Ausgabe 35 August 2012 Gymnasium Canisianum Lüdinghausen

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1 Ausgabe 35 August 2012 Gymnasium Canisianum Lüdinghausen

2 Chronogramm* auf das Jahr 2012 CIVItates qvae aeris alieni onvs VsVrasqVe graviter VeXantes VersVra VetIta solvvnt progeniem privant facvltate frvgaliter VIVenDI. [ ] Staaten, die ihre Schulden und schwer lastenden Zinsverpflichtungen mittels unzulässiger Neuverschuldung bezahlen, berauben künftige Generationen der Möglichkeit, in wirtschaftlich soliden Verhältnissen zu leben. Heinrich Hürfeld * Die durch Größe und Fettdruck hervorgehobenen römischen Zahlenbuchstaben ergeben addiert das Jahr 2012.

3 unsere schule Ausgabe 35 August 2012 Die Überschrift unsere Schule 2012 ist etwas irrführend. Es geht ja um den Zeitraum ist ja nur das Erscheinungsdatum. Wie können wir das lösen? Vielleicht so, wie vorgeschlagen, mit Erscheinungsdatum. Vorwort der Redaktion 6 Träger und Förderer 8500 Euro für die Fachschaften 7 Neue Info-Monitore am Cani 8 Schule ist auch Lebensgemeinschaft 9 Einführung des neuen Schulleiters 11 Chronogramm zur Amtseinführung 13 Abitur 2011 Mit Mut in die neue Zeit 14 Die Abiturrede Schule und Projekte Unsere neuen Fünftklässler in der Normandie gelandet 25 Zehn Jahre Amnesty am Cani 28 Cambridge lässt grüßen 30 Drei Tage im Altenheim 31 Zertifikate für Französisch-Asse 33 Schnuppern erwünscht 34 Cani-Mathematiker erfolgreich 35 Katapult trifft präzise 36 Neue Sicht auf ihre Mitmenschen 37 Roma ausgegrenzt u. abgeschoben 39 Das Cani ist Schule der Zukunft 41 Da freute sich Herr Borgmann 42 Ohne Geld geht es nicht 44 Frischer Wind für eine alte Tradition 45 Spaß an Elektromobilität 47 Taizé-Gottesdienst amcanisianum 48 Kunst und Kultur Meine Schwester Sara 49 Gesang mit Gänsehaut-Feeling 51 Musik ist mein Ein und Alles 53 Ich bin doch ein guter Vater! 54 Gerrit Jütte sang die Winterreise 56 Erfolgreiches Proben-Wochenende 57 Schülertheater mit Prädikat 58 Theaterfahrt nach Bochum 60 Vorlesen macht Freude! 61 Rieke Escher vertrat das Cani 63 Die ganze Schule machte mit 64 Sport und Spiel Beim Stadtfestlauf erfolgreich 66 Cani-Volleyballer NRW-Vizemeister 67 Cani Kreismeister im Tischtennis 68 Cani-Gruppe lief 25 Kilometer 69 6c mit hoher Quote 70 Cani-Erfolg bei Sportabzeichen 71 Partner und Freunde Kooperation zum Wohle der Schüler 72 Grillparty für Gäste aus dem Norden 74 Canisianer auf Spuren Shakespeares 75 Kontakte zum Carolinum vertieft 76 Reisen und Lernen Durch Schlick und Kuhdung 78 Englisch-LK auf Lodontour 80 Durst ist schlimmer als Heimweh 84 Fernsehstudios und Mahnmal 86 Fünf Tage Koffer in Berlin 89 Medien-Einfluss und Verantwortung 92 Guinness und grüne Briefkästen 95 Horn-Bad und Externsteine I 96 Horn-Bad und Externsteine II 98 Von Pumas und Pistenfahrten 99 Inspirationsquelle TAIZÉ 101 Von Mykene bis Matala 104 Menschen und Momente Glückwünsche /Veränderungen 105 Was macht das Schulträgerbüro? 106 Täglicher Wahnsinn im Schulbüro 109 Pädagoge mit Leidenschaft 112 Ein Freund der Weisen tritt zurück 115 Einer, der klare Worte findet 118 Ein Pensionär in der Normandie 120 Ein engagierter Streiter 122 Ein Leben für die Seelsorge 124 In memoriam Johnny 125 Vermischt und aufgeschrieben Geschichte des Canisianum II 127 Drastische Bildersprache 136 Das ist überhaupt nicht schlimm! 137 Verbeugung zur Begrüßung 138 Über einen unbekannten Helden 140 Cani-Community Interview Dr. Stephan Rietmann 142 Mehr als nur la dolce vita 147 Als Teamplayerin an der Oboe 149 Impressum 151 Inhalt Inhalt 4 5

4 Vorwort der Redaktion Vorwort Schulleiter haben bekanntlich die Aufgabe, die ihnen anvertraute Schule sicher durch einen nicht selten tückischen Alltag zu manövrieren. Dass sie darüber hinaus mit der Erwartung konfrontiert werden, die Schule auf überzeugende Weise auch nach außen zu vertreten, macht die übernommene Aufgabe sicher nicht leichter. Kontinuität und produktive Ruhe scheinen wichtige Voraussetzungen für die Befriedigung der angesprochenen Erwartungen zu sein. Doch das zurückliegende Cani-Jahr hatte auf den ersten Blick eher Gegensätzliches zu bieten. Herr Stutznäcker, der bisherige Schulleiter, musste sich aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen und Herr Schweers übernahm als stellvertretender Schulleiter das Kommando, bevor dann die Westfälischen Nachrichten im November Herrn Dahmen als neuen Repräsentanten der Schulgemeinde ankündigten scheint also für den Außenstehenden ein Jahr der Brüche und der Unruhe gewesen zu sein und doch war es dies nur am Rande. Vor allem war es wie so oft ein Jahr der positiven Leistungen, der vielfältigen Aktivitäten, der Kreativität und der Stärkung der Schulgemeinschaft. Zu all diesen Bestandteilen unseres lebendigen Schullebens bietet unsere Chronik wieder Zahlreiches zur Lektüre an sei es, um es erstmalig zur Kenntnis zu nehmen oder um sich schmunzelnd an Erlebtes und mit berechtigtem Stolz an Gelungenes zu erinnern. Zum Schluss bedanken wir uns bei dem Verein der Freunde und Förderer unserer Schule sowie dem Schulträger für ihre maßgebliche Unterstützung, bei den zahlreichen Autorinnen und Autoren der nachfolgenden Berichte, bei der Lokalredaktion der Westfälischen Nachrichten für die Bereitstellung wichtigen Text- und Bildmaterials und nicht zuletzt bei unserem langjährigen Redaktionsmitglied Willi Schmitt, das uns ungeachtet seiner Pensionierung tatkräftig unterstützt hat. Und jetzt? Jetzt wünschen wir natürlich auch im 35. Jahr unseres Erscheinens allen Leserinnen und Lesern viel Freude bei der Lektüre des Jahresrückblicks. Gerold Meischen, Wolfgang Urbaniak 8500 euro für die Fachschaften Auf der Hauptversammlung des Fördervereins unserer Schule Anfang Juli 2011 begrüßte die Vorsitzende Barbara Fellermann besonders Herrn Ulrich Schweers als amtierenden und Herrn Heinz Hürfeld als ehemaligen Schulleiter. In seinem Jahresbericht ging Geschäftsführer Robert Schulze Forsthövel dann auf die vielfältigen Aktivitäten des Fördervereins ein. Neben den einzelnen Fachschaften konnten auch das Projekt Fair Mobil (soziales Lernen für die Jahrgangsstufe 5), die Kajak-AG und die Erstellung der Jahresbroschüre Unsere Der alte und neue Vorstand des Fördervereins mit der Vorsitzenden Barbara Fellermann (2.v.l.) und den drei Jubilaren Ulrich Schweers (5.v.l.), Ulrich Temme (3.v.r.) und Josef Edelbusch (2.v.r.). Hauptversammlung des Fördervereins zieht Bilanz Schule unterstützt werden. Im Einvernehmen mit dem Lehrerkollegium floss den Fachschaften Kunst, Sport, Biologie, Physik, Chemie, Religion und Erdkunde ein Großteil der finanziellen Mittel von mehr als 8500 Euro zu. Der Kassenverwalter Franz-Josef Hörsken gab bekannt, dass der Förderverein am Ende des letzten Schuljahres 549 Mitglieder hatte. In den vorangegangenen Monaten wurden wiederum die Eltern der Fünftklässler gezielt angesprochen, um sie für den Förderverein zu gewinnen. Franz-Josef Hörsken zeigte Träger und Förderer 6 7

5 Volksbank als Sponsor Träger und Förderer Fortsetzung von Seite 8 sich erfreut über die Tatsache, dass viele Eltern auch nach dem Abgang ihrer Kinder von der Schule im Förderverein verbleiben. Die für die Schule insgesamt seit Gründung des Vereins bereitgestellten Mittel bezifferte er auf inzwischen über Euro. Darüber hinaus teilte er dem Förderverein mit, dass er nach 26 Jahren sein Amt als Kassenwart niederlege. Bei den Wahlen wurden die Vorsitzende Barbara Fellermann, als Stellvertreterin Irmgard Rischen und als Geschäftsführer Robert Schulze Forsthövel einstimmig wiedergewählt. Stefan Berning konnte ohne Gegenstimme als Kassierer neu in den Vorstand gewählt werden. Anschließend bedankte sich Frau Fellermann im Namen des Fördervereins bei Franz-Josef Hörsken für die langjährige aufopferungsvolle Vorstandsarbeit und betonte, dass seine große Erfahrung dem Verein fehlen werde. Für 25 Jahre Mitgliedschaft bedankte sich die Vorsitzende bei Ulrich Schweers, Ulrich Temme und Josef Edelbusch, die alle dem Lehrerkollegium angehören. Ulrich Schweers bezifferte die Gesamtschülerzahl im letzten Sommer auf 920. Ferner ging er auf den anstehenden demografischen Wandel ein, der sinkende Schülerzahlen und in der Folge ein leicht verkleinertes Lehrerkollegium mit sich bringe. Er betonte aber: Das Canisianum ist darauf vorbereitet. Zum Abschluss bedankte sich Ulrich Schweers im Namen der Schule beim Förderverein für die geleistete Arbeit. WN Neue Info-Monitore am Cani Wo schreiben die Zwölfer ihre LK- Klausur in Deutsch? Wo findet der Unterricht im Physik-Grundkurs statt? Welcher Lehrer vertritt wann den aktuell kranken Kollegen? All diese Informationen erfahren Schüler und Lehrerkollegium des Canisianum stets aktuell auf einen Blick. Dieser sollte sich allerdings in der Pausenhalle sowie im Lehrerzimmer auf einen der beiden dort installierten Monitore richten. Realisiert wurde das Projekt fach- und medienkundig vom stellvertretenden Schulleiter Ulrich Schweers sowie von seinen Kollegen Klaus Reichel und Martin Koller. Dafür sei sogar eine eigene Software entwickelt worden, so Schweers. Finanzielle Unterstützung bei der Umsetzung gab es von der Volksbank Lüdinghausen-Olfen. Deren Vorstandssprecher Hans-Hinrich Kerken machte sich vor Ort selbst ein Bild von den hilfreichen Info-Monitoren. Die Bedeutung dieses modernen Informationssystems unterstrichen Renate Haltern, die Vorsitzende des Schulträgervereins, und Ulrich Schweers. Schließlich würden fast stündlich rund 1000 Schüler und Lehrer die Unterrichtsräume wechseln. Um hier ein Chaos zu vermeiden, gelte es, diese Bewegungen in geeignete Bahnen zu lenken.wn Sie werden Ihren Mann wohl an uns abgeben müssen! Mit diesen Worten wandte sich Renate Haltern, die Vorsitzende des Gymnasialvereins, am 07. März 2012 bei der offiziellen Begrüßung des neuen Cani-Chefs an dessen Ehefrau Gabriele und ließ damit keinen Zweifel daran, dass auf den neuen Leiter des Canisianum eine große und auch zeitraubende Aufgabe warte. Misst man die Erwartungen an den Willkommen geheißen wurde der neue Cani-Schulleiter Michael Dahmen (5.v.l.) unter anderem von den Trägervertretern Renate Haltern (v.l.) und Stefan Roters, der Schulpflegschaftsvorsitzenden Dr. Heike Matthies, den Schülersprechern Max Kortendieck und Lukas Klunke, Bürgermeister Richard Borgmann, der Beigeordneten Christine Karasch und als Vertreter des Lehrerkollegiums Karl-Heinz Kocar. Michael Dahmen als neuer Cani-Direktor ins Amt eingeführt Die Schule ist auch eine Lebensgemeinschaft Neuen an der Zahl der Gäste, die erschienen waren, um den frisch gekürten Oberstudiendirektor willkommen zu heißen, könnten diese kaum größer sein. Neben Bürgermeister Richard Borgmann und der Beigeordneten Christine Karasch, dem ehemaligen Schulleiter Hartmut Stutznäcker, dessen Vorgänger Heinz Hürfeld, dem Vorsitzenden des Kuratoriums der Stiftung Canisianum, sowie Vertretern der Eltern wie auch Träger und Förderer 8 9

6 Karl-Heinz Kocar zur Einführung des neuen Schulleiters Sehr geehrter Herr Dahmen, liebe Schülervertreter, meine sehr geehrten Damen und Herren! Fortsetzung von Seite 9 Träger und Förderer der Schüler, den Leitern der anderen Schulen der Stadt und Geistlichen beider Kirchen war natürlich das gesamte Kollegium erschienen. Wir bauen auf Sie, gab Renate Haltern dem 55-jährigen Michael Dahmen mit auf den Weg, nicht ohne seinem Stellvertreter Ulrich Schweers für die zuverlässige und professionelle Arbeit zu danken, die er in der Zeit der Vakanz geleistet habe. Michael Dahmen selbst machte deutlich, dass er das Ruder am Cani zügig in die Hand nehmen werde. Zuvor hatte die Schulpflegschaftsvorsitzende Dr. Heike Matthies ihn mit den Worten Wir sind froh, dass das Schiff wieder einen Kapitän hat begrüßt und Heinz Hürfeld betonte: Willkommen an Bord! Tatkräftig und zielorientiert wolle er seine neue Aufgabe gemeinsam mit der Schulgemeinschaft angehen, sagte Dahmen, der in Münster studiert hat und 26 Jahre als Lehrer für katholische Religion und Latein an dem ebenfalls privaten Don-Bosco-Gymnasium des Salesianer-Ordens in Essen tätig war. Der gebürtige Niederrheiner betonte, dass die christliche Ausrichtung des Canisianum den Ausschlag gegeben habe, sich auf die Schulleiterstelle zu bewerben. Für ihn sei Schule nicht nur eine Lern-, sondern auch eine Lebensgemeinschaft. Im Namen des Kollegiums begrüßte Karl-Heinz Kocar Michael Dahmen erwartungsfroh. Schülersprecher Max Kortendieck betonte das besondere Vertrauen, das das Verhältnis zwischen Schülern und Lehrern am Cani präge. Zum Abschluss warf Dahmen einen Blick in die Zukunft: Er wolle relativ kurzfristig einen Prozess anstoßen, die Unterrichtsstunde am Cani von 45 auf 60 Minuten auszudehnen. Seit Kurzem haben wir wieder einen neuen Bundespräsidenten. Mit einem recht ungewöhnlichen Maß an öffentlicher Zustimmung ausgestattet, wurde Joachim Gauck im März in dieses Amt gewählt. Er steht für etwas!, so lautet der Tenor der Kommentare bundesweit. Und dass sich so mancher noch wundern, vielleicht auch ärgern werde über die Ansichten eines Bundespräsidenten Gauck diese Einschätzung wird meist mitgeliefert. Vielleicht das Erstaunlichste an der ganzen Geschichte: Ein gelernter evangelischer Pfarrer ist es, der da aus dem trüben Licht der Stasi-Unterlagen-Behörde, die er lange leitete, an die lichte Spitze unseres Staates getreten ist. Die Mehrheit der politischen Öffentlichkeit hat ihn ganz offenbar herbeigesehnt, den Glaubwürdigen, der tut, was er sagt, den differenzierenden Analytiker komplexer Probleme, der originelle Beiträge zur öffentlichen Debatte liefert und dessen Botschaften nicht nebulös bleiben, den Mutigen, der nicht bei jedem Widerstand in die Knie geht, einen, der aber auch die Gabe hat, andere gesellschaftspolitische Akzentuierungen ernst zu nehmen. Nicht zuletzt einen, der zuhören und auch dazu-lernen kann. Vielleicht stellen viele solcher Erwartungen an einen einzelnen Menschen ja auch nur erwartungsfrohe Projektionen dar. Es sind auf jeden Fall verständliche Reaktionen von Menschen, die doch in jüngster Zeit gehörig irritiert und desillusioniert worden sind. Und dennoch: Dass die Herzen vieler Deutscher gerade jetzt ausgerechnet einem evangelischen Prediger zufliegen, steht in einem zumindest ebenso bemerkenswerten Gegensatz zu der Tatsache, dass die Kirchen zu Recht über leere Gottesdienste klagen. Wie ein Herr Gauck, so steht auch das Canisianum für etwas! Und Sie, lieber Herr Dahmen, stellen sich nun nicht nur dazu: Sie stellen sich an die Spitze! An die Spitze einer privaten Lehranstalt, die im Mainstream entfalteter Säkularität manchen Zeitgenossen recht anachronistisch anmuten mag. Um das Christliche soll es am Cani gehen, grundsätzlich und Tag für Tag. So lautet die in der Präambel zum Schulprogramm erklärte Absicht. Ist das nicht ein zu hehrer Anspruch? Überfordern Träger und Förderer 10 11

7 Fortsetzung von Seite 11 Träger und Förderer wir uns damit nicht hoffnungslos? Oder spielen wir uns gegenseitig Theater vor? Kommt er dann nicht sehr schnell, der Vorwurf von Arroganz, Unglaubwürdigkeit oder Heuchelei? Und liegt der Verdacht nicht einfach nahe, dass wir hier nur eine verstaubte Ideologie mit uns herumtragen? Eine Ideologie, die vielleicht sogar die Freiheit der Schüler in besonderem Maße mit Füßen tritt, wie das der renommierte Filmemacher Heinrich Breloer erfahren musste, der vor 51 Jahren hier sein Abitur abgelegt hat? Reicht es denn wirklich nicht, sich auf guten Unterricht zu konzentrieren, unsere Schüler mit vielerlei Kompetenzen auszustatten und ansonsten für ein menschenfreundliches Lernklima zu sorgen? Schließlich ist ja klar, dass Bildung sich heute ganz wesentlich in der wissenschaftlichen Aneignung von Wirklichkeit ereignet. Eines sollte deutlich werden: Das Christliche kann von keinem exklusiv für sich reklamiert werden: von keiner Gruppe, keiner Partei, keiner Schule Aber davon einmal abgesehen, habe ich in meinen nunmehr 36 Jahren als Cani- Lehrer - trotz mancher Ernüchterung - die erklärte christliche Leitidee in der Cani-Konzeption stets auch als zusätzlichen Impulsgeber begriffen: für eine vertiefte Besinnung auf Lebensziele bei Schülern und Lehrern, für die Vermittlung verbindlicherer Wertmaßstäbe, die sich in gegenseitiger Wertschätzung und solidarischer Aktion immer wieder unter Beweis zu stellen haben. Vieles blieb Stückwerk aber trotzdem! Sie, lieber Herr Dahmen, kommen von einem Gymnasium, das den Namen von Don Bosco trägt, jenem Geistlichen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, der sich in der Industrielandschaft Turins um verwahrloste Jugendliche kümmerte. Das Canisianum unterstützt seit vielen Jahren tatkräftig ein Straßenkinderprojekt in Brasilien. Ich sehe da eine große Gemeinsamkeit zwischen Ihrer alten und Ihrer neuen Schule. Aber es gibt sicher noch mehr Anknüpfungspunkte für uns Kollegiumsintern, lieber Herr Dahmen, haben wir Ihnen ja bereits ein Geschenk überreicht: eine Schultüte, gut gefüllt mit einigen symbolischen Inputs. Hier nur noch dieses: Als Schulleiter trauen wir Ihnen viele weiter-führende Impulse zu, wenn sie sich erst einmal akklimatisiert haben und dabei werden wir Sie kräftig unterstützen. Heute begrüße ich Sie im Namen des ganzen Kollegiums erwartungsfroh an Ihrer neuen Schule und wünsche Ihnen Gottes Segen! Chronogramm zur Amtseinführung des neuen Schulleiters 2012 VsqVe plenis VeLIs naviges atqve pericvli expers scopvlos LVbrICos praeterveharis CanIsIanVM rectore nvper exqvisito atqve electo fortiter strenveqve gvbernante. Mögest Du, Canisianum, weiterhin mit vollem Wind segeln, ungefährdet vorbei an tückischen Klippen unter der Leitung eines neuen Kapitäns, der unerschrocken und engagiert den Kurs bestimmt. Heinz Hürfeld, Träger und Förderer 12 13

8 vlnr: Jahrgangsstufenleiter Urlich Temme, Bürgermeister Richard Borgmann, Marcel Willnow als Sprecher der Abiturienten und Nico Gernitz als Schülersprecher gratulierten und sprachen zu den Abiturienten und den Gästen.: 124 Abiturienten waren erfolgreich Mit Mut in die neue Zeit Abitur 2011 Als Mitte Juni 2011 die letzten Abiturienten mit noch leicht angespannten Gesichtern die Prüfungsräume verließen, war es endlich geschafft. Nach Wochen der Vorbereitung, des Klausurstresses und der mündlichen Prüfungen konnte nun durchgeatmet werden. Die Freude war groß, denn alle 124 Schülerinnen und Schüler, die zur Prüfung angetreten waren, hatten auch bestanden und damit die Hochschulreife erworben. Am wurde die feierliche Verabschiedung mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Felizitas eröffnet, bevor anschließend in der Aula des Canisianum die Reifezeugnisse übergeben wurden. Auch wenn wir Sie jetzt hinauswerfen, wird es natürlich Ihr Cani bleiben! Mit ein wenig Wehmut entließ der bisherige Schulleiter Hartmut Stutznäcker den letzten Abiturjahrgang seiner Laufbahn am Canisianum. In den zwölf Jahren zuvor seien es sicher rund Schülerinnen und Schüler gewesen, die er mit ihren Abschlusszeugnissen ins richtige Leben verabschiedet habe. Dieser Abiturientia gab er den Rat: Gehen Sie mit Mut in die neue Zeit! Bleiben Sie nicht stehen bei den Klagenden und Zagenden! Haben Sie Illusionen! Bürgermeister Richard Borgmann, der ebenfalls an der Verabschiedung teilnahm, betonte in seinem Grußwort, dass das künftige Leben die Möglichkeit biete, Hauptdarsteller, Regisseur und Drehbuchautor zu sein und das alles gleichzeitig. Das Leben sei Geschichte Oben: Für ihr Engagement in der SV wurden Niko Gernitz, Janina Behlert, Isabel Kortenbusch und Pia Quante (v.l.) ausgezeichnet. Links: Eine besondere Auszeichnung: Jennifer Knepper, Alexander Heitkamp und Nora Steffens (v.l.) erhielten den Karlvon-Friesch-Preis für besondere Leistungen im Fach Biologie. Abitur

9 Fortsetzung von Seite 13 Abitur 2011 Fortsetzung von Seite 15 in Wort und Bild. Dafür wünschte er den Abiturienten Mut und Glück. Marcel Willnow als Vertreter der Abiturentia betonte zu Beginn seiner Rede in Anspielung auf die Gutenberg- Plagiats-Affäre, dass er seinen Text nicht aus dem Internet kopiert habe. Gleichzeitig verwies er mit hintergründigem Schmunzeln auf ein kostenloses Online-Lexikon, das ihm und vielen anderen in der Vergangenheit wertvolle Dienste geleistet habe. Auch freue er sich, dass entgegen mancher Erwartung alle das Abitur geschafft haben. Anschließend verabschiedete Jahrgangsstufenleiter Ulrich Temme auch im Namen seines Kollegen Rolf Gerdzen die Abiturienten mit den Worten: Setzt euch realistische Ziele und verfolgt sie 124 Jugendliche erhielten im Canisianum ihre Reifezeugnisse. In einer stimmungsvollen Feier wurden sie aus der Schule entlassen. mit Einsatz, Ausdauer sowie Begeisterung! Musikalisch umrahmt wurde die Verabschiedung zum einen von dem Schüler Tobias Kreutz am Klavier und zum anderen von der Gesangseinlage eines Abiturientinnen-Chores. Den größten Applaus erntete allerdings die Lehrerin Antje Appel, denn sie konnte mit ihrer Interpretation des Whitney- Houston-Hits One moment in time Schüler, Eltern und Kollegen zu Begeisterungsstürmen hinreißen. Den Tag der Abiturientenentlassung beschloss schließlich der Abiturball, der in einem Festzelt an der Berenbrocker Schule ausgelassen gefeiert wurde. Der Zentrale Abiturausschuss setzte sich aus Hartmut Stutznäcker als Schulleiter, Dr. Uwe Carstens als Oberstufenleiter und Rolf Gerdzen sowie Ulrich Temme als Jahrgangsstufenleiter zusammen. Die Schülerinnen und Schüler wurden in den folgenden Leistungskursen unterrichtet: Biologie: Dr. Klemens Müller und Thomas Große Ahlert, Deutsch: Michael Leibold und Renate Hübner, Erdkunde: Günter Horn und als Kooperationskurs am St. Antoniusgymnasium, Englisch: Gerda Piotrowiak und Karsten Eppe, Französisch: Melanie Pohlmann/Willi Schmitt, Erziehungswissenschaften: Bettina Hermes, Geschichte: Clemens Herholz, Mathematik: Klaus Reichel und Sonja Eggersmann, Physik: Antje Appel. WN?? Das Canisianum gratulierte folgenden Schülerinnen und Schülern zum bestandenen Abitur: Phillip Ahlert (Ascheberg), Judith Alders, Lisa Anders (Lüdinghausen), Ann Christin Aschoff (Nordkirchen), Franziska Austrup (Lüdinghausen), Johannes Bautz (Ascheberg), Bastian Frederik Becker, Teresa Beerens, Janina Behlert, Christian Benölken (Lüdinghausen), Ina Franziska Borkenfeld (Olfen), Friederike Breuing (Nordkirchen), Alina Bücker (Lüdinghausen), Julia Dieckmann (Olfen), Lisa Diekmann (Ascheberg), Tobias Dom (Nordkirchen), Tobias Eckmann (Olfen), Christian Epping-Falke, Lukas Franke, Daniela Funk, Carina Gietmann (Lüdinghausen), Felix Godejohann, Teresa Grollmann, Simon Guder (Olfen), Vivien Güldenstein Abitur

10 Fortsetzung von Seite 17 Abitur 2011 (Nordkirchen), Arthur Habermann (Lüdinghausen), Lukas Haddad, Nils Hansmann (Nordkirchen), Marcel Hartwig (Ascheberg), Jannik Heemann (Nordkirchen), Alexander Heitkamp, Lisa Hölscher (Lüdinghausen), Stephan Hölscher, Markus Holtmann (Ascheberg), Felix Hube, Sarah Jacobs (Olfen), Lisa Francisca Jimenez Ullrich (Lüdinghausen), Stella Kämmerer (Nordkirchen), Michael Karwot (Olfen), Timon Kayser, Benedikt Kemmann (Lüdinghausen), Lars Kersting, Kai Kiene, Leo Kiene (Nordkirchen), Alexander Kiskämper (Ascheberg), Hubertus Kleuter, Steffen Klüsener, Simon Kneilmann (Lüdinghausen), Jennifer Knepper, Nane Kristin Knümann, Jana Köhler (Olfen), Christopher Konik (Lüdinghausen), Anne Köppler (Olfen), Jan Korte, Erik Kortekamp, Jan Kortekamp, Isabel Kortenbusch, Julia Köster (Lüdinghausen), Marius Krüger (Olfen), Lisa Krzyzostaniak, Maximilian Kühn (Lüdinghausen), Lea Alexandra Kunze (Nordkirchen), Alexander Kurnosov (Lüdinghausen), Paula Lange (Olfen), Sven Maikötter, Annika Malkemper, Niklas Marquardt (Lüdinghausen), Vanessa Meerkamp, Carina Mengelkamp (Olfen), Kathrin Möllmann, Philipp Muhle, Enno Müller, Lisa Naber (Lüdinghausen), Johanna Nanni (Olfen), Fabian Nathaus (Lüdinghausen), Thilo Nehring, Gina Nemecsek (Olfen), Nicolai Pastoors, Jana Peppmüller (Lüdinghausen), Stefan Pflips (Olfen), Diana Pitzer (Ascheberg), Sebastian Poll (Olfen), Simon Portmann (Ascheberg), Anna-Katharina Pötter (Lüdinghausen), Friederike Prott, Jonas Prott (Olfen), Leonie Radke (Ascheberg), Pia Christine Raestrup, Nele Reicks, Kevin Reismann, Johannes Richter, Mareike Rohlf, Maximilian Ruffer, Laura Roxanne Rülk, Stefanie Schmidt (Lüdinghausen), Sarah Schnell, Alexander Schönmeier (Olfen), Robert Schulze Forsthövel, Manuel Seiche (Lüdinghausen), Thomas Seifert (Ascheberg), Raphael Seiler (Olfen), Suganya Shanmugaratnam, Krishna Shrestha (Lüdinghausen), Marina Sievert (Olfen), Max Sommer (Selm), Florian Sparding (Ascheberg), Christoph Speikamp (Lüdinghausen), Nora Steffens (Nordkirchen), Maria Steinemann, Eva Tennhoff (Lüdinghausen), Julian Theil, Jonas Thömke, Christian Thüner (Lüdinghausen), Marcel Traud (Olfen), Marian Tüns (Lüdinghausen), Sarah Venschott, Laura Vieth (Ascheberg), Sarah Weppelmann (Lüdinghausen), Marius Westhoff (Ascheberg), Kathrin Wichmann (Lüdinghausen), Marcel Willnow (Ascheberg), Christin Winkelmann (Lüdinghausen), Jannik Wortmann (Ascheberg) und Lisa Zumholz (Nordkrichen). Die Abiturrede 2011 von Hartmut Stutznäcker am 25. Juni 2011 Liebe Abiturientinnen, liebe Abiturienten, sehr geehrte Damen und Herren, seit zwölf Jahren verabschiede ich nun von dieser Stelle die Abiturienten unserer Schule. Heute betrifft es Sie. Heute verabschiede ich Sie von einer Schule, die neun Jahre lang Ihre Schule war und es als Canisianum natürlich auch bleiben wird. Dies trifft am heutigen Tage aber auch auf mich zu, denn Sie wissen sicherlich, dass Sie der letzte Jahrgang sind, den ich verabschieden darf. Ich will heute mit Ihnen gedanklich der Frage nachgehen, die dieser Moment an uns alle stellt, an Sie, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, an Sie, verehrte Eltern, an die Träger dieser Schule und nicht zuletzt an uns Lehrer. Wovon verabschieden Sie sich und wohin verabschieden Sie sich und was bedeutet dieser Abschied für Sie? Vor wenigen Wochen haben Sie Ihren letzten Unterrichtstag gefeiert, einige sogar mit frenetischem Jubel, als ob es um eine Befreiung ginge. Sie fühlten sich frei von all den Zwängen, die Schule so mit sich bringt und nun wenden Sie sich neuen Lebensgestaltungen zu. Dabei geben Sie allerdings den geschützten Raum auf, den die Schule und das Wohnen zu Hause geboten haben. Abitur heißt nun in der Tat, Sie, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, werden entlassen aus einer geschützten Welt in die freie, selbst zu gestaltende Welt, und das ist es, was diesen Moment bestimmt und das ist es, was diese Stunde zu einer solch besonderen Stunde Abitur

11 Fortsetzung von Seite 19 Abitur 2011 Ihres Lebens macht. Manche können es gar nicht erwarten, dass es endlich losgeht und andere sind unsicher und zaudern, ob sie mit den Anforderungen zurechtkommen werden. Beide Reaktionen entsprechen unserer Mentalität, aber der mittlere Weg ist schon seit Aristoteles der richtigere. Nach Paul Zulehner (geb. 1939), einem österreichischen Soziologen und Theologen, haben die meisten jungen Menschen Angst vor der Zukunft. Sie empfinden Angst und Sorge, ob sie in der Gesellschaft einen Arbeitsplatz finden, der sie ein selbständiges, selbstverantwortetes und freies Leben führen lässt. Eine andere Sorge ist die, ob sie eine Partnerschaft finden, die auf ein Leben hin betrachtet tragfähig ist. Das hört sich vertraut an und das war wohl auch immer so, wie es nach Richard David Precht auch in Zukunft im Kern immer die gleichen Werte geben (wird) Sicherheit, Freiheit, Gerechtigkeit, Anerkennung, Sinn. Richard David Precht (geb. 1964) ist als gegenwärtiger Philosoph und Publizist manchen von Ihnen sicher bekannt. Jeder von uns wird ihm Recht geben. Natürlich will ich im Leben Sicherheit, natürlich suche ich Anerkennung. So ist es auch mit den anderen Begriffen und man möchte meinen, mit dem Begriff Sinn sei es am schwierigsten. Aristoteles sagt, es sei das Glück, das der Mensch durch die Lebensform, für die er sich entscheidet, findet, wenn er frei ist. Bei Immanuel Kant ( ) ist es denn auch der freie Wille, der den Menschen auszeichnet. Die Freiheit ist es, was den Menschen, was uns alle im Wesen ausmacht. Die Freiheit ermöglicht es uns, unsere eigene Identität zu entwickeln. Die Menschen früherer Generationen haben hier klare Definitionen, Normen, Lebensbeispiele, also Vorbilder, vorgefunden. Folgte der junge Mensch diesen, erhielt er Anerkennung von den Mitmenschen und damit auch soziale Sicherheit in der Gemeinschaft und Daseinssinn. Wir wissen heute, dass aber gerade die Freiheit für uns ein schwieriger Begriff geworden ist. Denn die Freiheit, die wir alle anstreben, ist mit Verantwortung verbunden. Davon losgelöst ist sie ein höchst gefährliches Instrument, sowohl für den Einzelnen als auch für die Gemeinschaft. Precht führt in diesem Zusammenhang aus, mit dem Wachsen der Freiheit stiegen die Möglichkeiten, das individuelle Leben selbst zu gestalten. Trotz der erreichten weiteren Freiheiten seien die Menschen nicht immer glücklicher als in früheren Zeiten. Denn er sagt: Sie sind umzingelt von Möglichkeiten, bei denen sie ständig Angst haben, das Falsche zu wählen. Wer Freiheit will, muss Entscheidungen treffen und Verantwortung übernehmen können. Dazu braucht er Wissen und einen Standpunkt, also ein Wertesystem, das aus der jeweiligen Ausbildung erwachsen ist, durch Erfahrung gestaltet wurde und ständigen Veränderungen unterliegt. Die Entscheidungen, die meine Mitmenschen auf Grund ihres freien Willens treffen, geben immer neue Impulse zum Handeln und damit zur Veränderung. Diese fallen in der Geschichte einmal stärker oder schwächer aus. Ferner betreffen und beeinflussen sie auch mein Leben bzw. Ihr Leben. Betrachten wir einmal die Zeit Ihres politischen Bewusstwerdens. Es stellt sich für Sie die Frage, in welche Welt, also wohin werde ich heute entlassen? Ein großer Tag für die Abiturienten, gleichzeitig Motivation für Lehrer und Lehrerinnen und den Förderverein. Sie werden mit einer Welt konfrontiert, die nicht gerade einfacher und sicherer wird. Allein in diesem Jahr mussten wir Krisen in allen Bereichen erfahren. Krisen sind hier Grenzerfahrungen, die wir machen mussten, weil wir die Tragweite unserer Entscheidungen nicht überschaut haben oder überschauen konnten, z. B. das Desaster in der Finanzwirtschaft, die Apokalypse in Japan, der Terror in Afghanistan, aber auch die Revolutionen im arabischen Raum, wo Menschen ihre Rechte einfordern, die bei uns schon lange selbstverständlich zu unserem Alltag gehören, wie z. B. das Recht auf Bildung. Gehen auch Sie mit Mut und Zuversicht in diese neue Zeit hinein! Überwinden Sie Ihre Angst! Bleiben Sie nicht stehen bei den Lamentierenden und Klagenden, die die alten Zeiten wieder herbeisehnen! Schauen Sie nach vorn und haben Sie Illusionen! Nur wer Angst vor der eigenen Phantasie hat, klammert sich an das Reale und verharrt dort. Unsere jeweilige Zeit ist immer so, wie wir sie selbst gemacht haben. Precht Abitur

12 Abitur 2011 Fortsetzung von Seite 20 sagt: Offenbar ist unsere Gegenwart eine Zeit des Übergangs. Wir erleben eine Legitimationskrise... und er folgert daraus: Es wird Zeit für einen neuen Gesellschaftsvertrag. Der alte ist aufgezehrt. Der Philosoph Karl Jaspers ( ) hat für eine globale Weltveränderung einmal den Begriff Achsenzeit eingeführt. Manche verwenden diesen Begriff heute auch dann, wenn sich große und globale Veränderungen im menschlichen Zusammenleben ergeben. Hier treffen Menschen freie Entscheidungen, gestalten und bauen Neues in allen Lebensbereichen. Nach Precht ist dies die Zukunft Ihrer Generation, ganz neue Wege zu gehen. Hat die Schule Sie darauf vorbereitet? Können wir Sie heute beruhigt gehen lassen? Ich denke ja! Schule hat seit jeher die Aufgabe, auf das Leben vorzubereiten. Das Leben wird unter anderem durch Veränderungen bestimmt und das Instrument zur Bewältigung dieser Veränderungen ist die Bildung. Grundlage jeder Bildung ist ein vielfältiges und genaues Wissen, das sich allerdings verändern kann. Es muss verbunden werden mit einem ethischen Standpunkt. Hier werden Erfahrungen eingebracht und beurteilt und im Austausch mit dem anderen Individuum werden Entscheidungen, die für alle gelten sollen, gefunden. Wissen ohne Werte ist sinnentleert. Bildung ohne Wissen ist bezugslos. Erziehung in einem Wertesystem in Verbindung mit Wissen schafft Bildung, schafft Beurteilungsvermögen und damit Entscheidungskompetenz. Auf diese Fähigkeit und Fertigkeit bereitet Schule vor. Allerdings muss Schule, frei nach Sokrates, wissen, dass sie nicht wissen kann, was kommt. Aber Daseinssinn zu bestimmen und Entscheidungskompetenz zu vermitteln und damit Daseinskompetenz zu schaffen, für sich und für das Gemeinwohl Verantwortung übernehmen zu können und zu wollen, darin liegt die eigentliche Aufgabe der Schule. Wir Lehrer sind überzeugt, Sie, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, hierauf vorbereitet zu haben und sprechen Ihnen Mut und Zuversicht zu, die eigene Mitte zu finden, ein eigenes Weltbild zu entwickeln und sich in die Solidargemeinschaft einzubringen. Die Welt gehört Ihnen wie uns allen in gleicher Freiheit wie Verantwortung. Sie haben das Recht zur Veränderung. Der englische Philosoph und Staatsmann Francis Bacon ( ) formulierte es so: Wer Neues nicht zulässt, muss neue Übel erwarten, denn die Zeit ist der größte Erneuerer. In diesem Sinne entlasse ich Sie aus Ihrer Schule und schicke Sie auf den Weg. Ich wünsche Ihnen Erfolg, Glück und Zufriedenheit auf diesem Weg und dass Gott Sie begleiten und schützen möge. Unsere Neuen 5 a Klassenleitung: Frau Eggersmann Obere Reihe von links: Henning Nilius, Noah Nuyken, Jakob Pasdzior, Linus Drerup, Julian Maaßen, Kaja Carolin Elias, Katharina Netz, Lena Suttrup, Charlotte Rex, Julia Lezius mittlere Reihe von links: Felix Heck, Eric Stöcker, David Tschurin, Lukas Daniel Rave, Luis Merten, Julia Schrey, Jana Kretschmer, Nina Borrmann, Karoline Spies, Abishana Sakayam, Sarah Ghoneim untere Reihe von links: Timo Lepper, Ben-Jonas Wiethaup, Sander Weber, Paul Henke, Christin Pieper, Neele Schrader, Johanna Schrey, Svenja Nicola Kroll, Julia Wersebeckmann, Ricarda Handrup Schule und Projekte 22 23

13 Unsere Neuen Unsere Neuen 5 b 5 c Klassenleitung: Frau Klaholz Obere Reihe von links: Helena Bröer, Inga Trahe, Annika Beermann, Alina Kuhle, Niklas Hartweg, Mia Quante, Hanna Torba, Mara Glowienka, Sophia Röckmann, Josefine Hegemann Klassenleitung: Frau König Obere Reihe von links: Frau König, Felix Pickenäcker, Joshua Heymann, Tobias Niehues, Alexander Grudev, Torben Emming, Jennifer Frost, Lisa-Marie Heitmann, Sophie Erckmann, Leonie Mattern, Nele Krebber Schule und Projekte mittlere Reihe von links: Merle Kortendieck, Till Mersmann, Niklas Röckmann, Jan Kröger, Cornelius Grawe, Marcel Hahn, Justus Zentek, Charlotte Volmer, Hannah Strotmann, Nora Bücken untere Reihe von links: Simon Bergmann, Mathis Wichmann, Marvin Willeke, Sebastian Koch, Niklas Sander, Lasse Brinkmann, Felix Spräner, Luisa Hülsbusch, Sara Behning, Sophia Richter, Barbara Juric mittlere Reihe von links: Lena Marie Hanning, Cevin Siepmann, Roman Lobeck, Maik Kimmlinghoff, Anna Tintrup, Marei Mau, Madeleine Roters, Kevin Koc, Annika Kolodeshnyi, Anika Gerdemann, Josephin Riegel, Madeleine Frenster untere Reihe von links: Franziska Steinkuhl, Lars Lennart Langanke, Tizian Bietmann, Jan Rüschkamp, Robert Strotmann, Johanna Schulze Thier, Charlotte Werth, Julia Blesenkemper Schule und Projekte 24 25

14 Britischer Kriegsveteran Bert Smith im Unterricht 1944 in der Normandie gelandet Schule und Projekte Be careful Seid vorsichtig!. Mit diesen Worten reichte Bert Smith den heutigen Zehntklässlern Ende April letzten Jahres seine Orden, die er in der Zeit des Zweiten Weltkriegs erworben hatte. Während die Jugendlichen diese interessiert in Augenschein nahmen und von Hand zu Hand weitergaben, berichtete der 90-jährige Brite über seine Zeit als Soldat im Nachkriegsdeutschland. Ein gutes Jahr hatte er davon im Münsterland genauer in Havixbeck verbracht. Gespannt lauschten die Mädchen und Jungen den Ausführungen, die Smith mit leiser, konzentrierter Stimme vortrug. Barg doch diese besondere Mischung aus Englisch- und Geschichtsunterricht die einmalige Chance, einen Zeitzeugen zu erleben, der die Landung der britischen und amerikanischen Armeen in der Normandie im Juni 1944 selbst miterlebt hatte. Bert Smith war schon als 18-Jähriger Soldat geworden und erlebte den Weltkrieg gleichsam vom ersten bis zum letzten Tag mit. Er gehörte dem traditionsreichen 4. Queens Regiment an, dessen Gründung ins Jahr 1661 fällt, wie er berichtete. In Lauf seiner Militärzeit sei er nicht nur der legendären Queen Mum, sondern auch Prinz Philip, dem Ehemann von Königin Elisabeth II., begegnet. Dem habe er die Funktion des Chiffriergeräts Enigma, welches im 2. Weltkrieg eine wichtige Rolle spielte, erklärt. Nach Havixbeck gelangte Bert Smith eine Woche nach Kriegsende im Mai Er habe dort nie Anfeindungen erfahren. Die alliierten Soldaten hätten ja auch den Frieden gebracht, erklärte er den Canisianern. Fünf Häuser seien damals von den Briten requiriert worden. In der Folgezeit sei er damit beschäftigt gewesen, die Zivilverwaltung des Dorfes mit aufzubauen. Außerdem habe man die Landbevölkerung vor drohenden Übergriffen von ehemaligen Zwangsarbeitern, die von den Nazis vorwiegend aus Osteuropa verschleppt worden waren, in Schutz genommen. Heute sei das Verhältnis zwischen Der 90-jährige Brite und Kriegsveteran Bert Smith und Englischlehrerin Maria Schweers im Kreise der damaligen Neuntklässler. Deutschen und Briten entspannt und freundschaftlich, sagte Bert Smith. Bis auf den Fußball!, ergänzte Smith Schwager Roy Parsons, der den 90-Jährigen nach Deutschland begleitet hatte, mit einem freundlich-ironischen Schmunzeln. Über ihn und die Lüdinghauser Familie Orthmann entstand der Kontakt zu dem Kriegsveteranen. Den Besuch des im südlichen Londoner Stadtbezirk Croydon lebenden Bert Smith im Cani hatten die Englischlehrerin Maria Schweers und der Geschichtslehrer Gero Borrmann mit den damaligen Neuntklässlern vorbereitet. Abschließend erzählte Smith, dass er noch regelmäßig an Veteranentreffen teilnehme. So gehört er unter anderem der Normandy Veterans Association (NVA) an. Dort würden nur Soldaten aufgenommen, die in den ersten Tagen der Alliierten-Invasion im Juni 1944 an der französischen Küste dabei gewesen seien, betonte er. WN Schule und Projekte 26 27

15 Die Schülerinnen Theresa Thomaßen und Thea Mattern engagieren sich in der Schülergruppe 1735 unter der Leitung von Ulrich Temme für Amnesty International. Zu den Unterstützungsaktivitäten zählt auch das Backen von Waffeln, die in den Pausen verkauft werden. Schule und Projekte Wahrung der Menschenrechte als christliche Aufgabe Zehn Jahre Amnesty International am Cani Gut fünfzig Jahre ist es nunmehr her, seitdem die britische Zeitung The Observer einen Artikel unter der Überschrift The Forgotten Prisoners ( Die vergessenen Gefangenen ) veröffentlichte. Dies sollte die Geburtsstunde der weltweit größten Menschenrechtsorganisation werden, und zwar von Amnesty International oder abgekürzt ai. Heute zählt diese Organisation, die sich selbst als globale Bewegung bezeichnet, mehr als drei Millionen Mitglieder in über 150 Ländern. Da verwundert es nicht, dass die Idee vom Einsatz für eine weltweite Akzeptanz der Menschenrechte auch in Lüdinghausen auf fruchtbaren Boden gestoßen ist. Vor zehn Jahren hat sich zum Beispiel aus der Projektgruppe Amnesty International, die anlässlich der Projektwoche 2001 am Canisianum ins Leben gerufen worden ist, die Schülergruppe 1735 formiert. Unter der Leitung von Pädagogiklehrer Ulrich Temme trafen sich fortan Canisianer regelmäßig und dies ganz offiziell im Namen von Amnesty International. Es wurden gemeinsam Spenden gesammelt, Briefe an Regierungen verfasst und monatliche Aktionstage veranstaltet. Doch momentan wird die Lüdinghauser Amnesty-Gruppe mit einem wachsenden Problem konfrontiert: Zeit. Sie fehlt den Schülern, die mittlerweile dreimal die Woche auch nachmittags Unterricht haben doch sie fehlt auch den Gefangenen, Unterdrückten und gefolterten Menschen, denen sich ai annimmt. Rentnergruppen haben einfach mehr Zeit als wir, bemerkte Theresa Thomaßen mit einem Schmunzeln. Dabei spielte sie auf das hohe Durchschnittsalter der einen oder anderen ai-gruppe im Münsterland an. Doch die Zwölftklässlerin lässt sich davon nicht entmutigen. Gemeinsam mit ihrer Mitschülerin Thea Mattern zog sie unter anderem im letzten Herbst auf eigene Initiative hin durch die neunten Klassen des Canisianum, um Nachwuchs anzuwerben. Dröges Briefeschreiben? Nein, Amnesty ist definitiv mehr als das. Mit den Briefen an Regierungen will ai zwar Aufmerksamkeit erregen, doch am Cani stehen zusätzlich noch allerlei kreative Aktionen auf der Tagesordnung: Foto-Aktionen, Waffel-Verkauf, Plakat-Aktionen und Infostände in der Stadt. In Zukunft soll nach Auskunft von Ulrich Temme auch noch die sogenannte Einzelfall-Arbeit Einzug in den Alltag der Amnesty-Schüler halten. Dabei sollen konkrete Personen, denen die Menschenrechte verwehrt werden, ins Bewusstsein unserer Öffentlichkeit gerückt und soweit wie möglich persönlich oder rechtlich unterstützt werden. Mit der Arbeit in den vergangenen zehn Jahren sind sowohl Schüler als auch Lehrer insgesamt sehr zufrieden. Nur einmal hat mir ein Lehrer gesagt, dass das alles sowieso nur im Papierkorb lande, gesteht Theresa, doch ihr Blick lässt keinen Zweifel daran, was sie von einem solchen Kommentar hält. Grundsätzlich stößt unsere Arbeit bei den Kolleginnen und Kollegen auf breite Unterstützung, ist sich Ulrich Temme sicher. Mittlerweile hat die Arbeit von Amnesty International sogar schon Einzug in den Englisch-, Religions- und Erdkundeunterricht gehalten. Das ist eine Leistung, auf die die Schülergruppe durchaus stolz sein kann. Sarah Sandmann Schule und Projekte 28 29

16 Cani-Jugendliche intensivieren soziale Erfahrungen Drei Tage im Altenheim Schule und Projekte Cambridge lässt grüßen Vier Schüler des Canisianum haben im Herbst letzten Jahres eine Auszeichnung der britischen Cambridge-Universität für besondere Leistungen in der englischen Sprache überreicht bekommen. Caroline Lehmann, Timo Kruse (Jahrgangsstufe 11), Julia Oberhaus (12) und Mark Nickel (13) beteiligten sich im Sommer 2011 mit Erfolg an einer fünfteiligen Prüfung, die jährlich von der Cambridge-Universität weltweit angeboten und durchgeführt wird. Mit erkennbarem Stolz nahmen die vier Gymnasiasten die internationale Auszeichnung mit dem etwas komplizierten Titel Cambridge ESOL Level 1 Certificate oder Der stellvertretende Schulleiter Ulrich Schweers und Englischlehrerin Olga Tränkle gratulierten den Schülern Julia Oberhaus (4.v.r.), Caroline Lehmann, Timo Kruse (1.v.r.) und Mark Nickel zu ihrem Erfolg. auch FCE (First Certificate in English) entgegen. Um in den getesteten Bereichen auf positive Weise zu bestehen, bereitete die Cani-Lehrerin Olga Tränkle ihre Schüler mit verschiedenen Übungen und Wiederholungen in der englischen Sprache gezielt auf die Prüfung vor. Zwei der vier Schüler - Caroline Lehmann und Mark Nickel - wurde außerdem bescheinigt, dass sie aufgrund ihrer besonders guten Leistungen ein höheres Sprachniveau erreicht haben. WN Drei Tage in einem Altenheim dieses Projekt hat das Canisianum im Frühjahr letzten Jahres mit Schülern der Einführungsphase der gymnasialen Oberstufe ( Klasse 10) realisiert. Weil fünf Altenheime in Lüdinghausen, Seppenrade, Olfen und Nordkirchen mitzogen, konnten die 15- bis 16-jährigen Jugendlichen einer ganzen Jahrgangsstufe, insgesamt 101, zur selben Zeit eine dieser Einrichtungen gründlich kennenlernen. Auch das Ascheberger Altenheim St. Lambertus war dazu bereit, fiel aber wegen einer grassierenden Virus-Infektion kurzfristig aus. So lernten einige der Jugendlichen ersatzweise die soziale Arbeit mit behinderten Menschen auf dem Bauernhof des Sozialwerks St. Georg kennen, während andere drei Tage die Jüngsten der Kindergärten St. Lambertus und St. Katharina in Ascheberg sowie St. Elisabeth in Lüdinghausen begleiteten. Ursprünglich gab es am Canisianum zwei Praktika: ein Betriebs- und ein Sozialpraktikum von je zwei Wochen Dauer für die Klassen 9 bzw. 11. Auch die Schüler der Einführungsphase, die 2011 für drei Tage ins Altenheim gingen, hatten bereits ein vierzehntägiges Betriebspraktikum hinter sich. Wegen der für diesen Jahrgang zum ersten Mal greifenden Schulzeitverkürzung bis zum Abitur (G 8) fiel der Aufenthalt in einer sozialen Einrichtung für sie zeitlich kürzer aus. Die Mitarbeiter des Sozialen Dienstes verabredeten mit dem Koordinator am Canisianum für die drei Tage des Kurz-Praktikums ein besonderes Programm. Dabei lernten die Jugendlichen in der Regel zunächst das Haus mit seinen zweckvoll eingerichteten Räumen und den typischen Arbeiten kennen, bevor sie mit den Bewohnern sprachen, sangen oder spielten, und dies nicht nur im Café Glocke des St.-Ludgerus- Hauses. Im Altenhilfezentrum St. Mauritius führten die Schüler zur Freude der Bewohner einstudierte Sketche auf oder lasen kurze Geschichten vor. Vorher erfuhren sie allerdings am eigenen Leibe, was es heißt, nicht mehr richtig sehen, laufen oder hören zu können. So blinzelte die Cani-Schülerin Lara angestrengt durch eine Brille. Bis auf zwei kleine Löcher war die Sehhilfe abgeklebt und behinderte die 16-Jährige mehr, als sie ihr einen Durchblick verschaffte. Lara Schule und Projekte 30 31

17 Fortsetzung von Seite 31 Schule und Projekte Einen kleinen Sketch führte die Schülergruppe im Altenhilfezentrum St. Mauritius in Nordkirchen auf. saß im Rollstuhl, der rechte Arm lag starr auf der Lehne, im Gelenk durch eine Bandage versteift. Neben Lara stand Pflegedienstleiter Mirco Krampe und reichte ihr eine Schnabeltasse. Ich kann die Tasse ja kaum sehen, beklagte sich Lara. Mirco Krampe nickte verständnisvoll. Kannst du dir jetzt vorstellen, wie sich ein alter Mensch fühlt? Im Antoniushaus verband der Leiter Markus Sasse Gespräche über Alter und Demenz mit Selbsterfahrungsübungen. Auch ein Rollstuhltraining stand dort auf dem Programm, in Vorbereitung eines Ausflugs mit den Bewohnern. Im Clara-Stift erkundete eine Gruppe Spazierwege durch Seppenrade, die auch mit dem Rollstuhl bewältigt werden können. Andere beschäftigten sich mit der Herstellung einer Hauszeitung oder der altengerechten Umgestaltung des Gartens. Im St.-Vitus-Stift Olfen ebenso wie in anderen Häusern beteiligten sich die Jugendlichen an Sinnesgruppen sowie einem Gedächtnistraining und erlebten einen Nachmittag mit viel Musik. Ob sie sich vorstellen könnten, auch einmal Altenpfleger zu werden? In den meisten Fällen wurde die Frage von den Jugendlichen verneint. Es lässt sich allerdings sagen, dass viele nach eigener Aussage so etwas wie eine neue Sensibilität für hilfsbedürftige Menschen und die Sorge um sie entwickelt haben. Karl-Heinz Kocar 55 Diplome für 55 Schüler und Schülerinnen. Zertifikate für Französisch-Asse am Canisianum 55 Schüler und Schülerinnen des Canisianum konnten im März letzten Jahres das Diplome d Etudes en Langue Française (DELF) entgegennehmen. Jahrgangsübergreifend ab Klasse 7 hatten die Schüler schriftlich in Lüdinghausen und mündlich von einem Muttersprachler im Schlaun-Gymnasium in Münster ihre Französischkenntnisse testen lassen. Das Diplom ist ein international anerkanntes Zertifikat, bei dem die Kenntnisse in den Bereichen Verstehen, Textverständnis, Textproduktion und mündlicher Ausdruck überprüft werden. Julia Selke- Mundry und Roswitha Schäfer von der Fachschaft Französisch überreichten den Schülern in der Aula des Canisianum die Zertifikate. Organisiert wurde die Teilnahme der Schüler von Susanne Laudick. WN Schule und Projekte 32 33

18 Hartmut Stutznäcker und Wilhelm Sternemann mit den erfolgreichen Schülern. Im Bundeswettbewerb den 3. Preis gewonnen Cani-Mathematiker erfolgreich Schule und Projekte Cani-Schülerinnen gewinnen bei Wettbewerb Jugend forscht Schnuppern erwünscht Es geht um Schweiß und Körpergeruch oder wissenschaftlich ausgedrückt: Es geht um Pheromene, sogenannte Botenstoffe. Mit einer Arbeit unter dem Titel Axe oder nicht Axe - das ist hier die Frage haben Jennifer Knepper und Nora Steffens, Schülerinnen des Canisianum, im März 2011 beim Regionalwettbewerb Jugend forscht im Bereich Biologie einen ersten Platz erreicht - sehr zur Freude auch ihres Lehrers Dr. Klemens Müller. In einer Studie, die sich von April 2010 bis Januar 2011 hinzog, untersuchten die beiden engagierten Bio- Jennifer Knepper (1.) und Nora Steffens (r.) lassen ihre Klassenkameradin an den T-Shirts ihrer Mitschüler schnuppern - alles im Dienste der Wissenschaft. Leistungskurs-Schülerinnen die Auswirkungen bestimmter Gerüche auf die gegenseitige Anziehungskraft der Geschlechter. Probanden waren dabei unter anderem ihre Mitschülerinnen und Mitschüler. Dass das Thema attraktiv sein könnte, habe ich mir schon vorher gedacht, sagte Dr. Klemens Müller und freute sich über den Erfolg seiner beiden Schülerinnen. Möglich wurde die Studie der beiden Cani-Jugendlichen nicht zuletzt durch eine großzügige finanzielle Unterstützung der Stiftung Canisianum. WN Bastian Becker (Jgst. 13) und Kai Benning (Jgst. 12) haben 2011 mit Erfolg an dem schwierigen Bundeswettbewerb Mathematik teilgenommen und einen 3. Platz gewonnen. Tobias Kreutz hatte schon 2010 zusammen mit Bastian Becker einen erfreulichen Anerkennungspreis in diesem Wettbewerb mit nach Hause nehmen können. Bei Tobias war das deswegen bemerkenswert und besonders selten, da er zu der Zeit die Klasse 8 besuchte und damit einer der jüngsten Teilnehmer war, denn der Wettbewerb wird eigentlich nur für Oberstufenschüler ausgerichtet konnte Tobias Kreutz dann aus Zeitgründen leider nicht teilnehmen, während sich Kai Benning und Bastian Becker zu einem 3. Preis steigerten. Dafür müssen die Schüler von den vier gestellten Aufgaben drei vollständig lösen. Ein dritter Preis berechtigt auch zur Teilnahme an der nächsten wesentlich schwierigeren zweiten Runde. In NRW haben das im letzten Jahr 98 von 261 Teilnehmern geschafft und in ganz Deutschland 571 von 1651 Mitbewerbern. Der Bundeswettbewerb wurde 1970 zum Zweck der Begabtenförderung ins Leben gerufen und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Die Bundessieger (= Sieger der 3. Runde) erhalten automatisch ein Stipendium der Deutschen Studienstiftung. Aus den Preisträgern werden aber auch die Teilnehmer an der internationalen Mathe-Olympiade ermittelt. Es ist nun schon einige Jahre her, dass Schüler aus Lüdinghausen bei diesem Wettbewerb einen Preis mit Berechtigung zur Teilnahme an der zweiten Runde gewonnen haben. Trainiert haben sie für solche Aufgaben in der Cani-AG für höhere Mathematik unter der Betreuung von Wilhelm Sternemann. Aber auch der Känguru-Wettbewerb, der an alle Schüler gerichtet ist und bei dem das Cani bekanntlich seit fünf Jahren mit großer Teilnehmerzahl und vielen Auszeichnungen mitmacht, bedeutete eine gute Übung für den Bundeswettbewerb. WN Schule und Projekte 34 35

19 Gleich zweimal landeten die Teilnehmer des Canisianum am Physik- Wettbewerb freestyle-physics auf dem Treppchen. Älteren Menschen bei alltäglichen Aktionen zu helfen, war die Aufgabe für Johanna Westhoven und Pia Kollenberg. Canisianer bei freestyle-physics erfolgreich Katapult trifft präzise 100 Schüler absolvierten ihr Sozialpraktikum Neue Sicht auf ihre Mitmenschen Schule und Projekte Ein Präzisions-Katapult und das Modell eines schnittigen Bootes führten zum Erfolg. Gleich zwei zweite Plätze erreichten im Juli 2011 die insgesamt 25 Teilnehmer des Canisianum beim Wettbewerb freestyle-physics, der von der Uni Duisburg veranstaltet wird. Mitgemacht haben neben Schülern der letztjährigen Klassen 6b und 6c sowie der 9a auch einige Jugendliche aus dem Physik-Leistungskurs der Jahrgangsstufe 12, erläuterte Fachlehrer Dr. Georg Schütz. Er begleitete mit seinen Kollegen Antje Appel und Martin Köller die Projekte der Canisianer. Erfolgreich waren Robin Westarp und Fabian Wohlfahrt, die ein schlankes und schnittiges Boot konstruierten, sowie Jonas Ewelt und Jonas Schmidt, die das treffsichere Katapult bauten. Wir nehmen zum siebten Mal an dem Wettbewerb teil, berichtete Georg Schütz. Mit diesem Ergebnis sei es die bisher erfolgreichste Teilnahme. Die Schüler hätten die ihnen durch die Uni Duisburg gestellten Aufgaben selbstständig und vornehmlich in ihrer Freizeit gelöst. Dabei sei es vor allem um die praktische Umsetzung gegangen. Sie waren sehr kreativ und haben eigenständig nach Lösungen gesucht. Die Lehrer hätten bewusst nur beratende Funktion gehabt. Vor allem für die Jüngeren habe der Spaß an der Sache im Vordergrund gestanden, so der Pädagoge. Für die Älteren, da ist er sich sicher, werde eine derartige Auszeichnung auch bei späteren Bewerbungen einen positiven Eindruck hinterlassen. WN Bis vor Kurzem kannten Johanna Westhoven und Pia Kollenberg vom St.-Ludgerus-Haus nur die Außenfassade. Ein Altenheim? Da leben doch nur ein paar alte Leute, dachte Pia. Aber wie gesagt - nur bis Ende Januar letzten Jahres. Dann begann für die beiden Elftklässlerinnen und ihre 100 Mitschüler vom Canisianum das zweiwöchige Sozialpraktikum. Nach dem Praktikum hörte sich ihre Meinung differenzierter an. Man sollte Respekt vor den Leuten haben, weil die viel geleistet haben, bewunderte Pia die Bewohner. Mit diesen Gedanken gingen die Freundinnen auch an ihre Arbeit: die Unterstützung der Insassen bei alltäglichen Dingen. Obwohl oder gerade weil der Umgang mit den teilweise demenzkranken Menschen manchmal lustige Situationen hervorrief, schlossen die Schülerinnen die von ihnen Betreuten nach anfänglichen leichten Berührungsängsten ins Herz. Wichtig war es, dass man ganz viel mit ihnen redet und ihnen das Gefühl gibt, zu Hause zu sein, sagte Johanna. Eine ebenso große Anerkennung wie für die Bewohner empfanden Pia und Johanna für ihre Kollegen auf Zeit. Man denkt, da arbeiten so viele, erzählte Johanna, doch eigentlich seien es relativ wenig Mitarbeiter, die dafür eine umso größere Verantwortung trügen. Für sich selbst denken die Schülerinnen jedoch nicht an den Beruf einer Altenpflegerin. Auf Dauer muss Schule und Projekte 36 37

20 Jonas Rickhoff (links) unterstützte eine Wohngruppe für Menschen mit leichter geistiger Behinderung. Laura van Dülmen (rechtes Bild links) war auf dem Außengelände des Bauernhofs St. Georg in Ascheberg tätig. Die Dokumentarfilmerin Katrin Schnieders berichtete über das Leben abgeschobener Asylbewerber. Sozialer Projekttag vermittelte eindrucksvolle Einblicke Roma oft ausgegrenzt und abgeschoben Fortsetzung von Seite 37 Schule und Projekte man sich von den Bewohnern und ihren Geschichten distanzieren, und das kann ich nicht, gab Pia freimütig zu. Auch einen neuen Blick auf ihre Mitmenschen bekamen Laura van Dülmen, Thomas Kiskämper und Jonas Rickhoff. Ihre Praktikumsstelle war der Bauernhof St. Georg und seine Außenwohngruppen in Ascheberg - eine Institution für geistig Behinderte und psychisch Erkrankte. Normalerweise hat man mit Behinderten ja nichts zu tun, meinte Thomas. Dass sie sogar Vorurteile hatten, als sie die Bewohner auf der Straße sahen, gab Jonas offen zu. Doch die seien nur etwas anders. Daher sei der Umgang mit den psychisch Erkrankten im Grunde ganz normal. Laura kann sich die dauerhafte Betreuung der St.-Georg-Bewohner sogar als Beruf vorstellen. Das macht Spaß mit den Leuten, da sie immer gut drauf sind. Jonas sah das ein wenig skeptischer. Bislang hatte er noch keinen Kontakt zu den Behinderten und er sei sich nicht sicher, ob er das auf Dauer könne. Aber die Betreuten in der Außenwohngruppe, für die er zuständig war, in Zukunft hin und wieder zu besuchen, hat er sich fest vorgenommen. Räumlich sollte das kein Problem werden, denn es sind nur 100 Meter von seinem Wohnhaus bis zu den Behinderten-Apartments an der Straße gegenüber.niklas Tüns Asyl, Abschiebung, Sinti und Roma, Kosovo, Serbien das sind Begriffe, Menschen und Orte, die nicht so recht in die Lebenswelt von Neuntklässlern im eher beschaulichen Münsterland passen wollen. Auch nicht in die der jungen Canisianer, die sich Anfang April letzten Jahres im Rahmen eines Projekttages mit dieser umstrittenen Thematik auseinandersetzten. Wir haben die Lebenswirklichkeit in die Schule geholt. Asyl ist ein sehr umstrittenes Thema, beschrieb Barbara Imholz den Hintergrund des Projekttages. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Ulrich Thoden sowie weiteren Pädagogen hatte die Geschichtslehrerin diesen Tag am Cani vorbereitet. Als fachkundige Referenten trafen die 120 Mädchen und Jungen auf Sabine Schröder vom Fachdienst für Integration und Migration beim Sozialdienst katholischer Frauen in Lüdinghausen sowie auf die Müsteraner Dokumentarfilmerin Katrin Schnieders und einige Vertreterinnen der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ), die sich mit dem Asyl-Thema im Rahmen einer Broschüre beschäftigt hatten. Bot sich den Jugendlichen am Vormittag zunächst die Gelegenheit, sich mit der Geschichte der Sinti und Roma, ihrer über Jahrhunderte erlebten Ausgrenzung und häufigen Verfolgung in Europa zu beschäftigen, erhielten sie Schule und Projekte 38 39

21 Die Comenius-Projektgruppe mit Frau Löhrmann, der stellvertretenden Ministerpräsidentin. Fortsetzung von Seite 39 Schule und Projekte anschließend anhand eines Dokumentarfilms einen eindrucksvollen Einblick in die Perspektiv- und Hoffnungslosigkeit einer in den Kosovo abgeschobenen Roma-Familie, deren Kinder zuvor in Deutschland auf die Schule gegangen waren. Vivien Jegust hat eine solche Abschiebung als Grundschülerin selbst mitbekommen. Eine Klassenkameradin wurde mit ihrer Familie abgeschoben. Wir haben Spenden gesammelt, erinnerte sich die 15-Jährige. Sie findet es wichtig, dass das Thema an ihrer Schule behandelt wird. Das sahen Jacqueline Bischof und Sophia Hannig genauso und beide gaben zu, vorher nicht allzu viel über die Lage der Roma gewusst zu haben. Was kann man tun?, fragte abschließend Sabine Schröder die Jugendlichen und bot als Antwort an: Offenheit zeigen für Menschen aus anderen Ländern und Kulturen. Das kann jeder machen ohne großen Aufwand. Es gehe darum zu sensibilisieren, waren sich die Filmemacherin und Lehrerin Barbara Imholz einig. WN Nachhaltige Projekte Das Canisianum erneut als Schule der Zukunft geehrt Drei Schulen aus Lüdinghausen wurden im März 2012 durch NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann als Schule der Zukunft geehrt. Die Schülerinnen und Schüler der städtischen Realschule, des St.-Antonius-Gymnasiums und des Gymnasium Canisianum nahmen in Recklinghausen strahlend ihre Urkunden und Banner in Empfang, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der drei Lüdinghauser Schulen. Auch Bürgermeister Richard Borgmann sowie die Leitungen der Schule Elisabeth Hüttenschmidt (Anton), Michael Dahmen (Cani) und die stellvertretenden Schulleiter der Realschule, Annette Uckelmann und Christian Gebhardt ließen es sich angesichts dieses Erfolges nicht nehmen, an der Auszeichnungsfeier teilzunehmen. Das Canisianum wurde für vielfältige Aktivitäten ausgezeichnet, die das Prinzip Global denken lokal handeln in die Tat umsetzen. Dieses geschieht sowohl durch Solidaritätsaktionen mit Projekten der Einen Welt in Brasilien oder Haiti als auch durch umweltschonende Energieanwendung. Die Schülerinnen und Schüler der Comenius-Projektgruppe stellten ihre CO2-Messungen vor, die ein deutliches Pro für Verkehrskreisel und ein Contra für traditionelle Kreuzungen mit Ampelregelung ergaben. Natürlich war auch wieder das Sunni-Cani-Team unter Leitung des Cani-Hausmeisters Thomas Hols dabei. 22 Schulen aus Gelsenkirchen sowie den Kreisen Coesfeld und Recklinghausen erhielten das Zertifikat Schule der Zukunft. Insgesamt haben sich in NRW in fünf Jahren bereits fast 1000 Schulen in 52 Kreisen und kreisfreien Städten an der Kampagne beteiligt. WN Schule und Projekte 40 41

22 Kreisverkehr alt Kreisverkehr neu Kreisverkehr alt Kreisverkehr neu Chemiekurs belegte CO 2 -Vorteil der Kreisverkehre Da freute sich Herr Borgmann Foto links: Der Cani-Chemiekurs mit Lehrer Manfred Neuhaus (vorne rechts) und Bürgermeister Richard Borgmann. Schule und Projekte Ich bin Euch wirklich dankbar! Bürgermeister Richard Borgmann konnte sich freuen, denn die Zwölftklässler des Canisianum, die ihm am 01. Juni letzten Jahres im Rathaus einen Besuch abstatteten, hatten dem Stadtoberhaupt einen echten Dienst erwiesen, und das auch noch völlig kostenlos. Die Schüler hatten unter der Leitung ihres Chemielehrers Manfred Neuhaus im Rahmen eines Europäischen Projektes zur Klimaerwärmung den Verkehr auf der Valve untersucht. Genauer gesagt, sie stoppten die Zeit, die Autos benötigen, um den Kreisverkehr bei McDonalds sowie die frühere Ampelkreuzung am Friedhof zu passieren. Diese Untersuchung führten sie am 12. April 2010 durch und nach dem Bau des Kreisverkehrs am Friedhof dann noch einmal genau ein Jahr später. Das Ergebnis war durchaus erstaunlich. Schon bei der ersten Messung wurde deutlich, dass die ausgesuchten Pkw den Kreisel deutlich schneller passierten als die Ampelkreuzung, an der in Spitzenzeiten eine Verweildauer von bis zu zweieinhalb Minuten gemessen wurde. Noch deutlicher wurde der Unterschied dann bei der zweiten Messung: Nach dem Bau des zweiten Kreisverkehrs lag die Verweildauer selbst in den Spitzenzeiten kontinuierlich unter einer Minute. Das bedeutet eine Halbierung des CO₂-Ausstoßes, resümierte Jan Voegt, einer der beteiligten Schüler, bei der Präsentation im Rathaus. Das gibt uns im Nachhinein beim Bau des ja nicht unumstrittenen Kreisverkehrs Recht, freute sich Bürgermeister Borgmann und kündigte an, die Ergebnisse des Projekts an das Verkehrsministerium in Berlin weiterzugeben. Ich denke, an dieser Studie des Cani-Chemiekurses werden viele Stellen Interesse haben, fügte er hinzu. WN Schule und Projekte 42 43

23 WEITERE FOTOS Pater Justino und Pater Beda berichteten über ihre Arbeit an sozialen Brennpunkten in Brasilien. Schüler und Lehrer gingen gemeinsam an den Start zum 13. Soli-Lauf in der Geschichte des Canisianums Pater Beda berichtete von der Verwendung der Spendengelder Ohne Geld geht es nicht 13. Solidaritätslauf erbrachte Euro Frischer Wind für eine alte Tradition Schule und Projekte Beeindruckt waren die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangstufen 10, 11 und 12 des Canisianum, als sie Anfang Juli letzten Jahres Besuch bekamen: Pater Justino, Udo Lohoff sowie Pater Beda vom gleichnamigen Aktionskreis berichteten über ihre Arbeit in Brasilien, wohin die Solidaritätsgelder der Schule fließen. Pater Justino zeigte eindrucksvolle Bilder des Alltags in seiner Diözese, vor allem des Menschenrechtsbüros. Dort kämpfen jeden Tag viele Anwälte für die Rechte der Armen übersetzte Udo Lohoff. Beispiele dafür seien die Unterstützung von Behinderten und Kindern in Not. Das Canisianum hilft dem Aktionskreis seit nunmehr 13 Jahren mit den Einnahmen aus dem jährlichen Solidaritätslauf. Mit den heutigen Referaten wollten wir den Schülern einen Einstieg in den kommenden Solidaritätstag geben, erklärte Lehrerin Barbara Imholz die Zusammenkunft. Die Brasilianer seien auf Unterstützung durch das Ausland angewiesen. Ohne Geld geht es nicht, beschrieb Pater Beda abschließend die Notwendigkeit der Spenden. WN Morgens, halb zehn in Lüdinghausen. Noch herrschte Ruhe auf dem Schulhof des Canisianum. Doch es sollte die Ruhe vor dem Sturm sein. Nur fünf Minuten später stürmten zahlreiche Schüler lautstark aus ihren Klassen, ausgerüstet mit Inlinern, Turnschuhen und einem Laufzettel. Der 13. Solidaritätslauf für ein Projekt in Brasilien stand Mitte September 2011 unmittelbar bevor. Doch so begeistert wie an diesem Morgen erlebten die Schüler nicht jeden Lauf der vergangenen Jahre. Das wusste auch die Organisatorin Susanne Laudick. Nach dem zehnten Lauf wurden Stimmen laut, die auch einmal etwas anderes forderten. So wurde kurzerhand der elfte Soli-Lauf durch einen Solidaritätstag ersetzt, an dem sich alle Schüler mit Projekten zum Thema Solidarität beschäftigten. Trotz des durchweg positiven Feedbacks mussten sich anschließend alle Beteiligten eingestehen: Irgendetwas haben wir doch vermisst. Diese Erkenntnis sollte die Geburtsstunde eines neuen Konzeptes für den traditionellen Solidaritätslauf werden. Während ein Jahr ganz im Schule und Projekte 44 45

24 Fortsetzung von Seite 45 Schule und Projekte Sinne des Laufens steht, sollen zwei weitere Jahre folgen, in denen nur die Unterstufe für den guten Zweck schwitzt. Ab der achten Klasse wird für die Schüler ein Alternativprogramm organisiert, in dem sie sich mit Projekten beschäftigen, die zum Beispiel die Vernichtung des Regenwaldes oder den Produktionsweg von Kleidung thematisieren. Doch auch eine Einführung in die brasilianische Tanz-Kampfsportart Capoeira sowie die Zubereitung griechischer Spezialitäten wurden angeboten. Man erreicht ja nie alle, gestand Barbara Imholz, die gemeinsam mit Sigrid Dorprigter und Susanne Laudick das sogenannte Soli-Team bildete. Doch mit dem breiter gefächerten Angebot vergrößerte sich auch die Begeisterung der Schüler für die 13. Auflage des Soli-Laufes. Meine Jungen in der sechsten Klasse wollen sogar 18 Kilometer laufen!, zeigte sich Sigrid Dorprigter beeindruckt vom großen Einsatz der Schüler. Auch gingen einige sportliche Lehrer mit vorbildlichem Einsatz voran vermutlich, weil sie sich schon auf das Brot mit Tsatsiki freuten, das die Projektgruppe Griechische Spezialitäten zeitgleich in der Schule zubereitete. Vier Wochen später konnten von dem Organisationsteam dann in einer Aula-Veranstaltung die Ergebnisse verkündet werden: Hervorragende Euro hatten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 7 für ein brasilianisches Kinderheim erlaufen. Schnellster Läufer wurde dabei Felix Bartelt aus der Klasse 8b, einer der freiwilligen Teilnehmer aus den älteren Jahrgangsstufen. Die größte Anzahl an Sponsoren 13 in der Summe holte Felix Pickenäcker aus der Klasse 5c ins Boot. Als Klassen wurden die 5b und die 7b geehrt, denn die Jüngsten hatten 372 Kilometer erlaufen, während die Siebener zu Fuß und per Rollerblade 528 Kilometer absolvieren konnten. Sarah Sandmann Sunny-Cani-Team hat sich neu formiert Spaß an elektromobilität Das Sunny-Cani-Team am Canisianum hat eine neue Mannschaft: Gero Borrmann ist der neue Betreuungslehrer und Thomas Hols, gelernter Elektriker und für die gesamte Haustechnik am Cani zuständig, hält mit den Schülern Fabian Sölker, Marius Hülk und Ferdinand Brinker die beiden Elektrofahrzeuge der Schule in Schuss. Das neuere Fahrzeug wurde dem Canisianum vor einiger Zeit von Dr. Wolfgang Graute geschenkt. Dass die beiden Oldies der Elektroauto- Geschichte, an denen regelmäßig alle zwei Wochen gebastelt wird, überhaupt am Straßenverkehr teilnehmen können, verdanken die Schüler aber auch dem Engagement zweier Partner des Hausmeister Thomas Hols (r.) mit seiner neuen Schülermannschaft. Netzwerks ruhr-mobil-e: Das Autohaus Rüschkamp übernimmt seit Jahren die Versicherung, und die Akkus stammen von Jewo-Batterietechnik in Bochum. Die beiden Geschäftsführer, Joan Hendrik Rüschkamp und Michael Teupen, freuen sich, dass es in Lüdinghausen wieder Schüler gibt, die sich für Elektromobilität begeistern. Außerdem lernen die Schüler in der AG nebenbei so einiges über Elektrotechnik und Automechanik. Das Sunny-Cani-Team war übrigens wieder ein wichtiger Aspekt bei der Agenda 21-Bewerbung zur Schule der Zukunft in NRW. Bei der Auszeichnungsfeier in diesem Jahr war das Team mit seinen Autos natürlich dabei. WN Schule und Projekte 46 47

25 Ruhe, spirituelle Entfaltung bei Kerzenlicht, Gesang und Gebet: typisch Taizé. Taizé-Gottesdienst am Canisianum gefeiert Schriftstellerin Ruth Weiss las im Canisianum Meine Schwester Sara Ruth Weiss im Kreise ihrer jungen Leserinnen und Leser Schule und Projekte Einen Taizé-Gottesdienst feierten Mitte Dezember letzten Jahres Oberstufenschüler des Canisianum und einige Lehrer im schulischen Meditationsraum. Regelmäßige Fahrten in die kleine burgundische Stadt Frankreichs gehören seit einiger Zeit auch zum Schulprogramm. Noch im Sommer 2011 erlebten 30 Cani-Schüler gemeinsam mit ihren Lehrern Georg Schütz und Veronika Diers die ganz eigene Spiritualität in der weltberühmten Communauté ganz in der Nähe der alten Klosteranlage von Cluny, in der vor allem Jugendliche aus aller Welt für eine bestimmte Zeit gemeinsam leben und arbeiten, intensiv über Bibelpassagen ins Gespräch kommen und vor allem regelmäßig Gottesdienste miteinander feiern. Die Abfolge von Gesang, Gebet und Schweigen im dunklen, von vielfachem Kerzenlicht erleuchteten Raum schafft dabei die für Taizé typische Atmosphäre, von der auch die Cani-Jugendlichen begeistert waren. Sie brachten den Wunsch mit, auch in ihrer Schule Raum zu schaffen für eine Entfaltung dieser Spiritualität. Nun erklangen auch im Canisianum die mehrstimmigen Gesänge, die Ruhe und Glaubenszuversicht ausstrahlen keine schlechte Art, sich auf Weihnachten einzustellen.wn Warum haben Sie den Roman geschrieben? Mit welcher Figur Ihres Romans können Sie sich eigentlich am ehesten selbst identifizieren? Sind Sie auch Nelson Mandela begegnet? Was bedeutet für Sie Südafrika heute? Diese und andere Fragen richteten Schüler aus der letztjährigen Klasse 9a an Ruth Weiss, als sie im Juni 2011 zu einer Lese- und Gesprächsrunde ins Canisianum kam. Das war natürlich nach der voraufgegangenen Lektüre ihres bekanntesten Romans Meine Schwester Sara im Deutschunterricht eine willkommene Gelegenheit. Gern gab die 1924 in Fürth geborene Schriftstellerin den Jungen und Mädchen detaillierte und persönliche Antworten. Inhaltlich handelt der Roman von Sara, einem kurz vor Ende des Krieges in einem deutschen Konzentrationslager geborenen und wie durch ein Wunder überlebenden Mädchen, das 1948 von einer südafrikanischen Burenfamilie adoptiert wird. Als der Familienvater von ihrer jüdischen Identität erfährt, wendet er sich schroff ab. Am eigenen Leibe erlebt Sara in den Jahren darauf die Folgen der rassistischen Ideologie der weißen Herren und damit die Verachtung, die nicht nur die schwarze Kunst und Kultur 48 49

26 Fortsetzung von Seite 49 Das Buch von Ruth Weiss: Meine Schwester Sara ist erschienen im dtv Verlag EUR 8,95 Kunst und Kultur Bevölkerungsmehrheit, sondern auch sie als Hebräerin trifft. So wächst sie wie selbstverständlich in die Widerstandsbewegung gegen das System der Apartheid hinein. Eine wahre Geschichte, die ich da erzähle, erläuterte Ruth Weiss. Es sei zwar nicht ihre eigene Biographie, aber es seien eigene Erfahrungen, die der Gestaltung ihrer Romanfiguren zugrunde liegen. Lange Jahre hat die gelernte Journalistin nämlich selbst in Südafrika, später dann in den Nachbarländern Simbabwe und Sambia gelebt und die politischen Ereignisse bis zum Erfolg des schwarzen Widerstands und bis zur Freilassung von Nelson Mandela kritisch kommentiert. Daraufhin folgte ein längerer Aufenthalt in England. Aber noch 2010 hat sich Ruth Weiss auch wieder im südlichen Afrika umgesehen, alte Freunde getroffen und viele Gespräche geführt. Seit acht Jahren lebt sie nun in Lüdinghausen, und zwar gern, denn auch hier wohnen Menschen, mit denen sie seit Jahrzehnten befreundet ist. Dass sie aber in ganz Deutschland ihre Leser und Befürworter findet, zeigt auch die Tatsache, dass die Mädchen-Realschule in Aschaffenburg am Main nach ihr benannt wurde. Zwei Mädchen der Klasse 9a hatten die Fragen ihrer Mitschüler gebündelt. Fragen stellte aber auch Ruth Weiss. Wie ihnen der Roman eigentlich gefallen habe und ob sie sich mit einer Person besonders identifizieren könnten. Auch wollte sie wissen, ob jemand ab und zu selbst schreibe. Und sofort meldeten sich vier Schüler: mit einem Faible für Fantasy und Kurzgeschichten. Karl-Heinz Kocar Mittsommerkonzert am Canisianum Gesang mit Gänsehaut-Feeling Gesänge mit Gänsehautreaktion, Johnny Cash, fetzender Punkrock, zarte Klaviertöne und Japanisch all dies erscheint auf den ersten Blick nicht miteinander vereinbar auf den zweiten aber schon. Jedenfalls machte dieses verwirrende Gemisch Sinn für die Menschen, die an dem Mittsommerkonzert des Canisianum im Juni letzten Jahres teilnehmen konnten. Denn dort hatten Schüler und Lehrer die Gelegenheit, ihr musikalisches Talent vor einem größeren Publikum unter Beweis zu stellen vorausgesetzt, ihre Beiträge hatten etwas mit dem Thema Sommer zu tun. Selbst Punkrock-Klänge waren beim Mittsommerkonzert am Cani zu hören. So beeindruckten Musiklehrer Michael Greiner und der Schüler Tobias Kreutz mit einem Stück, das sie zusammen vierhändig am Klavier spielten. Ferner sang Tamara Malcher, deren Stimme manchen vielleicht auch noch vom Weihnachtskonzert bekannt sein dürfte, mit absolutem Gänsehaut-Feeling. Eine Reise in eine andere Welt bot die Japanisch-AG mit ihren fernöstlichen Liedern, die das Publikum auch durchaus zum Mitmachen animierte. Die erst vor kurzem neu gegründete Punk-Rockband,,Shower Curtain (Duschvorhang), die vier ihrer selbst geschriebenen Songs Kunst und Kultur 50 51

27 Tamara Malcher beim Gesangswettbewerb erfolgreich Musik ist mein ein und Alles Kunst und Kultur Fortsetzung von Seite 51 präsentierte, sorgte wohl bei einigen der Gäste nicht nur für einen Kulturschock, sondern auch für ein Klangerlebnis nah am Tinitus. Eine eher ungewöhnliche Kombination stellte der Eltern-Lehrer-Chor dar. Wie bei allen Konzerten des Cani durfte natürlich auch die hauseigene Big Band, die Cani Hot Dogs, als Stimmungsmacher nicht auf der Programmliste fehlen. Mit Witz und viel Charme führten Pia Quante und Niko Gernitz, beide aus der damaligen Jahrgangsstufe 12, durch das Programm. Das Mittsommerkonzert ist dabei keine neue Erfindung des Cani, sondern hat durchaus Tradition, wie der Schulleiter in seiner Eröffnungsrede betonte. Die Musiklehrer um Kathrin Hantel und Rainer Sockoll nahmen diese Idee wieder auf und brachten eine gelungene musikalische Reise in den Sommer auf die Bühne, wobei der Regen draußen die sommerliche Stimmung im Saal nicht im Geringsten trübte. Der Erlös des Konzerts wurde für die Musikförderung am Canisianum eingesetzt. Katharina Beckfeld Bei Sascha Joerges hat Tamara Malcher seit rund zwei Jahren Gesangsunterricht. Mit einem tollen Kostüm trat Tamara im Finale des Casting-Wettbewerbes auf (r.). Erst muss ich einmal das Abitur schaffen. Aber dann... Für Tamara Malcher steht jetzt schon fest, wohin die Reise geht. Musik ist mein Ein und Alles, versicherte sie im Herbst letzten Jahres gegenüber WN4YOU. Nach dem Abitur dürfte sich das allerdings noch einmal steigern.dass die 16-Jährige das Zeug dazu hat, mehr aus ihrer Leidenschaft zu machen, dokumentierte sich bei einem Nachwuchs-Gesangswettbewerb der Musical-Zeitschrift Da Capo. Hier belegte sie den dritten Platz unter 192 Teilnehmern. Beim Mini-Rock-Festival im Rahmen des Stadtfestes fiel Tamara auf - im positiven Sinne. Sie trat mit ihrer Band, als Schlagzeugerin, am Keyboard, als Gitarristin und Sängerin auf - und räumte stets Ovationen ab. Die Frage Rock oder Musical stellt sich für die Schülerin des Canisianum nicht. Ich mache beides gerne. Sie räumte allerdings ein, dass die Musical-Szene anspruchsvoller ist. Da muss nicht nur ein Song vorgetragen werden man spielt auch eine Rolle. Tatsächlich schlüpfte Tamara beim Finale des Wettbewerbs, der insgesamt über drei Runden ging, in die Rolle der Lady de Winter aus dem Musical Die drei Musketiere. Äußerliches Kennzeichen: Tamara hatte sich im Internet eine passende Robe bestellt. Das Gesamtpaket kam bei den Juroren bestens an. Als zweitjüngste Teilnehmerin in der Gruppe der älteren Starterinnen belegte sie den dritten Platz. Ich hatte noch nicht einmal damit gerechnet, überhaupt das Finale zu erreichen, gab sich Tamara bescheiden. Besonders stolz war sie darauf, dass ihre Bewertung von einer Profi-Jury kam. Das lässt hoffen Sie ist sehr fleißig, charakterisiert Sascha Joerges von der Musikschule Münsterland, bei der Tamara seit knapp zwei Jahren Gesangsunterricht bekommt, ihre Qualitäten. Mehr noch: Sie verfüge nicht nur über ein sehr gutes stimmliches Material, sie setze auch die Techniken hervorragend um, lobt der Fachmann seine Schülerin. Jörges hatte Tamara auch zum Finale des Castings begleitet und freute sich mit ihr über den Erfolg, den er besonders hoch einschätzt. Der Titel, den Tamara gesungen hat, war mit Abstand das schwierigste Stück des Wettbewerbs, versicherte der Musikpädagoge. Für die 16-jährige Lüdinghauserin war die Teilnahme an diesem Wettbewerb der Einstieg in eine neue Musiksparte. Sie will in Zukunft weitere Erfahrungen bei ähnlichen Wettbewerben sammeln. Außerdem hofft sie auf Tipps durch Profis. Kurse an Musicalschulen zu besuchen, wäre ebenfalls eine Alternative. Aber das alles spielt erst einmal die zweite Geige, denn das Abitur steht ganz klar im Vordergrund. WN Kunst und Kultur 52 53

28 Was wollt Ihr denn von mir? - Herr Blomberg, alias Rainer Kleinespel, weiß nicht mehr weiter. Komm, wir gehen ins Fußballstadion! - Kann Herr Blomberg so seinen Sohn begeistern? Kunst und Kultur Dortmunder Jugendtheater fordert Cani-Schüler heraus Ich bin doch ein guter Vater! Da steht Herr Blomberg in seinem piekfeinen Geschäftsanzug plötzlich in der Tür, mit Laptoptasche über der Schulter und einem bunten Turnbeutel in der Hand. Sein gehetzter Blick sucht die Stuhlreihen im Klassenraum der 7b ab. Wisst ihr, wo Alexander ist? Er will seinem Sohn den Turnbeutel bringen, den der einmal wieder bei ihm vergessen hat. Er trägt ihm den Beutel nach, weil er ein guter Vater sein will und dies trotz ständig klingelndem Handy, einem Chef, der Leistung rund um die Uhr sehen will, einem Arbeitsplatz, der zwei Stunden Autobahnfahrt entfernt ist, einer Exfrau, die Forderungen an ihn stellt, einer Lebensgefährtin, die Zeit mit ihm verbringen möchte und einem dementen Vater, den er so oft wie möglich im Pflegeheim besucht. Trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen, will er bei seinem Sohn alles richtig machen. Stattdessen gibt es ständig Zoff zwischen den beiden. Herr Blomberg kann das nicht verstehen. Er will wissen, was er denn falsch macht. Warum kommt er an seinen Sohn nicht mehr heran? Beim Ein-Mann-Stück Ich bin doch ein guter Vater des Dortmunder Kinder- und Jugendtheaters wird der Klassenraum zur Bühne und die Schüler sind Publikum und Akteure zugleich. Nicht erst in der anschließenden Diskussion werden die Jugendlichen aktiv mit einbezogen, erläuterte Theaterpädagogin Erika Schmidt-Sulaimon, die den Schauspieler Rainer Kleinespel im April 2011 ins Canisianum begleitet hat. In den 8. Klassen und in der 7b wurde das Stück des Autors Jörg Menke Peitzmeyer aufgeführt und immer stand dabei eines im Fokus: Die Jungen und Mädchen sollten sich mit der schier ausweglosen Lage des Vaters auseinandersetzen. Was kann er tun, um wieder einen besseren Draht zu seinem Sohn zu bekommen? Wie wichtig ist es eigentlich, dass er möglichst viel Geld verdient und Alexander teure Markenklamotten kaufen kann? Vielleicht will der das ja gar nicht. Vielleicht will er, dass Sie ihm einfach mal zuhören, ihn fragen, was er wirklich möchte, was er sich von seinem Papa wünscht, schlägt eine Schülerin vor. Ihre Tischnachbarin möchte, dass sich Herr Blomberg einen anderen Job in der Nähe sucht. In der lebhaften Diskussion im Anschluss an das Stück wird schnell klar: Die Jungen und Mädchen können sich gut in den stets unsichtbaren Alexander hineinversetzen und dennoch erkennen sie auch die Hilflosigkeit seines Vaters. Und auch wenn zwischendurch gelegentlich gekichert wird, ist es ihnen allen ernst vielleicht weil sie selbst daheim manchmal gerne mehr von ihren Vätern hätten. WN Kunst und Kultur 54 55

29 Gerrit Jütte (l.) sang Lieder aus der schubertschen Winterreise. Unterstützt wurde er von den Cani-Lehrern Kathrin Linden, Michael Schmidt und Michael Greiner (r.). erfolgreiches Proben- Wochenende Kunst und Kultur Konzertabend im Canisianum Gerrit Jütte sang die Winterreise von Schubert Auf eine musikalisch-literarische Winterreise begaben sich am die zahlreichen Gäste in der Mensa des Canisianum. Der Nordkirchener Sänger Gerrit Jütte präsentierte die Winterreise von Franz Schubert. Ihm zur Seite stand dabei ein Lehrer-Trio, das auch im alltäglichen Leben im Canisianum zu Hause ist. Michael Greiner begleitete Gerrit Jütte am Klavier, Michael Schmidt und Kathrin Linden präsentierten literarische Gedanken zum Werk. Auch für Gerrit Jütte selbst ist das Canisianum keine unbedeutende Schulstätte: Der gebürtige Lüdinghauser war Schüler des Gymnasiums, das er 1985 mit dem Abitur verließ. Heute sind seine Kinder dort Schüler. Bereits 2009 hat er in der Schulmensa mit Michael Greiner zusammen ein Konzert mit Werken von Robert Schumann gegeben, dessen Erlös für den Mensabau bestimmt war. Auch in diesem Jahr wollten die Protagonisten wieder von der besonderen Akustik und Atmosphäre der Schulmensa profitieren. Der Spendenerlös ging an die Cani-Projektgruppe von Amnesty International. Die Winterreise ist Schuberts wohl bekanntestes und dramatischstes Werk, das er 1827 im Jahr vor seinem Tod beendete, sagte Gerrit Jütte vor Konzertbeginn. Es spiegelt das Vermächtnis seines tragischen Lebens wider. Die Zuhörer verfolgten Jüttes Darstellung der insgesamt 24 Lieder mit unverkennbarem Interesse. Sie wurden zum Begleiter des Wanderers, der zentralen Figur der Winterreise. Dieser hat nach einem Liebeserlebnis, das bereits vor Beginn des Zyklus abgeschlossen ist, Liebe und Geborgenheit bewusst und aus eigener Entscheidung hinter sich gelassen und zieht ohne Ziel und Hoffnung hinaus in die Winternacht. Die ganze Gespanntheit und Begeisterung des Publikums entlud sich in dem schallenden Applaus am Ende des Konzerts. Marian Tüns Ein Großteil der Big Band des Canisianum unternahm Anfang Juni letzten Jahres eine Band- Proben-Fahrt in das Schullandheim Isidor- Hirschfelder der Stadt Krefeld nach Straelen. Unter der Leitung der Musiklehrerin Kathrin Hantel und Martin Weiß als Elternbegleitung probten 19 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen elf und 14 Jahren intensiv für einige bevorstehende Auftritte. Bestehende Kenntnisse wurden dabei vertieft und neue Themen aufgebaut. Neben den Einzelstimmenproben, Registerproben und Gesamtproben gab es für die Schüler auch ein interessantes Freizeitprogramm. Das Schullandheim in Straelen bietet mit seinem großartigen Außengelände hervorragende Bedingungen für einige Kennenlernund Teambildungsspiele. So war das Intensivtraining nicht nur musikalisch gesehen eine Fortbildung, sondern auch in sozialer Hinsicht. Die mit viel Eifer und Elan geprobten Stücke werden beim Mittsommernachtskonzert, der Verabschiedung von Herrn Stutznäcker, des bisherigen Direktors, sowie auf der Entlassungsfeier der Abiturienten der breiteren Öffentlichkeit vorgestellt. WN Kunst und Kultur 56 57

30 Das Ensemble und die Akteure hinter den Kulissen wurden mit Beifall überschüttet. Leonie Radtke als Donna Marzia (oben rechts) brachte eine Spitzenleistung. Das Kaffehaus von Carlo Goldini aufgeführt Schülertheater mit Prädikat Kunst und Kultur Mit die Huhn in die Bett gefallen waren laut dem Erzähler Romeo die zahlreichen Zuschauer Anfang April 2011 nicht, die in den Genuss kamen, der Premiere der Prosakomödie Das Kaffeehaus von Carlo Goldoni ( ) in der Interpretation des letztjährigen Literaturkurses unter der Leitung von Michael Leibold beizuwohnen. Unter den bekannten Klängen von Herbert Grönemeyers Hit Männer zogen die Akteure und Laiendarsteller am Publikum vorbei, machten neugierig und enttäuschten die erwartungsfrohen Zuschauer nicht. Vor dem Hintergrund und Bühnenbild einer italienischen Piazza begrüßte Lukas Haddad als Romeo die Theaterinteressierten im Venezia bellissima und lud sie dazu ein, das Ambiente der Lagunenstadt im Strudel der menschlichen Leidenschaften zu genießen. Dementsprechend prallten anschließend die klassischen Motive Liebe, Eifersucht, Betrug, Engstirnigkeit und Dummheit mit Macht aufeinander und sorgten als Verwicklungen des Lebens immer wieder für Heiterkeit. Simon Gruder als leichtsinniger Glücksspieler Eugenio setzte immer wieder seinen guten Namen aufs Spiel, sowohl durch den Einfluss des skrupellosen Casino -Besitzers Pandolfo (Niklas Marquard) als auch durch den hinterhältigen und falschen Grafen Leandro. Auch die Zukunft mit seiner schwangeren Frau Vittoria geriet zunehmend in Gefahr. Stefanie Schmidt spielte die unglückliche und verzweifelte Frau, deren Liebe an den Falschen verschwendet zu sein schien, auf überzeugende und emotionsgeladene Weise. Als gütige Kaffeehausbesitzerin debütierte Ann Christin Aschoff ebenfalls sehr authentisch in ihrer Rolle als Ridolfa, die dank ihrer großen Menschenfreundlichkeit immer alle Hände voll zu tun hatte, alles rund um ihr Kaffeehaus in Ordnung zu bringen. Wertvolle Unterstützung fand sie dabei in Lars Kersting als Kellner Trappola. Die Begeisterung der Zuschauer sicherte sich vor allen Leonie Radtke in der Rolle der Donna Marcia, die sich häufig als Giftspritze mit messerscharfer Zunge in die Angelegenheiten der Bewohner der Piazza einmischte. Die weiblichen Darstellerinnen, Lisa Jiménez Ullrich als schöne Tänzerin Lisaura und Julia Köster als Zigeunerin Placido, wurden als Spielball der launischen Marcia genauso gnadenlos manipuliert wie die männlichen Opfer Pandolfo (Niklas Marquardt) und Flaminio (Robert Schulze Forsthövel) als betrügerischer Graf und Konsul, der mit gezinkten Karten gespielt und gewonnen hatte. Die Botschaft Kein Geld der Welt kann wahre Liebe, Güte und Mitmenschlichkeit ersetzen traf sowohl den Nerv des jungen als auch erfahrenen Publikums. Den jungen Künstlern gelang es, durch ihre professionell wirkenden Darbietungen das Publikum zu überzeugen, was sich am Ende der Vorstellung im donnernden Applaus zeigte. Den 68 Akteuren vor und hinter der Bühne gebühre großes Lob, betonte anschließend der Schulleiter, der es sich nicht nehmen ließ, die Leistung der Schüler, aber auch die ihres Lehrers Michael Leibold herauszustellen, der Jahr für Jahr Derartiges leiste. WN Kunst und Kultur 58 59

31 Besuch von Shakespeares Was ihr wollt Bochumer Theaterfahrt ließ keinen kalt Die Vorleser fanden mit ihren Texten große Resonanz. Kunst und Kultur Der belgische Regisseur Roger Vontobel hat mit Was ihr wollt eine der meistgespielten Komödien Shakespeares auf die Bochumer Bühnenbretter gebracht. Das Ergebnis sahen sich Ende Januar 2012 auch vierzig Cani-Jugendliche im Rahmen des Projekts TheatErleben an. Seit 1983 macht Karl-Heinz Kocar für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 9, aber auch für interessierte Kollegen und Eltern das Angebot, fünf- oder sechsmal in jeder Spielzeit mit dem Bus eine der in der Regel Aufsehen erregenden Inszenierungen des klassischen und modernen Theaters zu besuchen, immer eingeleitet von einer Einführung in das Stück während der Hinfahrt. Die Theaterbesuche lohnen sich u.a. bereits deshalb, weil das Schauspielhaus Bochum spätestens seit den Jahren, in denen Peter Zadek und Claus Peymann dessen Intendanten waren, zu den Top- Theatern im deutschsprachigen Raum gehört. Auch die jüngste Shakespeare- Inszenierung ließ niemanden kalt. Das wilde Spiel um Liebeswerben und Liebesfrust, um Geschlechterrollen und einen aus Liebe sich lächerlich machenden Haushofmeister namens Malvolio hat der Regisseur in eine Wasserlandschaft projiziert, die all die Anstrengungen, Täuschungen und Vergeblichkeiten der Liebe widerspiegeln soll. Dazu wurde die Bühne regelrecht geflutet. Aber bevor der Vorhang fällt, finden sich nicht wie bei Shakespeare zwei glückliche Paare. Vielmehr lässt der Regisseur am Ende die als Page Cesario verkleidete Viola verzweifelt erkennen, dass sie ihre geschlechtliche Identität nicht hat ausleben können. Tragik und kritische Anfrage statt Komödienschluss also. Dementsprechend gab es wieder viel Stoff für lebhafte Diskussionen während der Rückfahrt wie immer. WN Cani-Projekt zum bundesdeutschen Vorlesetag Lesen hilft! Lesen macht stark! Vorlesen macht Freude! Unter dieses Motto haben wir, die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7b, das folgende Projekt am 18. November 2011 gestellt: Im Laufe des Vormittags strömten neun Gruppen mit jeweils zwei bis vier Schülern aus, um anderen Menschen durch das Vorlesen von geeigneten Texten eine Freude zu machen, und zwar in Seniorenheimen, in der Grundschule und in Kindergärten. Kaum hatte unsere Deutschlehrerin Frau Laudick die Idee für dieses Projekt vorgestellt, waren wir davon begeistert und entwickelten Pläne für die Organisation und natürlich für die Auswahl der Bücher. Da ist es manchmal schon schwer, sich zu entscheiden! Was Kinder hören möchten, können wir uns ja noch vorstellen, aber alte Damen und Herren? Da half nur ein Vorgespräch vor Ort, und so fiel die Wahl auf zwei Fabeln von Äsop ( Die beiden Frösche und Der Fuchs und die Trauben ), auf den Froschkönig der Gebrüder Grimm, auf Leo Lionnis Swimmy und Frederic und auf Michel aus Lönneberga von Astrid Lindgren. Und das war ein richtiger Volltreffer, denn im Seniorenheim St. Antonius waren unter den Zuhörern zwei Personen, die ganz besondere Erinnerungen mit diesen Geschichten verbanden. Eine Dame erzählte, sie habe einmal, ähnlich wie Michel, vergorene Kirschen auf einen Misthaufen geworfen, mit dem Erfolg, dass alle frei umherlaufenden Hühner kurze Zeit später ein friedliches Nickerchen machten. Und ein Herr berichtete, er habe früher ein Jahr in Schweden gelebt, und so konnte er uns bei der Aussprache der schwedischen Namen helfen. Doch auch am Canisianum hatten wir Zuhörer, denn wir luden die Schülerinnen und Schüler aus zwei Fünfer- Klassen in den Meditationsraum ein, Kunst und Kultur 60 61

32 Fortsetzung von Seite 61 Kunst und Kultur um sich auf eine spannende, eine romantische und eine witzige Geschichte einzulassen, was mit unterschiedlichem Erfolg gelang. Auf jeden Fall machten wir erneut die Erfahrung, die wir bereits vom Theaterspielen kennen: Jedes Publikum reagiert anders, denn die eine Klasse 5 konnte sich nur still über das lustige Buch freuen, während Schüler aus der Parallelklasse ihren Spaß offen zeigten: Lautes Lachen unterbrach mehrfach den Lesevortrag. Und damit hatten sie recht, denn sie hörten ein Kapitel aus Rico, Oskar und die Tieferschatten von Andreas Steinhöfel eine wunderbar witzige und spannende Geschichte von der Freundschaft zwischen einem tiefund einem hochbegabten Jungen, die wir zuvor schon im Deutschunterricht verschlungen hatten. Als auch die ausgeschwärmten Mitschüler wieder zurück waren und wir alle unsere Erfahrungen zusammentrugen, konnten wir festhalten, dass das Motto richtig gewählt war und dass die Vorleser ihre Sache durchweg gut gemacht hatten, denn Freude und Dank äußerten sich nicht nur im Applaus, sondern spiegelten sich auch in den Gesichtern wider oder wurden ausdrückt in kleinen Geschenken: einem selbst gemalten Bild oder einer Tafel Schokolade. Also lautet unser Fazit auch in Zukunft: Lesen hilft, lesen macht stark, vorlesen macht Freude! Philipp Rabe, Klasse 7b Beim Lesewettbewerb der sechsten Klassen Gesamtsieg errungen Wenn in den Vorweihnachtstagen plaudernde Schülergruppen in Richtung Aula strömen, dann muss es sich nicht unbedingt um angesetzte Proben für die Cani-Big-Band, Theaterstücke oder die verschiedenen Chöre handeln, sondern es könnte auch der Vorlesewettbewerb für die 6. Klassen der Grund sein. Trotz zahlreicher Klassenarbeiten und intensiver Vorbereitungen auf das Weihnachtskonzert blieb doch noch Platz für besinnliche Lesephasen und die Konzentration auf das spannende Jugendbuch. Mit Eifer und großer Selbstverständlichkeit stellten sich die Schüler dabei erneut der Ausscheidung, die der Börsenverein des Deutschen Buchhandels zum 53. Mal für die Schulen ausgeschrieben hatte. Nach einem spannenden Auftreten holte sich Rieke Escher aus der Klasse 6a den Gesamtsieg. Sie vertrat Rieke escher vertrat das Cani das Cani im Februar dieses Jahres auf Kreisebene. Der Wettbewerb begann zunächst im Deutschunterricht der drei Parallelklassen. Mitte Dezember trafen sich dann alle Klassensieger der Jahrgangsstufe 6 in der Aula zur Endausscheidung. In der ersten Wettbewerbsrunde traten die drei Klassensieger Rieke Escher (6a), Lucas Roters (6b) und Bente Fritz (6c) mit vorbereiteten Texten vor das gespannte Publikum. Trotz der großen Kulisse von über 90 Mitschülerinnen und Mitschülern bewältigten alle Teilnehmer die ungewohnte Situation erstaunlich ruhig und souverän. Auch in der zweiten Runde, als unbekannte Textstellen aus dem Klassiker Der kleine Vampir im Drei-Minuten- Rhythmus vorgetragen werden mussten, feuerten die einzelnen Klassen ihre Vertreter kräftig an und hielten sogar Namensschilder und Plakate hoch, Die Klassensieger Rieke Escher (1.v.l.), Lucas Roters und Bente Fritz. waren aber während der Leseproben mucksmäuschenstill. Die Jury, die aus vier Oberstufenschülern und zwei Lehrern bestand, war sich anschließend schnell einig, dass alle Klassensieger hier erneut ihr Können unter Beweis gestellt hatten, wenngleich Rieke Escher sich doch einen leichten Vorsprung erlesen konnte. Unter dem fairen Beifall aller Klassen durfte die strahlende Siegerin dann ihre Urkunde und ein Buchgeschenk in Empfang nehmen. Deutschlehrer und Koordinator Gerold Meischen bedankte sich bei den Wettbewerbsteilnehmern für die erneute Erfahrung, dass das Lesen nicht nur etwas Spannendes und Kurzweiliges sein könne, sondern den Einzelnen mit selbst geschaffenen Bildern in eine Fantasiewelt eintauchen lasse, die sich nicht selten als eine echte Alternative zum Fernsehen oder Computerspiel herausstelle. WN Kunst und Kultur 62 63

33 Einladungsmotiv Die Chöre dominierten das Programm des Weihnachtskonzertes des Canisianum, an dem die ganze Schule teilnahm. Weihnachtskonzert 2011 war ein Erlebnis Die ganze Schule machte mit Kunst und Kultur Es ist ein großes Gemeinschaftsgefühl, wenn das ganze Canisianum von der fünften Klasse bis zur Oberstufe mitmacht. Mit dieser Aussage drückte Musiklehrer Andreas Wenking Mitte Dezember letzten Jahres seine Begeisterung aus, als das traditionelle Weihnachtskonzert des Gymnasiums so viele Menschen in die Aula lockte, dass für einige nur Stehplätze übrig blieben. Vor den großen Engelsbildern, die unter der Leitung von Kunstlehrer Rainer Sockoll als Bühnenhintergrund entstanden, beeindruckten besonders die Chöre. Einmal sorgten die fünften und sechsten Klasse mit Last Christmas oder Jingle Bells unter der Leitung von Ducan Balaj für die erhoffte Weihnachtsstimmung, dann wünschten sich die Klassen sieben und acht White Christmas. Aber auch die Älteren traten mit Gesangseinlagen auf. So ließen etwa 110 Oberstufenschüler die Bühne nicht nur wegen ihrer weißen Blusen und Hemden erstrahlen, sondern auch musikalisch mit ihren Versionen von Vois Sur Ton Chemin und Caresse Sur L océan aus dem Film Die Kinder des Monsieur Mathieu. Dass Schüler und Lehrer durchaus harmonieren können, bewies im Weiteren der unter der Leitung von Musiklehrer Michael Greiner singende Chor, dem ebenfalls Eltern angehörten. Sie brachten mit der Cantate Domino und einem englischen Traditional gekonnt Anspruchsvolles dar. Aber es gab auch zwei überzeugende Soloauftritte. Franziska Wehlmann aus der Jahrgangsstufe 12 spielte auf dem Klavier das Impromtú fis-moll von Frederic Chopin und Tamara Malcher aus der Klasse 10, die sich unlängst bei einem Musical-Nachwuchswettbewerb auf einen vorderen Platz singen konnte, begeisterte nun mit einem englischen Weihnachtslied. Nicht fehlen durfte natürlich die schuleigene Big Band der Cani Hot Dogs. Abschließend lobte Andreas Wenking nicht nur die Schüler im Rampenlicht, sondern auch die zahlreichen Techniker und Helfer hinter der Bühne, die für eine harmonische Einstimmung auf das bevorstehende Weihnachtsfest sorgten. Er sei sich sicher, dass diese positive Konzerterfahrung allen im Gedächtnis haften bleiben und im kommenden Jahr die Motivation für eine kreative Neuauflage noch steigern werde. WN Kunst und Kultur 64 65

34 Beim Stadtfestlauf erfolgreich Sport und Spiel Mit gleich zwei Mannschaften hatte die Klasse 5a am Stadtfestlauf teilgenommen. Angefeuert von den Eltern und zahlreichen Schaulustigen bewältigten insgesamt 27 Mädchen und Jungen des Canisianum beim Stadtfestlauf im Spätsommer 2011 die 1,609 Meter einer englischen Meile. Pro Klasse bildeten mindestens fünf Schüler eine Mannschaft und wetteiferten gemeinsam im Team um die besten Zeiten in der Schulklassenwertung. Gerade erst kurze Zeit an der neuen Schule zeigte die Klasse 5a einen besonderen Einsatz und stellte gleich zwei Mannschaften. Aber auch die Klassen 6a, 6b und 7b waren dabei und fieberten dem Start entgegen, um dann auf der Strecke alles zu geben. Gemeinsam mit den Schülern waren auch einige Lehrer sowie der Hausmeister des Cani mit von der Partie. Beim Fünf- und Zehn- Kilometer-Lauf legten sie sich kräftig ins Zeug, um möglichst gute Zeiten zu erreichen. Belohnt wurden die Anstrengungen dann von Tobias Gerwin, dem Mitorganisator des Laufes, der im Oktober einige Goldmedaillen und Urkunden überreichte. Als erfolgreichste Gruppen in ihrer Jahrgangsstufe wurden die Klassen 5a, 6a und 7b außerdem mit 50 Euro für die Klassenkasse belohnt. Die Klasse 6a und die zweite Mannschaft der 5a landeten erfolgreich auf dem zweiten Platz. WN Cani-Volleyballer wurden NRW-Vizemeister Mit dem unerwarteten Einzug ins Finale bei den Landesmeisterschaften und einer knappen Niederlage gegen den Abo-Meister Carl-Humann-Gymnasium Essen zeigte das Jungen-Volleyballteam des Canisianum im März letzten Jahres eine hervorragende Leistung. In der Vorrundengruppe starteten die Cani-Spieler überraschend mit einem hart umkämpften 2 : 0-Sieg gegen das favorisierte Team vom Beethoven- Gymnasium aus Bonn. Im Spiel um den ersten Platz in der Gruppe gewannen die Lüdinghauser mit 2 : 0 gegen die Mannschaft der Theodor-Körner-Schule aus Bochum. Damit stand der Einzug ins Finale gegen das Carl-Humann- Gymnasium aus Essen fest, das sich in der Vorrunde überzeugend gegen Siegen und Paderborn durchgesetzt hatte. Im ersten Satz spielten die Canisianer sehr stark. Es sah lange nach einer Sensation aus, bevor sich die Essener doch noch mit 25 : 22 durchsetzen konnten. Der zweite Satz ging dann leider deutlicher verloren. Doch der zweite Platz im NRW-Vergleich sei ein hervorragendes Ergebnis für die im Schnitt jüngste Turniermannschaft, teilte Sportlehrerin Inge Meier mit. Einen ähnlichen Erfolg konnten die Cani-Volleyballer zuletzt 2003 vorweisen. In der erfolgreichen Cani-Mannschaft spielten Christian Thoms-Meyer, Felix Orthmann, Justus Ahlmann, Leon Evertz, Gregor Pastoors, Dennis Röckmann, Sebastian Niehues und Marcel Hüning. WN Sport und Spiel 66 67

35 Die Cani-Jungen der WK IV holten sich mit deutlichen Siegen den Kreismeister-Titel. Die Läufer des Canisianum waren nach der BIG 25 stolz: Derek Tuffour, Lehrer Dr. Georg Schütz, Maximilian Klunke, Miriam Wichmann und Julia Suttrup (v.l.). Canisianum stellt zwei Kreismeister im Tischtennis Cani-Gruppe lief in Herne 25 Kilometer Sport und Spiel Bei den Kreismeisterschaften der Schulen im November letzten Jahres überzeugten die jüngsten Tischtennisspieler des Canisianum mit zwei souveränen Siegen. Gegen das Nepomucenum aus Coesfeld gewannen die Lüdinghauser alle neun Spielpaarungen klar. Damit war die Finalteilnahme gesichert. Im Endspiel trafen die Cani-Jungen auf das Pius-Gymnasium aus Coesfeld, das eine große Tischtennis-Tradition pflegt. Die ersten Sätze waren zunächst offen, dann aber sammelten fast alle Cani-Spieler deutlich mehr Punkte als die Gegner. Sie mussten nur eine Partie abgeben, die übrigen acht Spiele gewannen sie teilweise wieder sehr überlegen. Somit stellte das Gymnasium Canisianum jeweils einen Kreismeister in der Wettkampfklasse III (Jahrgang 1997 und jünger) und in der WK IV (Jahrgang 1999 und jünger). Lediglich die Cani- Mannschaft in der WK II musste sich mit einem zweiten Platz hinter dem Pius-Gymnasium zufriedengeben. Bei den nachfolgenden Bezirksmeisterschaften im Januar diesen Jahres in Recklinghausen reichte es dann für die Jungen der WK III sogar zu einem ausgezeichneten zweiten Platz. Nach einer 1 : 8-Auftakt-Niederlage gegen eine starke Auswahl vom Kardinal-von-Galen- Gymnasium aus Münster-Hiltrup zeigte das Cani-Team Kampfgeist und meldete sich erfolgreich zurück. Es gewann nun deutlich mit 9 : 0 gegen Recklinghausen und 7 : 2 gegen Bottrop. Damit wurde die im Schnitt jüngste Mannschaft des Wettbewerbs Vize-Bezirksmeister. Ihr gehörten die folgenden Schüler an: Jonas Richter, Oliver Ruprecht, Niklas Hüser, Florian Hüser, Kaspar Kelling, Julian Vorrink und Timothy Koc. WN Ausdauersport ist gesund und Gesundheit ist ein Thema, das immer mehr Einzug in die Schule hält. Eine Gruppe des Canisianum war ganz praktisch in Sachen Ausdauersport unterwegs und nahm im April 2011 in Herne an der Lauf-Veranstaltung BIG 25 von der Bundesinnungskrankenkasse teil. Insgesamt gingen dabei im Ruhrgebiet mehr als 2000 Läufer auf die Strecke. Bei der zweiten Austragung der BIG 25 war das Cani auch zum zweiten Mal dabei. Diesmal wurden die 25 Kilometer von Schülern der Jahrgangsstufe 8 im Staffelwettbewerb und von dem betreuenden Lehrer Dr. Georg Schütz im Alleingang bezwungen. Die äußeren Bedingungen waren mit strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen ideal. Die Staffelmannschaft musste den Ausfall eines Läufers verkraften, wodurch Derek Tuffour gezwungen war, die fünf Kilometer gleich zweimal zu bewältigen. Julia Suttrup und Miriam Wichmann konnten den Staffelchip mit guten Zeiten weitertragen. Den fünf Kilometer langen Schlussabschnitt absolvierte Maximilian Klunke in beachtlichen 20 Minuten. Ihr Ziel hatten die Schüler nach zwei Stunden und 20 Minuten erreicht. Während Georg Schütz 2010 noch deutlich von einer Schülerstaffel seiner Schule geschlagen worden war, konnte er dieses Mal im Ziel einige Minuten auf seine Schüler warten. WN Sport und Spiel 68 69

36 Stolz präsentieren die Schüler ihre Sportabzeichen. Inge Meier (v.l.), Fachbereichsleiterin Sport am Canisianum, Schulleiter Hartmut Stutznäcker und Renate Haltern, Vorsitzende des Schulträgervereins, nahmen von Stützpunktleiter Alfons Meinke und Klaus Becker vom Kreissportbund die Auszeichnung als beste Schule im Kreis Coesfeld in Sachen Sportabzeichen in Empfang. Klasse 6c mit einer Quote von 93 Prozent Cani erfolgreichste Sportabzeichen- Schule des Kreises Sport und Spiel Die Klasse 6c hat es allen vorgemacht: 27 von 29 Jungen und Mädchen haben im vergangenen Jahr das Sportabzeichen abgelegt. Ein gutes sportliches Beispiel, das Stützpunktleiter Alfons Meinke am bei der Sportabzeichenverleihung in der Aula des Cani besonders lobend hervorhob. Verbunden war dies mit einem Dank an die Sportlehrerin Inge Meier, die einmal mehr für die Durchführung der Sportabzeichenab- nahme verantwortlich war. Insgesamt wurde die Marke von 200 Sportabzeichen nur knapp verfehlt. Mit Sigrid Dorprigter und Sonja Eggersmann absolvierten auch zwei Lehrerinnen die sportliche Herausforderung. Vom Sponsor Sparkasse verteilte Simone Heil Süßigkeiten an die erfolgreichen Schülerinnen und Schüler. WN 463 Canisianer erwarben 2010 das Sportabzeichen. Das sei eine Quote von 49,9 Prozent, rechnete Klaus Becker vom Kreissportbund vor. Mit diesem Ergebnis katapultierte sich die Schule kreisweit auf den ersten Rang - und auf Landesebene auf Platz vier. Im Juni letzten Jahres überreichte Klaus Becker dann gleich zwei Pokale sowie einen Scheck über 500 Euro an die Cani-Sportlehrerin Inge Meier als Lohn für die schweißtreibenden Aktivitäten. Ausdrückliches Lob für diese sportliche Leistung der Cani-Aktivisten gab es auch vom scheidenden Schulleiter Hartmut Stutznäcker und von Renate Haltern, der Vorsitzenden des Gymnasialvereins. WN Sport und Spiel 70 71

37 Dr. Uwe Carstens und Ulrich Schweers für das Canisianum (l.) und Schulleiterin Elisabeth Hüttenschmidt und Daniel Boettcher, stellvertetender Oberstufenkoordinator am Anton (r.), zogen eine positive Bilanz der Schulkooperation. Lüdinghauser Gymnasien zogen nach 20 Jahren Bilanz Kooperation zum Wohle der Schüler Partner und Freunde Eine Stadt zwei Gymnasien mit eigenständigen Profilen. Das gibt es nicht überall. Auf ihre Eigenständigkeit legen die Verantwortlichen am privaten Gymnasium Canisianum und am städtischen St. Antonius-Gymnasium großen Wert. Trotzdem: Zum Wohle der Schüler erfolgt auch eine intensive Kooperation - und das nun schon seit 20 Jahren. Die Schulleitungen von Cani und Anton zogen daher im November 2011 eine Bilanz der langjährigen Zusammenarbeit, bei der das Wohl der Schüler stets im Vordergrund stand, wie Dr. Uwe Carstens, Oberstufenkoordinator des Canisianums, versicherte. Die Kooperation der Schulen war eine Reaktion auf die Einführung der Oberstufenreform in den 1970er Jahren. Kurse statt Klassen, Wahlfächer statt des starren Stundenplans lautete damals das Motto. Eine einzelne Schule tat sich schwer, ein breites Angebot an Kursen zu offerieren. Zwei Schulen gemeinsam konnten dagegen deutlich mehr Fächer abdecken. So war es damals und so ist es auch heute noch. Deutsch, Englisch, Französisch, Geschichte, Erdkunde, Mathematik, Biologie, Physik und Chemie diese Leistungskurse werden an den beiden Schulen seit 20 Jahren angeboten und kommen dank der Zusammenarbeit auch zustande. Andere Schulen ähnlicher Größenordnungen haben dieses Angebot nicht, erläuterten Anton-Schulleiterin Elisabeth Hüttenschmidt sowie Dr. Uwe Carstens und Ulrich Schweers vom Cani übereinstimmend. Wir haben vor 20 Jahren schnell gemerkt, welche Möglichkeiten sich durch die Kooperation eröffnen, erinnerte sich Uwe Carstens, der wie Ulrich Schweers die Entwicklung von Anfang an miterlebte. Mittlerweile findet die Kooperation nicht nur in Leistungskursen statt. Für diejenigen Schüler, die nach der Klasse 10 zu den Gymnasien wechseln, wird auch ein Französisch-Grundkurs in Kooperation angeboten. Rund 20 Prozent der Schüler der jeweiligen Stufen nutzen nach Erfahrung der Pädagogen das Kooperationsangebot. Je kleiner der Jahrgang, desto intensiver wird die Kooperation genutzt. Auch wenn sich die Kooperation der Oberstufen längst eingespielt hat, so sind hinter den Kulissen zur konkreten Umsetzung doch immer wieder viele Dinge zu regeln. Stundenpläne, Klausurund Abi-Termine oder Fahrpläne müssen abgestimmt werden. Wir machen das schon fast wie im Schlaf, betonte Ulrich Schweers lächelnd und Elisabeth Hüttenschmidt versicherte: Ich habe bisher noch keine Probleme erlebt. Trotz aller Kooperationsbereitschaft: Auf das eigene Profil sind beide Schulen stolz. Die Zusammenarbeit in den Oberstufen soll auch in Zukunft nicht zulasten der eigenen Identität gehen. Das wurde sogar von den Gründervätern der Kooperation vertraglich festgelegt. WN Partner und Freunde 72 73

38 Acht schwedische Gastschüler aus Norrköping verbrachten eine Woche am Canisianum. Sie waren in Gastfamilien untergebracht. Schwedische Austauschschüler am Canisianum Grillparty für die Gäste aus dem Norden 15 Canisianer besuchten ihre gleichaltrigen englischen Schulkollegen aus dem Barr Beacon Language College in Walsall. Partner und Freunde Marcus Berggren und seine sieben Mitschüler mussten, obwohl sie sich nicht in ihrem Heimatland Schweden befanden, einen Test schreiben. Dieser Test war der Nationellt Prov, ein zentraler Test, der die Englischkenntnisse der Schweden abfragt. Zu dieser außergewöhnlichen Situation kam es aufgrund des Austauschs zwischen dem Haga gymnasiet in Norrköping und dem Canisianum. Anna Nilsson, die Deutschlehrerin der Schweden, reiste Anfang Mai letzten Jahres mit ihren acht Schülerinnen und Schülern an. Alle wurden bei Cani- Lehrer Dr. Uwe Carstens und seinen Schwedischschülern untergebracht. Carstens, seit 34 Jahren Lehrer am Cani, unterrichtet dort neben Schwedisch auch Englisch und Erdkunde. Beim mittlerweile fünften Austausch mit der schwedischen Schule wurde den Schülerinnen und Schülern viel geboten. So lernten die Schweden nicht nur Lüdinghausen und Umgebung kennen, sondern am Wochenende auch das nahe Münster. Natürlich durfte eine typisch deutsche Grillparty nicht fehlen. Ferner stand auch ein Besuch des Movie Parks in Bottrop auf dem Programm. Offiziell empfangen wurden die Gastschüler aus dem hohen Norden von dem bisherigen Schulleiter Hartmut Stutznäcker und von Renate Haltern, der Vorsitzenden des Schulträgervereins. Diese betonten, wie sehr dieser Austausch Anna Nilsson und Dr. Carstens zu verdanken sei und drückten ihre Hoffnung aus, dass die schwedischdeutsche Freundschaft noch lange erhalten bleibe. Nach einer erlebnisreichen Woche hieß es dann Vis ses! und Auf Wiedersehen! für die Schweden. WN Gelungener Gegenbesuch Canisianer auf den Spuren Shakespeares Einmal dort stehen, wo einst Shakespeare geboren wurde. Dazu hatten im Mai letzten Jahres 15 Schüler des Canisianum und ihr Lehrer Ulrich Thoden die Möglichkeit, denn sie besuchten ihre englischen Partnerschüler des Barr Beacon Language College in Walsall. Die Engländer hatten sich bereits zwei Monate zuvor für eine Woche in Lüdinghausen aufgehalten. Am ersten Besuchstag war von 8 bis 15 Uhr auch für die Deutschen Schulalltag angesagt, für diese allerdings ohne englische Schuluniform. Als Ausgleich zur Schule ging es tags darauf in den größten Vergnügungspark Englands, das Alton Towers Resort. Der Park wirbt mit der Aussage There s something for everyone at the Alton Towers Resort und das konnten die jugendlichen Besucher nur unterstützen, denn sie verbrachten dort trotz Höhenangst oder Angst vor Loopings alle einen spaßigen Tag. Auch am Sonntag geöffnete Geschäfte wurden für einen Shopping-Bummel genutzt, doch erst, nachdem der größte Schatz aus angelsächsischer Zeit, der Schatz von Staffordshire, besichtigt worden war. Mit dem Rückflug endete dann der bereits zweite Austausch zwischen dem Barr Beacon Language College und dem Canisianum. WN Partner und Freunde 74 75

39 Die polnischen Schüler aus Nysa und ihre Gastgeber vom Cani wurden im Kapitelsaal der Burg Lüdinghausen von der Beigeordneten Christine Karasch (hinten 4.v.l.) und vom stellvertretenden Bürgermeister Jo Weiand (hinten 2.v.l.) willkommen geheißen. Partner und Freunde Polnische Austauschschüler zu Gast Kontakte zum Carolinum vertieft Wir fühlen uns hier wie zu Hause, sagte Lukasz Sosulski, und seine Mitschülerinnen Monika Kolaszewska und Katarzyna Krukowska nickten zustimmend. Eine Woche verbrachten sie im Mai 2011 mit elf weiteren Gastschülern der Partnerschule Carolinum als Gäste gleichaltriger Cani-Schüler und deren Eltern in Lüdinghausen. Zu Beginn wurden die Schüler aus Nysa, ihre Begleitlehrer und die Gastgeber vom Cani im Kapitelsaal der Burg Lüdinghausen von der Beigeordneten Christine Karasch sowie vom stellvertretenden Bürgermeister Jo Weiand willkommen geheißen. Diese verwiesen auf die besondere Bedeutung der Kontakte zu Jugendlichen aus unserem östlichen Nachbarland. Die Beziehung zum Carolinum in der Lüdinghauser Partnerstadt bestehe bereits seit 20 Jahren, erläuterte Cani-Lehrer Karl-Heinz Kocar, der diesen Kontakt damals u.a. initiiert hatte. Aktuell wird der Austausch von seinen Kollegen Sonja Eggersmann und Dr. Georg Schütz betreut. Diese berichteten über den Besuch der Canisianer in Nysa vor den Herbstferien Dort hätten sie die große Gastfreundlichkeit der jungen Polen und deren Eltern erfahren. Das Interesse der Cani-Schüler am Austausch mit Nysa sei sehr groß. Das bestätigten auf polnischer Seite auch Krysztof Rithaler und Mieczyslaw Jaroszczyk, die beiden Begleitlehrer der Schüler vom Carolinum. Der Austausch sei für die polnischen Jugendlichen eine gute Gelegenheit, nicht nur ihre deutschen Sprachkenntnisse auszubauen, sondern auch eine andere Kultur kennenzulernen. Daher, so Mieczyslaw Jaroszczyk, sei es besonders wichtig, dass die Jugendlichen aus Nysa in deutschen Gastfamilien und nicht etwa in einem Hotel untergebracht seien. Die Jugendlichen hielten über den Austausch hinaus Kontakt per , SMS oder über Skype einige besuchten sich sogar in den Ferien. Auf die Schüler des Carolinum wartete noch ein abwechslungsreiches Programm. So erlebten sie nicht nur den Unterricht am Cani, sondern fuhren auch nach Münster und Köln. Ferner unternahmen sie eine Kanu-Tour mit Zeltübernachtung und eine Radtour zum Schloss Nordkirchen. WN Partner und Freunde 76 77

40 Biologie-LK auf Hallig Langeneß Durch Schlick und Kuhdung Ging dem Lebensraum Wattenmehr barfuß und mit wachen Sinnen auf den Grund: der Biologie LK. Reisen und Lernen Langeneß hieß das Ziel unserer Bio- LK-Fahrt im Herbst Langeneß, das ist eine wunderschöne Hallig im Norden von Deutschland, einmal im, einmal unterm Meer gelegen, mit einer Einwohnerzahl, die wir durch unsere Ankunft wohl fast verdoppelten. Mit im Gepäck für ein paar schöne Tage hatten wir ausreichend Fahrradflickzeug, denn die geliehenen Hallig- Fahrräder sind nicht gerade für ihre guten Reifen bekannt, aber auch Verbandsmaterial, da die Bremsen ebenso nicht so optimal funktionieren. Dabei hatten wir natürlich auch die obligatorische Regenausrüstung, um jeder Nordsee-Herbstwitterung zu trotzen, 522 Aufbackbrötchen, um eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen und jede Menge gute Laune. Gummistiefel hatte kaum einer von uns dabei, denn diese bleiben eher im Schlick stecken als an den Füßen haften. Dass aber auch andere Schuh-Arten im tiefen Schlammschlick steckenbleiben, war nicht allen so direkt bewusst, sodass schon beim Warten auf die Fähre ein erstes Schuhopfer gefordert wurde. Scheinbar hatten wir damit aber den Hallig-Gott gnädig gestimmt, denn obwohl es Herbst war, hatten wir stets gutes Wetter und somit die Möglichkeit, ein vielfältiges Programm wahrzunehmen. Als erster Programmpunkt stand eine Exkursion ins Weltnaturerbe Wattenmeer an. Die Wanderung im Watt bot nicht nur die Gelegenheit, diesen außergewöhnlichen Lebensraum genauer unter die Lupe zu nehmen, sondern auch seine kulinarischen Köstlichkeiten zu probieren: Ob nun vegetarisch wie Alge oder Queller, schleimig wie Wattoder Ringelwurm, knusprig wie Wellhornschnecke oder glibbrig wie Qualle es war für jeden Geschmack etwas dabei. Neben dem Ausflug ins Watt stand auch eine Salzwiesen-Exkursion an, bei der wir bis zu den Oberschenkeln in Schlick und Kuhdung versanken. Hier hätten auch die Gummistiefel wohl kaum geholfen. Ebenso gehörte zu den Programmpunkten eine Vogel-Exkursion, bei der wir uns darauf konzentrierten, neben Austernfischer, Silbermöwe und Co. auch die Flugzeugnummern von Tieffliegern, welche verbotenerweise über dem Watt ihre Runden zogen, vor die Fernglaslinse zu bekommen. Nach gemeinsamen Spiele-Abenden, Schwimmaktionen im Meer bei klarem Sternenhimmel und Meeresleuchten, ausufernden Schlickschlachten und einigen mehr oder weniger gut gelungenen Kochversuchen stand schließlich zum Abschluss unseres Aufenthalts eine Exkursion durch das Watt zur Nachbarhallig Oland an. Auf der leben zwar noch weniger Menschen als auf Langeneß, dafür gibt es dort den weltweit leckersten Kirschkuchen, was allemal ein Grund gewesen wäre, dort zu bleiben, hätte der Platz für noch mehr Menschen gereicht. Und dann, obwohl unsere Aufbackbrötchen-Vorräte sich noch nicht dem Ende zuneigten, war es schließlich doch Zeit für uns, von Langeneß Abschied zu nehmen. Die schöne Zeit und die einzigartige Atmosphäre der Hallig werden uns wohl aber noch lange in Erinnerung bleiben. Astrid Benölken, Jgst. 12 Reisen und Lernen 78 79

41 Die 13er am kanntesten und belebtesten Ort der Londoner City: am Picadilly Circus. Reisen und Lernen Der 13er Englisch-Leistungskurs auf Londontour Zwischen Globe Theatre und Jack-the-Ripper-Walk Es ist ein weiter Weg nach London. 546 Kilometer Luftlinie, um genau zu sein. Und wie lange Wege es nun einmal so an sich haben, dauert das Zurücklegen desselben einige Zeit. Diese Tatsache sollten die Schüler des Englisch-LK der Jahrgangsstufe 13 nicht nur während ihrer Busfahrt Richtung London bestätigt bekommen. Doch dazu später mehr. Nach einer mehr als zwölfstündigen Anreise und der ersten Konfrontation mit dem Londoner Berufsverkehr erreichte unsere Gruppe am Montag, dem , um 12 Uhr mittags das Hotel Palmer s Lodge im Londoner Stadtteil Willesden Green. Die etwas vom Stadtzentrum entfernte Lage sorgte für ein ruhiges Ambiente und sichere Straßen. Dennoch war die nächste U- Bahnstation nur fünf Minuten Fußweg entfernt. Nachdem die Zimmer bezogen waren, stand ein kleiner Stadtrundgang auf dem Programm. Unser Ziel war mit dem Piccadilly Circus der bekannteste und belebteste Platz der Londoner City. Abends wollten wir dann bei einem C. Meisinger / pixelio.de guten Essen einen zwar anstrengenden, aber auch ereignisreichen Tag ausklingen lassen und uns für den darauffolgenden stärken. Zu genau diesem Zweck hatte Frau Ungru ein günstiges, aber dennoch gutes indisches Restaurant empfohlen, dessen Auffinden jedoch ein fast zweistündiges Unterfangen darstellte. Trotz knurrender Mägen und allgemeiner Müdigkeit wurde die Suche jedoch unerwartet zu einer recht interessanten Tour durch die weniger bekannten Winkel der Stadt. Nach einer Mütze Schlaf startete der nächste Tag leider nicht mit einem ausgiebigen englischen Frühstück, sondern mit einer Stadtrundfahrt, bei der wir zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten vordrangen. Unsere Sightseeing-Tour endete schließlich am Buckingham Palace. Von dort aus wanderte die Gruppe, immer noch ein wenig planlos, erneut durch London, und zwar auf der Suche nach dem Standort eines Theater- Workshops. Dort eingetroffen, übten wir Atemtechniken, das richtige Stehen und sprachen über einige Auszüge aus Shakespeares berühmten Theaterstück Viel Lärm um nichts - alles natürlich auf Englisch, so wie es sich für einen Leistungskurs gehört. Das Londoner Nachtleben ist berühmt und genau das sollte von uns auf die Probe gestellt werden. Folglich machten wir uns abends gemeinsam auf den Weg zu einem Club namens Mother ein Ort, den übrigens niemand der Mitfahrer je wiederfinden würde. Nach einer kurzen Phase des Misstrauens gegenüber der Lokalität war der Aufenthalt für alle sehr unterhaltsam. Sicherlich lag dies auch an den Tanzkünsten eines uns begleitenden Lehrers, der hier jedoch nicht namentlich genannt werden soll. Erwartungsgemäß fiel einigen Mitreisenden das Aufstehen am nächsten Morgen ziemlich schwer. Dank der dehnbaren Toleranz Frau Ungrus kamen Reisen und Lernen 80 81

42 Ein imposantes Bauwerk und immer gut für ein Gruppenfoto: die Towerbridge. Reisen und Lernen Fortsetzung von Seite 81 sie aber noch einmal ungeschoren davon und somit auch nicht zu spät zu einem Spaziergang in Richtung Globe Theatre, dem berühmten Schauspielhaus, in dem seinerzeit Shakespeare wirkte wurde es von Enthusiasten wiederaufgebaut, interessanterweise jedoch einige hundert Meter von seinem ursprünglichen Standort entfernt, um es nicht durch die Fluten der Themse zu gefährden. Diese und ähnliche Fakten wurden der Reisegruppe von einer ortsansässigen Schauspielerin, die eine erstaunliche Ähnlichkeit mit der Professorin Sybil Trelawney aus den Harry Potter - Romanen aufwies, in einem kurzweiligen Vortrag vermittelt, der in eine freie Erkundung des angeschlossenen Museums überging. Den restlichen Nachmittag konnten wir dann frei gestalten, unter der Bedingung, dass wir uns abends pünktlich am Treffpunkt des Jack-the-Ripper-Walk im Londoner East End einfinden würden. Gespickt mit Informationen über die Geschichte und die Einwohner der Gegend um Aldgate verlief der Rundgang äußerst interessant, auch wenn der eine oder andere Probleme mit den fotographischen Dokumenten der Opfer des berühmten Meuchelmörders hatte. Wer in London ist, darf sich auf keinen Fall den Stadtteil Greenwich entgehen lassen, und so machten wir am letzten Tag eine Bootsfahrt auf der Themse eben dorthin. Des Weiteren hatte die Themsefahrt den positiven Nebeneffekt, dass sowohl wir als auch unseren geschundenen Füße endlich einmal eine Verschnaufpause bekamen. Alle Beteiligten konnten das sonnige Wetter also völlig entspannt genießen. Während der Fahrt wurden die am Flussufer liegenden Sehenswürdigkeiten von einem Mitglied der Schiffscrew kommentiert, der nach eigener Aussage kein ausgebildeter Guide war (Anmerkung des Autors: Dieser nichtprofessionelle Guide war besser als alle anderen!). In Greenwich angekommen, war unser nächstes Ziel der Prime Meridian, der quer durch das Royal Observatory verläuft. Auf einem Hügel gelegen, bot uns das Gelände des Observatoriums einen fantastischen Blick auf London. Im Anschluss daran schauten wir noch kurz auf dem Greenwich Market vorbei und bestaunten die teilweise ziemlich kuriosen Antiquitäten und Kunstgegenstände. Zurück ging es dann mit der Docklands Light Railway in den Stadtteil, der ihr ihren Namen gab. Jedoch war das Museum of London Docklands nicht jedermanns Sache, sodass wir uns recht schnell wieder in Richtung Zentrum aufmachten, um dort unseren eigenen Interessen nachzugehen. Ebenso verlief der Abend. Da es für uns der letzte Abend in London war, wurde dieser entsprechend ausgelassen gewürdigt. Einige von uns machten am nächsten Morgen ziemlich lange Gesichter, denn bereits um 10 Uhr mussten alle Zimmer geräumt sein. Nachdem wir die Koffer im Bus verstaut hatten, blieb noch ein wenig Zeit, um sich bei Tageslicht von der Stadt zu verabschieden. Rückblickend wird uns diese Fahrt noch lange als zwar mörderisch für die Füße, aber doch sehr unterhaltsam und neue Maßstäbe setzend in Erinnerung bleiben. Markus Dieckmann, Jgst.13 Reisen und Lernen 82 83

43 piu700 / pixelio.de Reisen und Lernen Eine Kursfahrt der Jahrgangsstufe 13 nach München Durst ist schlimmer als Heimweh Auch nach 40 Jahren noch beeindruckend: der Olympia-Park. Natürlich fuhren wir als Mitglieder des Mathe-Leistungskurses nicht in die Hauptstadt des Freistaates Bayern, um den Wahrheitsgehalt des obigen Zitats aus dem Hofbräuhaus zu überprüfen, sondern um die zahlreichen Attraktionen und Vorzüge der Stadt näher kennenzulernen und um die Kursgemeinschaft zu stärken. Dementsprechend machten wir uns am Montag vor den Herbstferien 2011 unter der Leitung von unserem Kurslehrer Herrn Schweers, der von Frau Piotrowiak unterstützt wurde, mit dem Zug auf die Reise von Dülmen nach München. Auf die Deutsche Bahn war auch an diesem Tag wieder Verlass. Sie erfüllte sämtliche Klischees und kam stets unpünktlich, sodass wir mit eineinhalb Stunden Verspätung endlich in der erst vor kurzem renovierten Jugendherberge ankamen. Diese bot uns in den kommenden Tagen aber fortwährend gutes Essen und allgemein guten Service. Abends machten wir uns auf den Weg, um unsere selbst organisierte Stadtbesichtigung zu bewältigen. Jeder Schüler hielt ein Referat, sodass wir kostenfrei die wichtigsten Infos z.b. über das Rathaus und den Viktualienmarkt erfuhren. Nach der Stadtbesichtigung endete der Abend der Gruppe im weltberühmten Hofbräuhaus. Am nächsten Tag besuchten wir das BMW-Werk, welches relativ nah am Zentrum Münchens liegt. Natürlich ließen wir uns von den zahlreichen Techniken und der großen Vielfalt der BMW-Produkte beeindrucken: So erfuhren wir zum Beispiel, dass ein Automobil vor der Lackierung mit Emufedern gereinigt wird oder dass alle 53 Sekunden ein BMW das Werk fertig verlassen könnte, sofern alle Einzelteile auch vorrätig wären. Die Frage, wann denn die neue A-Klasse herauskomme, sparten wir uns lieber Anschließend besuchten wir den nicht sehr weit entfernten Olympiapark. Einen besonders schönen Blick über das große Gelände hatten wir dabei von dem Olympiaturm. Von diesem war es bei sonnigem Wetter sogar möglich, die Alpen zu sehen. Wieder auf dem Boden angekommen, ging unsere Reise weiter zum Schloss Nymphenburg. Dort ließen wir uns von den weitläufigen Parklandschaften und den groß angelegten Fontänen beeindrukken. Noch mehr Grün stand schließlich im Englischen Garten im Vordergrund. Dort trafen wir zwei Studenten, die uns abends mit dem Münchener Nachtleben bekannt machten. Der Mittwoch startete mit der Suche nach der scheinbar am Vorabend verloren gegangenen Energie. Fündig wurden wir im Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, in dem die physikalischen Grundlagen für ein Fusionkraftwerk untersucht werden. Der Nachmittag stand uns dann zur freien Verfügung. Am Abend machten wir einen gemeinsamen Spieleabend, wobei sich einige Mitglieder unseres Kurses noch zu sehr der Heimat verbunden fühlten und dem BVB in der Champions League seelisch beistanden. Am Donnerstag besuchten wir das ehemalige KZ Dachau, wobei der gesamte Kurs sich betroffen und angesichts der dort vermittelten Stimmung erschrocken zeigte. Obwohl die Gedenkstätte Dachau die Realität der NS-Zeit ziemlich deutlich wiedergibt, denke ich, dass man das unermessliche Leid der Menschen heute nur noch schwer nachempfinden kann. Unsere Gruppenleiterin, eine ehrenamtliche Helferin der Gedenkstätte Dachau, erklärte uns dennoch mit viel Geduld und Leidenschaft viel Wissenswertes wie zum Beispiel, dass das KZ Dachau nicht in erster Linie ein Vernichtungslager war, sondern hauptsächlich zur Produktion von Kriegsgeräten diente. Außer uns besuchen rund Menschen jährlich das ehemalige Konzentrationslager. Zurück im Zentrum der Landeshauptstadt bestand der nächste Programmpunkt aus einem Besuch im Deutschen Museum, wo mehrere Exponate z.b. aus dem Bereich der Luftfahrt anzutreffen sind. Hier konnten sich vor allem die Jungen in ihre Kindheit zurückversetzen und viel tüfteln. Nebenbei ließen sich aber auch interessante und weniger kindliche Sachen wie die Nano- Technik erforschen. Hauptattraktion des Museums war allerdings ein Schiff von der Länge eines halben Fußballfeldes. Der Abschlussabend unserer Kursfahrt fand in der Augustinerbräu- Kneipe statt, wo wir noch einmal einen geselligen Abend mit dem gesamten Kurs verbrachten. Insgesamt lässt sich sagen, dass wir alle einen sehr positiven Eindruck von München bekommen haben und dass jeder auch die Kursgemeinschaft als Gewinn empfunden hat. Letztlich überwog dann doch das Heimweh statt des Durstes, sodass wir am Freitag in unsere Heimat zurückkehrten. Jana Dabbelt (Jgst. 13) Reisen und Lernen 84 85

44 Nicht alle Orte die der Pädagogik-LK aufsuchte hatten Säulen. Reisen und Lernen Der Pädagogik-LK in Berlin Zwischen Fernsehstudios und Holocaust-Mahnmal Lüdinghausen, 17. Oktober 2011, 8.30 Uhr die aufregende Reise begann. Nach einer langen Fahrt mit Temperaturschwankungen zwischen Sauna und Antarktis waren alle froh, in der Hauptstadt angekommen zu sein. Die während der Fahrt gesunkene Stimmung stieg allerdings wieder mit dem Beziehen des Hotels, das mit Modernität und Gemütlichkeit punktete. Für ein erstes Kennenlernen der Stadt aßen wir zunächst eine scharfe Currywurst bei Konnopke im Bezirk kipix / pixelio.de Prenzlauer Berg, wo es die beste dieser Art in Deutschland geben soll. Dabei ließ die Schärfe einige Köpfe rot anlaufen. Ein anschließender Fußmarsch durch die Innenstadt endete bei einem Weizen-Bier im Sony-Center, wonach alle geschafft in ihre Betten fielen. An unserem ersten Morgen in Berlin hatten wir schon sehr früh den ersten Programmpunkt zu bestehen. Dementsprechend fuhren wir zusammen mit dem Deutsch-Lk zum Bundestag. Da wir uns in Berlin noch nicht auskannten, war der Weg für uns etwas stressig. Am Reichstagsgebäude angekommen, mussten wir durch eine Sicherheitsschleuse. Im Bundestag selber bekam jeder einen Audio-Guide, der uns durch die Kuppel führte. Während des Rundgangs hatte man einen wunderschönen Blick auf das morgendliche Berlin. Nach dem Besuch im Reichstagsgebäude hatten wir noch etwas Zeit, bevor wir uns zu einer Spreefahrt aufmachten. Während dieser freien Zeit wurden wir auf der Straße angesprochen, ob wir nicht Lust hätten, Zuschauer bei der Sendung Der klügste Deutsche 2011 in der ARD zu sein. Viele von uns waren begeistert, sodass wir den eigentlichen Programmpunkt, die Besichtigung der Museumsinsel, streichen mussten und am frühen Abend zum ARD-Studio fuhren, wo uns eine menschengefüllte Eingangshalle erwartete. Nach zwei Stunden Wartezeit konnten wir schließlich den Fußboden gegen Studiositze tauschen, die aber auch nicht viel bequemer waren. Als Kai Pflaume dann die Bühne betrat, konnte die Show beginnen. Scheinwerfer, Kameras und Prominente machten den Abend schließlich unvergesslich. Auf dem Rückweg mussten wir uns beeilen, da es schon recht spät war, doch dank der Hilfe eines freundlichen Berliners schafften wir es doch noch mit der letzten Straßenbahn. Nach dem Frühstück am Mittwochmorgen besuchten wir, zusammen mit den anderen LKs, das ZDF-Hauptstadt- Studio im Regierungsviertel. Dort angekommen, bekamen wir zunächst eine kurze Einweisung und waren danach Gäste im ZDF-Morgenmagazin. Ebenfalls zu Gast war zum Beispiel der Vize-Weltmeister im Turnen. Nach einer Führung durch das Gebäude hatten wir dann die Möglichkeit, uns mit der Leiterin des Hauptstadtstudios und ehemaligen Cani-Schülerin Bettina Schausten zu unterhalten. In einer lockeren Atmosphäre berichtete Frau Schausten von ihrem beruflichen Werdegang und gab uns dabei sehr persönliche Tipps für Reisen und Lernen 86 87

45 Fortsetzung von Seite 87 Reisen und Lernen unsere Zukunft. Bevor wir uns auf den Weg zum Checkpoint Charlie machten, dem bekanntesten der ehemaligen Grenzübergänge zwischen West- und Ostberlin, nutzten wir die Mittagspause zur Stärkung. Am Checkpoint Charlie angekommen, bot sich die Gelegenheit, mit einem Zeitzeugen über die Krisen- Situation 1961, als sich genau hier amerikanische und russische Panzer nach dem Mauerbau gegenüberstanden, ins Gespräch zu kommen. Am Abend begaben wir uns dann zur Entspannung in einen der angesagtesten Clubs Berlins, bekannt als Matrix. Am Donnerstag wollten wir das inzwischen weltweit bekannte Holocaust-Mahnmal kennenlernen. Dort hatten wir eine Führung gebucht, in der wir Wichtiges über die architektonischen Grundgedanken des Mahnmals erfahren konnten. So hatte man das großflächige Mahnmal ganz bewusst im Zentrum zwischen Brandenburger Tor und Potsdamer Platz errichtet, um seine Bedeutung für die deutsch-jüdische Geschichte zu betonen. Die einzelnen Steine des Mahnmals (die sog. Stehlen) symbolisieren jüdische Grabsteine und der unebene Boden steht für das Auf und Ab der Geschichte des jüdischen Volkes. Nach einem ersten Gespräch sollten wir uns selbst auf den Weg durch die Stehlen machen, um anschließend unsere Gefühle, die uns still und nachdenklich werden ließen, auszutauschen. Das bedrückende Gefühl von Betroffenheit und Ohnmacht wurde durch Nebel und Kälte verstärkt, auch das Museum unterhalb der Gedenkstätte hinterließ einen bleibenden Eindruck, da hier persönliche Schicksale besonders in den Vordergrund gerückt wurden. Der ganze Kurs war tief bewegt von den einzelnen Leidensgeschichten. Nach einer kurzen Mittagspause brachen wir zum Jüdischen Museum nach Kreuzberg auf, wo sich jeder selbstständig oder in kleinen Gruppen durch die Ausstellungsräume bewegen konnte. Nach ein bisschen Freizeit besuchten wir mit den anderen Kursen die Berliner Philharmonie. Dort erwartete uns ein Konzert der Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Pablo Heras Casado und Marc-Andrė Hamelin, der Klavier spielte. Die Atmosphäre, die musikalische Vorstellung sowie die Begeisterung des Publikums machten den Abend zu einem besonderen Erlebnis. Die Rückfahrt am Freitag nutzten alle, um ein wenig Schlaf nachzuholen und die Erlebnisse auszutauschen. Die Mitglieder des Pädagogik-LKs Drei Leistungskurse erforschten die Hauptstadt Fünf Tage lang Koffer in Berlin Drei 13er-Leistungskurse des Canisianum wählten im Oktober 2011 als Unterkunft das Pfefferbett-Hostel im Bezirk Prenzlauer Berg, nur zwei U- Bahn-Stationen entfernt vom Alexanderplatz. Gleich nach der Ankunft ging es erst einmal zum Curry-Wurst-Essen, nicht irgendwo, sondern im legendären Konnopke-Imbiss an der Eberswalder Straße, direkt unter den Gleisen der U- Bahn, die hier als Hochbahn fährt, ganz in der Nähe der Kulturbrauerei. Und während die Schüler vom Biologie-LK danach gleich in die Reichstagskuppel stiegen und die vom Pädagogik-LK dem Brandenburger Tor zustrebten, sahen die Deutsch-Leistungskursler im Deutschen Theater das Stück Clash Reisen und Lernen 88 89

46 Fortsetzung von Seite 89 Reisen und Lernen von Nuran Erpulat: Berliner Jugendliche unterschiedlicher Herkunft führten dabei denen aus der westfälischen Provinz vor, dass und wie Integration der Kulturen in einem Schmelztiegel wie Berlin funktionieren kann mit gutem Willen und viel Fantasie. Danach besichtigten die Schüler auch noch das alte Theater am Schiffbauerdamm, wo schon Bert Brecht inszenierte und noch heute das Berliner Ensemble bemerkenswerte Aufführungen zustande bringt. Eine Mauer-Tour mit dem Fahrrad und der Besuch im DDR-Museum informierten die Leute des Bio-LK über die Zeit der deutschen Teilung, über Politik und Alltag in der DDR. Im Bendler-Block an der Stauffenbergstraße ging es für den Deutsch-LK in einer beeindruckenden Führung um die NS- Zeit und den vielgestaltigen Widerstand gegen ein mörderisches Regime. Das in seiner Architektur außergewöhnliche, vom amerikanischen Architekten Daniel Libeskind entworfene Jüdische Museum Pflichtprogramm für alle drei Kurse ließ die Geschichte des europäischen Judentums, mit dem Holocaust als tragischem Höhepunkt, in vielen Facetten Revue passieren. Eine Führung am Denkmal für die ermordeten Juden Europas, errichtet von Peter Eisenman, vermittelte die Mahnung, aus der Erinnerung an die unzähligen Opfer des NS-Terrors Kraft für den Kampf gegen rechtsextremistische Tendenzen zu schöpfen. Im Regierungsviertel, Bühne aktueller deutscher Politik, sind das Kanzleramt und der Reichstag die markantesten Gebäude. Der Aufstieg in die Reichstagskuppel, die berühmte Schöpfung von Norman Foster, geriet per Audio-Guide für die Schüler zum Crashkurs in parlamentarischer Demokratie. Der Deutsch-LK besuchte auch noch den Bundesrat in der Leipziger Straße: In politischen Rollenspielen simulierten die Schüler eine typische Sitzung dieser zweiten Kammer, indem sie als Vertreter der 16 Bundesländer zu einer Gesetzesvorlage der Bundesregierung am Podium Redebeiträge lieferten. Um zu wissen, wie sich das bevölkerungsreichste Bundesland, Nordrhein- Westfalen nämlich, in Berlin politisch und kulturell präsentiert, gab es vorher einen Besuch in der NRW-Landesvertretung beim Bund, in der Botschaft des Westens. Eines der besonderen Erlebnisse für alle Teilnehmer war dann ein Besuch im ZDF-Hauptstadtstudio Unter den Linden. Live waren die Schüler dabei, als aus dem mo:ma-café ein aktuelles Morgenmagazin gesendet wurde: Sie Marion Gonnermann / pixelio.de bildeten bei Brötchen und Kaffee die lebendige Kulisse und verfolgten gespannt den speziellen Mix aus Live-Interviews, Einspielfilmchen, Musik und munterer Moderation. Den Höhepunkt bildete ein Interview mit dem ZEIT-Redakteur Bernd Ulrich, der sein viel diskutiertes Buch über Deutschland und seine Kriege im letzten Jahrzehnt vorstellte. An die Sendung schloss sich eine Führung durch die Räume des Hauptstadtstudios mit seiner imponierenden Technik an. Es hat für das ZDF nach dem Mainzer Sendezentrum eine eminent hohe Bedeutung. Und dann nahm sich die Chefin des Hauptstadtstudios, die ehemalige Cani- Schülerin Bettina Schausten, eine Stunde lang Zeit für ein lockeres Gespräch mit den jungen Leuten von ihrer alten Schule. Es ging vor allem um verantwortungsvolle politische Berichterstattung, aber auch um den Beruf eines Fernsehjournalisten, den ja vielleicht einige der angehenden Abiturienten wählen könnten. Für die Biologen gab es außerdem eine Führung durch die medizinhistorische Sammlung des berühmten Charité-Krankenhauses sowie Besuche im Naturkundemuseum, in einem Botanischen Garten und im Zoo-Aquarium in der Nähe des Kurfürstendamms. Die Deutsch-Schüler gingen stattdessen ins traditionsreiche Kommunikationsmuseum, einige lernten die Neue Synagoge sowie das Wohnhaus von Bert Brecht und seiner Frau Helene Weigel kennen oder besichtigten den Berliner Dom mit seiner prachtvollen Ausstattung und der Hohenzollern-Gruft im düsteren Kellergewölbe. Auch der Gendarmenmarkt, das historische Nikolaiviertel, die Hackeschen Höfe und eine Ausstellung auf der Museumsinsel waren Zielpunkte von Cani-Schülern. Manche ließen sich dagegen einfach im belebten Sony Center am Potsdamer Platz nieder und beobachteten die Gäste aus vielen Ländern, die an ihnen vorbeiflanierten. An einem der Abende begab sich ein Großteil der Schüler und Lehrer zur Matrix am U-Bahnhof Warschauer Straße, einer der angesagtesten Discos Berlins. Auf dem Rückweg, eine halbe Stunde nach Mitternacht, nahmen einige Mädels beim Rennen ihre Schuhe in die Hand, um schneller zu sein und um die letzte U-Bahn am Alexanderplatz nicht zu verpassen. So mancher musste am Ende aber doch den Rest des Heimwegs zu Fuß bewältigen. Den letzten Abend in Berlin verbrachten dann alle Cani-Schüler mit den Berliner Philharmonikern und dem Pianisten Marc-André Hamelin. Beim Anhören von Werken Felix Mendelssohn-Bartholdys und Karol Szymanowskis konnte man noch einmal die vielen Eindrücke von der pulsierenden Stadt Berlin an sich vorbeiziehen lassen. Die begleitenden Lehrer Sigrid Dorprigter, Tanja König, Claudia Vörding und Karl-Heinz Kocar hatten allen Grund, mit dem Verlauf der Studienfahrt zufrieden zu sein. Karl-Heinz Kocar Reisen und Lernen 90 91

47 Reisen und Lernen 13er-Schüler bei Bettina Schausten im ZDF-Hauptstadtstudio Medien-einfluss und Verantwortung Ihr Gesicht ist vielen Fernsehzuschauern bekannt. Sie verbinden damit heute vor allem die ZDF-Berichterstattung an Wahlsonntagen und die Moderation der sonntäglichen Politsendung Berlin direkt, mit der auch die Sommerinterviews in Verbindung stehen. Früher lagen das Morgenmagazin und das Politbarometer in ihrer Verantwortung. Zweifellos ist Bettina Schausten eine der einflussreichsten Medien-Frauen der Republik. Als Chefin des ZDF-Hauptstadtstudios pflegt sie Tag für Tag eine außergewöhnliche Nähe zur Bundespolitik und beeinflusst die Meinungsbildung innerhalb der großen Sendeanstalt maßgeblich. Es ist schon etwas Besonderes, wenn man diesen ständigen Kontakt zu den Hochkarätern der deutschen Politik hat, versicherte sie den Schülern von drei Leistungskursen aus der Jahrgangsstufe 13, die sie während ihrer Studienfahrt nach Berlin im Herbst letzten Jahres an ihrem Arbeitsplatz aufsuchten: Das ist die ständige Vertretung des ZDF in der Bundeshauptstadt, wenige Schritte vom Brandenburger Tor entfernt, auf der Renommiermeile Unter den Linden. Möglich wurde dieses nicht alltägliche Treffen durch die Vermittlung von Deutschlehrer Karl-Heinz Kocar, denn Bettina Schausten war bis zu ihrem Abitur 1984 selbst einmal für zweieinhalb Jahre Schülerin seines Leistungskurses. Wie kommt man zu einer solchen Position? Bettina Schausten erzählte von ihren Volontariaten im Rahmen ihrer Mit dem Zweiten sieht man besser! Die Canisianer und Bettina Schausten (2.v.l.) beim Proben für den nächsten ZDF-Werbespot? journalistischen Grundausbildung, aber auch von ihrem Studium der Literaturwissenschaft, Geschichte und Katholischen Theologie in Köln und München, das sie mit dem Magister Artium abschloss. Ab 1992 war sie beim Südwestfunk Reporterin und Redakteurin der Fernsehnachrichten, bevor im Oktober 1997 ihre Karriere beim ZDF mit der Redaktionsleitung der Sendereihe Was nun...? begann. Solltet ihr einmal Journalisten werden wollen, so kann ich euch nur raten, zuerst ein solides Studium zu absolvieren. Tut das, was ihr gerne tut, das aber dann gründlich!, legte sie den angehenden Abiturienten ans Herz. Übergänge in den Journalismus ergäben sich dann am besten über Volontariate bei Zeitungen oder in Sendeanstalten. Natürlich muss man auch den Mut haben, durch offene Türen zu gehen. Damit meinte sie das Annehmen von unerwarteten Angeboten, die ursprünglich gar nicht Teil der persönlichen Lebensplanung waren. Diese Türen haben sich für Bettina Schausten geöffnet und ihren Aufstieg beim ZDF möglich gemacht. Zwischen 2003 und 2010 führte sie das Ressort Innen-, Gesellschafts- und Bildungspolitik, das unmittelbar der Chefredaktion zugeordnet ist. Diese wird heute übrigens von Peter Frey geleitet, Bettina Schaustens Vorgänger auf dem Chefsessel im Berliner Hauptstadtstudio. Dabei hatte der prominenten TV-Journalistin nach dem Abi zunächst einmal vorgeschwebt, vielleicht einmal als Redakteurin bei der Wochenzeitung Die Zeit zu landen, aber schließlich war es dann doch der Fernsehjournalismus, für den sie sich nachhaltig erwärmte. Und Bettina Schausten erzählte von ihren Interviews mit Berliner Spitzenpolitikern: Eine Angela Merkel hat sich im Laufe der Zeit durchaus auch verändert. Heute weiß sie sich immer besser in Szene zu setzen. Sie kalkuliert die Wirkung der Fernsehbilder zunehmend bewusster ein. Ob sich Politiker wohl gern unangenehmen Fragen aussetzen? Manche Spitzenpolitiker begreifen kritische Fragen oft zunächst einmal als Majestätsbeleidigung, meinte Bettina Schausten mit einem Schmunzeln. Aber dann komme es doch meistens zu einem Reisen und Lernen 92 93

48 Vier Tage lang erkundeten die 19 Schüler die irische Hauptstadt. Spannende Gespräche mit Bettina Schausten und Einblicke in das Hauptstadtstudio ein echtes Highlight der Berlinfahrt. Englisch-Leistungskurs besuchte Dublin Guinness und grüne Briefkästen Fortsetzung von Seite 93 Reisen und Lernen vernünftigen Gespräch, was auf Seiten des Interviewers neben einer umfassenden Sachkenntnis natürlich auch viel Einfühlungsvermögen und nicht wenig Geschicklichkeit erfordere. Nicht einfach sei es, sich gegen eine parteipolitische Vereinnahmung zur Wehr zu setzen. Eine Äquidistanz zu den Parteien also das Einhalten gleicher Abstände gehöre aber für eine Journalistin wie sie zu den unverzichtbaren Grundsätzen. Auch das ZDF als Sendeanstalt lege bei der Besetzung der entscheidenden Positionen auf Ausgewogenheit großen Wert. Übrigens hätte sich Bettina Schausten, die mit Thomas Fuhrmann, dem Redaktionsleiter des Morgenmagazins, verheiratet ist, eigentlich auch vorstellen können, weiter das Morgenmagazin zu moderieren wenn da nicht ein großes Hindernis wäre: Ich möchte nie mehr um halb drei aufstehen müssen. Das müssen Journalisten wie Cherno Jobatey und Dunja Hayali nämlich auch heute noch, um bei Beginn der Sendung um 5.30 Uhr auf dem neuesten Nachrichten-Stand zu sein. Die 58 Schüler und Lehrer vom Canisianum hatten vor ihrem Treffen mit der früheren Cani-Abiturienten auch das Glück, wenigstens die letzte halbe Stunde des aktuellen Morgenmagazins, das immer aus dem MoMa-Café gesendet wird, live mitzuerleben. Das Gesamterlebnis ZDF im historischen Zollernhof hat Schüler und Lehrer gleichermaßen beeindruckt, vor allem aber die Professionalität, mit der Bettina Schausten von ihrem Job erzählte, und die Ungezwungenheit, mit der sie ihnen begegnete. Mit ihrem großen Einfluss wächst der leitenden Fernsehjournalistin natürlich auch eine riesige Verantwortung zu. Aber die weiß die Frau aus Lüdinghausen überzeugend wahrzunehmen, mitten in Berlin, im Zentrum deutscher Politik. Karl-Heinz Kocar Gelbe Doppeldecker, die auf der falschen Straßenseite fahren, grüne Briefkästen, jede Menge Statuen, bunte Haustüren und Guinness - so könnte man Dublin beschreiben. Der Englisch- LK der Jahrgangsstufe 12 des Canisianum konnte genau das bestätigen, nachdem er Mitte Juli letzten Jahres nach vier erlebnisreichen Tagen aus der irischen Hauptstadt zurückkehrte. Die 19 Schüler erfuhren von ihrem Lehrer und Stadtführer Dr. Uwe Carstens einiges über die wichtigen Persönlichkeiten und Gebäude, die die Geschichte des Landes und der Stadt widerspiegeln - natürlich auf Englisch. Am Freitagmorgen nach der ersten Nacht im Hostel, das zwei Minuten von der O Connell Street, der Hauptverkehrsstraße, entfernt lag, war für die Kursteilnehmer Projektarbeit angesagt. Aufgabe war es, mit den Einheimischen in Kontakt zu treten, egal ob in einem Animal Rescue Centre, dem Trinity College, dem General Post Office oder einfach in der Innenstadt. Den Abend ausklingen ließen die 20 Teilnehmer dann in einem Pub mit traditioneller irischer Live-Musik und einem Guinness, dem Lieblingsbier der Iren. Natürlich musste auch die Geschichte und Herstellung dieses Nationalgetränks näher erkundet werden. Deshalb machte sich ein Großteil der Gruppe am Samstag auf in die Guinness-Brauerei. Die Brauerei vermittelte aber nicht nur einen Überblick über den Brauvorgang von den Einzelzutaten bis zum fertigen Bier, sondern auch über die gesamte Stadt. Sie verfügt nämlich über eine große Besucherterrasse im siebten Obergeschoss, von der man über die ganze Stadt blicken kann. Am Sonntag um 9 Uhr hieß es dann,,goodbye und die 19 Schüler machten sich wieder auf den Heimweg. WN Reisen und Lernen 94 95

49 Spiel und Spaß im Detmolder Hallenbad. Die Klasse 5a auf Fahrt in Ost-Westfalen Horn-Bad Meinberg & die externsteine I Reisen und Lernen Am machten wir uns zusammen mit Frau Eggersmann, unserer Klassenlehrerin, den Klassenpaten und Herrn Meischen als Begleitung auf den Weg nach Horn-Bad Meinberg, einem Städtchen bei Detmold am Teutoburger Wald. Nach einer zweistündigen Busfahrt kamen wir dann an unserer Jugendherberge an. Nach der Begrüßung durch den Herbergsvater richteten wir uns als Erstes in unseren Zimmern ein, bevor wir den großen Spielplatz vor dem Haus mit seiner Seilbahn näher untersuchten. Nach dem Mittagessen machten wir uns auf den Weg zu den bekannten Externsteinen. Wir nutzten die letzte Tagessonne für das eine oder andere schöne Foto und kletterten dann die schmalen und steilen Stufen hoch, bis wir die Plattform oben auf den Felsen erreicht und von da aus eine tolle Aussicht hatten. Zurück in der Herberge stellten uns die Klassenpaten ihr tolles Abendprogramm vor, das sie vorbereitet hatten. Wir spielten verschiedene Spiele wie z.b. Pantomime oder Kartoffellaufen. Am nächsten Morgen wurden wir extra früh geweckt, denn es war ein Tagesausflug nach Detmold geplant. Wir fuhren mit dem Linienbus dorthin und versammelten uns auf dem Marktplatz. Dort teilten Frau Eggersmann und Herr Meischen uns in verschiedene Gruppen auf. Anschließend führten wir ein Stadtspiel mit kniffligen Fragen durch. Nachdem alle ihr Lunchpaket gegessen hatten, machten wir uns zu Fuß auf den Weg zum Schwimmbad. Dort verbrachten wir dann auch den Rest des Nachmittags. Am Abend gab es noch eine kleine Attraktion, denn wir veranstalteten mit unseren Lehrern ein Tischtennis- und ein Kickerturnier im Keller der Herberge. Obwohl die Lehrermannschaft das Kickerturnier unbedingt gewinnen woll- te, musste sie zähneknirschend akzeptieren, dass sie nur Vizemeister wurde. Danach machten wir eine Nachtwanderung rund um das Gelände der Jugendherberge. Das war ganz schön gruselig, denn wir liefen durch einen dunklen Wald, wo wir von den Paten erschreckt wurden. Am nächsten Morgen spielten wir vor der Rückfahrt unsere Turniere zu Ende. Als wir dann gegen Mittag wieder im heimatlichen Lüdinghausen ankamen, standen unsere Eltern schon am Busbahnhof und warteten auf uns. Christin Pieper Die Externsteine boten eine tolle Aussicht. Reisen und Lernen 96 97

50 Der Spielekeller der Herberge bot viele Möglichkeiten. Skifahrt 2011 Von Pumas und Pistenfahrten Reisen und Lernen Die Kennenlernfahrt der 5c in den Teutoburger Wald Horn-Bad Meinberg & die externsteine II Am Montagmorgen, dem , sollte unsere Kennenlernfahrt am Busbahnhof Lüdinghausen starten. Zu unserer großen Freude begleiteten uns, neben unseren Lehrern Frau König und Herr Herholz, auch unsere Klassenpaten. Als der Bus dann endlich am Busbahnhof ankam, rannten wir sofort los, gaben dem Busfahrer unsere Koffer und verabschiedeten unsere Eltern. Als wir nach einer zweistündigen Fahrt unsere Herberge in Horn-Bad Meinberg bei Detmold erreichten, schauten wir uns erst einmal auf dem Gelände um, denn es gab dort einiges zu entdecken, wie zum Beispiel eine Minigolfanlage und eine Kletterwand, die wir sofort ausprobierten. Anschließend gingen wir ins Gästehaus, das von der Evangelischen Kirche betrieben wird, packten unsere Koffer aus und hatten bis zum Mittagessen Freizeit. In den Zimmern machten wir eine Kissenschlacht, besuchten die Nachbarzimmer und tobten durch die Gänge. Unten im Keller spielten einige aber auch schon Tischtennis. Nach dem Mittagessen brachen wir zu einer kleinen Wanderung zu den bekannten Externsteinen auf. Wir hatten Glück und brauchten keinen Eintritt zu bezahlen, um nach einem steilen Aufstieg von oben die schöne Aussicht zu genießen. Zurück zur Herberge gingen wir einen anderen Weg und lernten so die hügelige Umgebung näher kennen. Abends veranstalteten wir einen DVD-Abend und sahen uns den Film Ich einfach unverbesserlich an. Am zweiten Tag fuhren wir mit dem Zug nach Detmold, wo eine Stadtrallye auf dem Programm stand. Einige aus der Klasse fragten einheimische Passanten, um schneller an die richtigen Informationen zu kommen. Nach einer Stunde waren fast alle Gruppen fertig, so dass wir noch ein bisschen Freizeit hatten, die einige von uns dazu nutzten, sich ein Stofftier mit riesigen Augen zu kaufen. Anschließend fuhren wir ins nahe Schwimmbad, wo wir alle viel Spaß zusammen hatten. Nachdem wir wieder in der Herberge angekommen waren, gab es ein warmes Abendessen und zum Abschluss des Tages veranstalteten wir einen Spiele- Abend. Am nächsten Morgen mussten alle früh aus den Betten, damit wir vor dem Frühstück die Koffer packen und die Zimmer saugen konnten. Wir hätten es hier durchaus noch länger ausgehalten, obwohl wir auf der Rückfahrt schon ziemlich müde waren. Cevin Siepmann (Klasse 5c) Es begann alles an einem Abend im März, als sich 40 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 8 und 9 in einen Reisebus begaben, der sie ins österreichische Zillertal chauffieren sollte. Ein Bus voller Jugendlicher, zwölf Stunden Fahrt und ein aufgedrehter Gettoblaster boten natürlich beste Voraussetzungen für eine Woche Skifreizeit. Nach der Ankunft am nächsten Morgen bezogen alle ihre Zimmer auf dem Stummerberg mit toller Aussicht auf das Skigebiet auf der anderen Talseite. Noch ahnte aber keiner das Unheil, das direkt hinter der Hütte lauern sollte. Unbeschwert erkundeten zunächst alle das Gelände rund um die angemietete Hütte. Erst als ein Mädchen der Gruppe verstört und mit aufgeplatzter Lippe den Wiesenhang hinter dem Haus herunterkam, war es allen klar: Der berüchtigte Zillertaler Puma hatte zugeschlagen. War uns deshalb die Unterkunft so kostengünstig angeboten worden? Zum Glück traute sich dieses Untier aber offensichtlich nicht den Berg hinunter, wodurch die Schülerinnen und Schüler Reisen und Lernen 98 99

51 Fortsetzung von Seite 99 Reisen und Lernen und auch die begleitenden Lehrkräfte den weiteren Verlauf der Woche erleichtert genießen konnten sofern sie den hinteren Teil des Geländes mieden. Wenn doch noch einer vor dem großen Berglöwen Angst hatte, so war diese aber spätestens während der ersten Pistenfahrt vergessen. Dabei wurden alle Mitfahrer in Anfänger-, Fortgeschrittene- und Profi-Gruppen eingeteilt. Die Anfänger mussten sich die ersten zwei Tage erst einmal mit Kurz-Skiern und einer blauen Piste begnügen, während sich die Profis sofort die schwarzen Hänge hinunterstürzten. Alle fuhren mit großer Freude. Sogar der Küchendienst, der jeden Tag früher von der Piste zurückmusste, um den anderen ein delikates Abendessen zu bereiten, hatte keine Schwierigkeiten einsehen, dass Kochen zu Viert plus Gettoblaster gar nicht so übel war. Dementsprechend klappte die Selbstverpflegung während der ganzen Woche reibungslos. Manche Ski-Anfänger wurden nach einiger Zeit einer neuen Gruppe den fortgeschrittenen Anfängern zugewiesen. Die begleitenden Gruppenleiter Frau Dorprigter, Herr Gerdzen, Herr Polarczyk, Herr Walter sowie die Ex- Canisianer Veronika Vinnemann und Sebastian Maiworm führten jeweils eine Gruppe bei herrlichem Sonnenschein durch das große Pistengebiet. Bis auf das Auftreten einiger kleinerer Blessuren verlief die Skifreizeit reibungslos und auch die beiden, die aufgrund ihrer kleinen Verletzung nicht mehr Skifahren durften, hatten trotzdem noch viel Spaß. Eine Rallye am letzten Tag sollte von allen als gelungener Abschluss empfunden werden. Hierbei wurden nicht nur die besten Skifahrer ausgezeichnet, sondern auch diejenigen, die ohne Tränen Zwiebeln schälen konnten. Am Ende konnte jeder behaupten, seine Bretter unter den Füßen entweder beherrschen oder wenigstens einigermaßen kontrollieren zu können. Jedenfalls war von nun an keiner mehr beim Skifahren Anfänger. Dass sich der Zillertaler Puma spätestens auf der Rückfahrt als Alpenfantasie herausstellte und nur erfunden wurde, um Alltagsdetails interessanter erscheinen zu lassen, gehörte zu den Nebensächlichkeiten der Fahrt. Tamara Malcher, Jgst. 10 Eindrucksvolle Woche in TAIZÈ Inspirationsquelle für unsere Schule Den Schülern eine Welt zu zeigen, ist ein Leitmotiv für unsere Schule. Dafür ist Taizé ein ideales Ziel. Mit diesem Grundverständnis war Herr Dr. Schütz auch im letzten Jahr wieder bereit, zusammen mit Frau Diers in die in Frankreich gelegene ökumenische Brüdergemeinschaft zu fahren. Obwohl diese Fahrt nicht wie 2010 eine Woche vor den Osterferien, sondern eine Wohlfühlen in der abendlichen Gemeinschaft. Woche vor den Sommerferien stattfand, war eine große Anzahl von Schülern aus der Jahrgangsstufe 11 und der Einführungsphase bereit, daran teilzunehmen. Schließlich ging es dann am Samstag, den um 23:30 Uhr mit 28 Schülerinnen und Schülern los. Angekommen in Taizé, bekamen wir einen großen Zeltplatz zugewiesen, so dass wir dort alle zusammen unsere Reisen und Lernen

52 Emotionalität und Gemeinschaft spielen in Taizé eine große Rolle. Fortsetzung von Seite 101 Reisen und Lernen Zelte aufstellen und schlafen konnten. Nach einem Begrüßungsgottesdienst für alle Neuankömmlinge konnten wir uns eine Arbeitsgemeinschaft aussuchen. Dank dieser Arbeitsgemeinschaften ist das Leben in Taizé für die Brüder einfacher zu organisieren. Darüber hinaus stärkt es auch noch das Gefühl der Gemeinschaft. Viele der Mädchen erklärten sich zum Beispiel bereit, jeden Morgen die Betreuung von Kindern im Alter von 0 12 Jahren in der Olinda, dem Aufenthaltsort für die Familien, zu übernehmen, damit deren Eltern in Ruhe Bibelgespräche führen konnten. Einige der Jungen übernahmen im Weiteren die Aufgabe der night guards, um dementsprechend nachts für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Diese Jobs zu übernehmen ist in Taizé eine Selbstverständlichkeit. Da jeden Tag verschiedene Bibel- Einführungen stattfanden, wurden alle Teilnehmer in Gruppen eingeteilt, um hier verschiedene Bibelstellen unter facettenreichen Gesichtspunkten zu besprechen. Diese Bibelgruppen bestehen meistens aus acht bis zwölf Leuten aus den unterschiedlichsten Ländern, was gute Englischkenntnisse voraussetzt, jedoch auch die Chance bietet, Kontakte mit Leuten aus verschiedenen Kulturen zu knüpfen. Das Abendprogramm in Taizé bleibt der freien Gestaltung überlassen. Das heißt, wer möchte, kann nach dem Abendgottesdienst in der Kirche bleiben und dort in Gemeinschaft Musik machen. Außerdem bietet sich hinter dem Kiosk Ojak die Gelegenheit, die Maja Dumat_pixelio.de Atmosphäre durch Gemeinschaftsspiele und musikalische Einlagen aufzulockern. Einige von uns hatten ihre Gitarren oder andere Instrumente dabei und konnten sich so abends am Ojak gut einbringen. Generell finden in Taizé täglich drei Gottesdienste statt und einer am Freitagabend vor dem berühmten Taizé-Kreuz. Wer will, kann anschließend dort hinkommen und beten. Ein ganz besonderer Gottesdienst ist jedoch derjenige am Samstagabend, denn bei diesem bekommt jeder Teilnehmer eine Kerze ausgehändigt. Diese Kerze wird durch das Weitergeben der Flamme entzündet und es entsteht eine vertraute Atmosphäre. Das Schlechte an Taizé war lediglich der Sonntagmorgen am Ende einer tollen Woche, da wir uns von all den neuen Bekanntschaften verabschieden mussten, was zum Teil recht emotional ausfiel. Dafür konnte man aber die positiven Erinnerungen an wunderschöne Tage mit tollen Leuten aus den unterschiedlichsten Ländern und Kulturen mitnehmen. Dieses Gefühl einer Gemeinschaft, die Kontaktfreudigkeit und diese Offenheit der Menschen erlebt man selten, doch in Taizé ist diese gegeben. Schlussendlich war diese zweite Taizéfahrt wieder ein voller Erfolg und wir hoffen auf viele neue Interessenten bei der Fahrt im nächsten Jahr. Amelie Brinker Reisen und Lernen

53 Griechenland hieß das Reiseziel der Schülergruppe des Canisianum, hier im Theater von Epidauros. Herzlichen Glückwunsch! zur Vollendung des 4. Dezenniums: Thomas Hols Juli 2011 zur Hochzeit: Antje Appel-Hittscher Februar 2011 Reisen und Lernen Canisianer auf den Spuren der Antike Von Mykene bis Matala Jugendliche des Privaten Gymnasiums Canisianum und des Gymnasiums Schloss Buldern waren im Oktober letzten Jahres auf historischen Spuren in Griechenland unterwegs. Organisiert hatte diese Studienreise der Lüdinghauser Verein zur Begegnung Jugendlicher mit Griechenland und Italien unter der Leitung von Klaus Heisterkamp und Stefan Schrade. Zunächst zog es die Teilnehmer nach Athen, wo unter anderem die weltberühmte Akropolis besichtigt wurde. Doch auch das pulsierende Leben der Hauptstadt begeisterte die Teilnehmer. Abgesehen von vielen leeren Ladenlokalen war im öffentlichen Leben von der Finanzkrise wenig zu spüren. Ein besonderes Erlebnis war der Sonnenuntergang am Kap Sunion, der äußersten Südspitze Attikas. Von Athen ausgehend begann eine dreitägige Busrundreise über den Peloponnes. Historische Stätten wie Korinth, Mykene und Olympia standen dabei auf der Reiseroute. Höhepunkte waren sicherlich die Besichtigung der Festungsanlage von Mykene mit dem Löwentor, den gewaltigen Festungsmauern und den Königsgräbern sowie das durch seine hervorragende Akustik beeindruckende Theater von Epidauros. In Olympia, dem Ort der antiken olympischen Spiele, lieferten sich einige Jugendliche in glühender Hitze einen schweißtreibenden Wettlauf. Nachdem auch das Orakel von Delphi besucht und befragt worden war, setzte die Gruppe mit einer Nachtfähre nach Kreta über. Dort wurden das Labyrinth von Knossos und die Reste des Palastes von Phaistos besichtigt. In der wunderschönen Bucht von Matala, dem Hippie-Paradies der 60er Jahre, kam aber auch der Badespaß nicht zu kurz. So war diese Griechenlandfahrt da waren sich alle Teilnehmer einig eine großartige Erfahrung und ein schöner Bildungsurlaub. WN zur Geburt eines Kindes: Frau Pohlmann mit Nils *Mai 2011 Frau Hermes mit Charlotte Sophie *August 2011 Frau Appel-Hittscher mit Ida *Oktober 2011 Veränderungen 2011 Neu im Kollegium: Benedikt Polarczyk Mathematik, Sport Februar 2011 Dominique Klaholz Biologie, Englisch September 2011 Katrin Vehof Deutsch, Sport September 2011 Ausgeschieden: Karsten Eppe Juli 2011 Eintritt in den Ruhestand: Jürgen Seitz Februar 2011 Hartmut Stutznäcker August 2011 Bernd Brüning August 2011 Wir trauern um: Hans-Peter Hansen April 2012 Menschen und Momente

54 Wirken effektiv im HIntergrund: Frau Dieckmann (links) und Frau Frye Menschen und Momente Interview mit Frau Dieckmann und Frau Frye aus dem Schulträgerbüro Was macht eigentlich das Schulträgerbüro? Fast jeder, der die Schule vom Parkplatz aus betritt, wird kurz vor der Pausenhalle schon einmal einen Blick in Ihre Bürofenster geworfen haben, ohne aber zu wissen, wer hier eigentlich tätig ist. Können Sie dem Außenstehenden eine kleine Einführung in den Charakter Ihres Büros geben? Marita Frye: Vom Parkplatz aus die letzten Fenster rechts vor der Pausenhalle gehören zum Verwaltungsbüro des Schulträgers. Hauptschwerpunkt meiner Arbeit sind Buchhaltungsarbeiten. Da das Gymnasium Canisianum eine Schule in privater Trägerschaft ist, werden hier unter anderem die Geldmittel, die der Schule zur Verfügung gestellt werden, verrechnet. Hat der Schulträger in Abstimmung mit der Schulleitung zum Beispiel die Anschaffung von neuem Mobiliar oder die zusätzliche Ausstattung der Räume mit Beamern beschlossen, wird der Zahlungsverkehr über dieses Büro abgewickelt. Sabine Dieckmann: Als private Schule müssen wir darüber hinaus der Bezirks- regierung jährlich einen Haushaltsplan (vorausschauende Planung der Kosten) und eine Jahresrechnung (Spitzabrechnung der Kosten des Vorjahres) vorlegen. Der Haushaltsplan sowie die Jahresabrechnung enthalten dabei die Abrechnungen für die Gehälter der Planstelleninhaber (Beamten) und der Angestellten, die Pensionen bzw. Renten der Versorgungsempfänger, die Beihilfen, die Bewirtschaftung (Instandhaltung, Reparatur) des Gebäudes und der Außenanlagen, die Sachkosten z.b. für den Geschäftsbedarf, Lehr- und Unterrichtsmaterial, für Fortbildungskosten und vieles mehr. Worin bestehen die Schwerpunkte Ihrer Arbeit im Einzelnen? Marita Frye: Mein Aufgabenschwerpunkt ist die Finanzbuchhaltung. So werden z.b. die Beihilfe-Anträge der Lehrkräfte an den Regierungspräsidenten weitergeleitet und die zu zahlenden Erstattungen an die Antragsteller überwiesen. Sabine Dieckmann: Anhand der Schülerzahlen und der Pensionierungen werden auch zu besetzende Lehrerstellen von mir berechnet, von der Schulleitung in Absprache mit dem Schulträger ausgeschrieben und Einstellungen getätigt. Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt also in der Planung und Einhaltung des Stellenrahmens, der Sach- und Kostenpauschalen, der Gehälterbearbeitung, der Beförderungsstellenberechnung, der Führung der Personalakten, der Kostenabrechnung mit Bezirksregierung und der Finanzplanung für den Schulträger. Um darüber hinaus einmal ein Beispiel zu nennen: Welche Aufgaben kamen auf Sie zu, als die Mensa gebaut werden sollte oder als der Umbau der Chemieräume geplant wurde? Marita Frye: Bei beiden Baumaßnahmen gehörte es zu meinen Aufgaben, die Aufträge zu schreiben und für die dann entstandenen Kosten den Zahlungsverkehr abzuwickeln und zu verbuchen sowie Kostenaufstellungen für den Schulträger zu erstellen. Sabine Dieckmann: In meinen Händen lag die Ausstattungsplanung, das Einholen von Angeboten und die Auftragsvergabe. Die bauliche Planung und die Bauaufsicht wurden dagegen von einer anderen Stelle übernommen. Menschen und Momente

55 Fortsetzung von Seite 107 Menschen und Momente Gibt es gemeinsame Arbeitsbereiche mit dem Schulbüro von Frau Altenbockum und Frau Göbel oder sind die Tätigkeiten doch eher unterschiedlich? Sabine Diekmann: Während das Schulbüro eher für die Belange der Schülerinnen und Schüler sowie für den allgemeinen Schulbetrieb verantwortlich ist, liegt der Verantwortungsbereich der Verwaltung vor allem bei der Abrechnung und Bereitstellung von finanziellen Mitteln, der Personalführung, der Finanzbuchhaltung etc. Marita Frye: Natürlich gibt es aber auch gemeinsame Arbeitsbereiche, in denen wir uns ergänzen und miteinander arbeiten. Gelegentlich sieht man den einen oder anderen pensionierten Lehrer bei Ihnen eintreten. Kommen diese Herrschaften nur aus alter Verbundenheit auf eine Tasse Kaffee vorbei oder stehen dabei doch sachliche Interessen im Vordergrund? Sabine Diekmann: Das trifft wohl beides zu. Die pensionierten Lehrkräfte kommen natürlich auch aus alter Verbundenheit, aber da wir wie schon erwähnt die Pensionen und Beihilfen für die ehemaligen Lehrkräfte bearbeiten und auszahlen, gibt es hin und wieder schon einmal Fragen oder Beratungsbedarf. Marita Frye: Bei diesen sachlichen Angelegenheiten kommen aber manchmal die unterschiedlichsten Fragen auf und somit werden durchaus auch persönliche Dinge besprochen und geklärt. Dabei haben wir immer wieder den Eindruck, dass die meisten Ehemaligen gerne zu uns kommen. Frau Diekmann und Frau Frye herzlichen Dank für das Gespräch, viel Erfolg für Ihre weitere Arbeit und alles Gute für Sie persönlich! Unsere Schule: Frau Altenbockum und Frau Göbel Sie sind die Sekretärinnen im Schulbüro und damit der ganzen Schule. Jeder im Canisianum hört Ihre Stimmen anlässlich zahlreicher Durchsagen, jeder Anrufer von außen kommt an Ihnen nicht vorbei und jeder Lehrer oder Schüler kennt Sie als Personen von täglichen oder fast täglichen Besuchen im Sekretariat. Aber nur wenige werden sich ein konkretes Bild von Ihnen, Ihren Eindrücken und Ihrer Gesamtarbeit machen können. Deshalb gestatten Sie Gehören zum Gesicht der Schule gegenüber Besuchern: Frau Altenbockum (l.) und Frau Göbel. Interview mit den Damen des Schulbüros: ein harmonisches Team im täglichen Wahnsinn uns ein paar Fragen zu Ihrem Alltag. Seit wann sind Sie im Canisianum beschäftigt und was haben Sie vorher beruflich gemacht? Anne Altenbockum: Ich habe eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten bei der Kreisverwaltung in Coesfeld absolviert und im Anschluss daran habe ich viele Jahre im Sekretariat der Beruflichen Schulen in Lüdinghausen gearbeitet. Seit dem 1. Oktober 1996 bin ich im Schulbüro des Canisianum tätig. Menschen und Momente

56 Fortsetzung von Seite 109 Menschen und Momente Marina Göbel: Ich habe Rechtsanwaltsund Notarsgehilfin in Münster gelernt. Nach der Ausbildung wechselte ich zu einer Autoverleihfirma in Münster und war dort als Sachbearbeiterin in der Mahnabteilung beschäftigt. Nach einigen Jahren wechselte ich zu einer großen Werbeagentur und war dort in der Anzeigendisposition eingesetzt. Nach meinem Wohnortwechsel nach Lüdinghausen arbeitete ich einige Jahre in einem großen Autohaus vor Ort. Am Cani bin ich nun seit dem 1. Juni Unsere Schule: Könnten Sie einmal einen typischen Arbeitstag schildern, den Sie hier zu bewältigen haben? Anne Altenbockum: Das Schulbüro ist täglich von bzw. an den Tagen mit Nachmittagsunterricht bis Uhr besetzt. Neben den ganz normalen Büroarbeiten, die dieser Beruf mit sich bringt, sind wir Ansprechpartner für Schüler, Lehrer und Eltern mit ihren diversen Wünschen und Anliegen. Das beginnt mit dem vergessenen Sportbeutel im Bus, mit Bauchschmerzen bei einigen Kindern vor einer Klassenarbeit und endet eigentlich nie. Man kann einen typischen Tag im Schulbüro sehr schlecht beschreiben, weil man diesen nicht planen kann und es sowieso immer anders kommt, als man vermutet. Unsere Schule: Erinnern Sie sich vielleicht an ein interessantes, lustiges oder eher unschönes Ereignis? Marina Göbel: Ein unschönes Ereignis war sicherlich vor einigen Jahren der Chlorgasunfall im Schwimmbad, bei dem es viel zu organisieren gab, aber unter dem Strich doch Gott sei Dank alles gut ausgegangen ist. Dann erinnern wir uns an eine Schülerin (heute in der Oberstufe), die damals in der 5. oder 6. Klasse einen Deutschaufsatz schrieb und als Berufswunsch Schulsekretärin angab. Sie kam immer gerne zu uns ins Schulbüro, um z. B. Kreide oder einen neuen Tafelschwamm zu organisieren. Außerdem hat die SV uns vor zwei Jahren den Oskar für das Schulsekretariat verliehen. Das hat uns natürlich sehr gefreut. Unsere Schule: Wann ist Ihre Tätigkeit besonders anstrengend und wann geht es erkennbar ruhiger zu? Anne Altenbockum: Natürlich kennen wir anstrengende und etwas weniger anstrengende Zeiten. Gerade im Schulbetrieb gibt es immer wiederkehrende Phasen, z. B. zum Ende und zum Beginn eines Schuljahres, zur Abiturzeit und zu den Zeugnisterminen, die besonders hektisch sind. Arbeiten, die wir im täglichen Alltag nicht bewältigen können, erledigen wir während der Ferien (wir haben ja lediglich unseren ganz normalen Jahresurlaub und sind immer einen Teil der Ferien im Büro). Zu dieser Zeit ist die Schule bekanntlich lehrer- und schülerfrei, so dass wir aufarbeiten und vorarbeiten können. Unsere Schule: Uns Lehrern fällt häufig auf, dass Sie selbst im Falle von kleinen Wünschen ( Könnten Sie mir einmal die Zeugnisliste der Klasse 6d geben? ) oder im Falle eines von Schülern umlagerten Tresens im Schulbüro ausgesprochen geduldig, freundlich und hilfsbereit sind. Braucht man dafür eine in die Wiege gelegte westfälische Mentalität oder hüten Sie das Geheimnis eines besonderen Beruhigungstees? Marina Göbel: Also, wir trinken tatsächlich viel Tee und essen täglich ein paar Äpfel. Vielleicht ist das ja unser Geheimnis?! Ansonsten sind wir einfach ein eingespieltes Team und arbeiten seit zwölf Jahren harmonisch zusammen. Das hilft sehr bei dem täglichen Wahnsinn. Unsere Schule: Besuchern von außen vermitteln Sie einen ersten persönlichen Kontakt zur Schule, kleineren Schülern sind Sie manchmal eine fast mütterliche Stütze im Alltag, älteren Schülern eine wichtige Betreuungshilfe und für die Schulleitung sowie das Lehrerkollegium eine unentbehrliche und kaum zu ersetzende Organisationskraft. Das klingt nach einer erfüllten und zufriedenstellenden Tätigkeit. Trifft das tatsächlich zu oder können Sie sich Veränderungen im Alltag vorstellen? Anne Altenbockum: Es ist tatsächlich so, dass wir uns hier sehr wohl fühlen und es sowohl mit den Schülerinnen und Schülern, den Eltern, der Schulleitung und dem gesamten Lehrerkollegium ein nettes Miteinander gibt. Hier vielleicht auch mal ein Dank an die Lehrerinnen und Lehrer, aber auch an viele Eltern, die uns immer wieder zu verstehen geben, dass unsere Arbeit geschätzt wird. Daher wollen wir noch lange Unsere Schule: Frau Altenbockum, Frau Göbel herzlichen Dank für das Gespräch und alles Gute für Ihre persönliche Zukunft! Menschen und Momente

57 Der Lehrer- und Schülerchor unter der Leitung von Michael Greiner. Cani-Leiter Hartmut Stutznäcker verabschiedet Pädagoge mit Leidenschaft Menschen und Momente Gekommen bin ich an Ihre Schule, verlassen werde ich unsere Schule. In diesen Abschiedsworten von Hartmut Stutznäcker schwang nicht nur sehr deutlich Wehmut mit, sondern es spiegelte sich hier auch das produktive Zusammenwachsen von Schulleitung und Schulgemeinde in der zurückliegenden Dekade. Am 15. Juli letzten Jahres wurde der Oberstudiendirektor nach zwölf Jahren als Leiter des Gymnasiums Canisianum in den Ruhestand verabschiedet. Dabei handele es sich allerdings um ein Ausscheiden, so betonte der bisherige Schulleiter, das nicht ganz freiwillig geschehe, sondern der Gesundheit geschuldet sei. Er habe sich von Beginn an im Kreis der Kollegen und der Vertreter des Schulträgers wohlgefühlt, bekräftigte der 63-Jährige ausdrücklich. Dass es den Betroffenen genauso ging, zeigte ein stimmgewaltiger Chor aus Lehrern und Schülern mit der Abschiedsweise: Hartmut, lebe wohl, so voll Weisheit und voll Güte. Er sei immer ruhig und gelassen gewesen, so charakterisierte Renate Haltern, die Vorsitzende des Schulträgers, einen wesentlichen Charakterzug Hartmut Stutznäckers, der seinen Beruf über 36 Jahre mit Leidenschaft ausgeübt habe. Stets habe er dem Kollegium erfolgreich zu vermitteln gewusst, dass am Cani zu arbeiten mehr sei als ein Lehrauftrag in Mathematik, Deutsch oder Sport. Wichtig sei ihm auch der intensive Schüleraustausch gewesen. Den pflegt die Schule mittlerweile mit zahlreichen Ländern wie Frankreich, Großbritannien, Polen, Schweden und Luxemburg, sogar mit den USA. Zwölf Jahre habe Hartmut Stutznäcker das Cani-Schiff auf hoher See erfolgreich gelenkt, erklärte Bürgermeister Richard Borgmann in seinem Grußwort zur Verabschiedung. Die Wahl Stutznäckers zum Direktor 1999 sei ein Glücksfall für die Schule und für Lüdinghausen gewesen. Elisabeth Hüttenschmidt, zu diesem Zeitpunkt seit sechs Monaten Amtskollegin am St.-Antonius-Gymnasium, gab Hartmut Stutznäcker mit auf den Weg: Gehen Sie mit Mut in den neuen Lebensabschnitt hinein! Als Sprecherin der Lüdinghauser Schulleiter überreichte sie Hartmut Stutznäcker (r.) wurde als Direktor des Canisianums in den Ruhestand verabschiedet. An der stimmungsvollen Abschiedsfeier nahmen auch seine Tochter Barbara sowie seine Ehefrau Christa (3.v.r.) teil. einen Gutschein für einen Wellness-Tag samt Vitalpaket. Als einen Grenzgänger bezeichnete Karl-Heinz Kocar für das Lehrerkollegium den bisherigen Chef. Beispielhaft nannte er die Tatsache, dass der Protestant Stutznäcker Leiter des einst streng katholischen Canisianums geworden sei. Er habe im Kollegium kräftig Spuren hinterlassen. Hartmut Stutznäcker gab im Gegenzug den Rat: Schule muss sich bewahren durch Veränderung. Dankesworte gab es zudem von Menschen und Momente

58 Karl-Heinz Kocar für das Lehrerkollegium: ein Freund der Weisen tritt zurück Menschen und Momente Fortsetzung von Seite 113 Dr. Heike Matthies, der Vorsitzenden der Schulpflegschaft, sowie von Barbara Fellermann, der Vorsitzenden des Fördervereins, und von Reinhard Kleinewiese als Vertreter der katholischen Kirchengemeinde St. Felizitas und Pfarrer Thorsten Melchert aus Olfen für die evangelische Kirchengemeinde. Redebeiträge und Grußworte von Frau Haltern, Bürgermeister Borgmann, Frau Dr. Matthies, Frau Fellermann, Herr Hürfeld, Pfarrer Melchert und Pfarrer Kleinewiese prägten die Verabschiedung. Untermalt wurde die Verabschiedung musikalisch von der Bigband der Cani Hot Dogs unter der Leitung der Musiklehrerin Katrin Hantel und den beiden Schülerinnen Nina Junke an der Geige und Franziska Wehlmann am Flügel.WN Er ist ein Grenzgänger. Hartmut Stutznäcker wurde 1948 in Goslar geboren und damit hart an der Grenze zur späteren DDR. In Düsseldorf zur Schule gegangen, lebt er nun schon einige Jahre in dem Teil Schermbecks, der zum Kreis Wesel gehört, also zum Niederrhein. Fast jeden Tag überquerte Hartmut Stutznäcker in den letzten zwölf Jahren die heute nicht mehr so scharf bewachte Grenze zwischen dem Rheinland und Westfalen in Sichtweite der Orte Schermbeck und Wulfen. Immer wieder machte er sich des Morgens auf, um im ehedem streng katholischen Privaten Gymnasium Canisianum seine Regierungsgeschäfte aufzunehmen und das als Protestant! Er beging also regelmäßig eine doppelte Grenzüberschreitung aber es ging alles gut. Auch als Schulleiter erwies sich Hartmut Stutznäcker als ein Grenzgänger. Natürlich wusste er von Anfang an, dass er eigene klare Vorstellungen von dem benötigte, was unter seiner Leitung am Cani geschehen sollte. Den Motivationskünstler würde er geben, Kollegen ermuntern ja, das wollte er. Als Chef musste er schließlich nicht nur Grenzen ziehen, sondern auch eine zweck- und lustvolle Zusammenarbeit organisieren. Und dabei konnte eine gehörige Portion Selbstironie und eine gelegentliche, wohl dosierte Nachsicht mit den Schwächen seines Teams nicht schaden. Anders ausgedrückt: Im wirklichen Schulleben muss man die Grenzen zwischen Pflicht und Neigung eben immer einmal wieder überschreiten. Nur so kann ein Schulleiter einen menschlichen Umgang aller miteinander fördern. Für Hartmut Stutznäcker war daher auch etwas anderes klar: Für ein persönliches Gespräch musste immer Zeit bleiben und es wird dabei eine alte Tugend wichtig, die das ehrwürdige Wort Weisheit vielleicht am treffendsten bezeichnet. Vor zwölf Jahren bestieg ein Freund der Weisheit, ein Philosoph mit Leib und Seele, den Cani-Thron. Damit hat sich hier am Cani sogar eine Idealvorstellung des antiken Staatsdenkers Platon erfüllt, der in seinem Dialog Politeia gefordert hat, eigentlich müssten Philosophen überall Könige werden - oder umgekehrt. Philosophen sind eben Freunde der Weisheit und haben Güte und Gerechtigkeit stets fest im Blick. In fast jeder Lehrerkonferenz und in seinen Abiturreden gab uns Menschen und Momente

59 Die Cani HOt Dogs, Nina Junkge und der Lehrer- Schülerchor während der Verabschiedung. Fortsetzung von Seite 115 Menschen und Momente Hartmut Stutznäcker zu verstehen, wie er persönlich Weisheit versteht. Ein Philosoph und Lebensfreund ganz besonderer Art war auch der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch. Vor fast sechs Jahren ist er gestorben. Auch er war ein Niederrheiner, sogar einer der bekennenden Art. Der Niederrheiner weiß nix, aber erklären kann er alles, lautete eine seiner Weisheiten. Auch er war ein scharfsinniger Beobachter, ein sensibler Mensch, ein Lebensfreund und ein gläubiger Protestant dazu, dem nichts entging - selbst die eigenen Schwächen nicht. Einmal hat Hartmut Stutznäcker mit mir gemeinsam auch eine Staatsgrenze überschritten. Im Jahr 2004 feierte nämlich das Carolinum, unsere Partnerschule in Neisse, ihr 380-jähriges Bestehen. Am selben Tag trat Polen darüber hinaus offiziell der EU bei. Die Verbindung nach Polen lag dem Cani- Leiter offenbar zu diesem Zeitpunkt ganz besonders am Herzen. Kontakte nach Israel hatte er schon am Ursulinen- Gymnasium in Dorsten geknüpft. Jetzt geht Hartmut Stutznäcker also in den Ruhestand. Noch nicht ganz an der Altersgrenze ist es vor allem die Sorge um die Gesundheit, die ihn sein Schulleiterdasein beenden lässt. Solche Grenzen muss man respektieren, als Mensch, als Christ. Ja, Sie haben kräftige Spuren Ihres Engagements bei uns hinterlassen, Herr Stutznäcker! Dafür danken wir Ihnen von Herzen! Und wir haben Ihnen ein Abschiedsgeschenk ausgesucht, das Ihnen hoffentlich gefällt. Es ist ein Selbstbildnis des Lüdinghauser Poeten und bildenden Künstlers Frantz Wittkamp, der 1943 in der Lutherstadt Wittenberg geboren wurde. Selbst ohne Vater aufgewachsen, erkor er sich im Laufe seines Lebens den Renaissance- Maler und Luther-Porträtisten Lucas Kranach den Älteren zu seinem geistigen Ziehvater. Die Bevorzugung des Menschen als Gegenstand seiner Bilder und Plastiken ebenso wie die Ähnlichkeiten bei der Farbwahl sind hinlängliche Beweise für die Existenz einer großen Geistesnähe zwischen Frantz Wittkamp und Lucas Cranach. Als ich das Selbstbildnis des Malers Frantz Wittkamp zum ersten Mal sah, ging mir sogleich eine allegorische Interpretation durch den Kopf: Die Figur verkörpert geradezu eine Verbindung von Lebensweisheit und Einsilbigkeit. Es sind auch gereimte Verse von aussagekräftiger Schlichtheit, die der Dichter Wittkamp regelmäßig findet. So steht auf der Rückseite dieses Bildes ein kleines Gedicht, das Frantz Wittkamp sich selbst als dem quasi Jüngsten in der Malerfamilie Cranach in den Mund gelegt hat, um seine lebenslange Seelenverwandtschaft auszudrücken: Mein Vater war ein Künstler, Und er war ungebunden. Ich wurde nicht geboren. Er hat mich nur erfunden. Wir meinen, dass dieses Bild wie geschaffen für einen Philosophen ist. Vielleicht verleitet es Sie auch in Zukunft, ab und zu über das Phänomen des Menschen und sein Treiben auf Erden vertieft nachzudenken. Ihr altes Kollegium wünscht Ihnen jedenfalls einen höchst lebendigen Ruhestand in guter Gesundheit! Wir hoffen, dass wir Sie auch in Zukunft regelmäßig in Lüdinghausen sehen werden. Es gibt immer einmal etwas zu feiern und Sie sind uns jederzeit willkommen. Menschen und Momente

60 Bernd Brüning nach 33 Jahren in den Ruhestand verabschiedet einer, der klare Worte findet Bernd Brüning zeigte in seiner Schullaufbahn am Cani nicht nur fachlich-intellektuellen Einsatz, sondern wusste auch bei Schulfesten aufzufallen. Menschen und Momente Wenn man sich mit seiner Familie auf dem Rosenhügel niederlässt und bei klarer Sicht auf das geschäftige Treiben jenseits des Dortmund-Ems-Kanals blickt, so bleiben im Laufe der Zeit nur zwei Möglichkeiten, auf diese Situation zu reagieren: Entweder man genießt die Annehmlichkeiten des räumlichen Abstands oder man greift ein, um die aus der Distanz erkannten Schwächen positiv zu beeinflussen. Dass unser im letzten Sommer aus dem aktiven Dienst ausgeschiedene Kollege Bernd Brüning zur Kategorie der Eingreifenden gehört, hat ihn 33 Jahre lange für das Canisianum so schätzenswert gemacht. Allein seine Fächerkombination bot ihm mit Biologie und Sport nicht wenige Möglichkeiten, die Schüler physisch auszubilden und dabei für biologische und ökologische Fragestellungen zu sensibilisieren. Das Überzeugende an Bernd Brüning war aber nicht nur das Vermitteln inhaltlicher Fragestellungen, sondern das engagierte Vorleben des theoretisch für wichtig Erachteten. So arbeitete er immer wieder aktiv für das Biologische Zentrum in Lüdinghausen, setzte sich für den BUND als Umweltschutzorganisation ein, führte Interessierte durch die Olfener Steverauen, um die Bedeutung renaturierter Flusslandschaften zu erläutern und trieb selbst gerne Sport, so oft es der schulische Alltag zuließ. Dabei stand nicht nur das Fahrrad im Vordergrund, sondern auch das Schwimmen oder das Bergwandern von Hütte zu Hütte. In der Folge konnte es dann durchaus passieren, dass das eine oder andere Kollegiumsmitglied einen Hauch von Neid in sich spürte, wenn der Sportlehrer Brüning mit federndem Gang durchs Gebäude eilte. Das Bernd Brüning eigene Auftreten spiegelte sich auch im Alltag des Kollegiums wider, wenn er auf Konferenzen mit klaren Worten (so Hartmut Stutznäcker) in die Debatten eingriff und engagiert die Umsetzung getroffener Entscheidungen beeinflusste. Dass er dabei Schülern, Eltern und Kollegen mit Offenheit, Verbindlichkeit und Humor begegnete, zeigte sich auch in seinem Auftreten als Lehrerrat oder als Kollegiumsvertreter in der Schulkonferenz. Vor dem Hintergrund seiner vielfältigen Interessen wird es ihm möglicherweise relativ leicht fallen, den Schulalltag zu entbehren. Wir aber bedauern, diesen Alltag ohne einen langjährigen Eckpfeiler unserer pädagogischen Arbeit bestreiten zu müssen. Trotzdem wünscht die ihm verbundene Schulgemeinde, dass es ihm ohne den berufsbedingten Stress und angesichts größerer Entscheidungsfreiheiten gelingt, die neuen Freiräume zu nutzen und ein otium cum dignitate also einen ehrenvollen Ruhestand zu genießen. Gerold Meischen Menschen und Momente

61 wenn er parliert, doch jetzt didaktisch // mit Klemmbrett ausgestattet, praktisch! // zu St. Michel, Bayeux und Küsten ach, wenn doch Schüler mehr noch wüssten! «sen, was eine Lachorgie des Kollegiums auslöste. Das war unnachahmlich in der Kunst der Produktion und in der Fähigkeit, die Würde der Betroffenen trotz dargestellter Missgeschicke zu wahren. Menschen und Momente Susanne Laudick über Manfred Neuhaus letztes Jubiläum ein Pensionär in der Normandie Zwanzig Jahre Austausch mit St. Lô en Normandie! Die dazugehörige Jubiläumsfahrt im Frühjahr 2012 mit diesmal 26 Schülerinnen und Schülern musste Manfred Neuhaus noch einmal begleiten, obwohl der geschätzte Kollege seit 2008 im vorzeitigen Ruhestand ist. Aber erstens ist dieses Austauschprojekt damals auf seine Initiative hin zustande gekommen und zweitens hat er es mir versprochen, denn so manche Fahrt haben wir in den vergangenen Jahren gemeinsam geplant, durchgeführt und vor allem erlebt:» Die schönste Zeit, vergessen nie // war stets die Fahrt en Normandie! // Wenn Manfred, faktisch und didaktisch // mit Klemmbrett ausgestattet praktisch! // mit Handy, Karte, Buch, sans doute // avec Suzanne s est mis en route. // Quel long voyage bis St. Lô So dass, im Bus, wenn matt und müde // der Manni sucht, comme d habitude // die Mittagsschlaferholung, die nach Picknick und nach Pipi- Pause // en route ins Land der Normandie Tribut verlangt auf solcher Sause, // im Bus vernehmlich klingt s, oh ja!: Monsieur liegt im Beamten-Koma! Doch kaum geladen von Jean-Pierre // zu Sylvies calvados et bierre // erwacht Manfreds Esprit, der frische // zu Heiterkeit und Spaß bei Tische. // Da wird gelacht, parliert, getrunken // gegessen auch, bis fast versunken // Gastgeber, Manfred und Suzann // im Calva-Dunst des trou normand Tags drauf kommt Fahrt in unsern Mann: // Was der so alles sagen kann // Dieser Ausschnitt aus meinem Versuch im Verseschmieden anlässlich seiner Verabschiedung 2008 lässt nur erahnen, wie vergnüglich es zuging, wenn Manni also in Fahrt kam... als Gast en France, als Gastgeber in Lüdinghausen (mille fois merci à toi, Annette, für so manches opulente Mahl in großer Runde francophiler und francophoner Menschen!), als Kollege, wenn sich am Donnerstagmorgen in seiner verschmitzten Miene die neuesten Späße von der vorabendlichen (Männer!-) Chorprobe ankündigten und sich in einer der großen Pausen zum unbändigen Vergnügen der Kollegen entluden, und besonders als Nikolaus, der uns Kollegen fast alljährlich zu Beginn der Weihnachtsfeier vom Himmel hoch erschien. Dann lief Manfred als heiliger Mann zur Höchstform auf und trug mit Bass-Stimme seine Verse vor Balladen aus dem Cani-Leben, deren Verse nach allen Regeln der Kunst geschmiedet und Ereignisse, die nach allen Regeln der Dramatik gestaltet waren. Wie er zunächst harmlos und gemächlich Anlauf nahm, in der Exposition kunstvoll die Schlingen legte, den Spannungsbogen bis zur Peripetie dehnte, nicht ohne retardierende Momente, um dann die milde Katastrophe über den einen oder anderen Kollegen hereinbrechen zu las-» Nikolaus, du lieber Mann // was fangen wir nur ohn dich an? // Wer wird uns lesen die Leviten // zu Dienstgeschäften, Cani-Riten? // Mal angespitzt, doch immer heiter Oh heil ger Mann, wie geht s nun weiter? «Dass jemand aus unseren Reihen in den roten Mantel und die Mitra hineinwachsen könnte dieser Wunsch, lieber Manni, hat sich bisher nicht erfüllt, und das ist gut so! Cher Manfred, inzwischen hast du dich wohlig-kreativ eingerichtet in deinem Pensionärsdasein, kannst umso mehr deine drei bzw. bald vier Enkelkinder genießen und dich vor allem an dem stets wachsenden Erkenntnisgewinn deines kleinen Enkelsohnes (endlich ein weiterer Mann im Haus!!) erfreuen. Darüber freuen wir uns alle mit dir und wünschen dir und deiner Familie unzählige ungetrübte Stunden!» Doch sei ermahnt: ohn jed Bedacht // nicht vorbereitet, nicht didaktisch // mit innerm Abstand, praktisch, faktisch // zurückzufinden manches Mal // in den gewohnten Cani-Saal! // Denn merke: Deine Dienstkollegen // vermissen dich So isses eben...! «Salut et à bientôt. Menschen und Momente

62 Menschen und Momente Barbara Imholz zur Verabschiedung von Michael Tillmann: ein homo politicus und engagierter Streiter Ist es eigentlich möglich, einem Menschen gerecht zu werden, der nach einem Wirken von 20 oder 30 Jahren noch dazu an einem Ort in den Ruhestand geht? Wie kann man all dies so verdichten, dass ein glaubwürdiger Dank dabei herauskommt und eine Würdigung dieser schulisch geprägten Lebenszeit? Da mir dies fast aussichtslos erscheint, möchte ich dem Kollegen Michael Tillmann auf meine ganz persönliche Art meine Wertschätzung ausdrücken, in der Hoffnung, dass diese sozusagen über mich hinausweist und etwas erfasst, was das Allgemeine seines Wirkens im Kollegium und an der Schule insgesamt bedeutet hat. Ich lernte ihn 1996 während des Agenda-Prozesses der Stadt Münster kennen. Damals gab es, ausgehend von Der stellvertretende Schulleiter Ulrich Schweer (l.) und Michael Tillman bei der Verabschiedung. den Beschlüssen der Umweltkonferenz in Rio de Janeiro im Jahre 1992, auch den Auftrag an die Kommunen, in der ganzen Welt lokale Agenden aufzustellen, um vor Ort in einem demokratischen Meinungsbildungsprozess die Probleme des 21. Jahrhunderts konkret in Angriff zu nehmen. In Münster hatte der Rat der Stadt diesen Auftrag angenommen und u.a. mich dafür als Vertreterin des Eine Welt-Forums angestellt. Vorangegangen war 1995 die Gründung eines Beirates für kommunale Entwicklungszusammenarbeit, in dem die Nord-Süd-Gruppen, aber auch das Umweltforum, das Michael Tillmann repräsentierte, ihre Anliegen in die Kommunalpolitik einbringen wollten. Dieser Beirat war der Kommunalverwaltung in hartnäckigen Verhandlungen abgetrotzt worden, was nicht zuletzt maßgeblich auf das Engagement unseres heutigen Kollegen Tillmann zurückzuführen war, und so begegnete mir damals ein nicht unerheblicher Teil seiner Persönlichkeit, den ich mit der Überschrift homo politicus versehen möchte. In der damaligen Situation war Michael Tillmann mein persönlicher Gegner, denn bis heute liebt eine kommunale Verwaltung nicht unbedingt den mündigen Bürger, der kompetent mitreden will. Aber so war es vor knapp zwanzig Jahren: Er war der unbequeme Bürger, der sich nicht abspeisen lassen wollte, der nicht locker ließ und der sein politisches Anliegen in verlässliche Strukturen umgesetzt wissen wollte. Als ich dem Kollegen Tillmann dann im Jahre 2003 unerwartet und zufällig hier an der Schule wiederbegegnete, konnte ich feststellen, dass diese Art, sich als politisches Wesen zu begreifen, auch hier seinen Niederschlag fand. Für ihn war das Engagement in der Politik die andere Seite der Medaille seines Wirkens in der Schule. Unsere Schülerinnen und Schüler zu aufrechten, mündigen Menschen und Staatsbürgern zu erziehen, das war ihm selbstverständlich, nicht bloß als irgendein Thema im Unterricht, sondern wesensgemäß. Ganzheitlich gesehen ist für ihn der Lehrer automatisch ein homo politicus, bei dem man nicht zwischen Privatem und Beruflichem trennen kann. Seine vielfältigen Aktivitäten in dieser Richtung sind bekannt: So wurden u.a. Politiker zu Diskussionsrunden an die Schule eingeladen. Sie sollten sich zu aktuellen und umstrittenen Themen der Umwelt-, aber auch Sozialpolitik äußern oder in Zeiten der Wahlkampfvorbereitung Flagge zeigen und den Schülerinnen und Schülern Auseinandersetzungsmöglichkeiten bieten. Dabei fanden durchaus prominente Referenten ihren Weg ins Cani. Ich würde mir wünschen, dass wir diese Tradition nicht nur in guter Erinnerung behalten, sondern auch fortsetzen. Nicht zuletzt zeigte sich der homo politicus auch darin, dass Michael Tillmann elf Jahre lang im Lehrerrat tätig war. Hier offenbarte sich der unbequeme Bürger wieder, der hartnäckig den Problemen auf der Spur blieb, immer im Wissen darum, dass mündlich Vereinbartes schnell auch wieder in der Versenkung verschwinden kann, wenn es nicht in verlässliche Strukturen übergeht. Es sei nicht verschwiegen, dass Michael Tillmann hier auch mit Momenten des Scheiterns und der Enttäuschung konfrontiert wurde, dass er zum Beispiel sein Anliegen, transparente Kriterien für Beförderungsverfahren zu schaffen, nicht durchsetzen konnte. Dennoch wünschen wir ihm von Herzen, dass er in Frieden gehen kann, viele neue Herausforderungen findet und annehmen kann und uns gerne am Cani bei Gelegenheit besuchen möchte. Wir würden uns sehr darüber freuen und wünschen ihm alles Gute für die Zukunft. Menschen und Momente

63 Der in Lüdinghausen geborene Günter Kurz wurde am 2. Februar 1961 zum Priester geweiht. Hans-Peter Hanssen bereits von seiner Krankheit gezeichnet. Ex-Canisianer Günter Kurz feierte goldenes Priesterjubiläum ein Leben für die Seelsorge Nachruf auf Hans-Peter Hanssen In memoriam Johnny Menschen und Momente Nach dem Abitur am Canisianum studierte der in Lüdinghausen aufgewachsene Günter Kurz zunächst katholische Theologie in Münster und Innsbruck. Am 2. Februar 1961 wurde er dann von Bischof Michael Keller im Münsteraner Dom zum Priester geweiht. Nach einer kurzen Station als Religionslehrer in Recklinghausen konnte er 1961 seine erste Stelle als Kaplan in der Pfarrei St. Gottfried in Ahlen antreten, bevor er von 1965 bis 1971 als Kaplan an der Pfarrkirche St. Joseph in Kamp-Lintfort tätig war übernahm Pfarrer Kurz die Pfarrei St. Barbara in Herten und leitete diese bis zum Jahr Gleichzeitig war er als Schulseelsorger an der dortigen Erich-Klausener-Realschule tätig. Nach 30-jähriger Tätigkeit in Herten zog es ihn wieder in die münsterländische Heimat zurück und er wurde Vicarius Cooperator mit dem Titel eines Pfarrers an der Kirche St. Johannes, der Täufer in Coesfeld-Lette. Geprägt war seine Zeit als Seelsorger insbesondere durch den Umgang mit der Arbeitnehmerschaft in den jeweiligen Wirkungsgebieten, die stark durch den Bergbau bestimmt wurden. So war es für ihn auch selbstverständlich, sich in der KAB und CAJ zu engagieren. Seit 2005 im endgültigen Ruhestand, wohnt er als Pfarrer emeritus in Lette weiterhin mit seiner Schwester Margret zusammen, die ihm seit mehr als 40 Jahren den Haushalt führt. Anfang 2011 war es ihm nun vergönnt, auf eine 50-jährige Priesterzeit zurückzublicken, wozu ihm die Schulgemeinde herzlich gratuliert. WN Am 18. April 2012 ist unser Ex-Kollege Hans-Peter Hanssen, der wegen seiner Liebe zu Großbritannien auch Johnny genannt wurde, nach einer heimtückischen Erkrankung von uns gegangen. Seit 1969 unterrichtete er am Canisianum als anerkannter Fachmann in den Fächern Englisch und Geschichte bis zu seiner Pensionierung im Jahr Zudem engagierte er sich über seine Unterrichtstätigkeit hinaus für das Wohlergehen des Cani zum Beispiel als eines der ersten Mitglieder des Fördervereins, für den er sich während seiner aktiven Zeit vehement einsetzte und dem er auch nach seinem Ausscheiden aus dem Dienst tatkräftig verbunden blieb, wohl wissend, dass ein großer Förderkreis für die Schule von unschätzbarem Wert ist. Außerdem gründete er als passionierter Schachspieler eine Schach-AG, die er mit hohem zeitlichen Aufwand und innerer Anteilnahme jahrelang durchführte. Viele Preise auf lokaler und Landesebene waren der Lohn und trugen den Ruf des Cani weit über die Stadtgrenzen hinaus. Die von ihm trainierten Schüler erreichten sogar das Endturnier auf Bundesebene in Berlin, zu seinem großen Bedauern war eine Erfolg versprechende Teilnahme aus innerschulischen Termingründen aber nicht möglich. Die Liebe zum Schachspiel erhielt er sich bis ans Lebensende, indem er gegen Gegner im Internet antrat und stolz auf seine gute Platzierung war. Des Weiteren initiierte er die Partnerschaft und den Austausch mit Wantage/England und begleitete den Austausch mit Martinsville/USA, führte zahlreiche Besuchsprogramme der Menschen und Momente

64 Teil 2 der Schulgeschichte des Canisianums: Menschen und Momente Fortsetzung von Seite 125 Schulen durch und wurde so zum Botschafter seiner Schule, der er mit Leib und Seele verbunden war. Das zeigte sich auch in seinen Diskussionsbeiträgen auf Konferenzen, in denen er dezidiert und pointiert seinen Standpunkt vertrat. Jedem älteren Kollegen ist noch sein Das ist ja unglaublich! im Ohr, wenn er sich durchaus angriffslustig zu Wort meldete. Die Vorwärtsstrategie war in seinem Wesen verankert er führte dies auch auf seine niederrheinische Herkunft zurück und wie beim Fußballspiel, das er bis ins Alter in der Cani-Turnhalle pflegte, gehörte er zur Abteilung Angriff. Über die schulischen Belange hinaus engagierte sich Hans-Peter Hanssen auch in der Kommunalpolitik und war jahrelang Mitglied des Rates der Stadt Lüdinghausen, seiner Wahlheimat, der zuliebe er sein Domizil in Münster schon bald nach seiner Anstellung am Cani verließ und wo er sesshaft wurde. Wer Hans-Peter Hanssen näher kannte, erlebte einen Freund, auf dessen Wort Verlass war, unter dessen rauer Schale ein empfindsamer Mensch sichtbar wurde und dessen Großzügigkeit man schätzte. Unvergessen bleiben die Freundestreffen, unter anderem in seiner gemütlicher Kellerbar im Pub- Stil, wo nicht nur herzliche Gastlichkeit herrschte, sondern auch manch gutes Gespräche geführt und viel gelacht wurde. Jeder, der Hans-Peter Hanssen während seiner schweren Erkrankung erlebt hat, weiß, mit welch bewundernswerter Geduld, mit welch unglaublicher Gefasstheit er bewusst dem Tod entgegensah. Auf einem unserer letzten Treffen waren keine Klagen zu hören im Gegenteil, er äußerte sich dankbar für sein bisheriges Leben und verspürte keine Trauer traurig sind die Zurückbleibenden, die einen guten Freund verloren haben. Johnny, we ll keep you in mind. Willi Schmitt Die geschlossene Gesellschaft der 50er Jahre In der letzten Ausgabe unserer Jahreschronik wurde die Frühgeschichte bis zur eigentlichen Gründung des Canisianums beleuchtet. An dieser Stelle soll die Geschichte mit dem Mittelalter fortgesetzt und die Zeit nach der Gründung in den Blick genommen werden. Aus dem KZ Dachau nach Lüdinghausen zurückgekehrt, tat Pfarrer Bernhard Hürfeld das, was viele Deutsche zu dieser Zeit auch taten: trotz der widrigen Umstände und des erlebten Elends nach vorne zu blicken. Er setzte an der Stelle an, an der die Nationalsozialisten ihn herausgerissen hatten: Er bemühte sich kaum erholt von den Strapazen des KZ-Aufenthalts um eine Wiederinbetriebnahme des Gymnasium Canisianum. Von den vier mit ihm ebenfalls von den Nationalsozialisten verhafteten Pädagogen seines alten Canisianums hatten nur zwei das Martyrium überlebt: Pfarrer Anton Bornefeld und Dr. Wilhelm Brockhoff. Der Internatspräfekt des alten Canisianums, Bruder Johannes Goebels, und der treue Freund Hürfelds und Leiter der Lüdinghäuser Landwirtschaftsschule, Dr. Josef Kleinsorge, starben an den Folgen der Inhaftierung Bernhard Hürfeld im Unterricht. durch die Nationalsozialisten im KZ Dachau. Mit Dr. Brockhoff bemühte sich Pfarrer Bernhard Hürfeld, auch politisch aus der Geschichte zu lernen: Sie unterstützten die Gründung einer christlichen Partei in Lüdinghausen, der CDU. Dr. Brockhoff wurde der erste Vorsitzende dieser Partei im damaligen Kreis Lüdinghausen. Wiederaufnahme des Schulbetriebs Energischer bemühte sich Bernhard Hürfeld allerdings um die Neugründung seiner Schule. War die Gegnerschaft zum Nationalsozialismus zuvor ein Nachteil, erwies sie sich nun als gewaltiger Vorteil. Die englische Besatzungs- Vermischt und Aufgeschrieben

65 Fortsetzung von Seite 127 Vermischt und Aufgeschrieben Miss Shand Abi-Streiche zum letzten Tag gab es zu allen Zeiten. Herr Pöhlmann skizziert den Blutkreislauf von Amphibien. macht, die direkt nach dem Krieg die Verwaltungsstrukturen neu aufbaute, misstraute zu Beginn allen alten deutschen Institutionen und musste sich ohne Kenntnis der genauen Verhältnisse bemühen, alles neu zu ordnen. Insofern war ein ehemaliger KZ-Häftling vertrauenswürdig und über jeden Zweifel erhaben. Bernhard Hürfeld stellte wenige Wochen nach seiner Rückkehr nach Lüdinghausen am 27. Oktober 1945 den Antrag auf Wiederaufnahme des Schulbetriebs und konnte schon im November als erste Höhere Schule auf dem Gebiet Nordrhein-Westfalens, das als Land allerdings noch gar nicht existierte, den Betrieb wieder aufnehmen. Und wie vieles zu dieser Zeit war der Anfang durch lauter Provisorien geprägt. Das Canisianum wurde aufgrund seiner Sonderstellung zunächst Schirmherr der Höheren Schulen der Umgebung. Unter dem Dach des Canisianums wurde auch die Landwirtschaftsschule in der Burg Lüdinghausen wiedereröffnet. Die Schülerinnen des Antonius-Gymnasiums konnten bis zu dessen Eröffnung vom Canisianum unterrichtet werden. Daneben gehörte auch für kurze Zeit die Oberschule Dülmen offiziell zum Canisianum. So wurden Ende 1945 etwa 1000 Schüler durch das Canisianum unterrichtet. Unterricht in improvisierten Räumen Die Anfangszeit war wie erwähnt nur durch Provisorien zu bestreiten. Es gab keine gültigen Lehrpläne: Aufgrund der negativen Erfahrungen im Nationalsozialismus waren die Richtlinien der Fächer Erdkunde und Geschichte aus dem Lehrplan entfernt worden und wurden daher zunächst nicht unterrichtet. Alte Schulbücher mit nationalsozialistischem Vorwort waren verboten, neue gab es nicht. Auch Räume waren ein extrem knappes Gut. Daher wurden sie vormittags und nachmittags genutzt. Einige Schüler hatten nicht einmal einen Platz in der Schulbank. Unterrichtet wurde, wo es nur immer möglich war: in der Münsterstraße 32, der Landwirtschaftsschule, dem Schloss Westerholt und später in eigenen Baracken, denn die Vorkriegsbaracken waren einem Brand zum Opfer gefallen. Knappheit war selbstverständlich Lehrer, die politisch unbelastet waren, gab es ebenfalls kaum. Und die Schüler hatten durch die Wirren des Krieges monatelang keinen Unterricht erhalten und wurden zum Teil gegen Ende des Kriegs noch in den Kriegseinsatz geschickt, weshalb sie völlig unterschiedliche Voraussetzungen mitbrachten. Unterrichtsmaterialien wie Papier und Schreibgeräte waren kaum zu bekommen. Nicht einmal die sonst damals noch übliche Geschlechtertrennung konnte aufrecht erhalten werden. Nach heutigen Ansprüchen war all das bis auf die Aufhebung der Geschlechtertrennung unzumutbar. Dennoch waren die meisten, die den Krieg überlebt hatten, dankbar, dass Vermischt und Aufgeschrieben

66 Fortsetzung von Seite 129 Vermischt und Aufgeschrieben Bernhard Hürfeld Anfang der 50er Jahre war die Pädagogik entsprechend der allgemeinen Umgangsweise noch autoritär. Wenn es Gelegenheit dazu gab, ging es ganz schön hoch her. sich in der Schule neue Möglichkeiten boten und nahmen diese Zustände wie selbstverständlich hin. Förderung von Spätheimkehrern und Flüchtlingskindern Eine weitere Aufgabe, die das Canisianum in der unmittelbaren Nachkriegszeit wahrnahm, war die Förderung und Betreuung von Spätheimkehrern und Flüchtlingskindern, die häufig ein nicht mehr anerkanntes Notabitur in den Händen hielten. Für diese Schüler war das Canisianum oft die einzige Möglichkeit, zu einem höheren Schulabschluss zu kommen. Ihnen wurde in Förderkursen ermöglicht, das unverschuldet Versäumte nachzuholen. Bis 1948 wurde das Abiturzeugnis am Canisianum nur an Schüler der Förderkurse vergeben. Um diesem Ansturm gerecht zu werden, wurde ein weiteres Provisorium errichtet: Neu gebaute Baracken auf der Westerholtschen Wiese waren für fast zwei Jahrzehnte ein fester Bestandteil des Canisanums. Bernhard Hürfeld baute seine Gründungen weiter aus und im April 1951 bekam das Canisianum eine Schwesterschule: Es wurde das Schloss Crassenstein in Diestedde/Ostwestfalen gepachtet und Hürfeld errichtete dort eine Internats-Realschule, die bis 1982 Schüler ausbildete. Langsam ging es aufwärts Nach den unmittelbaren Wirren der Nachkriegszeit begann nun eine Zeit der Konsolidierung. Das Wirtschaftswunder ermöglichte größere finanzielle Freiheiten. Am Canisianum entwickelte sich vieles, was über die unmittelbare Nachkriegsnot hinausging. Ausflüge mit Reisebussen später sogar in das europäische Ausland wurden möglich. Ein Schüler betrieb in einer Ecke der Westerholtschen Parks einen Schulzoo mit Greifvögeln, Füchsen, Eichhörnchen, Meerschweinchen und sogar einem Dingo. Ende der 50er Jahre gründeten Cani-Schüler in der alten Kreisberufsschule den Jazz-Keller Ghosthall. Da bis 1956 ausschließlich Schüler ein Gymnasium besuchen konnten, die dafür Schulgeld bezahlten, war nur Schülern aus bessergestellten Familien oder solchen, die dafür große Entbehrungen in Kauf nahmen, der Gang zum Gymnasium offen wurde dann das Schulgeld für Oberstufenschüler und ein Jahr später für alle anderen abgeschafft, womit es auch talentierten Schülern aus finanziell schwächer gestellten Elternhäusern endlich möglich wurde, ein Abitur zu erlangen. Enge und Strenge Die Welt der Fünfziger Jahre wird sehr gut durch den Film eines ehemaligen Schülers des Canisanums beleuchtet: Heinrich Breloer schuf mit der Dokumentation Eine geschlossene Gesellschaft ein Werk, das die Alltagswelt an deutschen Internaten und Schulen zu jener Zeit im Allgemeinen und die Verhältnisse am Canisianum im Besonde- Vermischt und Aufgeschrieben

67 Fortsetzung von Seite 131 Vermischt und Aufgeschrieben ren widerspiegelt: Einflüsse von Medien wie zum Beispiel dem Fernsehen auf Schüler gab es so gut wie keine. Die Umgangsformen zwischen Lehrern und Schülern waren ausgesprochen förmlich. Die den Internatsschülern auferlegten Moralvorstellungen dieser Tage hatten nicht selten Ängste zur Folge und waren in dieser Form auch nur in einer geschlossenen Gesellschaft umzusetzen. Ist heutigen Heranwachsenden etwa der Begriff der Sünde oft fremd, so war dieser Begriff für die damaligen Schüler ein ständiger Begleiter. Der Tag begann nicht nur für Internatsschüler mit der Heiligen Messe und alle zwei Wochen war die Beichte Pflicht, in diesem Fall beim Direktor der Schule, der ja auch Geistlicher war. Auf die Internatsschüler drangen von außen kaum Einflüsse ein, sie waren dem nicht immer einfachen Leben in der Gemeinschaft und den häufig strengen Regeln des Internats unterworfen. Zu diesen strengen Regeln gehörte es zum Beispiel, dass der Kontakt zur Familie auf ein Minimum beschränkt war. Alle zwei Wochen durfte man für zwei Tage nach Hause. Auch Heinrich Breloer berichtet davon, dass diese Wochenenden herbeigesehnt wurden, da mit dem Besuch des Elternhauses ein wenig Freiheit verbunden war. Durfte man das Internat am freien Wochenende aus Gründen einer abzusitzenden Strafe allerdings nicht verlassen, dominierte das Empfinden einer quälenden Einsamkeit. Neben den offiziellen Regeln gab es auch die informellen, die sich die Internatsschüler selbst auferlegten. Wer Schwäche zeigte, wurde schnell zu dem, was man heute ein Mobbing- Opfer nennt. Dafür wurde im Umfeld bei besonderen Gelegenheiten, etwa zur Karnevalszeit oder bei Abiturfeiern, gerne einmal über die Stränge geschlagen. Die beschriebenen Verhältnisse werden durch folgende Punkte der damaligen Hausordnung treffend charakterisiert: 1. Selbstverständliche Pflicht des Schülers ist es, jedem Lehrer gegenüber höfliches und zuvorkommendes Benehmen zu zeigen und allen Anweisungen der Schule willig und pünktlich zu folgen Für gedeihlichen Erfolg der Schularbeit ist Stille und Ruhe erforderlich. Auf den Gängen ist deshalb während der Unterrichtszeit absolutes Stillschweigen notwendig. Bei Unterrichtsschluss gehen die Klassen ohne Lärm zur Pause nach draußen, nach den Pausen ebenfalls geordnet und still in ihren Klassenraum zurück. 12. Auch das Verhalten außerhalb der Schule muss tadellos sein. Flegelhaftes Benehmen auch nur einiger Schüler gereicht dem Gymnasium zur Unehre. Die Schule zieht deshalb für das Urteil in Betragen auch das ihr bekannt gewordene außerschulische ärgerniserregende Betragen in ihre Note ein und entlässt unter Umständen solche Schüler, die Das rollende Klassenzimmer. Dominierendes Medium war die Tafel Frau Dr. Caspers im Mathematikunterricht. Klassenfahrten in den 60er Jahren es ging gelegentlich auch ins Ausland. Vermischt und Aufgeschrieben

68 Fortsetzung von Seite 133 Vermischt und Aufgeschrieben Speisesaal im Kasten (Kleine Münsterstraße). Verleihung des Abiturzeugnisses Einige Baracken mussten dem Neubau in den 60er Jahren weichen. Gang zur Abiturverleihung mit Frack und Zylinder. dem Ruf der Anstalt schaden. 13. Der Besuch von Gaststätten und öffentlichen Lustbarkeiten ist Schülern unter 18 Jahren streng untersagt, es sei denn in Begleitung der Eltern. Aber auch den älteren Schüler, die nicht mehr unter das Jugendschutzgesetz fallen, ist die Veranstaltung von abendlichen oder gar nächtlichen Kneipereien verboten, weil dadurch ein erfolgreiches Studium gefährdet wird. Die Schule musste nachsitzen In den 50er Jahren war es durchaus üblich, einen Sohn, der an staatlichen Gymnasien nicht zurechtkam, mit der Erwartung auf ein Internat zu schicken, dass er dort das Abitur absolviert. Quetsche nannte man so ein System. So hatten am Canisianum einige Schüler ein Abitur bekommen, die es unter normalen Umständen nicht geschafft hätten erfolgte dann schließlich eine scharfe Kontrolle der Abiturprüfung durch die Aufsichtsbehörde aus Münster. Das hatte zur Folge, dass von 56 Kandidaten 27 Prüflinge die Abiturprüfung nicht bestanden. Das Gymnasium Canisianum musste darauf reagieren, um seinen Ruf in der Öffentlichkeit nicht zu gefährden und hob die Standards in den Folgejahren an. Die Provisorien wichen in den 60er Jahren allmählich Dauerlösungen. So wurde unter anderem mit Hilfe des Geldes, das Bernhard Hürfeld von der Stadt Lüdinghausen für nicht erhaltene Bezüge in der Zeit des Nationalsozialismus erstritt, der Neubau des Gymnasium Canisianum in Angriff genommen. Die Grundsteinlegung des 6,5 Millionen DM teuren Baus erlebte Bernhard Hürfeld noch, die Fertigstellung allerdings nicht mehr. Allmählicher Aufschwung Genau ein halbes Jahr vor dem Tod Adenauers, am 19.Oktober 1966, starb Dr. Bernhard Hürfeld im Alter von 75 Jahren nach längerer Krankheit. Ähnlich wie der erste Bundeskanzler hatte er nach dem Krieg mit viel Geschick und Menschlichkeit etwas auf den Weg gebracht, was sich im Weiteren noch stark öffnen und verändern sollte. Die Leitung der Schule hatte er ein Jahr zuvor schon an Prälat Roer abgegeben, der zwei Jahre später von Dr. Franz Mehrpohl abgelöst wurde. Testamentarisch festgelegte Nachfolgerin als Vorsitzende des Internatsvereins wurde Anna Hürfeld, die Schwester von Bernhard Hürfeld. Der allgemeine gesellschaftliche Wandel, der sich ab den 60er Jahren bemerkbar machte, veränderte auch das Canisianum. Internatsschüler durften die Schule in ihrer Freizeit verlassen, ein neusprachlicher Zweig führte zum Abitur. Die Siebziger Jahre, die eine Öffnung der Schule für Schülerinnen, die Beteiligung von Schülern in Mitwirkungsorganen, das Erscheinen von Schülerzeitungen mit provokanten Themen und die Schließung des Internats mit sich brachten, lagen aber scheinbar noch in ferner Zukunft. Dr. Georg Schütz Vermischt und Aufgeschrieben

69 Keine Angst vor der Nadel: An der Blutspendeaktion des DRK im Canisianum beteiligten sich zahlreiche Schüler. Vermischt und Aufgeschrieben Sensibilisierung junger Autofahrer am Cani Drastische Bildersprache Unfälle ziehen sich wie eine blutige Spur durch mein Leben. Mit diesen bewusst drastischen Worten schilderte Mitte November letzten Jahres ein Polizeibeamter gegenüber den jugendlichen Fahranfängern am Canisianum seine Erlebnisse im Dienstalltag und die Oberstufenschüler blieben sichtlich nicht unbeeindruckt. Crash-Kurs NRW nennt sich eine neue, in England sehr erfolgreich angewandte Form der Verkehrserziehung für jugendliche Fahranfänger, die derzeit die Kreispolizeibehörde Coesfeld den weiterführenden Schulen anbietet. Ziel sei es, die Jugendlichen sensibel zu machen für ihr Verhalten im Straßenverkehr - und dies geschehe ganz vehement auf der emotionalen Ebene, verdeutlicht Polizeirat Axel Hofmann. Polizeirat Axel Hofmann moderierte die Veranstaltung Crash-Kurs NRW am Canisianum. So schildert etwa in einem vorgeführten Video ein Feuerwehrmann einen Einsatz bei einem schweren Verkehrsunfall. Polizeibeamte berichten von ihren Empfindungen an einem Unfallort mit Schwerstverletzten oder gar Toten und erzählen, wie sie Angehörigen eine Todesnachricht überbringen. Symbolträchtig hatten die Schüler zuvor auf Zetteln ihre Lebensträume an einen großen Luftballon geheftet. Diese Träume können aber in Sekundenschnelle zerplatzen, wenn Imponiergehabe, Alkohol oder Leichtsinn die Oberhand gewinnen. Ulrich Schweers, stellvertretender Schulleiter des Canisianums, begrüßte den sensibilisierenden Effekt dieser Schocktherapie für die jugendlichen Autofahrer. WN Erfolgreiche Blutspendaktion des DRK am Cani Das ist überhaupt nicht schlimm! Für Alexander Kurnosov war es das erste Mal. Doch von Nervosität konnte keine Rede sein. Ganz entspannt lag der Gymnasiast auf einer von sieben Liegen, während die Nadel in seine Vene glitt. Ich möchte gerne anderen Menschen in Not helfen, deshalb spende ich Blut, sagte der 19-Jährige. Wie er beteiligten sich im Frühjahr 2011 mehrere Dutzend Mitschüler fast alle Erstspender an der jährlichen Aktion des Deutschen Roten Kreuzes im Canisianum. Die Bereitschaft ist groß, berichtete Lehrerin Sigrid Dorprigter, die am Canisianum für Gesundheit und Suchtprävention zuständig ist. Eine gute Resonanz, fand auch Helga Reuter, Teamleiterin des DRK-Blutspendedienstes Münster - und doch war es nur ein Tropfen auf den heißen Stein, denn im Bereich des DRK-Münster werden täglich 1400 Konserven benötigt. Gerade deshalb sei es so wichtig, immer wieder Blutspender-Nachwuchs zu finden. Dabei setzt Helga Reuter darauf, dass sich die Schüler gegenseitig zum Blutspenden motivieren - mit Erfolg. Das ist eine gute Sache, denn so kann nach einem Unfall durch meine Spende ein Leben gerettet werden, erläuterte Jannik Heemann (18), warum er den kleinen Piks über sich ergehen ließ. Dafür, dass vielen Schülern beim Gedanken ans erste Blutspenden mulmig ist oder einige spätestens beim Blick auf die Nadel etwas weiß um die Nase werden, hat Helga Reuter Verständnis. Umso wichtiger ist es, den jungen Menschen so früh wie möglich die Angst zu nehmen, betonte sie. Dann wächst auch die Wahrscheinlichkeit, dass sie regelmäßig wiederkommen. Wichtig sei es, die Schüler genau darüber aufzuklären, was sie beim Blutspenden erwartet. Denn haben sie sich erst einmal überwunden, sind die Reaktionen zumeist sehr positiv. So war es auch bei Alexander Kurnosov. Der Vorgang ist überhaupt nicht schlimm. Es ist nur am Anfang etwas unangenehm, aber ehe man sich versieht, ist es auch schon wieder vorbei. WN Vermischt und Aufgeschrieben

70 Der Japanologe Clemens Schlüter bringt den Schülern und Schülerinnen die japanische Sprache und Kultur nahe. Die Japanisch-AG taucht in die Kultur des Landes ein Verbeugen zur Begrüßung ist Alltag Japanische Schriftzeichen sehen kompliziert aus, sind es aber angeblich nicht. Was Saskia Weber (l.) und Anna Mevenkamp zeigen, heißt übrigens Feiertag. Vermischt und Aufgeschrieben Taka ku naranakatta na, verstanden? Etwa nicht? Bei den elf Schülern der Japanisch-AG am Cani ist das ganz anders. Kurz nachdem ihr Lehrer, der Japanologe Clemens Schlüter, die Wörter an die Tafel geschrieben hat, gehen die Finger auch schon in die Höhe. Nicht teuer geworden sein heißt natürlich die Übersetzung. Gerade lernen die Japan-Begeisterten, wie sie anhand eines Adjektivs (in unserem Falle takai für teuer) Sätze bilden können. Seit Herbst 2010 kann man die für Europäer schwer verständliche Sprache beim Gang durch das Canisianum hören. Den Teilnehmern der AG jedoch ist die Sprache schon davor viel vertrauter gewesen. Fast der ganze Kurs sieht Anime also japanische Trickfilme oder hört Musik aus dem Land der aufgehenden Sonne, erzählt Anna Mevenkamp. Bereits zu Weihnachten 2010 waren die AG-Teilnehmer in der Lage, Lieder nicht nur zu verstehen, sondern sogar selbst auf Japanisch zu singen. Auf dem Weihnachtskonzert des Cani gaben die neun Mädchen und zwei Jungen dann die asiatische Version von Jingle Bells und Stille Nacht zum Besten. Doch eine AG, die sich nur mit den Besonderheiten der Sprache beschäftigt, würde dem Land bei Weitem nicht gerecht werden. Da kommt etwas komplett anderes auf uns zu, sagt Stefanie Frost zur Kultur und zum Lebensstil der Inselbewohner. In vielen kleinen Anekdoten erzählt Clemens Schlüter, der zwölf Jahre in Japan gelebt hat, deren Eigenarten. So vermittelt er etwa, dass das Verbeugen anstelle des Händeschüttelns verinnerlichter Alltag ist oder dass die japanischen Züge nur durchschnittlich 28 Sekunden zu spät kommen. Alles, was darüber liegt, gilt als Tragödie. Kleine Geschichten erzählen sogar manche Schriftzeichen. Das Zeichen für Baum und darunter das für Mensch bedeutet etwa ausruhen. Leider kann man sich aber nicht alle Strichgebilde so einfach merken und die meisten Schriftzeichen müssen eigentlich nur gelernt werden, meint Saskia Weber. In der Gruppe aber, da sind sich alle AG-Teilnehmer einig, ist es schöner zu pauken. So kommt den elf Japan-Begeisterten das obligatorische mata raishu ( Bis nächste Woche! ) ohne jegliches Zögern über die Lippen. WN Vermischt und Aufgeschrieben

71 Ex-Canisianer von den Nazis hingerichtet Über einen unbekannten Helden Karl-Ernst Eickens (2. von links) mit drei Klassenkameraden vom Ratsgymnasium. Rund zwei Jahre nach dieser Aufnahme wurde der junge Widerstandskämpfer von einem Standgericht zum Tode verurteilt und hingerichtet. Cani Community Die Geburtsurkunde von Karl-Ernst Eickens. Sicher wurde auch seine Erschießung ordentlich und amtlich bescheinigt. War dieser junge Mann nur ein Fahnenflüchtiger oder doch ein Widerstandskämpfer gegen das Nazi-Regime, dem heute mit Respekt gedacht werden sollte? Für die Rheinenser Historikerin Gertrud Althoff besteht da kein Zweifel: Karl-Ernst Eickens, 1923 in Rheine geboren und 1938 ein Jahr lang Schüler des Jungen-Internats Canisianum in Lüdinghausen, hat sein junges Leben für seine Überzeugung gelassen. Und doch wusste bis vor wenigen Jahren niemand von jenem jungen Soldaten, der sich nach seiner Stationierung in Holland 1942 dem niederländischen Widerstand anschloss und nur ein Jahr später von der Gestapo verhaftet und schließlich in Wolfenbüttel standrechtlich erschossen wurde. Den Grund dafür erfuhren die Schüler der Jahrgangsstufe 12 des Canisianum bei einem Vortrag im Januar letzten Jahres in der Aula der Schule. Sein Vater Carl Eickens, nach dem Krieg Stadtdirektor in Rheine, hat stets verhindert, dass irgendwelche Informationen über seinen Sohn bekannt wurden, berichtete Gertrud Althoff. Sie selbst hatte mit dem Vater noch ein halbes Jahr vor dessen Tod im Jahr 1981 sprechen können und noch heute ist ihr die Empörung über dessen damalige Reaktion anzumerken. Er tat das Verhalten seines Sohnes als Dummheit ab und wollte nichts damit zu tun haben. Das hat mich nur darin bestärkt, die Geschichte dieses jungen Mannes zu recherchieren und ihm den Platz in der Geschichte zu verschaffen, der ihm zusteht. Das hat sie dann auch getan. Parallel arbeitete sie über viele Jahre an mehreren Publikationen über Einzelschicksale während der Nazi- Zeit und ließ auch im Fall von Karl- Ernst Eickens nicht locker. Noch im Jahr 2003, als ich im Grunde schon die wichtigsten Fakten über sein Leben, sein Wirken im Widerstand und seinen Tod zusammengetragen hatte, konnte man im Rheinenser Rathaus nicht einmal seine Geburtsurkunde finden. Das fand ich schon sehr seltsam. Mittlerweile findet sich sein Name auch auf einer Gedenktafel in seiner Heimatstadt. Karl-Heinz Kocar, Lehrer am Canisianum und Vorsitzender der Deutsch- Polnischen Gesellschaft Lüdinghausen, hatte den Kontakt über seinen pensionierten Kollegen Peter Kopmeier zu Gertrud Althoff hergestellt und zeigte sich tief beeindruckt von der Lebensgeschichte des jungen Widerstandskämpfers. Nach dem Vortrag folgte noch eine angeregte Diskussion mit den Schülern. WN Cani Community

72 Cani Community Interview mit Dr. Stephan Rietmann Stephan Rietmann, Abitur am Canisianum 1984, ist promovierter Psychologe und Leiter der Psychologischen Beratungsstelle beim Caritasverband Borken. Stephan Rietmann lebt in Lüdinghausen (ab Sommer in Münster) und ist verheiratet. Lehrer unterrichten nicht nur Schulfächer, sondern bilden Menschen Heutige Schüler können sich oft nur schwer vorstellen, dass das Canisianum eine lebendige Vergangenheit hat, zu der zahlreiche ältere Abiturjahrgänge mit ihrer eigenen Geschichte gehören. Wann haben Sie Ihr Abitur am Canisianum bestanden und wie hat sich seitdem Ihr beruflicher Weg entwickelt? Stephan Rietmann: Das Abitur habe ich 1984 bestanden. Nach Zivildienst und einer handwerklichen Berufsausbildung habe ich Sinologie und Psychologie studiert. Das Diplom in Psychologie habe ich an der Uni Osnabrück, die Promotion zum Dr. phil. an der Uni Münster erworben. Während des wissenschaftlichen Teils der Ausbildung und auch danach konnte ich mich für verschiedene Beratungs- und Therapie-Verfahren qualifizieren, und zwar in Bezug auf die Gesprächs-Psychotherapie, die Hypno- Therapie, die Familientherapie, die Supervision und die Persönlichkeitsdiagnostik. Der Berufseinstieg erfolgte in einer innovativen Unternehmensberatung, die sog. Runde Tische und Dialogverfahren um damalige gesellschaftliche Konfliktthemen wie beispielsweise Gentechnik, Standorte forensischer Psychiatrien und ähnliche Interessenkonflikte konzipiert und durchgeführt hat. Als Moderatoren und Konfliktmittler haben wir das Gespräch zwischen Gegnern und Befürwortern unterstützt. Seit zwölf Jahren leite ich nun eine psychologische Beratungsstelle und bin freiberuflich als Psychologe tätig. Sie sind heute als Leiter der Psychologischen Beratungsstelle beim Caritasverband Borken tätig. Wie muss man sich hier Ihren Tätigkeitsbereich konkret vorstellen? Die Psychologische Beratungsstelle leistet für jährlich rund 800 Klienten eine gemeindenahe psycho-soziale Versorgung. Kernleistung ist die individuelle Beratung und Psychotherapie. Wir führen außerdem vielfältige diagnostische Angebote durch, etwa Leistungs-, Intelligenz- und Persönlichkeitstests und nehmen gutachterliche Tätigkeiten wahr. Zudem unterhalten wir ein breites Angebot an Gruppenverfahren: soziale Kompetenztrainings, Gruppen für Kinder psychisch kranker Eltern, für Scheidungskinder und weitere. Ein anderes Angebot sind psychologische Beratungen für Lehrerkollegien und Schulungen für Lehrer und Erzieherinnen in der Erkennung von Kindesmissbrauch. Letztere führen wir als Moderatoren gemeinsam mit Ärzten, der Kriminalpolizei, Familienrichtern und Jugendämtern durch. Weitere Projekte finden zu den Themen Hospiz und Sterben in Familien sowie Entwicklungsdiagnostik bei Kindergartenkindern statt. Diese Arbeit wird von zwölf therapeutischen Fachkräften durchgeführt. Meine Aufgabe besteht in der fachlichen und wirtschaftlichen Leitung, der Personal- und Organisationsentwicklung und der Publikation unserer Arbeit, beispielsweise in Fachartikeln und Herausgeberwerken oder durch Vorträge auf Fachtagungen. Zu Ihren Arbeitsschwerpunkten zählt auch das Coaching und die Führungskräfteschulung. Welche Aufgabe kann hierbei ein Psychologe übernehmen? In meiner freiberuflichen Tätigkeit in einem Netzwerk befreundeter Psychologen konzipiere ich Assessments, Coachings und Trainings und führe diese für Führungskräfte durch. Unternehmen schicken dabei ihre Leistungsträger zu ein- oder mehrtägigen Assessments, in denen ihre psychologische Eignung zur Wahrnehmung von Führungsaufgaben geprüft wird und in einem Gutachten von uns gezielte Entwicklungsempfehlungen abgegeben werden. Die Teilnehmer kommen aus Deutschland und weltweiten Unternehmensstandorten, Cani Community

73 Fortsetzung von Seite 143 Cani Community die Arbeitssprache ist meistens Englisch. Das Coaching wird von Menschen mit Führungsverantwortung in Unternehmen, Hochschulen, Gesundheits- oder Sozialeinrichtungen genutzt. Zielgruppe ist die Ebene der Geschäftsführer, Direktoren und Abteilungsleiter. Im Coaching stehen Strategie-Themen und persönliche Fragen im Fokus, zu denen ein vertrauliches Gespräch gesucht wird. In der Regel wird thematisiert, was hinter den Kulissen der Organisation stattfindet: Schattenseiten von Erfolg, Konflikte in der Organisation, berufliche Überbeanspruchung, Umgang mit Niederlagen, Ängsten oder Krisen. Viele Klienten wollen klären, wie sie ihre persönlichen Wertvorstellungen an ihrem Arbeitsplatz realisieren können. In psychologischen Trainings geht es um die Vermittlung verschiedener Methoden, etwa zur kollegialen Beratung, zur Konfliktlösung, Verhandlungsführung oder Selbststeuerung. Psychologische Managementberatung, wie ich sie verstehe, will einen Beitrag zur Humanisierung der Arbeitswelt leisten. Sie haben auch Lehraufträge an der Fachhochschule für Wirtschaft in Berlin und an der Uni Münster übernommen. Was hat sie an dieser akademischen Lehrtätigkeit gereizt? Die zentrale Stärke der Psychologie liegt in der System-Analytik, dem Wechselspiel zwischen Individuum und Kontext. Die Psychologie kann in vielen Ausbildungs- und Arbeitsfeldern im Sinne einer modernen Leitwissenschaft ausgesprochen nützlich sein. Mich reizt der Theorie-Praxis-Transfer und die Ausbildung motivierter Studierender. Da ich meinen Beruf sehr gerne ausübe, vermittle ich dessen Wissen, Methoden und Haltungen mit Überzeugung. Die psychologische Ausbildung hat den Vorteil, dass sie sowohl eine intellektuelle wie auch eine emotionale Herausforderung darstellt. Als ich 2009 eine Berufung als Professor an eine Berliner Hochschule erhalten habe, konnte ich mir allerdings nicht vorstellen, auf die Vielfalt und das Interessante meiner heutigen Tätigkeit zu verzichten und ausschließlich zu lehren. Es wird oft behauptet, Lehrer müssten heute neben ihrer eigentlichen Aufgabe der Wissens- und Wertevermittlung immer mehr auch die Aufgaben von Sozialarbeitern wahrnehmen. Haben Sie als Psychologe in diesem Zusammenhang auch mit Schulen Erfahrungen sammeln können? Ich habe einige Jahre auch Schulkollegien beraten und inzwischen einen enormen Respekt vor der großen und anspruchsvollen Leistung, die viele Lehrer erbringen. Meine Überzeugung ist, dass Lehrer nicht nur Schulfächer unterrichten, sondern Menschen bilden und die Bildung von Menschen ist nur um den Preis einer auf Schüler- und Lehrerseite phasenweise auch anstrengenden Auseinandersetzung zu haben. Das impliziert, dass die Schule nicht nur Kinder, sondern auch Lehrer entwickelt und verändert. Bildung verstehe ich als lebenslangen und interaktiven Prozess. Da man auf diesem langen Weg auch soziale Konflikte und Probleme erfahren wird, sollte vor allem eingeübt werden, partnerschaftliche Umgangs- und Lösungskompetenzen aufzubauen. Könnte es dafür einen wirkungsvolleren sozialen Lernort geben als die Schule? Angesichts der Tatsache, dass die familiäre Sozialisation instabiler geworden ist, wünsche ich betroffenen Kindern Lehrer, zu deren Werteverständnis es gehört, menschlicher Ansprechpartner auch in Problemzonen zu bleiben. Das wünsche ich auch den Lehrern selbst. Empirische Studien belegen nämlich positive Effekte für die Gesundheit von Lehrern, die fachlich und als Person wirkungsvollen Einfluss ausüben und für ihre Arbeit und ihre Schüler brennen. Lehrer sind als Personen und menschliche Ansprechpartner für Schüler wichtiger, als sie selbst es glauben. Ich weiß natürlich, dass man diese Art von personalem Engagement von niemandem per Dienstvertrag fordern kann. Ich weiß aber auch, dass Schüler sich mit Blick auf Lehrer fragen: Macht der seine Arbeit gerne? Hat der mich persönlich im Blick oder macht der das nur, weil er Geld für seine Arbeit bekommt? Hat das Canisianum Sie in irgendeiner Weise hinsichtlich der Berufswahl beeinflusst? Für mein heutiges Tätigkeitsprofil gab es sicher kein konkretes Modell, aber durchaus wirksame Einflüsse. In den Romanen und Gedichten meiner Leistungskurse Englisch und Französisch sowie im Fach Deutsch wurden existentielle menschliche Themen behandelt, deren psychologische Facetten mich damals weit über den Unterricht hinaus beschäftigt und interessiert haben. Die Lehrerin und Lehrer dieser Fächer haben mich nachhaltig für das Lesen und die Auseinandersetzung mit Literatur begeistert. Die Textarbeit war eine Art psychologisches Propädeutikum. Dabei lernte man Akteure und deren Bedingungskontexte zu verstehen. Es gab damals bei mir eine erste vage Cani Community

74 Fortsetzung von Seite 145 Cani Community Idee von den interessanten Dimensionen der Psychologie, die dann alle meine Erwartungen mehr als erfüllt hat. Was haben Sie für Erinnerungen an Ihre eigene Schulzeit am Canisianum? In einer Gesellschaft, die kommerzielle Aspekte hochschätzt und nicht-kommerzielle Lebensbereiche indirekt abwertet, wird vielfach auch die Schule als System aufgefasst, das einer instrumentellen Verwertungslogik entsprechen soll. Weil ich das kritisch sehe, möchte ich hier besonders einen Aspekt hervorheben. Es gab zu meiner Schulzeit noch die Chance, gemeinsamen Zeitwohlstand mit Freunden zu genießen. Ich bin ein eher undisziplinierter Schüler mit einer Vorliebe für Lieblingsaufgaben gewesen. Mein schulisches Leistungsverhalten hätte die Prognose des beruflichen Erfolgs, die Erwartung hoher Leistungsorientierung und von späterem Verantwortungsbewusstsein nicht zwingend nahegelegt. Auf unserer Abi-Feier verabschiedete uns damals Herr Hürfeld mit dem Kant schen Ideal: Wage es, auch im Gegensatz zu den Strömungen deiner Zeit, den Mut zu deiner eigenen Meinung zu finden. Das war und ist einfach gesagt und gleichzeitig doch bei Menschen eher selten anzutreffen. Wenn ich mich an meine Schulzeit erinnere, fallen mir Lehrer ein, die dieses Ideal glaubwürdig vertreten haben. Haben Sie noch Kontakte zu ehemaligen Mitschülern Ihrer Jahrgangsstufe oder war das Abitur eher der Anlass, alte Verbindungen hinter sich abzubrechen und sich Neuem zuzuwenden? Zwei meiner besten Freunde habe ich am Cani kennengelernt, ohne damals zu wissen, dass sich daraus jahrzehntelange Freundschaften entwickeln würden. Losen Kontakt habe ich noch zu mehreren MitschülerInnen. Mit zwei Ex-Canisianern arbeite ich gerade beruflich in einem zweijährigen EU-Projekt und treffe sie regelmäßig in europäischen Partnerländern. Wenn ich einmal in Berlin bin, gehe ich gerne zu einem Stammtisch, der von den dort anwesenden Ex-CanisianerInnen in Anspielung auf Lüdinghausen Das Dorf genannt wird. Auf meinem persönlichen und beruflichen Weg nach der Zeit am Cani haben sich natürlich viele neue Verbindungen und enge Freundschaften entwickelt. Herzlichen Dank für das Gespräch und alles Gute für Sie und Ihre Familie! Bernadette Osthoff absolviert Soziales Jahr in Italien Mehr als nur la dolce vita Als der lang ersehnte Brief endlich kam, war die Freude erst einmal riesengroß. Doch noch im gleichen Moment wurde der letztjährigen Cani-Abiturientin Bernadette Osthoff erst richtig bewusst, worauf sie sich da eigentlich eingelassen hatte: ein ganzes Jahr, weit weg von Familie und Freunden, in einem fremden Land. Aber der Stein war ins Rollen gekommen und so stürzte sich Bernadette in die arbeitsintensive Organisation ihres Freiwilligen Sozialen Jahres. Auch wenn ihr eigentliches Abenteuer Freiwilliges Jahr erst im September 2011 beginnen sollte, hatte sie bereits in den Monaten zuvor alle Hände voll zu tun. Sie nahm Italienisch-Unterricht, baute sich einen eigenen Spenderkreis auf, der einen Teil ihres Austauschjahres finanzieren sollte, und stattete der Die malerische Kulisse Veronas im Rücken (v. l.): Mitorganisatorin Stefania Padovani, die Freiwilligen Lea, Bernadette und Anna sowie Organisator Roberto Alberti. norditalienischen Stadt Verona einen dreitägigen Besuch ab. Neben anderen Mitfreiwilligen lernte Bernadette dort auch ihre Organisation Don Calabria genauer kennen. Während meiner Abi -Vorbereitungen war das alles aber schon ganz schön stressig, gestand die Lüdinghauserin. Um jedoch einen ersten Eindruck von dem Bevorstehenden zu gewinnen, hatten Bernadette gerade diese Tage viel gebracht. Zum ersten Mal lernte sie das Leben in einer sogenannten Comunità kennen, einem äußerlich normalen Wohnhaus, in dem Jungen zwischen 15 und 19 Jahren leben. Sie alle weisen mehr oder minder schwere psychische Probleme und Verhaltensauffälligkeiten auf, weswegen ein normales Leben bei ihren Familien nicht möglich ist. Statt- Cani Community

75 Ein wenig Zeit, das Land zu erkunden, blieb Bernadette Osthoff aber doch. Fortsetzung von Seite 147 Cani Community dessen werden sie in einer Comunità von Eduktoren betreut. In ihrem Freiwilligen Jahr kümmerte sich Bernadette Osthoff um diese Jungen. Zwar lebte sie zusammen mit drei weiteren Freiwilligen aus Deutschland in einem Appartement in Verona, doch fünfmal die Woche machte sie sich auf den einstündigen Weg nach Sona, dem italienischen Dorf, in dem die Comunità liegt. Dort angekommen, gehörte es unter anderem zu ihren täglichen Aufgaben, Essen zu kochen, den Jungen bei ihren Hausaufgaben zu helfen und sie zum Lernen zu motivieren. Doch die Kommunikation war alles andere als leicht: Am Anfang konnte ich einfach noch nicht diskutieren, da fehlten mir noch die Wörter. Besonders geholfen haben Bernadette bei diesen Erfahrungen allerdings ihre Mitfreiwilligen: Wir haben viel geredet und unsere Erfahrungen gemeinsam verarbeitet. Und so bewältigte die 20-Jährige die schwierige Anfangsphase und stellte nach den ersten vier Monaten glücklich fest, dass ich von den Jungen angenommen werde und sie sich mir gegenüber öffnen. So gab es eines Abends sogar ein Gute-Nacht-Küsschen von einem Jungen, der unter einer besonders starken psychischen Beeinträchtigung litt. Mit Begeisterung erzählt Bernadette Osthoff davon, wie sie mit ihren Jungs sogar eine Woche Urlaub am Meer gemacht hat. Und nicht nur das: Mit neuen Freunden, die sie in Italien gefunden hatte, reiste Bernadette gleich durch das ganze Land vom Gardasee bis nach Sizilien, durch Rom, Neapel und Venedig. Heimweh? Das sei bei ihr nie aufgekommen, versichert Bernadette heute. Aber ob sie denn nie etwas vermisst habe? Da beginnt Bernadette zu grinsen. Doch ja, eine Sache gäbe es da wohl: dunkles Körnerbrot. WN Alles dreht sich bei ihr um die Musik. Hip Hop hat Paula Schlüter ebenso auf ihrem MP3-Player wie Klassik. Das ist kein Wunder, denn sie spielt Oboe und ist ein musikalisches Talent, das im Januar 2012 den ersten Platz beim Wettbewerb Jugend musiziert in ihrer Altersklasse belegt hat. Aber die 17-jährige Cani-Schülerin stand nicht nur bei diesem Nachwuchswettbewerb im Rampenlicht. Beifall erntete sie auch beim letzten von sechs Neujahrskonzerten, bei dem sie als Solistin auftrat. Musikern sagt man nach, sie seien Individualisten. Das trifft auf Paula nicht zu, denn sie versteht sich als Teamplayer. Viel Beifall erhielt Paula Schlüter (l.) beim letzten Neujahrskonzert. Paula Schlüter gewinnt Wettbewerb Jugend musiziert Als Teamplayerin an der Oboe Ihr Wunsch war es, in einem Orchester zu spielen. Aus diesem Grunde wechselte sie vor Jahren auch das Instrument vom Klavier zur Oboe. Ich möchte mit vielen Leuten etwas gemeinsam erarbeiten. Alle bewegen sich auf ein gemeinsames Ziel zu. Das ist faszinierend, sagt die Zwölftklässlerin. Ein Jahr lang spielte sie im Vororchester des Musikschulkreises Lüdinghausen, seit drei Jahren gehört sie zum Team des großen Orchesters. Seit Dezember letzten Jahres war die Schülerin im Dauerstress. Täglich wurde für den Wettbewerb und die Neujahrskonzerte geprobt. Das hat aber Cani Community

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