Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs

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1 Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs Kanton Bern Volkswirtschaftsdirektion Amt für Landwirtschaft und Natur Naturschutzinspektorat Zürich, 6. November 2006

2 Herausgeber Kanton Aargau Departement Bau, Verkehr und Umwelt Abteilung Landschaft und Gewässer Sektion Natur und Landschaft Kanton Bern Amt für Landwirtschaft und Natur Naturschutzinspektorat Kanton Glarus Departement Bau und Umwelt Abteilung Umweltschutz und Energie Kanton Luzern Umwelt und Energie (uwe) Natur und Landschaft Kanton Wallis Departement für Verkehr, Bau und Umwelt Dienststelle für Wald und Landschaft Kanton Zürich (Federführung) AWEL, Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft Abteilung Abfallwirtschaft und Betriebe Sektion Biosicherheit Autoreninfo Andrea De Micheli, dipl. Forsting. ETH, Freischaffend in Zürich Ursula Bollens, Dr. sc. nat. ETH, asp Landschaftsarchitekten AG, Zürich Günther Gelpke, Biologe dipl. phil.ii SVU, Naturschutz, Planung und Beratung, Dübendorf Bernhard Streit, Dr. sc. nat. ETH, Leiter Anbausysteme/Ackerbau, ART, Reckenholz Daniel Fischer, Dr., Sektionsleiter Biosicherheit, AWEL, Zürich Titelbild Chämtnerbach in Wetzikon, Kanton Zürich Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

3 Fachliche Begleitung anlässlich zweier Tagungen in Zürich (12. Juli und 20. September 2006) Vertreter der beteiligten Kantone: Thomas Egloff, Kanton Aargau, Abteilung Landschaft und Gewässer Mathias Müller, Kanton Aargau, Pflanzenschutzdienst Peter Zopfi, Kanton Glarus, Abt. Umweltschutz und Energie Peter Kull, Kanton Luzern, Natur und Landschaft Adolf Imesch, Kanton Wallis, Dienststelle für Umweltschutz Erwin Jörg, Kanton Bern, Naturschutzinspektorat Sandro Sutter, Kanton Zug, Kantonsforstamt Daniel Fischer, Kanton Zürich, AWEL, Biosicherheit Vertreter des Bundes: Hans Hosbach, Anne-Gabrielle Wust-Saucy, Andrea Raps, BAFU, Abt. Boden, Stoffe, Biotechnologie, Sek. Biotechnologie und Stoffflüsse, Roland von Arx, BAFU, Abt. Boden, Stoffe, Biotechnologie, Sek. Boden Francis Cordillot, BAFU, Abt. Artenmanagement, Sektion Arten und Biotope Ulrich von Blücher, BAFU, Abt. Wasser, Sek. Gewässersysteme Heinz Singer, EAWAG, Abt. Umweltchemie, Bernhard Streit, ART, Leiter Anbausysteme/Ackerbau, Reckenholz Thomas Poiger ACW, Wädenswil Christian Bohren, ACW, Changins Weitere Teilnehmer: Hans Maurer, Advokaturbüro Maurer und Stäger Gabriel Popow, Agroconsulting und Ambrosiabeauftragter des Kantons Zürich Norbert Locher, Syngenta Andrea De Micheli, dipl. Forsting. ETH, Freischaffend in Zürich Ursula Bollens, Dr. sc. nat. ETH, asp Landschaftsarchitekten AG, Zürich Günther Gelpke, Biologe dipl. phil.ii SVU, Naturschutz, Planung und Beratung, Dübendorf Sowie weitere Vertreter des Kantons Zürich: Kathrin Fischer, AWEL, Ost-CH Fachst. Biosicherheit Christian Balsiger, AWEL, Gewässerschutz Susanne Haag, AWEL, Biosicherheit Christian Hosig, Thomas Schmidt, Werner Haas, AWEL, Wasserbau Herbert Bucher, AWEL, Rechtsdienst Hanspeter Urech, ALN, Wald Eugen Temperli, ALN, Fachstelle Naturschutz Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

4 Zusammenfassung Der Japanknöterich ist ein invasiver Neophyt, der sich in Schweiz immer mehr etabliert. Andere Länder, wie z.b. England haben bereits grosse Probleme mit dieser und seinen nahverwandten asiatischen Arten. Vor allem Bauwerke müssen mit grossem Kostenaufwand gegen die Zerstörung durch den Japanknöterich geschützt werden. In England sind grosse Landstriche und Talschaften mit dieser Art verseucht. In der Schweiz ist das Problem noch nicht derart fortgeschritten. Dennoch kann festgestellt werden, dass wo die Pflanze vorkommt, andere Pflanzen kaum Chancen zum Gedeihen haben. Der Japanknöterich ist enorm konkurrenzkräftig und ohne Herbizideinsatz nicht zu beseitigen. Dies vor allem wegen der resistenten und enorm reproduktionsfähigen Rhizome, die den grössten Teil der Pflanzenmasse ausmachen und weit tiefer als 2 m wurzeln. Der Japanknöterich befindet sich in der Schweiz in der Anfangsphase der exponentiellen Ausbreitung. Die Bekämpfung mit angemessener Kostenfolge könnte heute noch greifen, wenn die besten Bekämpfungsstrategien publik gemacht würden und sie auch rechtlich zulässig wären. Zulässig daher, weil der Japanknöterich vor allem an Orten wächst, wo Herbizide verboten sind. In einer breiten Literaturstudie ist untersucht worden, wie der Japanknöterich im Ausland bekämpft wird. Der Fokus richtete sich dabei auf die Herbizidbekämpfung mit Glyphosat und den Auswirkung dieses Wirkstoffes auf die Umwelt. Glyphosat findet bereits in der Landwirtschaft grosse Anwendung (CH 2000: 165 t) und wird dort als unbedenklich eingestuften. Es wirkt auch beim Japanknöterich effektiv und effizient bis zu den Rhizomen der Pflanze, wo das Hauptproblem geortet wird. Die Applikation des Herbizids erfolgt hauptsächlich über das Blatt (z.b. Rückenspritze) oder mittels Injektion direkt in die Stängel, je nach Standort und Stängeldicke. Dabei hat sich herausgestellt, dass der richtige Zeitpunkt der Herbizidanwendung weitaus wichtiger ist, als die ausgebrachte Herbizidmenge. Diese und andere beschriebene Erkenntnisse werden in den USA und in England in grossem Massstab zur Bekämpfung des Japanknöterichs umgesetzt. Eine Erhebung unter den Schweizer Praktikern hat ergeben, dass praktisch alle zuerst mit einer mechanischen Bekämpfung begonnen haben. Sie stellte sich aber rasch als erfolglos heraus, in gewissen Fällen sogar als kontraproduktiv. Dies führte dazu, dass alle befragten Praktiker ausnahmslos zur Bekämpfung mit Herbiziden übergingen oder auf eine weitere Bekämpfung verzichteten. Dabei kamen vor alle Produkte mit dem Wirkstoff Glyphosat zur Anwendung. Das praktische Wissen bezüglich bester Anwendung ist oft nicht vorhanden, so dass viele selber zu experimentieren begannen, unter anderem auch an Orten, wo ein Herbizideinsatz verboten ist. Der Nachkontrolle in den Folgejahren wurde generell zu wenig Beachtung geschenkt. Mit der Folge, dass sich behandelte Bestände regenerieren konnten und nach wenigen Jahren wieder in alter Pracht dastehen. Empfehlungen zur besten Bekämpfungsmethoden (best practice) sind nötig und sollen einem breiten Publikum, bekannt gemacht werden. Die in diesem Bericht postulierten Empfehlungen basieren auf der obgenannten Literaturstudie und Praxisanalyse. Daraus folgt, dass an unproblematischen Standorten die Blattapplikation mit glyphosathaltigem Herbizid kombiniert mit mechanischen Methoden (Schneiden und/oder Umgraben) als die wirksamste Methode gelten. Weil die Risiken auf Nichtzielorganismen grundsätzlich als gering eingestuft werden können und die Bekämpfung des Japanknöterichs höhere Priorität hat, sind auch Herbizidanwendungen an sensiblen Standorten, wo das Ausbreitungspotential am grössten ist, in Betracht zu ziehen. Vor allem in Gewässernähe kann mit zielgerichteten und umweltschonenden Techniken gearbeitet werden, die aus der Sicht der Autoren vertretbar sind. Natürlich sind noch weitere Verfeinerungen möglich, wie z.b. das Ausbringen von höheren Herbizidkonzentrationen mit feineren Düsen, wodurch die Herbizidmenge weiter reduziert werden kann. Eine grundsätzliche Erkenntnis dieses Berichtes ist, dass in der Bekämpfung des Japanknöterichs keine Grundlagenforschung mehr nötig ist. Das bestehende Wissen aus In- und Ausland genügt, um brauchbare Empfehlungen für Praktiker zu formulieren. Es fehlen jedoch noch genauerer Angaben zur Vorgehensweise (Technik), den Auflagen beim Vorgehen und den notwendigen Bewilligungsvoraussetzungen. Das BAFU wird eingeladen, die hier vorliegenden Empfehlungen wissenschaftlich zu überprüfen und wo nötig zu optimieren, also auch in sensiblen Gebieten, wo Herbizidanwendungen nicht zulässig sind. Dabei sollen die Grundlagen, wie mit dem Schutzzielkonflikt sinnvoll umgegangen werden kann, erarbeitet und in Form einer Vollzugshilfe dargestellt werden. Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

5 Inhaltsverzeichnis 1 Ausgangslage und Zielsetzung Problemstellung Grundsätzliches zur Pflanze Grundsätzliches zur Bekämpfung Zielsetzung Literaturstudie über die Bekämpfung von Japanknöterich (U. Bollens) Zusammenfassung Einleitung Literaturübersicht Glyphosat Beschriebene Bekämpfungsmethoden mit Glyphosat Hauptsächlich empfohlene Strategien Praxisanalyse über die Bekämpfung von Japanknöterich (G. Gelpke) Zusammenfassung Einleitung Bekämpfungs- und Kontrollmethoden Resultate der Befragung Diskussion Empfehlungen (A. De Micheli, U. Bollens, G. Gelpke, B. Streit, D. Fischer) Ausgangslage und Abgrenzung Ziel Übergeordnete Bekämpfungsstrategie Anwendung Empfehlungen / best practice Schlussfolgerungen Anhang A Literatur B Internet-Links C Grobabschätzung Glyphosatverbrauch für Totalelimination Japanknöterich in der Schweiz D Zusammenstellung der Resultate aus der Literaturstudie von Ursula Bollens E Zusammenstellung der Resultate aus der Praxisanalyse von Günther Gelpke Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

6 1 Ausgangslage und Zielsetzung 1 Ausgangslage und Zielsetzung 1.1 Problemstellung Der Japanknöterich (Reynoutria japonica) und verwandte asiatische Knötericharten sind aufgrund ihrer Lebensform und Vitalität äusserst schwierig zu bekämpfen. Durch die enorme Regenerationsfähigkeit selbst kleinster Pflanzenteile werden die Arten bei Unterhalts- und Bauarbeiten unbeabsichtigt ständig weiterverschleppt, wodurch die Knöterichbestände sich laufend weiter ausbreiten. Die Bekämpfung des Japanknöterichs erweist sich als aufwändig und führt in der Mehrzahl der Versuche nicht zum gewünschten Erfolg. Über Versuche und Forschungen im In- und Ausland sind zwar effiziente Bekämpfungsmethoden bekannt, nur werden sie nicht konsequent angewendet. Auch wird der Nachkontrolle, die über mehrere Jahre hinweg absolut nötig ist, zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Erschwerend kommt hinzu, dass die am ehesten Erfolg versprechende Herbizidbekämpfung an der Mehrzahl der Knöterichstandorte aufgrund der geltenden Rechtsgrundlage, in erster Linie der Chemikalien-Risiko-Reduktionsverordnung (ChemRRV), nicht angewendet werden darf. 1.2 Grundsätzliches zur Pflanze Allgemein Der Japanknöterich ist eine ursprünglich in Südostasien heimische Pflanze. Er macht sich in Europa und den USA seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts hauptsächlich entlang von Flüssen und Verkehrswegen breit. Durch den üppigen Wuchs und ihr dichtes Blattwerk lässt die Pflanze keine standortgerechte Vegetation mehr aufkommen. Für den Unterhalt und die Sicherheit von Verkehrsanlagen und Flüssen stellt die Pflanze ein Problem dar, da sie durch ihren hohen Wuchs und ihre rasche Ausbreitungsmöglichkeit viel Raum einnimmt und so die Funktion der Anlagen beeinträchtigt: Die Rhizome können Pflastersteine aus Befestigungen herauslösen und selbst Asphalt durchstossen. Aus diesen Gründen wird versucht, der Verbreitung des Japanknöterichs entlang von Flüssen, Bahnlinien und Strassen, in Wäldern oder in Naturschutzgebieten entgegen zu wirken. Die Mittel dazu sind das Vermeiden einer Neuansiedlung oder die Bekämpfung bestehender Bestände mit mechanischen und chemischen oder kombinierten Massnahmen Taxonomie Drei neophytische Knötericharten sind derzeit in Europa bekannt. In der Literatur findet man unterschiedliche Bezeichnungen für die diskutierten Knötericharten: A Der Japan-Knöterich Reynoutria japonica = Fallopia japonica = Polygonum cuspidatum Mitteleuropäische Autoren bevorzugen die Bezeichnung Reynoutria japonica, britische Autoren Fallopia japonica und japanische Autoren Polygonum cuspidatum. B Der Sachalin-Knöterich Reynoutria sachalinensis = Fallopia sachalinensis C Der Himalaja-Knöterich Polygonum polystachyum Daneben sind Bastarde bekannt, zum Beispiel Reynoutria x bohemica (Reynoutria japonica x Reynoutria sachalinensis). Synonyme für den Japanknöterich in deutscher Sprache: Japanischer Staudenknöterich, Zugespitzter Knöterich Im englischen Sprachraum heisst der Japanknöterich: Japanese knotweed oder Mexican Bamboo; im Französischen: Renouée du Japon. Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

7 1 Ausgangslage und Zielsetzung Morphologie Der Japanknöterich ist eine ausdauernde, klonal wachsende Pflanze. Oberirdisch bildet sie jedes Jahr neue Sprosse. Unterirdisch sind lange Ausläufer (Rhizome) und Knollen zur Nährstoffspeicherung vorhanden (Abbildung 1). Der unterirdische Teil der Pflanze macht den grösseren Anteil aus: im Mittel 65 % der Gesamtbiomasse (Adler 1993). Abbildung 1 Bau des Japanknöterichs (nach Adler 1993) Spross Die Sprosse wachsen bogig und verzweigt und können über 3 m hoch werden (Adler 1993, Hayen 1995, Forman & Kesseli 2003, Alberternst et al. 1995). Sie haben an der Basis einen Durchmesser von cm (Hayen 1995), sind hohl, unverholzt und in Knoten und Internodien gegliedert. Die Sprosse entspringen meist büschelförmig den verdickten Basalteilen und wachsen im Mai unter günstigen Witterungsbedingungen (feucht-warm) bis zu 10 cm pro Tag (Vogg 1919) oder 110 cm pro Woche (Kretz 1995). Es bildet sich ein dichtes Blätterdach, durch das nur wenig Licht an die Bodenoberfläche dringt. Die oberirdisch jährlich produzierte Biomasse ist beträchtlich und erreicht bis zu 9 kg Frischgewicht pro m 2 oder 2.3 kg Trockengewicht pro m 2 (Adler 1993). Im Herbst sterben die oberirdischen Triebe ab. In den unterirdischen verdickten Basalteilen sind die Knospen für den Austrieb im nächsten Frühjahr angelegt. In den Sprossen werden grosse Mengen an Stärke gespeichert. In seiner ursprünglichen Heimat wächst der Japanknöterich weniger üppig: Japanische Autoren geben eine Höhe von cm (Ohwi 1984) oder cm (Suzuki 1994) an Verdickte Basalteile Am Übergang vom Spross zu den Rhizomen befinden sich die so genannten verdickten Basalteile. Sie wiegen bis zu 2 3 kg pro Stock und dienen der Nährstoffspeicherung (Adler 1993). An den Basalteilen werden die Knospen für den Austrieb im Folgejahr angelegt oder ruhende Knospen, die nach einem Schnitt wieder austreiben können. Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

8 1 Ausgangslage und Zielsetzung Rhizome (Ausläufer) und Wurzeln Die Rhizome entspringen den verdickten Basalteilen. Sie sind wie der oberirdische Spross in Knoten und Internodien gegliedert. Die Rhizome wachsen hauptsächlich in die Horizontale, reichen aber dennoch in eine Tiefe von mehr als 70 cm (Hagemann 1995). Floraweb gibt sogar eine Tiefe von 2 m an. Bei Pflanzen im Gleisbereich des Zürcher Hauptbahnhofs wurden dicke Rhizome bis in eine Tiefe von 1 m gefunden (Benz 1998). Die Rhizome werden mehrere Meter lang. Ein Individuum kann so einen Durchmesser von bis zu 15 m erreichen (Hagemann 1995). Im Knotenbereich liegen Knospen, die austreiben können, wenn Rhizomstücke von der Mutterpflanze getrennt werden. Die jungen, dünnen Rhizome dienen als Ausläufer der Besiedlung neuer Flächen. Die Rhizome können sich an ihrem Ende aufrichten, den Erdboden durchstossen und Sprosse bilden. Dadurch werden so genannte Polykormone, d.h. durch ein unterirdisches System zusammenhängender Pflanzen, gebildet. Die Wachstumsgeschwindigkeit der Ausläufer liegt in der Grössenordnung von 0.5 m pro Jahr (Adler 1993, Hayen 1995), auch 1 m pro Jahr wurde beobachtet (Hagemann 1995). Die dicken, älteren Rhizome sind brüchig und können bei Erdbewegungen leicht verdriftet werden. Die Rhizome enthalten viel Stärke und dienen zusammen mit den verdickten Basalteilen der Reservestoffspeicherung. Abbildungen der Japanknöterich-Rhizome und der Vergleich mit Wurzeln anderer Pflanzen finden sich in Environment Agency (2006). Die Wurzeln entspringen hauptsächlich an den Knoten der Rhizome und können an älteren Rhizomen bis 30 cm lange Wurzelsysteme bilden (Hagemann 1995) Aufbau und Entwicklung der Pflanzen im Jahresverlauf Hayen (1995) und andere Autoren (z. B. Konold et al. 1995, Kretz 1995, Diaz-Buschmann 1997) beschreiben den Aufbau und die Entwicklung der Sprosse und Rhizome: Ende März bis Mitte April treiben alle Sprosse fast gleichzeitig aus Rhizomknospen aus. Bei Spätfrösten im April oder Mai sterben die oberirdischen Triebe ab, treiben aber kurz darauf wieder aus. Die Sprosse schiessen mit Zuwachsraten von 10 cm pro Tag in die Höhe und schliessen ihr Längenwachstum bis Ende Mai praktisch ab. In der ersten Phase des Austriebs (bis 1 m Höhe) werden noch kaum Blätter entfaltet. Die Blattbildung und der Austrieb von Seitenästen erfolgt grösstenteils nach Abschluss des Längenwachstums. Trotzdem beträgt der Deckungsgrad Ende Mai bereits 100%. Im Verlauf des Jahres fallen die unteren Blätter des Sprosses ab und die Blattmasse entfällt hauptsächlich auf die Blätter der Seitenäste. Die Blütenbildung setzt ab Ende Juli an den Blattachsen der Hauptsprosses und der Seitenäste ein. Die Blühphase dauert von Mitte August bis September, danach werden die Früchte gebildet. Im Herbst nach dem ersten Frost sterben die oberirdischen Triebe ab. Das Rhizomwachstum beginnt im Frühjahr und wird in der gesamten Vegetationsperiode fortgesetzt. Es werden pro Jahr etwa 50 cm Rhizomlänge mit 6 Internodien gebildet. Diaz-Buschmann (1997) führte Studien über die Translokation von Saccharose und Stärkespeicherung durch: Wenn die oberirdischen Sprosse ihr Wachstum beenden, etwa 4 Wochen nach dem Austrieb, beginnt die Pflanze, überschüssige Assimilate als Stärke in den Sprossen zu speichern. Im Spätsommer, wenn die Assimilate nicht mehr für Blatt- und Blütenbildung benötigt werden, wird diese Stärke in Form von Saccharose durch das Phloem von den Sprossen in das unterirdische System geleitet und zur Erweiterung der Rhizome und Wurzeln verwendet. Die Untersuchungen von Price et al. (2003) zeigen ebenfalls, dass die Assimilate ab spätem Juni hauptsächlich zur Vergrösserung der Rhizome verwendet werden. Ab September erfolgt die Remobilisierung von den Sprossen in die Rhizome Verbreitung Vegetative Verbreitung Die Verbreitung von Reynoutria japonica findet hauptsächlich vegetativ über Ausläufer oder die Verfrachtung von Rhizom- oder Sprossstücken statt. Am Rand eines Bestandes können Strecken von bis zu 1 m von den Rhizomen unterwandert werden. Die Rhizome können mehrere Jahre verbleiben, ohne oberirdische Sprosse auszubilden. Wenn es zum Austrieb von neuen Sprossen in diesem Bereich kommt, hat sich also bereits ein Rhizomnetz von mehreren Metern Gesamtlänge ausgebildet (Hayen 1995). Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

9 1 Ausgangslage und Zielsetzung Entlang von Fliessgewässern werden freigespülte Rhizomstücke sowie Schnittgut verfrachtet und dadurch neue Bestände begründet. Durch menschliche Aktivitäten wie Bauarbeiten mit Humusverschiebungen oder Abtransport von Schnittgut werden die austriebsfähigen Rhizom- oder Sprossfragmente verlagert. Bei unsachgemässem Transport, Lagerung oder Neuverwendung treiben die Pflanzenteile wieder aus und bilden einen neuen Bestand. Neue Schosse können aus Rhizomfragmenten von nur 0.7 g Frischgewicht spriessen (Brock & Wade 1992). Gemäss Adler (1993) sind Rhizomfragmente von cm Länge austriebsfähig, sofern sie mindestens einen Knoten aufweisen. Im Experiment von Brabec & Pysek (2000) etablierten sich bis zu 75 % der unter einer Mulchschicht ausgelegten, cm langen Rhizomstücke von Reynoutria japonica. Auch Sprossstücke können wieder regenerieren, allerdings im Allgemeinen etwas schwächer als Rhizomfragmente. Sprossstücke von cm Länge mit mindestens zwei intakten Knoten sind regenerationsfähig (Brock & Wade 1992, Brock et al. 1995). Sogar vegetative Regeneration von abgefallenen Blättern wurde beobachtet (Brabec 1997). Im Experiment von De Waal (2001) wurde untersucht, ob auch kleinere Sprossstücke, wie sie nach dem Schreddern anfallen, noch austreiben: 4 cm lange Sprossfragmente mit einem ganzen oder einem halbierten Knoten schossen wieder aus. Internodienmaterial bildete keine Schosse, höchstens in Einzelfällen Wurzeln. Es gibt auch Unterschiede in der Regenerationsfähigkeit von Reynoutria japonica und R. sachalinensis: Bei R. sachalinensis regenerieren Sprossstücke besser als Rhizomstücke. Die höchste vegetative Regenerationsfähigkeit wurde bei R. x bohemica gefunden (R. x bohemica 61%; R. japonica 39%, R. sachalinensis 21%; Bimova et al. 2003). Besonders gut regenerieren Sprossstücke im Wasser (63%) oder vollständig eingegraben (60%, Brock et al. 1995). Bimova et al. (2003) erreichten ebenfalls höchste Regeneration im Wasser (50%), eine etwas tiefere Regeneration bei horizontal auf die Erde platzierten Pflanzenteilen (47%) und etwas tiefere Werte für eingegrabene (38%) oder in den Boden gesteckte Stücke (34%). Einige Autoren konnten keine Regeneration von Sprossstücken erzeugen, die sie auf die Substratoberfläche legten (Brock et al. 1995). De Waal (2001) beobachtete hingegen Regeneration auf feuchtem Kompost. Die Sprossteile regenerieren schlechter, wenn sie im Frühling (Mai/Juni) geschnitten werden, da zu diesem Zeitpunkt noch zu wenige Nährstoffe aufgenommen wurden und der Spiegel des Wachstumshormons für die Wurzelbildung (Auxin) zu tief liegt (De Waal 2001). Ausserdem sind die Sprosse zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausgehärtet und deshalb anfälliger auf das Austrocknen (De Waal 2001). Die beste Regeneration wird im Sommer beobachtet, wenn die Wachstumsbedingungen generell am besten sind und die höchsten Wachstumsraten beobachtet werden (De Waal 2001, Brock et al. 1995) Fruchtbildung und Samenkeimung Reynoutria japonica bildet im Spätsommer (Juli bis September) zahlreiche, kleine Blüten, die Bienen, Wespen und Fliegen anziehen (Dr. John Bailey, Internet). Die Pflanze ist funktionell zweihäusig und eingeschlechtig: Es gibt männliche ( staminate ) Individuen mit Staubblättern und reduziertem Fruchtknoten und weibliche ( karpellate ) mit Fruchtblättern und reduzierten Staubblättern. Selten treten vollständige Blüten auf (Zwitterblüten). Bailey (1994) fand auf den Britischen Inseln ausschliesslich weibliche Individuen. Eine Kartierung von Adler (1993) in Deutschland zeigt, dass hauptsächlich, teilweise ausschliesslich, weibliche Individuen auftreten. Die meisten Blüten fielen verwelkt und ohne Fruchtansatz zu Boden. Der Theorie von Conolly (1977), dass der Mangel an Pollen die Ursache für den geringen Fruchtansatz ist, wird von anderen Autoren widersprochen (Forman & Kesseli 2003, Adler 1993). Sowohl in Deutschland als auch in den USA wurden Früchte gefunden (ebenso in der Schweiz; eigene Beobachtungen U. Bollens). Anscheinend spielen die Witterungs- oder klimatischen Bedingungen eine Rolle: Vermehrte Fruchtbildung wurde nach heissen, trockenen Sommern (Conolly 1977) oder im sommerwarmen Oberrheingebiet (Adler 1993) beobachtet. Im Freiland findet man äusserst selten Keimpflanzen von Reynoutria japonica, deshalb haben verschiedene Autoren die Keimfähigkeit von im Freiland gesammelten Samen getestet (Adler 1993 Deutschland, Forman & Kesseli 2003 USA, Nakagoshi 1985 Japan). Sie fanden Keimraten von %, der häufigste Wert liegt um 70%. Die Keimlinge erwiesen sich im Gewächshaus als anfällig gegenüber Trockenheit. Im Gewächshausexperiment von Forman & Kesseli (2003) entwickelten sich 71% der Keimlinge zu erwachsenen Pflanzen, von denen 78% im gleichen Jahr Blüten bildeten. Die Samen keimten sofort (keine Dormanz oder Kältephase notwendig). Auch am natürlichen Standort wurden Keimlinge beobachtet, die jedoch grösstenteils im Laufe des Sommers abstarben. Frühfröste scheinen die Entwicklung der Sämlinge zu behindern (Kosmale 1981). Die Autoren Forman & Kesseli (2003) und Adler (1993) schliessen, dass sich in der Natur Keimlinge nur unter optimalen Bedingungen (direkte Besonnung, günstige Temperatur, gute Wasserversorgung und keine Konkurrenz) entwi- Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

10 1 Ausgangslage und Zielsetzung ckeln können. Auch am natürlichen Standort in Japan ist die Überlebensrate der Keimlinge äusserst tief (2%, Zhou et al. 2003) Aus all diesen Experimenten und Beobachtungen kann geschlossen werden, dass die Etablierung aus Samen gegenüber der vegetativen Verbreitung sicher eine vernachlässigbare Rolle spielt. 1.3 Grundsätzliches zur Bekämpfung Der Umgang mit dem Japanknöterich kann 3 verschiedene Ziele verfolgen: 1) Verhindern der weiteren Ausbreitung 2) Kontrolle (Niederhalten) der Bestände auf ein tolerierbares Mass 3) Vollständiges Entfernen Als Folge der eingangs beschriebenen enormen Regenerationskraft und Ausbreitungsgeschwindigkeit des Japanknöterichs kann die weitere Ausbreitung nur verhindert werden, wenn die bereits etablierten Bestände vollständig entfernt werden können. Das Niederhalten ist keine wünschenswerte Strategie, da von jedem Bestand die Gefahr der Verschleppung ausgeht. Das Ziel einer erfolgreichen Bekämpfung ist es, die Rhizome abzutöten. Nur so kann die Pflanze vollständig zum Absterben gebracht werden. Das Entfernen der oberirdischen Pflanzenteile, die im Mittel nur 35% der Biomasse ausmachen (Adler 1993), bringt den Japanknöterich nicht um. Die Rhizome können nur durch vollständiges Ausgraben (was in der Praxis kaum machbar ist) und sicheres Entsorgen (wofür Entsorgungskonzepte fehlen) oder mit einem systemischen Herbizid abgetötet werden. Für eine erfolgreiche Bekämpfung grösserer Bestände werden deshalb, wo möglich, Herbizide empfohlen. Viele Versuche und Erfahrungsberichte bestätigen nämlich, dass mit mechanischen Mitteln alleine dem Japanknöterich nicht beizukommen ist (z.b. Seiger & Merchant 1997, Beerling & Palmer 1994, Hathaway 2000, Bollens 2004). Für eine Erfolg versprechende mechanische Bekämpfung wäre es notwendig, einen Bestand über mindestens 2 bis 5 Jahre alle 14 Tage mit Mähen oder Ausreissen zu schwächen (Baker 1988, Heuer 2006 b pers. Mitt.). In wie weit man mit einer derart arbeits- und kostenintensive Methode auch wirklich alle Rhizome im Boden zum Verschwinden bringt, ist jedoch nach wie vor ungewiss. Erwiesen ist, dass damit austriebsfähiges Material verschleppt werden kann und beim Ausreissen Lücken entstehen, die von anderen unerwünschten Arten wie z.b. Goldruten oder Springkraut besiedelt werden. 1.4 Zielsetzung Mit einer eingehenden Literaturstudie in mehreren Ländern und einer Analyse der Praxisanwendungen in der Schweiz, sollen bestehendes Wissen und vorhandene Erfahrungen zusammengetragen werden. Daraus sind Empfehlungen (Kapitel 4) abzuleiten, die der Praxis als evidence proofed (erfahrungsgeprüft) zur Anwendung vorschlagen werden. Sollen chemische Bekämpfungsmethoden hervorgehen, die an gewissen Standorten nicht zur Anwendung kommen dürfen, weil sie gegen die bestehende Rechtssprechung verstossen, wird das BAFU eingeladen, diese in Form von Pilotversuchen wissenschaftlich zu testen. Es versteht sich, dass vorgängig die rechtlichen Bedingungen für solche Tests zu schaffen sind. Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

11 2 Literaturstudie über die Bekämpfung von Japanknöterich (U. Bollens) 2 Literaturstudie über die Bekämpfung von Japanknöterich (U. Bollens) 2.1 Zusammenfassung Der Japanknöterich wird auch in der Schweiz immer mehr zu einem Problem für Unterhaltsverantwortliche. Gerade in naturschützerisch besonders wertvoller Vegetation (z.b. Rieder und Moore) oder entlang von Gewässern sind den Verantwortlichen jedoch die Hände gebunden, weil hier die Verwendung von Herbiziden nach ChemRRV untersagt ist. Das Ziel der Literaturstudie ist es, die möglichen Auswirkungen von einer Glyphosatanwendung auf die Umwelt abzuschätzen und die bestmöglichen Techniken zur Bekämpfung aufzuzeigen. Die wissenschaftliche Literatur, Erfahrungsberichte und Empfehlungen zum Thema Bekämpfung des Japanknöterichs mit Glyphosat und zur Wirkung von Glyphosat in der Umwelt wurden zusammengestellt. Ungefähr 90 Quellen wurden ausgewertet bezüglich der Frage, auf welche Art der Japanknöterich auch in sensiblen Gebieten wie Gewässerufer, Wälder, Hecken oder Naturschutzgebieten nachhaltig bekämpft werden kann. Das Ziel der Bekämpfung ist es, die Rhizome des Japanknöterichs abzutöten. Das systemische Herbizid Glyphosat eignet sich dazu. Glyphosat kann über das Blatt oder über den Stängel angewendet werden, von wo aus das Herbizid in die Rhizome transportiert wird. Die arbeitseffizienteste Methode ist die Blattapplikation mit der Rückenspritze. Bei dieser Technik muss aber mit einer gewissen Abdrift gerechnet werden, sodass sie sich nicht für den unmittelbaren Gewässerrand eignet. Die Abdrift kann durch gezielteres Aufbringen, zum Beispiel mit einem Streichdocht oder einem Handspritzgerät praktisch verhindert werden. Das Herbizid kann auch direkt in den Stängel gespritzt werden oder in die Stümpfe der abgeschnittenen Stängel gegossen werden. Diese Techniken brauchen höhere Herbizidmengen, aber es kann praktisch ausgeschlossen werden, dass das Glyphosat Nichtzielorganismen beeinträchtigt. Es gibt viele erfolgreiche Beispiele für Knöterichbekämpfung mit Glyphosat. Wichtiger als die angewendeten Herbizidmengen oder Konzentrationen ist der richtige Zeitpunkt (optimale Behandlung des zweiten Auswuchses in den Monaten August/September, nachdem der erste Aufwuchs geschnitten wurde). Die Auswirkungen von Glyphosat auf die Umwelt sind sehr gering. Das Herbizid bindet sich rasch an den Boden und wird gut biologisch abgebaut. Problematisch können die in einigen Formulierungen enthaltenen Netzmittel sein, die toxisch für Amphibien oder Fische sein können. Aus diesem Grund sollen in Gewässernähe möglichst Produkte ohne diese Inhaltsstoffe oder mit unproblematischen Netzmitteln verwendet werden. 2.2 Einleitung Ziel Aufbauend auf der Arbeit von Bollens (2005) und der CABI-Tagung vom März 2006 wird die vorhandene Literatur zur Bekämpfung des Japanknöterichs mit Glyphosat zusammengetragen und diskutiert. Zur Ergänzung werden auch das Verhalten von Glyphosat in der Umwelt und seine Wirkung auf Nichtzielorganismen dargestellt Methodik Datenrecherche Für diese Arbeit wurden Publikationen aus Fachzeitschriften über die Datenbanken Web of Science, DNL online und ETHICS gesucht (Suchbegriffe: Reynoutria japonica, Fallopia japonica, Polygonum cuspidatum, Reynoutria sachalinensis, Polygonum polystachyum, Japanese knotw*, Japankn*, glyphosat*, non-target, frog, amphib*). Zudem wurde so genannte graue Literatur, z.b. Erfahrungsberichte, sowie Fachbeiträge im Internet (via Google) ausgewertet. Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

12 2 Literaturstudie über die Bekämpfung von Japanknöterich (U. Bollens) Überblick über die Datenlage Bis Ende der 90er Jahre erschienen v.a. Arbeiten zur Ökologie und wissenschaftliche Experimente zu verschiedenen Bekämpfungsmöglichkeiten. Im Jahr 2000 erschien in England das Japanknöterich-Handbuch, das aufbauend auf dem damaligen Stand der Forschung und Erfahrungsberichten das Wissen über die Pflanze und deren Bekämpfung zusammenfasst folgen viele Literaturreviews und daraus abgeleitet Empfehlungen für die jeweilige Region oder Unterhaltsequipe. Insgesamt flossen knapp 90 Quellen in den Bericht ein Vorkommen in Japan, Europa und Nordamerika Reynoutria japonica ist in China, Japan und Teilen von Korea und Taiwan beheimatet und hat sich in den vergangenen 200 Jahren in Europa und Nordamerika ausgebreitet (Beerling et al. 1994) Japan In Japan wächst der Japanknöterich meist als Pionierpflanze. Sukopp & Sukopp (1988) beschreiben die Verbreitung in Japan: Die Pflanze ist in Japan weit verbreitet und besitzt eine sehr weite ökologische Amplitude (vulkanische Aschefelder, Kiesbänke, nitratreiche, nasse Böden). Entlang von Flüssen wächst er ausschliesslich gebirgsnah auf steinig-kiesigem Untergrund und erreicht dort maximal eine Höhe von cm (im Gegensatz dazu stocken die Uferbestände in Mitteleuropa meist auf lehmigen Auenböden, die wesentlich üppigeres Wachstum ermöglichen) Europa Die Verbreitung des Japanknöterichs in England ist sehr weit fortgeschritten, vor allem auf ehemaligem Industrieland. Viele Böden sind verseucht. Es ist z.b. in Wales sehr schwierig, eine Fläche langfristig japanknöterichfrei zu halten, weil sie rasch wieder von den angrenzenden Flächen besiedelt wird (Palmer 1994). In England ist es bereits seit mehreren Jahrzehnten gesetzlich verboten, Japanknöterich zu pflanzen oder zum wachsen zu bringen. In Wales, England, wird der Japanknöterich von den örtlichen Behörden seit den 1970er und 80er Jahren als Problem wahrgenommen (Scott & Marrs 1984, Palmer 1994) und es wurde mit der Bekämpfung begonnen. Heute sind in England die verschiedensten Bekämpfungsprogramme am Laufen (z.b. Cornwall) und Interessensverbände haben sich die Bekämpfung auf die Fahnen geschrieben (z.b. Cornwall Knotweed Forum, Japanese Knotweed Alliance). In Deutschland hat der Japanknöterich schon viele Bachsysteme und Bahnböschungen befallen. Seit den 70er Jahren wird die zunehmende Ausbreitung kritisch beobachtet. Als Hauptprobleme werden die Verdrängung der autochthonen Ufervegetation und die erhöhte Erosionsanfälligkeit von Flussufern angesehen (Böhmer et al. 2000). Die Bekämpfung erfolgte lange unkoordiniert und wurde nicht konsequent bis zum Erfolg weiter geführt. Schepker & Kovarik (undatiert) wissen aus Befragungen von lokalen Behörden in Niedersachsen, dass Reynoutria ssp. nur in 18% der untersuchten 17 Bekämpfungsversuchen erfolgreich bekämpft werden konnte. Als Gründe für den Misserfolg geben sie ungeeignete Methoden und zeitliche und räumliche Begrenzung der Bekämpfung an. Das erste wissenschaftliche Begleitprogramm zur Ökologie, Verbreitung und Bekämpfung von Japanknöterich wurde 1994 durchgeführt (LfU 1995). Die Bekämpfung mit Herbiziden in Gewässernähe ist verboten. In Freiburg i.b. wird deshalb mit Freiwilligen mechanisch an der Elimination der unerwünschten Pflanze gearbeitet (Heuer 2006a). Auch in der Schweiz sind die Unterhaltsverantwortlichen und Naturschutzzuständigen der Kantone zunehmend mit dem Problem konfrontiert, dass sich der Japanknöterich besonders entlang von Gewässern ausbreitet und auch in wertvolle, geschützte Lebensräume eindringt. Der Japanknöterich-Bestand im Kanton Zürich wird auf total 20 ha geschätzt; die Art steht am Beginn der exponentiellen Phase der Ausbreitung (Gelpke & Weber 2005). Naturschutzkreise fordern, dass um Naturschutzgebiete ausreichende Streifen neophytenfrei gehalten werden (Fischer & De Micheli 2006). Die Bekämpfung läuft unkoordiniert. An Ufern, in Wälder, Hecken und Naturschutzgebieten ist eine Bekämpfung mit Herbiziden zurzeit nicht erlaubt USA Talmage & Kiviat (2004) beschreiben die Verbreitung und Problematik des Japanknöterichs in den USA. Die Pflanze wurde Ende des 19. Jh. von Grossbritannien in die USA eingeführt. Der Japanknöterich wächst hauptsächlich auf urbanen Grünflächen, überwucherten Gärten und anderen gestörten Flächen sowie entlang von Bahnlinien und Flüssen. Selten wächst er in Wäldern und nur an Rändern von Feuchtgebieten. Im Osten der Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

13 2 Literaturstudie über die Bekämpfung von Japanknöterich (U. Bollens) USA ist er weit verbreitet (Pennsylvania, Washington, Oregon). Insgesamt kommt er in 38 Staaten vor (nicht in den zentralen und südlichen kontinentalen Staaten). Im Staat New York gilt er als eine der 20 invasivsten Arten. Verschiedene Naturschutzorganisationen (z.b. The Nature Conservancy) und Ämter haben Empfehlungen für die Bekämpfung herausgegeben und führen Bekämpfungsprogramme durch. 2.3 Literaturübersicht Glyphosat Glyphosat wurde 1971 auf den Markt gebracht und ist heute ein weit verbreitetes Herbizid in der Landwirtschaft. In der Schweiz werden davon jährlich rund 165 t Wirkstoff (Stand 2000) verkauft (BUWAL 2003). Damit ist es hinter Schwefel der am zweithäufigsten eingesetzte Wirkstoff im Pflanzenschutz. In der Landwirtschaft wird es routinemässig verwendet, um Ackerflächen vor der Ansaat von Unkraut zu befreien. Für die SBB ist es der einzige zugelassene Stoff zur Vegetationskontrolle im Gleisbereich. Diese Anwendung macht 4% des schweizerischen Gesamtverbrauchs aus (Brauchli 2004). In den USA ist Glyphosat der gängige Wirkstoff für Anwendungen in der Natur. Verschiedene Problempflanzen werden damit erfolgreich bekämpft, auch in Feuchtgebieten oder Gewässern (z.b. Schilf, Blutweiderich, Rohrglanzgras, Faulbaum; Tu et al. 2001). Die chemische Bezeichnung für Glyphosat ist N-(Phosphonomethyl)glyzin (Säure). Es gibt zahlreiche Herbizide auf Glyphosat-Basis. In den meisten Produkten liegt Glyphosat als Isopropylamin-Salz vor, neben diversen Formulierungshilfsstoffen sowie Wasser. Meist beträgt die Glyphosatkonzentration 360 g Säureäquivalente (acid equivalents; a.e.) pro Liter Produkt. Der Aktivstoff (active ingredient, a.i.) ist das Isopropylamin-Salz. 360 g a.e. entspricht 480 g a.i. Umrechnung: 1 g a.i./l (a.i. = active ingredient = Aktivsubstanz = Isopropylamin-Salz) = 0.75 g a.e./l (a.e.=acid equivalents = Säureäquivalent = N-(Phosphonomethyl)glycin-Säure) In der Praxis wird oft die Säure fälschlicherweise als Aktivstoff bezeichnet. Glyphosat wird in wässriger Lösung verwendet und kann aufgesprüht, injiziert oder auf die Pflanze gestrichen werden. Die Eigenschaften und die Wirkung von Glyphosat sind ausführlich in Giesy et al. (2000) und Tu et al. (2001) zusammengestellt. Im Folgenden sind (wenn nicht anders erwähnt) die wichtigsten Resultate dieser Literaturarbeiten zusammengefasst Eigenschaften Glyphosat ist ein systemisches Totalherbizid. Es wird von grünen Pflanzenteilen assimiliert und rasch mit dem Phloemstrom transloziert. In den Zellen inhibiert es die Aktivität des Enzyms EPSP-Synthase, wodurch die Bildung der Aminosäuren Phenylanalin, Tryosin und Tryptophan verhindert wird. Dadurch ist das Wachstum der Pflanze gestört und sie stirbt ab. Glyphosat ist wasserlöslich und nicht flüchtig. Abbau von Glyphosat durch Sonnenlicht konnte im Labor nachgewiesen werden. Glyphosat wird sehr stark an Bodenpartikel gebunden. Deshalb wird der Wirkstoff von den Pflanzen nicht über den Boden aufgenommen, sondern dringt praktisch ausschliesslich durch Diffusion von der behandelten Blattoberfläche in die Pflanze ein. Die Diffusionsgeschwindigkeit hängt von der Beschaffenheit der Cuticula (Wachsschicht), von der Herbizidkonzentration und von der Tröpfchengrösse ab. Neben dem Wirkstoff, meist Isopropylamin-Salz, enthalten Glyphosat-basierte Herbizide Wasser und diverse Hilfsstoffe, unter anderem Netzmittel. Netzmittel ermöglichen ein besseres Eindringen des Wirkstoffes durch die Wachsschicht der Pflanze. Typischerweise beträgt die Konzentration an Netzmittel 15% oder weniger. Über den Abbau der Netzmittel ist wenig bekannt. Es wird angenommen, dass der Abbau in ähnlicher Geschwindigkeit abläuft wie der Glyphosat-Abbau. Im Produkt Roundup (Monsanto) wird als Netzmittel Polyethoxiliertes Tallowamin (POEA) verwendet. Dieses Netzmittel ist toxischer für aquatische Organismen als das Herbizid selber (siehe 3.2.4). Aus diesem Grund wird in den USA für aquatische Anwendungen eine spezielle Herbizid- Formulierung ohne Netzmittel angeboten (Rodeo; Giesy et al. 2000). Um die Wirksamkeit dieses Produkts sicherzustellen, muss ein geeignetes Netzmittel beigegeben werden. Soll (2004) empfiehlt eine gezielte Wahl des Netzmittels: LI-700 ( the most salmon safe ) für Anwendungen im Wasser, andere nicht-ionische Netzmittel (R-11, Activator oder Pflanzenöl-Derivate) in Gewässernähe (wenn direkte Effekte auf Wassertiere ausgeschlossen werden können) und Silikon-basierte Netzmittel (z.b. Syltac) abseits von Gewässern. Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

14 2 Literaturstudie über die Bekämpfung von Japanknöterich (U. Bollens) Wirkung auf den Japanknöterich Das Glyphosat wird über die Blätter aufgenommen und, zur richtigen Zeit angewendet, mit dem Phloemstrom in die Rhizome transportiert. Bei einer erfolgreichen Bekämpfung sterben die Rhizome ab, und es erfolgt kein Neuaustrieb. Nach der Behandlung mit Glyphosat welken die Blätter im Verlauf einiger Tage bis Wochen. Child & Wade (2000) empfehlen, mindestens 21 Tage zu warten, um den Erfolg zu beurteilen. Oft sieht man den Effekt erst im Folgejahr (De Waal 1995). Im Experiment von Roblin (1988) sind alle Blätter innerhalb von 2 Monaten abgefallen. Im Mai gespritzte Pflanzen hatten aber auch nach 3 Monaten noch gesunde Triebe. Diese Stöcke wuchsen jedoch nicht mehr in die Breite und massen am Ende der Wachstumsperiode nur 1 m. Im Juni, Juli und August behandelte Pflanzen wurden braun und verwelkten, und es konnte kein weiteres Wachstum mehr beobachtet werden. Dass es Zeit braucht, bis das Herbizid Wirkung zeigt, verdeutlicht auch der Versuch von Ahrens (1975), der die Stängel bereits 10 und 30 Tage nach der Herbizidbehandlung abschnitt. Auf den Flächen, die erst 30 Tage nach der Behandlung geschnitten wurden, war der Wiederaustrieb geringer. Im Folgejahr treiben die Pflanzen oft verkrüppelt aus (Verlust der Apikaldominanz; Hexenbesen ). Das Wachstum normalisiert sich aber wieder (Soll 2004). Nach wiederholter Anwendung sterben die Hexenbesen ab (Hagemann 1995) Umweltverhalten Boden Glyphosat wird nach der Herbizidanwendung rasch an den Boden gebunden. Von dort aus verliert es seine herbizide Wirkung, da es nicht mehr über das Blatt aufgenommen werden kann. Behandelte Flächen können daher rasch wieder eingesät werden. Über 90% der Glyphosat-Rückstände verbleiben in den obersten 15 cm des Bodens. Im Boden wird Glyphosat durch Bakterien und Pilze abgebaut. Wie rasch der Abbau erfolgt, hängt davon ab, wie stark Glyphosat an den Boden adsorbiert und ist auch abhängig von der mikrobiellen Zusammensetzung des Bodens. Die Adsorption ist besonders hoch bei hohem Tongehalt des Bodens, hoher Kationentauschkapazität, tiefem ph und tiefem Phosphat-Gehalt. Ungebundene Glyphosat-Moleküle werden konstant und relativ rasch abgebaut. Die mittlere Halbwertszeit im Boden beträgt 2 Monate, variiert aber von wenigen Tagen bis 6 Monate. Im Schotter von Gleisanlagen der SBB wurden in 30 Tagen 41% des Glyphosats abgebaut, und nach 60 Tagen konnte der Wirkstoff nicht mehr nachgewiesen werden (Brauchli 2004). Das Abbauprodukt von Glyphosat AMPA (Aminomethylphosphonsäure) ist praktisch nicht toxisch und wird ebenfalls mikrobiell mineralisiert (etwas langsamer als Glyphosat) Gewässer Wegen der raschen Adsorption an den Boden gelangt Glyphosat nicht oder nur minimal durch oberirdischen oder unterirdischen Abfluss in die Gewässer. Das Herbizid kann direkt ins Wasser gelangen durch Abtropfen von der Pflanzenoberfläche, Verdriftung beim Spritzen oder wenn es, absichtlich oder unbeabsichtigt, direkt in das Wasser gespritzt wird. Wenn der Boden erodiert, erreicht Glyphosat die Gewässer gebunden an Bodenpartikel. In den meisten Fällen wird das Herbizid dem Wasserkörper rasch entzogen, indem es an organische Substanzen oder Ton bindet oder abgebaut wird. Rückstände, die an suspendierte Partikel gebunden sind, gehen ins Sediment. Dort werden sie mit einer Halbwertszeit von 12 Tagen bis 10 Wochen mikrobiell abgebaut. Dennoch erwähnen Tu et al. (2001), dass in einer Studie über 50% des Glyphosats, das direkt in einen Bewässerungskanal gegeben wurde, 14.4 km flussabwärts nachgewiesen werden konnte. Die Konzentrationen von Glyphosat und AMPA im Grundwasser werden in der Schweiz noch nicht routinemässig untersucht (BUWAL/BWG 2004). Messungen in den Zuflüssen des von intensiver Landwirtschaft umgebenen Baldeggersees zwischen 2000 und 2004 wiesen Höchstkonzentrationen von 1,9 g/l für Glyphosat und 0,44 g/l für AMPA aus (Herzog 2004). Diese Konzentrationen sind um einiges höher als die in der Gewässerschutzverordnung festgelegten Anforderungen (0.1 g/l). Die Glyphosat-Analytik ist schwierig und wird zurzeit nur von wenigen Labors in der Schweiz beherrscht. Giesy et al. (2000) schätzten eine maximal mögliche chronische Exposition der Wasserfauna nach terrestrischer Glyphosatanwendung von 8 11 g Glyphosat/l. Die maxi- Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

15 2 Literaturstudie über die Bekämpfung von Japanknöterich (U. Bollens) mal mögliche akute Konzentration in einem Kleingewässer nach terrestrischer Anwendung wird mit 150 g Glyphosat/l angegeben Wirkung auf Nichtzielorganismen Tiere Glyphosat ist sehr schwach toxisch für Säugetiere. Die letale Dosis (LD50) für Ratten beträgt >5 000 mg/kg (Sicherheitsdatenblatt Syngenta und Monsanto). Es wird rasch und fast vollständig wieder ausgeschieden und reichert sich nicht im Fettgewebe an. Es sind keine Untersuchungen bekannt, die eine Schädigung von Säugetieren und Vögeln nach Glyphosat-Exposition oder nach Verzehr von glyphosathaltiger Nahrung darlegen. AMPA ist noch weniger toxisch als Glyphosat (European commission 2002). Für Fische ist Glyphosat technisch leicht toxisch. Der 96-Stunden-LC50-Wert (letale Konzentration) für Regebogenforellen liegt bei 86 mg/l. Fische, die während 2 Wochen einer Glyphosat-Konzentration von 5 mg/l ausgesetzt waren, litten danach an Kiemenschäden. Bei einer Konzentration von 10 mg/l traten Leberschäden ein. Es wurden keine signifikanten Unterschiede gefunden zwischen dem benthischen Algen- und Invertebratengesellschaften in unbehandelten Watt-Flächen und in Wattflächen, die mit Rodeo und X-77 Spreader behandelt wurden. Es scheint, dass in den meisten Fällen rasches Verschwinden aus der aquatischen Umwelt verhindert, dass unter natürlichen Bedingungen Herbizid-Konzentrationen entstehen, die schädlich für Wassertiere sind. Bestimmte Netzmittel und andere Zusatzstoffe in gewissen Herbizid-Formulierungen können toxisch sein für Fische und andere Wasserorganismen. Die Toxizität der unterschiedlichen Formulierungen variiert beträchtlich. Touchdown 4-LC und Bronco (in der Schweiz nicht zugelassen) haben tiefe LC50-Werte für Wassertiere (<13 mg/l). Rodeo, das in den USA für die Anwendung im Wasser zugelassen ist, hat eine relativ hohe LC50 (>900 mg/l). Diese Formulierung enthält kein Netzmittel. Das Netzmittel POEA, das in Roundup enthalten ist, beeinträchtigt die Hautatmung von Fröschen und die Kiemenatmung der Kaulquappen. Ausserdem ist POEA hoch toxisch für Fische: Die LC50 ist 2 4 mg/l für die Brut verschiedener Fischarten. Die LC50 von Roundup für Regenbogenforellen ist nur unwesentlich höher (8 26 mg/l). Aus diesen Gründen ist Roundup nicht für den Gebrauch im Wasser zugelassen. Verschiedentlich wurden die Effekte von Glyphosat-Formulierungen auf Amphibien getestet. Mann & Bidwell (1999) prüften die akute Toxizität von Glyphosat und drei Formulierungen auf Frösche und Kaulquappen im Wasser. Sie fanden erhebliche Unterschiede zwischen den Formulierungen: Roundup Biactive war mindestens 100mal weniger toxisch als Roundup und wird demzufolge als praktisch nicht toxisch bezeichnet. Das Glyphosat selber war nicht toxisch. Die Kaulquappen waren anfälliger als frisch metamorphierte Frösche oder Adulte. Auch bestanden Unterschiede in der Sensibilität zwischen den Arten. Beide Effekte könnten auf Grössenunterschiede zurückzuführen sein. Die Autoren folgern, dass LC50-Lethalitätstests das akute Risiko aufzeigen und deshalb generell gut geeignet sind, um das Risiko für Amphibien abzuschätzen. Da Glyphosat rasch abgebaut wird und weil das Herbizid nicht kontinuierlich sondern in der Landwirtschaft im Allgemeinen einmal jährlich im Frühling angewendet wird, ist keine chronische Exposition zu erwarten. Smith (2001) setzte Kaulquappen von 2 Froscharten verschiedenen Konzentrationen eines Handelsprodukts auf Glyphosat-Basis (Kleeraway, Monsanto; enthält 0.75% Glyphosat) aus. Das Netzmittel in diesem Produkt war POEA. Die Kaulquappen, die einer Konzentration von 10%, 1% und 0.1% Produkt in Wasser ausgesetzt wurden (entspricht einer Konzentration von 750, 75 und 7.5 mg Glyphosat/l), überlebten die Behandlung nicht. Die Tiere der Kontrolle (deionisiertes Wasser) überlebten alle. Die Tiere der Behandlung mit 0.01% (=750 g Glyphosat/l) überlebten zu 45% (Art 1) oder 100% (Art 2). Die letalen Konzentrationen sind allerdings höher als die in einem Kleingewässer im Maximum zu erwartenden. Howe et al. (2004) konnten keine akute oder chronische Effekte von Glyphosat technisch auf Kaulquappen feststellen. Zwei Formulierungen, die POEA enthielten (Roundup Original, Roundup Transorb) und POEA selber bewirkten Mortalität oder Deformationen. Andere Formulierungen (Roundup Biactive, Touchdown, Glyphos BIO) waren nicht toxisch. Im Gegensatz dazu bezeichnen Mann & Bidwell (1999) Touchdown als nur wenig schwächer toxisch als Roundup. Relyea (2005) hielt Kaulquappen unter kontrollierten, naturähnlichen Bedingungen (in Gefässen mit Wasser, Bodensubstrat, Laub und Kaninchenfutter). In die Bottiche gab er Roundup. Die Konzentration im Bottich betrug 3.8. mg a.i./l. Nach 3 Wochen waren % der Kaulquappen tot. Die verwendete Konzentration liegt im Bereich der in Kleingewässern zu erwartenden maximalen akuten Konzentrationen nach terrestrischer An- Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

16 2 Literaturstudie über die Bekämpfung von Japanknöterich (U. Bollens) wendung (gemäss Giesy et al. 2000). Ergänzend dazu untersuchte Relyea (2005) den Effekt auf Jungfrösche, die direkt angespritzt wurden. Da diese Tiere nach dem Verlassen des Wassers auch auf Flächen, die mit Herbiziden behandelt werden, geraten können, ist es wichtig, diesen Effekt zu kennen. Die Tiere wurden mit Roundup (1.6 mg a.i./m 2 ) bespritzt. Diese Behandlung führte zu einer Mortalität von 68% 86% (je nach Art) nach einem Tag. Eine Untersuchung von Carabiden (Käfer) nach Glyphosat-Anwendung im Feld zeigte keine direkten toxischen Effekte und auch keine abweisende Wirkung des Herbizids, die sich auf die Dichte oder Bewegungsmuster der Käfer ausgewirkt hätte (Brust 1990 in Giesy et al. 2000). Das Ausbleiben toxischer Effekte wurde auch im Labor bestätigt. Generell wurden in Feldstudien kein Risiko für Arthropoden durch die Anwendung von Glyphosat und Hilfsstoffen festgestellt. Auf den behandelten Flächen können Effekte in der Artenzusammensetzung und Populationsgrösse von Nützlingen beobachtet werden, die aber auf die für diese Tiere positive Veränderung der Vegetationsstruktur zurückgeführt werden. Dies gilt auch für andere Tiergruppen, wo Effekte auf die Populationen nur dann nachgewiesen werden, wenn Glyphosat im grossen Massstab, z.b. auf Kahlschlagflächen, angewendet wurde, was eine massive Lebensraumveränderung darstellt Pflanzen Guiseppe et al. (2006) haben in einem Review die Effekte auf die Waldvegetation nach einem Glyphosat- Einsatz zusammengestellt: Es liegt in der Natur der Sache, dass Herbizide negative Effekte auf unabsichtlich bespritzte Pflanzen haben. Die Artenzusammensetzung kann sich kurzfristig verändern. Die angestammte Vegetation regeneriert jedoch rasch wieder. Auch in den Experimenten von Roblin (1988) wurden die mit Glyphosat behandelten Flächen im folgenden Frühjahr rasch wieder besiedelt. Die gleichen Beobachtungen wurden in einer jungen Hecke an der Bahnlinie nach Winterthur gemacht, wo Einzeltriebe des Japanknöterichs einmal jährlich gespritzt wurden (Bollens 2004). In Giesy et al. (2000) werden Pufferzonen von m empfohlen, um die schädigende Wirkung von Glyphosat von Nichtzielpflanzen fernzuhalten. Die Keimung neuer Pflanzen nach der fachgerechten Behandlung wird durch das im Boden vorhandene Glyphosat nicht gestört. Dies bestätigt auch Ahrens (1975): Nach einem Bekämpfungsexperiment (2 Herbizidanwendungen mit der Rückenspritze auf Japanknöterich) wurden im September Bodenproben genommen. In diese Erde wurden Tomaten und Bohnen gepflanzt. Das Wachstum dieser Pflanzen war nicht gestört. Die Resultate des Risk Assessment für Roundup von Giesy et al. (2000) sind in Tabelle 1 zusammen gestellt. Tabelle 1: Risiko der fachgerechten Anwendung von Roundup (inkl. Netzmittel; Giesy et al. 2000) Terrestrische Anwendung aquatische Organismen Effekte auf Populationen unwahrscheinlich Bodenmikroorganismen Effekte auf Populationen unwahrscheinlich. Keine Langzeiteffekte auf Mykorrhiza, Actinomyceten, Bakterien, Nitrifizierung, Dehydrogenase-Aktivität oder Zersetzung Bodeninvertebraten Vögel und Säugetiere Arthropoden Nichtziel-Pflanzen Aquatische Anwendung aquatische Organismen Keine Effekte auf Regenwürmer (Roundup und AMPA) Direkte Effekte auf Populationen unwahrscheinlich. Indirekte Effekte auf Populationen (Vögel, Hasen, Elche) durch Veränderung des Lebensraums (Zerstören der Vegetation) Die meisten Arten (inklusive Bienen) werden nicht geschädigt. Kurzzeiteffekte auf Milben konnten beobachtet werden (kurzzeitige Reduktion der Individuenzahl). Ein Pufferstreifen von 8 m schützt die umgebende Vegetation sicher vor Herbizidverdriftung. Auch innerhalb eines solchen Sicherheitsstreifens wurden nur wenige schädigende Effekte entdeckt. In tiefem Wasser (2 m tief) sind Effekte auf Populationen unwahrscheinlich. In seichtem Wasser (0.15 m) könnten akute Effekte auftreten. Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

17 2 Literaturstudie über die Bekämpfung von Japanknöterich (U. Bollens) Optimierung der Glyphosatanwendung Der Verbrauch von Glyphosat kann durch verschiedene Optimierungen in der Anwendung reduziert werden (bei gleicher Wirksamkeit). So erhöht sich zum Beispiel die Wirksamkeit von Glyphosat, wenn es in höheren Konzentrationen (mit weniger Wasser vermischt) verwendet werden kann: Eine Untersuchung mit Weissklee (Trifolium repens) als Zielpflanze für das Herbizid zeigte, dass mit einer Reduktion der Wassermenge auf 23 oder 47 l/ha statt 94 oder 190 l/ha die benötigte Glyphosatmenge um ein Drittel sank (Ramsdale et al. 2003). Auch im Experiment von Streit (2005) war die Wirksamkeit deutlich höher, wenn Roundup mit 100 l Wasser/ha vermengt wird statt mit 200 l/ha. Es muss nicht befürchtet werden, dass bei höheren Konzentrationen die Blätter zu rasch absterben und das Herbizid nicht in die Rhizome transloziert werden kann (T. Poiger 2006, pers. Mitteilung). Es ist auch bekannt, dass Kalzium-Ionen im Wasser die Wirkung von Glyphosat vermindern (z.b. Nalewaja et al. 1996). Diesem Effekt kann entgegengewirkt werden, indem Kalzium-freies Wasser zum Verdünnen verwendet wird, oder indem der Spritzbrühe Ammoniumsulfat (2 % Gewicht pro Volumen; entspricht 20 g AMS-Salz pro Liter Spritzbrühe) zugegeben wird (Pratt et al. 2003) Zusammenfassung Umweltverhalten von Glyphosat Glyphosat und das Abbauprodukt AMPA sind gut mikrobiell abbaubar. Der Prozess wird verlangsamt, weil Glyphosat rasch an den Boden gebunden wird. Die Halbwertszeit im Boden beträgt im Mittel 2 Monate. Im Wasser wird Glyphosat ebenfalls rasch an Sedimentpartikel gebunden und dort innerhalb von Tagen bis Wochen abgebaut. Glyphosat und AMPA können in Schweizer Gewässern nachgewiesen werden Wirkung auf Nichtzielorganismen Für Fische ist Glyphosat leicht toxisch und negative Effekte können deshalb nicht vollständig ausgeschlossen werden. Die in der Schweiz gemessenen Maximalwerte in den Gewässern liegen jedoch weit unter den Konzentrationen, bei denen Schäden aufgetreten sind. Unter Bedingungen, wie sie in einem Kleingewässer bei einer Anwendung in unmittelbarer Nähe kurzzeitig vorkommen könnten, sind verschiedene Netzmittel akut toxisch für Amphibien. Auch auf Fische wirken bestimmte Zusatzstoffe toxisch. Für weitere Kleintiere gilt Glyphosat als grösstenteils nicht giftig bis schwach giftig. Negative Effekte auf die Populationen können jedoch ausgeschlossen werden, erst recht bei fachgerechter, kleinräumiger Anwendung. Sogar bei grossräumiger Anwendung wie Aufforstungsflächen werden die negativen Effekte auf die Populationen von Nichtzielorganismen als vernachlässigbar bewertet (Guiseppe et al. 2006). Die Zulassungsbehörde der USA bezeichnet die Effekte von Glyphosat auf Vögel, Säugetiere, Fische und Invertebraten als minimal (EPA 1993). Auf Wasserpflanzen kann das Herbizid unerwünschte Effekte haben. Gewisse fischtoxische Zusätze im Endprodukt werden für direkte Verwendung im Wasser nicht zugelassen. Die Zulassungsbehörde der EU schliesst, dass Glyphosat keine unverantwortliche Effekte auf die Umwelt verursacht (European Commission 2002). Diese Aussage beschränkt sich selbstverständlich auf die fachgerechte Anwendung an den dafür bestimmten Orten, wo vermutlich auch der Grossteil des jährlich in der Schweiz verkauften Glyphosats (165 Tonnen im 2000) ausgebracht wird (BUWAL 2003). Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

18 2 Literaturstudie über die Bekämpfung von Japanknöterich (U. Bollens) 2.4 Beschriebene Bekämpfungsmethoden mit Glyphosat Im ersten Teil dieses Kapitels werden Experimente vorgestellt. Die Resultate der Versuche sind im Anhang 3 tabellarisch dargestellt. Im zweiten Teil sind Empfehlungen anderer Autoren aufgeführt. Die in den Experimenten und Bekämpfungsprojekten angewendeten Konzentrationen werden oft in unterschiedlicher Weise angegeben. Zur besseren Vergleichbarkeit werden die Angaben, wenn möglich, normiert, indem die Menge Glyphosat in der Spritzbrühe angegeben wird. 1 Liter Roundup mit einer Gehaltsangabe von 360 g enthält 360 g Glyphosat pro Liter, respektive 480 g Glyphosat-Isopropylamin-Salz. Oft wird von den Autoren angegeben, das Herbizid (z.b. Roundup ultra) enthalte 360 g a.i./l. Korrekterweise müsste dieser Wirkstoffgehalt mit a.e. bezeichnet werden, da die Säure gemeint ist. In diesem Bericht wird nach Möglichkeit auf g Glyphosat (Säure) pro Liter normiert. In der Praxis wird eine 1%ige Lösung hergestellt, indem zu 100 Liter Wasser 1 Liter des Handelsprodukts gegeben wird. Dies entspricht einer Lösung mit 3.6 g Glyphosat/Liter. Oft fehlen leider die genauen Angaben zum Wirkstoffgehalt des verwendeten Produktes Blattapplikation mit Spritzgerät Ahrens (1975) führte ein Feldexperiment durch, bei dem er den Japanknöterich im Juni mit 3.4, 6.7 oder 10 kg/ha Glyphosat (keine Angaben zum Produkt oder Konzentration) mit einem tragbaren Nebelgerät ( Knapsack mistblower ) bekämpfte. Mit dieser Massnahme konnte der Bestand nicht ausgelöscht werden, lediglich das Wachstum wurde gestoppt. Die Stängel wurden 5 Wochen nach dem ersten Spritzeinsatz geschnitten. Der Wiederaustrieb wurde im August oder September nochmals gespritzt. Im Folgejahr konnte der Bestand so auf einige wenige Sprosse reduziert werden, unabhängig von der verwendeten Konzentration. Lynn et al. (1979) geben an, dass Japanknöterich mit einer 1 2%igen Lösung eines glyphosathaltigen Herbizids (keine Angaben zum Produkt) innerhalb 100 Tagen abgetötet werden kann. Auch im Folgejahr waren die Bestände nicht wieder nachgewachsen. Scott & Marrs (1984) untersuchten den Effekt von 9 Herbiziden. Eine Anwendung von Glyphosat im Mai hatte keinen Effekt im Folgejahr. Im Experiment von Roblin (1988) wurden an einem Flussufer 12 verschiedene Flächen zu unterschiedlichen Zeitpunkten (Juni, August oder September) bzw. zu allen drei Zeitpunkten mit der Rückenspritze behandelt. Es wurde Glyphosat mit 360 g/liter verwendet und eine Menge von 6 oder 8 Liter/ha. Die Resultate waren durchwegs zufrieden stellend: Die Bestände trieben im Folgejahr nur mit ganz vereinzelten Sprossen wieder aus. Mit der geringeren Konzentration wurde nach der Septemberspritzung sogar eine totale Eliminierung im Folgejahr erreicht. Denselben Effekt zeigte die 3fach-Spritzung. Allerdings wurden hiermit auch alle anderen Pflanzen zerstört, was zu Erosionsproblemen führte. Der Autor rät deshalb von mehrmaligem Spritzen in der gleichen Saison ab. In einem anderen Experiment am gleichen Ort wurden Bestände von 2.5 m Höhe im Mai, Juni, Juli oder August gespritzt (mit 4 oder 6 l/ha). Eine Frühspritzung im Mai brachte die Pflanzen nicht zum Absterben, schwächte sie jedoch (es bildeten sich wieder Einzeltriebe von 1 m Höhe). Die anderen Spritzungen führten dazu, dass die Pflanzen im gleichen Jahr nicht mehr austrieben. Obwohl Glyphosat ein Totalherbizid ist, wurden die einmal behandelten Flächen im Folgejahr rasch wieder von andern Pflanzen kolonisiert. Beerling (1990) führte Wirksamkeitsexperimente mit ein- oder zweimaliger Anwendung von Glyphosat (2.2 kg Glyphosat/ha) durch. Die erste Applikation erfolgte Anfang Mai, die zweite Mitte Juli. Die Biomasse war 14 Wochen nach der ersten Behandlung im Vergleich zur Kontrolle um 60 % (Glyphosat einmalig) bzw. 80 % (Glyphosat zweimalig) reduziert. Der Autor empfiehlt zweimaliges Spritzen, einmal im Mai, um die Grösser der Pflanze zu reduzieren, und ein weiteres Mal im Sommer, um die Pflanze unter Kontrolle zu bringen. In Baden-Württemberg wurden verschiedene ausgedehnte Knöterichbestände entlang von Flüssen mit unterschiedlichen Methoden bekämpft (Kretz 1995). Zur Beobachtung der Wirkung wurden Dauerbeobachtungsflächen eingerichtet (2x2 m) und wöchentlich kontrolliert. Dabei wurden Trieblänge und Durchmesser, Vitalität, Flächendeckung von Reynoutria und von anderen Arten aufgenommen. Die Resultate der Herbizidanwendungen mit Glyphosat mit einem Parzellenspritzgerät sind im Handbuch Wasser 2 nur rudimentär dargestellt. Die besten Resultate (bezeichnet mit ++ ) wurden nach Anwendung von %iger Roundup-Lösung Ende Juni erreicht. Mit einer tieferen Konzentration zur gleichen Zeit wurden keine befriedigenden Resultate erreicht. Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

19 2 Literaturstudie über die Bekämpfung von Japanknöterich (U. Bollens) Gute Resultate lieferten auch Spritzungen Mitte Ende Juni mit einer 3.3%igen Lösung: Der Austrieb im Folgejahr deckte nur noch 5% der Fläche ab und erreichte bis im Mai nur 50 cm Höhe. Auch das Bestreichen mit einem Docht (1:2 Roundup/Wasser) war zufrieden stellend, wird jedoch als zeitaufwändig und wenig exakt beschrieben. Vom Autor der Studie wird eine Anwendung von Roundup im Juli/August nach vorgängiger Mahd bei einer Wuchshöhe von ca. 60 cm empfohlen. Ein Spritzeinsatz Mitte Juli mit einem Teleskopspritzgerät in einem 2.5 m hohen Bestand von De Waal (1995) zeigte erst im Folgejahr Wirkung: Die Sprosse wuchsen verkümmert und erreichten auch im zweiten Jahr nur noch eine maximale Höhe von 20 cm. Diaz Buschmann (1997) verglich die Herbizidanwendung über das Blatt zu drei verschiedenen Zeitpunkten. Bei einer Behandlung von jungen Beständen im Juli wurde im September des Folgejahrs wieder ein Deckungsgrad von 100% erreicht. Nach Applikationen im August oder September waren die Bestände im September des Folgejahrs zu über 95 % eliminiert. Die gleiche Behandlung bei einem alten Bestand führte zu einer Reduktion um 60 70% im Juli des Folgejahrs im Falle einer August- oder Septemberapplikation. Die Herbizidanwendung im Juni hatte auch hier keinen Effekt im Folgejahr. In Feldversuchen der amerikanischen Naturschutzorganisation The Nature Conservancy konnten 50% von kleineren befallenen Flächen nach 2 4 Behandlungen mit Rodeo in 2 5%iger Lösung (plus Netzmittel LI-700) in 2 Jahren vollständig ausgelöscht werden (Soll 2004). Eine Behandlung von neu ausgetriebenen Pflanzen oder Sprossaustrieben mit 7 8%iger Glyphosatlösung (Aquamaster) hatte einen guten Effekt; nur vereinzelte Stellen mussten nachbehandelt werden. Hingegen war die Behandlung eines etablierten Bestandes mit derselben Konzentration (7 8%) eines anderen Glyphosat-Produktes mit der gleichen Wirkstoffkonzentration (Rodeo) nicht befriedigend. Hier ist die Frage offen, ob zum verwendeten, netzmittelfreien Produkt ein Netzmittel zugegeben wurde Kombinierte Bekämpfung (Schneiden/Umgraben und Blattspritzung) In den Experimenten von Diaz-Buschmann (1997) wurde in jungen Beständen die beste Kontrolle erreicht, wenn sie gemäht wurden und 6 Wochen danach im August oder September gespritzt wurden (Resultate ohne Mahd vergl. im Kapitel In jungen Beständen reduzierte sich der Deckungsgrad nach dieser Massnahme im Folgejahr um über 98 %. Die gleiche Behandlung mit einer Herbizidanwendung Mitte Juli hatte bei jungen Beständen keinen Erfolg. In etablierten Beständen wurde, unabhängig vom Spritzzeitpunkt (Ende Juni, Anfang August oder Mitte September), ein gutes Resultat erreicht (Reduktion des Deckungsgrads um 40-60% im Juli des Folgejahrs). Child et al. (1998) führten in einem Reynoutria-Monobestand in London einen faktoriellen Bekämpfungsversuch durch, indem sie Glyphosat-Anwendung und Umgraben der Fläche kombinierten. Die Kombination von Störung der Rhizome gefolgt von einer einzigen Herbizidanwendung erreichte eine gute Kontrolle nach 18 Monaten. Mit einer zweiten Herbizidanwendung im 3. Jahr konnte der Bestand vollständig ausgelöscht werden. Bimova et al. (2001) führten ein Feldexperiment mit kombinierten Bekämpfungsmethoden durch. Die Kombination von Schnitt im Mai und Spritzen im Juli in zwei aufeinander folgenden Jahren gab eine Reduktion der Biomasse um 98 % verglichen mit der Kontrolle. Noch besser waren die Resultate nach Umgraben (im Mai) und Spritzen im Juli während zweier Jahre. Auf diese Weise konnte die Biomasse um 99.5 % im Vergleich zur Kontrolle reduziert werden. Das Experiment zeigte zudem, dass die zwei Elternarten Reynoutria japonica und R. sachalinensis sowie der Hybrid R. x bohemica unterschiedlich auf die Bekämpfung reagieren: R. sachalinensis lässt sich generell am besten bekämpfen (hier bringt schon das Zerstückeln der Rhizome beim Fräsen eine Reduktion um 95 % im Vergleich zur Kontrolle), wohingegen beim Hybrid R. x bohemica die schlechtesten Resultate erreicht wurden Injektion, Einfüllen in die Stängel und Pinselanwendung Die Injektion oder das Einfüllen von Herbizid direkt in die Markhöhlen der Stängel oder das Anstreichen mit einem Pinsel hat den Vorteil, dass die umliegende Vegetation nicht beeinträchtigt wird und dass kein Herbizid abdriftet oder in Gewässer eingetragen wird. Die Massnahme eignet sich deshalb besonders für Flächen mit schützenswerter Vegetation und gewässernahe Standorte. Der Arbeitsaufwand ist allerdings rund 10 15mal höher als bei Applikation auf das Blatt (M. Müller 1998). Um den Arbeitsprozess zu vereinfachen, wurde in den USA das Knotweed Injection Tool auf den Markt gebracht. Es besteht aus einem Tank für das Herbizid und Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

20 2 Literaturstudie über die Bekämpfung von Japanknöterich (U. Bollens) einer Injektionsspritze ( Der Zeitpunkt der Applikation (Frühjahr/Herbst) spielt keine Rolle. Crockett (2005) gibt früher Juni als ideal an. Es ist wichtig, dass das Herbizid in das erste oder zweite Internodium gespritzt wird. Gelangt das Herbizid weiter oben in den Stängel, kann es passieren, speziell im Frühling, wenn der Saftstrom von den Rhizomen in die Blätter steigt, dass nur der obere Teil des Stängels abstirbt und das Herbizid nicht transloziert wird (Crockett 2005). Obwohl Stängelinjektion als schonende Massnahme gilt, wird von einem Fall berichtet, wo Nachbarpflanzen im Folgejahr einer Behandlung Schädigungssymptome zeigten (kleine, missgebildete Blätter; Crockett 2005). Im erwähnten Fall wurde ein grosser Bestand behandelt. Im folgenden Winter war der Boden durch starke Regenfälle wassergesättigt. Es ist wird angenommen, dass unter diesen Umständen das Glyphosat aus den absterbenden Rhizomen diffundierte. Hagemann (1995) führte verschiedene Versuche zur Herbizidinjektion durch. In einem Vorversuch wurde festgestellt, dass mit Glyphosat ein Ferntransport in die Rhizome stattfindet. Das Mittel wurde unverdünnt oder 1:1 bzw. 1:5 verdünnt verwendet (keine Angabe zur verwendeten Menge). Letztere Konzentration brachte eine leicht verminderte Wirksamkeit. Schäden wurden nur an den wachsenden Sprossen beobachtet: Sie entwickelten Hexenbesen. In den Folgeversuchen wurde deshalb gezielt die Bildung neuer Stängel gefördert, indem die bestehenden Stängel abgeschnitten und das Herbizid in die Röhren gefüllt wurde. Die Stängel wurden in einem Raster von 50x50 cm mit 1 ml 1:1 verdünntem Roundup behandelt und die Behandlung im Abstand von 4 Wochen 2mal wiederholt. Diese Massnahmen führten nicht zum Ziel: Es trieben immer wieder Schosse aus. Dies wird darauf zurückgeführt, dass geschädigte Rhizome die Pflanze zerstückeln und gesunde Partien vom Herbizid nicht mehr erreicht werden. Eine weitere Behandlung aller Sprosse war letztendlich erfolgreich. In Berlin wird der Wiederaustrieb der im Juni gemähten Flächen bei einer Höhe von 20 cm mit Stängelinjektion behandelt. Nach Wiederholung im 2. Jahr sind die Bestände im 3. Jahr eliminiert (Böhmer et al. 2000) In den USA hat sich herausgestellt, dass die Injektion von 1ml unverdünntem Produkt pro 5 cm Stängeldurchmesser nicht ausreichend ist, um den Knöterich zum Absterben zu bringen (Soll 2004). Mit 5 ml unverdünntem Herbizid (Aquamaster oder Roundup Pro) in jeden Stängel eines Stockes konnte ein 100%iger Erfolg verzeichnet werden (Soll 2004). In einem Bekämpfungsprogramm des Clark County Weed Management (USA; Burgess 2005) wurden 2 Flächen mit 4 ml Roundup Pro Concentrate und 7 Flächen mit 6 ml desselben Produkts behandelt. Das Herbizid wurde am 30. Juni in das zweitunterste Stängelsegment gespritzt. Auf den Flächen, die mit 4 ml behandelt wurde, waren alle Stängel ausreichend dick, um das Herbizid zu injizieren. Auf den Flächen mit höherer Herbizidkonzentration waren auch dünne Stängel, die nicht direkt behandelt werden konnten. Am 11. August waren auf den 4 ml-flächen alle Stängel abgestorben. Auf den 6 ml-flächen waren 98% der behandelten Stängel abgestorben und im Mittel 41% der nicht direkt behandelten. Auf 5 der 7 so behandelten Flächen war die Reduktion der nicht behandelten Stängel über 50%. Entlang des Flusses Dickey River (USA) wurde mit grossem Einsatz während 4 Monaten mit 4 Arbeitern Knöterich-Bestände kartiert und mittels Herbizidinjektion bekämpft (Quileute Tribe 2004; Clark County Washington; Internet). Es wurde in jeden Stängel 5 ml Aquamaster injiziert. Zu dünne Triebe wurden mit einer Ahle angeritzt und mit einer kleinen Menge Herbizid angestrichen. Alle 3 Wochen wurden die Flächen kontrolliert und vergessene Triebe nachbehandelt. Im zweiten Jahr wurden weitere Flächen mit Herbizid gespritzt (Aquamaster 2.5 3%), wo keine Gefährdung für Wasserorganismen bestand, und mit 3 ml Injektion behandelt, wo dies der Fall war. Die Flächen mit Injektion wurden 3 Wochen nach der Behandlung kontrolliert und wenn nötig nachbehandelt, die gespritzten Flächen wurden alle zwei Wochen nachkontrolliert und nachbehandelt. Mit diesem grossen Einsatz konnten 7 km Flusslauf, Nebengerinne und Ufer vom Knöterich befreit werden. Die Applikation von Herbizid mit einem Pinsel oder Schwamm eignet sich besonders für vereinzelte, dünne Triebe, wenn die umgebende Vegetation geschützt werden soll. Das Herbizid wird auf die Schnittflächen der 5 cm über dem Boden (zwischen den untersten Knoten) gestutzten Stängel und in die Stängelhöhle gegeben. Die Technik ist sehr langsam und muss mehrmals wiederholt werden (Soll 2004). Das Herbizid kann auch in die Röhren der abgeschnittenen Stängel gefüllt werden. Dazu werden die Stängel 5 cm über dem Boden (zwischen den untersten Knoten) abgeschnitten, und ca. 5 ml unverdünntes Herbizid werden eingefüllt. Die Erfolge sind etwas schlechter als bei Injektion und besser als Anstreichen mit Pinsel/Docht/Schwamm (Soll 2004). Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

21 2 Literaturstudie über die Bekämpfung von Japanknöterich (U. Bollens) 2.5 Hauptsächlich empfohlene Strategien Es gibt keine allgemein gültige beste Bekämpfungsmethode für den Japanknöterich. Eine wichtige Basis für den Erfolg ist es, die Ökologie der Pflanze gut zu kennen. Bei der Wahl der geeigneten Methode müssen folgende Punkte überdacht werden: Entwicklungszustand des Knöterichs (frische Austriebe, Einzelstock, etablierter Bestand) Standort (Ufer, Flachmoor, Strassenböschung, ) Zugänglichkeit Ziel (vollständige Entfernung, Schwächung, Verhinderung weiterer Ausdehnung) Ressourcen (Budget, Arbeitskräfte) Literaturübersicht Viele Autoren empfehlen, einen Bekämpfungsplan festzulegen, im Mindesten bestehend aus Kontrollprogramm und Nachkontrollen. In der Tabelle 2 werden verschiedene Empfehlungen weitergegeben. Tabelle 2: Empfehlungen für die Bekämpfung des Japanknöterichs mit Glyphosat. Empfehlungen für die Bekämpfung mit Glyphosat Mechanische Methoden für kleine, isolierte Bestände Herbizide, z.b. Glyphosat, im Herbst anwenden Keine Herbizide in Naturschutzgebieten, weil sie andere Pflanzen beeinträchtigen Es wird die Kombination von Graben und Spritzen empfohlen: Mit dem Bagger wird die Oberfläche aufgerissen und die Rhizome auf einen Haufen geschichtet. Dann wird der Boden in eine Tiefe von 50 cm umgegraben und die Rhizome zurückgelegt. Der Wiederaustrieb wird dann zwei Mal gespritzt. Die Baggerarbeiten können auch im Winter ausgeführt werden. Wenn eine befallene Fläche bebaut wird, bevor der Japanknöterich eliminiert werden konnte, wird empfohlen, den befallenen Boden auszuheben und an einem geeigneten Ort aufzuhäufen, die obersten 50 cm separat. Die Haufen werden dann mit Herbizid behandelt. Die Wahl des Herbizids ist abhängig von der Nähe des nächsten Gewässers und der zukünftigen Nutzung (Toxizität, Persistenz). Die Politik soll sein, den Wiederaustrieb konsequent mit Herbizid zu behandeln, nicht auszureissen. Spritzen im Mai wenn die Pflanze 1 m hoch ist mit 5 l/ha Roundup und Wiederholung im Juli bis September Quelle Seiger 1991 Die Naturschutzorganisation The Nature Conservancy, USA, stellt die wichtigsten Arbeiten zusammen und beschreibt Vor- und Nachteile einzelner Methoden Environment Agency 2001 Code of Practice for the management, destruction and disposal of Japanese knotweed Child et al Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

22 2 Literaturstudie über die Bekämpfung von Japanknöterich (U. Bollens) Empfehlungen für die Bekämpfung mit Glyphosat Die Pflanzen im späten Frühling oder Frühsommer schneiden und danach mit Glyphosat spritzen. 1.8 kg Glyphosat/ha (5 l Glyphosat/ha) mit wenig Wasser (80 l /ha) mit einer Spezialdüse (= 22.5 g/l Glyphosat in der Spritzbrühe) Alternativ: Anwendung im Frühling (Mai/Juni), wenn die Sprosse 0.5 bis 1 m hoch sind. Folgebehandlung im Spätsommer. Vorgängig im Herbst die abgestorbenen Stängel entfernen. Noch effektiver ist der Herbizideinsatz, wenn der Knöterichbestand vorgängig umgegraben wird (50 cm tief). The City and County of Swansea (Süd-Wales, GB) hat einen Aktionsplan entworfen. Dabei arbeiten sie mit Unternehmern zusammen, die Herbizidanwendungen ausführen. Das vertraglich festgehaltene Ziel ist ein 95%iger Erfolg nach 3 Jahren. Für die meisten Flächentypen wird mit Glyphosat gearbeitet. Auf Flächen ohne Naturschutzwert, die entfernt von Gewässern liegen und wo keine anderen zweikeimblättrigen Pflanzen vorhanden sind, werden gelegentlich persistente Herbizide verwendet (z.b. für verlassene Industriegebiete, die wieder bebaut werden sollen). In Gewässernähe wird empfohlen, die Blätter beidseitig mit Glyphosat zu spritzen. Vorgängig soll der Bestand geschnitten werden und der Wiederaustrieb gespritzt. Die Herbizidanwendung kann jederzeit stattfinden, am effektivsten ist jedoch die Herbstanwendung. In sensiblen Gebieten ist eine Stängelinjektion mit 1:10 verdünntem Herbizid empfohlen. Sorgfältige Wahl des Herbizids (Glyphosat, Triclopyr, 2,4-D, Imazapyr oder Picloram) Sorgfältige Wahl des Netzmittels (LI-700 in Gewässern, in Gewässernähe andere nicht-ionische Netzmittel (R-11, Activator oder Pflanzenöl-Präparate, abseits von Gewässern Silikon-basierte, z.b. Syltac) Optimaler Zeitpunkt: Beginn der Blüte (Juli oder August) Falls möglich: Injektion (prüfen, ob es erlaubt ist); sonst: Kleine Bestände: Mechanische Methoden Flächen ausserhalb des 100jährigen Hochwassers: Schnitt im Mai/Juni, Herbizid im Spätsommer. Herbizid: Glyphosat oder Triclopyr oder Mischung (2% Glyphosat-Mittel, z.b. Aquamaster, Rodeo, Gly Star oder Roundup und ¾ 1% Garlon 3a plus R-11 1 Vol %). Flächen innerhalb des 100jährigen Hochwassers: Schnitt im Mai/Juni, dann Spritzen mit Glyphosat-Mittel, das für den Gebrauch entlang oder im Gewässer zugelassen ist (z.b. Rodeo oder Aquamaster) in 5 8%iger Lösung plus geeignetes Netzmittel (z.b. LI-700) Wasserflächen überhängende Bestände: am besten Injektion. Wenn es nicht erlaubt ist: Schnitt und Herbizidanwendung wenn die Stängel so kurz sind, dass kein Herbizid in Wasser gespritzt werden muss. Quelle Child & Wade 2000 Im Japanese knotweed manual werden, basierend auf unzähligen wissenschaftlichen Publikationen und Erfahrungsberichten, Empfehlungen für die Bekämpfung von Japanknöterich mit Glyphosat abgegeben Hathaway 2000 Environment Agency 2003 Guidance for the control of invasive weeds in or near fresh water Soll 2004 Die Resultate eines Workshops in Oregon (USA) von The Nature Conservancy (Amerikanischern Naturschutzorganisation) mit Vertretern von Behörden und Naturschutz wurden zu einem fundierten Dokument mit Empfehlungen zur Bekämpfung zusammengefasst. Die Basis der Dokumentation bilden ein ausführlicher Literaturreview sowie Daten und Felderfahrungen vieler Beteiligter. Die empfohlenen Anwendungstechniken sind genau beschrieben. Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

23 2 Literaturstudie über die Bekämpfung von Japanknöterich (U. Bollens) Empfehlungen für die Bekämpfung mit Glyphosat Blattapplikation, wenn erlaubt. Sonst Stängelinjektion Spritzlösung: 9.35 l/ha ideale Wassermenge: l/ha mit Spezialdüse für kleine Volumen im Minimum ein Ersteinsatz später August früher September besser ist es, vorgängig (vor August) bereits einmal zu spritzen oder im Juni zu schneiden. optimaler Spritzzeitpunkt: 1. Juli bis erster Frost Die Nachbehandlungen sollen in den Folgejahren ab 1. Juli mit der Rückenspritze erfolgen. Wenn die Behandlungen erfolgreich waren, kann zweijährlich kontrolliert werden. Spritzen mit Aquamaster 8 Vol% Einfüllen in Stängelstümpfe: Die Stängel werden zwischen dem ersten und zweiten Internodium abgeschnitten und Roundup Pro oder Aquamaster 1:1 mit Wasser verdünnt, ca ml eingefüllt Mit dieser Methode kann eine Reduktion der Stängel um 95% erreicht werden. Wird die Behandlung früh in der Vegetationsperiode durchgeführt, muss oft nachbehandelt werden. In diesem Fall soll der Wiederaustrieb in einer Höhe von mindestens 120 cm wieder behandelt werden. Injektion: In jeden Stängel unterhalb des ersten oder zweiten Knotens 5 ml Aquamaster injizieren Mit 5 ml wird eine vollständige Bekämpfung erreicht. Monsanto rät davon ab, weniger als 5 ml zu injizieren, da damit eine verminderte Wirksamkeit eintritt (75%), was aufwändigere Nachkontrollen bedeutet. Einfüllen in Stängelstümpfe ( Cut&Fill ): Stängel unter dem 3. Knoten abschneiden und sofort nach dem Schnitt 5 ml unverdünntes Herbizid einfüllen. Optimaler Zeitpunkt ist Mitte Juli, Nachbehandlung im Frühherbst des gleichen Jahres. Injektion: 1 5 ml (je nach Stängeldicke) einspritzen. Zu dünne Stängel anstreichen oder spritzen. Quelle Gover et al Empfehlungen für grosse Bestände an Strassenböschungen in Pennsylvania, USA Crockett 2005 (Monsanto) McHugh Zur Risikobeurteilung bei Glyphosatanwendungen Risiko Das Risiko des Wirkstoffs Glyphosat für Nichtzielorganismen ist sehr klein. Das potenzielle Risiko reduziert sich umso mehr, als dass der Knöterich sehr oft als Monobestand exklusiv wächst. In solchen Beständen sind kaum andere Pflanzenarten vorhanden, die geschädigt werden können. Als Lebensraum für Amphibien ist ein Knöterichbestand ebenfalls unattraktiv, da sie dort gemäss einer amerikanischen Untersuchung weniger Futter finden als im Umland (Maerz et al. 2005). Zudem kann mit einer Anwendung nach der Laichzeit praktisch ausgeschlossen werden, dass Kaulquappen geschädigt werden. Dennoch muss aus Gewässerschutzgründen der mögliche Eintrag in Gewässer durch die Anwendung von schonenden Techniken und durch die Applikation der minimal notwendigen Dosis minimiert werden. Die Menge Glyphosat, die für die Bekämpfung aller Japanknöterichbestände in der Schweiz verwendet werden müsste, ist im Vergleich zum Gesamtverbrauch marginal: Insgesamt müssten, konservativ abgeschätzt, 1% eines Jahresverbrauchs verwendet werden (siehe Anhang C). Voraussetzung ist natürlich, dass der Wirkstoff mit der Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

24 2 Literaturstudie über die Bekämpfung von Japanknöterich (U. Bollens) umweltschonendsten Applikation auf die Pflanze ausgebracht wird und keine Gewässerschutzgrenzwerte überschritten werden Problem Netzmittel Für Amphibien schädlicher als der Wirkstoff Glyphosat ist das in verschiedenen Formulierungen enthaltene Netzmittel POEA. In Versuchen mit Amphibien wurde die Toxizität von Formulierungen mit Netzmitteln nachgewiesen, allerdings bei Glyphosat-Konzentrationen, die weit über dem europäischen gesetzlichen Grenzwert für Herbizide im Wasser liegen. Es gibt allerdings keine direkten Messungen der Netzmittel-Konzentrationen in Gewässern. Da Glyphosat sehr stark an den Boden adsorbiert, kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Konzentration des Netzmittels im Wasser im Verhältnis höher liegt. Das Risiko kann minimiert werden, wenn für Anwendungen in Gewässernähe ein Produkt ohne amphibientoxische Netzmittel verwendet werden. In den USA sind solche Produkte auf dem Markt. Es muss abgeklärt werden, ob in der Schweiz auch Präparate mit ähnlich günstigem Profil zugelassen sind. Falls nicht, kann mit driftreduzierenden Techniken auch mit Standardprodukten gearbeitet werden (z.b. Streichdocht oder Sobidoss). Bei der Stängelinjektion tritt das eingespritzte netzmittelfreie Glyphosatprodukt im Normalfall nicht unmittelbar in die Umwelt. Stängelinjektion ist zwar keine in der Produktezulassung explizit erwähnte Anwendung. Es ist aber nicht verboten, optimierte Anwendungstechniken einzusetzen (T. Poiger Agroscope Wädenswil, pers. Mitteilung) Blattapplikation mit Rückenspritze Wirksamkeit In vielen Versuchen konnten Japanknöterichbestände erfolgreich bekämpft werden. Die Daten sind allerdings erst verlässlich, wenn der Erfolg auch im Jahr nach der Bekämpfung anhält. Obwohl auch für alte Bestände gute Resultate dokumentiert sind, scheinen diese Bestände schwieriger zu bekämpfen zu sein als junge. Bei alten, hochgewachsenen Monobeständen konnte in mehreren Fällen mit einer einmaligen Spritzung im Juli eine Reduktion der Bestandeshöhe und des Deckungsgrads in den Folgejahren von über 90% erreicht werden (z.b. bei De Waal 1995, Bollens 2004, Burgess 2005). Im Experiment von Diaz-Buschmann (1997) wurde nach einmaliger Spritzung im August oder September nur eine Reduktion um % erreicht. Auch Soll (2004) hatte für einen alten Bestand deutlich schlechtere Effekte als für Erstaustriebe. Junge Bestände (1 Jahr) können mit einer Spritzung zum optimalen Zeitpunkt um über 90% reduziert werden (Diaz-Buschmann 1997). Kombinierte Massnahmen wie ein Schnitt 6 Wochen vor dem Herbizideinsatz oder Umgraben vor dem Spritzen bringt bessere Resultate als Blattapplikation alleine (Diaz-Buschmann 1997, Child et al. 2000, Bimova et al. 2001). In einigen Versuchen kann nicht erklärt werden, weshalb ein Bestand erfolgreich bekämpft worden ist und ein anderer Bestand mit der gleichen Herbizidkonzentration nicht zum Absterben gebracht werden konnte. Vielleicht spielt die Rhizombiomasse eine Rolle (Soll 2004). Manchmal kann auch nicht sicher festgestellt werden, ob die behandelten Stöcke wieder ausgetrieben haben, oder ob die Fläche neu besiedelt worden war, z.b. an Bahnlinien (SBB 2003, Bollens 2004) Optimaler Zeitpunkt Ab spätem Juni translozieren die Pflanzen die Photosyntheseprodukte in die Rhizome (Price et al. 2002). Das Herbizid wird zu dieser Zeit ebenfalls im Phloemstrom transportiert und kann so auch in den Rhizomen wirken (Diaz Buschmann 1997). Bei Herbizidanwendungen über das Blatt wurden im Einklang mit obigen Untersuchungen die besten Resultate bei Anwendungen im Sommer oder Herbst erreicht (Ahrens 1975, Lynn 1979, Roblin 1988, Diaz-Buschmann 1997, Soll 2004). Nach Anwendung im Mai waren die Resultate durchwegs negativ. Im Juni und Juli sind sowohl erfolgreiche als auch misslungene Bekämpfungsversuche dokumentiert. Anwendungen im August oder September hatten überwiegend guten Erfolg. Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

25 2 Literaturstudie über die Bekämpfung von Japanknöterich (U. Bollens) Optimale Konzentration/Menge Meistens wurden die empfohlenen Mengen (z.b. BAV 2001) von ungefähr 2.2 kg Glyphosat/ha verwendet. Mit höheren Mengen (10 kg/ha) erreichte Ahrens (1975) keine besseren Effekte als mit 3.4 kg/ha. Selten wurden auch Mengen unter 1.8 kg/ha verwendet: Roblin (1988) erreichte mit einer Spritzung im Juli mit 1.4 kg Glyphosat/ha eine ebenso gute Kontrolle wie mit 2.2 kg/ha. Vom Hersteller empfohlen werden Konzentrationen von 1% (3.6 g Glyphosat pro Liter Spritzbrühe). Um die Wirksamkeit zu verbessern soll jedoch mit hohen Konzentrationen gearbeitet werden (bessere Herbizidaufnahme). Mit Spezialdüsen werden 15%ige Lösungen verwendet (54 g Glyphosat pro Liter Spritzbrühe) Häufigkeit des Spritzeinsatzes und Behandlungsdauer Verschiedene Autoren empfehlen zweimaliges Spritzen, einmal im Mai, um die Grösse der Pflanze zu reduzieren, und ein weiteres Mal im Sommer, um die Pflanze unter Kontrolle zu bringen (z.b. Beerling 1990). Andere weisen darauf hin, dass mit einem Schnitt im Frühsommer derselbe Effekt wie mit einer Frühspritzung erreicht werden kann. Ob die Pflanzen im Frühling gespritzt oder geschnitten werden, spielt an sich keine Rolle. Bei einem Schnitt im Frühling wird insgesamt weniger Herbizid benötigt, was die möglichen unerwünschten Begleiterscheinungen reduziert. Kleinere oder junge Bestände können in 1 2 Jahren ausgemerzt werden. Für grössere, etablierte Bestände muss mit 2 oder mehr Jahren gerechnet werden (Soll 2004) Behandlung der Flächen vor und nach Spritzeinsatz Die abgestorbenen Triebe des Vorjahrs sollten zur Vereinfachung der Blattapplikation entfernt werden. Umgraben, Ausreissen oder Pflügen vor August (mindestens 1 Monat vor dem Spritzen), hilft, die Vitalität und die Rhizommasse der Pflanzen zu reduzieren. Somit wird die Anfälligkeit für das Herbizid erhöht. Da das Herbizid von jüngeren Blättern generell besser aufgenommen wird (Streit 2006 pers. Mitteilung), ist es von Vorteil, wenn die Pflanzen 6 Wochen vor der Herbizidanwendung geschnitten werden und die Anwendung auf die neugetriebenen Sprosse erfolgt (Diaz Buschmann 1997). Die Flächen sollen (im Gegensatz zu der Empfehlung von Kretz 1995) frühestens ein Monat nach dem Herbizideinsatz abgeräumt werden, da das Herbizid mehrere Wochen braucht, bis die Wirkung eintritt (Ahrens 1975, De Waal 1995, Child & Wade 2000) Stängelinjektion oder Einfüllen in die Stümpfe Bei Stängelinjektionen oder Einfüllen in die Stängelstümpfe abgeschnittener Stängel wird das Herbizid in die Rhizome transloziert und wirkt so auch auf unbehandelte Bereiche (Hagemann 1995, Burgess 2005). Die Behandlung nur einzelner Stängel ist dennoch nicht ausreichend für eine vollständige Eliminierung, sodass bei der Nachbehandlung alle Stängel behandelt werden sollen (Hagemann 1995). Zu tiefe Herbizidmengen sind oft zu wenig effektiv: Mit 1 ml/stängel konnte keine ausreichende Wirkung erzielt werden (Soll 2004). 3 bis 5 ml bringen gute bis sehr gute Resultate (75% Reduktion bzw. gegen 100% Reduktion; Burgess 2005, Crockett 2005). Die pro Fläche benötigte Menge Glyphosat liegt deutlich höher als bei Blattapplikation. Der Verbrauch beträgt 144 kg Glyphosat/ha (Annahme: 4 ml pro Stängel eines Produktes mit 360 g Glyphosat /l bei einer Stängeldichte von 10 Stängel/m 2 ) Der Zeitpunkt der Anwendung spielt keine Rolle; ideal ist früher Juni (Crockett 2005). Der Vorteil der Stängelinjektion gegenüber dem Einfüllen in die abgeschnittenen Stängel ist, dass der Knöterich nicht vorgängig geschnitten und entsorgt werden muss. Das Einfüllen muss rasch nach dem Abschneiden erfolgen. Das Einfüllen in die Stängel kann dafür ohne Spezialgeräte, z.b. mit einer Spritzflasche, durchgeführt werden und es entstehen keine verdorrten Blätter und Stängel (unauffälligste Methode). Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

26 3 Praxisanalyse über die Bekämpfung von Japanknöterich (G. Gelpke) 3 Praxisanalyse über die Bekämpfung von Japanknöterich (G. Gelpke) 3.1 Zusammenfassung In der Praxis werden unterschiedliche Methoden der Knöterichbekämpfung und -kontrolle angewendet, oft aufs Geratewohl, ohne Erfolgskontrolle und mit unterschiedlichem, häufig aber mit bescheidenem Erfolg. Einen Überblick über die angewendeten Methoden und die damit erzielten Erfolge gibt es bisher nicht. Es ist davon auszugehen, dass viele der angewendeten Methoden oft unzweckmässig sind. Dadurch werden Mittel und Ressourcen ineffizient eingesetzt, die Umwelt unnötig beeinträchtigt und die Ausbreitung der Art unter Umständen sogar beschleunigt. Die Praxisanalyse soll einen Überblick über die gängigen Methoden der Knöterichbekämpfung in der Schweiz und die damit gemachten Erfahrungen verschaffen. Die angewendeten Methoden lassen sich in zwei Kategorien einteilen, Mechanische Methoden (inkl. thermische und elektrische Bekämpfung) sowie Chemische Methoden. Praktisch alle Befragten haben ihre Bekämpfungsmassnahmen mit mechanischen Methoden begonnen. Übereinstimmend werden diese als aufwändig und kostenintensiv beurteilt. Dennoch ist kein einziger Fall bekannt geworden, bei dem ein etablierter Bestand mittels mechanischer Methoden hätte eliminiert werden können. Ausnahmslos alle Befragten sind daher zur Bekämpfung mit Herbiziden übergegangen, wo und soweit dies möglich war oder als zweckmässig betrachtet wurde. Hierbei ist die Übertretung der gesetzlichen Vorschriften bezüglich Herbizideinsatzes zwar nicht die Regel, aber dennoch verbreitet. Aufgrund von Wirkung und Umweltverträglichkeit werden fast ausschliesslich Glyphosatprodukte eingesetzt. Hierbei kommen einerseits die gängigen Spritztechniken - insbesondere Rückenspritze - zum Einsatz. Die verwendeten Konzentrationen liegen im Bereich der vom Hersteller gemachten Empfehlung bis hin zur doppelten Menge. Mit ein bis zwei Flächenspritzungen können die Bestände stark reduziert werden. Neuaustriebe machen regelmässige punktuelle Nachspritzungen über ein bis mehrere Jahre notwendig. Einsätze über 2-3 Jahre sind die Regel, über 4-5 Jahre keine Ausnahme. Andererseits werden vor allem in gemischten Beständen und naturnahen Bereichen Spezialmethoden wie das Bestreichen, das Einfüllen von Herbiziden in den hohlen Stängel oder Herbizidinjektionen erprobt. Unter Schonung der übrigen Arten wird das Herbizid in höherer Konzentration direkt auf die Blätter gebracht oder in die Stängel gespritzt. Die Resultate sind gut, die Methodik jedoch noch wenig erprobt. Insbesondere die Frage der optimalen Dosierung ist noch nicht geklärt. Die verwendeten Herbizidmengen unterscheiden sich erheblich. Auch bei diesen Methoden sind punktuelle Nachbehandlungen notwendig. 3.2 Einleitung Ziel Die Praxisanalyse hat zum Ziel, einen Überblick über die gängigen Methoden der Knöterichbekämpfung hierzulande zu verschaffen und die damit gemachten Erfahrungen und Erkenntnisse der Praktiker zu sammeln. Die Arbeit soll beitragen, das vorhandene Wissen zugänglich zu machen, um optimale Bekämpfungsmassnahmen zu eruieren und im Hinblick auf gezielte Versuche allenfalls vorhandene Wissenslücken aufzuzeigen Vorgehen / Methodik Zahlreiche in den vergangenen Jahren geführte Gespräche mit Praktikern belegen eine Vielfalt angewendeter Methoden und zum Teil bereits reichlich vorhandene Erfahrung im Umgang mit Knöterich. Im Rahmen dieser Arbeit wurden gezielt Befragungen unter Praktikern - wie Leiter von Unterhaltsbetrieben, Gartenbaufirmen, Einsatzgruppen (Zivildienst, Arbeitslose) - durchgeführt, die bereits etliche und zum Teil langjährige Bekämpfungsmassnahmen oder aber eigene Versuche durchgeführt haben. Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

27 3 Praxisanalyse über die Bekämpfung von Japanknöterich (G. Gelpke) Die Auskunftspersonen wurden nach den von ihnen angewendeten Methoden zur Bekämpfung des Japanknöterichs sowie den Erfahrungen damit befragt und um Empfehlungen gebeten. Die Befragung erfolgte telefonisch. Die angewendeten Bekämpfungsmethoden wurden soweit möglich und vergleichbar zusammengestellt und ausgewertet. Im Rahmen der Arbeit wurden 15 Personen aus den Kantonen AG, LU, NE, SG und ZH befragt. Erfasst wurden 55 durchgeführte Massnahmen an insgesamt etwa 150 Beständen Vergleichbarkeit der Massnahmen - Dokumentation Im Rahmen der durchgeführten Befragungen zeigte sich, dass vielfach ähnliche Vorgehensweisen erprobt wurden, die sich jedoch in einzelnen Parametern unterschieden. Aufgrund des meist pragmatischen Vorgehens fehlen in der Regel klar definierte Versuchsbedingungen sowie eine einheitliche und lückenlose Dokumentation der Massnahmen. Die Ergebnisse und Empfehlungen stützen sich daher auf Erfahrungswerte und weniger auf exakt definierte Versuchsbedingungen. Die folgenden Punkte erschweren oft klare Aussagen zu den angewendeten Methoden. Die Bekämpfungsmassnahmen wurden in der Regel unvollständig dokumentiert oder die Daten nie aufgearbeitet und ausgewertet. Oft wurde im Rahmen der Bekämpfung eines Bestandes die Methode oder deren Häufigkeit ein oder mehrmals geändert oder die Massnahmen nicht konsequent durchgeführt, was nur bedingt Rückschlüsse auf die Wirksamkeit einer Methode zulässt. Bei Herbizideinsätzen ist oft das genaue Produkt nicht mehr bekannt. Bei verschiedenen Produktenamen wie etwa Roundup gibt es jedoch verschiedene Formulierungen, zum Teil mit unterschiedlichen Wirkstoffgehalten. Zudem wechseln die Produktenamen (und damit wahrscheinlich die Formulierungen) öfters. Dies verunmöglicht Aussagen zur Wirksamkeit einzelner Produkte. Zumindest vereinzelt besteht die Vermutung, dass verschiedene Produkte trotz gleicher Wirkstoffmenge unterschiedlich wirken. Die Menge des ausgebrachten Wirkstoffes pro Flächeneinheit ergibt sich aufgrund der Konzentration, der Düsenleistung und der Gehgeschwindigkeit. Vielfach liegen nur Angaben zur Verdünnung vor, nicht jedoch über die tatsächlich ausgebrachte Menge Wirkstoff pro Fläche. Verschiedentlich konnten keine abschliessenden Beurteilungen gemacht werden, da die Nachkontrolle über einen längeren Zeitraum unterblieb, vor allem wenn die Spritzung im Auftrag ausgeführt wurde und der Auftrag keine Nachkontrollen vorsah. 3.3 Bekämpfungs- und Kontrollmethoden Mechanische, thermische und elektrische Methoden Verschiedene Methoden der nicht chemischen Bekämpfung wurden erprobt und werden auch weiterhin in der Praxis angewendet: Schlegeln oder Mähen mit verschiedenen Geräten sowie Jäten und Beweidung haben zum Ziel, die Pflanze zu erschöpfen, indem die oberirdischen Pflanzenteile regelmässig entfernt werden. Ausgraben, Aushacken oder Ausbaggern zielen darauf ab, die Pflanze als Ganzes, also samt ihrer unterirdischen Sprosse zu entfernen. Abdecken durch Folie oder Überdecken mit Humus haben zum Ziel, das Austreiben und somit die Photosynthese zu verhindern, um die Rhizome auszuhungern und zum Absterben zu bringen. Abbrennen und das Anwenden von Starkstrom sollen das Pflanzengewebe zerstören. Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

28 3 Praxisanalyse über die Bekämpfung von Japanknöterich (G. Gelpke) Schlegeln / Mulchen Beim Schlegeln werden die Pflanzen durch bewegliche an einer schnell rotierenden Walze befestigte stumpfe Messer zerstückelt. Es entstehen dadurch viele kleine Stücke, die zum Teil weg geschleudert, respektive durch die Maschine oder auf andere Art leicht verschleppt werden. Das zerstückelte Pflanzenmaterial bleibt vor Ort liegen oder wird im gleichen Arbeitsgang von der Maschine abgesaugt und entsorgt. Die Gefahr der versehentlichen Verbreitung und Verschleppung ist verhältnismässig gross, ebenso die Beeinträchtigung von Nichtzielorganismen, insbesondere wenn das Material gleichzeitig abgesaugt wird Mähen Zum Einsatz kommen Kreisel- und Balkenmäher, Motorsensen (Durchforstungsgeräte) und Handsensen. Im Gegensatz zum Schlegeln werden beim Mähen die Triebe als Ganzes abgeschnitten. Ausser beim Mähen noch sehr kleiner Pflanzen fallen dadurch weniger und grössere, somit beim Zusammennehmen besser sichtbare Pflanzenteile an. Die Gefahr der versehentlichen Verbreitung und Verschleppung ist dadurch kleiner als beim Schlegeln, jedoch immer vorhanden. Problematischer als Handsensen und Balkenmäher sind hierbei Motorsensen, da bei ihrem Gebrauch ebenfalls kleine Stücke anfallen, die weggeschleudert werden. Die Beeinträchtigung von Nichtzielorganismen ist geringer als beim Schlegeln Schlegeln oder Mähen am Wasser Mäh- oder Schlegelarbeiten unmittelbar am Wasser bergen die Gefahr, dass Pflanzenteile ins Wasser fallen und mit diesem verfrachtet werden. Ebenso kann frisch geschnittenes Material am Ufer bei Anstieg des Pegels mitgespühlt und die Pflanze dadurch verfrachtet werden Jäten Beim Jäten werden meist Teile des Basalkörpers oder Rhizomteile mit abgerissen. Diese regenerieren wesentlich leichter und können längere Zeit Trockenheit und Hitze überstehen, als abgeschnittene Stängel, die bald verdorren. Das Jäten schwächt die Pflanze vermutlich in höherem Masse als das Mähen oder Schlegeln, birgt bei unsorgfältigem Arbeiten und nicht sachgerechter Entsorgung jedoch eine wesentlich höhere Gefahr der Verschleppung Ausgraben / Abtrag Verschiedentlich wurde versucht die Pflanze auszugraben. Vereinzelt mit Schaufel und Pickel, in der Regel mit dem Bagger. Hierbei werden entweder die Stöcke ausgegraben oder der gesamte Boden abgetragen. Die Methode birgt in hohem Masse die Gefahr der Verschleppung. Während beim manuellen Ausgraben das Material mittels Vergärung oder Verbrennung entsorgt werden kann, ist beim Abtrag die Frage ungelöst, was mit dem reichlich anfallenden rhizomdurchsetzten Humus zu geschehen hat Abdecken Hierbei wird die Pflanze mit einer festen UV-stabilen und undurchlässigen Folie über einen längeren Zeitraum abgedeckt. Dadurch erhält die Pflanze kein Wasser, der Oberboden unter der Folie ist grosser Hitze bei Besonnung ausgesetzt und die Pflanze wird vom Licht abgeschnitten, wodurch sie keine Assimilation machen kann Konkurrenzpflanzungen Bei Konkurrenzpflanzungen werden höher wachsende Gehölze gesetzt und gefördert mit dem Ziel, den Knöterich zu beschatten und dadurch in seiner Dominanz zu beschränken. Die Elimination ist hierbei nicht das Ziel Beweidung Durch regelmässigen Verbiss und Tritt soll die Pflanze geschwächt und in ihrer Dominanz beschränkt werden. Die Elimination ist hierbei nicht das Ziel. Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

29 3 Praxisanalyse über die Bekämpfung von Japanknöterich (G. Gelpke) Überschüttung Durch Überschüttung mit Humus soll eine Erdschicht in einer Mächtigkeit aufgetragen werden, die der Knöterich nicht mehr durchwachsen kann, so dass er zugrunde geht Anwenden von Starkstrom Einzelne Versuche mit Starkstrom wurden vor etlichen Jahren durchgeführt, aber danach nicht mehr weiter verfolgt. Auf die Methode wird im Rahmen dieser Arbeit nicht eingegangen Chemische Bekämpfung Herbizide sind chemische Stoffe, die je nach Wirksubstanz an unterschiedlichen Orten des Pflanzenstoffwechsels eingreifen und die Pflanze zum Absterben bringen. Nebst selektiven Herbiziden, die gezielt einzelne Pflanzengruppen schädigen, gibt es Totalherbizide, die unselektiv sämtliche Pflanzenarten betreffen Methoden der Herbizidapplikation Bei der Knöterichbekämpfung werden Herbizide auf verschiedene Arten appliziert: Zum einen werden die in der Landwirtschaft und im Grünflächenunterhalt gängigen Spritztechniken angewendet, zum andern werden des öfteren spezielle Methoden erprobt, mit dem Ziel, das Herbizid unter Schonung anderer Arten und der Umwelt ausschliesslich auf den Knöterich auszubringen oder in dessen Stängel zu injizieren Sprühen Beim Sprühen wird eine Lösung des Herbizides über eine Düse auf die Blätter der Zielpflanze versprüht. Bei grösseren Beständen kommt meist eine Rückenspritze (Birchmeier), seltener eine Motorspritze oder ein Balkenspritzgerät zum Einsatz. Zum punktuellen Spritzen von Pflanzen werden auch Kleingeräte wie Sobidoss oder einfach nur Pflanzensprüher verwendet. Vorteil: Mit Sprühgeräten können grössere Bestände in kurzer Zeit bekämpft werden. Nachteil: Verdriftung von Herbizid ist möglich und Nichtzielarten werden ebenfalls betroffen. Bei geschlossenen Beständen ist letzteres in der Regel marginal, nicht jedoch in lückigen oder durchsetzten Beständen wie etwa Knöterich in Hecken Einfüllen von Herbizid in die hohlen Stängelstümpfe Bei dieser Methode wird das Herbizid unmittelbar nach dem Schnitt in den hohlen Stängelstumpf gespritzt oder geträufelt. Hierbei werden in der Praxis sehr unterschiedliche Verdünnungen bis hin zu unverdünntem Herbizid verwendet. Spezielle Geräte hierzu gibt es nicht. Oft werden entsprechend grosse medizinische Plastikspritzen; Veterinärspritzen wie Socorex oder Handsprühgeräte (Sobidoss) verwendet. Die meisten, aber nicht alle verwendeten Geräte lassen eine genaue Dosierung zu. Vorteil: bei sauberem Arbeiten werden kaum Nichtzielarten betroffen. Nachteil: Relativ aufwändig, das Herbizid liegt offen im hohlen Stängel und kann bei plötzlich auftretendem Hochwasser oder Starkniederschlag in die Umgebung oder ins Gewässer gelangen. Kontakt von Tieren mit dem Herbizid kann nicht ausgeschlossen werden Stängelinjektion Bei der Stängelinjektion wird der Wirkstoff in den geschlossenen Stängel gespritzt. Dies geschieht entweder bei ungeschnitten Stängeln meist in eines der untersten Internodien oder bei nicht zu tief geschnittenen Stängeln in das unversehrt gebliebene unterste Internodium. Meist werden hierzu grosse Plastikspritzen (Veterinärbedarf) verwendet. Da die Nadeln bei den verholzten, festen Stängeln leicht abbrechen oder verstopfen wird oft mit einer Aale oder einem Akkubohrer zuvor ein Loch gebohrt. Speziell für diesen Zweck wurde zudem in den USA ein verhältnismässig teures Gerät entwickelt, das jedoch nur bei dicken Trieben angewendet werden kann. Vorteil: Herbizid bleibt in Pflanze eingeschlossen und gelangt nicht in Umwelt. Nachteil: aufwändig, hoher Herbizidbedarf pro Fläche Bestreichen Beim Streichen wird das Herbizid, meist in höher konzentrierter Form mittels Schwamm, Pinsel oder Dochtgerät auf das Blatt gestrichen. Vorteil: Herbizid wird nur auf Zielpflanze ausgebracht. Nachteil: Aufwändig, erfordert sehr sauberes Arbeiten, hohe Kontaminationsgefahr bei unsachgemässer Ausbringung des Herbizides. Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

30 3 Praxisanalyse über die Bekämpfung von Japanknöterich (G. Gelpke) 3.4 Resultate der Befragung Die Umfrage ergab folgende Ergebnisse und Empfehlungen: Mechanische Methoden: Schlegeln Fördert die Verschleppung in hohem Masse. Sollte unterlassen werden Mähen Durch Mähen kann der Japanknöterich nicht bekämpft werden. In keinem einzigen Fall ist die Pflanze allein durch Mähen verschwunden, selbst bei hoher Mähfrequenz nicht und nur in einem Fall konnte dank starker Konkurrenz von anderen stark wachsenden Pflanzen eine Flächenreduktion erreicht werden Die Mahd stellt in vielen Fällen aber ein Mittel zur Kontrolle und zur Minderung der negativen Auswirkungen der Pflanze dar und wird oft in der Praxis angewendet. Hierbei werden unterschiedliche Schnittregime angewendet: Einmalige Mahd bis zu vier Schnitte im Jahr sind üblich. Häufigere Schnitte wurden in einzelnen Versuchen gemacht. Die hierbei gemachten Erfahrungen sind unterschiedlich und oft widersprüchlich. Der Schnittzeitpunkt sowie Standortsbedingungen wie Nährstoff- und Wasserversorgung oder Licht scheinen einen grossen Einfluss zu haben, aber auch der Umstand, ob der Knöterich Möglichkeiten zur seitlichen Ausbreitung hat oder durch Bauten, Intensivkulturflächen und Gehölze begrenzt wird. Die Mahd stellt eine verhältnismässig aufwändige Methode dar. Da die Anzahl der Schnitte wesentlich die Kosten beeinflusst, wäre eine Methode, die gute Resultate bei möglichst wenigen Schnitten erbringt, wünschenswert Einmaliges Mähen: Schnitt im Spätherbst oder Winter hat keinerlei Einfluss auf die Pflanze, da die oberirdischen Sprosse abgestorben und die Nährstoffe in den Rhizomen eingelagert sind. Die Massnahme hat in den allermeisten Fällen rein kosmetischen Charakter. Lediglich an Fliessgewässern kann bei Winterhochwasser das Losreissen von Stängeln mit Rhizomteilen allenfalls etwas vermindert werden Schnitt Ende Juli, Anfang August: Dies wird in einem Fall als positiv beurteilt und seither regelmässig dort angewendet, wo nicht gespritzt werden kann. Zu diesem Zeitpunkt beginnt die Pflanze Nährstoffe aus den Stängeln in die Rhizome einzulagern. Mit dem Schnitt wird die Biomasse entzogen und die Pflanze gezwungen, ausserhalb der Hauptwachstumszeit neu auszuschlagen. Der Knöterich bleibt kleiner (1.5 bis 2 m). Ein seitliches Austreiben wurde nicht beobachtet. Im Frühjahr treiben die alten Stöcke wieder aus, jedoch keine neuen Schosse zwischen den Stöcken. Im Bestand kann sich andere Vegetation etablieren. Die Massnahme wird in einem anderen Fall (ohne Nennung des Schnittzeitpunktes) jedoch als kontraproduktiv bewertet, da die Pflanze zu Wachstum angeregt und die Triebzahl erhöht wird Zweimaliges Mähen: Der Bestand wird weniger hoch, Fläche und Dichte der Stängel bleiben mehr oder weniger gleich. Ob die seitliche Ausbreitung gefördert wird, kann nicht gesagt werden Zwei bis drei- (vier-)maliger Schnitt: Im Wald unter zunehmender Beschattung und Konkurrenzvegetation (Adlerfarn, Brennessel u.a.) zeigt mehrmaliger Schnitt gute Resultate. Der Bestand ist nach 10 Jahren um etwa 1/3 zurückgegangen maliger Schnitt: Nach 5-maligem Schnitt im ersten und 4-maligem Schnitt in den folgenden vier Jahren wurde auf dreimaligen Schnitt übergegangen. Die Pflanze wurde deutlich geschwächt und treibt weniger stark aus. Begleitvegetation kommt auf. Dreimaliger Schnitt (Mai, Anfang Juli und im Herbst) wird als ebenso erfolgreich angesehen, wie viermaliger Schnitt. Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

31 3 Praxisanalyse über die Bekämpfung von Japanknöterich (G. Gelpke) maliger Schnitt: Wird in einem Fall positiv bewertet (vgl. 3-5-maliger Schnitt). Im Übrigen jedoch als unnütz oder sogar kontraproduktiv beurteilt und nicht empfohlen: Kostenintensiv, führt zu zahlreichen Neuaustrieben und rasenartigen Wuchs des Knöterichs. Fördert (in einem Fall) seitliche Ausbreitung in weniger intensiv geschnittene Flächen, eine Flächenreduktion ist nicht feststellbar Mehr als 4 Schnitte: Mit häufigerem Schnitt (6-8x, 10x) wurde ebenfalls keine Flächenreduktion erreicht. Die Begleitvegetation verarmt und wird rasenähnlich. Nicht empfohlen Jäten Dreimaliges Jäten über 5 Jahre führte dazu, dass der Bestand nicht mehr so hoch wuchs. Ein seitliches Austreiben wurde nicht beobachtet. Der Bestand blieb aber erhalten Abdecken Abdecken über 2 und 3 Jahre führte zu einer Schwächung des Bestandes, aber nicht zum Verschwinden und zu keiner Flächenreduktion. Abdecken über 2 Jahre nach Abtrag der obersten 40 cm Boden erbrachte ebenfalls kein Absterben und keine Flächenreduktion. Seitlicher Austrieb neben der Folie wurde beobachtet. Methode wird nicht empfohlen! Abtrag Von sieben Versuchen mit Abtrag war keiner erfolgreich. Selbst 3-maliges Abtragen von rund cm Tiefe im Abstand von wenigen Jahren führte wieder zu einer vollständigen Regeneration des Bestandes. Bei einem Abtrag von 80 cm Boden erschien der Knöterich erst im dritten Jahr wieder. Die Methode wird nicht empfohlen, da sie sehr aufwändig, aber nicht erfolgreich ist, zudem stellt die Aushubentsorgung ein erhebliches Problem dar Konkurrenzpflanzungen Bei mehreren Beständen entlang einem Gewässer im Wald konnte durch Förderung der Konkurrenz eine Reduktion der Knöterichfläche erreicht werden. Bei Feldgehölzen konkurrenzierten Gehölzpflanzen den Knöterich im Bestandesinnern, letzterer breitete sich aber rasch am Gehölzrand aus, wo er bei Schnitt den Gehölzpflanzen überlegen war Beweidung Die Beweidung mit Ziegen konnte die Pflanze schwächen und niedrig halten. Es wurde jedoch keine Flächenreduktion erreicht Überschüttung Bisher keine Versuche in der Schweiz bekannt Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

32 3 Praxisanalyse über die Bekämpfung von Japanknöterich (G. Gelpke) Herbizide Verwendete Herbizide In den allermeisten Fällen wurden glyphosathaltige Produkte verwendet. In einem Fall wurde ohne Erfolg mit Garlon gespritzt. Der Effekt von Bestreichen der geschnittenen Stöcke mit Garlon (ein Versuch) ist noch nicht ausgewertet. In den Jahren 1995 bis 1998 hat der Pflanzenschutzdienst Aargau in Zusammenarbeit mit der Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz Bekämpfungsversuche mit den Wirkstoffen Fluroxypyr, Clopyralid, Glyphosat, Dichlobenil, 2,4DP und Triclopyr durchgeführt. Nur die Wirkstoffe Glyphosat sowie Clopyralid und Triclopyr beim Verfahren Injektion zeigten interessante Wirkungen. Da sich die Wirkstoffe Clopyralid und Triclopyr in den Pflanzen sehr langsam abbauen resp. Triclopyr mit einer Wasserschutzauflage belastet ist, wurden bei weiteren Versuchen nur der der Wirkstoff Glyphosat gebraucht (Müller 2006). Aufgrund der besseren Wirkung und Umweltverträglichkeit werden heute zur Bekämpfung des Japanknöterichs fast ausnahmslos Glyphosatprodukte empfohlen. Zwei Rückmeldungen vermuten unterschiedliche Wirksamkeit von Glyphosat-Produkten, trotz gleicher Wirkstoffkonzentration, während eine weitere Rückmeldung einen solchen Unterschied nicht festgestellt hat. Vereinzelt wurden Zusätze verwendet Sprühen Jahreszeit Bezüglich der besten Jahreszeit für die erste Spritzung liegen widersprüchliche Empfehlungen vor. In 60 % der Fälle wurde die erste Spritzung im Frühjahr / Frühsommer (Mai bis Juni) ausgeführt, die restlichen 40 % der Erstspritzungen fanden im Herbst (August bis Anfang Oktober) statt. Vergleiche zwischen Herbst- und Frühjahrsspritzung wurden nur von einem der Befragten gemacht, d.h. die einen spritzen das erste Mal im Frühling, die anderen im Herbst, ohne dass zuvor Versuche zum besten Zeitpunkt angestellt wurden. Einer der Befragten rät aufgrund schlechter Resultate von der ersten Spritzung im Herbst ab. Im Übrigen wird die Herbstspritzung positiv beurteilt. Erstspritzung im Frühjahr, Zweit- (oder Dritt-)spritzung im Herbst werden jedoch ebenfalls mehrheitlich als positiv beurteilt. In einem Fall wird darauf hingewiesen, dass die Herbstspritzung hierbei wichtig sei. In einem Fall erwies sich die Erstspritzung im Sommer als erfolgreich, im Übrigen wurde sie jedoch nicht durchgeführt oder negativ beurteilt. In der Regel wird zweimal pro Jahr gespritzt, vereinzelt dreimal. Somit werden die meisten Bestände sowohl im Frühling/Frühsommer wie auch im Herbst gespritzt, entweder als Erst- oder Zweitspritzung. Gemäss einer Rückmeldung erwies sich eine Zweitspritzung im Hochsommer bei zwei Beständen als wenig wirksam und die Zweitspritzung im Herbst wurde bei weiteren Versuchen als effektiver eingestuft. Demgegenüber empfiehlt eine andere Rückmeldung 3 Spritzungen pro Saison, die zweite somit im Sommer. Bei Herbstspritzungen wurde entweder ein Rückschnitt mehrere Wochen zuvor vorgenommen oder aber ein bereits im Frühjahr gespritzter Bestand nochmals gespritzt. Gemäss den Rückmeldungen wurde keine Spritzung an einem voll ausgewachsenen Bestand im Herbst vorgenommen. Ein solcher Fall aus dem Herbst 2006 ist bekannt, Resultate liegen aber noch keine vor. Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

33 3 Praxisanalyse über die Bekämpfung von Japanknöterich (G. Gelpke) Konzentration Es wurden in der Regel 1-3 %-ige Lösungen von Glyphosat-Produkten (Wirkstoffgehalt 360g/l) verwendet (für Rückenspritze empfiehlt der Hersteller %). Angaben zu der ausgebrachten Wirkstoffmenge pro Flächeneinheit sind so gut wie keine zu erhalten. In der Regel wurden Birchmeier-Spritzen mit Standarddüsen verwendet. Je nach Pumpleistung des Anwenders variiert bei diesen der Sprühdruck und damit die pro Zeiteinheit ausgebrachte Menge Spritzbrühe. Die SBB verwendet daher Düsen mit geringerer Sprühleistung, aber konstantem Druck. Je nach Sprühtechnik und Düse kann somit die letztlich pro Flächeneinheit ausgebrachte Wirkstoffmenge trotz gleicher Konzentration variieren. Die Variationsbreite ist jedoch nach oben begrenzt, da im Überschuss ausgebrachte Sprühlösung von den nassen Blättern abtropft und nicht mehr pflanzenverfügbar ist. Aufgrund der wenigen vorliegenden Daten ist nicht festzustellen, dass die verwendete Konzentration Einfluss auf den Erfolg hatte Anzahl Spritzungen In einem Fall war die Herbstspritzung bei wenigen kleinen Beständen auf Anhieb erfolgreich. In den übrigen Fällen reichte eine Spritzung nicht aus. In der Regel werden (zwei) drei bis vier Spritzungen vorgenommen. Wobei nicht immer Kontrollen in den Folgejahren ausgeführt wurden, die den Erfolg bestätigen. Mehrheitlich wurde während zwei bis drei Jahren gespritzt. Spritzungen über drei und mehr Jahre und mit mehr als vier Einsätzen, ohne dass sich ein 100%-iger Erfolg einstellte, sind keine Ausnahme und kommen mehrfach vor. Gemäss mehreren Rückmeldungen wird vermutet, dass es eine grosse Rolle spielt, ob ein Bestand schon alt oder noch jung ist. Diese Vermutung wird aufgrund der bisher vorliegenden Ergebnisse erhärtet Schädigung Nichtzielorganismen Mit den Spritzgeräten kann sehr gezielt gearbeitet werden. Schädigung von anderen Pflanzen in einem schmalen Randbereich können aber nicht vermieden werden. Bei Reinbeständen ist die Schädigung von Nichtzielarten jedoch marginal, da solche innerhalb des Bestandes kaum vorkommen. Beim Spritzen von lückigen Beständen oder kleinen Einzelpflanzen werden prozentual mehr andere Arten in Mitleidenschaft gezogen. Der Schaden wird jedoch als gering eingeschätzt Einfüllen in den hohlen Stängelstumpf Vier Versuche an etwa 20 unterschiedlich alten Beständen liegen vor. 2 Versuche wurden durchgeführt im Mai mit Nachspritzung in Herbst (13 Bestände), einer anfangs Juli, wobei die Nachspritzung noch nicht erfolgt ist und einer im Frühherbst (mehrere Bestände). Eingefüllt wurden 2 ml 2%-ige Lösung (angewendet bei frisch verschleppten Stöcken im Juli), 5-10 ml 2%-ige Lösung und 1-2 ml 33%-ige Lösung im Mai sowie 7 ml unverdünnter Wirkstoff (August/September). Die pro Stängel verabreichte Menge Wirkstoff variierte zwischen 14 und 2520 mg. Die Versuche wurden übereinstimmend als Erfolg beurteilt. Nach einem Monat waren alle oder zumindest viele Stängel abgestorben bei nur mässigem bis fast keinem Neuaustrieb Stängelinjektion Vier Versuche wurden vorgenommen, einmal mit Garlon ohne Konzentrations- und Mengenangabe, dreimal mit Glyphosat, mit 1-3 ml %-iger Lösung. Bei der Behandlung mit Garlon starben die Stöcke ab, Neuaustriebe bildeten sich jedoch seitlich. Bei der Behandlung mit Glyphosat starben die Stöcke in einem Versuch vollständig und in einem Versuch zu 90% ab. Im Versuch mit geringster Konzentration zeigten sie deutliche Schädigung, trieben zum Teil aber wieder aus. Die pro Stängel verabreichte Menge Wirkstoff variierte zwischen 180 und 1080 mg. Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

34 3 Praxisanalyse über die Bekämpfung von Japanknöterich (G. Gelpke) Bestreichen Mehrere sehr kleine Bestände wurden im Mai mit einer Mischung von 95% Roundup und 5% Gesal Unkrautvertilger behandelt. Nachbehandlung im Herbst. Nach dem ersten Einsatz waren 90% der Pflanzen abgestorben. Der Rest nach der zweiten Behandlung. 3.5 Diskussion Grundsätzliches Bis auf eine Ausnahme haben alle Befragten zunächst mechanische Methoden zur Bekämpfung des Japanknöterichs erprobt. In der Regel wurden hierbei verschiedene Massnahmen meist über Jahre hinweg angewendet. Aufgrund der geringen Erfolgsrate sind ausnahmslos alle Befragten zu Herbizidbekämpfung übergegangen, wo dies möglich war. Beispielhaft ist ein Fall, in welchem ein grösserer Bestand zunächst vier Jahre lang 4 Mal pro Jahr ohne Erfolg gemäht, danach während eines Jahres ebenso erfolglos mehrfach abgeflammt wurde. In der Folge wurde er drei Jahre mit Folie abgedeckt. Als auch dies nichts half, wurde er 40 cm tief abgetragen, worauf er erneut ausschlug. Seither wird er mit Herbiziden behandelt. Die Massnahmen dauern mittlerweile seit den frühen 90-er Jahren an, die Kosten dürften sich mittlerweile auf weit mehr als Franken belaufen! Übereinstimmend herrscht die Ansicht vor, dass Japanknöterich ohne Herbizide nicht nachhaltig bekämpft werden kann. Übereinstimmend sind die Befragten auch der Meinung, dass die Bekämpfung von Japanknöterich mit Herbiziden an Gewässern und anderen Orten, an denen der Einsatz von Herbiziden bisher untersagt ist, möglich sein müsste und hierzu die nötigen rechtlichen Grundlagen geschaffen werden müssten. Der notabene verbotene Einsatz von Herbiziden an Gewässern, im Wald und in Riedgebieten ist nicht die Regel und wird nicht routinemässig durchgeführt. Die Vorschriften werden mehrheitlich befolgt. Die Akteure sind sich der Gesetzesgrundlage und der Problematik bewusst. Dennoch sind Übertretungen nicht selten und können nicht einfach als zu vernachlässigende Ausnahmen abgetan werden. Da die gesetzliche Norm absolut ist, d.h. keine Ausnahmebewilligungen ermöglicht, nimmt eine starke Minderheit der Befragten im Konflikt zwischen Gesetz und Aufgabenerfüllung im Dienste der Öffentlichkeit selbst eine Interessensabwägung nach bestem Wissen und Gewissen vor. Wo es aufgrund der bisherigen Erfahrungen und gesteckten Zielsetzungen als notwendig und vertretbar erscheint, wird auch eine Gesetzesübertretung in Kauf genommen. Auch wenn hierbei meist mit besonderer Umsicht vorgegangen wird, sind die getroffenen Massnahmen mangels Kenntnissen nicht immer zweckmässig. Das Umweltrecht erreicht somit seine im Grundsatz unbestrittene Zielsetzung des bestmöglichen Schutzes der Gewässer nicht. Vielmehr schafft es Zielkonflikte und führt dadurch indirekt zu einer oft unnötigen und vermeidbaren Belastung von Gewässern und anderen naturnahen Lebensräumen. Je länger keine gangbaren Lösungen gefunden und angeboten werden, desto mehr wird sich dieser Konflikt verstärken. Es ist daher dringend, bezüglich Bekämpfung von Japanknöterich gangbare Wege aufzuzeigen und die notwendigen rechtlichen Grundlagen zu schaffen. Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

35 3 Praxisanalyse über die Bekämpfung von Japanknöterich (G. Gelpke) Mechanische Methoden Sowohl in den zahlreich zuvor geführten Gesprächen, wie auch im Rahmen der Befragung ist kein Fall bekannt geworden, in dem es gelungen wäre, den Japanknöterich nachhaltig mit mechanischen, thermischen oder elektrischen Methoden zu bekämpfen. Auch wenn zu einzelnen Methoden nur ein oder wenige Versuche vorliegen, so decken sich die gemachten Erfahrungen mit denjenigen, die in der Literatur beschrieben sind. Die Massnahmen haben sich in aller Regel als kostenintensiv und wenig wirksam herausgestellt. Im besten Fall lassen sich mit erheblichem Aufwand negative Auswirkungen und die Ausbreitung des Knöterichs mindern. Die folgenden Massnahmen haben sich als völlig ineffektiv oder sogar kontraproduktiv erwiesen und sollten daher vermieden werden: Schlegeln und Mulchen Abdecken mit Folie Abtragen Abbrennen Überschüttung (keine Erfahrungen im Rahmen der Befragung jedoch aus der Literatur vorliegend) Solange die effektivere Herbizidbekämpfung an betroffenen Standorten nicht möglich ist, können die folgenden Massnahmen mit entsprechenden Kostenfolgen die negativen Auswirkungen des Japanknöterichs vermindern. Mähen Jäten Beweiden Konkurrenzpflanzungen Hierbei sollte das Mähen mit Motorsensen / Durchforstungsgeräten nach Möglichkeit vermieden werden. Die genannten Methoden führen nicht zu einem Verschwinden des Knöterichs und ihre Wirkung ist zum Teil umstritten. Um die gewünschten Effekte zu erzielen müssen sie mit Ausnahme der Konkurrenzpflanzung konsequent und regelmässig durchgeführt werden. Unterbleibt dies, erholt sich der Bestand und der alte Zustand stellt sich umgehend wieder ein. Im Falle der Konkurrenzpflanzung müssen zumindest in den ersten Jahren die Konkurrenten durch regelmässiges Zurückschneiden des Knöterichs gefördert werden. Hierbei ist das seitliche Auswachsen des Knöterichs zu verhindern. Werden die Konkurenzpflanzen ausgelichtet, ist mit einem Wiedererstarken des Knöterichs zu rechnen. Bezüglich der Auswirkung der Schnitthäufigkeit auf den Bestand liegen zum Teil widersprüchliche Erfahrungen vor. Übereinstimmend wird festgestellt, dass Schnitt die Pflanzen niedriger hält, jedoch zur Erhöhung der Schosszahl und zu rasenartigem Wuchs führt (im Gegensatz zum horstartigen Wuchs bei ausbleibendem Schnitt). Mit mehrfachem Schnitt kann eine Begleitvegetation und damit bessere Bodenduchwurzelung sowie höhere Artenvielfalt erzielt werden. Ab wie viel Schnitten diese Effekte eintreten, darüber liegen verschiedenen Meinungen vor. Übereinstimmend kann auch mit häufigem Schnitt keine Flächenreduktion erreicht werden. Ausser bei gleichzeitiger Förderung sehr starker Konkurrenzvegetation (Gehölze, Brennessel, Adlerfarn u.dgl.). Ob mehrmaliger Schnitt die seitliche Ausbreitung des Bestandes fördert, konnte meist nicht beurteilt werden. Oft werden die Bestände durch Bauten, Intensivkulturland oder Bachläufe begrenzt. In einem Fall wurde jedoch eine schnelle seitliche Ausbreitung in extensiver genutzte Flächen beobachtet. Möglicherweise ist häufiger Schnitt kontraproduktiv bei extensiverer Nutzung der angrenzenden Flächen. Über die Auswirkungen des Jätens und Beweidens liegen sehr wenige Angaben vor. Sollten die oben genannten Massnahmen als Managementmethoden in Betracht gezogen werden, sind weitere Versuche im Hinblick auf eine Optimierung der Methoden und deren Kostenfolgen dringend zu empfehlen. Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

36 3 Praxisanalyse über die Bekämpfung von Japanknöterich (G. Gelpke) Chemische Methoden Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse aus den Befragungen erweist sich die chemische Bekämpfung als am Erfolg versprechendsten, wenn auch die Bekämpfung Jahre in Anspruch nehmen und mehrere Einsätze erfordern kann. Bezüglich Wirksamkeit und Umweltverträglichkeit erweist sich der Wirkstoff Glyphosat den anderen Wirkstoffen als überlegen. Für die Bekämpfung von geschlossenen Beständen in Flächen, die nicht einer Einschränkung durch die ChemRRV unterliegen, erweist sich der Einsatz einer Rückenspritze als effektiv und verglichen zu mechanischen Methoden als günstig. Gemäss den vorliegenden Erkenntnissen sind die vom Hersteller angegebenen Dosierungen genügend. Optimierungen bezüglich Dauer der Bekämpfungsmassnahme und Anzahl der Einsätze sind zu prüfen, insbesondere auch die Kombination mit mechanischen Methoden. Grundlegend neue Erkenntnisse sind jedoch nicht zu erwarten. Erfolg versprechend insbesondere im Hinblick auf Einsätze in gemischten Beständen und in Gebieten mit Einschränkungen durch die ChemRRV sind weitere Methoden wie das Bestreichen oder die Stängelinjektion. Die Methoden sind in der Praxis allerdings noch wenig erprobt, die Dosierungen zum Teil sehr hoch Sehr gute Resultate mit zum Teil verhältnismässig tiefen Konzentrationen wurden beim Einfüllen von Herbizid in die hohlen Stängelstümpfe erreicht. Unklarheit besteht bezüglich der Resorptionsgeschwindigkeit resp. der Aufenthaltszeit des offen in den hohlen Stängel liegenden Herbizids im Hinblick auf Starkniederschläge und Hochwasser. Es liegen Beobachtungen von schneller Resorption wie auch langer Verweildauer von Flüssigkeit im hohlen Stängel vor. Elegant erscheint dagegen die Stängelinjektion, bei der das Herbizid in der Pflanze eingeschlossen bleibt. Auf Anhieb nicht plausibel sind dagegen die hierbei verwendeten sehr hohen Konzentrationen, die bis zum 250- fachen der verwendeten Menge beim Einfüllen von Herbizid in den hohlen Stängel betragen. Ebenso erscheint die Verwendung von hoch konzentriertem bis unverdünntem Glyphosat beim Bestreichen der Pflanzen nicht plausibel. Im Bereich dieser Spezialmethoden sind weitere Untersuchungen im Hinblick auf wesentliche Optimierungen noch notwendig. Dies umso mehr, als die Methoden in sensiblen Bereichen eingesetzt werden sollen. Bezüglich des Zeitpunktes des Einsatzes - zumindest beim Spritzen - erscheint der September der beste Monat zu sein, wobei der Knöterichbestand etwa 6 Wochen zuvor zurück zu schneiden ist. In der Praxis wird der Frühsommer jedoch nicht wesentlich schlechter beurteilt, wobei kaum Vergleiche angestellt wurden. Bezüglich der anderen Methoden liegen zu wenige Angaben vor und entsprechende Versuche sind erst noch zu machen. Die Rückmeldungen ergeben, dass die Herbizidbekämpfungen oft sehr unterschiedlich verlaufen und dass andere Faktoren dabei eine wesentliche Rolle spielen könnten. Allenfalls sind auch in diesem Bereich Optimierungen möglich. Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

37 4 Empfehlungen (A. De Micheli, U. Bollens, G. Gelpke, B. Streit, D. Fischer) 4 Empfehlungen (A. De Micheli, U. Bollens, G. Gelpke, B. Streit, D. Fischer) 4.1 Ausgangslage und Abgrenzung Der Japanknöterich bildet dichte Bestände entlang vieler Fliessgewässer, Strassen und Bahnanlagen, ist häufig an Waldrändern, entlang von Waldwegen und in Schlagflächen sowie auf Siedlungs- und Industriebrachen. Er beeinträchtigt aufgrund seiner Konkurrenzkraft die einheimische Pflanzenvielfalt und verursacht Schäden an verschiedenen Bauten. In Ländern, wo die Ausbreitung weiter fortgeschritten ist z.b. England, werden enorme Summen zum Schutz von Bauten aufgewendet. Der Japanknöterich hat ein enormes Ausbreitungspotential und wird sich in den kommenden Jahren stark verbreiten, wenn nicht effektive Bekämpfungsmassnahmen zur Anwendung kommen. Der Fokus ist dabei auf das Abtöten der Rhizome im Boden ausgerichtet. Sie sind resistent, langlebig, enorm regenerationsfähig und von aussergewöhnlicher Vitalität sowie hauptverantwortlich für die starke Vermehrung der Pflanze in unseren Naturräumen. Die Empfehlungen gehen bewusst nicht auf folgende Probleme ein, die ebenfalls von zentraler Bedeutung sind und separat thematisiert werden müssen: Beste Entsorgungstechnik des Schnittguts Recycling rhizomverseuchter Erde Sicherheitsvorkehrungen bei Erdverschiebungen Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Prävention Dieser Bericht fokussiert sich allein auf die Problematik der besten Bekämpfungsmethode. Die hier genannten Empfehlungen beziehen sich nicht nur auf den Japanknöterich (= Reynoutria japonica, Fallopia japonica oder Polygonum cuspidatum) sondern auch auf: Sachalin-Knöterich (= Reynoutria sachalinensis oder Fallopia sachalinensis) Bastarde der beiden obgenannten z.b. Reynoutria x bohemica (Reynoutria japonica x Reynoutria sachalinensis). Himalaja-Knöterich (Polygonum polystachyum) Schlussfolgerungen aus Literaturstudie bezüglich Glyphosatanwendung Die Risiken für Nichtzielorganismen infolge Japanknöterichbekämpfung sind gering und können im Hinblick auf den Nutzen der Bekämpfung für standortgerechte oder seltene Pflanzenarten in Kauf genommen werden. Um nicht in Konflikt mit den Gewässerschutzzielen zu geraten, soll in Gewässernähe mit zielgerichteten, verlustminimierten Techniken gearbeitet werden. Mit der Stängelinjektion steht eine sehr effektive, umweltschonende Technik zur Verfügung. Auch Anstreichen oder Einfüllen in die Stängelstümpfe sind wirksame und schonende Massnahmen. Die oben genannten Techniken sind pro Applikation viel aufwändiger als Spritzen. Im Gegenzug verkürzt die hohe Effektivität die gesamte Behandlungsdauer. Die optimale Herbizidmenge für Stängelinjektion liegt gemäss Literatur bei 4-5 ml Produkt pro Stängel. Die Ausbringungsmenge ist damit grob geschätzt 50mal höher als bei der Blattapplikation. Es würde sich deshalb lohnen, die Wirksamkeit geringerer Mengen auszutesten. Bei Blattanwendungen sind die Unterschiede in den Effekten zwischen verschiedenen Anwendungszeitpunkten grösser als die Unterschiede zwischen verschiedenen Herbizidmengen. Unter der Berücksichtigung der Erkenntnisse des landwirtschaftlichen Pflanzenschutzes scheint es optimal, mit tiefen Herbizidmengen ( kg Glyphosat/ha), aber hohen Konzentrationen zu arbeiten. Dazu sind Düsen notwendig, die kleine Volumina gezielt aufbringen können. Weil alte Bestände schwieriger zu bekämpfen sind als Erstaustriebe, lohnt es sich, beim ersten Auftreten aktiv zu werden. Nach Möglichkeit soll ein Bestand vor der Blattapplikation umgegraben oder zumindest geschnitten werden. Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

38 4 Empfehlungen (A. De Micheli, U. Bollens, G. Gelpke, B. Streit, D. Fischer) Schlussfolgerungen aus Praxisanalyse Mittels mechanischen, thermischen und elektrischen Methoden können der Japanknöterich und verwandte asiatische Knötericharten nicht nachhaltig bekämpft werden. Einzelne durch Knöterich verursachte Probleme (mangelnde Bodendurchwurzelung / Erosion, Einwachsen in Wege, Strassen und Sichtverbindungen) können mit mechanischen Methoden unter entsprechend grossem Aufwand zwar gemindert werden, die Massnahmen sind aber regelmässig und konsequent durchzuführen. Die Verschleppung von Knöterich bei der Anwendung von mechanischen Methoden kann auch bei sorgfältigem Umgang mit Pflanzenmaterial nicht vermieden werden. Mit mechanischen Methoden ist eine Invasion mit entsprechenden Problemen und Kostenfolgen somit nicht zu verhindern! Die chemische Bekämpfung des Knöterichs ist möglich. Voraussetzung hierzu sind Kenntnisse der Pflanze, der besten Bekämpfungsmethoden sowie eine konsequente Durchführung. Diese Kenntnisse liegen in der Praxis nur zum Teil vor. Dies führt zu mangelhafter Bekämpfung, ineffizientem Umgang mit Mitteln und Ressourcen sowie unnötiger Umweltbelastung. Auch wenn sie über mehrere Jahre durchgeführt werden muss, ist die chemische Bekämpfung wesentlich billiger als mechanische Kontrollmassnahmen. An unproblematischen Standorten können gängige Spritzverfahren angewendet werden. Sie zeigen gute Resultate. Optimierungen insbesondere im Hinblick auf die Kombination mit mechanischen Methoden, in geringerem Umfang bezüglich Spritzzeitpunkt und häufigkeit sowie Konzentrationen sind noch möglich. Wesentlich neue Erkenntnisse sind aber nicht zu erwarten. An sensiblen Standorten und unter erschwerten Bedingungen (Mischbestände mit Gehölzen) werden bereits verschiedene Methoden angewendet, um das Herbizid gezielt auf den Knöterich auszubringen oder in diesen zu injizieren, ohne die Begleitvegetation und Umgebung zu beeinträchtigen. Die Resultate sind viel versprechend, aber noch wenig erprobt und müssen insbesondere im Hinblick auf die Konzentrationen noch optimiert werden. Durch den Einsatz chemischer Methoden könnte eine Invasion zum heutigen Zeitpunkt aller Voraussicht nach noch vermieden werden. Voraussetzung ist, dass die Pflanze an ihren Standorten chemisch bekämpft werden kann. 4.2 Ziel Der Japanknöterich soll an unerwünschten Standorten mit der besten Bekämpfungs-Methode dezimiert und wo erforderlich zum definitiven Verschwinden gebracht werden. Den betroffenen Unterhaltsverantwortlichen sollen damit praktikable, erfahrungsgeprüfte und umweltschonende Empfehlungen abgegeben werden. Die vorgeschlagenen Empfehlungen nehmen nicht Rücksicht auf die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen. Solche Anwendungen sind erst erlaubt, wenn die entsprechenden Rechtsgrundlagen angepasst werden. Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

39 4 Empfehlungen (A. De Micheli, U. Bollens, G. Gelpke, B. Streit, D. Fischer) 4.3 Übergeordnete Bekämpfungsstrategie Jede Bekämpfung hat aus 7 Schritten zu bestehen: a) Identifikation, Erfassung und Beschreibung des Bestandes b) Güterabwägung: Risikoabschätzung und Interessenabwägung c) Festlegen des Behandlungsziels d) Wahl und Koordination der Bekämpfungsmethode e) Durchführung f) Dokumentation der Behandlung (inkl. Karteneintrag) g) Erfolgskontrolle während mind. 3 Jahren nach vollständiger Entfernung zu b) Güterabwägung: Einzelne kantonale Fachstellen sind der Meinung, dass in ihrem Hoheitsgebiet, wo heute keine Herbizideinsätze gemäss ChemRRV zulässig sind, auch künftig keine Ausnahmeregelungen (z.b. Einzelstockbehandlungen) vorgenommen werden dürfen. Konkret sprechen sich einzelne Forstdienste klar gegen eine jede Herbizidanwendung im Wald aus, andere befürworten eine Einsatzmöglichkeit im Ausnahmefall. Ebenso gibt es bei den kantonalen Gewässerschutzverantwortlichen Stimmen, welche im Bereich der Gewässersohle grundsätzliche Bedenken äussern. Ausserhalb der Gewässersohle ausgehend vom Böschungsfuss sind aber Ausnahmeregelungen denkbar, jedoch nur für Herbizidapplikationen mit dem kleinstmöglichsten Verschleppungspotential in das Gewässer (vgl. auch Grafik 1). Bei der Risikoabschätzung ist den Nebenwirkungen der Behandlungsmethoden auf die Umwelt und der potenziellen Weiterverbreitung der Pflanze besondere Beachtung zu schenken. In einem Waldbestand mögen einzelne Pflanzen keinen forstwirtschaftlichen Schaden darstellen. Die Gefahr der Rhizomverbreitung z.b. über die Radprofile von Forstfahrzeugen ist dabei nicht zu unterschätzen. Zu e) Durchführung: geht auch die korrekte Entsorgung des anfallenden Schnittgutes einher. Bei jeglichen Herbizidanwendungen ist Rücksicht auf die Witterung zu nehmen: Nur während stabilen Wetterlagen (kein Regen nach Behandlung) und nicht bei starker Sonneneinstrahlung 4.4 Anwendung Ausbreitung a) Isolierte Neubesiedlung mit Einzelpflanzen, weniger als 1 m 2 b) Kleinbestände innerhalb anderer Vegetationen (z.b. Hecke), weniger als 1 m 2 c) Reinbestände mittlerer Grösse (bis 10 m 2 ) d) Gemischte Bestände bis mittlere Grösse (bis 10 m 2 ) e) Grosse Reinbestände über 10 m Stängelwuchsform a) Dünne Stängel => kleine Einzelschosse, Ausschläge nach einer Erstbehandlung (z.b. Schnitt) b) Dicke Stängel => hohe ausgewachsene Pflanzen Sensible Wuchsstandorte (gemäss ChemRRV) An oberirdischen Gewässern, Naturschutzgebiete (Amphibienschutzgebiete, Schutzgebiete mit seltenen Pflanzen, andere Schutzgebiete), Riedgebiete und Moore, Hecken und Feldgehölz, Wald, Zone S1 von Grundwasserschutzzonen, Gleisanlagen in der Zone S2 von Grundwasserschutzzonen, Lagerplätze, an Strassen, Wegen und Plätzen, Böschungen und Grünstreifen entlang von Strassen und Gleisanlagen Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

40 4 Empfehlungen (A. De Micheli, U. Bollens, G. Gelpke, B. Streit, D. Fischer) Techniken Blattapplikation mit Spritzen (Rücken- oder Handspritze) 1. Jahr: Schnitt 6 Wochen vor Herbizidapplikation Herbizidapplikation im Aug./Sept. Allfällige Entsorgung der abgestorbenen Triebe frühestens 1 Monat nach Applikation 2. Jahr: Gleiche Behandlung wie im Vorjahr 3. Jahr: Herbizid-Nachbehandlung im Herbst Wo möglich: Im 2. Jahr Bodenbearbeitung (Fräsen der oberen 50 cm Boden) vor Vegetationsperiode anschliessend Herbizidapplikation ab Juli Achtung: Zur Verhinderung der Verschleppung sind die Geräte an Ort sorgfältig zu reinigen Konzentration: - Rückenspritze 1 %, - Handspritzgeräte (z.b. Dosispot, Rodoss, Sobidoss) 10 % Ausbringmenge: 2,2 kg Glyphosat/ha Drift: Handspritzgeräte weisen weniger Drift auf als Rückenspritzen Grundsätzlich: Nachbehandlungen bei bonsaiwüchsigen oder dünnstängligem Wiederaustrieb mit Handspritz- oder Anstreichgerät Blattapplikation mit Anstreichgerät Behandlung: Identisch wie oben bei der Rückenspritze und dem Handspritzgerät Konzentration: Anstreichgerät 50 % Ausbringmenge: 2,2 kg Glyphosat/ha Drift: Praktisch keine Drift und daher mögliche Methoden zur Sonderanwendung (z.b. Einzelstockbehandlung) im Gewässerbereich Stängelinjektion 1. Jahr: Injektion von Herbizid in gut entwickelte Stängel ab Ende Juni (kein vorgängiger Schnitt) Allfällige Entsorgung der abgestorbenen Triebe frühestens 1 Monat nach Applikation Folgejahre: Gleiche Behandlung wie im Vorjahr, falls dicke Stängel vorhanden; anderenfalls Blattapplikation mit Anstreichgerät oder Handspritze Konzentration: unverdünntes Herbizid (ist noch zu klären) Herbizid vorzugsweise ohne Netzmittel (Bewilligung mittels Lückenindikation) Ausbringmenge: 4 ml pro Stängel Drift: keine Drift, weitere unerwünschte Nebenwirkungen dieser Technik müssen noch abgeklärt werden. Grundsätzlich: Nachbehandlungen bei bonsaiwüchsigem oder dünnstängligem Wiederaustrieb auch mit Anstreichen möglich Allgemeines a) Wirkstoff Aufgrund der Wirkungssicherheit und des relativ günstigen Umweltverhaltens wird Glyphosat vorgeschlagen. Es ist allenfalls zu prüfen, ob netzmittelfreie Produkte für die Stängelinjektion sinnvoll wären. Diese könnten möglicherweise als Lückenindikation zugelassen werden. b) Konzentration der Spritzbrühe Blattapplikationen mit höheren Konzentrationen des Wirkstoffes in der Spritzbrühe dafür geringeren Aufwandmengen haben sich in gewissen Fällen als effektiver erwiesen. Dieser Frage ist noch vertiefter nachzugehen. c) Erfolgskontrolle Nach erfolgreicher Bekämpfung sind mindestens noch während 3 Jahren jährliche Beobachtungen nötig. Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

41 4 Empfehlungen (A. De Micheli, U. Bollens, G. Gelpke, B. Streit, D. Fischer) 4.5 Empfehlungen / best practice Isolierte Neubesiedlungen mit Einzelpflanzen Ausreissen mit gesamtem Wurzelstock, Nachkontrollen Kleinbestände und Mischbestände Wenn Ausreissen nicht wirksam: Injektion, Anstreichen oder Handspritze (Vgl. Tabelle 3) Grosse Reinbestände an diversen Standorten Tabelle 3: Bekämpfungsempfehlung in Abhängigkeit von Standort und Stängelwuchsform Beispiele von Standorten Oberirdische Gewässer Im Gewässerbereich, wo heute gemäss ChemRRV keine Herbizidanwendungen zulässig sind (vgl. Graphik 1) Stängelwuchsform 6) Bekämpfungs- Technik Besondere Massnahmen Dünn Blattapplikation Je näher am Gewässer desto strengerer Driftund Abwaschschutzmassnahmen 4) 5) Dick Injektion Im angrenzenden Bereich, wo Herbizidanwendungen zulässig sind. Nicht massgebend Blattapplikation 5) Bemerkung Nicht erlaubt 1) 1) Chemikalien-Risiko-Reduktions-Verordnung (ChemRRV) lässt hier keine Herbizidanwendung zu 2) Einzelstockbehandlung gemäss geltender ChemRRV erlaubt 3) Einzelstockbehandlung gemäss geltender ChemRRV nur bei National- und Kantonsstrassen erlaubt 4) Mögliche Massnahmen zum Verringern von Drift oder Abwaschen von den behandelten Blättern sind: Applikationen mit Anstreich- oder Handspritzgerät 5) Zur Verminderung unerwünschter Nebeneffekte soll von Anwendern eine Zusatzausbildung verlangt werden. 6) Dünne Stängel => kleine Einzelschosse, Dicke Stängel => hohe ausgewachsene Pflanzen Grafik 1: Gewässerprofil Driftminimierung Driftminimierung 3 m 3 m Gewässersohle Herbizidverbot nach ChemRRV Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

42 4 Empfehlungen (A. De Micheli, U. Bollens, G. Gelpke, B. Streit, D. Fischer) Beispiele von Standorten Naturschutzgebiete Stängelwuchsform 6) Bekämpfungs- Technik Amphibienschutzgebiete Dünn Blattapplikation mit Anstreich- oder Handspritzgerät Schutzgebiete mit seltenen Pflanzen Dick Injektion Dünn Dick Injektion andere Schutzgebiete Riedgebiete und Moore Wechseltrockene Standorte (während der Trockenphase) Nicht massgebend Dünn Dick Injektion Blattapplikation mit Anstreich- oder Handspritzgerät Blattapplikation (ev. mit Anstreich- oder Handspritzgerät) Blattapplikation mit Anstreich- oder Handspritzgerät Besondere Massnahmen Bemerkung Drift- und Abwaschschutz 4), Nicht erlaubt 1) 5) 5) Drift- und Abwaschschutz 4), 5) 5) Drift- und Abwaschschutz 4), Nicht erlaubt 1) 5) 5) Gleisanlagen In der Grundwasserschutzzone S2 Dick Injektion Ausserhalb der Zone S2 Dünn Blattapplikation Drift- und Abwaschschutz 4), 5) Nicht erlaubt 1) Nicht massgebend Blattapplikation 1) Chemikalien-Risiko-Reduktions-Verordnung (ChemRRV) lässt hier keine Herbizidanwendung zu 2) Einzelstockbehandlung gemäss geltender ChemRRV erlaubt 3) Einzelstockbehandlung gemäss geltender ChemRRV nur bei National- und Kantonsstrassen erlaubt 4) Mögliche Massnahmen zum Verringern von Drift oder Abwaschen von den behandelten Blättern sind: Applikationen mit Anstreich- oder Handspritzgerät 5) Zur Verminderung unerwünschter Nebeneffekte soll von Anwendern eine Zusatzausbildung verlangt werden. 6) Dünne Stängel => kleine Einzelschosse, Dicke Stängel => hohe ausgewachsene Pflanzen 5) Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

43 4 Empfehlungen (A. De Micheli, U. Bollens, G. Gelpke, B. Streit, D. Fischer) Beispiele von Standorten Hecken und Feldgehölz Zone S1 von Grundwasserschutzzonen Stängelwuchsform 6) Nicht massgebend Bekämpfungs- Technik Besondere Massnahmen Bemerkung Blattapplikation Einzelstock 2) Nur mechanische Bekämpfung Wald Blattapplikation (ev. mit Anstreich- oder Handspritzgerät) Lagerplätze Blattapplikation mit Anstreich- oder Handspritzgerät An Strassen, Wegen und Plätzen Böschungen und Grünstreifen entlang von Strassen und Gleisanlagen Landwirtschaftsland Blattapplikation Kein Herbizideinsatz! Nicht erlaubt 1) Nicht erlaubt 1) Blattapplikation Einzelstock 3) Blattapplikation Einzelstock 2) Bauzonen Blattapplikation Achtung beim Bodenaushub Privatgärten Blattapplikation Achtung beim Bodenaushub Erfolgskontrolle ab Ausbleiben hat während mind. 3 Jahren zu erfolgen Erfolgskontrolle ab Ausbleiben hat während mind. 3 Jahren zu erfolgen 1) Chemikalien-Risiko-Reduktions-Verordnung (ChemRRV) lässt hier keine Herbizidanwendung zu 2) Einzelstockbehandlung gemäss geltender ChemRRV erlaubt 3) Einzelstockbehandlung gemäss geltender ChemRRV nur bei National- und Kantonsstrassen erlaubt 4) Mögliche Massnahmen zum Verringern von Drift oder Abwaschen von den behandelten Blättern sind: Applikationen mit Anstreich- oder Handspritzgerät 5) Zur Verminderung unerwünschter Nebeneffekte soll von Anwendern eine Zusatzausbildung verlangt werden. 6) Dünne Stängel => kleine Einzelschosse, Dicke Stängel => hohe ausgewachsene Pflanzen Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

44 4 Empfehlungen (A. De Micheli, U. Bollens, G. Gelpke, B. Streit, D. Fischer) 4.6 Schlussfolgerungen Keine Grundlagenforschungen mehr nötig Die Literaturrecherche und die Praxisanalyse haben gezeigt, dass keine neue grundlegende Forschung über die Knöterichbekämpfung mehr nötig ist. Um einen Bestand definitiv zu eliminieren ist eine chemische Bekämpfung, nach Möglichkeit kombiniert mit mechanischen Methoden, unerlässlich. Für die Entwicklung einer nachhaltigen Bekämpfungsstrategie sind praxisnahe Untersuchungen zur besten Konzentration und der zweckmässigsten Technik der Applikation des Wirkstoffes sowie die damit verbundenen Umweltbelastungen und Nebenwirkungen erforderlich Anpassung der rechtlichen Grundlagen Die Ergebnisse in diesem Bericht haben gezeigt, dass ohne Beizug von chemischen Mitteln eine erfolgreiche Bekämpfung nicht möglich ist. Daher sind die rechtlichen Grundlagen derart anzupassen, dass die hier vorgeschlagenen Empfehlungen - nach erfolgter Abwägung aller Schutzziele - auch an Orten möglich sein soll, wo heute keine Herbizidanwendung zugelassen ist (Änderung der ChemRRV). Der Anhang 2.5 der ChemRRV enthält bereits eine Reihe von Ausnahmetatbeständen. Das absolute Verbot in gewissen Situationen, ohne Möglichkeit von räumlich und zeitlich befristeten Ausnahmebewilligungen, ist nicht vereinbar mit den Grundsätzen der Gleichbehandlung und der Verhältnismässigkeit Definition Bekämpfungserfolg Es fehlen noch klare Parameter, die den Erfolg einer Bekämpfung definieren. Die Rhizome des Japanknöterichs können mehrere Jahre im Boden überdauern, auch wenn oberirdisch keine Pflanze sichtbar ist. Die Ausbreitung einer regionalen Bekämpfungsstrategie muss daher rechtlich verbindlich und die Erfolgskontrolle definiert und standardisiert werden Pilotversuche Die hier vorgeschlagenen Empfehlungen sollen in den interessierten Kantonen unter Federführung des BAFU wissenschaftlich untersucht werden. Dabei sind folgende Fragen zu prüfen: - Effektivität, Effizienz (auch bezüglich Herbizidkonzentration und -Menge) - Akzeptanz - Wirtschaftlichkeit - Charakterisierung neuer Applikationsmethoden wie Stängelinjektion - Herbizidrückstände in der Umwelt und Nebenwirkungen Harmonisierung Ziel soll sein, dass innert nützlicher Frist offizielle Weisungen (Richtlinien) durch das BAFU herausgegeben werden. Diese sollen ein einheitliches Vorgehen festschreiben vor allem bezüglich Bekämpfung und Kontrolle an sensiblen Standorten, wo heute kein Herbizid erlaubt ist. Ferner ist eine einheitliche Ausbildung der Bekämpfungsbeauftragten sicherzustellen. Bericht und Empfehlung zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

45 Anhang A Literatur B Internet-Links: C Grobabschätzung Glyphosatverbrauch für Totalelimination Japanknöterich in der Schweiz D Zusammenstellung der Resultate aus der Literaturstudie von Ursula Bollens E Zusammenstellung der Resultate aus der Praxisanalyse von Günther Gelpke Anhang zum Bericht und zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

46 A Literatur A Literatur Adler, C. (1993) Zur Strategie 9und Vergesellschaftung des Neophyten Polygonum cuspidatum unter besonderer Berücksichtigung der Mahd. Tuexenia, 13, Ahrens, J.F. (1975) Preliminary results with glyphosate for control of Polygonum cuspidatum. Proceedings Of The North Eastern Weed Science Society 29, 326. Alberternst, B., Konold, W. & Böcker, R. (1995) Genetische und morphologische Unterschiede bei der Gattung Reynoutria. Gebietsfremde Pflanzenarten: Auswirkungen auf einheimische Arten, Lebensgemeinschaften und Biotope. Kontrollmöglichkeiten und Management (eds R. Böcker, H. Gebhardt, W. Konold & S. Schmidt-Fischer), pp ecomed, Landsberg. Angehrn, D. (2001) Keine Pflanzenschutzmittel im Trinkwasser. Gas Wasser Abwasser 12, 3 8. Bailey, J. P. (1994) Reproductive biology and fertility of Fallopia japonica (Japanese knotweed) and its hybrids in the British Isles. Ecology and management of invasive riverside plants (eds L.C. De Waal, L.E. Child, P.M. Wade & J.H. Brock), pp John Wiley & Sons Ltd, Chichester. Baker, R.M. (1988) Mechanical control of Japanese knotweed in an S. S. S. I. Aspects of Applied Biology 16, BAV (2001) Weisung betreffend chemische Vegetationskontrollen im Gleisbereich der Eisenbahnen in den Jahren Bundesamt für Verkehr, Bern. Beerling, D. J. (1990) The use of non-persistent herbicides, glyphosate, and 2,4-D amine, to control riparian stands of Japanese knotweed (Reynoutria japonica Houtt). Regulated Rivers: Research & Management 5, Beerling, D.J. & Palmer, J.P. (1994) Status of Fallopia japonica (Japanese knotweed) in Wales. Ecology and management of invasive riverside plants (eds L.C. De Waal, L.E. Child, P.M. Wade & J.H. Brock), pp John Wiley & Sons Ltd, Chichester. Beerling, D. J., Bailey, J. P. & Conolly, A. P. (1994) Fallopia japonica (Houtt.) Ronse Decraene (Reynoutria japonica Houtt.; Polygonum cuspidatum Sieb. & Zucc.). Journal of Ecology 82, Benz, E. (1998) Knöterichbekämpfung SBB Zürich HB Zürich Altstetten Schlussbericht. Ewald Benz AG Gartenbau, Dietlikon. Bimova, K., Mandak, B. & Pysek, P. (2001) Experimental control of Reynoutria congeners: A comparative study of a hybrid and its parents. Plant invasions: Species ecology and ecosystem management (eds G. Brundu, J. Brock, I. Camarda, L. Child & M. Wade), pp Backhuys Publishers, Leiden. Bimova, K., Mandak, B. & Pysek, P. (2003) Experimental study of vegetative regeneration in four invasive Reynoutria taxa (Polygonaceae). Plant Ecology, 166, Böhmer, H.J., Heger, T., Trepl, L. (2000) Fallstudien zu gebietsfremden Arten in Deutschland. Umweltbundesamt. Anhang zum Bericht und zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

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52 B Internet-Links B Internet-Links CABI Biocontrol (GB) Dr. John Bailey (GB) Floraweb (DE) Cornwall Knotweed Forum Japanese Knotweed Alliance Japanese knotweed fact sheet (Landwirtschaftliche Versuchsstation New Jersey, USA) The Nature Conservancy (USA) Environment agency (GB) Werkzeuge zum Injizieren Anhang zum Bericht und zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

53 C Grobabschätzung Glyphosatverbrauch für Totalelimination Japanknöterich in der Schweiz C Grobabschätzung Glyphosatverbrauch für Totalelimination Japanknöterich in der Schweiz Annahmen Bestand Kt. ZH 20 ha (Gelpke & Weber 2005) Spritzeinsätze Herbizidmenge Effekt 3 (über drei Jahre Verteilt) 2.2 kg Glyphosat/ha (Empfehlung BAV 2001: kg/ha) jeweils Reduktion um 50% der Fläche Fläche Kt. Zürich km 2 Fläche Schweiz 41'000 km 2 77 kg Glyphosat für den Kanton Zürich Sollte mit diesen Annahmen der Japanknöterich innerhalb von drei Jahren gänzlich zum Verschwinden gebracht werden, müsste dafür 1,8 Tonnen Glyphosat eingesetzt werden. Diese Menge entspricht 1 % des jährlichen Gesamtverbrauches an Glyphosat in der Schweiz! Anhang zum Bericht und zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

54 D Zusammenstellung der Resultate aus der Literaturstudie von Ursula Bollens D Zusammenstellung der Resultate aus der Literaturstudie von Ursula Bollens Wirkung: Reduktion im Folgejahr unter 50% Reduktion im Folgejahr zwischen 50 und 80%: Reduktion im Folgejahr über 80%: kursiv: keine Angaben zum Effekt im Folgejahr => schlecht => gut. => sehr gut. Standort behandelte Fläche Bekämpfungsart Menge [kg Glyphosat /ha] Konz. [g Glyphosat /l] Zeitpunkt Effekt Wirkung 0 50%: schlecht 50 80%: gut %: sehr gut Schlussfolgerung des Autors Bemerkungen Quelle Blattapplikation mit Spritzgerät Windsor, Connecticut, USA Suffield, Connecticut, USA k.a. k.a. 2x Spritzen (Rücken- Nebelgerät), Schnitt 5 Wochen nach 1. Spritzen 2x Spritzen (Rücken- Nebelgerät), Schnitt 10 oder 30 Tage nach Spritzen 3.4 oder 6.7 oder oder 6.7 oder 10.1 USA k.a. Handgerät k.a. 1% 2% v/v des formulierten Produkts Ufer des Flusses Taff, South Wales (GB) m 2 1x Roundup mit Rückenspritze k.a. k.a. Juni und September Juni und August Sommer im Folgejahr 0 3 Schosse pro 1.8 m 2 (Kontrolle 9 29 Schosse); kein Unterschied zw. Herbizidmengen im September über 90% der Schosse abgestorben (kein Unterschied zw. Herbizidmengen) 100% Kontrolle im Folgejahr (nach 300 Tagen) 2.2 k.a. Juni im Folgejahr 1 2 schwache Sprosse sehr gut sehr gut sehr gut Exzellente Kontrolle mit Glyphosat Exzellente Kontrolle mit Glyphosat Glyphosat wirkt generell besser gegen Ende Saison ehre allgemeines Paper zur Bekämpfung von Sträuchern und Bäumen Ahrens 1975 Ahrens 1975 Lynn et al sehr gut Roblin 1988 Anhang zum Bericht und zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

55 D Zusammenstellung der Resultate aus der Literaturstudie von Ursula Bollens Standort behandelte Fläche Bekämpfungsart Ufer des Flusses m 2 1x Roundup mit Rückenspritze Taff, South Wales (GB) Ufer des Flusses m 2 1x Roundup mit Rückenspritze Taff, South Wales (GB) Ufer des Flusses m 2 3xRoundup mit Rückenspritze Taff, South Wales (GB) Ufer des Flusses m 2 1x Roundup mit Rückenspritze Taff, South Wales (GB) Ufer des Flusses m 2 1x Roundup mit Rückenspritze Taff, South Wales (GB) bei Swansea (GB) k.a. 1x Roundup mit Rückenspritze bei Swansea (GB) k.a. 1x Roundup mit Rückenspritze bei Swansea (GB) k.a. 1x Roundup mit Rückenspritze Menge [kg Glyphosat /ha] Konz. [g Glyphosat /l] Zeitpunkt Effekt 2.2 k.a. August im Folgejahr 1 2 Sprosse 2.2 k.a. September im Folgejahr keine Sprosse mehr 2.2 k.a. Juni, August im Folgejahr keine und September Sprosse mehr 2.9 k.a. August im Folgejahr 1 2 Sprosse 2.9 k.a. September im Folgejahr wenige schwache Sprosse 2.2 k.a. Juni kein Wiederaustrieb im gleichen Jahr 1.4 oder k.a. Juli kein Wiederaustrieb 2.2 im gleichen Jahr 2.2 k.a. August kein Wiederaustrieb im gleichen Jahr Wirkung 0 50%: schlecht 50 80%: gut %: sehr gut Schlussfolgerung des Autors Bemerkungen Quelle sehr gut Roblin 1988 sehr gut andere Arten vorhanden Roblin 1988 sehr gut zu häufiges Spritzen schädigt die umliegende Vegetation zu stark alle andern Pflanzen ebenfalls eliminiert, Erosionsprobleme Roblin 1988 sehr gut Roblin 1988 sehr gut Roblin 1988 sehr gut keine Angaben zu Effekt im Folgejahr sehr gut keine Angaben zu Effekt im Folgejahr sehr gut keine Angaben zu Effekt im Folgejahr Roblin 1988 Roblin 1988 Roblin 1988 Anhang zum Bericht und zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

56 D Zusammenstellung der Resultate aus der Literaturstudie von Ursula Bollens Standort Ufer in Süd- Wales (GB), etablierter Bestand Ausgedehnte Bestände entlang Bachlauf (Vorland, Damm) in Baden- Württemberg (D) behandelte Fläche Plots von 4x4m 2x2 m Bekämpfungsart 2x Spritzen mit Rückenspritze 1x Roundup mit Parzellenspritzgerät Menge [kg Glyphosat /ha] Konz. [g Glyphosat /l] Zeitpunkt k.a 8. Mai und 18. Juli Effekt 6 Wochen nach 2. Herbizideinsatz alle Triebe abgestorben Wirkung 0 50%: schlecht 50 80%: gut %: sehr gut Schlussfolgerung des Autors Bemerkungen sehr gut keine Angaben zu Effekt im Folgejahr Juni sehr gut sehr gut Wirkung nicht quantifiziert dito 2x2 m Juni sehr gut sehr gut Wirkung nicht quantifiziert dito 2x2 m 1x Roundup mit Parzellenspritzgerät Aue des Flusses Tawe in Wales (GB), etablierter Bestand (2.5 m hoch) Aue des Flusses Tawe in Wales (GB), etablierter Bestand (2.5 m hoch) 100 m 2 2x Glyphosat mit Rückenspritze 100 m 2 1x Glyphosat mit Teleskopspritzgerät Juni sehr gut sehr gut Wirkung nicht quantifiziert Anfang Juni nach 2 Jahren Reduktion sehr gut Deckungsgrad andere und Ende Juli Deckungsgrad Pflanzen 80% (Kontrol- um 99% gegenüber le 0%) Kontrolle Mitte Juli nach 2 Jahren Reduktion im Deckungsgrad und Höhe um 90% gegenüber Kontrolle sehr gut geeignete Massnahme für schlecht zugängliche Bestände Quelle Beerling 1990 Kretz 1995 Kretz 1995 Kretz 1995 De Waal (1995) De Waal (1995) 1 Keine Angabe zur Wirkstoffkonzentration im verwendeten Produkt. Annahme 360 g Glyphosat/l. Anhang zum Bericht und zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

57 D Zusammenstellung der Resultate aus der Literaturstudie von Ursula Bollens Standort Junger Bestand angelegt in einer Versuchsstation Junger Bestand angelegt in einer Versuchsstation (D) Ausgedehnte Bestände entlang Bachlauf (Vorland, Damm) in Baden- Württemberg (D) behandelte Fläche Bekämpfungsart Plots von 1x Glyphosat mit 2.25 m 2 fahrbarem Parzellenspritzgerät Plots von 1x Glyphosat mit 2.25 m 2 fahrbarem Parzellenspritzgerät Menge [kg Glyphosat /ha] Konz. [g Glyphosat /l] Zeitpunkt Effekt Mitte August im Sept. des Folgejahrs Reduktion um 96% Mitte September im Sept. des Folgejahrs Reduktion um 97% Wirkung 0 50%: schlecht 50 80%: gut %: sehr gut Schlussfolgerung des Autors Bemerkungen Quelle sehr gut k.a. Diaz- Buschmann (1997) sehr gut k.a. Diaz- Buschmann (1997) 2x2 m Juli gut gut Nachbehandlung notwendig, Zeitraum noch unbekannt dito 2x2 m Juni gut gut Wirkung nicht quantifiziert Kretz 1995 Kretz 1995 dito 2x2 m Juni gut gut Wirkung nicht Kretz 1995 quantifiziert alter Bestand (300 m 2, D) Plots von 4 m 2 1x Glyphosat mit fahrbarem Parzellenspritzgerät Anfang August im Juli des Folgejahrs Reduktion um 67% gut k.a. Diaz- Buschmann (1997) alter Bestand (300 m 2, D) Plots von 4 m 2 1x Glyphosat mit fahrbarem Parzellenspritzgerät Mitte September im Juli des Folgejahrs Reduktion um 57% gut k.a. Diaz- Buschmann (1997) 2 Keine Angabe zur Wirkstoffkonzentration im verwendeten Produkt. Annahme 360 g Glyphosat/l. Anhang zum Bericht und zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

58 D Zusammenstellung der Resultate aus der Literaturstudie von Ursula Bollens Standort behandelte Fläche Bekämpfungsart Menge [kg Glyphosat /ha] Konz. [g Glyphosat /l] Zeitpunkt Effekt Monobestand 70 m 2 2x Spritzen Mai 94 und Im 3. Jahr 79 % (420 m 2 ) auf (plot 1) Juni 96 Reduktion der Deckung verlassenem Industriegelände im Vergleich in zur Kontrolle London (GB) USA kleine Stellen 2 4x Spritzen im Lauf 3 5% k.a. Auslöschen von 50% von 2 Jahren Rodeo der befallenen Stellen mit LI 700 USA Erstaustriebe, Spritzen 8% k.a. vereinzelt Nachbehandlungen Stängelaustriebmaster Aquawendig not- Wirkung 0 50%: schlecht 50 80%: gut %: sehr gut Schlussfolgerung des Autors Bemerkungen Quelle gut k.a. Child et al.1998 in Child 2000 gut Hexenbesen, 3 Jahre für vollständige Kontrolle nötig Soll 2004 gut k.a. Soll 2004 Friedhof in Manchester (GB) 3x3m 2xGlyphosat 2.2 Mai und Mai Folgejahr 12 Wochen nach der 2. Behandlung Reduktion der Sprossdichte um 15% gegenüber Kontrolle schlecht Glyphosat ist im Vergleich zu anderen Herbiziden bei Frühspritzungen nicht sehr effektiv Scott & Marrs 1984 Friedhof in Manchester (GB) 3x3m Glyphosat 2.2 Mai Nach 12 Wochen Reduktion der Sprossdichte um 18% gegenüber unbehandelter Kontrolle schlecht Glyphosat ist im Vergleich zu anderen Herbiziden bei Frühspritzungen nicht sehr effektiv Scott & Marrs 1984 Im Folgejahr kein Effekt mehr gegenüber Kontrolle 3 Der Bestand wurde zusätzlich im September 1994 und Juni 1996 geschnitten Anhang zum Bericht und zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

59 D Zusammenstellung der Resultate aus der Literaturstudie von Ursula Bollens Standort behandelte Fläche Bekämpfungsart bei Swansea (GB) k.a. Roundup (360 g Glyphosat) mit Rückenspritze Ufer in Süd- Wales (GB), etablierter Bestand Ausgedehnte Bestände entlang Bachlauf (Vorland, Damm) in Baden- Württemberg (D) Junger Bestand angelegt in einer Versuchsstation (D) alter Bestand (300 m 2, D) Monobestand (420 m 2 ) auf verlassenem Industriegelände in London (GB) Plots von 4x4m 1x Spritzen mit Rückenspritze Menge [kg Glyphosat /ha] Konz. [g Glyphosat /l] Zeitpunkt Effekt 2.2 Mai im gleichen Jahr trieben die Sprosse geschwächt wieder aus k.a. 8. Mai 14 Wochen nach Herbizideinsatz Biomasse um 40 % reduziert gegenüber Kontrolle 2x2 m Mai nicht zufrieden stellend Plots von 1x Glyphosat mit 2.25 m 2 fahrbarem Parzellenspritzgerät Plots von 4 m 2 70 m 2 (plot 1) 1x Glyphosat mit fahrbarem Parzellenspritzgerät Mitte Juli im Sept. des Folgejahrs kein Effekt Ende Juni im Juli des Folgejahrs kein Effekt 1x Spritzen Mai 94 Im 3. Jahr 25 % Reduktion der Deckung im Vergleich zur Kontrolle Wirkung 0 50%: schlecht 50 80%: gut %: sehr gut schlecht Schlussfolgerung des Autors Frühspritzung bringt nur Schwächung Bemerkungen k.a. Quelle Roblin 1988 schlecht Beerling 1990 schlecht Kretz 1995 schlecht Diaz- Buschmann (1997) schlecht Diaz- Buschmann (1997) schlecht Child et al.1998 in Child Der Bestand wurde zusätzlich im September 1994 und Juni 1996 geschnitten Anhang zum Bericht und zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

60 D Zusammenstellung der Resultate aus der Literaturstudie von Ursula Bollens Standort behandelte Fläche Bekämpfungsart Menge [kg Glyphosat /ha] Konz. [g Glyphosat /l] Zeitpunkt Effekt Wirkung 0 50%: schlecht 50 80%: gut %: sehr gut Schlussfolgerung des Autors Bemerkungen Quelle USA Etablierter Spritzen 7 8% k.a. nicht befriedigend schlecht keine Anga- Soll 2004 Bestand Rodeo ben, ob ein Netzmittel zugegeben wurde Schnitt und Blattapplikation mit Spritzgerät Junger Bestand angelegt in einer Plots von 2.25 m 2 Schnitt, 6 Wochen danach 1x Glyphosat Mitte August im Sept. des Folgejahrs Reduktion um sehr gut Diaz- Buschmann Versuchsstation mit fahrbarem Parzel- 99% (1997) (D) lenspritzgerät Junger Bestand angelegt in einer Plots von 2.25 m 2 Schnitt, 6 Wochen danach 1x Glyphosat Mitte September im Sept. des Folgejahrs Reduktion um sehr gut k.a. Diaz- Buschmann Versuchsstation mit fahrbarem Parzel- 99% (1997) (D) lenspritzgerät Monobestand bei 5 Teilflächen Schnitt+Spritzen Schnitt Mai, Biomasse reduziert sehr gut Gute Kontrolle Bimova et Prag (CZ) à 4 m 2 (RoundupBiaktiv) in Herbizid Juli auf 2 % der Kontrol- al.(2001) 1998 und 1999 le; Sprossdichte reduziert auf 36% der Kontrolle alter Bestand (300 m 2, D) Plots von 4 m 2 Schnitt, 6 Wochen danach 1x Glyphosat mit fahrbarem Parzel Ende Juni im Juli des Folgejahrs Reduktion um 57 % gut k.a. Diaz- Buschmann (1997) lenspritzgerät 5 Die Daten werden im Knotweed Handbuch (Child 2000) vereinfacht wiedergegeben Anhang zum Bericht und zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

61 D Zusammenstellung der Resultate aus der Literaturstudie von Ursula Bollens Standort behandelte Fläche Bekämpfungsart Menge [kg Glyphosat /ha] Konz. [g Glyphosat /l] Zeitpunkt Effekt Wirkung 0 50%: schlecht 50 80%: gut %: sehr gut Schlussfolgerung des Autors Bemerkungen Quelle alter Bestand (300 m 2, D) Plots von 4 m 2 Schnitt, 6 Wochen danach 1x Glyphosat mit fahrbarem Parzel Mitte September im Juli des Folgejahrs Reduktion um 53% gut k.a. Diaz- Buschmann (1997) lenspritzgerät Junger Bestand angelegt in einer Plots von 2.25 m 2 Schnitt, 6 Wochen danach 1x Glyphosat Mitte Juli im Sept. des Folgejahrs kein Effekt schlecht Diaz- Buschmann Versuchsstation mit fahrbarem Parzel- (1997) (D) lenspritzgerät alter Bestand (300 m 2, D) Plots von 4 m 2 Schnitt, 6 Wochen danach 1x Glyphosat mit fahrbarem Parzel Anfang August im Juli des Folgejahrs Reduktion um 43 % schlecht k.a. Diaz- Buschmann (1997) lenspritzgerät Anhang zum Bericht und zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

62 D Zusammenstellung der Resultate aus der Literaturstudie von Ursula Bollens Standort behandelte Fläche Bekämpfungsart Menge [kg Glyphosat /ha] Konz. [g Glyphosat /l] Zeitpunkt Effekt Wirkung 0 50%: schlecht 50 80%: gut %: sehr gut Schlussfolgerung des Autors Bemerkungen Quelle Umgraben und Blattapplikation mit Spritzgerät Monobestand (420 m 2 ) auf 70 m 2 Umgraben, 1x Spritzen Umgraben im Oktober 93, nach 3 Jahren 93 % Reduktion im Ver- sehr gut Umgraben fördert das Austreiben der Rhizo- Child et al.1998 in verlassenem Indu- Spritzen im gleich zur Kontrolle me. Kombinierte Be- Child striegelände in Mai 94 kämpfung kommt ra- London (GB) scher zum Ziel als Herbizid alleine Monobestand (420 m 2 ) auf 70 m 2 Umgraben, 2x Spritzen Mai 94 und Juli 96 nach 3 Jahren 93 % Reduktion im Ver- sehr gut Child et al.1998 in verlassenem Indu- gleich zur Kontrolle Child striegelände in London (GB) Monobestand bei 5 Teilflächen Fräsen+Spritzen Fräsen Mai, Biomasse reduziert sehr gut Exzellente Kontrolle Bimova et Prag (CZ) à 4 m 2 (RoundupBiaktiv) im Herbizid Juli auf 0.5 % der Kon- al und 1999 trolle; Sprossdichte reduziert auf 55% der Kontrolle Anhang zum Bericht und zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

63 D Zusammenstellung der Resultate aus der Literaturstudie von Ursula Bollens Standort behandelte Fläche Bekämpfungsart Menge [kg Glyphosat /ha] Konz. [g Glyphosat /l] Zeitpunkt Effekt Wirkung 0 50%: schlecht 50 80%: gut %: sehr gut Schlussfolgerung des Autors Bemerkungen Quelle Stängelinjektion Dickey River (USA) Etablierte Bestände Stängelinjektion, Anstreichen oder Spritzen 5 ml bzw. 3 ml Aquamaster in alle Stängel; 2.5 3% Aquamaster mit Rückenspritze Juni Oktober nach 2 Behandlungs- /Kontrolljahren waren die Bestände ausgelöscht seht gut grossflächige Bekämpfung mit grossem Aufwand in 2 Jahren möglich die einheimische Vegetation konnte sich wieder ausbreiten k.a. Quileute Tribe 2005 Strassenrand k.a. Stängelinjektion in alle Stängel 4 ml Roundup Pro Concentrate unverdünnt 30. Juni im August alle behandelten Stängel abgestorben sehr gut Exzellente Wirkung, das verwendete Herbizid ist geeignet Burgess 2005 Strassenrand k.a. Stängelinjektion in alle ausreichend dicken Stängel 6 ml Roundup Pro Concentrate unverdünnt 30. Juni im August alle behandelten Stängel abgestorben, nicht behandelte zu 41% abgestorben sehr gut Exzellente Wirkung, das verwendete Herbizid ist geeignet. Es wirkt auch auf nicht direkt behandelte Sprosse Burgess 2005 Anhang zum Bericht und zur Bekämpfung des Japanknöterichs vom

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