(lose Schüttung) Rohdichte [kg/m³]: ca (Schüttgewicht) Wärmeleitfähigkeit [W/(mK)]: 0,040-0,055 0,070

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1 Schaumglas Allgemeine Informationen: Schaumglas ist ein aus silikatischem Glas durch Zugabe von Treibmitteln (Kohlenstoffpulver) werksmäßig aufgeschäumter, geschlossenzelliger Dämmstoff und gehört unter den anorganischen Dämmstoffen zur Gruppe der mineralischen Schaumstoffe. Die Dämmwirkung wird durch ruhende Gase (i.w. CO 2 ) in den hermetisch abgeschlossenen Zellen erzeugt. Schaumglas-Dämmstoffe sind als Platten, Rohrschalen oder Granulat erhältlich und hatten 1996 einen Anteil von ca. 0,6% (ca m³ Jahresverbrauch) am Dämmstoffmarkt in Deutschland. Technische Regeln: DIN T1 Schaumglas als Dämmstoff für das Bauwesen; Dämmstoffe für die Wärmedämmung Wichtige Anwendungsbereiche im Bauwesen: Wärmedämmung von Flachdächern*, Wänden, Böden und Decken, Perimeterdämmung (auch im Grundwasser). Granulat: Trockenschüttung, Hohlraumdämmung in Dach, Wand, Boden, Decke. *aufgrund der Dampfdichtigkeit als Flachdachdämmung ohne Dampfsperre möglich. Klassifikationen: Bauregelliste A Teil ÜZ, Z Umweltzeichen RAL-UZ 49 (Blauer Engel) / Baustoffe überwiegend aus Altglas: Schaumglas-Dämmstoffe können mit dem RAL Umweltzeichen 49 gekennzeichnet werden, wenn sie u.a. folgende Anforderung erfüllen: Der Altglasanteil am Fertigprodukt muss mindestens 51 Gew.-% betragen (Produktionsabfälle aus dem eigenen Betrieb des Zeichennehmers gelten nicht als Altglas im Sinne der Vergabebedingungen). Vollständige Anforderungen + aktuelle Liste der Zeichenanwender: Technische Daten (Auswahl): Platten Granulat (lose Schüttung) Rohdichte [kg/m³]: ca (Schüttgewicht) Wärmeleitfähigkeit [W/(mK)]: 0,040-0,055 0,070 (Rechenwert) Dampfdiffusionswiderstand: dampfdicht, wasserdicht - Wasseraufnahme [%]: 0 k.a. (gering) Baustoffklasse: A1 A1 B2 (mit bitumenverklebten Kaschierungen) Druckfestigkeit [N/mm²]: 0,7-1,7 (hoch) 0,8-1,6 (hoch) Anwendungstypen nach DIN 18174: W, WD, WDH, WDS - Färbung: schwarzbraun durch überschüssigen Kohlenstoff Beständigkeit: resistent gegen Säuren (außer Fluorwasserstoffsäure), organische Lösemittel, Verrottung, Ungeziefer, ECOBIS 2000: Schaumglas Seite: 1/6

2 Beständigkeit: resistent gegen Säuren (außer Fluorwasserstoffsäure), organische Lösemittel, Verrottung, Ungeziefer, Pilzbefall. ECOBIS 2000: Schaumglas Seite: 2/6

3 Prozesskette Schaumglas: Kali-Natron-Glas (41 %) Quarzsand (22 %) Kalifeldspat (17 %) Kalk (17 %) Soda (3 %) Eisenoxid (< 1 %) Dosierung + Vermengung der Glasrohstoffe Altglas Reste / Abfälle Glasschmelze Abkühlung Mahlen in Kugelmühle Kohlenstoffpulver Aufschäumen Kühlen Schneiden Schaumglasplatten Rohstoffe: Hauptbestandteile: Rezyklat: Verwertung von Produktionsabfällen: Bindemittel: Schäumungsmittel: Zusätze: Kaschierungen: Kalk-Natron-Glas: Quarzsand Kalifeldspat Kalk Soda Eisenoxid auch Basisgläser 41 M-% 22 M-% 17 M-% 17 M-% 3 M-% ggf. ersetzt durch: Altglas (> 51 Gew.-% Umweltzeichen) Glasstaub (aus dem Zuschneiden der Platten) keine Kohlenstoffpulver Schwefelverbindungen z.t. Papier, Pappe, Kunststoff- oder Metallfolien ECOBIS 2000: Schaumglas Seite: 3/6

4 Rohstoffgewinnung / Verfügbarkeit: Schaumglas-Dämmstoffe werden überwiegend aus mineralischen Rohstoffe hergestellt, die in Deutschland noch flächendeckend und ausreichend vorhanden sind. Die Gewinnung der mineralischen Rohstoffe erfolgt hauptsächlich im Tagebau. Damit verbunden sind Umweltbelastungen durch Eingriffe in Natur und Landschaft. Zur Herstellung von Soda Basisgläser. Durch Wiederverwendung von Altglas werden Rohstoffe und Wärmeenergie im Schmelzprozess gespart. Herstellung: Die Rohstoffe werden bei Temperaturen um 1100 C zu Rohglas geschmolzen. Das erkaltete Glas wird zu Pulver zermahlen und nach Zugabe von Kohlenstoff bei C unter Bildung von Kohlendioxid aufgeschäumt (Energieträger: Erdgas + Strom). Dabei entsteht eine geschlossene und gasundurchlässige Zellstruktur, deren Poren i.w. Kohlendioxid CO 2 enthalten. Die Herstellung von Schaumglas erfolgt in Formen. Nach dem langsamen Abkühlen werden die Blöcke zugeschnitten. Zusammensetzung pro m³ Schaumglas (Rohdichte 120kg/m³): Glas ca. 4,8 Vol-% = 48 Liter Zellgase ca. 95,2 Vol-% = 952 Liter (99% Kohlendioxid CO 2, 0,7% Schwefelwasserstoff H 2 S, 0,3% Stickstoff N 2 ) Energieaufwand: Graue Energie Schaumglas 59 MJ/kg (= ca MJ/m³) (Platten, Rohdichte kg/m³) Der geringe Wirkungsgrad des elektrischen Stroms und der zweistufige Produktionsprozess führen zu einem vergleichsweise hohen Wert der Grauen Energie. Quelle: Büro für Umweltchemie (Hrsg.): Graue Energie von Baustoffen, 1998, Zürich Emissionen / Produktionsabfälle: Durch die Verbrennung von Erdgas werden Kohlendioxid CO 2 und Stickoxide NO X freigesetzt. Genaue Daten über die freigesetzten Mengen liegen nicht vor. Bei Erdgas handelt es sich jedoch um einen schadstoffarmen Energieträger. Durch die verstärkte Verwendung von Altglas können die Emissionen zusätzlich reduziert werden. Der beim Schneiden entstehende Glasstaub wird abgesaugt und dem Produktionsprozess wieder zugeführt oder bei der Porosierung von Ziegeln wiederverwertet. Produktionsabfälle von Schaumglas werden der Produktion i.d.r. nicht wieder zugeführt, sondern entweder als Beimischung für die Ziegelerzeugung oder zu Granulat vermahlen in der Glasindustrie verwertet. Verarbeitung: Beim Schneiden von Schaumglas werden Zellgase (CO 2, H 2 S) freigesetzt. Die Menge an freigesetztem CO 2 ist im Vergleich zur ausgeatmeten Menge vom Menschen im gleichen Zeitraum jedoch äußerst gering und nicht relevant. ECOBIS 2000: Schaumglas Seite: 4/6

5 Durch die Freisetzung von H2S kann ein leichter Geruch nach faulen Eiern auftreten: Geruchsschwelle: 0,025 ppm Augenreizungen: > ppm MAK-Wert: 10 ppm (wird beim Zuschneiden von Schaumglas-Platten nicht erreicht) Der bei der Bearbeitung entstehende Staub kann Augen, Atemwege und Haut reizen, entsprechende Schutzmaßnahmen (u.a. Filter, Handschuhe) sind vorzusehen. MAK-Wert: Allgemeiner Staubgrenzwert 6 mg/m³ (alveolengängige Fraktion, früher: Feinstaub) Die Verklebung von Schaumglas mit Heißbitumen bzw. mit Kaltklebern auf Bitumenemulsionsbasis kann zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Bitumen Nutzung: Durch die hermetisch eingeschlossenen Zellgase bleibt die Dämmleistung von Schaumglas-Dämmstoffen bei zweckentsprechender Verwendung auch langfristig erhalten. Emissionen / Radioaktivität / Brandfall: Umwelt- und gesundheitsrelevante Beeinträchtigungen sind nicht bekannt. Nachnutzung: Wiederverwendung: Ein zerstörungsfreier Ausbau von Schaumglas-Platten ist i.d.r. aufgrund der vollflächigen Verklebung und der geringen mechanischen Belastbarkeit (zerbröselt bei Punktbelastung) nicht möglich und eine Wiederverwendung damit ausgeschlossen. Stoffliche Verwertung: Für ausgebaute Schaumglas-Dämmstoffe besteht eine Verwertungsmöglichkeit als Schotter- oder Kiesersatz im Straßenunterbau. Beseitigung / Verhalten auf der Deponie: Schaumglas-Dämmstoffe können wie Bauschutt auf Inertstoffdeponien abgelagert werden (zu Anhaftungen von Kleberesten auch Bitumen). Eine Belastung des Grundwassers durch Schwefelwasserstoff ist nicht zu erwarten. Der beim Rückbau bzw. bei der Entsorgung (Zerkleinerung) von Schaumglas freiwerdende Anteil an Kohlendioxid hat keinen signifikanten Einfluss auf den Treibhauseffekt. Bei Zertrümmerung zu Glasschrott ist eine Reduzierung des Volumens auf 4,8% möglich. EAK-Abfallschlüssel: Glas (Bau- und Abbruchabfälle) anderes Isoliermaterial (Bau- und Abbruchabfälle) Literatur: E.Reyer (Hrsg.): Kompendium der Dämmstoffe, IRB Verlag, 1997, Stuttgart ECOBIS 2000: Schaumglas Seite: 5/6

6 Richter K., Fischer M.: Energie- und Stoffbilanzen bei der Herstellung von Wärmedämmstoffen, EMPA Abteilung Holz, 1995, Dübendorf (CH) Zapke W., Blomensaht F.: Grundlagenermittlung zur Erarbeitung von Informationen über Fragen des gesunden Bauens und Wohnens im Zusammenhang mit Ausbaustoffen (F 736), Institut für Bauforschung e.v., 1994, Hannover Österreichisches Institut für Baubiologie und -ökologie: Dämmstoffe auf dem ökologischen Prüfstand, IBO-Verlag, 1993, 2. Aufl., Wien Sauerbrunn I.: Dämmstoffe für den baulichen Wärmeschutz, GDI Gesamtverband Dämmstoffindustrie, Hamburg ECOBIS 2000: Schaumglas Seite: 6/6