Der politische Streik gegen den Krieg und seine Bedeutung

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1 Frank Heidenreich Der politische Streik gegen den Krieg und seine Bedeutung Widersprüche der kollektiven Erinnerung in der Arbeiterbewegung ) Helga Grebing, langjähriges Mitglied der Historischen Kommission beim Parteivorstand der SPD, erwähnt in ihrer kürzlich erschienenen Darstellung zur Geschichte der Arbeiterbewegung den Massenstreik im Januar 1918 eher beiläufig. Ihr Thema ist Friedrich Ebert, über den sie schreibt, er hätte nicht erst in der Novemberrevolution 1918 einer Politik der Legalität Vorrang vor Massenaktionen gegeben, sondern schon in den Januar-Tagen. Damals habe er sich in die Streikleitung der Groß-Berliner Munitionsarbeiter innen und -arbeiter wählen lassen, weil er die illegalen Streiks so schnell wie möglich in ordnungsgemäße Bahnen lenken und beenden wollte (Grebing 2007, 66). Mehr ist über diesen politischen Massenstreik in der jüngsten Gesamtschau 1 der Geschichte der Arbeiterbewegung in Deutschland leider nicht zu erfahren. Richard Müller, dessen politische Bedeutung zwischen 1915 und 1920 in den letzten zwei Jahrzehnten zunehmend in Vergessenheit geriet, ist für Grebing nicht der Rede wert, und Emil Barth kommt wohl als Mitglied der Revolutionsregierung im November und Dezember 1918 vor (67), nicht aber als organisierender Kopf der Berliner Obleute. Der größte Massenstreik gegen den Weltkrieg 1914/18 einer von gerade vier politischen Streiks im Deutschland des 20. Jahrhunderts gehört nicht zu den Er- 1 Zunächst als Tagungsreferat ausgearbeitet, erschien diese überarbeitete Fassung in dem VSA- Sammelband Streiken den Krieg. Die Bedeutung der Massenstreiks in der Metallindustrie vom Januar 1918, hrsg. von Chaja Boebel und Lothar Wentzel, Hamburg 2008, S Die letzte epochenübergreifende Arbeit stammt von Wolfgang Abendroth. Seine Vorlesungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung, 1976 bis 1978 gehalten an der Akademie der Arbeit in Frankfurt/Main, wurden posthum gedruckt veröffentlicht, erschien diese allerdings nur bis ans Ende der Weimarer Republik reichende Darstellung in 3. Auflage bereits vor mehr als 10 Jahren (Abendroth 1997).

2 2 eignissen von Rang, mit denen sich Sozialdemokraten und Gewerkschafter heute vertraut machen und ein Bild von ihrer Geschichte machen sollen. Eine solche Geringschätzung des Januarstreiks hat ihre Gründe, und diese zu kritisieren könnte auch geschichtspolitisch wirksam sein. Wenden wir uns der aufgeschriebenen Arbeitergeschichte und der kollektiven Erinnerung in den Gewerkschaften und den parteipolitischen Traditionen der Arbeiterbewegung zu. Ich beginne mit der vorherrschenden zeitnahen Sichtweise in den gewerkschaftlichen Organisationen 1918 und Danach werde ich Arbeiten aus sozialdemokratischem und aus kommunistischem Parteikontext vorstellen sowie drei Historiker, die zwar parteilich für die Emanzipation der arbeitenden Menschen schreiben, aber autonom und kritisch zur damaligen Politik der Arbeiterorganisationen. Am Ende werde ich auf die Gewerkschaftsgeschichtsschreibung zurückkommen. Wir sind nicht beteiligt wieso also davon sprechen? Wie war die zeitgenössische Haltung der Gewerkschaften zum Januarstreik? Die Resolution der Vorständekonferenz der Gewerkschaften sozialdemokratischer Ausrichtung, die am 1. Februar 1918 tagte 2, stellte klar, dass die Gewerkschaftsleitungen diesem seit vier Tagen andauernden politischen Streik fern standen und daran nicht beteiligt waren. Die Gewerkschaften würden sich auch im vierten Kriegsjahr weiter für die Landesverteidigung einsetzen. Hatten Generalkommission und Zentralvorstände seit Kriegsbeginn sämtliche Streiks öffentlich als gewerkschaftsschädigend verurteilt, fiel die Entschließung jetzt angesichts von rund einer Million Streikender, darunter vieler Gewerkschaftsmitglieder, 2 Abgedruckt als Dokument Nr. 3 im Anhang des Tagungsbandes Streiken gegen den Krieg... (s. Anm. *), S.107ff..

3 3 vorsichtiger aus die Gewerkschaftsspitze erklärte sich gewissermaßen für neutral. Unter den führenden Funktionären war es besonders Alexander Schlicke, der Erste Vorsitzende des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes (DMV), der unverdrossen bei der alten Linie blieb. Obwohl im DMV inzwischen eine starke Opposition gegen den Krieg und die eigene Burgfriedenspolitik entstanden war, brachte dessen Zentralorgan Deutsche Metallarbeiter-Zeitung Anfang März 1918 eine Erklärung des Vorstandes, in der es hieß, Streiks lägen nicht im Interesse der Arbeiter, sondern in dem der Gegner Deutschlands, die den Krieg fortsetzen und die deutsche Volkswirtschaft treffen wollten. An die Arbeiter appellierte der DMV- Vorstand, mit der kämpfenden Front solidarisch zu sein, im Übrigen sei den verantwortlichen Gewerkschaftsleitungen zu folgen und nicht den unberufenen Beratern und den ungenannten Verfassern von Flugblättern, die euch zu wilden Streiks und Putschen auffordern! (DMZ 1918) 3 Nicht eine Gruppe von Vertrauenspersonen dürfte als Streikleitung anerkannt werden. Eben Letzteres war gerade fünf Wochen zuvor geschehen, als die Obleute in der Berliner Metallindustrie den Massenstreik ausgelöst und geführt hatten. In diesem historischen Kontext war die Anspielung auf die überwiegend USPD-orientierten Obleute ( Vertrauenspersonen ) für die Leser des Metallarbeiter-Verbandsorgans unmissverständlich: Basisfunktionäre dürfen nicht über (politische) Streiks entscheiden, das muss den zentralen Gremien vorbehalten sein. Nach Kriegsende war die offene Konfrontation über wilde Antikriegsstreiks vom Standpunkt der Gewerkschaftsleitungen überflüssig. Nun begann im überwiegenden Teil der Gewerkschaftspresse das Beschweigen der Massenstreiks vom Januar Das Organ der Generalkom- 3 Abgedruckt als Dokument Nr. 7 im Anhang des Tagungsbandes Streiken gegen den Krieg... (s. Anm. *), S

4 4 mission der Gewerkschaften bezeichnete Anfang 1919 in einer Rückschau das Jahr 1918 als eines der bedeutungsvollsten in der Geschichte des deutschen Volkes (CorrGK 1919, 1). Zu dieser Bedeutung hatte allerdings die dramatische Zuspitzung des Kampfes um Krieg und Frieden Anfang 1918 offenkundig nichts beigetragen, der Rückblick erwähnte den politischen Massenstreik mit keinem Wort. Überhaupt kamen in dem Text Arbeiter und Gewerkschaften als geschichtswirksam Handelnde nicht vor. Das Jahr- und Handbuch des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes, das im Frühjahr 1919 in der Verantwortung noch des alten, ein halbes Jahr später abgewählten Vorstands erschien, vermittelte einen ähnlich unwirklichen Eindruck vom Jahr des Kriegsendes und der Revolution. Im allgemeinpolitischen Teil seines Berichts verkürzte der DMV-Vorstand das Jahr kurzerhand auf die zwei Monate November und Dezember (DMV 1918, 1-7). Die Politik der sozialdemokratischen Gewerkschaften im Krieg bestimmte ihre Geschichtspolitik nach dem Krieg: Ein Streik gegen den Krieg und die offizielle gewerkschaftliche Burgfriedenspolitik konnte nicht positiv erinnert werden. Es galt zu vergessen. Der große Januarstreik brachte nichts als Schaden für die SPD Die sozialdemokratisch ausgerichtete Geschichtsschreibung musste sich noch anderen Fragen stellen. Ein Standardwerk zur Parteigeschichte, inzwischen in acht Auflagen im Parteiverlag erschienen, ist die Kleine Geschichte der SPD 1848 bis 2002 von Heinrich Potthoff und Susanne Miller. Der erste Hauptteil (von den Anfängen bis 1945) stammt von Heinrich Potthoff, in den 1950er Jahren wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wirtschaftswissenschaftlichen Institut des DGB, Vorläufer des heutigen WSI. Er fragt nach der Erosion sozialdemokratischer Hegemonie in der Arbeiterschaft, nach der unsicher gewordenen Integration der Ar-

5 5 beiter durch die mehrheitssozialdemokratische Politik im Krieg. In den Streiks vom Frühjahr und Sommer 1917 sowie vom Januar 1918 zeigte sich, wie sehr die Mehrheitssozialdemokraten an Einfluss unter den Arbeitern verloren hatten. (Potthoff/Miller 2002, 79) Die Bedeutung des großen Januarstreiks (82) bestimmt Potthoff vom Standpunkt der SPD in der Perspektive ihrer Regierungsfähigkeit. Der Verlauf des Streiks interessiert nicht weiter, die Streikbewegung selbst bleibt im toten Winkel der Parteigeschichte. Aufschlussreich auch, dass Potthoff Richard Müller nicht als zentrale Figur in den Streiks während des Krieges behandelt, sondern ihn erst im Kontext des Reichsrätekongresses im Dezember 1918 als eine treibende Kraft des linken Flügels der USPD vorstellt. Susanne Miller, lange Zeit führende Parteihistorikerin der SPD, steuerte zum vierbändigen Lern- und Arbeitsbuch deutsche Arbeiterbewegung den 30 Seiten umfassenden Baustein Der Erste Weltkrieg und die Spaltung der Arbeiterbewegung bei (LERN 1988, Bd. 2, ). Im Kontext der Fraktions- und Parteispaltung fragt Miller nach den Ansätzen von Zusammenarbeit der verschiedenen sozialdemokratischen Richtungen. Während des Krieges hätten SPD und USPD nur ein Mal kooperiert nach dem Ausbruch des Massenstreiks im Januar, als Vertreter beider Arbeiterparteien zusätzlich in den Aktionsausschuss aufgenommen wurden. Sie nennt die beruflich hochqualifizierten Revolutionären Obleute, die zumeist der USPD angehörten (311), als Initiatoren und Organisatoren der Berliner Streiks. Zwar resümiert Miller die Streiks bloß als Niederlage der Arbeiter, ohne ihrer mittelbaren Wirkung bis in die Revolution vom November nachzugehen, aber die Unterschiede ihrer Sicht wie auch der Arbeit von Friedhelm Boll über Friedensstrategien der SPD (Boll 1980) zu Potthoffs Darstellung in der von Miller mitverfassten Kleine Geschichte der SPD sind unübersehbar.

6 6 Schließlich sei noch ein Blick in eine populär geschriebene Ebert-Biografie des früheren Leiters der Abteilung Studienförderung der FES geworfen, die in mehreren Auflagen im SPD-Parteiverlag erschien. Peter- Christian Witt beginnt seine Erörterung der Januarstreiks von 1918 mit der Feststellung, dass schon die politisch motivierten Streiks des Jahres 1917 für die Mehrheitssozialdemokratie erhebliche Gefahren in sich bargen (Witt 1992, 85). Aktionen wie der Januarstreik bedrohten ihre Politik doppelt, weil sie nach der USPD-Gründung Ostern 1917 den Rückhalt der SPD in der sozialdemokratischen Arbeiterschaft in Frage stellten und bei den bürgerlichen Parteien den Eindruck erzeugen konnten, die SPD sei als Verhandlungspartner genau so wenig ernst zu nehmen wie als Gegner. Bei Witt steht eindeutig der Gesichtspunkt der Repräsentanz von Arbeiterinteressen in der Politik der SPD im Vordergrund. Die soziale Bewegung von Arbeiterinnen und Arbeitern in den Betrieben gefährdete diese Vertretungs- bzw. Stellvertretungsbeziehung. Deshalb trat Ebert zusammen mit seinen Parteifreunden Otto Braun und Philipp Scheidemann in die Streikleitung ein, sobald die Stimmung im Kreis der Obleute es erlaubte. Witt sieht Eberts Absicht nicht allein darin, Ruhe und Ordnung herzustellen sowie die Fortführung des Kriegs zu ermöglichen. Auf dem Spiel stand auch das Ansehen der SPD bei vielen Streikenden, die in der SPD noch ihre Partei sahen. Die tatsächlichen Subjekte des Antikriegsstreiks bleiben auch bei Witt ungenannt, da sie für die Politik von Krieg und Frieden nicht zuständig sind. Ebert interessierte die Konkurrenz der USPD, die Gefahr des Machtzuwachses zugunsten der Unabhängigen. Mit Ebert denkt Witt: Der Streik musste schnell beendet werden, weil das ( ) Ziel des Streiks, die Herbeiführung des Friedens, sich durch keinen Streik erreichen ließ, ja weil er [Ebert] der Überzeugung war, dass ein

7 7 Streik in Deutschland eher anstachelnd auf die Gegner wirken und die deutsche Position bei einem Friedensschluss schwächen musste. (Witt 1992, 87) Insofern waren Eberts Ablehnung der Revolution und die formelle Beteiligung der SPD an der letzten kaiserlichen Regierung im Oktober 1918 durchaus folgerichtig. Wir waren die Avantgarde! (oder: gerade an uns hat es gefehlt) In der Geschichtsauffassung der parteikommunistischen Tradition in der Arbeiterbewegung haben die Antikriegsstreiks in Österreich-Ungarn und in Deutschland Anfang 1918 einen größeren Stellenwert als in der sozialdemokratischen Parteigeschichte. Die Hauptaussagen stehen in zwei miteinander verknüpften Kontexten, erstens: die russische Oktoberrevolution und die Januarstreiks, zweitens: die Spartakusgruppe und die Januarstreiks. In der Illustrierte Geschichte der deutschen Revolution, 1929 im Internationalen Arbeiterverlag erschienen und im Zuge der APO 1970 nachgedruckt, findet sich ein vier Seiten langer Abschnitt mit der Überschrift Brest-Litowsk und der Januarstreik. Die Propaganda der Bolschewiki bei den Brester Verhandlungen mit der deutschen Delegation hatte starken Erfolg. In Österreich und in Deutschland kam es zu gewaltigen Streikbewegungen. (Revolution 1929, 161) Hier wird eine zentrale These der KP-Historiografie formuliert, die auch in den folgenden Jahrzehnten präsent bleibt: Ein entscheidender Impuls für die Antikriegsstreiks ging von der sozialistischen Oktoberrevolution aus. Hier soll nicht die Antithese behauptet werden, aber Russland wirkte anders. Der russische Faktor bestand weniger in der Ausstrahlung des Beginns einer proletarischen Revolution. Weit stärker wirkten im Dezember 1917 und im Januar 1918 gerade bei Arbeitern die wachsende Ungeduld, mit der man zunächst das greifbar erscheinende Kriegsende im Osten erwartete, und die Enttäuschung und Wut über die erkennbar auf Siegfrie-

8 8 den setzende (und nicht der Friedensresolution des Reichstags folgende) Position der deutschen politischen und militärischen Führung. Anders als in späteren Jahrzehnten findet sich in den KP-Publikationen der 1920er Jahre eine relativ zurückhaltende und realistische Bewertung, welchen Einfluss die Spartakusgruppe auf die Streikbewegung besaß. Die Illustrierte Geschichte beschreibt Spartakus vor und unmittelbar nach dem KPD-Gründungsparteitag am Jahresende 1918 als eine schwache, zerstrittene Organisation (442f.). So wird auch nachvollziehbar, dass von den Aktivitäten der Spartakusgruppe im Januar 1918 überhaupt keine Rede ist (161). Das änderte sich grundlegend im Geschichtsbild von KPD/SED/DKP nach Nun wurde Spartakus zu einem Subjekt der Januarstreiks von 1918 erhoben, eines politischen Massenstreiks, den die achtbändige Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung mit Recht als die größte Friedensaktion der deutschen Arbeiterklasse während des ersten Weltkriegs (AB 1966, Bd. 3, 33) charakterisiert. Die letzten Streikvorbereitungen und der Ausbruch der Januarstreiks in Berlin werden in dem parteioffiziellen Werk so erzählt: Die Spartakusgruppe schlug dem Aktionsausschuss der revolutionären Obleute vor, dem Beispiel der österreichischen ( ) Arbeiter zu folgen. Sie riefen für den 28. Januar 1918 unter den Losungen `Nieder mit dem Krieg! Nieder mit der Regierung! zum politischen Massenstreik auf. (28) Ein gemeinsamer Aufruf von Spartakusgruppe und Obleuten also? Die Fußnotenziffer im Text genau hinter dem obigen Zitat verweist auf den Dokumententeil und verknüpft den Vorgang der Ausrufung und inhaltlich die Losungen des Streiks in Berlin mit einer einzigen Quelle, dem am 25. Januar anonym verbreiteten Flugblatt der Spartakusgruppe. Dieser Flugblattaufruf stammte einzig von der Spartakusgruppe, die Obleute waren an ihm nicht beteiligt. Sie als Mitinitiatoren der Streikbewegung zu bezeichnen, erscheint daher geradezu als Großzügigkeit

9 9 der Darstellung. Den Lesern, die mehr nicht zu wissen bekommen, muss die Spartakusgruppe zum Hauptakteur der größte(n) Friedensaktion der deutschen Arbeiterklasse geraten, während die betrieblichen Metallerfunktionäre in die zweite Reihe des Geschehens gehören, denen bei nüchterner Betrachtung der abgedruckten Quelle (des Spartakus- Flugblatts) nicht einmal die Rolle eines Co-Subjekts zukommt. Da die Meinungsbildung und das Vorgehen der Berliner Obleute nicht erörtert und nicht nachvollziehbar gemacht werden, ist umgekehrt die Verbindung zu dem tatsächlich wichtigsten Subjekt der Streikaktion den Obleuten für die Leser nicht herstellbar. Ein Kunstgriff der historischen Darstellung nimmt die Tatsache des Spartakus-Flugblatts und schreibt ihm eine Wirkung zu, die es nicht hatte. Denn praktisch ausschlaggebend für den Streikbeginn war der Aufruf der Obleute der Berliner Metallindustrie; er erfolgte mündlich, im Anschluss an eine ihrer Versammlungen und nicht per Druckschrift oder Handzettel. Vorbereitung und Auslösung des Streiks waren eindeutig nicht das Werk der Spartakusgruppe. Sie verlangte und unterstützte die Antikriegsstreiks sehr entschieden mit publizistischen Mitteln und nach Kräften, aber ihre Kräfte waren schwach und in den Betrieben und Streikorganen kaum verankert, wie das zu Ulbrichts Zeiten entstandene Geschichtswerk an anderer Stelle ausdrücklich einräumt (AB 1966, Bd. 3, 33). Diese Konstruktion von Arbeitergeschichte wird im Kern bis ans Ende der DDR beibehalten. Auch Ingo Materna, dem wir die wichtige dreibändige Edition von Akten und Dokumenten zu den Groß-Berliner Arbeiterund Soldatenräten in der Revolution 1918/19 mitverdanken, überbetont die Bedeutung von Spartakus. Die Gruppe habe die Massen für den Streik mobilisiert und die Bewegung vorangetrieben (Berliner AB 1987, Bd. 2, 14), nur sei sie noch keine selbstständige einheitliche Arbeiterpartei gewesen. Immerhin wurde seit den späten 1970er Jahren die

10 10 USPD als ein den Januarstreik fördernder Akteur wenigstens erwähnt, etwa mit dem Verweis auf das Flugblatt der USPD-Reichstagsfraktion vom 10. Januar (Novemberrevolution 1978, 26 u. 30f.). Dennoch blieb die Darstellung auf den Spartakusbund fokussiert: Die Spartakusgruppe schlug vor, den politischen Massenstreik zu beginnen. (Berliner AB 1987, Bd. 2, 11) Und: Die Spartakusgruppe hatte entscheidenden (Hervorhebung d. Verf.) Anteil an der Auslösung des Kampfes (Novemberrevolution 1978, 31) Wenn die SED behauptete, der Januarstreik widerspiegelte den mobilisierenden Einfluss der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution (33), überzeichnete sie das russische Vorbild erheblich. Richard Müller erhielt in der kommunistischen Parteigeschichtsschreibung erhielt den Status eines halben Verräters. Müller habe als Leiter der Obleute und Vorsitzender der Streikleitung in Berlin darauf gedrängt, dass die Streikleitung durch Parteivertreter auch der SPD erweitert wurde. Damit gewannen ( ) erklärte Gegner des Streiks maßgeblichen, verhängnisvollen Einfluss auf den Aktionsausschuss, der somit keine wirkliche Streikleitung werden konnte. (Berliner AB 1987, Bd. 2, 11) Heute wissen wir ziemlich genau, wie begrenzt der Einfluss der drei SPD-Vertreter war und wer in der Streikleitung die Entscheidungen vorbereitete und traf. Die These vom Verrat der SPD im Januarstreik kann hier nicht näher behandelt werden. Sieht man davon ab, dass sie generell für das Begreifen von Arbeitergeschichte nichts leistet und im konkreten Fall den inneren Zusammenhang zwischen der Interessenlage in der Arbeiterschaft und der sozialdemokratischen Politik in Krieg und Revolution nicht aufklären kann, ist sie vor allem funktional für die Austragung des Gegensatzes von Kommunistischer Partei und Sozialdemokratie in der Arbeiterbewegung und damit von parteipolitischen Sonderinteressen bestimmt. Sicher: Die sozialdemokratische Mehrheit im Krieg steht bei

11 11 genauer Analyse recht blamiert da. Dennoch sollten wir uns nicht vordergründig mit moralischen Urteilen zufrieden geben. Die SPD verriet weder Arbeiterinteressen, wie die kommunistische Tradition es sah, noch das Interesse der Nation, wie die Rechte in ihren Angriffen im Vorfeld und während des Landesverratsverfahrens gegen Friedrich Ebert 1924 glauben machen wollte. Arthur Rosenberg, Arno Klönne, Wolfgang Abendroth, Peter von Oertzen Die sozialdemokratische und die kommunistische Interpretation des Antikriegsstreiks im Januar 1918 ähneln sich, wo es um die Rolle der Streikenden selbst geht: Die Arbeiter, so die einen, hätten im Januar 1918 besser auf uns Sozialdemokraten gehört. Nein, verlautet die andere, sie wären besser uns revolutionären Spartakisten gefolgt. Parteigeschichte dominiert und verdrängt die Geschichte der Bewegung, der Arbeitenden selbst. Eine frühe parteiunabhängige Darstellung des Massenstreiks im Januar 1918 findet sich bei Arthur Rosenberg, dessen Buch Entstehung der Weimarer Republik 1928 in erster Auflage erschien. Auf zehn Seiten behandelt er den politischen Massenstreik im Januar und Februar Er gibt Teile des Aufrufs der USPD-Reichstagsfraktion vom 10. Januar wieder, der als Flugblatt verbreitet wurde: Es ist keine Zeit zu verlieren. Nach all den Schrecken und Leiden droht neues schwerstes Unheil unserem Volke, der gesamten Mehrheit. Nur ein Frieden ohne Annexionen und Kontributionen, auf der Grundlage des Selbstbestimmungsrechts der Völker, kann uns davor retten. Die Stunde ist gekommen, eure Stimme für einen solchen Frieden zu erheben! Ihr habt jetzt das Wort! (Rosenberg 1961, 184; im vorletzten Satz zit. nach Boll 1980, 242)

12 12 Die Partei der Unabhängigen wendete sich an das Volk die Lage sei dringlich, die Stunde seines Handelns gekommen, ohne zum Streik ausdrücklich aufzurufen. Ob und in welcher Form jetzt die Arbeitermassen ihre Stimme erhoben, lag im Ermessen der Arbeiter selbst, so Rosenberg. Organe des am 27. Januar beschlossenen Massenstreiks waren nicht politische Parteien der Arbeiter, weder die USPD noch der einflusslose Spartakusbund (181, 184); es waren die Delegierten aus den Betrieben. Die Bedeutung der Obleute lag darin, dass sie immer die Stimmungen und Wünsche der Massen in den Betrieben getreu wiedergaben. Der Arbeiterrat steht im Januarstreik an Stelle der Gewerkschaft ( ). (185) Räterussland war nicht das Modell, das die Obleute zu übertragen suchten. In Deutschland waren 1918 die Räte die Organisationsform der Massenbewegung, aber nicht mehr. Mit der Sowjetverfassung hat der Arbeiterrat des Januarstreiks nichts zu tun. (186) Wie sieht Rosenberg die Ergebnisse des Januarstreiks? Aufs erste hatte die Oberste Heeresleitung mit der Niederwerfung des Streiks gesiegt; unter den Besiegten waren die Arbeiter, die USPD, aber auch die SPD und die übrigen Parteien der Reichstagsmehrheit. Ferner: Der Januarstreik zeigte, dass der deutsche Staatsorganismus todkrank war. (187) Er hatte der Militärdiktatur öffentlich bescheinigt, dass sie nach dreieinhalb Kriegsjahren die Arbeitnehmerschaft gegen sich hatte. Schließlich bot der Januarstreik für die Arbeiter, die weiter Frieden und Demokratie verlangten, eine bedeutsame Lehre. Sie glaubten nach ihren Erfahrungen im Januar nicht mehr daran, dass die Reichstagsparteien ihnen aus dem Krieg und aus der Militärdiktatur heraushelfen würden. Sondern sie verließen sich nur auf ihre eigene Kraft und auf eine bessere Gelegenheit, als der Januar 1918 sie geboten hatte. (189) Rosenberg resümiert in Metaphern des Theaters: Der Massenstreik vom Januar 1918 war die

13 13 Generalprobe (181) für die Novemberrevolution, mit anderen Worten der zweite Akt dieser direkten Massenaktion (189), auf den als dritter Akt die Revolution vom November folgte. In seinen Buch Die deutsche Arbeiterbewegung orientiert Arno Klönne sich vor allem an Arthur Rosenberg und an Richard Müller. Wie Rosenberg betont er, die Massenbewegung der Arbeiter gegen den Krieg verlief ohne die traditionellen Organisationen der Arbeiter (Klönne 1983, 146). Noch im Streikende gaben die Arbeiter das Heft nicht aus der Hand, riefen die sozialdemokratischen Gewerkschaftsleitungen nicht um Hilfe. Zustimmend zitiert Klönne Richard Müller: Um keinen Preis durfte der Generalkommission die Möglichkeit geboten werden, als Retter in der Not zu erscheinen. Es hatte einen langen, harten und zähen Kampf gekostet, um der Generalkommission das Vertrauen der Masse zu entziehen. (148; zit. nach Richard Müller 1924, 110) 4 Im Streikabbruch sieht Klönne nicht bloß die Niederlage, sondern den Ausgangspunkt neuer Kämpfe. Die Arbeiter fühlten sich nicht geschlagen, sondern als Kämpfer, die den Rückzug antreten, um mit stärkerer Kraft vorzustoßen. (Klönne 1983, 146) Was sich im Januar 1918 erst angedeutet hatte, blieb in der Folge als Drohung wirksam, nämlich die Umwälzung der politischen Strukturen Deutschlands durch eine selbstständige demokratische Bewegung, getragen in der Hauptsache von aktiven Teilen der Industriearbeiterschaft. (148) Klönne bilanziert die Bedeutung des Streiks über den Tag hinaus. Im Januar 1918 lag praktisch der Beginn der Revolution in Deutschland; durch die Erfahrungen des Streiks wurde den Arbeitern klar, dass nur der Umsturz des politischen Systems zur Durchsetzung ihrer Forderungen übrig blieb. (146) 4 Zit. nach dem 17. Kapitel aus Richard Müllers 1924 erschienenen Band 1 seiner Geschichte der deutschen Revolution, abgedruckt als Dokument Nr. 1 im Anhang des Tagungsbandes Streiken gegen den Krieg... (s. Anm. *), hier: S.93f.

14 14 Auch Wolfgang Abendroth rückt die Betriebsobleute der Berliner Metallarbeiter als Handelnde in den Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit. Sie waren die Organisatoren des Kampfes (Abendroth 1997, 158) und bewahrten ihre Unabhängigkeit nicht nur gegenüber SPD und Gewerkschaftsleitungen, sondern auch in ihrem Verhältnis zur USPD. Die Spartakusgruppe erwähnt er, wo es um den Januarstreik geht, mit keiner Silbe sie war kein Träger der Bewegung, kein nennenswertes Subjekt. Deutlicher als die meisten Historiker, die nicht in erster Linie Gewerkschaftsgeschichte schreiben, unterstreicht Abendroth die gewerkschaftliche Verankerung der Streikbewegungen von April 1917 und Januar 1918, nämlich im DMV. Falsch ist seine Behauptung, die Gewerkschaftsführung sei in Berlin der Streikleitung beigetreten (161). Eine problematische Nachwirkung sieht Abendroth darin, dass der Januarstreik antigewerkschaftliche, linksradikale Haltungen verstärkte: Da sich die geschlagenen Arbeiter betrogen fühlen ( ) auch durch die Gewerkschaftsführung, breiten sich nun antigewerkschaftliche Stimmungen zum Teil irrationalster Art auch unter diesen revolutionären Kadern aus, die nur noch auf das Prinzip der Räte setzen. (ebd.) Abendroths Kritik zielt sowohl auf Teile der USPD-Linken als auch des Spartakusbundes. Die Organisationsform und die Form politischer Praxis des Berliner Obleute-Kreises hat vielleicht am genauesten Peter von Oertzen untersucht, von dem eine der wichtigsten Arbeiten über die betrieblichen Arbeiterräte 1918/19 stammt (von Oertzen 1976). Die Gruppe der Obleute entwickelte sich aus Funktionären des Berliner Metallarbeiter-Verbandes, die mit der Burgfriedenspolitik ihrer Gewerkschaft nicht einverstanden waren (72). Den Kern bildeten 50 bis 60 Betriebsdelegierte, die ihrerseits einen Kreis von Vertrauensleuten um sich sammelten (74). Die Obleute waren eine reine Arbeiterorganisation ; sie waren im Grunde

15 15 nichts anderes als die Organisation der Arbeitermassen selbst. Wenn sie in Aktion treten wollten, dann stand ihnen als Mittel nur Massenstreik und Demonstration zur Verfügung, also spezifische außerparlamentarische Kampfformen. (73) Weder USPD noch Spartakusgruppe besaßen im Allgemeinen einen unmittelbaren Einfluss auf die Betriebsbelegschaften. Die elfköpfige Streikleitung in Berlin bestand nur aus revolutionären Obleuten. Dass noch je drei Vertreter der SPD und der USPD zur Streikleitung hinzugezogen wurden, war unerheblich; die Führung der Streiks lag eindeutig bei den Obleuten. (75) Die Obleute waren bei ihrer Belegschaft weithin anerkannt als betriebliche Arbeitervertreter, nicht als (USP-) Parteipolitiker. Von Oertzen stellt die unmittelbare Verknüpfung von Führung und Masse im Januarstreik 1918 heraus: Die Obleute geben in einer Facharbeiterversammlung das Signal, die Facharbeiter veranlassen in den Betrieben die Niederlegung der Arbeit, die Belegschaften wählen ihre Vertreter, die in einer Versammlung die ursprünglichen Initiatoren zu Leitern des Streiks bestimmen. In dieser Form von Arbeiterpolitik liegt nach Peter von Oertzen die nachwirkende, weitreichende Bedeutung des Januarstreiks. In der Streikaktion werden wesentliche Grundzüge des Rätesystems sichtbar. Nach dem Schema der Berliner Streikleitung von Januar/Februar 1918 sind, mit geringfügigen Abweichungen, in der Revolution [im November 1918/ d. Verf.] zahlreiche Arbeiterräte gebildet worden. (75f.) Die Praxis der Obleute während des Kriegs zeigte keimförmig die Bedingungen und Möglichkeiten und Grenzen der Rätebewegung, ihre Grenzen. Der Gegensatz zur traditionellen SPD-Politik konnte schärfer kaum sein. Die sozialdemokratischen Parteivertreter betrachteten den Streik nicht als eine Aktion der Arbeiterschaft als solcher. Die Arbeiter als solche waren für sie keine handlungsfähigen Subjekte. Handlungsfähig, und das heißt damit auch hand-

16 16 lungsberechtigt, waren in ihren Augen einzig und allein Partei- und Gewerkschaftsorganisationen; ihnen oblag auch die Führung der unorganisierten Masse. (76) Die Rätebewegung, erkennt von Oertzen richtig, musste in Konflikt geraten mit der Vereinstradition der deutschen Arbeiterbewegung, und in diesem Gegensatz liegt ein wesentlicher Grund ihres Scheiterns (78). Nochmals: die Gewerkschaften unterschiedliche Sichtweisen Was aber ist der gewerkschaftlichen Geschichtsbetrachtung nach 1949 in der alten BRD und bis heute über den Januarstreik von 1918 zu entnehmen? Einschlägig sind das von Klaus Schönhoven verfasste Hauptkapitel in dem 1987 im gewerkschaftseigenen Bund-Verlag erschienenen Band Geschichte der deutschen Gewerkschaften von den Anfängen bis 1945, Heinrich Potthoffs Freie Gewerkschaften sowie zuletzt die Monographie Kleine Geschichte der Gewerkschaften in Deutschland von Michael Schneider (Forschungsinstitut der FES), 2000 in zweiter Auflage erschienen. Außerdem sind heranzuziehen Fritz Opels Arbeit über den DMV in Ersten Weltkrieg und der vom Vorstand der IG Metall zuletzt 1991 herausgegebene Erinnerungsband 100 Jahre Industriegewerkschaft 1891 bis Meine Frage lautet: Welche Bedeutung wird der damaligen Antikriegsbewegung der Arbeiterinnen und Arbeitern zugemessen, wie werden die Lage und das Handeln der Gewerkschaften gesehen und gewertet? Schönhoven betont sozialen Protest und betriebliche Organisation als wichtige Momente der Streikbewegung. Eine wachsende Protesthaltung in der heterogenen Arbeiterschaft besonders bei Frauen und Jugendlichen, aber auch bei qualifizierten Facharbeitern führte zu Streiks, die ihren Höhepunkt im Januar 1918 erreichten (Schönhoven 1987, 273f.). Gerade bei den Massenstreiks der Berliner Rüstungsarbeiter stellten

17 17 sich Arbeiterausschüsse an die Spitze der Bewegung, die über langjährige Erfahrungen in der praktischen Gewerkschaftsarbeit verfügten ( ). (276) Kennzeichnend waren die basisnahe, betriebsbezogene Konfliktaustragung, selbstständige Arbeitskampfführung und direktdemokratische Legitimation durch aktive Meinungsbildung auf der Ebene der Belegschaften. Ohne Beschönigung bemerkt Schönhoven zur Lage der Gewerkschaftsapparate, sie hätten 1917/18 erheblich an Autorität verloren und kein Rezept mehr anzubieten gehabt. Bis zum Sturz der Monarchie blieben die Gewerkschaften Gefangene ihrer eigenen Strategie (277), die darin bestand, für ihre patriotische Pflichterfüllung politisch-rechtliche und soziale Gegenleistungen einzufordern. Eine Sackgasse, aus der es kein Entrinnen gab? Wer und was trieb denn in den Gewerkschaften dazu, Patriotismus nicht anders als im Burgfrieden mit der kaiserlichen Regierung und den Unternehmern zu praktizieren? Die Gewerkschaftspolitik im Ersten Weltkrieg hinterfragt Schönhoven nicht auf die ihr zu Grunde liegenden Interessen und Kräfteverhältnisse; sie erscheint letztlich alternativlos, schicksalhaft. Heinrich Potthoff berührt die Januarstreiks in seiner Gewerkschaftsgeschichte der Weimarer Republik im Abschnitt Räte und Betrieb. Basisvertretungen wie die DMV-Obleute oder Arbeiterräte, wie sie erstmals im April 1917 gebildet worden waren, besetzten durch selbstständige Aktionen ein bisher von den Zentralverbänden nur unzureichend erschlossenes Feld. (Potthoff 1987, 160) Hinzu kam 1916 ein Hilfsdienstgesetz, das in den Betrieben die Bildung nicht-gewerkschaftlicher Interessenvertretungsorgane (Arbeiterausschüsse) vorschrieb. Den Gewerkschaften habe sich, so Potthoff, seit Kriegsbeginn zunehmend das Problem gestellt, wen sie in den Betrieben, in der Arbeitnehmerschaft eigentlich noch repräsentierten. In der Tat: 1914 zählte die sozialistische Gewerkschaftsrichtung in Deutschland 2,5 Millionen Mit-

18 18 glieder dreieinhalb Jahre später stellten sich große Teile der Arbeiterklasse, und darunter viele Mitglieder und Funktionäre des DMV, die Frage, ob Arbeiterpolitik überhaupt noch Gewerkschaften brauche. Ob die dramatische Situation der Gewerkschaften womöglich mit den Defiziten ihrer zentralistischen Verbandsorganisation und mit ihrer politischen Gesamtstrategie im Krieg zusammenhing, ist für Potthoff kein Erkenntnisobjekt. Er beschreibt ohne zu kritisieren und die innergewerkschaftlichen Konflikte offen zu legen. Michael Schneiders Standardwerk wird etwas deutlicher. Er sieht in der unveränderten Strategie des Burgfriedens im Krieg den entscheidenden Grund für Krise und Demobilisierung der Gewerkschaften. Die Teilnehmer der Massenstreiks im Januar 1918, von der Burgfriedenspolitik der Gewerkschaften abgestoßen, schlossen sich den revolutionären Obleuten an (Schneider 2002, 139). Skeptisch beurteilt er die Rückwirkung der Streiks in den gewerkschaftlichen Organisationen. Der direkte praktische Erfolg war nicht allzu groß; auch zeichnete sich kein Einfluss auf die Grundlinie der gewerkschaftlichen Politik ab. Allenfalls indirekt wirkte sich der Massenprotest aus ( ). (ebd.) Immerhin habe der Januarstreik eine starke politische Mobilisierung innerhalb und außerhalb der Gewerkschaften erreicht. Über die behaupteten indirekten Wirkungen würde man gerne mehr erfahren. Schauen wir zum Abschluss nach, wie der DMV bzw. die IG Metall Erfahrungen aus diesem Massenstreik zusammenfassten. In seiner Schrift Der DMV während des ersten Weltkrieges und der Revolution fragt Fritz Opel, enger Mitarbeiter von Otto Brenner, dem 1. Vorsitzenden der IG Metall von 1956 bis 1972, genauer nach der Rolle der Gewerkschaften. Gegen deren Ziele und Absichten bereiteten die betrieblichen Obleute in der Metallindustrie den Streik vor. Er galt ihnen als ein Mittel der politischen Demonstration, nicht als ein Kampf um die Staatsmacht

19 19 (wie der Spartakusbund propagierte). Die organisierende Funktion der Obleute und die Bildung einer Streikleitung in Berlin mit Vertretern der beiden sozialdemokratischen Parteien zeigten, so Opel, dass die Gewerkschaftsleitung in Gefahr war, jegliche Autorität bei den Arbeitern zu verlieren, wenn sie sich gegen die Bewegung stellte. (Opel 1980, 71) Tatsächlich lehnten die Obleute im Verlauf des Streiks Angebote der Generalkommission zu vermitteln strikt ab. Am Ende der Streikwoche als klar war, dass die Streikziele (noch) nicht durchgesetzt werden konnten waren es die Obleute (nicht die Generalkommission oder Friedrich Ebert), die den Streik abbrachen. Sie wollten den offiziellen Gewerkschaftsrepräsentanten nicht die Rolle eines Retters in der Not zuerkennen, nachdem sie einen langjährigen Kampf geführt hatten, die Massen dem Einfluss der Gewerkschaftsführung zu entziehen und zu selbstständigem Handeln zu bringen. (ebd.) Darstellung und Wertung der Januarstreiks von 1918 in dem Band 100 Jahre Industriegewerkschaft 1891 bis 1991 folgen im Wesentlichen der Interpretation Fritz Opels. Auch in der Selbstdarstellung der IG Metall ist die Rede von der großen Streikbewegung des Jahres 1918, an deren Spitze wiederum [wie im April 1917/d.Verf.] die Vertrauensleute der Berliner Metallarbeiter standen. (100 Jahre IG 1991, 190) Beide Veröffentlichungen gehen den internen Auseinandersetzungen im DMV nach den Januarstreiks nach. In den scharfen Kontroversen, die durch Artikel in der Metallarbeiter-Zeitung zwischen März und Sommer 1918 noch zugespitzt wurden, sei offenbar geworden, dass nun eine Mehrheit der Mitglieder und Funktionäre die Politik des Vorstandes ablehnte (193). Auch wenn der Streik abgebrochen werden musste die in den Januartagen manifest gewordene Krise der Gewerkschaften setzte sich fort, und der DMV als größte Einzelgewerkschaft war längst auf dem Weg eines Strategiewechsels. Fritz Opel macht anders als Michael Schneider

20 20 deutlich, dass die Massenstreiks während des Kriegs jene Teile der Gewerkschaften stärkten, die ein anderes Konzept von Gewerkschaft unterstützten. Die politischen Antikriegsstreiks veränderten die Kräfteverhältnisse in verschiedenen Gewerkschaftsverbänden, was sich vor allem in der politischen Umorientierung des DMV 1918/19 niederschlug. Gewerkschaftsgeschichtsschreibung heute wird sich an Standards messen müssen, die Fritz Opel besonders da setzte, wo es ihm um das Begreifen des selbstständigen Handelns der Menschen in der Geschichte und um das kritische Hinterfragen von Gewerkschaftspolitik ging. Um heute ein realistisches, auf eingreifendes Handeln orientiertes Verständnis dieser Massenstreikbewegung zu gewinnen, werden die Beiträge von Klönne, Abendroth und von Oertzen unbedingt zu berücksichtigen sein. Was vom Januarstreik vor allem ausging, waren politische Lernprozesse bei den vielen, die dabei waren. Die Betriebsvertrauensleute der Metallindustrie, die Frauen und Jugendlichen in den Betrieben machten neue Erfahrungen in diesem politischen Demonstrationsstreik und gingen verändert in die Auseinandersetzungen im November Streik, erfolgreiche Mobilisierung, aber auch der notwendige Rückzug verhalfen vielen Beteiligten zu der für sie neuartigen Überzeugung, dass ohne Sturz der Regierung und des politischen Systems weder Frieden noch innenpolitische Reformen zu erreichen waren. Arno Klönne hatte eine praktische Beziehung im Sinn: Die Novemberrevolution 1918, sie begann im Januar. * * * Grundlage dieses Textes war ein Vortrag auf einer Tagung der IG Metall, die zum Thema Streiken gegen den Krieg die Bedeutung der Massenstreiks in der Metallindustrie vom Januar 1918 im Rahmen der Veranstaltungsreihe FORUM POLITISCHE BILDUNG am 25. und 26. Januar 2008 in der Bildungsstätte Berlin stattfand. In überarbeiteter Fassung ist dieser Beitrag zusammen mit vier weiteren und acht Dokumenten in dem Tagungsband gleichen Titels abgedruckt, der im VSA-Verlag erschien (ISBN ) und im Buchhandel zum Preis von 10,80 erhältlich ist.

21 21 Autorenangabe Heidenreich, Frank, geb. 1956; Gewerkschaftsmitglied seit 1976 (GEW, IG Metall). Studium der Politischen Wissenschaften und der Geschichte an der FU Berlin, Promotion zum Dr. phil. mit einer Untersuchung zur Arbeiterkulturbewegung (als Buch erschienen 1995 im Böhlau-Verlag unter dem Titel Arbeiterkulturbewegung und Sozialdemokratie in Sachsen vor 1933). Gewerkschaftssekretär und seit 1991 pädagogischer Mitarbeiter an der Bildungsstätte Berlin der IG Metall. Mitglied bei Attac. Literatur: 100 Jahre Industriegewerkschaft 1891 bis Vom Deutschen Metallarbeiter-Verband zur Industriegewerkschaft Metall, hrsg. vom Vorstand der IG Metall. Köln 1991 (zit. 100 Jahre IG). Abendroth, Wolfgang, Einführung in die Geschichte der Arbeiterbewegung. Von den Anfängen bis Aufl., Heilbronn Boll, Friedhelm, Frieden ohne Revolution? Friedensstrategien der deutschen Sozialdemokratie vom Erfurter Programm 1891 bis zur Revolution Bonn Correspondenzblatt der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands, 29. Jg., Berlin 1919 (zit. CorrGK) hier: Nr. 1 vom , S.1-4, Rückblick auf das Jahr Der Deutsche Metallarbeiter-Verband im Jahre 1918, Jahr- und Handbuch, hrsg. vom Vorstand des DMV. Stuttgart 1919 (zit. DMV 1918). Deutsche Metallarbeiter-Zeitung, hg. vom Vorstand des DMV, 36. Jg., Stuttgart 1918 (zit. DMZ) hier: Nr. 10 vom , Ihr sollt selbst entscheiden! Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung (in acht Bänden), hg. vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED, Bd. 3 (von 1917 bis 1923). Berlin (Ost) 1996 (zit. AB). Geschichte der revolutionären Berliner Arbeiterbewegung, Bd. 3 (von 1917 bis 1945), hrsg. von der Bezirksleitung der SED. Berlin (Ost) 1987 (zit. Berliner AB).

22 22 Grebing, Helga, Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Von der Revolution 1848 bis ins 21. Jahrhundert. Berlin Illustrierte Geschichte der Deutschen Revolution. Berlin 1929 (zit. Revolution). Illustrierte Geschichte der deutschen Novemberrevolution 1918/1919, hg. vom Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED. Berlin (Ost) 1978 (zit. Novemberrevolution). Klönne, Arno, Die deutsche Arbeiterbewegung. Geschichte Ziele Wirkungen. 3. Aufl., Köln Lern- und Arbeitsbuch deutsche Arbeiterbewegung. Darstellung Chroniken Dokumente (4 Bde). 2. Aufl., Bonn 1988 (zit. LERN). Miller, Susanne, Burgfrieden und Klassenkampf. Die deutsche Sozialdemokratie im Ersten Weltkrieg. Düsseldorf Oertzen, Peter von, Betriebsräte in der Novemberrevolution. Eine politikwissenschaftliche Untersuchung über Ideengehalt und Struktur der betrieblichen und wirtschaftlichen Arbeiterräte in der deutschen Revolution 1918/19 (= Internationale Bibliothek, Bd. 93). 2. Aufl., Bonn-Bad Godesberg Opel, Fritz, Der Deutsche Metallarbeiter-Verband während des ersten Weltkrieges und der Revolution (= Schriftenreihe der Otto Brenner Stiftung, Bd. 20). 4. Aufl., Köln Potthoff, Heinrich, Freie Gewerkschaften Der Allgemeine Deutsche Gewerkschaftsbund in der Weimarer Republik. Düsseldorf Potthoff, Heinrich, und Susanne Miller, Kleine Geschichte der SPD Aufl., Bonn Rosenberg, Arthur, Entstehung der Weimarer Republik. Frankfurt/Main Schneider, Michael, Kleine Geschichte der Gewerkschaften. Ihre Entwicklung in Deutschland von den Anfängen bis heute. 2., überarb. Aufl., Bonn Schönhoven, Klaus, Die Gewerkschaften als Massenbewegung im Wilhelminischen Kaiserreich 1890 bis In: Geschichte der deutschen Gewerkschaften von den Anfängen bis Köln 1987, S Witt, Peter Christian, Friedrich Ebert. Parteiführer Reichskanzler Volksbeauftragter Reichspräsident. 3., überarb. Aufl., Bonn 1992.

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