilometer, PKW & Trailer Fazit: Anspruchsvolle Reise für den polyglotten und weiterdenkenden Motorradfahrer. Die häufig widrigen Straßen- und Verkehrsverhältnisse und der dringende Wunsch, den Restsommer bis zur Auslieferung nicht in einem Gefängnis oder Krankenhaus auf dem Balkan verbringen zu müssen, zwingen zu überlegter und defensivster Fahrweise. Der ungepflegte und dumm-agressive Fahrstil in zum Beispiel Albanien, Serbien und teilweise auch Griechenland hat uns täglich neu unsere Verletzlichkeit auf den Motorrädern vor Augen geführt. 3. Oktober

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