Oktober Jahrgang

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1 Oktober Jahrgang BAYERISCHE SCHULE Zeitschrift des BAYERISCHEN LEHRER- UND LEHRERINNENVERBANDS e.v., BLLV im VBE Peruanische Kinder brauchen Ihre Thema: Lernen neu denken

2 Editorial Liebe Leserinnen und Leser, falls sie sich über das ungewöhnliche Titelbild wundern: Es gibt nur einen Fall, in dem der BLLV seine Mitglieder um Hilfe bittet, statt ihnen Hilfe zu bieten. Das ist, wenn es um die Projekte der Kinderhilfe des Verbandes geht und um die Bitte von Spenden. Wie wichtig dem Verband die Bildungsentwicklungshilfe fernab des bayerischen Schulalltags ist, zeigt auch die Tatsache, dass Albin Dannhäuser, Ehrenpräsident des BLLV, nach Peru gereist ist, um eines dieser Projekte authentisch beschreiben zu können. Nach einer Woche ist Dannhäuser tief berührt zurückgekehrt und hat seine Beobachtungen auf fünf Seiten niedergeschrieben (S. 25). In Peru müssen viele Kinder selbst um die allernotwendigsten Grundvoraussetzungen für Bildung bangen Räume, Materialien, Verpflegung. Die Kinder in Bayern haben weitgehend kostenfreien Zugang zu diesen Grundlagen, bei ihnen aber fehlt es oftmals an der passenden Lernkultur. Denn die basiert nach wie vor weitgehend auf dem Prinzip des Aussortierens und nicht auf der Frage, was es braucht, damit alle Kinder so gut wie möglich lernen können. Die Selektion in Bayern wird in Bayern so schnell wohl nicht überwunden sein, doch über eine neue Lernkultur nachzudenken, lohnt allemal, wie dieser Heftschwerpunkt über die neuesten Theorien und ihre Umsetzung unter den Bedingungen der Regelschule beweist. Die Antwort auf die Frage, was es braucht, lautet übrigens kurz gesagt: Vor allem einen fundamentalen Wechsel der Perspektive. Gefragt ist die Fähigkeit, sich auf die Sicht der Kinder einlassen zu können. Wenn das nicht gelingt, verstehen Kinder den Stoff manchmal so schlecht, wie Sie zunächst vielleicht die Bildbotschaft unseres Thementitels. Darüber darf man sich ruhig mal ein wenig wundern. Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr Tomi Neckov 2 Bayerische Schule

3 04 Bildungsticker Inhalt Politik Beratungssysteme Die Helfer brauchen Hilfe Gespräche Akzente Vom Recht auf gesunde Entwicklung Aus dem Landtag Thema Lerntheorien Unterrichten heißt verstehen Praxis Grundschullehrerin Czerny über Methoden Interview Fortbildungsprogramm E.U.LE Leitartikel Stechuhr und Korsett Service Recht Tricksen bei der Abrechnung Dienstrecht Zahlreiche Verbesserungen 25 International Kinderhilfe Albin Dannhäuser berichtet aus Peru 30 Verband 32 Leserbriefe Wirklich wahr Von Namen und Noten Unsere Jugendzeitschriften Grundschulförderpreis Hauptsache Lesen 36 Kleinanzeigen 39 Impressum Unterrichten im Spiegel moderner Lerntheorien Bayerische Schule

4 Bildungsticker Abschied vom Liberalismus Bad Boll (dpa) - Das Aktionsbündnis Amoklauf hat eine konsequentere Erziehung und ein Einmischen der Eltern in das Leben ihrer Kinder gefordert. Erziehung bedeutet den Abschied von einem grenzenlosen Liberalismus, der nichts anderes ist als die Tarnkappe der Gleichgültigkeit, sagte Gisela Mayer vom Aktionsbündnis Amoklauf. Der frühere Landespolizeipräsident Erwin Hetger verlangte außerdem eine Verschärfung des Waffenrechts. Es seien zu viele Waffen in der Gesellschaft verfügbar, sagte er und fügte hinzu: Großkalibrige Waffen gehören nicht in die Hände von Sportschützen. Amok: männlich, gefühllos Hamburg (dpa) - Bei Amokläufern haben sich nach Einschätzung von Experten oft Angst, Demütigung, Eifersucht oder Scham lange aufgestaut. Fast alle Amokläufer sind männlich. Der typische Amokläufer ist nach Erkenntnissen von Polizeipsychologen eher unauffällig, zeigt seine Gefühle nicht und neigt zu Selbstüberschätzung. Neben psychisch schon länger kranken Tätern gibt es auch Amokläufer, die aus banalen Gründen plötzlich ausrasten. Oft handeln sie aus Rache und töten wahllos. Die meisten Amok-Ereignisse treten nach Erkenntnissen der Weltgesundheitsorganisation WHO ohne Vorwarnung auf Schulverweigerer Osnabrück (dpa) - Rund Schüler in Deutschland weigern sich, regelmäßig in den Schulunterricht zu gehen. Ihnen könne nur mit einer engen Vernetzung zwischen Schule und Jugendhilfe geholfen werden, sagte Professor Karlheinz Thimm von der Evangelischen Fachhochschule Berlin. Problemfamilien müssten aufgesucht werden, Lehrer sich zudem um die Kinder bemühen. Die meisten Verweigerer gibt es an Haupt-, Förder- und Realschulen. Bund und Länder haben die Absicht mit Hilfe von Förder- und Betreuungsangeboten bis zum Jahr 2015 die Quote der Schulabbrecher von heute acht Prozent zu halbieren, sagte der Staatssekretär im Bundesfamilienministerium, Gerd Hoofe. Weniger Hauptschüler München (dpa/lby) - Im neuen Schuljahr besuchen erneut deutlich weniger Kinder und Jugendliche bayerische Hauptschulen. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt ihre Zahl um etwa auf rund Das ist ein Minus von 3,6 Prozent. Die Zahl der Realschüler geht nur um 362 zurück, während die Zahl der Gymnasiasten sogar um 1,2 Prozent auf rund steigt. Zu einem differenzierten Schulsystem mit Hauptschule sieht Spaenle aber dennoch keine Alternative. Neues Stipendiensystem Berlin (dpa) - Nordrhein-Westfalen hat im Bundesrat einen neuen Anlauf für ein bundesweites Stipendiensystem unternommen. Dabei sollten die besten zehn Prozent der Studierenden in Deutschland mit jeweils 300 Euro im Monat gefördert werden. Das Geld soll je zur Hälfte von privaten Stiftern und dem Staat aufgebracht werden. Im Unterricht trinken München (dpa/lby) - Schüler sollten während des Unterrichts regelmäßig zur Wasserflasche greifen dürfen. Darauf hat die Techniker Krankenkasse (TK) Lehrer hingewiesen. Regelmäßiges Trinken senke das Grippe- und Erkältungsrisiko bei den Kindern, da die Schleimhäute nicht so leicht austrockneten. Außerdem seien Schüler ohne Durst aufmerksamer und konzentrierter. Die TK forderte in einer Mitteilung ein Umdenken, da es den meisten Kindern während des Unterrichts nicht gestattet sei zu trinken. Rund 100 Milliliter in der Stunde sollten auch schon die kleinsten Schüler zu sich nehmen, um Flüssigkeitsmangel oder Kopfschmerzen zu vermeiden. 4 Bayerische Schule

5 Bildungsticker Ungebildete Bank-Kunden München (dpa/lby) - Die wirtschaftliche Ausbildung junger Menschen muss nach Ansicht eines Experten an den Schulen und Volkshochschulen in Bayern massiv ausbaut werden. Die meisten jungen Menschen hätten als Bankkunden erschrekkend wenige Kenntnisse von wirtschaftlichen Zusammenhängen und Finanzfragen, sagte der Präsident des Genossenschaftsverbandes Bayern, Stephan Götzl. Kostenloses Schulobst Berlin (dpa) - Tausende Schüler bekommen auch in Deutschland kostenloses Obst. Der Bundesrat ließ das Gesetz zum Schulobstprogramm der EU nach langem Streit in letzter Minute passieren. Das Ziel ist, die Ernährung zu verbessern. Die Länder sollen die Kosten von 20 Millionen Euro mit rund 18 Millionen Euro mitfinanzieren, der Rest kommt aus EU-Mitteln. Entführung erfunden Passau/Straubing (dpa) - Um einmal in aller Ruhe die Schule schwänzen zu können, haben zwei 15 und 16 Jahre alte Mädchen in Niederbayern ihre eigene Entführung erfunden. Sie teilten ihren Eltern per Handy mit, dass sie von einem unbekannten Mann in ein Auto gezerrt und in einem Kellerverlies eingesperrt worden seien. Ein Großaufgebot von Einsatzkräften suchte die vermeintlichen Entführungsopfer, während die beiden Mädchen in der Passauer Innenstadt bummelten. Jetzt wartet auf die Mädchen eine Anzeige wegen Vortäuschens einer Straftat. diesem verantwortungsvollen Mandat. Gleichzeitig bat er die Abgeordneten, trotz der eingeschränkten Kompetenzen des Bundes, ihr bildungspolitisches Engagement fortzusetzen. Vorname und Vorurteil Oldenburg (dpa) - Die Namen Charlotte, Sophie oder Marie klingen in den Ohren von Lehrern wesentlich leistungsstärker als Chantal, Mandy oder Angelika. Für eine Studie der Universität Oldenburg hatte die Erziehungswissenschaftlerin Prof. Astrid Kaiser eine Online-Befragung von 500 Lehrern detailliert ausgewertet. Als eher freundlich und leistungsstark klingen im Bewusstsein von Pädagogen auch Hannah, Alexander, Maximilian, Simon, Lukas oder Jakob. Etwas schlechtere Karten hätten auch Kevin, Justin und Maurice. Besonders Kevin werde als verhaltensauffällig wahrgenommen. Nach Angaben von Kaiser assoziiert der überwiegende Teil der Lehrer Persönlichkeitsmerkmale zu Namen. Nur ein geringer Teil halte kritische Distanz (s. S. 33). München bestehen ernstliche verfassungsmäßige Zweifel an dem seit 2007 geltenden Abzugsverbot für die Kosten eines Arbeitszimmers. Im konkreten Fall ging es um einen Lehrer, dem kein anderer Arbeitsplatz zur Verfügung steht. Dieser dürfe sich auf der Lohnsteuerkarte einen Freibetrag für seine Aufwendungen eintragen lassen, entschieden die Richter des höchsten deutschen Steuergerichts. Lärm-Emittent Kind Leipzig (dpa) - Der Deutsche Städtetag hat das Vorgehen gegen Kinderlärm in einigen Kommunen kritisiert. Kinder dürften nicht mehr als Lärm-Emittenten bezeichnet werden, sagte die Städtetagspräsidentin und Oberbürgermeisterin von Frankfurt am Main, Petra Roth (CDU). In Hamburg und Berlin mussten Kindertagesstätten nach Anwohnerklagen schließen. In Frankfurt habe ein Gericht nach Zivilklagen den Bau einer Lärmschutzwand angeordnet. Roths Nürnberger Amtskollege Ulrich Maly (SPD) unterstrich, Kinderlärm ist Zukunftsmusik. MdB und BLLV München (BLLV) - Vier BLLV-Mitglieder gehören dem neuen Deutschen Bundestag an. BLLV-Präsident Klaus Wenzel gratulierte Petra Ernstberger (Opf), Susanne Kastner (Ufr), Marlene Rupprecht (Mfr/alle SPD) und Eduard Oswald (Schw/CSU) zu Arbeitszimmer-Kosten München (dpa) - Lehrer, Außendienstler und andere Berufsgruppen können den Fiskus vorerst wieder an den Kosten für ihr häusliches Arbeitszimmer beteiligen. Nach Einschätzung des Bundesfinanzhofs in Islamisches Gebet erlaubt Berlin (dpa) - Ein 16-jähriger Berliner Schüler darf nach einem Urteil des Berliner Verwaltungsgerichts an seinem Gymnasium einmal am Tag in einer Unterrichtspause nach islamischem Ritus beten. Bayerische Schule

6 Die Helfer brauchen Hilfe Zeitgemäßer Unterricht folgt den Prinzipien der Individualisierung und der Differenzierung. Damit der einzelne aber wirklich im Mittelpunkt stehen kann, müssen die Beratungsdienste einschließlich der Mobilen Sonderpädagogischen Dienste ausgebaut werden. Und zwar ein wenig schneller als bisher. Manchmal warten Eltern und Schüler mehrere Wochen auf einen Termin, dann wird diagnostiziert und danach sind wir wieder allein so klagt der Schulleiter einer Grund- und Hauptschule, der ungenannt bleiben will. Spätestens seit der Änderung des BayEUG 2003 und der Aussage Sonderpädagogische Förderung ist Aufgabe aller Schulen gehören die Unterrichtsprinzipien Differenzierung und Schülerorientierung zu einem erzieherisch wirksamen Unterricht. Im Frühjahr dieses Jahres ist nun die UN- Konvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung in Kraft getreten, so dass auch das Unterstützungssystem der bayerischen Schulen kritisch durchleuchtet werden muss. Die Aussage des Schulleiters ist keine beliebige Einzelmeinung. Fakt ist, dass bei den Beratungslehrkräften vor wenigen Jahren für 191 Schüler eine einzige Stunde und bei den Schulpsychologen für 247 Schüler ebenso eine einzige Anrechnungsstunde im Volksschulbereich zur Verfügung stand. So erklären sich lange Wartezeiten und eine unzureichende längerfristige Beglei- 6 Bayerische Schule

7 Politik_Beratungssysteme ratung der allgemeinen Schule in die Überlegungen mit einbezogen. Doch spätestens an dieser Stelle machen sich eben die Defizite in der personellen Ausstattung bemerkbar. Der BLLV hat daher mit der Aktion Unsere Kleinen ganz GROSS eine umfangreiche Reform gefordert. An den zahlreichen Lehrertagen sind zudem die Workshops, die den Umgang mit schwierigen Schülern thematisieren, immer gut besucht. Das zeigt: Die Kolleginnen und Kollegen sind motiviert und setzen sich für ihre Schüler ein. In der Schulpraxis wollen sie dann auf ein professionelles, gut ausgebautes Unterstützungssystem aus Beratungslehrkräften, Schulpsychologen oder Sonderschullehrern im Mobilen Sonderpädagogischen Dienst zurückgreifen. Wissenschaft fordert Diagnostik nach Bedarf Auch die Wissenschaft erklärt, wie dringend ein hochwertiges Unterstützungssystem für Lehrerinnen und Lehrer ist. Neben den Studien zu Lehrerbelastungen, die immer auf den Bedarf an Supervision oder der kollegialen Fallarbeit durch ein professionelles Beratungsangebot hinweisen, liefert ein einfaches Modell von Lernund Entwicklungsproblemen einen Begründungsansatz. Professor Dieter Katzenbach von der Universität Frankfurt a. M. unterscheidet verschiedene Stufen des Nicht-Lernens: Fehlende Passung zwischen Lernangebot und Lernvoraussetzungen, fehlende Sinnhaftigkeit des Lerngegenstands, Nicht-Lernen im aktuellen Beziehungsgeflecht des Kindes und ein Nicht-Lernen aus biografischen Erfahrungen. Die vier Stufen zeigen, dass eine differenzierte Diagnostik nach Bedarf notwendig ist und der Interpretationsaufwand mit aufsteigender Stufe zunimmt. Die Diagnostik und die daraus abzuleitenden Förderansätze sind von einem professionellen Unterstützungssystem zu begleiten oder durchzuführen, das personell und zeitlich ausreichend ausgestattet ist. MSD, übernehmen Sie! Frank Tollkühn Kurz kommentiert Löchrige Schläuche tung bei Einzelfällen. Dies ist auch bei den Mobilen Sonderpädagogischen Diensten zu beobachten und die Situation wird sich noch verschärfen, wenn Bayern die Leitidee Inklusion ernst nimmt, ohne Konsequenzen daraus zu ziehen. Differenzierung kaum möglich Immer wieder bestätigen Kolleginnen und Kollegen auf Nachfrage einhellig folgende Beobachtungen: In den Schulen nimmt die soziale Heterogenität zu, der Übertrittsdruck ist für Kinder, Eltern und Lehrer sehr belastend, in vielen Fällen sind keine beziehungsweise zu wenige Differenzierungsstunden mit der personellen Ausstattung möglich und die Klassenstärken für eine bessere individuelle Förderung sind zu hoch. Lässt ein Schüler der allgemeinen Schule einen besonderen Förderbedarf erkennen, wird zunächst die Klassenleitung eigene Maßnahmen ergreifen. Wenn die Schritte keine Veränderung herbeiführen, wird die Schulbe- Wenn sich Lehrkräfte mit schwierigen Fällen konfrontiert sehen, rufen sie Beratungsdienste oder den Mobilen Sonderpädagogischen Dienst. Die Helfer aber müssen sich vorkommen wie Feuerwehrleute, die mit löchrigen Schläuchen löschen müssen und obendrein kaum Wasser im Tank haben. Sie haben Verantwortung für eine große Zahl von Schülern und ein geringes Budget an Zeit. Mit minimalem Aufwand sollen sie Diagnostik, Beratung und Förderung im Einzelfall erfüllen oder einen Schulentwicklungsprozess durch gezielte Fortbildungen begleiten. Sie können in sehr heterogenen Klassen ihrer Verantwortung nur schwer gerecht werden, oder haben akute Krisensituationen zu bewältigen. Die Verantwortlichen sollten wissen: Wenn nicht jetzt gehandelt wird, verwandeln sich die Schülerkrisen in Lehrerkrisen. Frank Tollkühn leitet die Fachgruppe Förderschulen im BLLV Bayerische Schule

8 Politik_Gespräche BLLV-Präsident Wenzel im Gespräch mit CSU-Sozialexperte Unterländer, der Spitze der BayernSPD, Erzbischof Marx, Sozialexperte Unterländer (CSU): Inklusion fördern Von der Frühförderung bis zur Inklusion reichte der Bogen der Themen bei einem Gespräch, zu dem BLLV-Präsident Klaus Wenzel den Sozialexperten der CSU-Landtagsfraktion, Joachim Unterländer (MdL), eingeladen hatte. Wenzel bedankte sich bei dem CSU Abgeordneten für dessen großes Engagement auf dem weiten sozialpolitischen Feld und nannte insbesondere den Einsatz um Verbesserungen der Arbeitsbedingungen in den Kindertagesstätten, die erfreulichen Impulse beim Thema Inklusion und die ambitionierte Perspektive beim Ausbau der Schulsozialarbeit. Intensiv befassten sich Unterländer und Wenzel mit dem Übergang vom Elementar- zum Primarbereich, der mehr Beachtung finden muss. Bei dem Austausch über die bisherigen Erfahrungen mit dem Bildungs- und Erziehungsplan (BEP) informierte Unterländer darüber, dass das Institut für Frühpädagogik (IFP) mit der Evaluation des BEP-Einsatzes beauftragt sei und dass in etwa zwei Jahren mit den ersten Ergebnissen zu rechnen sei. Bei der Inklusion waren sich die beiden Gesprächspartner einig, dass es sich dabei zwar vordergründig um ein schul- und bildungspolitisches Thema handelt. Schulische Inklusion könne aber nur dann gelingen, wenn es einen zuverlässigen Konsens in der Gesellschaft gebe. BS SPD: Erneuerung der Lehrerbildung nötig Beim ersten offiziellen Gespräch des BLLV-Präsidenten Klaus Wenzel mit der Spitze der BayernSDP wurde schnell klar, dass es im Bereich der Schul- und Bildungspolitik zahlreiche Berührungspunkte gibt. Landesvorsitzender Florian Pronold (MdB) und Generalsekretärin Natascha Kohnen (MdL) erklärten, dass Bildung zu den zentralen Politikthemen ihrer Partei gehört. Aktuell beschäftigt sich die bayerische SPD intensiv mit dem Thema Lehrerbildung, da sie hier größten Handlungsbedarf erkenne. Es gehe dabei nicht nur um eine deutliche Verschränkung von Theorie- und Praxisanteilen, sondern auch um eine strukturelle Anpassung an die gesellschaftliche Wirklichkeit des 21. Jahrhunderts. Große Sympathien bringen Pronold und Kohnen der Regionalen Schulentwicklung (RSE) entgegen, wobei die BayernSPD sehr an regionalen Vernetzungen und Verknüpfungen interessiert ist, die über die rein schulischen Belange hinaus gehen. So sei in einer Zukunftsstudie zu untersuchen, wie sich die bayerischen Auto-Regionen entwickeln werden und welchen Beitrag dabei attraktive und wohnortnahe Schul- und Bildungsangebote leisten müssen. Übereinstimmung gab es in der Forderung kindliches Lernen zu unterstützen und nicht durch fragwürdige Sortierprozesse zu stören. BS Erzbischof Marx: Reformbedarf bei Bildung Erzbischof Dr. Reinhard Marx wollte zwar keine Strukturdebatte führen, machte jedoch deutlich, dass in der Bildungspolitik Reformbedarf bestehe: Schon allein aus christlicher Sicht brauchen wir ein gerechtes Schulsystem, das sich noch intensiver um die Schwachen kümmern muss. Jeder Jugendliche, der das System ohne Abschluss verlässt, ist einer zu viel. Der Erzbischof von München-Freising betonte die Bedeutung des Religionsunterrichts als Insel in der Hektik des Alltags und dankte Klaus Wenzel, dass sich der BLLV stets für den Erhalt eines anspruchsvollen Religionsunterrichts für alle Kinder und Jugendliche eingesetzt habe. Die gemeinsamen Bemühungen der christlichen Kirchen und des BLLV um die Etablierung eines qualitätsvollen islamischen Religionsunterrichts in deutscher Sprache zeige die hohe gesellschaftliche Verantwortung des größten bayerischen Lehrerverbandes. Der Erzbischof betonte, dass er den BLLV während seiner knapp zweijährigen Anwesenheit in Bayern als Verband mit hohen pädagogischen Ansprüchen wahrnehme, der sich um mehr Bildungsgerechtigkeit bemühe. Einig waren sich Marx und Wenzel darüber, dass die Lehrerbildung für die Weiterentwicklung des Schul- und Bildungswesens von besonderer Bedeutung sei. BS 8 Bayerische Schule

9 Politik_Gespräche Ekkehard Mutschler und Brigitte Hörmann vom Kinderschutzbund Bayern und CSU-Generalsekretär Dobrindt. Kinderschutzbund: Präventiv-Pädagogik Unsere Kinder haben Anspruch auf gute Lern- und Lebensbedingungen und müssen sich auf die konkrete Unterstützung der Politikerinnen und Politiker verlassen können in dieser Kernaussage sind sich der Deutsche Kinderschutzbund (DKSB), Landesverband Bayern und der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband einig. Doch es gab noch mehr Übereinstimmung bei einem Gespräch, zu dem der Landesvorsitzende Ekkehard Mutschler den BLLV-Präsidenten Klaus Wenzel in seine neue Geschäftsstelle eingeladen hatte. So wies Wenzel zum Beispiel auf die Bedeutung eines stabilen Erziehungsfundaments hin, an dessen Stärkung Familien, Kindertagesstätten und Grundschulen gemeinsam arbeiten müssten. Beide Verbände sehen sich auch als Lobby für Kinder und als Verfechter einer anspruchsvollen Präventiv-Pädagogik, die Kinder stark und sicher macht. Großen Raum nahm die Präsentation von Medien-Projekten ein, bei der Mutschler auf die Bedeutung einer guten Zusammenarbeit zwischen Schule und Kinderschutzbund hinwies. Einig waren sich die beiden Vorsitzenden auch in der Bewertung der BLLV-Grundschulaktion: Förderung muss vor Auslese stehen und es sollte alles vermieden werden, was den Kindern Angst bereitet und die Freude am Lernen verleidet. BS CSU-Generalsekretär: Ja zu wohnortnaher Bildung Die Entwicklung des ländlichen Raums ist mir ein großes Anliegen betonte Alexander Dobrindt, Mitglied des Bundestages und Generalsekretär der CSU, bei einem ausführlichen Gespräch mit BLLV-Präsident Klaus Wenzel. Dobrindt und Wenzel waren sich einig, dass für diese Entwicklung der Aus- und Umbau der Schul- und Bildungseinrichtungen von größter Bedeutung sei. Ziel müsse es sein, für möglichst viele Schülerinnen und Schüler über einen möglichst langen Zeitraum möglichst wohnortnah möglichst qualitätsvolle Bildungsangebote zu garantieren. Als pragmatischen und zukunftsorientierten Lösungsansatz stellte der BLLV-Präsident das RSE-Konzept vor und informierte darüber, dass es inzwischen auch viele CSU-Kommunalpolitiker gebe, die sich engagiert und konstruktiv an der RSE- Diskussion beteiligen. Diese Beteiligung werde allerdings nur dann zu passgenauen Lösungen führen, wenn die Teilnehmer an den Dialogforen weitreichende Entscheidungskompetenzen bekommen. Weitere Gesprächsthemen waren das Neue Dienstrecht in Bayern und die angekündigte Angleichung der Wochenarbeitszeit für Beamte. Der Generalsekretär stellte einen Zeitplan für die Lösung der Arbeitszeitfrage vor und versprach, dass die politische Zusage auf jeden Fall gehalten werde. BS Bayerische Schule

10 Politik_Akzente In wenigen Tagen dürfen sie ihren 50. Geburtstag begehen und es wird sicher schöne Feiern und salbungsvolle Reden geben. Doch spätestens nach der letzten Festveranstaltung werden sie wieder im Aktenordner verschwinden und ähnlich missachtet werden wie in den letzten Jahrzehnten. Weder PISA noch IGLU, weder Armutsberichte noch Bildungsdiskussionen haben bislang dafür gesorgt, dass sie wirklich ernst genommen werden und in der konkreten Schul- und Bildungspolitik eine Rolle spielen. Gemeint sind die von den Vereinten Nationen beschlossenen und im November 1959 proklamierten Rechte der Kinder. Insgesamt sind es zehn, und obwohl alle direkt oder indirekt mit Schule und Bildung zu tun haben, soll hier das Augenmerk auf eines der wesentlichen Rechte gelenkt werden: Kinder haben das Recht auf eine gesunde körperliche und geistige Entwicklung. Vom Recht auf gesunde Entwicklung von Klaus Wenzel Ist dieses Recht in Deutschland (und damit auch in Bayern) für alle Kinder eingelöst? Oder gilt es nur für die Kinder, deren Eltern genügend Geld haben für exzellente Kindergärten und elitäre Privatschulen? Wird das Recht auf gesunde Entwicklung berücksichtigt, wenn in einer Kindertagesstätte bis zu 25 Kinder in einer Gruppe sind und nur zwei Erwachsene für die Betreuung zur Verfügung stehen? Wird auf die Bedürfnisse von Kindern geachtet, wenn Kinder bereits im Alter von neun oder zehn Jahren nach fragwürdigen Kriterien aussortiert, umsortiert und neu einsortiert werden? Dient es einer gesunden körperlichen und geistigen Entwicklung, wenn Kinder im Turbo-Gymnasium derart unter Druck gesetzt werden, dass ihnen die Lust am Lernen und am Leben vergeht? mal Stress in der Grundschule Auch Politikerinnen und Politiker müssten wissen, dass wertvolle und ertragreiche Bildungs- und Erziehungsarbeit immer Beziehungsarbeit ist beziehungsweise sein muss. Kinder aller Altersstufen müssen sich darauf verlassen können, dass sie genügend Zeit bekommen, um ihre individuelle Lerngeschwindigkeit zu finden. Dass sie Raum bekommen, um Beziehungen aufzubauen und Bindungen zu festigen. Dass sie anspruchsvolle Lernprozesse durchlaufen dürfen, bei denen Umwege und Fehler nicht sanktioniert sondern altersgerecht diskutiert werden. Was passiert, wenn in die bekannteste Internet-Suchmaschine die Wörter Stress in der Grundschule eingegeben werden? Dann stehen innerhalb von 1,2 Sekunden Einträge zur Verfügung. Ist diese Zahl mit dem Recht auf eine gesunde Entwicklung in Einklang zu bringen? Oder ist sie die Folge einer Schulpolitik, die zwar ständig behauptet, die Kinder stünden im Mittelpunkt, die aber eine Reform nach der anderen an den Interessen der Kinder und Jugendlichen vorbei macht. PISA und IGLU haben eindrucksvoll bestätigt, dass es auf den Anfang ankommt. Dies bedeutet, dass sich Familien, die mit der Bildungs- und Erziehungsarbeit überfordert sind, auf konkrete Unterstützung verlassen können. Dass Kindertagesstätten personell und finanziell wesentlich besser ausgestattet werden. Dass Grundschulen den Fördergedanken ganz groß und die Auslesediagnostik ganz klein schreiben (dürfen). Dass kindliche Lernprozesse und Lebensbedürfnisse ernster genommen werden als langweilige Diskussionen um antiquierte Systeme. Und es bedeutet, dass Kinder so intensiv und freudvoll lernen dürfen, dass sie die Schule als lebensbejahende, kompetente und lernbegeisterte Menschen verlassen. Mit anderen Worten: Wenn wir das Recht der Kinder auf gesunde körperliche und geistige Entwicklung konsequent einlösen wollen und das müssen wir tun dürfen wir nicht versuchen, unsere Kinder den schulpolitischen Verhältnissen anzupassen. Wir müssen die schul- und bildungspolitischen Positionen und Perspektiven so verändern, dass sie eine gesunde Entwicklung unserer Kinder stützen und stärken. 10 Bayerische Schule

11 PPolitik_Aus dem Landtag Landtagsfraktionen in Klausur T raditionell ziehen sich die Fraktionen des Landtags nach der Sommerpause zu mehrtägigen Klausursitzungen zurück. Nach der Landtagswahl von 2008 hat sich manches geändert auch das Prozedere der Fraktionsklausuren, die diesmal verteilt über mehrere Wochen stattfanden. Die CSU verzichtete wegen der Bundestagswahl ganz auf ihre Beratungen. Auch die Klausursitzungen der anderen vier Fraktionen standen naturgemäß mehr oder minder unter dem Einfluss der Bundestagswahl. Gleichwohl spielte die Bildungspolitik als Kernaufgabe der Länder eine wichtige Rolle. Den Anfang machte die FDP-Fraktion, die in Herzogenaurach drei Schwerpunkte für ihre zukünftige parlamentarische Arbeit festlegte: Bildung, Wirtschaft und Datenschutz. Sie verabschiedete eine Bildungs-Agenda, die Möglichkeiten zur Zusammenlegung von Haupt- und Real- schulen fordert. Es wird das Ziel gesetzt, die Klassenhöchststärken bis zum Ende der Legislaturperiode auf 25 (GS, HS) beziehungsweise 30 Schülerinnen und Schüler (andere Schularten) zu begrenzen. Außerdem wurde ein Positionspapier für eine selbstständige Schule beschlossen. Neben Globalbudgets und zusätzlicher Personalverantwortung sollen die Schulen erweiterte Freiräume für die Organisation des Lernens erhalten. Neben der Schulaufsicht ( Schulinspektion ) soll ein eigenständiges Beratungs- und Unterstützungssystem für die Schulen aufgebaut werden. Sodann ging die Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen in Nürnberg in Klausur. Ihr zentrales Thema war Armutsrisiko und Einkommensentwicklung. In diesem Zusammenhang hatten die Grünen auch den Verfasser des Zweiten Bayerischen Sozialberichts, Ernst Kistler, zu Gast. Es wurden parlamentarische Initiativen beraten, die nicht zuletzt im Bildungsbereich als Konsequenz aus dem Sozialbericht zu ziehen sind. Ebenfalls noch vor der Bundestagswahl trafen sich die Freien Wähler zu ihrer Klausurtagung in Lohr. Unter dem Motto Zukunft der Gesellschaft sichern bildete die Schul- und Bildungspolitik einen Schwerpunkt. Die Freien Wähler lehnten das Mittelschulkonzept der Staatsregierung ab. Es sei der Todesstoß für weitere 500 Hauptschulen. Die Freien Wähler fordern stattdessen Perspektiven auch für die kleineren Hauptschulen. Die SPD-Fraktion hat ihre Klausursitzung erst nach der Bundestagswahl terminiert, deren Ergebnisse die Beratungen dominierten. Ein neues bildungspolitisches Grundsatzpapier wurde deshalb nur vorgestellt, aber noch nicht abschließend beraten. ff Schulsozialarbeit 394 Stellen für Jugendsozialarbeit an 402 Haupt-, 96 Förder- und 56 Berufsschulen werden aktuell in Bayern staatlich unterstützt. Dies geht aus einer Anfrage der Freien Wähler an die Staatsregierung hervor (Drs. 16/1990). Weiterhin heißt es, dass das 2002 beschlossene 10-Jahres- Programm zur Schaffung von 350 Stellen drei Jahre früher als geplant realisiert wurde. Die Staatsregierung ist der Auffassung, dass Jugendsozialarbeit an Schulen Aufgabe der Jugendhilfe und damit der Kommunen ist. Sie übernimmt deshalb nur 40 Prozent der Kosten. Der Ministerrat hatte im Juni 2009 beschlossen, die Zahl der Stellen bis 2013 bis auf zu erhöhen, sofern entsprechende Haushaltsmittel verfügbar sind. ff Selektion Hans Jürgen Fahn (Freie Wähler) hatte angefragt, ob der Staatsregierung wissenschaftliche Studien bekannt sind, die eine längere gemeinsame Schulzeit nahelegen (Drs. 16/1982). Das Kultusministerium teilt lediglich mit, dass die PISA-Studie keine Belege für einen Zusammenhang zwischen der Dauer der gemeinsamen Schulzeit und dem Leistungsniveau ergeben. Auch die Spitzenergebnisse von Finnland und anderen Staaten ließen sich nicht in erster Linie durch die Strukturen ihres Schulsystems erklären. Fahn fragte auch, welche Studien ein gegliedertes Schulsystem befürworten. Das KM nennt fünf, stellt aber fest, dass auch diese keine expliziten bildungspolitischen Forderungen und Aussagen enthalten. ff Sitzenbleiber Schüler haben das Klassenziel am Gymnasium im Schuljahr 2007/08 nicht erreicht (4,4 Prozent). Betroffen sind alle Jahrgangsstufen, insbesondere die achte Schüler oder 3,6 Prozent verließen das Gymnasium, um eine andere Schulart zu besuchen. Dies geht aus der Antwort der Bayerischen Staatsregierung auf eine Anfrage von Adi Sprinkart (Bündnis 90/ Die Grünen), hervor (Drs. 16/1648) Schüler der Realschule oder 5,5 Prozent erreichten das Klassenziel nicht oder 3,1 Prozent wechselten die Schulart. Lediglich 267 von ihnen oder 0,1 Prozent gingen von der Realschule auf ein Gymnasium. Das Ministerium weist darauf hin,dass ein Teil der Sitzenbleiber auf Probe vorrücken kann. ff Bayerische Schule

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13 Thema_Lerntheorien Lernen und Verstehen lernen Wer den Vorgang des Lernens vom Standpunkt des Kindes aus verstehen will, kommt nicht an den einschlägigen Lerntheorien vorbei: Dem konstruktiven Lernen, dem situierten Lernen, dem Schaffen von Lernarrangements und dem verständnisintensiven Lernen. Versuch über die Frage, inwiefern diese Theorien in die tägliche Praxis eingreifen. Text: Simone Fleischmann Was unter Lernen überhaupt zu verstehen ist, hängt stets vom vorherrschenden theoretischen Paradigma der Zeit ab. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war dies der Behaviorismus. Was zählte, war ausschließlich das direkt beobachtbare menschliche Verhalten, ausgelöst durch spezifische Reizreaktionen. Mit der kognitivistischen Wende in den 60iger Jahren verlagerte sich der Betrachtungsschwerpunkt hin zu den internen Verarbeitungsprozessen der Wissensaufnahme, -speicherung und -verarbeitung. Die Konstruktivisten der 80er betonten vor allem das selbst gesteuerte Lernen. Angesagt war nunmehr Lernen durch Beobachtung und Imitation, das Modell-Lernen. Die Hirnforschung erhellt die Grundbedingungen, auf denen die jeweiligen Theorien zu bewerten sind: Das Gehirn verarbeitet beständig eine unvorstellbare Menge an Informationen, die über Millionen von Nervenfasern ein- und ausgehen. Auf jede dieser Verbindungen mit der Außenwelt kommen Millionen innere Verbindungen. Lernen bedeutet dementsprechend eine Bahnung von Verbindungen (Manfred Spitzer, Lernen, Gehirnforschung und die Schule des Lebens ). Können und Wissen einer Person hängen davon ab, wie intensiv die Bahnen genutzt werden. Der Mensch lernt also durch Erfahrungen, die durch den Austausch mit der Außenwelt zustande kommen. Im Kopf des Lernenden entsteht gewissermaßen ein eigenes Bild der Welt, sie wird (re)konstruiert. Kinder brauchen demzufolge vielseitige Anregungen und wiederkehrende Übungen. Diese nicht wirklich überraschenden Erkenntnisse der Gehirnforschung stützen eine konstruktivistische Sicht vom Lernen, wie sie die neuere Didaktik präferiert. Für die schulische Realität bedeutet das: Nicht der Stoff steht im Zentrum, sondern die lernende Person. Die wichtigste Konsequenz daraus: Nur durch Kommunikation kann gemeinsames Wissen hergestellt werden. Lernen heißt demzufolge: Erfahrungen werden eingeordnet, verarbeitet und im Austausch mit anderen an das allgemeine Wissen angeschlossen. Die Klassische Schüler-Lehrer-Rolle ist passé Die wichtigste Aufgabe des Lehrenden ist demnach, die Kommunikation so zu gestalten, dass die Lernenden in ihren individuellen Lernprozessen unterstützt werden. Das Lernen können sie ihnen nicht abnehmen, aber sie können sie anregen. Und: sie können die Kontexte, in denen Lernerfahrungen gesammelt werden, beeinflussen. Die klassische Schüler-Lehrer-Rolle hat ausgedient. Der moderne Lehrer folgt in seinen Lehrbemühungen den individuellen Lernprozessen der Kinder und zwingt sie nicht dazu, sich exakt nach Einheitsprogrammen zu richten. Lernumgebungen werden gestaltet und so Lernprozesse initiiert. Erfolgreiches Lernen wird durch Lernumgebungen gefördert, welche die kindliche Neugier herausfordern, problemorientiert sind, mehrere Perspektiven eröffnen, unterschiedliche Lerntypen ansprechen, mehrere Lern- oder Lösungswege zulassen und verschiedene Schwierigkeitsgrade enthalten. Diese Lernumgebungen müssen komplex genug sein, damit sie der Vielfalt der individuellen Lernwege gerecht werden. Die Lernenden müssen sich in diesen Lernarrangements zurecht finden und sich selbst die Orientierung verschaffen können. Dies erhöht die Bereitschaft, sich auf neue Erfahrungen einzulassen. Bayerische Schule

14 Thema_Lerntheorien Lernen ist ein individueller Prozess: Jeder Lerner verarbeitet die Erfahrungen mit der Umwelt auf seine Weise. Eine Erfahrung trifft bei verschiedenen Personen auf unterschiedliche Vorerfahrungen, auf unterschiedliche Empfindungen und auf unterschiedliche Strategien der Verarbeitung. Dies erfahren Lehrer in der schulischen Realität täglich: Lernwege und auch Lernergebnisse sind nicht gleich. ein aktiver Prozess: Wissen erwirbt sich ein Mensch in tätiger Auseinandersetzung mit der Umwelt beziehungsweise dem Lerngegenstand. Manuelles Handeln, aktives Zuhören oder gedankliches Schlussfolgern bestimmen diesen Prozess. Gabriele Faust-Siehl erklärt in ihrem Buch Mit Kindern Stille entdecken: Bausteine zur Veränderung der Schule : Die Gründlichkeit einer Begegnung mit den Inhalten hängt in hohem Maße ab von einer Gesprächsleitung, die die Vorstellungsbildung und das abwägende Nachdenken der Kinder anregt. In von der Pädagogin moderierten Klassengesprächen, offen und nachdenklich werdend, sich austauschen und in die Gehalte bedeutsamer Lerngegenstände einzutauchen, hat zentrale Bedeutung für Bildung und Erziehung." (Faust-Siehl G., 1995) ein konstruktiver Prozess: Neue Informationen werden auf der Basis vorhandener Schemata oder Strukturen verarbeitet. Im Kopf des Lernenden baut sich die Welt auf. Sie wird rekonstruiert. Aufgrund von Erfahrungen und vorhandener Werkzeuge zur Verarbeitung werden Theorien entwickelt, geprüft, verworfen oder bestätigt. ein kumulativer Prozess: Neue Erfahrungen werden in vorhandenes Wissen integriert. Neues Wissen dockt an vorhandenem an. Dabei spielt das Vorwissen eine entscheidende Rolle. Je sicherer ein Kind darauf bauen kann, desto bessere Voraussetzungen sind gegeben für weitere Differenzierungen und Vertiefungen. selbstregulierender Prozess: Lernende sind keine einfachen Maschinen. Sie sind Akteure ihrer eigenen Lernprozesse. 14 Bayerische Schule

15 Thema_Lerntheorien Sie gehen ihre eigenen Wege der Verarbeitung und die Autonomie der Lernenden muss einkalkuliert werden. Manchmal steht diese der Absicht des Lehrenden diametral gegenüber. ein sozialer und situativer Prozess: Lernen findet in realen Situationen statt. Die Erfahrungen, die dabei gemacht werden, sind immer komplex. Sie bewirken mehr als nur den Aufbau kognitiver Strukturen. Die sozialen und situativen Kontexte beeinflussen die Verarbeitung und Verwertung von Informationen mit. Dies wirkt sich entscheidend auf die Motivation der Lernenden aus. Angenehme soziale und situative Bedingungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass erfolgreich gelernt wird. Unter Druck lernt niemand gut. Zur beruflichen Kernkompetenz von Lehrerinnen und Lehrern gehört ein Verstehen zweiter Ordnung. Darunter versteht Fauser die Fähigkeit, das Lernen der Schülerinnen und Schüler komodellierend zu begleiten. Diese Aufgabe erfordert eine konstruktivistische Grundhaltung und die Fähigkeit, sich auf heterogene Modellierungsvarianten, Denkwege, Vorstellungswelten einlassen zu können. Das verständnisintensive Lernen der Schüler ist der wichtigste Gegenstand für das verständnisintensive berufliche Lernen der Lehrer (E.U.LE-Projekt, s. a. Interview S. 18). Jenem moderat konstruktivistischen Lernverständnis zufolge ist Lernen also ein Prozess, und zwar ein aktiver, individueller, selbstgesteuerter (Metakognition), situierter (Kontextbezogenheit), konstruktiver, sozialer. Situiertes Lernen Anfang der 90iger Jahre des 20. Jahrhunderts wurde die soziale Dimension des Lernens ergründet, die beim so genannten Situierten Lernen im Mittelpunkt steht (Jean Lave/Etienne Wenger). Die Anhänger des situierten Lernens negieren den berühmten Nürnberger Trichter und gehen davon aus, dass Wissen nicht von einer Person auf eine andere transferiert werden kann. Bedeutungen müssen jeweils in der Situation und in sozialen Beziehungsgefügen ausgehandelt werden. Lernen ist also eingebettet in den situativen Kontext. Die Grundannahme wird oftmals verwechselt mit dem Learning by Doing, das jedoch den Praxisbezug betont und nicht das soziale Bedingungsgefüge. Der situativen Theorie zufolge entsteht Wissen immer durch einen aktiven Konstruktionsprozess beim Lernenden im situativen Kontextbezug, sie gehört zum Konstruktivismus. Pädagogische Ansätze dieser Art kritisieren die Vermittlung von abstraktem Wissen mittels Frontalunterricht. Das Erlernte wird so zu trägem Wissen. Eine Anwendung dieses Wissens fällt den Lernenden häufig schwer. Lern- und Anwendungssituationen sind dem situierten Lernansatz nach möglichst ähnlich zu gestalten, da Wissen stark kontextgebunden gesehen wird. Prof. Hans Brügelmann sagt: Kinder lernen aktiv probehandelnd, sie übernehmen nicht passiv fertiges Wissen wie ein Speicher, in dem Lernergebnisse additiv abgelegt werden. Neue Erfahrungen werden durch bereits erworbene Deutungsmuster gefiltert und müssen in diesem Rahmen rekonstruiert werden, um eben dieses Wissen verändern und erweitern zu können. Verständnisintensives Lernen Verständnisintensives Lernen ist ein neuer Ansatz für eine Reform und Entwicklung der Schule, die das Lernen ins Zentrum stellt. Grundlegend für das verständnisintensive Lernen ist die Bedeutung des Verstehens. Verstehen wird als Lernen begriffen, bei dem Erfahrung und eigenes Tun, Vorstellungsbildung, Begreifen und kritische Reflexion zusammenwirken. Das Konzept wurde von Prof. Peter Fauser entwickelt. Verständnisintensives Lernen ist demnach mehrdimensional und selbstbezüglich (reflexiv) und schließt durch den Aspekt der Metakognition das ein, was gemeinhin mit Lernen des Lernens bezeichnet wird. Ziele schulischen Lernens Der langfristige Aufbau eines verstandenen und anwendungsfähigen Wissens. Die Weiterentwicklung eines tieferen Verständnisses grundlegender Konzepte und Zusammenhänge. Interesse und Freude am gemeinsamen Nachdenken und Kommunizieren über den Lerngegenstand sollen geweckt und vertieft werden. Das Entfalten von grundlegenden Arbeitsweisen und Lernstrategien, von Selbstvertrauen, Anstrengungsbereitschaft und Lernmotivation. Die Entwicklung von Leistungsfähigkeit. Die Gestaltung von kontextbezogenen Lernsituationen. Das Anbahnen von Wertorientierungen. Der Erwerb sozial-emotionaler Kompetenzen, um aktiv am gesellschaftlichen und kulturellen Leben teilzuhaben. Lehrer brauchen demnach einerseits diagnostische Kompetenz und andererseits Kompetenz in der Gestaltung anspruchsvoller Lehr- und Lernumgebungen. Sie brauchen Kompetenz im Bereich der Kommunikation und Interaktion, insbesondere Kompetenz in einer kognitiv aktivierenden und strukturierenden Gesprächsführung (zum Beispiel herausfordernde Fragestellungen, Nachfragen). Sie müssen kompetent in der Auswahl und Entwicklung sachangemessener Aufgabenstellungen, Darstellungsformen und Arbeitsmaterialien sein und diese auf die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der Schüler abstimmen können, um die Schüler zu einer elaborierten Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand anregen zu können. Die nennt Prof. Frank Lipowsky in einem Vortrag von 2006 natürliche Differenzierung. Lehrer brauchen Kompetenzen in der gemeinsamen Reflexion von Lernprozessen mit Kindern und in der kriteriumsorientierten Rückmeldung von Lernprozessen der Kinder. Lehrer nehmen die Rolle als Coach ein: der Lernende und sein Lernprozess stehen im Mittelpunkt und der Lehrende hat die Aufgabe, ihm Werkzeuge zu liefern und Hilfestellung zu geben. Warnung vor einem Kurzschluss: Prof. Fauser zufolge macht die Konzentration auf das Verstehen als dem Kern des Unterrichts die Verbesserung der Organisation, die Reform der Lehrpläne, die Optimierung äußerer Rahmenbedingungen, die strukturelle und institutionelle Entwicklung der Schule nicht überflüssig. Bayerische Schule

16 Thema_Praxisbericht Modernes Lernen in der Grundschule Wer hat Angst vor Fritz Fuchs? Grundschullehrerin Sabine Czerny* über Methodenvielfalt, Leistungsmessung und die einzig wichtige Frage Der Fuchs kommt! Marion Krajiz** vom Bund Naturschutz ruft und stürmt los mit der Handpuppe Fritz Fuchs. Die Kinder haben sich im Dickicht versteckt, so gut sie konnten, damit Fritz sie nicht entdeckt. Krajiz begleitet heute den Heckenausflug der Klasse 2 c. Im Schulbuch zu lesen oder Arbeitsblätter auszufüllen, bleibt den Kleinen vorerst erspart, für sie steht heute Lernen durch Erfahren auf dem Programm. Und keine Frage: Nach diesem Erlebnis werden alle Kinder der 2 c wissen, warum eine Hecke dicht bewachsen ist, Dornen hat und aus verschiedenen Schichten besteht. Sie werden es am eigenen Leib erlebt haben. Wer in der Praxis moderne Lernmethoden beobachten will, stößt heutzutage allenthalben auf einen reichen Schatz. Projektund Werkstattarbeit, Stationentraining, Freies Lernen, Wochenplanarbeit oder außerschulische Lernorte wie beim Heckenausflug, die Möglichkeiten sind vielfältig. Vor allem an Grundschulen sind diese Arbeitsformen Standard geworden. Das dürfte einer der Gründe sein, warum die Primarstufe in den internationalen Leistungsvergleichen gegenüber den Sekundarstufen so gut abschneidet. Und dennoch: Unsere Kinder lernen in einem Schulsystem, das eben das geforderte und so wertvolle individuelle Lernen behindert. Der bildungspolitische Trend zur Standardisierung, zur zeitgleichen Evaluierung und dauernden Bewertung an allgemeinen Normen setzt Lehrkräfte immer mehr unter Druck. Am stärksten behindert wird die neue Lernkultur durch den Zwang zur ständigen Bewertung und Beurteilung. Beurteilung dient nahezu ausschließlich der Auslese. Nicht die Heterogenität der Kinder ist das Problem, sondern die Homogenität der Leistungsbeurteilung. Sie zwingt Lehrern einen defizitorientierten, selektierenden Blick auf. Sie bringt einen Zeitfaktor ins Spiel, der nachhaltiges und entwicklungsbegleitendes Lernen konterkariert. Sie reduziert die gewünschte Zusammenarbeit der Lehrer darauf, sich auf Gemeinsames zu einigen, statt sie aus einem vielfältigen Pool an Möglichkeiten und Inhalten die besten für die eigene Klasse wählen zu lassen. 16 Bayerische Schule

17 Thema_Praxisbericht Wenn neues Lernen gelingen soll, braucht es vor allem Freiraum und Vertrauen. Vertrauen in die Kinder, dass sie lernen werden, und Freiraum, in dem sie primäre, sinnhafte und sinnvolle Erfahrungen machen können. Stattdessen werden sie gezwungen, sich prüfungsrelevantes Begriffewissen anzueignen und zum richtigen Zeitpunkt auszuspucken, damit die Verteilung auf die diversen Schularten gesichert bleibt. Es braucht auch Vertrauen in die Lehrer und Freiraum für sie. Vertrauen, dass sie Lernprozesse in der Gemeinschaft erfolgreich arrangieren, und Freiraum, damit sie dies mit der ihnen eigenen Persönlichkeit für ihre Klasse und den ihnen anvertrauten Kindern umsetzen können. Moderne Methoden allein sichern noch keinen Lernerfolg Bei meinen Kindern in den Grundschulklassen mache ich stets die wichtige Erfahrung, dass es gar nicht die methodischen Verfahren als solche sind, die gute Lernergebnisse erzeugen. Entscheidend ist, ob es mir gelingt, eine gute Beziehung, eine freudvolle Atmosphäre zwischen allen am Lernprozess Beteiligten aufzubauen. Ohne positive Emotionen kein Lernen. Ohne Beziehung keine positiven Emotionen. Jede Klasse hat ihr ganz eigenes Wesen, jede Klasse ist anders und braucht auch als Gemeinschaft eine individuelle Betreuung. Keine Methode ist einer anderen überlegen, jede hat ihre Berechtigung. Entscheidend ist, wann ich sie bei wem für welche Zwecke einsetze. Die Passung muss stimmen. Vielfältig und abwechslungsreich muss der Unterricht sein, denn Schule muss vor allem Freude machen. Gerade bei den Grundschülern hat ein zunächst lehrergebundener Unterricht einen unschätzbaren Wert. Da kann es gelingen, Lernprozesse so zu arrangieren, dass jedes Kind davon profitiert ohne dass es jemandem langweilig wird. Man kann Kinder gezielt in der Gemeinschaft aktivieren, wenn man ihnen die Gelegenheit verschafft, zu beobachten und durch Nachahmung zu lernen. Das gibt ihnen Sicherheit. Ich kann dies fördern, indem ich jedem Kind die Frage stelle, die es beantworten kann und die es dennoch gleichzeitig fordert während die anderen wie nebenbei dazulernen. Das baut positive Überzeugungen im Kind auf. Bei der Einschulung bringen Kinder Entwicklungs- und Erfahrungsdefizite mit, wir alle kennen die häuslich bedingten Rückstände bei vielen Familien in sozial benachteiligten Situationen oder solchen mit Migrationshintergrund. Die Schere müsste über die Jahre mitnichten auseinander gehen, wenn der Unterricht auf Kreativität UND Sicherheit in der Gemeinschaft fußen würde. Vielmehr können gerade so, für Kinder oftmals unbemerkt, wesentliche Elemente und Inhalte im Miteinander intensiviert werden und Defizite ausgeglichen werden. Eingebettet in die gemeinsame Arbeit, dienen fein gewählte freiere Unterrichtsmethoden dazu, die Kinder in manchmal auch nur sehr kleinen Dosierungen an verschiedene Arbeits- und Lernmethoden heranzuführen. Das Ziel des Unterrichts ist, eine Selbstkompetenz aufzubauen, die Kinder befähigt, zunehmend selbstständig, teamfähig und motiviert zu lernen. Das geht nur, wenn sie auf der Grundlage einer sozial-emotionalen Grundgeborgenheit stehen und eine wachsende Sicherheit im methodischen Umgang und in ihrer fachlichen Kompetenz gewinnen. In diesem Kontext gewinnt die Lehrperson außerordentlich an Bedeutung für den gelingenden Lern-Lehr-Prozess. Denn sie ist es, die erkennen muss, wo ein Kind die Freude verliert oder gar schon anfängt zu verzweifeln. Das Schlimmste, was geschehen kann, ist, wenn ein Kind die Meinung von sich verfestigt: Das kann ich einfach nicht. Die Zauberformel heißt: Was brauchst du, damit? Es sind die kleinen sensiblen, meist dialogischen Momente des Wahrnehmens, sich Zuwendens und Fragens, durchaus auch einmal des Vorsagens, die helfen, eben das zu verhindern. Was brauchst du, damit.? Dies in jeder Situation und ganz individuell für jedes Kind immer wieder neu festlegen zu können, ist die entscheidende diagnostische Kompetenz. Sie liegt nicht in der Unterordnung der Kinder unter verallgemeinerte Lerntypen, auditiven, visuellen oder haptischen. Oder gar in der schriftlichen Fixierung von Lernschwierigkeiten und Defiziten. Vielmehr ist es dieses situative Spüren und Für-Wahr-Nehmen, was ein Kind in jedem Augenblick braucht, um zu Erfolgserlebnissen zu kommen. Erst aus solchem Erleben erwächst Motivation und Anstrengungsbereitschaft und ermöglicht damit weiteres Lernen. In der 2 c kriechen die letzten unentdeckten Mäusekinder aus ihrem Heckenversteck hervor. Johanna**, unser Prinzesschen, hat den wohl ersten Kratzer ihres Lebens bekommen, die Haut blutet leicht. Aber weinen tut sie nicht. Markus** öffnet seine Hand: Schau mal! Was ist denn das? Was vielen Menschen selbstverständlich ist, hat er noch nie gesehen: Einen Pilz. Wie schmeckt denn Schlehenmarmelade?, fragt Maike** Wie wertvoll wäre es, jetzt Zeit zu haben, Tage an dieser Hecke zu verbringen, Schlehenmarmelade zu kochen, oder auch Hagebuttenmus. Die harte Realität: In wenigen Wochen müssen die Kinder eine Probe zum Thema Hecke schreiben. Schule zwingt sie dazu, zu beweisen, wie leistungsfähig sie sind anstatt ihnen mehr Zeit für die Neugier zu geben, ausgiebig in einer Hecke zu forschen. Die Aufmerksamkeit geht weg vom authentischen Gegenstand, gefragt sind die Namen der Sträucher, die Randformen der Blätter und all die genauen Begriffe und Details, die die Kinder eh meist gleich wieder vergessen. Für eine Eins oder eine Zwei genügt aber selbst das nicht. In den Fragekatalog müssen noch Fragen, die wir gar nicht besprochen haben, weil die Kinder ja ein selbstständiges Weiterdenken beweisen sollen. Und auch die Eltern werden schnell ungeduldig. Muss dieser Ausflug denn wirklich sein? Wichtiger ist doch, den Stoff intensiv zu wiederholen, ein paar Arbeitsblätter mehr dazu zu machen! Wie stark wird die Rechtschreibung gewichtet? Muss man sich bei den problemlösenden Aufgabenstellungen auch auf Tierfragen gefasst machen? Man muss die Kinder ja auf den Test vorbereiten. Fritz Fuchs liegt längst stumm in der Materialkiste. *Die Autorin unterrichtet seit 1996 an Grundschulen und arbeitet derzeit im Landkreis Fürstenfeldbruck. Bayerische Schule ** Name geändert 17

18 Thema_Interview BS: Herr Weyrauch, was bezweckt E.U.LE? Weyrauch: E.U.LE hat das Ziel, das Verstehen beim Lernen ins Zentrum zu rücken und vom Kind aus zu denken. Weg vom Belehren, hin zum Verstehen Ist das nicht selbstverständlich? Ja, das glauben Lehrer gerne. Nur handeln im Unterricht viele nicht danach. Sie gehen meist nur von ihrer eigenen Lernerfahrung oder dem Fach aus. Wovon sonst? Eine Frage an die Lehrer lautet: Welche Verstehensansätze bringt das Kind mit, dass es bei diesem Thema genau diese Frage stellt? Wir müssen vom Lehren, bei dem vor allem die Denk- und Lösungswege des Lehrers der Maßstab zur Gestaltung des Unterrichts sind, hin zu einer Kultur des Verstehens, bei dem das erfolgreiche Lernen der Schüler der Maßstab für Unterricht wird. Ob der Unterricht gut ist, entscheidet sich anhand der Lernprozesse der Schüler in genau dieser Klasse. Wie lernen Lehrkräfte bei E.U.LE diesen Paradigmenwechsel? Eine Facette unserer Arbeit an einem Beispiel: Zwei Lehrer für Musik und Deutsch beobachten das Lernen der Schüler in einer Geografiestunde. Thema ist das Gradnetz der Erde. Ein Schüler sagt: Die Azoren liegen 28 westlicher Breite; 37 nördlicher Länge. Der Lehrer reagiert: Die Zahlen stimmen, leider hast du Länge und Breite verwechselt. Anschließend sprechen die Lehrer darüber und finden einen Ansatz für dieses immer wiederkehrende Problem: Schüler gehen von einem Breite/Länge-Konzept aus, das sie an ihrem eigenen Körper wahrnehmen: Die Länge misst man von oben nach unten, die Breite von links nach rechts. Bei den Gradangaben der Erde ist es genau umgekehrt. Die Beobachter hatten das gleiche Problem. Ihre fachfremde Perspektive, die eben nicht die fachlich logische ist, hat den Weg zum Verstehensproblem beim Schüler geöffnet. Das gelingt in einer vertrauensvollen Atmosphäre. Was folgt aus diesem Beispiel für das Handeln von Lehrern? Verstehen ist individuell. Das, was wir Verstehen zweiter Ordnung nennen, das Verstehen des anderen verstehen, kann man erlernen. Unsere empirischen Untersuchungen belegen: Die Schülerbeteiligung sowie das Lernklima verbessern sich, die diagnostische Kompetenz der Lehrer und die Berufszufriedenheit steigen. Axel Weyrauch unterrichtet Mathematik am Carl-Zeiss-Gymnasium in Jena und ist Koordinator des thüringischen Entwicklungsprogramms für Unterricht und Lernqualität (E.U.LE). Im Interview mit BS Redakteur Christian Bleher erklärt der 44-Jährige, welche Auffassung vom Lernen sich hinter diesem Akronym verbirgt. Nicht alle Kinder werden solche Verstehensprobleme haben, wie in dem Beispiel. Wir messen Verstehen leider zu oft an guten Schülern. Spannend wird es, wenn nicht schon fertige Konzepte beim Schüler da sind. Oft erhalten sie dann eine 4 mit den Worten: Du hast wieder nicht genug gelernt, mehr ist eben nicht drin. Dabei lohnt es sich, genauer hinzusehen. Oft fehlt zum Verstehen ein Hinweis, eine Frage oder ein anderer Zugang, und ein Schüler kann mit Selbstvertrauen weiter lernen. Allerdings erweisen sich die bestehenden Routinen von uns Lehrern als sehr stabil, weil wir ständig unter Druck handeln müssen. Das Programm muss also langfristig angelegt sein das kostet! Einen Paradigmenwechsel bekommt man nicht zum Nulltarif. Thüringen hat gemeinsam mit der Robert-Bosch-Stiftung massiv investiert. Eine Trainerausbildung umfasst zum Beispiel eine halbe Stelle und geht über vier Jahre. Was würden Sie den Bayern raten, wenn sie E.U.LE einführen wollten? Sie brauchen Mut, Geduld und Vertrauen in die Lehrer. Mitarbeiter der Schulverwaltung und der Politik sollten selbst am Anfang teilnehmen und versuchen, Lernprozesse eines anderen zu verstehen. Sie können so erleben, warum das so wichtig und anspruchsvoll ist. Weitere Informationen unter: 18 Bayerische Schule

19 Thema_Leitartikel Stechuhr und Korsett Von Simone Fleischmann* Jedem Kind seinen individuellen Weg diese Devise gab der Kultusminister via Pressemitteilung am 23. September 2009 heraus. Der Minister führte aus: Unsere Kinder müssen noch stärker als bisher entwicklungsgerecht gefördert werden und nur das einzelne Kind und seine individuelle Entwicklung darf im Mittelpunkt stehen. Und nun liegt sie vor, die Grundschulreform, die all dies gewährleisten soll und doch nur eins tut: Innovatives Lernen verhindern. Die sogenannte Reform schnürt die Kleinsten und ihre Lehrerinnen und Lehrer in ein Korsett, das ihnen die Luft zum Atmen nimmt. In der 4. Klasse leben nunmehr alle Beteiligten gleichermaßen nach der unerbittlichen Maßgabe einer Stechuhr. Die Lehrkräfte werden des letzten pädagogischen Freiraums beraubt. Spaenles zweifelhafte Reform Modernes Lernen orientiert sich am Kind, an den individuellen Lernrhythmen der Grundschulkinder und an den neuesten, handlungs- und projektorientierten Lehr- und Lernmethoden und das selbstverständlich nicht nur pro forma. Schon durch die kultusministerielle Bekanntmachung vom 22. Juli 2009 ist jedoch alles innovative Lernen verhindert worden: Alle Jahrgangsstufenkollegen haben im Gleichschritt zu gehen, indem sie Proben und Unterricht gemeinsam vor- und nachbereiten müssen. Es wurden Lern- und Probenphasen fixiert, die in bestimmten Zeitfenstern abgehalten werden müssen und just an dem Tag enden, an dem das Übertrittszeugnis ausgehändigt wird. Danach ist schulisches Lernen offenbar obsolet. Sicher, die meisten Vorgaben existierten auch vor dem 22. Juli Mit einem Unterschied: Wir Lehrkräfte hatten die Freiheit, uns aufgrund unserer Expertise auf einheitliche Vorgehensweisen, bestimmte Projekte und Vorhaben selbst zu einigen. Eine professionelle Grundschule hatte immer schon die Teamarbeit, die kollegiale Zusammenarbeit im Profil aber auch die starke Orientierung an pädagogischen, didaktischen und lernpsychologischen Grundsätzen. Den Eltern wird nun weisgemacht, diese Neuerungen ständen für mehr Objektivität, mehr Transparenz und Planbarkeit. Der BLLV nimmt es Eltern nicht übel, wenn sie diese Veränderungen positiv einschätzen. Auch sie sind gefangen in einem System, das auf Aussortieren statt auf Förderung setzt. Jene wohlmeinenden Eltern sollten aber auch wissen: Die neuen Strukturen schaffen nur scheinbar Transparenz, Objektivität und Planbarkeit. In Wirklichkeit wird pervertiertes Lernen auf die Spitze getrieben. Die Pädagogik wird begraben und der Sortierauftrag der Grundschule endgültig über alles gestellt. Der BLLV will keine Schule die von außen reglementiert wird und eine Absage an die Professionalität der Grundschulkollegen darstellt. Im Rahmen der Grundschulaktion Unsere Kleinen ganz GROSS Grundschule ganz STARK haben sich über Unterzeichner für eine Verbesserung der Grundschule ausgesprochen. Sie wollen eine innovative, moderne Grundschule, die sich der Förderkultur verschreibt und eine neue Lern- und Leistungskultur lebt. Sie wollen eine längere gemeinsame Schulzeit, eine Freigabe des Elternwillens, mehr Fördermaßnahmen und kleinere Klassen. Vor allem die Eltern unter den Unterzeichnern wollen nicht an der Nase herumgeführt werden. Die Pädagogen wollen nicht übergangen werden und so immer mehr von ihrer Professionalität abgeben müssen. Die Lehrer wollen ernst genommen werden und haben es satt, Scheinreformen loyal umsetzen zu müssen. Deswegen: Grundschüler individuell fördern: ja! Aber derartige Übertrittsregelungen: Nein! Lernen vom Kind aus gedacht, ist etwas anderes. *Die Autorin ist Leiterin der Abteilung Berufswissenschaft im BLLV.

20 Du musst kein Schwein sein in dieser Welt. Unredlichkeit im Dienst Ein Attest oder eine Arztrechnung zu ändern ist kein Kavaliersdelikt, sondern Grund für die Entlassung aus dem Beamtenverhältnis. Renate S.* hatte die Rechnung längst beglichen. Ihr Arzt hatte sie bereits vor über einem Jahr ausgestellt. Dies fiel Renate S. aber erst auf, als sie einen entsprechenden Beihilfeantrag ausfüllte. Sie wusste: Nach dem Beihilferecht können Rechnungen und Rezepte nur berücksichtigt und erstattet werden, wenn sie nicht älter als ein Jahr sind. Da die Lehrerin die Rechnung aber beglichen hatte, glaubte sie selbstverständlich einen Anspruch auf Erstattung dieses Betrages zu haben. Sie setzte sich über die formale Jahresgrenze hinweg, indem sie das Datum der Rechnung zu ihren Gunsten änderte. Die Beihilfestelle bemerkte die Manipulation und erstattete den Betrag nicht. Das sollte jedoch längst nicht die einzige unangenehme Konsequenz bleiben. 20 Bayerische Schule

21 Service_Recht Wie Renate S. sind schon Scharen von Lehrerinnen und Lehrern beim Ausfüllen der Beihilfeanträge beziehungsweise der Kostenaufstellung für die private Krankenkasse schier verzweifelt. Meist sind es eher triviale Fragen, die sie umtreiben: Liegen alle Rechnungen auch in Kopie vor? Sind sie richtig sortiert, also: Original für die Krankenkasse, Kopie für die Beihilfestelle? Nichts übersehen? Akzeptiert die Beihilfestelle auch eine selbst angefertigte Kopie? Im Fall der Kollegin Renate S. hat die Beihilfestelle nicht etwa ein Auge zugedrückt, sondern die vorgesetzte Dienstbehörde, also die Bezirksregierung, über die Fälschung informiert. Die Bezirksregierung wiederum stellte Strafantrag wegen Betrugs und leitete zugleich ein Disziplinarverfahren ein. Hälfte der Dienstbezüge futsch Was die Lehrerin getan hat, fasst das Beamtenrecht unter den Begriff Unredlichkeit im Dienst. Sie hat sich aus Sicht des Gesetzgebers unberechtigt einen vermögenswerten Vorteil im Zusammenhang mit ihrem Dienst verschafft. Dieser beamtenrechtlich erhebliche Tatbestand hat jedoch nicht nur disziplinarrechtliche Folgen, er wird auch strafrechtlich nach 263 und 266 StGB als Betrug und Untreue geahndet. Beamten- und disziplinarrechtlich greifen folgende Artikel des Beamtenstatusgesetzes: Pflicht zur uneigennützigen und gewissenhaften Verwaltung des Amtes ( 34 Abs. 1 Satz 2) und die Wahrheitspflicht eines Beamten ( 34 Abs. 1 Satz 3). Renate S. hat sich auf unredliche Weise einen Vorteil verschafft: Sie hat dem Dienstherrn falsche Tatsachen vorgespiegelt. In einem solchen Verfahren wartet die vorgesetzte Behörde in der Regel das Strafverfahren ab. Sie kann in der Zwischenzeit der Beamtin die Weiterführung der Dienstgeschäfte versagen, die Kollegin also bis zur Entscheidung des Dienstes entheben. Sie kann sogar maximal die Hälfte der Dienstbezüge einbehalten. Die Tat ist aus Sicht des Dienstherrn deshalb so gravierend, weil die Beihilfestellen auf die ordnungsgemäße Anfertigung, auf die Ehrlichkeit und Redlichkeit des Beamten angewiesen sind. Eine aufwändige, umfassende und lückenlose Kontrolle nämlich würde dem Sparsamkeitsprinzip des Staates widersprechen. Zusätzlich genügen bei Beihilfeanträgen Kopien, die leichter zu manipulieren sind, als Originale. Gerade bei der Berechnung und Gewährung finanzieller Leistungen des Staates, wie Umzugskostenvergütung, Reisekostenabrechnungen (Schullandheim), Trennungsgeld und Beihilfeanträge wird vom Dienstherrn größtmögliche Ehrlichkeit erwartet. Die disziplinarrechtliche Kommentarliteratur beschreibt in diesem Zusammenhang eine Reihe von möglichen Verfehlungen: Falsche Angaben bei Spesenabrechnung Verschweigen von Honorarnachlässen bei Arztrechnungen Benutzen des Diensttelefons für Privatgespräche Gefälschte und unzutreffende Krankmeldungen Betrügerisches Verhalten bei der Zeiterfassung im Rahmen der gleitenden Arbeitszeit (gilt nicht für Lehrkräfte) Abrechnung eines Schullandheimaufenthaltes mit einer Kostenaufstellung, obgleich ein Freiplatz von der Lehrkraft in Anspruch genommen wurde. Diese Aufzählung ist nur exemplarisch. Es stellt sich stets die Frage, ob durch das Handeln des Beamten eine Täuschung des Dienstherrn beabsichtigt ist. Als Verletzung der Wahrheitspflicht gilt ebenso etwa das Unterlassen von Angaben. Solchen betrügerischen Manipulationen kommt im Disziplinarrecht ein großes Gewicht zu. Der Dienstherr ist auf die Ehrlichkeit seiner Beamten angewiesen. Sollte dieses Vertrauen durch Manipulationen oder Fälschungen verletzt werden, ist das Vertrauen grundsätzlich in unheilbarer Weise verletzt. Nach der Rechtsprechung kann dem Dienstherrn nicht mehr zugemutet werden, das Dienstverhältnis fortzusetzen. Liegt eine arglistige Täuschung im Hinblick auf die Ernennung eines Beamten vor, ist nach 12 Abs. 1 Nr. 1 Beamtenstatusgesetz das Beamtenverhältnis zwingend sofort und ohne Disziplinarverfahren, aber mit Wirkung für die Vergangenheit zu beenden, indem die Ernennung zurückgenommen wird. Nach Auffassung der Disziplinargerichtsbarkeit sind durch derartige Verfehlungen die Grundlagen der beiderseitigen beamtenrechtlichen Beziehungen so nachhaltig gestört, dass in der Regel nur eine Entlassung aus dem Dienst die Folge sein kann. Die Disziplinargerichtsbarkeit hat in Fällen von Beihilfebetrug, etwa mit der Fälschung von Belegen wie im Fall von Renate S., in der Regel auf Entfernung aus dem Beamtenverhältnis erkannt. Das disziplinarrechtliche Gewicht hängt natürlich immer von den Umständen des Einzelfalles ab. Geringfügige Verstöße wie das Anfertigen von Fotokopien zum privaten Gebrauch, können auch mit einer Missbilligung geahndet werden. Der Beamte muss jedoch bei begangener Untreue zu Lasten des Dienstherrn außer in echten Bagatellfällen auch damit rechnen, nicht mehr im Beamtenverhältnis belassen zu werden. Jedenfalls muss er mit einer Gehaltskürzung rechnen im schlimmsten Fall wird ein komplettes Jahresgehalts gestrichen. Hans-Peter Etter Verbandspolitischer Leiter der Rechtsabteilung im BLLV. Bayerische Schule * Name geändert 21

22 Service_Dienstrecht Positive Dienstrechtsbilanz 2009 Zahlreiche Verbesserungen ein Überblick Der BLLV hat in Zusammenarbeit mit seinem Dachverband, dem Bayerischen Beamtenbund (BBB), in den vergangenen Wochen und Monaten viele Verbesserungen vor allem für Lehrkräfte erreicht. Grund genug für die BAYERISCHE SCHULE, den Lesern einen Überblick über die wesentlichsten Änderungen zu geben. Beförderungsmöglichkeit für circa 30 Prozent der Lehrer/-innen in A 12 nach A 12 + AZ (plus /Monat) als erster, vorgezogener Schritt des Neuen Dienstrechts in Bayern zum 1. September 2009 beziehungsweise 1. September 2010 Erste strukturelle Konsequenzen für Schulleitungsämter Hebung von Rektoren/-innen in A 12 + AZ und A 13 nach A 13 + AZ Erhöhung der Zulage für Konrektoren/-innen in A 12 + AZ auf (als gesetzliche Überleitung zum 1. September 2009) Zusätzliche Beförderungsmöglichkeiten für Sonderschuloberlehrer/-innen in A 13 + AZ Fachlehrer/-innen in A 11 Förderlehrer/-innen in A 10 Rücknahme der 42-Stunden-Woche in zwei Schritten zum 1. August 2012 beziehungsweise 1. August 2013 Bundesweit einmalige unbefristete Verlängerung der Altersteilzeitregelungen zu veränderten Bedingungen Deutliche Gehaltserhöhung für Beamte und Versorgungsempfänger ab 1. März 2009 (40.- Sockel plus 3 Prozent ab 1. März 2009 sowie plus 1,2 Prozent ab 1. März 2010) Anhebung der Anwärterbezüge um 60.- zum 1. März 2009 sowie 1,2 Prozent ab 1. März 2010 Unbefristete Verlängerung der Sonderzuwendung ( Weihnachtsgeld ) in bundesweit einmaliger Höhe (inklusive der Versorgungsempfänger) Einbeziehung von Kolleginnen und Kollegen in Altersteilzeit in die Beförderungsmöglichkeit (Arbeitsphase) und die gesetzlichen Überleitungen (alle) 458 neue Lehrerplanstellen für Ganztagshaupt- (410) und -förderschulen (48) sowie 120 neue Planstellen für Förderschulen Den Grund- und Hauptschulen bleibt die demografische Rendite von Stellen in vollem Umfang erhalten (in 2009 rund 750 Stellen und in 2010 rund 550 Stellen) Umwandlung von Mitteln für Aushilfsverträge in Stellen (davon 257 für Grund-/Hauptschule und an Förderschulen 86 Stellen sowie 20 Stellen für Pflegekräfte) 80 weitere unbefristete Arbeitsverhältnisse an Förderschulen im laufenden Jahr und je 40 in Verbesserungen für Verwaltungspersonal 40 Stellen für Verwaltungskräfte an Hauptschulen (je 20 in 2009 und 2010) Mittel für 40 unbefristete Verträge an Grund- und Hauptschulen 9 Stellen für Verwaltungskräfte an Förderschulen (5 in 2009 und 4 in 2010) Erhöhung der Wegstreckenentschädigung auf bis zu 0,35 Cent/km Herzlichen Dank an Staatsregierung, Landtagsfraktionen, das federführende Staatsministerium der Finanzen und auch allen Kolleginnen und Kollegen vor Ort für die Unterstützung. ds Der Weg zum Neuen Dienstrecht Das Finanzministerium hat dem Bayerischen Beamtenbund (BBB) den Zeitplan für das Neue Dienstrecht vorgelegt. Läuft alles wie geplant, tritt es am 1. Januar 2011 in Kraft. Der Ablauf im Einzelnen: Bis Mitte Oktober 2009 wurden die Stellungnahmen des BBB vom Finanzministerium verarbeitet. 10. November 2009: Erster Beschluss im Kabinett (Ministerrat). Anschließend offizielle Verbandsanhörung bis Ende des Jahres. 26. Januar 2010: Zweiter Beschluss im Kabinett (Ministerrat). Erste Lesung im Landtag Anfang Februar Verabschiedung im Landtag Ende Juli Inkrafttreten 1. Januar ds 22 Bayerische Schule

23 Service_Dienstrecht Verhandlungen über Entgeltordnung Bezahlung ins Lot bringen Nachwuchs sichern Vor den Verhandlungen über eine Entgeltordnung für Lehrkräfte hat Frank Stöhr, 1. Vorsitzender der dbb tarifunion (Tarifunion des Deutschen Beamtenbundes), eine deutliche Einkommensverbesserung für die tarifbeschäftigten Lehrerinnen und Lehrer gefordert. Die Bezahlung der Lehrer ist im Vergleich zu anderen akademischen Berufen so schlecht, begründet Stöhr, dass uns langsam der Nachwuchs ausgeht. Momentan verdient ein Grundschullehrer in den neuen Bundesländern in der Entgeltgruppe 11 als Berufsanfänger knapp Euro, ein Gymnasiallehrer in der Entgeltgruppe 13 etwa Euro. Das werde den gestiegenen Anforderungen und den geänderten Ausbildungsabschlüssen bei Lehrern nicht gerecht und sei auf dem Arbeitsmarkt nicht konkurrenzfähig. An den deutschen Oberschulen fehlen inzwischen Pädagogen, vor allem in Technik, Mathematik und Naturwissenschaften. Stöhr warnt: Wenn wir die Bezahlung nicht endlich ins Lot bringen, verlieren wir den Wettlauf mit der Privatwirtschaft um den Nachwuchs. Zu diesem Zweck fordert Stöhr eine Tarifierung der Bezahlung von Lehrkräften. Mit der Bezahlung aufgrund von Arbeitgeberrichtlinien müsse Schluss sein. Auch die aktuell unterschiedliche Eingruppierung von Lehrkräften je nach Bundesland sei nicht mehr zeitgemäß. Am Ende der Verhandlungen müsse eine Eingruppierung stehen, die den gestiegenen Anforderungen an die Lehrerausbildung und der hohen Verantwortung im Lehrerberuf Rechnung trage. dbb PRESSEINFORMATION Initiative steht unter der Schirmherrschaft des Bundesbildungsministeriums D Die Ausschreibung 2009/2010 umfasst die folgenden Zukunftsfelder: Der FOCUS Schülerwettbewerb Schule macht Zukunft Weitere Informationen focus.de/schuelerwettbewerb Kontakt: christiane.lohrmann@focus.de 23

24 International_Kinderhilfe Ihre Hilfe ist Kinderhilfe Liebe Kolleginnen und Kollegen, im September besuchte unser Ehrenpräsident Dr. Albin Dannhäuser das BLLV-Kinderhaus in Ayacucho. Er kam tief bewegt von dieser Reise zurück. Besonders beeindruckt war er von der engagierten Arbeit, die im Kinderhaus geleistet wird. Über 150 arbeitende Kinder und Jugendliche finden im BLLV-Haus tägliche Hilfe. Das Kinderhaus ist für sie ein Zuhause geworden. Beeindruckt war unser Ehrenpräsident auch von den Begegnungen mit jungen Menschen, die als Kinder im Kinderhaus betreut wurden und heute erfolgreich Berufe ausüben wie z. B. Lehrer, Polizist oder Einzelhändler. Kindern eine Zukunft geben! das gelingt im BLLV-Kinderhaus in beeindruckender Weise. Damit die Arbeit weitergehen kann, bitten wir Sie auch dieses Jahr wieder um Ihre finanzielle Unterstützung. Wir danken Ihnen für Ihre Solidarität und grüßen Sie herzlich Klaus Wenzel Präsident des BLLV Manfred Schreiner Vorsitzender der BLLV-Kinderhilfe Spendenkonto: Stadtsparkasse München, Konto , BLZ Bayerische Schule

25 International_Kinderhilfe BLLV Kinderhaus Casadeni ein Zuhause für die Ärmsten Albin Dannhäuser berichtet aus Ayacucho/Peru über den Alltag zwischen Resignation und Hoffnung Bayerische Schule

26 International_Kinderhilfe Wie an jedem Wochenende setzt Nelson Ayala auch an diesem Sonntag um 8 Uhr seinen Schulranzen auf und fährt mit dem Bus zum Friedhof Gianina. Dort packt der Zehnjährige keine Bücher aus, sondern einen Plastikeimer und Putzlappen. Er hilft bei der Pflege von Gräbern, um ein paar Soles zu verdienen. Die meisten Friedhofsbesucher weisen ihn mit einer abschätzigen Handbewegung ab, wenn er, wie etwa 25 andere Kinder heute, um Arbeit bettelt. Nach einer guten Stunde findet er endlich eine Kundin. Am Grab steigt er eine Leiter hinauf, nimmt verwelkte Blumen aus der Nische, wischt Schmutz weg und stellt frische Blumen hinein. Die Frau gibt ihm 20 Centimo, Sein Gesicht erstrahlt kurz, dann sucht er neue Auftraggeber. Bis zum Mittag hat er zwei Soles verdient. Ein Teller Suppe kostet drei Soles. Er bringt das Geld nach Hause. Seine Familie braucht es für den Lebensunterhalt. Nelsons Familie lebt mit vier Kindern in einer Zwei-Zimmer-Hütte aus Erdziegeln. Die Kochnische ist durch eine Zeltplane abgetrennt. Im Schlafraum drei Liegen. Die Hütte ist mit rostigem Wellblech abgedeckt. Der Vater ist Analphabet und arbeitslos. Die Mutter verkauft auf dem Markt Süßigkeiten. Im Monat treibt die Familie rund 100 Soles auf. Das entspricht 25 Euro. 50 Soles kosten Wasser und Strom. 50 Soles bleiben für Essen und Schulmaterial. Natürlich reicht das Geld nicht aus. Die Familie muss Schulden machen, weiß aber nicht, wovon sie diese bezahlen soll. So wie Nelson ergeht es Tausenden von Kindern in Ayacucho und Peru. Sie führen mit ihren Familien einen Kampf ums Überleben. Fünf bis acht Stunden am Tag müssen sie arbeiten. Sie putzen Schuhe und verkaufen an Straßen und auf Märkten Textilien, Haushaltswaren, Obst, Eier, Getränke, Snacks, Gewürze. Besonders hart schuften jene 7- bis 16-Jährigen, die von 5 Uhr morgens bis 11 Uhr auf Schubkarren schwere Lasten von Großlieferanten zu Verkaufsständen oder Restaurants transportieren: Kisten voller Obst, Säcke mit Kartoffeln, Mais, Mehl, Zwiebeln, Viehfutter. Nicht wenige Kinder werden während der Ferien als Helfer zur Koka-Ernte in den Norden des Landes geschickt oder als Prostituierte feilgeboten. Viele Kinder sind sich selbst überlassen, bilden Banden, konsumieren Alkohol und Drogen, rutschen ab in die Kriminalität. Kein Zuhause, kein Halt, keine Zukunft. Hort menschlicher Zuwendung Um wenigstens den bedürftigsten Kindern zu helfen, wurde 1996 das BLLV- Kinderhaus Casadeni (Casa de Niños) gebaut, das auch von Terre des Hommes und Brot für die Welt unterstützt wird. Casadeni war anfangs vor allem ein Zufluchtsort für Waisenkinder aus abgelegenen Dörfern des Berglandes. Diese hatten ihre Eltern durch Massaker der Guerilla-Organisation Sendero Luminoso (Leuchtender Pfad) und des Militärs verloren. Traumatisiert, ohne amtliche Dokumente und Spanischkenntnisse wurden sie von engagierten Frauen aufgegriffen und versorgt. Allen voran engagierte sich die heutige Direktorin des BLLV- Kinderhauses, Mariela Molinari Palomino. Sie besitzt Universitätsabschlüsse in Psychologie, in Sozial- und Politikwissenschaft, war Abteilungsleiterin im Frauenministerium und ist jetzt im Ehrenamt Regionalbeauftragte für das Regierungsprogramm gegen sexuellen Missbrauch von Kindern. Zu ihr knüpfte 1995 die BLLV- Kinderhilfe, erste Kontakte. Das BLLV- Kinderhaus Casadeni (Casa de Niños) liegt wie eine Oase zwischen dem Stadtzentrum und einem Armenviertel. Hier finden 180 der ärmsten Kinder ein Zuhause. Ein 12-köpfiges Team kümmert sich um sie: Fachlehrer, Sozialpädagogen, Psychologen und Ehemalige. Besonders willkommen sind Praktikanten, die über den BLLV vermittelt werden. Sie sind eine große Bereicherung, weil sie neue Ideen mitbringen und außerordentlich engagiert sind. Bayerische Schule

27 International_Kinderhilfe Pädagogisches Modell für die Region Bereits eine Viertelstunde bevor das BLLV-Kinderhaus seine Pforte öffnet, drängen sich die Kinder am schmiedeeisernen Tor. Sie läuten immer wieder an der Glocke und schauen mit großen Augen in den Hof. Sobald sich das Tor öffnet, stürmen sie mit lautem Jubel hinein und begrüßen die Erwachsenen mit einer unverstellten Umarmung. Schulkinder müssen zuerst ihre Hausaufgaben erledigen. In einem großen Unterrichtsraum bilden sie Lerngruppen. Sie werden von Fachlehrern individuell betreut oder helfen sich gegenseitig. Die Kinder arbeiten konzentriert, sorgfältig und ausdauernd. Großen Wert legen die Mitarbeiter im BLLV-Kinderhaus auf soziales Verhalten. Die Regeln werden von den Kindern selbst aufgestellt. Darin heißt es unter anderem: Keiner darf dem anderen weh tun, nicht beleidigen, nicht schädigen. Wir alle müssen aufeinander Das Kinderhaus versteht sich als große Familie, in der alle Kinder als gleichberechtigte Persönlichkeiten respektiert werden und eine Kultur des Vertrauens pflegen. Viele mussten Gewalt und Erniedrigung im eigenen Elternhaus erfahren. Dort wird ihnen nicht selten eingeredet, sie seien dumm und nichts wert, an den miserablen Lebensverhältnissen könnten sie ohnehin nichts ändern. Dieser Resignation setzt Casadeni Hoffnung entgegen. Das Haus ist offen für besonders bedürftige Kinder. Das Kollegium arbeitet professionell und systematisch nach einem erziehungswissenschaftlich begründeten und organisatorisch differenzierten Konzept. Gemeinsam mit Psychologen und Ärzten wird für jedes Kind eine Diagnose und ein individueller Förderplan erstellt. In regelmäßigen Workshops mit Eltern werden Fragen über Kindererziehung, Bildung, Gesundheit, Hygiene erörtert. Kinder und Jugendliche diskutieren zum Beispiel über Aufgaben der Familie, über Kinderarbeit, Kinderrechte und über Berufswünsche. Besonders beeindruckend war für mich, mit welch hohem Einfühglungsvermögen die Kollegen dort arbeiteten. Rücksicht nehmen, uns respektieren und einander helfen. Soziale Kompetenzen eignen sich die Kinder auch im Sektor Produktion an. Sie werden zu systematischen Arbeiten in Hauswirtschaft, Textilarbeit und Werken angeleitet. Das Kochen orientiert sich an der heimischen Küche. In der Textilarbeit fertigen sie Puppen und Puppenkleider an, besticken Stofftaschen und weben kleine Teppiche, nähen Röcke und Blusen an einer einzigen Nähmaschine. Im Werken formen und bemalen sie Vasen und Tiere aus Ton und fertigen Gebrauchsgegenstände: Brotkörbchen, Behälter für Schreibutensilien, Schmuckkästchen. Besonders vielfältig ist das Sortiment an originellen Glückwunschkarten und an Weihnachtsschmuck. In der Produktion entwickeln sie nicht nur ihre gestalterische Kreativität und Feinmotorik, sondern lernen durch den Verkauf ihrer Produkte auch unternehmerisches Denken. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Casadeni zeigen, dass Kinder durchaus arbeiten können. Aber sie bekämpfen jede Form von schwerer, unwürdiger und entwicklungsschädigender Kinderarbeit. Bayerische Schule

28 Innerhalb der letzten 15 Jahre hat das BLLV-Kinderhaus bemerkenswerte Erfolge erzielt. Hunderte von Kindern wurden zu einem Schulabschluss geführt, haben gelernt, sich musisch-kreativ zu betätigen und Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln. Vor allem aber haben sie Selbstvertrauen gewonnen, ihre Persönlichkeit gefestigt und Mut gefasst, für ihre Rechte einzutreten. So wie Freddy Tolero. Er ist 26 Jahre alt, hat vor einem Jahr sein Studium als Mathematiklehrer abgeschlossen und unterrichtet nun in den sechsten Klassen einer Grundschule. Seine Geschichte erzählt er in knappen Worten: Als er zehn Jahre alt war, verschwanden seine Eltern plötzlich. Er musste sich und seine drei jüngeren Geschwister irgendwie durchbringen. Um Geld zu verdienen, verkaufte er jahrelang Fische. Zum Glück fand er damals Aufnahme in Casadeni. Hier bekam er zu essen, Schulmaterial, Nachhilfe und psychologische Hilfe. Er hat gelernt, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Jetzt erteilt er neben dem Dienst in Casadeni Kindern Nachhilfeunterricht. Hilfe zur Selbsthilfe Besonders gelöst und fröhlich sind die Kinder in Spiel und Sport, beim Musizieren, Singen und Tanzen. Kinder unter sechs Jahren werden durch pädagogisches Material zum freien Spielen motiviert und angeleitet. Ältere lernen, Spiele selbst zu organisieren, durchzuführen und zu reflektieren. Viele lernen ein Musikinstrument bevorzugt Gitarre und Panflöte. So pflegen sie die traditionelle indianische Folklore und Volkstänze. Sie tragen mit Temperament und glühenden Augen kurze Texte vor und singen indianische Lieder in Quechua. Das BLLV-Kinderhaus ist ein Stück heile Welt. Das Haus ist aber auch Bollwerk gegen Missbrauch und die Verletzung der Kinderrechte, wie sie in der UN-Konvention von 1990 festgeschrieben sind. Dazu wurden von Casadeni aus immer wieder Appelle an die Regierung gerichtet und Demonstrationen organisiert. Ziel ist es, die Öffentlichkeit und Politik für die erschütternden Lebensverhältnisse von Kindern zu sensibilisieren. Die Mitarbeiter von Casadeni wirken nicht nur im Kinderhaus, sondern auch dort, wo Kinder arbeiten: Auf den Straßen, in den Märkten und Friedhöfen. Sie organisieren mit ihnen Sport, Spiele und gemeinsame Unternehmungen. Zu diesen Treffen kommen täglich 40 bis 80 Kinder und Jugendliche. Auch in dedm entlegenene Andendorf Accoylla auf m Höhe, das 2007 von einem Erdbeben zerstört wurde, arbeiten die Mitarbeiter von CASADENI. Dort leben 350 Menschen, darunter 70 Kinder, unter primitiven Verhältnissen. Dort ist ein kleines Kinderhaus aus den Spenden aus Bayern entstanden, wo die Dorfkinder zusammen kommen und von den Sozialpädagogen gefördert werden. Das BLLV-Kinderhaus genießt weit über Ayacucho hinaus hohes Ansehen. Es gilt als Modell, weil sich seine pädagogische Konzeption und bauliche Anlage an europäischen Standards orientiert. Zurzeit richtet die Stadt ähnliche Kinderhäuser ein. Eine größere Anerkennung kann man sich für das PROJETO BLLV, wie es in großen Lettern über dem Eingang steht, kaum wünschen. Casadeni ist eine Gemeinschaftsleistung vieler Lehrer, Schüler, Eltern und großzügiger Unterstützer wie die Sternstunden des Bayerischen Rundfunks. Die Spenden aus Bayern tragen wertvolle Frucht. Die Verantwortlichen vor Ort wirtschaften umsichtig, weisen jeden Soles in ihren Finanzbüchern akribisch aus und bestehen jede Finanzprüfung durch eine vereidigte Kanzlei. Casadeni hat den Ehrgeiz, sich in einigen Jahren weitgehend selbst zu finanzieren. Personalkosten von rund Euro pro Jahr müssen gedeckt werden. Ein Teil dieses Bedarfs könnte erwirtschaftet werden durch Kauf von Nähmaschinen zum Ausbau der Schneiderei und durch die Einrichtung einer Bäckerei. Dort könnten Jugendliche vor allem einen Beruf erlernen. Dazu bedarf es jedoch weiterer Euro. Zur Vision der Leiterin Mariela Molinari gehört es auch, das Haupthaus für weitere Unterrichtsräume aufzustocken und Unterkünfte für sexuell missbrauchte Mädchen einzurichten. Entsprechende Baupläne liegen bereits vor; sie wurden von der Stadt gebührenfrei genehmigt. Nach einer Woche in Ayacucho rührt der Abschied von Casadeni das Herz an. Die Kinder singen Abschiedslieder. Viele treten vor, kleiden ihren Dank in ein Gedicht oder in eine kurze Rede. Es gibt viele Umarmungen und selbst gestaltete Schmuckkarten: Con mucho cariño, Gracias por tu visita. Te esperamos pronto. Mit viel Liebe, Danke für deinen Besuch. Komm bald wieder. 28 Bayerische Schule

29 jugend creativ 40. Internationaler Jugendwettbewerb der Volksbanken und Raiffeisenbanken MALEN! FILMEN! QUIZZEN! MITMACHEN UND GEWINNEN! ABGABESCHLUSS AM 2. FEBRUAR Jahre Internationaler Jugendwettbewerb jugend creativ! Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 13 können kreativ werden und gewinnen. Das aktuelle Motto: Mach dir ein Bild vom Klima! bietet spannende und interessante Aufgabenbereiche für den Unterricht aller Stufen und formt in der Kreativität nachhaltig gesellschaftsbewusste junge Menschen. Originelle Bilder und Kurzfilme sind gefragt. Weitere Informationen zum weltgrößten Jugendwettbewerb hält Ihre Volksbank Raiffeisenbank für Sie bereit. Und das Internet unter: Volksbanken Raiffeisenbanken

30 Verband Ehrungen Der BLLV lebt von der Stärke und Solidarität seiner Mitglieder. Er kann dabei auf eine langjährige Tradition verweisen. Zu besonderem Dank ist er seinen langjährigen Mitgliedern verpflichtet. Wir gratulieren: Für 75-jährige Mitgliedschaft: KV Neu-Ulm: Hans Kandert Für 60-jährige Mitgliedschaft: KV Donauwörth: Albert Bachl, Viktoria Schmid KV Fürstenfeldbruck: Auguste Burkhardt, Anna Goryczka, Anton Höhenleitner, Paula Kutscher KV Neu-Ulm: Helmut Diepolder, Heinrich Seissler KV Augsburg-Land: Maria Friedrich, Harry Hartmann, Walter Ohms, Angelika Schuster, Hans Schuster, Herbert Winter, Luise Winter KV Schweinfurt-Land: Franz Schwarz Für 55-jährige Mitgliedschaft: KV Neu-Ulm: Helga Rauth KV München-Land: Irmgard Festl KV Dillingen: Adalbert Böhm, Karl Schneider, Albert Wetzel Für 50-jährige Mitgliedschaft: KV Donauwörth: Hans Hönig, Herbert Mayr, Theodor Meyer, Helga Reichel, Elisabeth Schmidbaur KV Fürstenfeldbruck: Peter Blab, Charlotte Dirscherl, Konrad Hoffmann, Hans Trauner KV Augsburg-Land: Josef Mayr, Helmut Seiler, Zenta Spann, KV Schweinfurt-Land: Johanna Buntrock, Helmut Darlapp, Franz Kühn, Bernhard Müller, Elvira Wenzel, KV Dillingen: Christa Beringer, Karl Saule, Johann Ulbrich Für 40-jährige Mitgliedschaft: KV Donauwörth: Josef Besl, Rudolf Dietrich, Werner Dumberger, Ulrike Heimlich, Gerhard Merk, Marianne Schöpf, Dieter Schroll KV Neu-Ulm: Heidrun Schmid, Otto Schmidt KV Fürstenfeldbruck: Karl Braun, Adelheid Bürgel, Frieda Gierschik, Barbara Körner, Gundel Menge, Elfriede Obermeier, Anton Posch, Heidi Prennig, Auguste Rauh, Katharina Weiss KV Augsburg-Land: Michael Appel, Walter Braunmiller, Willi Czekalla, Horst Duschek, Elisabeth Geiger, Edeltraud Linsenmeyer, Christl Pönisch- Potschak, Elisabeth Rennig, Elisabeth Schacht, Rudolf Schulze, Rupert Seiler, Eberhard Siegel, Helene Strahija-Prosche, Wolfgang Winter KV München-Land: Renate Ollenhauer KV Schweinfurt-Land: Hans-Gerhard Braun, Gabriele Eichelbrönner, Franzi Endres, Magda Gall, Helmtrud Günther, Maria Jacob, Ingeborg Kiefer- Heegen, Doris Lehmeyer, Astrid Manlig, Ingrid Schuster KV Dillingen: Gerhard Burkard, Herbert Graf, Reinhold Karmann, Hans Kolb, Margit König, Ludwig Lechner, Ulrike Richter, Ignaz Sandtner, Erich Schuster, Wolfram Stadler, Leonhard Steiner Für 25-jährige Mitgliedschaft: KV Fürstenfeldbruck: Ulrike Dehn, Elke Hartmann, Friederike Kriegel, Eduard Lempertseder, Gabi Ludwig KV Neu-Ulm: Gudrun Brenner-Seissler, Martina Brugger, Franz Keller, Petra Müller KV Augsburg-Land: Andrea Fischer, Ernst Lumper, Renate Mehling, Ingrid Vorndran, Elisabeth Wibihal KV Schweinfurt-Land: Monika Klenkert, Carmen Eusemann, Helmut Schmid, Peter Jacob, Elisabeth Kirchner, Susanna Stanjek KV Dillingen: Karl Burkart, Renate Erhard, Ursula Kiehm-Gharah Daghi, Johann Stenke, Christine Wagner, Ulrich Wißkirchen Weitere Ehrungen finden Sie in der nächsten Ausgabe. Gedenken Der BLLV trauert um treue und verdiente Mitglieder. Er wird ihnen ein ehrendes Gedenken bewahren. KV Donauwörth: Erhard Zausig, 80 Jahre KV Fürstenfeldbruck: Wolfgang Lohrer, 90 Jahre, Ottmar Miller, 78 Jahre, Friedrich Behr, 93 Jahre, Max Meindl, 63 Jahre, Dr. Albert Sölch, 77 Jahre KV Kronach: Alfred Blinzler, 77 Jahre, Josef Weiß, 79 Jahre, Therese Müller, 71 Jahre, Georg Sünkel, 88 Jahre, Theo Hemmer, 61 Jahre KV Bamberg-Land: Inge Brendel, 67 Jahre KV Neuburg-Schrobenhausen: Johann Kaipf, 83 Jahre KV Kaufbeuren-Buchloe: Karin Holloway, 43 Jahre KV Münchberg: Ingrid Gschwendtner, 71 Jahre KV Straubing: Roswitha Niedermeier, 53 Jahre Rennrodler Am Sonntag, den 6. Dezember 2009, findet von bis Uhr die 36. Offene Bayerische Lehrermeisterschaft im Rennrodeln in Königssee statt. Kolleginnen und Kollegen aller Schularten in Deutschland und Österreich sind herzlichst eingeladen. Das Nenngeld für BLLV-Mitglieder beträgt 5 Euro, für Nichtmitglieder 10 Euro. Meldeschluss ist Montag, der 30. November Nachmeldungen am Start sind nur bedingt möglich. Weitere Informationen und Anmeldungen unter Toni Angerer, Sieglweg 8, Königssee, Telefon oder ducka@web.de. ta Appell des Kassiers Bitte teilen Sie Ihrem Kreiskassier jede Änderung Ihres Stundenmaßes, Ihrer Bankverbindung, Ihrer Adresse oder über beginnende oder zu Ende gehende Beurlaubungen mit. BS 30 Bayerische Schule

31 Klaus Wenzel zum 60. Geburtstag Überzeugter Pädagoge, konsequenter Demokrat, souveräner Präsident. Manchen zieht es, wenn sie den Namen Klaus Wenzel hören, die Stirn reflexartig in Falten. Vielen nötigt sein Name Respekt ab. Die meisten schätzen ihn als bildungspolitische Stimme Bayerns. Es verwundert nicht, dass Klaus Wenzel für manchen in Politik, Verwaltung und Verbänden ein Ärgernis ist. Das ist er als überzeugter Pädagoge und konsequenter Demokrat nahezu zwangsläufig. Denn er bietet vielen die Stirn im Kampf um seine bildungsund berufspolitischen Prinzipien: Für das verbriefte Recht auf bestmögliche Bildung für alle Kinder nicht nur für sozial privilegierte. Für mehr Investitionen in Bildung statt in Rüstung und marode Banken. Für eine möglichst späte Aufteilung der Schüler in verschiedene Schularten, um soziale Benachteiligungen auszugleichen und gesellschaftliche Friktionen zu vermeiden. Für die Beseitigung des hierarchischen Schulsystems, weil alle Bildungsstufen einen gleichwertigen, wenn auch spezifischen Auftrag erfüllen. Für die Angleichung der Lehrämter in der Ausbildung, Besoldung und Laufbahn, weil die Verantwortung der pädagogischen Profession unteilbar ist. Nicht zuletzt streitet er für mehr pädagogische Freiheit und Entscheidungsbefugnisse vor Ort, weil uniformer Zentralismus den konkreten Bildungsbedürfnissen kaum gerecht wird. Für diese Vision wirbt er seit mehr als drei Jahrzehnten mit brennender Leidenschaft, sprachmächtiger Überzeugungskraft und innerer Unabhängigkeit. Damit reiht er sich nicht nur bruchlos ein in die 140-jährige Tradition des BLLV, sondern setzt neue, notwendige Maßstäbe für das bildungspolitische Verständnis in einer BLLV-Grundschulaktion in Aktion auch der Präsident. sich dramatisch verändernden Gesellschaft: Dazu gehören für ihn neben zeitgerechten Schlüsselqualifikationen und gleichen Bildungschancen vor allem klare Werthaltungen statt Indifferenz, Respekt statt Intoleranz, Integration statt Aussonderung, Mündigkeit und demokratische Teilhabe statt Anpassung und unkritisches Mitläufertum. Für kritische Wortmeldungen liefert Klaus Wenzel seit Jahrzehnten mutige Beispiele. So hat er sehr früh vor dem Exodus der Hauptschule und vor den fatalen Folgen der 6-stufigen Realschule gewarnt. Er hat die Motive einseitiger Klientelpolitik schonungslos demaskiert und Schulpolitikern bisweilen Engstirnigkeit, Konzeptionslosigkeit oder vollmundiges Reden und jämmerliches Handeln vorgeworfen. Klaus Wenzel ist in seiner politischen Sprache pointiert, oft provozierend, schnörkellos und zupackend. Ohne Rücksicht darauf, ob ihm seine Überzeugung im Beruf oder Verband schaden könnte. Beruflich war Klaus Wenzel elf Jahre Klassenleiter an der Hauptschule Schnaittach und 23 Jahre Seminarleiter in Mittelfranken. Die große Zahl junger Lehrerinnen und Lehrer, die er ausbildete, haben das Schulwesen als pädagogischer und schulpolitischer Sauerteig kräftig durchwirkt. Seine Verbandslaufbahn verlief in 35 Jahren wie nach einem Drehbuch: Seminarsprecher, Kreis- und Bezirksvorsitzender der ABJ-Mittelfranken, Pressesprecher und Landesvorsitzender der ABJ, 23 Jahre Leiter der Abteilung Schul- und Bildungspolitik. Parallel dazu viele Jahre Örtlicher, Bezirksund Hauptpersonalrat. Er ist Gründungsmitglied der Initiative Praktisches Lernen in Bayern, des Förderprogramms Demokratisch Handeln und der Stiftung Lernen. Seit 2008 ist er auch Sprecher des Forums Bildungspolitik in Bayern mit nahezu 40 Mitgliedsorganisationen. Es verwundert nicht, wenn die meisten Klaus Wenzel als bildungspolitische Stimme Bayerns schätzen. Er führt den BLLV mit professioneller Souveränität, mit großer Standhaftigkeit und Durchsetzungskraft. Er ist für Pädagogen ein streitbarer Anwalt, für Politiker ein kompetenter Partner, für Medienvertreter ein messerscharfer Analytiker. An sich selbst stellt er höchste An-sprüche: äußerste Selbstdisziplin, absolute Unbestechlichkeit und menschliche Integrität. Für den BLLV ist Klaus Wenzel ein Glücksfall! Im September 2009 konnte er seinen 60. Geburtstag feiern. Dazu gelten ihm die besten Glück- und Segenswünsche seines BLLV. Albin Dannhäuser Bayerische Schule

32 Leserbriefe Leserbrief AWT abschaffen? Irrtum! BS 7/8 2009, Politik, Bildungsirrtum Hauptschule, Barbara H. Keppeler, 1. Vorsitzende Landesarbeitsgemeinschaft Arbeit-Wirtschaft-Technik. Stellv. Schulleiterin der Peter-Schöllhorn- Volksschule Neu-Ulm-Mitte (Hauptschule). Stets lese ich die BLLV Zeitung sehr gerne und freue mich auch über Neuigkeiten und Tipps zu Rechtsthemen. In der vorletzten Ausgabe der Zeitschrift Bayerische Schule (7/8 2009) musste ich allerdings einige Seiten mehrfach lesen und wunderte mich immer mehr, wie man Herrn Dr. Kupser dermaßen viel Raum zugestehen kann, in dem er seine Forderung nach Abschaffung des Faches AWT, unserem profilbildenden Fach der Hauptschule (besonders Irrtum 2: Arbeitslehre ), schreibtechnisch ausleben konnte. Unsere Hauptschüler benötigen das Fach AWT auch weiterhin dringend, da sie hier angeregt werden, sich mit einem für sie möglichen zukünftigen beruflichen Weg zu beschäftigen. Die Kinder und Jugendlichen bekommen ab der fünften Jahrgangsstufe durch den professionellen Einsatz von fachspezifischen Arbeitsweisen des Faches AWT eine Grundlage für den schlüsselqualifizierenden Kompetenzerwerb. Rollenspiel, Projekt Schülerfirma, Fähigkeitenparcours, Planspiel, Fallstudie, Realbegegnung, Zukunftswerkstatt, Portfolioarbeit, Leittextmethode, begünstigen eben die Berufs- und Kompetenzorientierung. Impulse werden gesetzt, damit unsere Schüler über ihre Fähigkeiten, Fertigkeiten, und Berufswünsche kritisch reflektieren. Durch diesen berufsorientierenden AWT-Unterricht bekommen alle Jugendliche die Möglichkeit, über ihre zunehmend weiter gefasste Rolle als Wirtschaftsbürger im Arbeitsleben nachzudenken und sich mehr und mehr eigenverantwortlich für ein Berufsfeld zu entscheiden, das zu ihnen passt. Letztlich erproben unsere Schüler im Rollenspiel/Planspiel ohne Risiko Verhaltensmuster und üben wichtige Verhaltensformen für beispielsweise das Bewerbungsgespräch, die Anfangszeit als Azubi und dergleichen ein. Die Schüler tauchen mit Hilfe der Lehrkraft und der Klassenkameraden mehr und mehr in die berufliche Wirklichkeit ein und erleben, wie man durch wichtige Unterrichtsinhalte, beispielsweise mit Informationen zu Rechten und Pflichten von Ausbildendem und Auszubildendem, versorgt wird. Auch gibt das Unterrichtsgespräch sehr wichtigen Raum, zum Beispiel Tipps zu erhalten, wie man mit Rückschlägen und Niederlagen umgeht, wenn die letzte Bewerbung wieder einmal zurückgekommen ist. Auch das stark propagierte Übergangsmanagement zur Erleichterung des Übertritts von der Hauptschule in die Berufsschule unterstützt das Fach AWT durch Unterrichtsgänge an die Berufsschule und diesbezügliche Unterrichtsgespräche, wenn nicht sogar durch Kooperationen im Bereich der vertieften Berufsorientierung mit der Berufsschule oder mit Wirtschaftsbetrieben. Das ist das mannigfaltige Fach AWT, von dem wir Hauptschullehrer sprechen! Ich habe einen umfassenden Artikel erstellt (Anmerkung der Redaktion: einsehbar unter aus dem genauer hervorgeht, wie wichtig das Fach AWT für unsere Schüler ist und welche Besonderheiten in diesem Fach vorhanden sind, die eine Forderung nach Abschaffung desselben absolut unangemessen erscheinen lassen. Liebe Leserinnen und Leser, wir freuen uns über Ihre Meinung, behalten uns jedoch vor, Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen. Für Inhalt und Aussage verantwortlich ist die jeweilige Verfasserin bzw. der Verfasser. Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung. 32 Bayerische Schule

33 Von Namen und Noten von Christian Bleher Der türkische Schriftsteller Zülfü Livaneli lässt in seinem jüngsten Roman Glückseligkeit eine seiner Figuren in geselliger Intellektuellen-Runde einen Witz erzählen: Aktivisten der Kurdischen PKK haben ein türkisches Dorf überfallen und die Bewohner getötet. Nur eine alte Frau und ein alter Mann haben überlebt. Ein Terrorist richtet seine MP auf sie, doch bevor er schießt, fragt er die Frau nach ihrem Namen. Die stammelt: Ayşe! Da sagt der Aktivist: Auch meine Mutter hieß Ayşe ich will dein Leben schonen. Dann zielt er auf den Mann: Und du? Der Alte sagt mit zittriger Stimme: Mein Name ist Ahmet, aber im Dorf rufen mich alle Ayşe. Livaneli hat die Lösung eines schwerwiegenden Problems an deutschen Grundschulen vorweggenommen. Dort sind Schüler, wie man seit einer aktuellen Umfrage weiß, praktisch erledigt, wenn sie mit dem falschen Namen daher kommen. Lehrerinnen halten Kids, die zum Beispiel Kevin heißen oder Chantal, ohne es selbst zu merken für eine Spur blöder, fauler oder rotznäsiger als Tobias oder Maximilian, Hannah oder Sophie und geben ihnen entsprechende Noten. Kevin und Chantal bestätigen dann auch gern ihren Ruf(namen), indem sie später ihre Kinder Mike oder Mandy nennen. Was in den Ohren der Bildungsbürger gleich wieder wie die Bezeichnung für eine Verhaltensstörung klingt. Der Teufelskreis wäre auf die türkische Art leicht zu durchbrechen: Die Kinder wählen ihre Namen selbst. Lehrerinnen ziehen ihnen bei Schuleintritt 100 garantiert unverfängliche Mädchen- und Jungennamen auf den ipod, benennen bei jedem die Risiken und Nebenwirkungen, und alle entscheiden dann selbst, wie sie heißen wollen. Fix, Foxi, Lupo, Batman, Spiderman, Tomte, Knut, Jimmy Blue, Cosma Shiva, Cassiopeia und Sternenreiter werden gar nicht erst aufgespielt, ebenso wenig Streber-Doppelnamen wie Heinz-Rüdiger oder Frauke-Konstanze. Adolf oder Heinrich scheiden für die kleinen Strolche ebenso aus wie Ignaz, liebevoll Bairisch: Naz oder Nazi. Einen Hauch Distinktion und Klasse erzeugt dagegen Edzard oder Wendelin. Und zum Ausgleich für den unwiderstehlichen Drang der vielen weiblichen Lehrkräfte, Mädchen zu bevorzugen, darf Kevin seinen hässlichen Jungennamen auch gerne gegen einen schönen Mädchennamen wie Sophie tauschen. So wird sich auf Dauer die Leistung auch der unterprivilegierten Buben um mindestens einen Notengrad bessern. Ayşe sei Dank! Bayerische Schule

34 Unsere Jugendzeitschriften Auf zur Schatzsuche in Bayerns Grundschulen Der BLLV vergibt in diesem Schuljahr gemeinsam mit der Stiftung LERNEN der Schul-Jugendzeitschriften FLOHKISTE/floh! den Förderpreis Hauptsache Lesen. Interview mit dem Stiftungsvorsitzenden Günther Brinek. BS: Was ist mit dem Förderpreis Hauptsache Lesen beabsichtigt? Brinek: Sich auf Schatzsuche in Bayerns Grundschulen zu begeben! Das heißt: nachhaltige Leseprojekte, die an vielen Grundschulen oder Grundschulklassen ohnehin ganz selbstverständlich stattfinden, anerkennend heraus- und einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Vielleicht, um auch die eine oder andere Schule und Klasse, die Lesen noch nicht zur Hauptsache gemacht hat, damit zu inspirieren. Hauptsache steht für den Begriff nachhaltig. Lesen soll die Hauptsache bei den schulischen Aktivitäten werden. Warum gerade Lesen? Lesen ist ja eine einmalige Denkschulung und daher schon für alle Schulfächer als Grundkompetenz von enormer Wichtigkeit. Wenn wir die PISA-Ergebnisse mit jenen von IGLU vergleichen, dann sehen wir, dass die Vermittlung der Lesetechnik an den Grundschulen hervorragend gelingt, die Kinder dann aber als Jugendliche schlechte Leser sind. Lesen kann man eben auch in gewisser Weise verlernen, wenn man nicht wirklich zum Leser geworden ist und regelmäßig liest. Deshalb muss bereits in der Grundschule alles getan werden, die Kinder über die Vermittlung der Lesetechnik hinaus über die Lesehürden zu bringen und auf ihrem Weg zum Lesen zu begleiten. Deshalb braucht es in jeder Schule, jeder Klasse auch ein Leseklima. Stehen wir ohne die Mitwirkung des Elternhauses nicht auf verlorenem Posten? Tatsache ist, dass viele Eltern ihren Kindern hier kein Vorbild sind. Aber davon dürfen wir uns nicht entmutigen lassen. Deshalb ist es besonders erfreulich, dass der Bayerische Elternverband und der Ausländerbeirat München die Ausschreibung unseres Förderpreises unterstützen. Aus dieser Sicht freue ich mich darüber fast noch ein wenig mehr als über die Übernahme der Schirmherrschaft durch Herrn Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle. Wann wird der Preis in Höhe von verliehen? Einsendeschluss ist der 4. Januar Die Preisverleihung wird dann im Mai mit einem Besuch an der von der Jury ausgezeichneten Grundschule stattfinden. Wir bringen natürlich auch ein besonderes Überraschungsprogramm für alle Schülerinnen und Schüler mit! Grundschulförderpreis Hauptsache Lesen Die Jury MdL Georg Eisenreich, bildungspolitischer Sprecher der CSU MdL Renate Will, bildungspolitische Sprecherin der FDP MdL Hans-Ulrich Pfaffmann, bildungspolitischer Sprecher der SPD MdL Margarete Bause, Fraktionsvorsitzende des Bündnis 90/Die Grünen MdL Eva Gottstein, bildungspolitische Sprecherin der Freien Wähler Heike Hein, Vorsitzende des Bayerischen Elternverbands Çumali Naz, Vorsitzender des Ausländerbeirats Prof. Dr. Joachim Kahlert, Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und -didaktik, LMU Dr. Dagmar Holzmann-Witschas, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Deutschdidaktik, LMU Barbara Mang, Seminarrektorin Astrid Paulus, Mitarbeiterin im MLLV-Presseteam Stefan Rank, Schriftleiter der OLZ Anja Lanzendörfer, Vorsitzende der ABJ Günther Brinek, Verleger des Domino Verlags Waltraud Lučić, BLLV-Vizepräsidentin Liebe Kolleginnen und Kollegen, wenn es darum geht, in der Schule und zu Hause ein Leseklima zu schaffen, dann haben wir in den vom BLLV herausgegebenen Schul-Jugendzeitschriften hilfreiche Partner. Den alten Spruch Gewöhnung ist das beste Erziehungsmittel würden wir heute mit Nachhaltigkeit übersetzen. Denn regelmäßige Leseanstöße haben eine nachhaltige Wirkung! Empfehlen Sie unsere Schul-Jugendzeitschriften jetzt zum neuen Schulstart Kindern und Eltern! Auch die ausdrückliche Erlaubnis des Kultusministeriums haben Sie dazu (KWMBl Nr. 15/2009). Christian Marek Schulleiter, vom BLLV bestellter pädagogischer Schriftleiter 34 Bayerische Schule

35 Unsere Jugendzeitschriften Das erwartet Sie im November und Dezember FLOHKISTE für die 1. Klasse: Nr. 25 (erscheint am 2. November): Der Tageslauf Die Sonne teilt uns mit ihrem Licht den Tag in Tageszeiten ein. Nach diesen richtet sich fast alles, was wir tun. FLOHKISTE für die 2. Klasse: Nr. 25 (erscheint am 2. November): Die traurigen Tage Im November gibt es viele Gedenktage, die alle etwas mit Trauer und Tod zu tun haben. Wir finden heraus, was genau dahintersteckt und wie Menschen mit Trauer und Tod umgehen. FLOHKISTE für die 3. und 4. Klasse: Nr. 25 (erscheint am 2. November): Für sich und andere schreiben! Egal, ob es sich um Aufsätze, Tagebuch- Einträge oder Erzählungen und Romane handelt: Wer schreibt und sich Geschichten ausdenkt, verarbeitet damit oft sein eigenes Leben. Nr. 26 (erscheint am 16. November): Geld Papa und Mama haben immer Geld. Aber nicht für sich allein! Wir forschen nach, wofür eine Familie ihr Geld braucht und stellen fest, dass alles etwas kostet. Nr. 26 (erscheint am 16. November): Geld Unser Geld hat einen Namen, aber für Geld gibt es noch andere komische Bezeichnungen. Wer hat übrigens das Geld erfunden und wozu? Nr. 26 (erscheint am 16. November): Schutz vor Krankmachern Rechtzeitig vor Beginn der kalten Jahreszeit ist es wichtig, den Körper gegen Angriffe von Viren und Bakterien zu schützen. Wie können die Abwehrkräfte gestärkt werden? Nr. 27 (erscheint am 30. November): Advent In der Adventszeit ist viel los. Der Wald kommt in die Stadt und der Winter fängt an. Wenn wir das vierte Lichtlein am Adventskranz anzünden, dann ist dieser bereits so trocken, dass er Feuer fangen könnte! Nr. 27 (erscheint am 30. November): Advent In der Adventszeit hat der Nikolaus Hochbetrieb. Zum Glück kann er seine Aufgaben auf ganz viele Stellvertreter verteilen. Die Geschichte Wie der Adventskalender Türchen bekam ist der 1. Lesefitness-Check Nr. 27 (erscheint am 30. November): Religionen Weihnachten ist für die Christenheit das Fest der Feste, das mit Geschenken gefeiert wird. Doch welche Feste sind für die vielen Menschen auf der Welt bedeutend, die einer anderen Religion angehören? ich TU WAS! die WISSENszeitschrift für Mensch-Natur-Technik-Umwelt Ausgabe 1 für die 1. bis 3. Schulstufe O!KAY! die Englischzeitschrift vom FLOH November: Der Winter lässt schon grüßen! Erst schickt er den Frost als Boten und der verwandelt die Feuchtigkeit, die sich aus der Luft in kühlen Nächten absetzt, in glitzernden Raureif. Ausgabe 2 ab der 4. Schulstufe November: Unsere Atmung Ist die Luft rein? Eine lebenswichtige Frage, denn wir müssen pro Tag über Mal ein- und ausatmen. Warum, und was zwischen jedem Atemzug im Körper abläuft, das beleuchtet dieses Heft. Dezember: Die süße Zeit Ohne Bienen gäbe es keinen Weihnachtsbaum. Sie lieferten dereinst Wachs für die Kerzen und Honig für die Lebkuchen. Erst als der Zucker erfunden war, wurde Weihnachten so richtig süß! Dezember: Tiere als Filmstars Es gibt solche und solche Tierfilme. Die unseriösen benutzen trainierte Tiere, um uns vorzugaukeln, diese könnten wie Menschen denken und reagieren. Die seriösen zeigen die Tiere in freier Wildbahn. Nr. 11, Clothes New words rund um die jetzt wieder wärmer werdende Kleidung (pullover, trousers, boots, jacket, coat, hat, scarf, gloves) werden auf Have-fun- Seiten, Actionposter und Hörspiel-CD spielerisch in verschiedenen Situationen geübt. Nr. 12, Christmas Alle Jahre wieder ist Weihnachten das Thema nicht nur für Kinder. Merry Christmas, Happy New Year, advent calendar, wish list, Christmas card, I d like, give a gift, mistletoe sind die New words. Bayerische Schule

36 Anzeigen Sie sind weit gekommen. Gehen wir den nächsten Schritt. Lernen und Lehren im 21. Jahrhundert. kostenfreie Fachberatung Erhalten Sie bis zu 10 % Rabatt auf Apple-Computer. Wählen Sie eine Gratis-Zugabe zu Ihrem Mac.** Konfigurieren Sie Ihren perfekten Mac. Bestellungen ab 119,00 sind versandkostenfrei. MacBook Pro 13 ab 1.056,72 * Der Online Store für Pädagogen, Schüler und Studenten. Bis zu 80 % sparen bei Soft- und Hardware. Auch Klassenraum- und Schullizenzen erhältlich. *Angebot gültig gegen Vorlage eines aktuellen Bildungsnachweises. **Ausgenommen Mac mini. Alle Angaben ohne Gewähr. Unser Serviceteam berät Sie gern ausführlich: Tel Fax bildung@unimall.de bayrische schule 1009 Interesse an Montessori- Pädagogik? Die Akademie für Montessori- Pädagogik e.v. veranstaltet Lehrgänge der Deutschen Montessori-Gesellschaft zur Erlangung des nationalen Montessori-Diploms. ab Januar 2010 in Würzburg ab April 2010 in Traunstein Informationsabende zum Montessori-Diplom Würzburg: Traunstein Top-Finanzierung für Beamte, Angestellte, Arbeiter im Öffentlichen Dienst sowie Akademiker Unser Versprechen: Nur das Beste für Sie aus einer Auswahl von ausgesuchten Darlehensprogrammen Schnell und sicher für jeden Zweck: Anschaffungen, Ablösungen von anderen Krediten oder Ausgleich Kontoüberziehungen. Festzinsgarantie bei allen Laufzeiten: Ratenkredite bis 10 Jahre, Beamtendarlehen von 12 bis 20 Jahre. Nutzen Sie Ihren Berufsstatus bei Darlehen und geniessen dabei alle Vorteile: > Unabhängige Auswahl > Laufzeitverkürzung > Festzinsgarantie > Freier Verwendungszweck > Sondertilgungen > Unverbindliche Finanzierungsberatung für Sie. Rufen Sie uns jetzt gebührenfrei an oder besuchen Sie unsere informative Webseite. Seit 1997 w Top-Finanz.de Nulltarif-S Andreas Wendholt Kapital- & Anlagevermittlung Prälat-Höing-Str Borken Klassenleiter-Verwaltung KvWin Version z (Update Herbst 2009) verfügbar. Update 25, Neupreis 70 (jew. +Vers.), Schullizenz auf Anfrage. Info und Bestellung: Tel /70398 Interesse? Suggestopädie-Training 36 Bayerische Schule

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39 Bayerische Schule Inhaber und Verleger: Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband e.v. Bavariaring 37, München Postanschrift: Postfach , München Telefon , Fax Redaktionsanschrift: Bayerische Schule Redaktion Heidwiesen 43, Heidenfeld Telefon , Fax Chefredakteur: Tomi Neckov Heidwiesen 43, Heidenfeld Telefon , Fax Stellvertreter: Andreas Liebald, Gartenstr. 2, Wiesentheid, Telefon Redaktionelle Leitung: Christian Bleher Kapellenstr. 7, Türkenfeld Telefon , Grafische Gestaltung: Sonia Hauptmann Bavariaring 37, München Telefon , Fotos: Fotostudio Roeder, Justus-von-Liebig-Ring 11 b Krailling, Telefon , foto@janroeder.de außer: S. 18 privat und S A. Dannhäuser Still Life Fotografie: S. 22, 23 Achim Sass Illustration: Bernd Wiedemann Justus-von-Liebig-Ring 11 b, Krailling Anzeigen: A.V.I. Allgemeine Verlags- und Informationsgesellschaft mbh Am Ortfelde 100, Isernhagen, Telefon , Fax info@avi-fachmedienservice.de Druck: Erdl Druck Medienhaus GmbH Gabelsbergerstraße 4 6, Trostberg, Telefon Autorenkürzel: BS für Bayerische Schule, ds für Dietmar Schidleja, dbb für Deutscher Beamtenbund, ff für Florian Fischer Die Bayerische Schule erscheint acht bis neun Mal pro Jahr. Sie wird allen BLLV-Mitgliedern geliefert; der Mitgliedsbeitrag enthält den Bezugspreis. Nichtmitglieder können die Bayerische Schule direkt bei der BLLV-Landesgeschäftsstelle (s. oben) bestellen. Der Bezugspreis beträgt für Privat per sonen 50,00 Euro, für Institutionen (gegen Nachweis) 10,00 Euro jährlich; Einzelhefte inkl. Versand 5,00 Euro. Abonnements- Zahlungen bitte nur auf das Post giro konto des BLLV, Nr , bei der Postbank München. Bitte geben Sie Ihre voll stän dige An schrift deutlich les bar an! Leser zu schriften senden Sie bitte direkt an die Redaktion. Für unverlangt ein gesandte Manu skripte über nehmen wir keine Haftung. Falls kein Rückporto beiliegt, können sie auch nicht an den Au tor zurückgesandt werden. Namentlich gekenn zeich nete Beiträge stel len die Meinung des Verfassers, nicht unbedingt die der Redaktion oder des BLLV dar. Die Bayerische Schule 11/12 erscheint am 12. Dezember 2009 Titel: Schulleitung Bayerische Schule

40 Sparkassen-Finanzgruppe Mehr Informationen unter: Die Sparkassen-Altersvorsorge. Einfach riesig! Eine gute Vorsorge ist leichter, als Sie denken. Mit unserer individuellen Beratung entwickeln wir ein auf Sie zugeschnittenes Vorsorgekonzept und zeigen Ihnen, wie Sie alle staatlichen Fördermöglichkeiten optimal für sich nutzen. Infos in Ihrer Geschäftsstelle oder unter Wenn s um Geld geht Sparkasse.

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