Schaut her nach Bosnien Unser Leben Jahre nach dem Ende des Krieges

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1 Schaut her nach Bosnien Unser Leben Jahre nach dem Ende des Krieges

2 Schaut her nach Bosnien Unser Leben Jahre nach dem Ende des Krieges Dokumentation über Jugendprojekte in Bosnien-Herzegowina Herausgegeben mit Unterstützung der Edmund Siemers-Stiftung Hamburg von Emina Čabaravdić-Kamber, Hamburg Layout und Einbandgestaltung: Manfred Kubowsky, edition NORDWINDPRESS, Strausberg Copyrigth Abbildungen: Emina Čabaravdić-Kamber Texte: Autorinnen und Autoren Druck und Bindung: MOL-Werkstätten Strausberg des Vereins Lebenshilfe e.v. ISBN

3 Schaut her nach Bosnien Unser Leben - Jahre nach dem Ende des Krieges Dokumentation über Jugendprojekte in Bosnien-Herzegowina Herausgegeben von Emina Čabaravdić-Kamber edition NORDWINDPRESS

4 Vorwort Es ist jetzt fast genau zehn Jahre her, dass die erste Dokumentation über kriegstraumatisierte Kinder in Bosnien-Herzegowina erschienen ist. Emina Čabaravdić-Kamber, die 1968 von Zentralbosnien nach Hamburg ging, hatte seit Ende der 1990er Jahre regelmäßig mit diesen, damals 8-bis 12jährigen Kindern gearbeitet, sie im Zeichnen und Malen unterrichtet. So geschah nach einiger Zeit das Wunder, dass diese Kinder ihr Trauma überwinden konnten: schufen sie anfänglich ausschließlich Bilder in schwarz-weiß, Krieg, Elend und Kampf darstellend, entstanden später farbenfrohe, freundliche, lebensbejahende Bilder. Inzwischen sind diese Kinder von damals älter geworden, haben viel gelernt. Dass sie ihren Weg gehen konnten, haben sie in hohem Maße auch dem außerordentlichen Engagement der bosnischdeutschen Autorin und Malerin Emina zu verdanken. Inzwischen schreiben wir das Jahr 2014, und das Ende des fürchterlichen Bosnienkrieges, in dem plötzlich ehemals in Jugoslawien friedlich vereinte Ethnien und Religionen hassvoll aufeinander prallten, liegt fast 20 Jahre zurück. Ist nun Frieden in Bosnien-Herzegowina? Nur scheinbar. Denn Misswirtschaft, Mangel an Demokratie, sehr hohe Arbeitslosigkeit, weit verbreitete Korruption machen dieses Land zu einem der problematischsten in Europa. Doch immer noch ist Emina in Bosnien engagiert, Jahr für Jahr vermittelt sie ihr Wissen, ihre Erfahrungen und Fertigkeiten wieder an Kinder und Jugendliche ihres Geburtslandes. Ihre Schülerinnen und Schüler danken es mit wunderbaren Arbeiten der Malerei, die nicht nur in Bosnien-Herzegowina, sondern auch in Hamburg einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Interessant sind aber auch die von den Jugendlichen verfassten Texte; wohl haben sie nicht Krieg und Kampf zum Inhalt, dafür aber jene Probleme, Sorgen und Widersprüche, wie wir sie in den meisten Ländern der Welt, in Bosnien aber in extremer Weise vorfinden. Das Wirken von Emina ist heute fokussiert auf die Verbindung unterschiedlicher Ethnien und Kulturen, die Freundschaft der Völker, auf die Förderung von Kunst in beiden Ländern. Dies geschieht effektiv dank der Unterstützung vieler sehr verständnisvoller Sponsoren, insbesondere der Edmund-Siemers-Stiftung Hamburg. Der vorliegenden Dokumentation wird ein großer Erfolg gewünscht! März 2014 Manfred Kubowsky edition NORDWINDPRESS 4

5 Zur Jugendarbeit von Emina Čabaravdić-Kamber Wenn die Jugendlichen einen Text verfassen oder ein künstlerisches Bild gestalten, sagt Emina Kamber, dann vergessen sie, ob sie Gordana oder Emina heißen. Die ethnische Zugehörigkeit spielt keine Rolle mehr; statt dessen entdecken sie etwas anderes, nämlich ihre eigene Identität. Emina Kamber gibt den Jugendlichen in Bosnien und Herzegowina durch Literatur und Kunst ein Medium in die Hand, mit dem sie sich selbst ausdrücken, ihre Probleme, Wünsche und Fantasien in Wort und Bild umsetzen können. Sie lernen dadurch, sich mit ihrer Umwelt auseinander zu setzen, gewinnen Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein und finden Wege, wie sie ihre Träume trotz aller Schwierigkeiten realisieren können. Dabei ist es gar nicht so leicht, Jugendliche dahin zu bringen, dass sie literarische Texte verfassen oder Kunst gestalten. Emina aber besitzt die bewundernswerte Fähigkeit, auf junge Leute zuzugehen und sie nach kürzester Zeit zu motivieren, auf vielfältige Weise kreativ zu werden. Sicher liegt es daran, dass sie selbst eine hochbegabte Künstlerin und Schriftstellerin ist und bewusst diesen Weg in ihrem Leben gewählt hat. Mit dem Goethe-Institut in Sarajewo hat Emina Kamber, unterstützt auch von der Edmund Siemers-Stiftung, meherere erfolgreiche Jugendprojekte durchgeführt, die, wenn man an sie zurück denkt, eigentlich nur durch die Persönlichkeit von Emina Kamber so erfolgreich wurden. Beim Jugendliteraturprojekt Nachbarn hat sie Schülerinnen und Schüler über das Thema Nachbarschaft schreiben lassen. Und bei diesem Schreibprozess für Teilnehmende aus ganz Bosnien und Herzegowina sind wie von selbst Vorurteile verschwunden und statt dessen bewegende Texte von Zusammenleben und Gemeinsamkeit entstanden. Beim Projekt Zwei Schulen unter einem Dach ging sie an Schulen, die nach Ethnien getrennt waren. Dort hat sie gezeigt, dass Kunst und Literatur für alle gemeinsame Ausdrucksmittel sind und dass durch die gemeinsame Beschäftigung mit diesen Ausdrucksmitteln Gegensätze verarbeitet und überwunden werden können. Natürlich tritt vor allem in den literarischen Texten der jungen Leute auch die harte Realität des heutigen Bosnien und Herzegowina zutage. Die jungen Leute haben es heute, obwohl der Krieg schon seit vielen Jahren vergangen ist, nicht leicht, voran zu kommen, eine gute Ausbildung zu erhalten und später einen Arbeitsplatz zu finden. Aber die kreative Tätigkeit, mit der sie Emina Kamber vertraut macht, zeigt ihnen, dass sie Talent besitzen und weist manchem vielleicht den Weg in eine Zukunft, bei der er oder sie das Talent nutzen können. Allein schon die Tatsache, dass die Texte und Bilder veröffentlicht werden, dass darüber zum Beispiel in Schulen oder bei der Buchmesse diskutiert wird, gibt den jungen Autorinnen und Autoren bzw. Künstlern einen gewissen Stolz, und mit ihren ersten Werken auch vielleicht eine Visitenkarte, die sie ihren Förderern vorlegen können. In der vorliegenden Dokumentation sind Beispiele von Texten und Bildern versammelt, die in den Schreib- und Malworkshops von Emina Kamber in Bosnien und Herzegowina entstanden sind. Hinzugefügt wurden Dokumente, welche die außerordentliche Wirkung dieser Jugendarbeit vor Augen führen (auch ein paar Texte von Emina Kamber und von Freunden sind darunter gemischt). Man kann die Texte lesen, die Bilder betrachten, man kann aber sicher noch mehr damit machen. Besonders im Unterricht lassen sich die Werke der Jugendlichen mit großem Gewinn einsetzen. Die Texte eignen sich sehr gut zum Diskutieren oder als Ausgangspunkt für eigene schriftstellerische Texte. Zu den Bildern kann man Überschriften finden lassen oder über ihren möglichen Inhalt spekulieren. Dass die Werke von Jugendlichen stammen, macht sie für Gleichaltrige besonders spannend. Wir wünschen dieser Dokumentation viele Benutzer und der kreativen Jugendarbeit von Emina Kamber weiterhin viel Erfolg. Heinrich Stricker Leiter der Spracharbeit Goethe-Institut Bosnien und Herzegowina 5

6 Jugendliche über ihre gegenwärtige Lebenssituation in Bosnien-Herzegowina Admir Hadžić Ich bin Admir Hadzić. Geboren am in Kakanj, wo ich auch heute lebe. Ich studiere Jura in der Stadt Zenica und bin in dem zweiten Jahr des Studiums. Da ich es nicht geschafft habe, den normalen Studienweg zu gehen, habe ich mich entschlossen, das Fernstudium zu besuchen, was zum Teil privat finanziert wird. Dadurch ist meine Familie in finanzielle Probleme geraten. In den zwei Jahren meines Studiums bin ich mit dem Zug gependelt von Kakanj nach Zenica, Tag für Tag, weil meine Eltern nicht in der Lage waren, für mich ein Zimmer in dem Studentenheim zu bezahlen. Die Mietkosten sowie die Verpflegung sind die Hauptprobleme vieler Studenten. Die unmögliche Unterbringung in der Stadt, in der du studierst, hat zur Folge, dass du keine Kraft sowie keinen Willen fürs Lernen hast. Psychisch gehst du zugrunde. Die finanzielle Lage macht dich fertig. Außer diesen Problemen in den Familien, macht uns Studenten auch unser Staat krank. Gehört habe ich, dass die Medizinische Fakultät in Sarajevo wieder das Studiengeld erhöht hat. Also, das Studentenparlament als legitimer Vertreter aller Studenten findet die Entscheidung des Staates nicht gerecht und sehr unmoralisch gegenüber den jungen Menschen und ihren Familien. Diese Entscheidung führt nicht zur Qualität des Lernens und erst recht nicht zu Erleichterungen für die Studenten. Hiermit möchte ich zum Ausdruck bringen, dass Studieren in Bosnien und Herzegowina ein Privileg für die Reichen geworden ist und damit vielen ärmeren jungen Menschen, die lernen möchten, ein Studium verweigert. Diese korruptive Politik führt uns in ein Chaos. Täglich finden Studentenproteste sowie Demonstrationen statt. Während die Politiker und die Reichen das Leben genießen, müssen wir, "das einfache Volk" und die betroffenen Studenten hungern und kämpfen um ein besseres Morgen, was eine reine Utopie in Bosnien ist. Alles führt zu einem magischen Kreis. Wir Studenten dulden am meisten. Schon bei den Aufnahmeprüfungen leiden viele betroffene Studenten unter Magenschmerzen sowie Durchfall, ruinieren ihre Gesundheit unter dem Druck der Korruption. Die Reichen machen sich keine Gedanken darüber, ob ihre Kinder die Aufnahmeprüfung schaffen oder nicht. Die Diplome werden nach einigen Jahren gekauft und diese Studenten sind sich ihres Arbeitsplatzes sicher. Damit fangen neue Probleme an, für mich und alle anderen betroffenen Studenten sowie für unsere Eltern. Was passiert mit uns, die aus vier- bis fünfköpfigen Familien kommen, wo möglicherweise nur der Vater einen Job hat? Wir kämpfen, dulden, wir kommen täglich zu Vorlesungen, unwichtig unter welchen Wetterverhältnissen, rennen hinter den Professoren her, damit sie unsere Noten in den Index reinschreiben. Wofür? Um morgen mit dem Magistertitel auf der Straße ohne Arbeit zu sein? So sieht die Lage in Bosnien und Herzegowina aus. Täglich konfrontieren wir uns mit dem frustrierten Personal an der Uni, weil sie keine Lust auf ein weiteres Leben haben und ihre Unzufriedenheit an uns auslassen. Dadurch verlieren die Studenten den Willen weiter zu studieren, sich zu behaupten. Ein Problem haben wir, was unsere Lehrbücher betrifft. Die Professoren zwingen uns ihre Sachbücher zu kaufen, denn nur ihr Lehrmaterial wird für die Prüfungen zugelassen. Ich habe mich 6

7 mit den Studenten anderer Fakultäten und Universitäten in Bosnien unterhalten. Überall herrscht gewaltige Korruption. Wenn die Professoren nicht die Bücher verkaufen, dann lassen sie sich die Zulassung für die Prüfung bezahlen. Wenige Studenten erreichen ihr Diplom auf dem ehrlichen Weg. Gerade die haben später große Probleme, einen Job zu bekommen, weil sie ihren Arbeitsplatz nicht bezahlen können. Adnan Ðider Es gibt so vieles, worüber ich schreiben könnte, so vieles was mich hindert, über meine Zukunft nachzudenken. Sich als Einzelgänger gegen das System, in dem ich lebe, zu stemmen, könnte mir zu einem Verhängnis werden. Die Politiker haben uns durch den Krieg zur sogenannten "Demokratie" geführt und uns, nach so vielen schweren Jahren, an den Rand des menschlichen Verstandes gebracht, wodurch uns Jugendlichen das Leben unerträglich gemacht wird. Unsere Eltern haben uns so erzogen, dass wir durch das Lernen ein besseres Leben haben sollen als das, was sie selbst in der Zeit des Krieges durchmachen mussten. Geboren bin ich in dem Wirbel des Krieges. Meine frühe Kindheit war von Granaten gekennzeichnet. Erlebt habe ich die ersten Traumata, die Angst, meine Eltern nicht zu verlieren. Heute bin ich Student an der Industriefakultät in Sarajevo. Nach der Beendigung des Krieges als Sechsjähriger haben mich die Zeichentrickfilme fasziniert, die in der deutschen Sprache, durch die deutschen TV-Sender bei uns zu sehen waren. Das war meine erste Begegnung mit der deutschen Sprache und die ersten deutschen Wörter waren später meine Grundlage für diese Sprache. Als Teta Emina zum ersten Mal nach dem Krieg zu uns nach Bosnien kam und eine Mal- und Schreibschule eröffnete, war ich von den 38 Anfängern dieser Schule der einzige, der die deutsche Beschreibung von Farben sowie einige deutsche Texte meinen Mitschülern übersetzen konnte. Darauf war ich sehr stolz. Meinen ersten Brief auf Deutsch habe ich an eine humanitäre Organisation geschrieben und um einen kleinen Hund als Spende gebeten. Dieser Brief hat mir den freien Weg in die deutsche Sprache ermöglicht. Den Hund habe ich nicht bekommen, aber den Kontakt zu dieser Familie pflege ich heute noch. Im Rahmen unserer Textildesignschule hat Teta Emina auch eine Schreibschule gegründet. In der Zeit, in der Teta Emina in Hamburg war, wurde der Deutschunterricht von einer Germanistikstudentin, Edina Seferović geleitet. Diese Schreibschule hat mir viel gegeben, so dass ich heute ohne Probleme deutsche Zeitungen lesen kann. Meine Eltern bemühten sich, trotz ihrer finanziellen Probleme, mir die beste Ausbildung für meine weitere Zukunft zu ermöglichen. Sie schickten mich auf die Maschinenbau-Fakultät nach Sarajevo. Manchmal sehe ich heute noch, dass meine Mutter abends nicht schlafen kann, bis in die tiefe Nacht auf dem Sofa im Dunkeln sitzt und nicht weiß, wie sie mir am nächsten Tag für das Studium Geld geben kann. In meiner Familie hat das Geld nie eine wichtige und große Rolle gespielt, aber in dieser Situation ist es notwendig, welches zu haben, um in unseren Wünschen und Träumen zu überleben. Ich habe nie das Unmögliche von meinen Eltern verlangt, aber auch das Wenige, was ich brauche, ist für sie ein großer Happen. Meine Mutter war gezwungen, einen Kredit für mein Studium aufzunehmen. Da ich in dem ersten Studienjahr bin, ist es schwer, ein Stipendium zu bekommen. Erst nach dem sechsten Semester besteht die Möglichkeit, von einer Waffenfabrik ein Stipendium zu bekommen. 7

8 Diese Art von Unterstützung reizt mich nicht. Ich habe den Krieg gerochen und erlebt. Mein Wunsch ist es, dass ein europäisches Land mein Studium finanziert, damit meine Eltern ein normales Leben führen können. Uns allen ist bekannt, dass Armut zum Streit sowie zur Spaltung der Familien führt. Ich bin bereit, mit meinem jetzigen Wissen irgendeine Arbeit aufzunehmen, um mir und meinen Eltern zu helfen. Die Arbeitslosigkeit in meinem Land ist sehr hoch. Die Politiker versuchen nicht, uns Studenten Arbeitsmöglichkeiten zu vermitteln. Das war der Grund, warum ich in eine andere Stadt gegangen bin, um dort möglichst einen Job sowie einen Studienplatz zu bekommen. Die Trennung von meiner Familie tut weh. Doch am schlimmsten ist es zu wissen, dass meine Eltern ihr letztes Geld für mein Studium zusammenkratzen und dass mein kleiner Bruder meinetwegen auf vieles verzichten muss, was ihm als zwölfjährigen zusteht. Ich hoffe, dass irgendwelche Türen aufgehen werden, durch die ich meinen Weg ohne finanzielle Probleme gehen kann, um meinen Eltern alles zurückzugeben, was sie für mich getan haben und immer noch tun. Mein Wunsch ist es, parallel zu der Theorie, die ich an der Uni erlerne, ein Studienpraktikum in einem anderen Land zu belegen, um mich theoretisch und praktisch auf mein Diplom vorbereiten zu können. Vielleicht erblicke ich das Licht dank Teta Emina und der Edmund-Siemers-Stiftung, die es mir bis jetzt ermöglicht haben, meinem Talent nachzugehen, die mich moralisch unterstützt haben, so dass ich außerhalb der Schule acht Jahre lang im Fußballspiel gefördert wurde. Ich bin ein guter Fußballer geworden und habe einige Pokale gewonnen. Um weiter an meinem Fußballtraum zu weben, benötige ich finanzielle Unterstützung, was mir leider meine Eltern nicht geben können. Und einen Studentenjob bekomme ich auch nicht, denn den Job müssen unsere Eltern bezahlen. Eine Korruption herrscht im Land, die das letzte Geld aus den Taschen unserer Eltern zieht. Jeden Tag stelle ich mir die gleiche Frage: Wie soll ich aus dieser Situation herauskommen? Berina Čehajić...wenn Granaten fallen, bleibt dein Herz stehen... Oft denke ich an mein erstes Gedicht, das ich als zwölfjähriges Mädchen, die gerade aus dem Krieg und aus dem Luftschutzkeller rausgekommen war, bei Teta Emina im Unterricht verfasst habe. Mit diesem Gedicht hat mein Leben eine neue Dimension bekommen. Mit der Unterstützung der Edmund Siemers-Stiftung kam Teta Emina in der ersten Nachkriegszeit alle drei Monate nach Bosnien, belebte mit Farben und schönen Worten unser junges Leben. Eines Tages entschloss sie sich, für unsere Projektdokumentation einen Satz aus meinem Gedicht für die Titelseite des Buches zu nehmen:...wenn Granaten fallen bleibt dein Herz stehen... Ich habe vor Glück geweint. Ich erwische mich immer wieder bei den Gedanken von damals und die Tränen rollen über mein Gesicht. Heute bin ich Studentin und studiere Tourismuswesen in Sarajevo. Der Grund, warum ich nach Sarajevo gegangen bin ist, dass es in meiner Stadt Kakanj keine Uni gibt. Der Durchschnittsverdienst in Bosnien beträgt KM ( ). Ich komme aus einer Familie, die einen Durchschnitt an Verdienst hat. Meine Eltern unterstützen mich, meine Schwester sowie meinen 8

9 Bruder. Wir beide Mädchen studieren und leben zusammen in einem 15 qm Zimmer eines Studentenheimes in Sarajevo, teilen eine Toilette sowie ein Bad mit der ganzen Wohnebene. Mein Bruder geht noch in die Schule. Das Studentenheim ist günstiger als eine Privatunterkunft, trotzdem mussten sich unsere Eltern von vielen Wünschen trennen, um uns Kindern eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Zur Zeit bekomme ich kein Stipendium. Während Sie jetzt das lesen, würden Sie denken, ich sei ein faules Mädchen, die auf Kosten ihrer Eltern lebt und die nicht arbeiten will. In den Sommerferien, die in Bosnien drei Monate dauern, versuche ich laufend, irgend einen Job zu finden, aber vergebens. In Sarajevo sowie in meiner Stadt Kakanj gibt es kein Studentenbüro für Studentenjobs. Mein Wunsch ist es, mit Hilfe der Edmund Siemers-Stiftung einen Job zu finden in einem Land, wo Deutsch gesprochen wird. Wenn ich mit meinem Studium sowie mit dem Magister fertig bin, dann möchte ich mein Studium in Deutschland fortsetzen. In diesem Jahr habe ich Deutsch belegt und möchte meine Konversation in Deutsch vertiefen. Džana Omerović Das Wort "studieren" ist mit vielen Schwierigkeiten verbunden, angefangen mit der Aufnahmeprüfung und dem Studentenheim, der Verpflegung sowie mit dem neuen Umfeld vertraut zu werden. Als Einzelkind kann ich sagen, dass ich bis zum Studienanfang ein gutes Leben gehabt habe. Was heißt gutes Leben? Ich habe nicht hungern müssen wie die meisten Kinder in Bosnien, habe die bescheidenen Sachen zum Überleben gehabt. Heute studiere ich Slawische Literatur in Sarajevo. Von Jahr zu Jahr kam Teta Emina aus Hamburg und hat mit uns an unserer Zukunft gearbeitet. Dank der Edmund Siemers-Stiftung brachte sie immer Farben, Staffeleien sowie Malutensilien. Beigebracht hat sie uns, dass auch wir, die bosnischen Kinder erlernen können, was Kunst bedeutet. Das, was ich durch die Kunst nicht ausdrücken konnte, habe ich literarisch aufgeschrieben. Viele von uns haben ein hohes Potential fürs Lernen gehabt und haben angefangen, an verschiedenen Universitäten zu studieren. Meine soziale Einstellung kommt jetzt in meiner neuen Umgebung richtig zum Einsatz. Ich begegne jungen Menschen aus allen Bereichen unserer Gesellschaft, armen und reichen. Zum großen Teil kommen sie aus armen Familien, in denen die Eltern das letzte Geld für das Studium ihres Kindes ausgeben. Ich versuche, diese Eltern zu verstehen, aber die täglichen Bilder auf unserem Uni-Hof verursachen bei mir Magenschmerzen. Ich sehe diese Studenten ohne Brot in den Pausen, ich mag selber nicht essen, teile das, was ich für meine Pause mitgebracht habe. Meine Überlegungen über das Studium in einer großen Stadt bereiten mir viele Gedanken und Sorgen um eine vernünftige Unterbringung. Das Leben in Sarajevo ist teuer, viel teurer als in der Stadt, aus der ich komme. Sarajevo riecht immer noch nach Krieg. Viele Familien wohnen in einem Raum und um zu überleben, vermieten sie die anderen Räume an Studenten. Der harte Winter in Bosnien macht diesen Familien große Probleme. Die Kinder erkranken sehr oft. Uns Studenten geht es auch nicht besser. Auch wir wohnen zu zweit und zu dritt in einem Zimmer oder einige wohnen unter ganz schlechten Bedingungen in dem Studentenheim in Sarajevo. Oft wird der Strom 9

10 stundenlang ausgeschaltet, Wasser sowie Heizung abgedreht. Alles das wirkt sich auf unsere Psyche aus und wir verlassen uns auf die Politiker. Auch dann, wenn das Volk versuchen würde, etwas zu ändern, an dem längeren Hebel sitzen unsere Politiker und treffen Endscheidungen zu ihren Gunsten. Das gleiche geschieht mit unseren jungen Talenten. Sie bekommen keine Unterstützung von dem Staat und niemand kümmert sich um sie. "Es ist nicht jedem von Gott gegeben", ein Talent zu haben, hätte der große Schiller jetzt gesagt, aber die Talente, die Teta Emina in uns entdeckt hat und uns in dem Bereich immer noch mit Hilfe der Edmund Siemers-Stiftung unterstützt, brauchen tägliche Unterstützung. Es reicht, dass wir uns mit dem Studium und den finanziellen Problemen täglich konfrontieren müssen, dass unser Lernmaterial von den Professoren bestimmt wird und wir viel Geld dafür hinblättern müssen, weil jeder Professor für sich und seine Tasche wirbt, weil wir ohne diese Lektüre nicht zu Prüfungen zugelassen werden. Die fragen nicht, ob die Eltern das Geld aufbringen können. Und so geht es von Jahr zu Jahr. Wir jungen Menschen werden durch diese Probleme müde, geben unsere Prüfungen trotzdem rechtzeitig ab, versuchen mit dem Elan unseren Eltern moralisch zu helfen. Wir jungen Menschen möchten, dass wir, wie alle anderen europäischen Studenten wahrgenommen werden und so akzeptiert werden, wie uns die Edmund Siemers-Stiftung sowie unsere langjährige Dozentin, Emina Čabaravdić-Kamber wahrgenommen haben und an uns glauben. Ines Selimović Es sind viele Jahre vergangen, seit der Krieg in Bosnien und Herzegowina zu Ende gegangen ist. Heute, nachdem alles vorbei ist, träumen wir alle von einer besseren und schöneren Zukunft. Meine Mutter sagte immer zu mir: "Du bist ein Kriegskind" und heute weiß ich, was das für mich wie auch für meine Eltern damals bedeutet hat, wie sich das auf meine Kindheit und die heutige Jugendzeit ausgewirkt hat und heute noch auswirkt. Einige Erinnerungen kommen immer wieder an die Oberfläche, beeinflussen mein Leben negativ. Heute bin ich 18 Jahre alt. Ich habe das Abitur in meiner Geburtsstadt Kakanj (wo ich heute lebe) beendet und in diesem Jahr werde ich zum Studium nach Sarajevo gehen. Mein größter Wunsch war, Fotografie zu studieren. Mit sieben Jahren habe ich bei Teta Emina gelernt, was Kunst bedeutet und wie man sich der Kunst nähert. Die Farben haben mich fasziniert, so dass ich sehr früh in das Geschehen des Bildes eingeführt worden bin. Wahrscheinlich deswegen wollte ich Fotografie-Kunst studieren, aber unsere finanzielle Situation hat mir das nicht ermöglicht. Zusätzlich ein Studium, das bezahlt werden muss, zu machen, konnten meine Eltern finanziell nicht tragen. Danach habe ich mich entschlossen, in Sarajevo an der Philosophischen Fakultät komparative Literatur und Bibliothekswesen zu studieren. Das Studium kostet viel Geld. Mein Vater ist der einzige in der Familie, der einen Job hat. Mit einem Gehalt ist es schwer zu überleben. Ich würde gerne eine Arbeit finden, um meinen Eltern zu helfen. Ich weiß, wir leben nicht in der Zeit der Revolution, aber wir Studenten müssen täglich auf Barrikaden gehen, um die Korruption in unserem Land und an unseren Universitäten zu stoppen. Ich glaube, wir leben in einer Illusion, doch die Realität ist bitter und so klar... 10

11 Melika Buza Von Kind an wurde ich Wunderkind genannt. Mit Gramm geboren und dann nach der Geburt auf 900 Gramm abgebaut, doch der Wunsch nach Leben war höher als jede ärztliche Prognose. Danach folgten Blutungen im Hirn. Der Wunsch und die Hartnäckigkeit meiner Eltern machten mich zu einem Wunderkind. Mit zweieinhalb Jahren nach harten Übungen mit meinen Eltern, übte meine Mutter mit mir die Sprache wie ein gelernter Logopäde, ich fing an zu laufen und zu reden. Mit vier Jahren fing ich an zu musizieren, lesen, zeichnen. Es folgte mein erster Auftritt im Kindergarten, alle waren begeistert und riefen mir zu: was für ein "Wunderkind". Mit fünf Jahren folgten Auftritte im Fernsehen, alle sind wieder begeistert. Und so reihten sich offizielle Auftritte und Erfolge aneinander, Preise einer nach dem anderen, doch meine Diplome blieben nur auf dem Papier. Dreizehn Diplome, wie dreizehn Zeugen, werden später an meine Erfolge erinnern. Alles wurde mir verbal anerkannt, doch das Wichtigste blieb fern. Der Staat hat mich nie mit einem Cent unterstützt, sogar meine Gemeinde war der Meinung, ich brauche nichts an Unterstützung, ich habe meine Erfolge, doch sie haben nie wissen wollen, worauf meine Eltern alles verzichten mussten, um mich in der Schule und in meinem Talent zu unterstützen. Ich bin jetzt dreizehn Jahre alt. Teta Emina hat meine Talente erkannt, und während ihres Unterrichts in Kunst und Literatur lernte ich auch andere Talente kennen, die die gleichen Probleme hatten und haben. Durch die Kommunikation, die Teta Emina im Unterricht durchführt, vergessen wir unsere Depression. Das, was wir fühlen, schreiben wir aufs Papier und das, was wir nicht in Worten ausdrücken können, malen wir in Bildern, die unsere Empfindungen durch die Farben zeigen. Mit Hilfe von Teta Emina und der Edmund Siemers-Stiftung ergab sich eine Möglichkeit, meine Krankheit in dem UKE Hamburg zu untersuchen. Ich hatte in der wunderschönen Stadt Hamburg zwei Klavierkonzerte. Die Reise nach Hamburg hat mich noch mehr motiviert, weiter zu machen. Zusätzlich zu der normalen Schule habe ich mich auch an der Musikschule angemeldet. So besuche ich zwei Schulen zur gleichen Zeit. Könnt ihr euch vorstellen, wie viel Geld müssen die Eltern entbehren für so ein Kind wie ich es bin: für Klavier, für Violine, Essen, Trinken, für Kleidung und Schulsachen? Das haben alles meine Eltern für mich getan und dafür haben sie ihre Arbeit verloren. Meine Mutter wurde entlassen, als sie noch in dem Mutterschaftsurlaub mit mir als Baby war. Gerade dann, als sie mich auf die Welt brachte, als sie um mein Leben und meine Gesundheit gekämpft hatte, gerade dann wurde sie entlassen. In diesem Jahr pendle ich täglich von meiner Stadt, 32 km nach Zenica, zur Musikschule. Die Fahrtkosten sind für unsere Verhältnisse sehr hoch. Den Staat interessiert nicht, ob ich das bezahlen kann, ob ich zu essen habe, weil meine Eltern ohne Arbeit sind. Ich habe Angst, dass mein Traum, den ich seit meinem vierten Lebensjahr habe, bald ausgeträumt wird, der Traum eines Mädchens, auf weitere Studien nach Wien zu gehen, an der Wiener Akademie Musik zu studieren, um Mozart, Beethoven, Bach und viele andere Komponisten zu erleben, ein Traum, von den besten Komponisten unterrichtet zu werden. 11

12 Wegen unseres Staates und unseren Funktionären, die an der Macht sitzen, wird mein Traum ins Wasser fallen. Ich hoffe auf die Hilfe Gottes, der Edmund Siemers-Stiftung und auf die Gesundheit von Teta Emina. Sie alle haben mich in meinen Träumen bis jetzt unterstützt, und ich habe sie bis jetzt nicht enttäuscht. Täglich denke ich darüber nach, wie mir geholfen werden kann, wie könnten mir meine Eltern helfen, meinen Traum zu verwirklichen, eine der besten Pianistinnen in meinem Land zu werden, in meiner Stadt, die mir den Rücken zudreht und nicht auf meinen Hilfeschrei reagiert, auf meinen Schmerz. Merima Hadžić Ich bin Merima Hadžić, bin 21 Jahre alt und studiere Bauwesen an der Fakultät in Sarajevo. Nach dem Gymnasium war es mein Wunsch, in Sarajevo Architektur zu studieren. Ich war eine gute Schülerin, habe gedacht, ich kann problemlos das Studium wählen, was mir gefällt. Doch habe ich zu spät die wirkliche Lage in Bosnien erkannt. Alles ist mit der Korruption verbunden und somit auch die Aufnahmeprüfungen an der Uni. Ich hatte mich entschlossen, an zwei verschiedenen Fakultäten die Aufnahmeprüfungen zu machen, Architektur und Bauwesen. Ich war glücklich, hoffend dass ich gut abschneiden würde um mir meinen Traum zu erfüllen. In Architektur habe ich drei Fächer belegt, am vierten bin ich gescheitert, ohne die Einsicht in die Prüfungsunterlagen zu bekommen. So bin ich an der Fakultät für Bauwesen gelandet und bin eine gute Studentin. Von klein an habe ich die Malschule bei Teta Emina besucht, die ein großes Vorbild für uns bosnische Kinder ist. Ich bin bei ihr heute noch dabei. Sie hat mir nicht nur Kunst vermittelt, sie hat mir einen Horizont eröffnet und mir sehr viele Vorschläge gegeben, die mir in meinem Leben zugute gekommen sind. Sie hat uns lernen lassen, an sich zu glauben und unseren Träumen zu folgen. Es ist sehr schwer, aus einer kleinen Stadt kommend in Sarajevo zu leben. Die Lebenskosten sind sehr hoch, und die Lebensbedingungen sind miserabel. Die Wohnungen, die wir Studenten uns ermöglichen können, sind sehr dunkel, laut und machen depressiv. Außer der Miete sind auch die Fahrtkosten sehr hoch und wir Studenten verlieren durch Hin- und Herfahrt viel Zeit. Die Literaturbücher sowie die Tabellen und alles andere, was wir fürs Studium brauchen, müssen wir selber bezahlen. Die Lebenskosten steigen ständig, während die Gehälter stehen bleiben. Die Eltern versuchen, irgendwie doppelschichtig zu arbeiten, um mir und meinem Bruder, der auch studiert, zu helfen. Ich wünsche mir, zu erfahren wie das Leben eines Studenten in Europa aussieht! Ich hoffe, dass ich ein Semester im Ausland verbringen und belegen kann, um so ein Studentenleben zu erleben. Ich wünsche mir meine Theorie, die ich hier an der Fakultät erlerne, mit einem Praktikum in Deutschland zu verbinden, einem Land mit großer Architekturgeschichte, um meinem Wissen einen Rosenkranz aufzusetzen. Mit zehn Jahren habe ich angefangen Volleyball zu trainieren. Um weiter zu machen, waren meine Eltern finanziell nicht in der Lage, mein Sporttalent zu unterstützen. Da ich Sport nicht studieren konnte, ist einer meiner Träume nicht in Erfüllung gegangen. Zum Glück bin ich nicht die einzige, 12

13 der es so geht. Es gibt auch noch andere Studenten, denen es genauso geht. Wir haben ein Volleyballteam an der Uni gegründet, haben schon viele Medaillen gewonnen. Mein Team, das von Prof. Dr. Vidović geleitet wird, baut alle Vorurteile ab, die in der Nachkriegszeit und während des Krieges zu schweren Auseinandersetzungen geführt haben. Es werden regionale Fakultätsspiele organisiert, unabhängig davon, wer man ist. Dadurch haben wir neue Freundschaften geschlossen und den Vorurteilen, die im Krieg zum Hass geführt haben, ein Ende gesetzt. Ich glaube daran, dass viele Studenten so wie ich auch zu dem ökonomischen Zustand unseres Landes etwas beitragen werden. An erster Stelle zu der finanziellen Situation unserer Eltern, für die es nur noch eine Frage der Zeit ist, wie lange sie es noch schaffen werden, uns zu helfen. Dank Teta Emina haben wir noch unsere Träume in der Hoffnung, dass es besser wird. Munira Karahodžić Ich erinnere mich nicht an den Krieg. Die Menschen erzählen, dass es im Jahre 1993, in dem ich die erste Luft eingeatmet habe, am schlimmsten war. Und es wird erzählt, dass wir eine Kunst besitzen zu kämpfen und wissen nicht mal wofür. Kämpfen zu können, geht uns unter die Haut und diese Last lässt nicht nach. In dieser schrecklichen Kriegszeit hatte das Volk zwei Ziele vor sich: zu überleben und Frieden zu erreichen. Und als der Krieg vorbei war, kam der Frieden und um überleben zu können, kämpfen Menschen immer noch. Und was kann ein Kind tun, das schon am Anfang seines Lebens gehindert wird, ein normales Leben zu führen? Nichts! Seine Kindheit hat schon mit dem Kampf angefangen. Der Wunsch, eine schöne Erinnerung an eine glückliche Kindheit zu haben, wurde zu einer Illusion. Der Kampf hat erst angefangen und jeder kämpft gegen jeden, einer gegen alle, alle gegen einen. Es wird erzählt, dass wir so stark waren, dass wir Vergangenheit, Gegenwart und sogar die Zukunft zerstört haben, alles auf einmal. Die Zukunft hat sich immer wieder durch die Wolken durchgesetzt, und sie ist da. Wir sind zu klein, um sie zu erreichen und zu groß, um sie zu bauen. Trotzdem, wir schauen auf sie mit den großen Augen der Kinder und passen auf, dass sie uns nicht entkommt. Ich bin das Kind einer bescheidenen fünfköpfigen Familie, die sehr viel durchgemacht hat. Seit dem Wunsch nach Milch, nach Zucker, bis zum Medizinstudium sind viele Jahre des Verzichts vergangen. Als Kind hatte ich einen Traum. Ich stand an einer Kreuzung, fragte mich, wer ich bin, was ich werden möchte! Ich malte mir eine bunte und friedliche Zukunft, träumte, eines Tages zu studieren und eine gute Ärztin zu werden, träumte, dass wir Kriegskinder alle einen guten Weg finden. Ich ahnte nicht, wie hart die Gegenwart war und wie wir Kinder von der Wahrheit fern gehalten wurden. Und so hatte es angefangen. Kakanj, meine Stadt, kann mir keine Möglichkeit geben, mich zu behaupten, aber als Kind glaubst du, alles erreichen zu können, sogar in deinen vier Wänden fühlst du eine Möglichkeit, alles erreichen zu können. Dann geschah etwas. Am Anfang der Nachkriegszeit kam Teta Emina in unsere Stadt. Ich wusste nicht, wer sie war, aber für mich verkörperte sie jemanden, der aus dem weitem Europa kam. Sie brachte uns unbekannte Farben mit, irgendwelche langen Buntstifte. Ich erinnere mich, wie wir alle, voll angemalt, versuchten, Blumen zu malen und uns zu zeichnen, wie 13

14 wir spielen. Wir malten auch mit verschiedenen Pinseln und plötzlich entstanden Bilder, verpackt in einem Dreieck oder Viereck, und alles, was wir zum Erzählen hatten, war von uns in den kleinen Bildern zum Ausdruck gebracht worden. Dann wurden die Bilder für Erwachsene ausgestellt und wir wussten, dass die Erwachsenen nicht erblickt hatten, was wir mit den Bildern zu sagen hatten. Aber Teta Emina verstand unsere Botschaft, lehrte uns, Fantasie und Hoffnung malerisch zum Ausdruck zu bringen. Dann lobte sie uns mit einem Wort: "fantastisch". Das war unsere Flucht aus der Gegenwart, unsere Gemälde, unsere erste Begegnung mit Farben nach dem Krieg. Heute weiß ich, dass das nicht nur die Farben waren, das war die Helligkeit, mein Überlebenskampf. All das wird mich lebenslang begleiten, ich werde nur andere Farben nehmen und andere Malpinsel benutzen. In den heutigen Jahren, in denen wir über unsere Zukunft nachdenken, sind wir immer noch in dem Dreieck und Viereck eingeschlossen, wir rennen von einer Ecke zur anderen und malen etwas anderes, wir reparieren, bauen und wenn wir es schaffen fliegen wir in unseren Träumen Richtung Himmel, bis wir wieder auf die Erde zurückgeholt werden. Und so sind wir. Immer wieder am Anfang. Nach dem abgeschlossenen Abitur ist die Zeit gekommen, erwachsen zu werden, aber ich will nicht in so einer Welt erwachsen werden, in der ich keine Luft zum Atmen bekomme, in der ich nicht das werden kann, was ich möchte. Außer mir sind auch meine Schwester und mein Bruder da. Als Kinder hörten wir von unseren Eltern oft das Wort "finanzieren", und wir wussten nicht, was das Wort bedeutet. Die Eltern erzählen uns, dass kein Geld da ist, um uns studieren zu lassen, weil die monatlichen Einkünfte minimal sind. Und so ist das Leben eines bosnischen Kindes, kein Geld für das Studium, kein Geld für die Ferien, kein Geld für Computer. Gehungert haben viele Menschen. Trotzdem, wir lieben unsere Heimat, und doch können wir nicht unser Wissen in diesem Land zeigen, müssen fort und wissen zugleich, dass uns keiner will. Heute habe ich keinen schönen Blick auf die Zukunft, habe keine Farben, ich höre nur noch Zahlen. Jedes Mal, wenn ich die Augen zumache, sehe ich die Zahlen, die Geld bedeuten, das meine Eltern für unsere Ausbildung ausgegeben haben. Das Geld ist weg. Und dann kommt wieder ein STOP, kein Cent ist mehr da. Das Geld fließt in die Taschen der "Großen", die sich über das Geld nicht unterhalten, denn die haben es. Worte wie Not und Leid kennen die gar nicht, sie kaufen Fakultäten, kaufen das Wissen, kaufen Diplome, kaufen alles, was zu kaufen ist. Wir wollen so etwas nicht kaufen, wir, junge Menschen möchten eine Chance haben, all das zu erarbeiten auf einem ehrlichen Weg, aber diese Chance bekommen wir nicht. Und so fallen wir immer wieder in ein Loch ohne Ausweg. Meine Träume waren unterschiedlich, Theater, Schreiben und Malen. Das Theaterspiel hatte uns innerlich beruhigt, gab uns Europa in die Hand, die ganze Welt, gab uns das Universum. Wir konnten alles spielen, jedes Theaterstück. Bewundert haben uns auch die von links und von rechts, die uns heute treten und in dem Krieg getreten haben. Wir haben gespielt und mitten in der Spielzeit stellst du fest, dass Hunderte von Augen auf dich gerichtet sind. Sie alle warten auf deine spielerische Reaktion und du spürst innerlich, dass durch deine Venen kein Blut fließt, sondern der Traum, den dir die, die im Publikum sitzen, gestohlen haben und dann war dir nach einem Schrei zumute. 14

15 Das Geld gestaltet unsere Zukunft. Warum? Wenn ich einen winzigen Teil von dem, was die Reichen an Geld haben, hätte, würde ich meine Träume verwirklichen können. Es ist so! Du möchtest dich verlieben, aber du darfst es nicht. Verliebt zu sein, bedeutet Liebe, Liebe bedeutet Heirat, Heirat bedeutet Kinder kriegen und dann kommt wieder STOP! Wir haben kein Geld für Kinder und ihre Erziehung. Auf der anderen Seite möchtest du dich weiterbilden, geht nicht, du hast für das Studium kein Geld. Wenn du es schaffst zu studieren, bemühst du dich nur um die besten Noten, bist bei allen Vorlesungen dabei. Doch das Geld für die Bücher deiner Professoren fehlt, denn du bist als Student gezwungen, die Bücher des jeweiligen Professors zu kaufen. Du musst dich erniedrigen lassen, bettelst bei den Professoren um ein Gespräch, hast so viele Probleme und fragst dich, wie du lernen kannst. Wir bemühen uns, eine gute Tochter oder ein guter Sohn, eine liebe Schwester oder ein lieber Bruder zu sein, Schüler oder Student. Die Eltern schaffen es nicht finanziell, und der Staat will nicht! Und so ist es in Bosnien. Der Krieg dauert immer noch an. Ich erinnere mich nicht an den Krieg, aber ich würde mich an diesen Krieg von heute erinnern, an die Raffgierigen und Korrupten, denn das zu überleben, ist schlimmer als das Leben in der Hölle. Wir verlangen nicht viel, wir Kinder und Jugendlichen: im heutigen Bosnien möchten wir erhört werden, möchten unser Wissen erweitern und unsere Rechte haben, so wie wir auch unseren Pflichten nachgehen. Wir möchten uns nicht jeden Morgen nach dem Aufstehen fragen, wie wir den Tag überleben können. Ungebildet zu sein ist schlimm, Student zu sein ist noch schlimmer. Und uns Bosnier quält wieder das Schlimmere. Raisa Migić Ich bin Raisa Migić, Studentin der Bergbau-geologischen Fakultät in Tuzla, Fach Geologie. Ich lebe seit drei Jahren in Tuzla, in einem Studentenheim. Gezwungenermaßen, aus finanziellen Gründen, lebe ich in einem Zimmer von fünfzehn qm mit einer Studentin zusammen. Mein Zimmer hat kein Bad. Wir, zwanzig Studenten, teilen uns ein Bad in dem Studentenheim. Nach Hause fahre ich nur zwei mal im Monat, weil die Fahrtkosten sehr hoch sind. Die finanzielle Lage in Bosnien ist sehr schlecht. Meine Eltern arbeiten und haben monatlich 600 KM (300 ) zusammen. Mein Vater arbeitet in einer Privatfirma, hat kein regelmäßiges Einkommen. Ich habe noch einen Bruder, der in Mostar Bauwesen studiert. Ich habe ein Ziel vor Augen. Nach dem Studium Arbeit zu finden, obwohl ich jetzt schon weiß, dass es in Bosnien kaum möglich sein wird, einen Job zu bekommen. Ich brauche ein Stipendium, um mein Studium zu Ende zu bringen und mich in meinem Lernbereich zu entfalten. Damit möchte ich mir sowie meinen Eltern helfen. Sabina Kulović 15

16 Ich bin Sabina, zweiundzwanzig Jahre alt, komme aus einer kleinen Stadt Bosniens, Kakanj. Von klein an hatte ich den Wunsch, eine selbstständige und erfolgreiche Frau zu werden. Mein erster Schritt in dieser Richtung war, zur weiteren Bildung nach Mostar zu gehen, um dort die Internationale Schule, das United World College zu besuchen und habe es auch erfolgreich beendet. Dieses College war eine große Erfahrung für mich und überhaupt, seine Entstehung bei uns nach dem Krieg war etwas Besonderes für uns in Bosnien. Das Schulsystem war spitzenmäßig sowie die Professoren, die aus der ganzen Welt kamen, um dort zu unterrichten. Ich habe Kurse in Englisch und Spanisch belegt, jazz dance, Selbstverteidigung, und habe mich bemüht, mich in allen Richtungen des Lebens zu integrieren. Leider wird dieses College von der bosnischen Regierung nicht akzeptiert und sein Lernsystem bröckelt ab, steht bald vor dem Aus, was für unsere Jugend zum Nachteil wird. Und das ist in diesem Land nichts Neues. Der Staat pflegt nicht mit solchen Institutionen zu kooperieren, die dem jetzigen Schulsystem zu Gute kommen könnten. Meine Freizeit habe ich in der Malschule bei Teta Emina verbracht, das hat mir geholfen, mich nach dem anstrengenden Studium und Lernen zu entlasten. Sie weiß, wie sie uns glücklich machen kann, wie wir durch die Farben unsere Gefühle zum Ausdruck bringen können. Nach der mittleren Reife bekam ich ein Stipendium und ging auf "The College of Idaho". So habe ich meine Ausbildung fortgesetzt und das hat mir viel Spaß gemacht. Ich hatte während des Studiums auch gejobt und konnte mir einige Wünsche erfüllen. Aus privaten Gründen musste ich mein College verlassen und kam zurück nach Bosnien. Von da an ereigneten sich viele Schwierigkeiten in meiner Studienzeit. Korruption unter den Professoren, und vieles mehr. Ich war sehr traurig, dass ich nicht studieren konnte was ich wollte, so bin ich jetzt im dritten Studienjahr im Fach Jura. So glücklich bin ich nicht, denn das gefällt mir nicht so sehr. Trotzdem versuche ich das Studium zu schaffen, um einen guten Job zu finden. Unsere Eltern nehmen Kredite auf, um unsere Schulbildung zu bezahlen, haben ein geringes Einkommen, und die Preise steigen von Tag zu Tag. Ich möchte nach dem abgeschlossenen Studium in einer Notarkanzlei oder als Übersetzerin arbeiten, aber ich weiß, dass es in unserem Land eine Lotterie ist, so einen Arbeitsplatz zu bekommen. Ich komme bei Teta Emina regelmäßig zum Unterricht, sie interessiert sich für unsere Probleme, spricht mit uns und hört sich unsere Probleme an. Es gibt in Bosnien keine Studentenbüros, die uns einen Job vermitteln können, keine kostenlosen Sprach- oder Informatikkurse, damit wir unser Wissen ergänzen können. Dafür brauchen wir viel Geld, denn das muss alles bezahlt werden. Die heutige Jugend in Bosnien hofft, dass eine bessere Zeit für uns kommen wird und dass wir einer hellen und klaren Zukunft entgegenschreiten werden. Zum Schluss kann ich sagen: "Die Hoffnung stirbt zuletzt", ich hoffe trotzdem, dass in Bosnien bessere Zeiten kommen werden und wir unsere Lebensziele erreichen werden. 16

17 Manfred Kubowsky Neues Leben Der Stamm des alten Baumes Der immer noch Oliven trägt Scheint felsig knorrig ohne Leben. So leblos lagen die Trümmer Der Gehöfte in der Neretva-Ebene So scheinbar tot die Ruinen Mitten in Sarajevo Aus denen wieder neues Leben und Lachen entstieg. Aus dem felsig knorrigen Baum Scheinbar ohne Leben Sprießt ein frischer junger Trieb Ins Licht. 17

18 Admir Hadžić Ja sam Admir Hadžić.Rođen sam god. u Kaknju i živim u Kaknju.Student sam druge godine Pravnog fakulteta u Zenici. Kako nisam uspio biti primljen kao redovan student, da ne bih gubio godinu, odlučio sam se za status samofinansirajućeg studenta što se dodatno otežalo finansijsku situaciju u porodici.tokom ove dvije godine sam vozario iz Kaknja u Zenicu jer roditelji nisu bili u mogućnosti da mi finansiraju stanovanje u Zenici (stanarine,režija,ishrana-jedan od najvećih problema studenata u BiH). Nemogućnost stanovanja u gradu u kojem studiraš student polako gubi želju i snagu za učenjem, psihički slabi, jer teška finansijska situaciji utječe na njega. Pored toga što se mi studenti susrečemo i suočavamo sa teškom finansijskom situacijom u mnogim domovima i problemima u porodici, probleme im stvara i naša vlast. Saznao sam da je na medicinskom fakultetu u Sarajevu došlo do povećanja školarina za studente u svim statusima. Međutim, Studentski parlament, kao legitimni predstavnik svih studenata Univerziteta u Sarajevu, a ujedno i studenata Medicinskog fakulteta, ovu odluku smatraju nemoralnom za sve mlade i njihove porodice. I sve ovo bez ikakvog razloga i bez ikakvih objašnjenja. Ova odluka ne doprinosi ni kvaliteti nastave, niti olakšava studentima školovanje. Umjesto da se studentski standardi povećaju, oni se samo više smanjuju povečanjem školarine. Ovim želim naglasiti da je u BiH školovanje privilegija bogatih, a ne pravo svih mladih koji su željni znanja i obrazovanja. Nedovoljna briga naše vlade, mito i korupcija i rezultirale su stanje u državi kakvo je sada. Stalni protesti i demonstracije. Dok odgovorni i čelni ljudi uživaju, mi obični ljudi, radnici i studenti gladujemo i borimo se i nadamo nečem boljem, iako je to ovdje u Bosni i Hercegovini nemoguće. Sve je to začarani krug. A mi studenti najviše trpimo. Sa pravim problemima (nepravdom, mitom i korupcijom) studenti se susreću prilikom upisa na fakultet i već tada počinju da narušavaju svoje zdravlje. Na svim fakultetima hitno je potreban prijemni ispit, međutim samo na nekoliko fakulteta on i postoji (bez mita i korupcije). Bogati se naravno ne brinu oko upisa, a ni nastavka školovanja, jer tate će da kupe diplomu, za nekoliko godina i njihovi problemi su riješeni, a time počinju moji problemi i hiljade drugih studenata. Ali, šta je s nama? S nama koji živimo u četveročlanim, petočlanim porodicama, gdje samo otac radi?! Mi se borimo, mučimo, dolazimo redovno na predavanje, nebitno po kakvim vremenskim uslovima, molimo profesore za pet minuta razgovora, trčimo za profesorima da bi nam upisali ocjenu...za šta? Da bismo sutra bili svi magistri, a sjedili na birou. Jer tako je u našoj Bosni i Hercegovini. Susrećemo se sa neraspoloženim gospođama na studentskoj službi, kojima je život dosadio i koje svoje frustracije liječe na nama. Uslovi za rad su nemogući. Kako na mom Pravnom fakultetu, tako i na ostalim koje sam posjetio, kako u Zenici, tako i u Sarajevu. Iako smo u vremenu tehnologije i trebamo da napredujemo i imamo što bolje uslove za rad, kod nas u Bosni i Hercegovini su ostali zarobljeni u Srednjem vijeku. A time studenti gube volju i želju za rad i dokazivanjem. Još jedan od problema sa kojima se studenti susreću jeste pronalazak/nepronalazak materijela za spremanje ispita. Profesori imaju knjige koje su studentima jedva dostupne i naravno opet zbog teške finansijske situacije. Tako studenti obnavljaju godine, troše jedva zarađene pare na knjige do kojih teško dalaze (a moraju ih imati), a profesori pune džepove tim istim parama. Studenti moraju kupovati knjige profesora kako bi položili ispit, i ta bi bila dokaz da je učio iz te knjige. Stupio sam u kontakt i sa studentima iz drugih gradova koji govore da su kupovina ispita drugi oblici korupcije, itekako prisutni na fakultetima gdje se ocjena kreće i do dvije hiljade 18

19 konvartibilnih maraka. Veoma je mali broj studenata koji u roku završe fakultet na legalan način. Vjerujem da su se ti studenti napatili mnogo više i da će imati problema pri traženju posla, jer i tada prednosti imaju oni koji ponude više novca, a ne diplomu. Adnan Đider Ima mnogo toga o čemu bi mogao da pišem,mnogo toga što me sputava u razmišljanju o mojoj budućnosti. Suprostaviti se kao pojedinac jednom političkom sistemu u kojem ja živim, moglo bi me dovesti do totalne propasti. Političari su nas vodili kroz svoj rat do neke takozvane demokratije, a završili smo poslje tih teških godina suočavanja na rubu ljudskog razuma, koji je postao nama mladima nepodnošljiv. Roditelji su nas odgajali da bi mi kroz naše školovanje došli do bolje budućnosti nego što su je oni imali za vrijeme rata. Ja sam rođen u viru rata, moje rano djetinstvo su obilježile granate, doživljavao sam prve traume, strah ne izgubiti roditelje. Danas sam student Mašinskog fakulteta u Sarajevu. U poslijeratnim godinama kao šestogodišnjak divio sam se crtanim filmovima koje su prenosile Njemačke televizijske mreže. To je bio moj prvi susret sa njemačkim jezikom i te prve njemačke riječi koje sam čuo bile su osnova za moje dalje napredovanje u njemačkom jeziku. Kada je teta Emina prvi put došla i osnovala školu slikanja i pisanja u našem malom industrijskom gradu Kaknju bio sam jedan od 38 početnika te škole koji je poznavao njemački jezik i kao takav ponosan što sam mogao mojim vršnjacima objašnjavati naslove boja i likovnih materijala koje je teta Emina za našu školu donosila. Slao sam moje prvo pismo na njemačkom jeziku jednoj organizaciji u Njemačkoj, da mi donira jednog malog psa. Njega nisam dobio ali sam ostao sa tom familijom i dandanas u kontaktu.taj jezik mi je bio odskočna daska za moje dalje razmišljanje o budućnosti. U sklopu naše likovne škole teta Emina je organizovala i školu njemačkog jezika koju je predvodila jedna studentica germanistike. To mi je dosta pomoglo u shvatanju njemačkog jezik, tako da danas bez ikakvih problema čitam i razumijem njemačke novine i časopise. Moji roditelji su uvijek nastojali i pored nihovih finansijskih problema da mi pruže što bolju budućnost time što su mi omogučili odlazak na fakultet. Ponekad primječujem da moja mama nočima ne može da spava jer ne zna kako če meni pomoči u sutrašnjem danu. U mojoj porodici novac nikada nije igrao veliku ulogu, ali u ovom smislu on nam je potreban da bi u našim željama opstali i ostvarili naše snove. Ja nikad nisam zahtjevao previše od mojih roditelja, ali ovo malo što mi treba je za njih jedan prevelik zalogaj. Moja mama je prisiljena da uzme kredit da bi meni mogla plačati školovanje. Pošto sam ja tek na prvoj godini fakulteta teško je nači stipendiju. Tek na trećoj godini studija postoji mogučnost da na mom fakultetu dobijem stipendiju od neke firme koja proizvodi vojna sredstva za odbranu države. Ovaj vid stipendije me ne privlači jer sam okusio šta znači rat. Moja želja je da me neka europska država finansijski podrži u mom školovanju da bi moji roditelji koliko toliko mogli voditi normalan život. Poznato nam je da neimaština dovodi ljude do svađe, razora porodice. Ja sam i danas spreman s ovim mojim znanjem da bilo koji posao radim da bi mojim roditeljima kao i sebi olakšao život. Stopa nezaposlenosti u mojoj zemlji je visoka, tako da danas studente država ni ne pokušava nuditi nekim poslovima koje bi mi studenti rado prihvatili. Morao sam otići u jedan drugi grad, drugu sredinu, da bih studirao. Rastanak od moje porodice, a posebno od mog mlađeg brata, teško mi pada, što je najgore od svega toga da moji roditelji svoj zadnji novac daju za moje školovanje i svakodnevno me muči ta spoznaja da moj mlađi brat 19

20 oskudjeva u mnogočemu zbog mene. Nadam se da će mi se otvoriti neka vrata kroz koja ču proči sa svojim znanjem i dokazati ono što sam naućio i što ću tek naućiti. Želja mi je da u nekoj drugoj državi nađem preko studentskog biroa neko vrijeme praktičnog rada, da pored moje teorije koju učim na fakultetu paralelno se uključim u praksu istog. Možda ugledam svjetlo dana zahvaljujuči teti Emini i Edmund Siemers-Stiftungu koji su me pratili u usavršavanju mog talenta, podržavali me moralno, tako da sam se i pored škole upustio u usavršavanje fudbala. Osam godina svog života trenirao sam svakodnevno i postigao dobre uspjehe kao mladi fudbaler. Da bi nastavio dalje sa svojim največim snom fudbalom morao bih od roditelja tražiti daljnju finansijsku podršku, a to je za njih nemoguće. Fakultet je ostao kao prvi vid moje budućnosti. I pitanje Kako se izvući iz ovih problema, svakodnevno sebi postavljam. Berina Čehajić...kad granata padne, da ti srce stane... Često se sjećam moje pjesme koju sam na nastavi tete Emine kao dvanaestogodišnja djevojćica, tek iz rata i ratnih podruma izašla napisala. Sa tom pjesmom je poćelo moje bolje doba. Teta Emina je uz pomoć Edmund Siemers-Stiftunga dolazila u prvom poslijeratnom vremenu svaka tri mjeseca u Bosnu i oživljavala bojama i lijepim rijećima naš mladi život. Jednog dana se odlući teta Emina za naslovnu stranu naše zajednićke dokumentacije o radu u projektu, i uzima za naslov knjige moju rećenicu...kad granata padne, da ti srce stane... Plakala sam od sreće. I danas se često uhvatim u razmišljanju iz tih dana i suze se pojave na licu. Danas sam Studentica treće godine turizma i zaštite životne sredine u Sarajevu. S obzirom da moj rodni grad Kakanj nema ni jednog fakulteta, morala sam se odseliti u Sarajevo kako bih studirala. Prosječna plata u Bih iznosi od KM. Iznajmljeni stan u kojem boravi student iznosi od KM. Ja potičem iz porodice čiji roditelji imaju prosjećnu platu. Moji roditelji školuju mene, moju sestru i mog brata. Sestra i ja smo studentice dok brat pohađa srednju školu. Sestra i ja živimo zajedno u Sarajevu. S obzirom da nam naši roditelji ne mogu plačati stan mi živimo u studentskom domu, koji je dosta jeftiniji. Iako je jeftiniji u odnosu na stan, naši roditelji su se odrekli mnogih stvari kako bi mogli školovati nas djecu. Studentski domovi su veoma nepovoljni za živjeti. Nevrijedni su i prljavi da bi se u njima živjelo. Posjeduju dvokrevetne i trokrevetne sobe i nemaju kupatilo. Kupatilo je zajednićko za cijeli jedan sprat. Moja sestra i ja živimo u dvokrevetnoj sobi od oko 15 kvadrata. Trenutno nemam nikakvu stipendiju. I sada kada ćitate ovo pomislili bi ste da sam ja jedna lijena djevojka, koja živi na račun svojih roditelja i koja neće da radi. Na raspustu (koji traje tri mjeseca od jula do oktobra) pokušavam naći posao, ali u Sarajevu kao i u Kaknju ne postoji sudentski biro za zapošljavanje. Moja želja bi bila kad bi ste mi omogućili neki posao za vrijeme raspusta. Kad završim diplomski studij, magistarski rad, ja bih voljela studirati u Njemačkoj.Ove godine sam imala dva predmeta Njemačkog jezika, pa sam naučila njemački i imam osnovno znanje koje bih proširila u konverzaciji istog u zemlji, u kojoj se govori njemacki. 20

21 Džana Omerović Džana Omerović je ime koje je cijeli život pokušavalo uspjeti u nečemu i dan danas to pokušava. Riječ studiranje u našoj okolini podrazumijeva jako težak period, od samog finansiranja,upisivanja, te kupovine knjiga i stanovanja. Kao jedno dijete u porodici može se reći da sam imala fin život. Fin podrazumijeva da nisam gladovala kao većina ljudi u Bosni,imala sam osnovne stvari, pomoću kojih sam koliko-toliko student Filozofskog fakulteta u Sarajevu. Iz godine u godinu dolazila je teta Emina iz Hamburga i radila je s nama. Zhavaljujući Organizaciji Edmund Siemers-Stiftung, donosila nam je boje, štafelaje i poseban pribor za slikarstvo. Učila nas je kako da i mi, bosanska djeca u poslijeratnom dobu osjetimo šta znači umjetnost. Ono što nisam mogla pokazati na platnu, naučila sam da svoje misli prenesem u jedan književni rad. Mnogi od nas iz našeg projekta imali su jaki potencijal za daljnju budućnost, te danas studiraju kao i ja književnost, zatim pravo, medicinu, građevinu,mašinstvo i muzičku akademiju. Moja socijalna nastrojenost, se sad još više odražava u novoj sredini, gdje se susrećem, sa mojim vršnjacima iz raznih slojeva društva. Većina ih dolazi iz siromašnih porodica gdje roditelji daju zadnji zarađeni novac za školovanje njihovog djeteta. Pokušavam ih shvatiti kao roditelje, ali posmatrajući svakodnevno ta tužna lica na pauzama ne dozvoljavam sebi jesti, piti,a da ne govorim da zapalim cigaretu, a da ne podijelim s njima. I pored svih tih poteškoća osjećam da smo ljudi i da smo spremni pmoći drugima. Moja razmišljanja o budućnosti su jednog posebnog karaktera. Želja mi je bila da studiram južnoslavensku književnost, koja je u biti jedan dio mog urođenog identiteta. Uz veliku finansijsku pomoć mojih roditelja upisala sam se na Filozofski fakultet odsjek Bosanski, hrvatski, srpski jezik i književnost naroda BiH. Poslje upisa nastale su poteškoće, kako naći smještaj u Sarajevu, jednom univerzitetskom gradu, u kojem je standard života mnogo veći nego u sredini u kojoj sam odrasla. U Sarajevu se osjeća poslijeratno doba. Mnoge porodice u Sarajevu, da bi mogle opstati u životu, nude studentima sobe. I nekada se dešava da četveročlana porodica živi u jednoj sobi, kako bi drugu sobu iznajmili nekom studentu, a ta njihova soba služi im kao primaća, spavaća i kuhinja. Velike zimske hladnoće koje su u Bosni poznate onemogućavaju tim porodicama normalan život, pa se dešava da mnoga djeca obole od raznih bolesti. Malo ko od nas studenata može sebi dozvoliti da sam finansira takav jedan smještaj. Obično živimo po dvoje, troje u jednoj sobi ili u studentskim domovima koji su u jako lošem stanju. Često se dešava da smo satima bez struje, vode, a dešavalo se i noćima da vodovod kao i grijanje zavrnu svoje resurse. Sve ove poteškoće odražavaju se na psihu nas studenata, a mi takve probleme ne možemo rješavati, već se oslanjamo na našu politiku. Sve što bi i drštvo htjelo nešto promijeniti, ne moze donositi lične odluke, pa se tako dešava i mladim talentima iz bilo koje oblasti da propadaju i da se niko ne brine o njima. Nije svakome od Boga dato, kako bi rekao Šiler. nama,koji smo od strane tete Emine uočeni kao talenti i koji imamo još uvijek mogućnost kroz njene dolaske i podršku od Edmund Siemers-Stiftunga da se usavršavamo u našem znanju naklonjena je od Boga velika sreća. Studiranje nas mladih donijelo je sa sobom i finanskiske poteškoće: stanarina, režije, hrana, đeparac, školarina, a tek priručni materijal koji je nevjerovatno skup, a obavezan je da bi uopće mogli izlaziti na ispite. Svaki profesor objavi iz svoje oblasti knjigu i samo se po njegovoj vlastitoj knjizi radi. U ovakvim slučajevima kojih ima na pretek na našim fakultetima, ni jedan profesor se ne pita da li su roditelji u mogućnosti kupiti te knjige. Ti isti profesori ne prihvataju ni jedan oblik literature osim njihove. I tako iz godine u godinu profesori 21

22 slažu pare, dok jadni roditelji izdvajaju zadnji dinar za naše školovanje. Mi mladi postajemo umorni od svih tih nedaća. Borimo se da u određeno vrijeme dajemo ispite, te da s tim našim elanom olakšamo brigu naših roditelja. Moja želja je, ne samo meni, nego i mojim vršnjacima studentima da se pomogne u održanju našeg studentskog vremena u kojem mi studenti djelujemo, sa našim idejama zajednički, ne razmišljajući ko je koje vjere, koje politčke linije i kojeg znanja. Mi želimo da prihvate nas i naš talent kao jedan dio evropske omladine, kao što nas je prihvatila organizacija Edmund Siemers-Stiftung i naša dugododišnja docentica Emina Čabaravdić-Kamber koja daje sve od sebe da bi nama pomogla i usavršila nas u našim idejama. Ines Selimović Mnoge godine su prošle od zadnjeg teškog rata u BiH. Danas, kada je to iza nas, svi razmišljamo o ljepšoj budućnosti. Majka mi je uvijek govorila: Ti si dijete rata, ali tek danas vidim šta je znaćilo mojoj porodici i meni, i kakav utjecaj je imalo na mene kao osobu i moju budućnost. Poneke uspomene iz mog djetinstva prate me i dan danas u vremenu u kojem živim. Danas imam osamnaest godina, završila sam gimnaziju u Kaknju (gradu u kojem živim) i ove godine treba da krenem na studij u Sarajevo. Moja velika želja je bila da studiram fotografiju. Sa sedam godina sam kod tete Emine spoznala šta znači umjetnost i kako prići umjetnosti. Boje su me fascinirale i brzo sam ušla u smisao stvaranja slike. Vjetovatno sam zbog toga željela upisati arhitektonski fakultet, ali finansije su presudile u tome: dodanta nastava je jako skupa, a bez nje je skoro nemoguće položiti prijemni ispit. I tako sam se po drugi put suočila sa okruntom stvarnošču: u našoj državi ne postoji studij fotografije. Na kraju ipak nisam posustala i upisala Komparativnu književnost i bibliotekarstvo na Filozofskom fakultetu u Sarajevu. Ali bez obzira na moj izbor fakulteta, moji roditelji su prinuđeni da svakog mjeseca izdvoje veliku sumu novca za moje školovanje. U mojoj porodici radi samo otac i zbog takve situacije ja bih bila spremna da i pored fakulteta radim da bih sebi olakšala školovanje i na taj način pomogla mojim roditeljima. Iako ne živimo u dobu revolucije, pitam se zašto mi studenti ne reagujemo na korupciju i studentskim pokretom ne djelujemo na ništenje ovakvog društva u državi. Željni smo znanja i spremni smo da se usmjerimo i na dva fakulteta kako bi smo imali bolju finansijsku podršku,ali... Čini mi se da živimo u jednoj iluziji ali stvarnost je okrutnija. Melika Buza Od samog rođenja smatraju me čudom od djeteta. Prvo nemoguće je da dijete rođeno sa 1200 grama ostane zivo, pa kratko poslije rodenja sleti na 900 grama, ali želja za živitom bila je veća od svih ljekarskih prognoza. Zatim slijede krvarenja na mozgu. Zelja i upornost mojih roditelja dovode me do čuda od djeteta. Sa dvije i po godine, uz naporne vježbe koje su izvodili moji roditelji, moja majka vježba govor samnom kao pravi logoped, pa počinjem hodati i govoriti. Sa četiri godine počinjem svirati, pisati i crtati. Prvi nastup u vrtiću, svi zapanjeni govore pa ovo je čudo od djeteta. Sa pet godina na velikoj sceni državne televizije svi zapanjeni i tako redom uspjeh za uspjehom, nagrade za nagradom, ali na papiru DIPLOME. Trinaest diploma kao trinaest svjedoka koji će vječno podsjećati na uspjehe. A imam samo trinaest godina. Proglašena sam i po 22

23 državnom zakonu Talenat za muziku. Ove godine sam proglašena učenikom generacije u muzičkoj školi. Sve su mi priznali, ali jedno nisu i to ono najvažnije. Nisu me nikada uz te diplome finanscijski podrzali u toj mojoj državi. Tačnije receno, u mom kantonu smatraju da mi ništa ne treba za uspjeh, ali oni ne znaju koliko su se moji roditelji odricali da bih ja došla do uspjeha. Teta Emina je spoznala moj talenat i odlazeći kod nje u školu pisanja i crtanja upoznala sam i druge učenike koji imaju iste probleme kao ja. Kroz komunikaciju koju Teta Emina potencira, dok radimo olakšavamo sebi donekle našu depresiju. Ono što osjećamo prenosimo na papir, a ono što ne možemo da iskažemo riječima, pretvaramo u umjetničko djelo. Uz pomoć tete Emine i Edmund Siemers-Stiftunga pružila mi se prilika da prije dvije godine odem na liječenje i ujedno da u tom svjetskom gradu održim dva koncerta za klavir. Taj moj odlazak u Hamburg je mene još više motivirao da sam se odlučila i pored Osnove škole upisati i Srednju muzičku školu. Zamislite samo koliko novca treba izdvojiti za dijete poput mene: klavir, violina, odjeća, obuća, knjige. Sve su moji roditelji obezbjeđivali za mene, a zauzvrat izgubili državne službe. Majka mi je otpuštena u vrijeme trudničkog bolovanja. Upravo tada, kad je rodila mene, kada se borila za moj život i zdravlje, dobila je otkaz. Ove godine upisala sam Srednju muzičku školu u Zenici, u gradu koji je udaljen od mog grada oko tridesetak kilometara. Putni troškovi su za naše prilike veoma visoki. To moju državu nije briga kako ću putovati, kako cu se oblačiti i na kraju šta ću jesti ako su mi roditalji nezaposleni. Bojim se samo da moj san koji sanjam od četvrte godine ne bude odsanjan. San jedne djevojčice bio je da ide u Beč na daljnje školovanje na Bečku muzičku akademiju, da oživim Mocarta, Baha i Betovena i sve kompozitore koje toliko volim, da me uče najpoznatiji pijanisti svijeta. Zbog države i funkcionera moj san će propasti. Nadam se samo pomoći od dragog Boga, Edmund-Siemers-Stiftunga i dobrom zdravlju tete Emine koji su me do sada u mojim snovima podržavali a ja ih nisam iznevjerila. Svakodnevno razmišljam kako da mi se pomogne, kako da moji roditelji izdrže da mi se ostvari moj najveći san, da postanem pijanista, ali u mojoj državi, u mom gradu koji mi okreće leđa i ne osjeća potrebu jednog talenta da mu se pomogne, niko ne ćuje tu molitvu i niko neće da zna za taj bol. A tek mi je 13 godina! Merima Hadžić Ja sam Hadžić Merima i student sam Građevinskog fakulteta u Sarajevu. Nakon završene srednje škole, gimnazije u Kaknju, odlučila sam da upišem fakultet u Sarajevu. Moja prvobitna želja je bila da upišem Arhitektonski fakultet. Bila sam odličan učenik u srednjoj školi i mislila sam da ću bez problema upisati ono što želim. Međutim,prekasno sam shvatila kakva je situacija u našoj državi. Sve je zasnovano na korupciji pa tako i upis na fakultet. Za svaki slučaj sam odlučila da idem na dva prijemna ispita, na dva različita fakulteta: Građevinu i Arhitekturu. Sva sretna nakon urađenog prijemnog ispita, misleći da će to što sam uradila biti dovoljno da ostvarim svoj san. Položila sam prijemni ispit iz tri predmeta, dok sam na četvrtom predmetu diskvalifikovana bez mogućnosti da vidim svoj rad. Na svu sreću primljena sam na Građevisnki fakultet gdje sam uspješan student. Od malena sam pohađala školu slikanja i uspješno i danas radim kod tete Emine koja je nama, bosanskoj djeci prava osoba za uzor. Teta Emina koja mi je otvorila vidike, i pored znanja koje mi je pružila iz umjetnosti, dala mi je mnogo korisnih savjeta koji su mi mnogo pomogli u životu. Naućila 23

24 nas je da nikada ne treba prestati vjerovati u sebe i da treba slijediti svoje snove. Zadovoljna sam fakultetom koji pohađam, što se tiće znanja. Međutim s obzitom da se moj fakultet nalazi u Sarajevu, glavnom gradu BiH u kojem je standard života znatno veći nego u gradu iz kojeg dolazim, vrlo je teško biti student iz malog grada. Stanarina je vrlo visoka, a uslovi su nemogući. Stanovi koje smo mi studenti u mogućnosti iznajmiti su tamni, bućni i jako depresivni. Pored stanarine, prevoz je takođe skup, jako loš i gubi se mnogo vremena. Knjige, literaturu, tablice i svu ostalu opremu koja je neophodna za školovanje moramo sami kupovati i pored svih tih troškova, svakim danom je školarina skuplja i skuplja, a mjesečna primanja ista ili slabija. Roditelji rade duple smjene i vikende da bi mogli školovati svoju djecu. Pored troškova koje plate za mene i mog brata, koji takođe studira, ostaje im tek toliko dovoljno za hranu. Želja mi je da vidim kako izgleda zivot jednog studenta u Europi. Nadam se da ću imati mogućnost, bar na jedan semestar iskusiti takav studentski život. Voljela bih da razvijem i usavršim znanje koje stičem na fakultetu i da ga krunišem doplomskim radom. Nadam se da ću imati mogućnosti da istraživanja za taj rad obavim u Njemačkoj, koja je zemlja sa bogatom građevinarskom historijom. Od desete godine sam trenirala odbojku i bila jako uspješna, no i to je ostao samo san nakon odlaska u Sarajevo. Za moje roditelje je bilo nemoguće finansirati i moj trening. Na sreću,ili bolje rečeno nesreću nisam sama. Ima još studenata sa istom prošlošću, pa smo uspjeli napraviti odbojkašku ekipu našeg fakulteta. Iako imamo samo jedan plaćeni trening ponosna sam što sam kapiten jedne takve ekipe. Postižemo zapažene rezultate iako nemamo uslove za treniranje. Dolazim iz zemlje u kojoj je rat uništio zajednićku prošlost ljudi i onemogućio napredak, kako ekonomski tako i društveni. Moja ekipa koju vodi prof.dr.vidović ruši te društvene prepreke učešćem na regionalnom takmičenju građevinskih fakulteta iz regije. Na taj način pored medalja koje smo osvojili, stekli smo prijatelje i razbili neke sulude ideje o mržnji koje je rat stvorio. Vjerujem da bi mnogi studenti kao i ja voljeli da učine nešto više na ekonomskom planu države, a prije svega naših roditelja, za koje je samo pitanje vremena koliko će još izdržati. Zahvaljujući teti Emini još uvijek imamo bar snove da će jednog dana biti bolje. Munira Karahodžić Ne sjećam se rata. Kažu da je te devedeset i treće, kad sam ja u jednom malom gradu prvi put udahnula zrak, bilo najgore. Još kažu da smo mi najčudniji vilajet, i da nam je najljepša umjetnost boriti se, na kraju da i ne znamo zašto. Zavoljeli smo ovu umjetnost, pa je vodimo čitav život. Umijeće borbe nam se nekako uvuklo pod kožu i ne popušta nas taj teret. U to vrijeme su imali dva cilja: preživjeti i dočekati primirje, a kad je sve završilo kažu da su samo dočekali primirje, a da još uvijek preživljavamo. I šta može da očekuje dijete koje je zaustavljeno na samom početku. Ništa. Dijetinjstvo je počelo borbom. Želja da nam bude lijepo, da imam sliku, da se sjetim po stare dane tog djetinjstva. Ali rat se nastavio u drugom obliku. Onda su znali s kim se boriš, a danas se svako bori protiv svakog, jedan protiv svih, i nikada da ta bitka prestane. Kažu da smo u to vrijeme bili toliko jaki da smo zajedno uništili i prošlost i sadašnjost i budućnost. Budućnost se uvijek probijala kroz oblake i navire. Premali smo da bismo je dosegli, a veliki da bismo je gradili. Ali opet mi je sa velikim krupnim očima gledamo i ne želimo da nam izmakne. 24

25 Ja sam dijete peteročlane, obične porodice koja je dosta pretrpjela. Od one želje za mlijekom za šećerom do današnje želje da studiram medicinu je proteklo dosta godina borbe i odricanja. Tek kao dijete našla sam se na razmeđu, ko sam?, šta bih voljela biti?, želje, nade i tad sam uronula u jedan duboki san i počela sam da sanjam da će budućnost biti prelijepa, da ćemo lako postati doktori, inžinjeri i sve što smo zaželjeli. Nisam ni slutila kako je surova stvarnost i kako smo zaštićeni djetinjstvom. I tako je sve počelo. Kakanj, moj grad, nema mogućnosti da se ostvarim, ali kad si dijete sve ti se ostvaruje, pa i u ona četiri zida zamisliš da ti je sve po tvojoj mjeri. Tad na samim počecima u naš Kakanj je došla Teta Emina. I nisam znala ko je ona, ali mi je prestavljala nešto veliko, došla je iz daleke Europe. Donijela je puno nekakvih boja, nakakvih dugih drvenih olovki i sjećam se, puno nas je bilo i svi smo bili umazani nekakvim bojama i svi smo htjeli da naslikamo cvjetove i kako se igramo. Uzeli smo tzv. kistove i počeli smo slikati, i onda da nam je sve naslikati i da sve stane u mali pravougaonik, sve tvoje misli, sve ono šta želiš i na kraju da kažeš, ja sam to naslikao. Kasnije tu sliku vide odrasli ljudi, i kažu da je lijepa, ali ja znam da oni nisu razumjeli šta smo mi slikali, a Teta Emina je razumjela i učila nas je da budemo djeca sa maštom i nadom. Da možemo kao mali da naslikamo svoje misli i ona bi rekla: to je fantazija. To je bio naš bijeg od stvarnosti, naše umjetničko djelo, naša prva stvaranja bojama. Danas shvatam da to nisu samo boje, to je vedrina, to ja moja borba, to je ono što će me pratiti čitav život, samo ću koristiti neke druge boje, neke druge kistove i predmeti koje budem slikala bit će drugačiji. U ovim godinama kad odlučujemo o svoj budućnosti, mi smo još uvijek zatvoreni u tom ramu slike i trčimo od jednog kuta do drugog i slikamo nešto drugačije, iznova popravljamo, gradimo i kad uspijemo, kada se vinemo u zvijezde, opet nas neko spusti dole na dno. I sve ispočetka. Nakon uspješnog srednjeg školovanja došlo je vrijeme da odrastem, ali ne želim da odrastem u ovoj stvarnosti koja guši, koja me kida zato što ne mogu biti ono što želim. Pored mene brat i sestra, također studenti, a već kao dijete sam počela da marim za nekakve finansije, nisam ni znala šta su. Kažu roditelji, nema novca, moraju nas školovati, a primanja su minimalna. I takvo ti je bosansko dijete, mora da odraste u osmom razredu i da shvati da nema svaki put za ljetovanje, za kompjuter. Bar nismo gladovali, a drugi jesu, jer su morali. A volimo ovu domovinu, ali nam je krivo što ne možemo u njoj da se ostvarimo i moramo da idemo, a nemamo kamo jer niko nas ne želi. Danas, ja više nemam lijepog pogleda, nemam boje, imam brojke. Ja svaki put kad zaklopim oči vidim brojke, a te silne brojke su novac koji je potrošen na mene i kojiće biti potrošen na mene i moje školovanje. Tog novca nema. I opet stop, nema dalje. Opet su pobjedili oni drugi. Oni drugi su bogati ljudi koji ne mare ni za koga, ne znaju da postoje riječi mučenje i patnja. Oni kupuju fakultete, kupuju obrazovanja, kupuju sve živo što se može kupiti. A mi nećemo da kupujemo, mi samo hoćemo da nam se da šansa, da sami dođemo do toga, ali ne može. I opet dno, gorčina i gordost koju moraš da progutaš i opet se vrate snovi. Moji snovi su bili različiti, talenat za umjetnost, slikanje i gluma. Kako je to pozorište dalo smiraj meni i mojim vršnjacima. Kako nam je dalo Europu, dalo nam čitav svijet, svemir, sve nam je dalo na dlanu i mogli smo u pozorištu odglumiti bilošta, biti biloko, biti čak i oni s druge strane koji nas sada lome. Predstava za predstavom i bila sam sve. U trenutku glume, kad jednostavno osjetite kad hiljadu očiju vas gleda, i dišu, osjetite svaki udisaj, oni čekaju vašu reakciju a vašim venama ne teče 25

26 više krv, tekst, teče san koji sanjate koji su mi oni uzeli, onemogućili i opet dolazi novac. I želite da vrisnete. Novac nam gradi sudbinu. Zašto. Da mi daju priliku, bar mrvu od onoga što imaju svakodnevno, stvorila bih neke velike snove. Hoćeš da se zaljubiš, ne smiješ, jer zaljubljivanje znači ljubav, a ljubav znači brak, a brak znače djeca. Stop. Nemamo para za djecu i odgoj. Kreneš na drugu stranu, želiš da učiš, dokazuješ se, dolaziš na fakultet, sve desetke, desetke znače završavanje fakulteta, pa slijedi zaposlenje, posao je uspjeh. Stop. Nema posla, nema te sreće na fakultetu, jer još uvijek moraš da moliš profesora da dokažeš svoje znanje, da kupuješ njegove knjige. Studenti moraju da se ponižavaju, da štede i imaju breme oko vrata i kako da uče. Ali trudimo se biti kćerka ili sin, brat ili sestra, dobar učenik i student, znamo štediti iako nemamo novca, roditelji nemaju odkud jer država ne da, uzima sebi. I tako, dan danas rat nije završen. Ne sjećam se rata. Ali ću se sjećati ovog rata u miru, još strašnijeg i okrutnijeg, jer preživjeti ovo, ni pakao nam ne bi teško pao. Ne tražimo puno, samo saslušanje za naše znanje, pravedno studiranje i dokazivanje, da ne moramo se svako jutro kad ustanemo zapitati, hoćemo li preživjeti dan. Biti neuk je grozno, biti student još gore, a mi smo bosanci i uvijek uzimamo ovo gore. Raisa Migić Ja sam Raisa Migić. Studentica sam treče godine Rudarsko-Geološko-Građevinskog fakulteta u Tulzi. Odsjek: Geologija. Živim u Tuzli u studentskom domu već tri godine. Zbog moje finansijske situacije prinuđena sam da živim u domu u sobi od 15 kvadrata sa cimericom. Moja soba nema privatno kupatilo. Kupatilo djelim sa ostalim studentima u domu, njima dvadesetpet. U svoj rodni kraj Kakanj dolazim jednom u dva mjeseca zbog skupe autobuske karte. Finansijska situacija u BiH je jako teška. Moji roditelji rade i imaju prosječnu platu od 600 KM. Moj tata radi u privatnoj firmi koja je pred stečajem i nema redovna primanja. Imam starijeg brata koij studira Građevinski fakultet u Mostaru. Moj cilj, kad završim fakultet je da se zaposlim, a s obzirom da je u BiH teško naći posao i sa visokim obrazovanjem,ovaj cilj će biti teško ostvariti. Vaša stipendija bi mi dobro došla za dalje školovanje i usavršavanje u struci. Olakšala bi i meni i mojim roditeljima. Unaprijed zahvalna Migić Raisa. 26

27 Sabina Kulović Ja se zovem Sabina Kulović i imam 22 godine. Dolazim iz manjeg grada BiH, Kaknja. Još od malena sam imala želju da postanem samostalna i uspješna djevojka/žena. Jedan od prvih koraka ka tome je bio moj odlazak u Mostar u cilju pohadjanja internacionalne srednje škole- United World College, kojeg sam uspješno i završila. Ovaj koledj je bio veliko iskustvo za mene,a i samo njegovo osnivanje u BiH je bio veliki pomak u školstvu u našoj državi. Sami sistem obrazovanja je bio vrhunski, kao i profesori koji su dolazili sa svih strana svijeta. Završila sam kurs engleskog i španskog jezika, informatike, trenirala jazz dance, samoodbranu i trudila se ukljućiti u sve moguće oblasti života. Nažalost, ovaj koledj trenutno i nije cijenjen od strane domaće vlasti, te polahko propada, što je velika šteta za današnju omladinu željnu uspjeha. Ali to danas nije ništa novo jer je naša država sklona tome da ostavlja po strani institucije koje bi mogle da donesu veliki pomak u školstvu. Svoje slobodno vrijeme u Kaknju sam provodila u školi slikanja kod naše drage tete Emine Čabaravdić, što mi je pomagalo da se opustim nakon naporne sedmice učenja i zalaganja za školu. Teta Emina je uvijek znala kako na našem licu izmamiti osmijeh te kroz boje i platno da iskažemo svoja osjećanja. Nakon završene srednje škole sam dobila Shelby Davis stipendiju, te sam otišla stuirati Bussines and Marketing, Graphic Design i Crime in society na The College of Idaho, Idaho. Tako da sam samo nastavila svoj način školovanja što mi je prićinjavalo veliko zadovoljstvo. Takodjer sam za vrijeme studiranja i stupila u radni odnos, te sam na taj naćin uspjela ispuniti svoje dugogodišnje želje. Medjutim, iz privatnih razloga sam morala napustiti koledj i vratiti se u BiH. Od tada nastupaju mnoge promjene u mom životu što se tiće školstva. Suoćila sam se sa mnogim nepravdama od strane profesora, korumpiranost i jednostavno sve je bilo suprotno u odnosu na medjunarodno školovanje. Najtužnije mi je bilo kada nisam mogla da upišem fakultet koji sam ja htjela, te sam završila na fakultetu koji mi se manje svidja. Sada sam student treće godine prava i dajem sve od sebe da postignem svoj cilj, tj.da završim fakultet i nadjem posao u svojoj struci. Roditelji dižu kredite da bi studenti uspješno došli do svog cilja, nailaze na mnoge poteskoće jer je danas veoma teško imati stalni posao i izdržavati svoju porodicu, jer mi svi živimo po evropskim cijenama, a imamo bosanske (jadne) plate. Imam želju da postanem notar ili sudski prevodilac, ali u našoj državi je bingo raditi u svojoj struci i biti uspješan. Takodjer, i danas dan posjećujemo tetu Eminu i sada kada smo stariji, pored slikanja, možemo da prićamo s njom o našim problemima sa kojima se susrećemo u našoj drzavi, a kojih je mnogo. Ne postoje nikakvi studentski biroi za zapošljavanje, besplatni kursevi jezika ili informatike, te svako ko želi da na bilo koji način upotpuni svoje znanje, mora da ima jaka finansijska primanja da bi uspio u tome. Današnja bh omladina živi u nadi da će doći bolji dani za nas, da će se više zapošljavati perspektivnih ljudi, da imamo neku svijetlu budućnost. I na kraju, mogu reći: Nada zadnja umire i ja se ipak nadam da će se nekada nešto u ovoj našoj državi promijeniti te da ćemo uspjeti ispuniti svoje životne ciljeve. 27

28 Mostar, die berühmte Brücke über die Neretva Grafitzeichnung von Manfred Kubowsky 28

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30 Schaut her nach Bosnien Unser Leben Jahre nach dem Ende des Krieges

31 Schaut her nach Bosnien Unser Leben Jahre nach dem Ende des Krieges Dokumentation über Jugendprojekte in Bosnien-Herzegowina Herausgegeben mit Unterstützung der Edmund Siemers-Stiftung Hamburg von Emina Čabaravdić-Kamber, Hamburg Layout und Einbandgestaltung: Manfred Kubowsky, edition NORDWINDPRESS, Strausberg Copyrigth Abbildungen: Emina Čabaravdić-Kamber Texte: Autorinnen und Autoren Druck und Bindung: MOL-Werkstätten Strausberg des Vereins Lebenshilfe e.v. ISBN

32 Schaut her nach Bosnien Unser Leben - Jahre nach dem Ende des Krieges Dokumentation über Jugendprojekte in Bosnien-Herzegowina Herausgegeben von Emina Čabaravdić-Kamber edition NORDWINDPRESS

33 Vorwort Es ist jetzt fast genau zehn Jahre her, dass die erste Dokumentation über kriegstraumatisierte Kinder in Bosnien-Herzegowina erschienen ist. Emina Čabaravdić-Kamber, die 1968 von Zentralbosnien nach Hamburg ging, hatte seit Ende der 1990er Jahre regelmäßig mit diesen, damals 8-bis 12jährigen Kindern gearbeitet, sie im Zeichnen und Malen unterrichtet. So geschah nach einiger Zeit das Wunder, dass diese Kinder ihr Trauma überwinden konnten: schufen sie anfänglich ausschließlich Bilder in schwarz-weiß, Krieg, Elend und Kampf darstellend, entstanden später farbenfrohe, freundliche, lebensbejahende Bilder. Inzwischen sind diese Kinder von damals älter geworden, haben viel gelernt. Dass sie ihren Weg gehen konnten, haben sie in hohem Maße auch dem außerordentlichen Engagement der bosnischdeutschen Autorin und Malerin Emina zu verdanken. Inzwischen schreiben wir das Jahr 2014, und das Ende des fürchterlichen Bosnienkrieges, in dem plötzlich ehemals in Jugoslawien friedlich vereinte Ethnien und Religionen hassvoll aufeinander prallten, liegt fast 20 Jahre zurück. Ist nun Frieden in Bosnien-Herzegowina? Nur scheinbar. Denn Misswirtschaft, Mangel an Demokratie, sehr hohe Arbeitslosigkeit, weit verbreitete Korruption machen dieses Land zu einem der problematischsten in Europa. Doch immer noch ist Emina in Bosnien engagiert, Jahr für Jahr vermittelt sie ihr Wissen, ihre Erfahrungen und Fertigkeiten wieder an Kinder und Jugendliche ihres Geburtslandes. Ihre Schülerinnen und Schüler danken es mit wunderbaren Arbeiten der Malerei, die nicht nur in Bosnien-Herzegowina, sondern auch in Hamburg einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Interessant sind aber auch die von den Jugendlichen verfassten Texte; wohl haben sie nicht Krieg und Kampf zum Inhalt, dafür aber jene Probleme, Sorgen und Widersprüche, wie wir sie in den meisten Ländern der Welt, in Bosnien aber in extremer Weise vorfinden. Das Wirken von Emina ist heute fokussiert auf die Verbindung unterschiedlicher Ethnien und Kulturen, die Freundschaft der Völker, auf die Förderung von Kunst in beiden Ländern. Dies geschieht effektiv dank der Unterstützung vieler sehr verständnisvoller Sponsoren, insbesondere der Edmund-Siemers-Stiftung Hamburg. Der vorliegenden Dokumentation wird ein großer Erfolg gewünscht! März 2014 Manfred Kubowsky edition NORDWINDPRESS 4

34 Zur Jugendarbeit von Emina Čabaravdić-Kamber Wenn die Jugendlichen einen Text verfassen oder ein künstlerisches Bild gestalten, sagt Emina Kamber, dann vergessen sie, ob sie Gordana oder Emina heißen. Die ethnische Zugehörigkeit spielt keine Rolle mehr; statt dessen entdecken sie etwas anderes, nämlich ihre eigene Identität. Emina Kamber gibt den Jugendlichen in Bosnien und Herzegowina durch Literatur und Kunst ein Medium in die Hand, mit dem sie sich selbst ausdrücken, ihre Probleme, Wünsche und Fantasien in Wort und Bild umsetzen können. Sie lernen dadurch, sich mit ihrer Umwelt auseinander zu setzen, gewinnen Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein und finden Wege, wie sie ihre Träume trotz aller Schwierigkeiten realisieren können. Dabei ist es gar nicht so leicht, Jugendliche dahin zu bringen, dass sie literarische Texte verfassen oder Kunst gestalten. Emina aber besitzt die bewundernswerte Fähigkeit, auf junge Leute zuzugehen und sie nach kürzester Zeit zu motivieren, auf vielfältige Weise kreativ zu werden. Sicher liegt es daran, dass sie selbst eine hochbegabte Künstlerin und Schriftstellerin ist und bewusst diesen Weg in ihrem Leben gewählt hat. Mit dem Goethe-Institut in Sarajewo hat Emina Kamber, unterstützt auch von der Edmund Siemers-Stiftung, meherere erfolgreiche Jugendprojekte durchgeführt, die, wenn man an sie zurück denkt, eigentlich nur durch die Persönlichkeit von Emina Kamber so erfolgreich wurden. Beim Jugendliteraturprojekt Nachbarn hat sie Schülerinnen und Schüler über das Thema Nachbarschaft schreiben lassen. Und bei diesem Schreibprozess für Teilnehmende aus ganz Bosnien und Herzegowina sind wie von selbst Vorurteile verschwunden und statt dessen bewegende Texte von Zusammenleben und Gemeinsamkeit entstanden. Beim Projekt Zwei Schulen unter einem Dach ging sie an Schulen, die nach Ethnien getrennt waren. Dort hat sie gezeigt, dass Kunst und Literatur für alle gemeinsame Ausdrucksmittel sind und dass durch die gemeinsame Beschäftigung mit diesen Ausdrucksmitteln Gegensätze verarbeitet und überwunden werden können. Natürlich tritt vor allem in den literarischen Texten der jungen Leute auch die harte Realität des heutigen Bosnien und Herzegowina zutage. Die jungen Leute haben es heute, obwohl der Krieg schon seit vielen Jahren vergangen ist, nicht leicht, voran zu kommen, eine gute Ausbildung zu erhalten und später einen Arbeitsplatz zu finden. Aber die kreative Tätigkeit, mit der sie Emina Kamber vertraut macht, zeigt ihnen, dass sie Talent besitzen und weist manchem vielleicht den Weg in eine Zukunft, bei der er oder sie das Talent nutzen können. Allein schon die Tatsache, dass die Texte und Bilder veröffentlicht werden, dass darüber zum Beispiel in Schulen oder bei der Buchmesse diskutiert wird, gibt den jungen Autorinnen und Autoren bzw. Künstlern einen gewissen Stolz, und mit ihren ersten Werken auch vielleicht eine Visitenkarte, die sie ihren Förderern vorlegen können. In der vorliegenden Dokumentation sind Beispiele von Texten und Bildern versammelt, die in den Schreib- und Malworkshops von Emina Kamber in Bosnien und Herzegowina entstanden sind. Hinzugefügt wurden Dokumente, welche die außerordentliche Wirkung dieser Jugendarbeit vor Augen führen (auch ein paar Texte von Emina Kamber und von Freunden sind darunter gemischt). Man kann die Texte lesen, die Bilder betrachten, man kann aber sicher noch mehr damit machen. Besonders im Unterricht lassen sich die Werke der Jugendlichen mit großem Gewinn einsetzen. Die Texte eignen sich sehr gut zum Diskutieren oder als Ausgangspunkt für eigene schriftstellerische Texte. Zu den Bildern kann man Überschriften finden lassen oder über ihren möglichen Inhalt spekulieren. Dass die Werke von Jugendlichen stammen, macht sie für Gleichaltrige besonders spannend. Wir wünschen dieser Dokumentation viele Benutzer und der kreativen Jugendarbeit von Emina Kamber weiterhin viel Erfolg. Heinrich Stricker Leiter der Spracharbeit Goethe-Institut Bosnien und Herzegowina 5

35 Jugendliche über ihre gegenwärtige Lebenssituation in Bosnien-Herzegowina Admir Hadžić Ich bin Admir Hadzić. Geboren am in Kakanj, wo ich auch heute lebe. Ich studiere Jura in der Stadt Zenica und bin in dem zweiten Jahr des Studiums. Da ich es nicht geschafft habe, den normalen Studienweg zu gehen, habe ich mich entschlossen, das Fernstudium zu besuchen, was zum Teil privat finanziert wird. Dadurch ist meine Familie in finanzielle Probleme geraten. In den zwei Jahren meines Studiums bin ich mit dem Zug gependelt von Kakanj nach Zenica, Tag für Tag, weil meine Eltern nicht in der Lage waren, für mich ein Zimmer in dem Studentenheim zu bezahlen. Die Mietkosten sowie die Verpflegung sind die Hauptprobleme vieler Studenten. Die unmögliche Unterbringung in der Stadt, in der du studierst, hat zur Folge, dass du keine Kraft sowie keinen Willen fürs Lernen hast. Psychisch gehst du zugrunde. Die finanzielle Lage macht dich fertig. Außer diesen Problemen in den Familien, macht uns Studenten auch unser Staat krank. Gehört habe ich, dass die Medizinische Fakultät in Sarajevo wieder das Studiengeld erhöht hat. Also, das Studentenparlament als legitimer Vertreter aller Studenten findet die Entscheidung des Staates nicht gerecht und sehr unmoralisch gegenüber den jungen Menschen und ihren Familien. Diese Entscheidung führt nicht zur Qualität des Lernens und erst recht nicht zu Erleichterungen für die Studenten. Hiermit möchte ich zum Ausdruck bringen, dass Studieren in Bosnien und Herzegowina ein Privileg für die Reichen geworden ist und damit vielen ärmeren jungen Menschen, die lernen möchten, ein Studium verweigert. Diese korruptive Politik führt uns in ein Chaos. Täglich finden Studentenproteste sowie Demonstrationen statt. Während die Politiker und die Reichen das Leben genießen, müssen wir, "das einfache Volk" und die betroffenen Studenten hungern und kämpfen um ein besseres Morgen, was eine reine Utopie in Bosnien ist. Alles führt zu einem magischen Kreis. Wir Studenten dulden am meisten. Schon bei den Aufnahmeprüfungen leiden viele betroffene Studenten unter Magenschmerzen sowie Durchfall, ruinieren ihre Gesundheit unter dem Druck der Korruption. Die Reichen machen sich keine Gedanken darüber, ob ihre Kinder die Aufnahmeprüfung schaffen oder nicht. Die Diplome werden nach einigen Jahren gekauft und diese Studenten sind sich ihres Arbeitsplatzes sicher. Damit fangen neue Probleme an, für mich und alle anderen betroffenen Studenten sowie für unsere Eltern. Was passiert mit uns, die aus vier- bis fünfköpfigen Familien kommen, wo möglicherweise nur der Vater einen Job hat? Wir kämpfen, dulden, wir kommen täglich zu Vorlesungen, unwichtig unter welchen Wetterverhältnissen, rennen hinter den Professoren her, damit sie unsere Noten in den Index reinschreiben. Wofür? Um morgen mit dem Magistertitel auf der Straße ohne Arbeit zu sein? So sieht die Lage in Bosnien und Herzegowina aus. Täglich konfrontieren wir uns mit dem frustrierten Personal an der Uni, weil sie keine Lust auf ein weiteres Leben haben und ihre Unzufriedenheit an uns auslassen. Dadurch verlieren die Studenten den Willen weiter zu studieren, sich zu behaupten. Ein Problem haben wir, was unsere Lehrbücher betrifft. Die Professoren zwingen uns ihre Sachbücher zu kaufen, denn nur ihr Lehrmaterial wird für die Prüfungen zugelassen. Ich habe mich 6

36 mit den Studenten anderer Fakultäten und Universitäten in Bosnien unterhalten. Überall herrscht gewaltige Korruption. Wenn die Professoren nicht die Bücher verkaufen, dann lassen sie sich die Zulassung für die Prüfung bezahlen. Wenige Studenten erreichen ihr Diplom auf dem ehrlichen Weg. Gerade die haben später große Probleme, einen Job zu bekommen, weil sie ihren Arbeitsplatz nicht bezahlen können. Adnan Ðider Es gibt so vieles, worüber ich schreiben könnte, so vieles was mich hindert, über meine Zukunft nachzudenken. Sich als Einzelgänger gegen das System, in dem ich lebe, zu stemmen, könnte mir zu einem Verhängnis werden. Die Politiker haben uns durch den Krieg zur sogenannten "Demokratie" geführt und uns, nach so vielen schweren Jahren, an den Rand des menschlichen Verstandes gebracht, wodurch uns Jugendlichen das Leben unerträglich gemacht wird. Unsere Eltern haben uns so erzogen, dass wir durch das Lernen ein besseres Leben haben sollen als das, was sie selbst in der Zeit des Krieges durchmachen mussten. Geboren bin ich in dem Wirbel des Krieges. Meine frühe Kindheit war von Granaten gekennzeichnet. Erlebt habe ich die ersten Traumata, die Angst, meine Eltern nicht zu verlieren. Heute bin ich Student an der Industriefakultät in Sarajevo. Nach der Beendigung des Krieges als Sechsjähriger haben mich die Zeichentrickfilme fasziniert, die in der deutschen Sprache, durch die deutschen TV-Sender bei uns zu sehen waren. Das war meine erste Begegnung mit der deutschen Sprache und die ersten deutschen Wörter waren später meine Grundlage für diese Sprache. Als Teta Emina zum ersten Mal nach dem Krieg zu uns nach Bosnien kam und eine Mal- und Schreibschule eröffnete, war ich von den 38 Anfängern dieser Schule der einzige, der die deutsche Beschreibung von Farben sowie einige deutsche Texte meinen Mitschülern übersetzen konnte. Darauf war ich sehr stolz. Meinen ersten Brief auf Deutsch habe ich an eine humanitäre Organisation geschrieben und um einen kleinen Hund als Spende gebeten. Dieser Brief hat mir den freien Weg in die deutsche Sprache ermöglicht. Den Hund habe ich nicht bekommen, aber den Kontakt zu dieser Familie pflege ich heute noch. Im Rahmen unserer Textildesignschule hat Teta Emina auch eine Schreibschule gegründet. In der Zeit, in der Teta Emina in Hamburg war, wurde der Deutschunterricht von einer Germanistikstudentin, Edina Seferović geleitet. Diese Schreibschule hat mir viel gegeben, so dass ich heute ohne Probleme deutsche Zeitungen lesen kann. Meine Eltern bemühten sich, trotz ihrer finanziellen Probleme, mir die beste Ausbildung für meine weitere Zukunft zu ermöglichen. Sie schickten mich auf die Maschinenbau-Fakultät nach Sarajevo. Manchmal sehe ich heute noch, dass meine Mutter abends nicht schlafen kann, bis in die tiefe Nacht auf dem Sofa im Dunkeln sitzt und nicht weiß, wie sie mir am nächsten Tag für das Studium Geld geben kann. In meiner Familie hat das Geld nie eine wichtige und große Rolle gespielt, aber in dieser Situation ist es notwendig, welches zu haben, um in unseren Wünschen und Träumen zu überleben. Ich habe nie das Unmögliche von meinen Eltern verlangt, aber auch das Wenige, was ich brauche, ist für sie ein großer Happen. Meine Mutter war gezwungen, einen Kredit für mein Studium aufzunehmen. Da ich in dem ersten Studienjahr bin, ist es schwer, ein Stipendium zu bekommen. Erst nach dem sechsten Semester besteht die Möglichkeit, von einer Waffenfabrik ein Stipendium zu bekommen. 7

37 Diese Art von Unterstützung reizt mich nicht. Ich habe den Krieg gerochen und erlebt. Mein Wunsch ist es, dass ein europäisches Land mein Studium finanziert, damit meine Eltern ein normales Leben führen können. Uns allen ist bekannt, dass Armut zum Streit sowie zur Spaltung der Familien führt. Ich bin bereit, mit meinem jetzigen Wissen irgendeine Arbeit aufzunehmen, um mir und meinen Eltern zu helfen. Die Arbeitslosigkeit in meinem Land ist sehr hoch. Die Politiker versuchen nicht, uns Studenten Arbeitsmöglichkeiten zu vermitteln. Das war der Grund, warum ich in eine andere Stadt gegangen bin, um dort möglichst einen Job sowie einen Studienplatz zu bekommen. Die Trennung von meiner Familie tut weh. Doch am schlimmsten ist es zu wissen, dass meine Eltern ihr letztes Geld für mein Studium zusammenkratzen und dass mein kleiner Bruder meinetwegen auf vieles verzichten muss, was ihm als zwölfjährigen zusteht. Ich hoffe, dass irgendwelche Türen aufgehen werden, durch die ich meinen Weg ohne finanzielle Probleme gehen kann, um meinen Eltern alles zurückzugeben, was sie für mich getan haben und immer noch tun. Mein Wunsch ist es, parallel zu der Theorie, die ich an der Uni erlerne, ein Studienpraktikum in einem anderen Land zu belegen, um mich theoretisch und praktisch auf mein Diplom vorbereiten zu können. Vielleicht erblicke ich das Licht dank Teta Emina und der Edmund-Siemers-Stiftung, die es mir bis jetzt ermöglicht haben, meinem Talent nachzugehen, die mich moralisch unterstützt haben, so dass ich außerhalb der Schule acht Jahre lang im Fußballspiel gefördert wurde. Ich bin ein guter Fußballer geworden und habe einige Pokale gewonnen. Um weiter an meinem Fußballtraum zu weben, benötige ich finanzielle Unterstützung, was mir leider meine Eltern nicht geben können. Und einen Studentenjob bekomme ich auch nicht, denn den Job müssen unsere Eltern bezahlen. Eine Korruption herrscht im Land, die das letzte Geld aus den Taschen unserer Eltern zieht. Jeden Tag stelle ich mir die gleiche Frage: Wie soll ich aus dieser Situation herauskommen? Berina Čehajić...wenn Granaten fallen, bleibt dein Herz stehen... Oft denke ich an mein erstes Gedicht, das ich als zwölfjähriges Mädchen, die gerade aus dem Krieg und aus dem Luftschutzkeller rausgekommen war, bei Teta Emina im Unterricht verfasst habe. Mit diesem Gedicht hat mein Leben eine neue Dimension bekommen. Mit der Unterstützung der Edmund Siemers-Stiftung kam Teta Emina in der ersten Nachkriegszeit alle drei Monate nach Bosnien, belebte mit Farben und schönen Worten unser junges Leben. Eines Tages entschloss sie sich, für unsere Projektdokumentation einen Satz aus meinem Gedicht für die Titelseite des Buches zu nehmen:...wenn Granaten fallen bleibt dein Herz stehen... Ich habe vor Glück geweint. Ich erwische mich immer wieder bei den Gedanken von damals und die Tränen rollen über mein Gesicht. Heute bin ich Studentin und studiere Tourismuswesen in Sarajevo. Der Grund, warum ich nach Sarajevo gegangen bin ist, dass es in meiner Stadt Kakanj keine Uni gibt. Der Durchschnittsverdienst in Bosnien beträgt KM ( ). Ich komme aus einer Familie, die einen Durchschnitt an Verdienst hat. Meine Eltern unterstützen mich, meine Schwester sowie meinen 8

38 Bruder. Wir beide Mädchen studieren und leben zusammen in einem 15 qm Zimmer eines Studentenheimes in Sarajevo, teilen eine Toilette sowie ein Bad mit der ganzen Wohnebene. Mein Bruder geht noch in die Schule. Das Studentenheim ist günstiger als eine Privatunterkunft, trotzdem mussten sich unsere Eltern von vielen Wünschen trennen, um uns Kindern eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Zur Zeit bekomme ich kein Stipendium. Während Sie jetzt das lesen, würden Sie denken, ich sei ein faules Mädchen, die auf Kosten ihrer Eltern lebt und die nicht arbeiten will. In den Sommerferien, die in Bosnien drei Monate dauern, versuche ich laufend, irgend einen Job zu finden, aber vergebens. In Sarajevo sowie in meiner Stadt Kakanj gibt es kein Studentenbüro für Studentenjobs. Mein Wunsch ist es, mit Hilfe der Edmund Siemers-Stiftung einen Job zu finden in einem Land, wo Deutsch gesprochen wird. Wenn ich mit meinem Studium sowie mit dem Magister fertig bin, dann möchte ich mein Studium in Deutschland fortsetzen. In diesem Jahr habe ich Deutsch belegt und möchte meine Konversation in Deutsch vertiefen. Džana Omerović Das Wort "studieren" ist mit vielen Schwierigkeiten verbunden, angefangen mit der Aufnahmeprüfung und dem Studentenheim, der Verpflegung sowie mit dem neuen Umfeld vertraut zu werden. Als Einzelkind kann ich sagen, dass ich bis zum Studienanfang ein gutes Leben gehabt habe. Was heißt gutes Leben? Ich habe nicht hungern müssen wie die meisten Kinder in Bosnien, habe die bescheidenen Sachen zum Überleben gehabt. Heute studiere ich Slawische Literatur in Sarajevo. Von Jahr zu Jahr kam Teta Emina aus Hamburg und hat mit uns an unserer Zukunft gearbeitet. Dank der Edmund Siemers-Stiftung brachte sie immer Farben, Staffeleien sowie Malutensilien. Beigebracht hat sie uns, dass auch wir, die bosnischen Kinder erlernen können, was Kunst bedeutet. Das, was ich durch die Kunst nicht ausdrücken konnte, habe ich literarisch aufgeschrieben. Viele von uns haben ein hohes Potential fürs Lernen gehabt und haben angefangen, an verschiedenen Universitäten zu studieren. Meine soziale Einstellung kommt jetzt in meiner neuen Umgebung richtig zum Einsatz. Ich begegne jungen Menschen aus allen Bereichen unserer Gesellschaft, armen und reichen. Zum großen Teil kommen sie aus armen Familien, in denen die Eltern das letzte Geld für das Studium ihres Kindes ausgeben. Ich versuche, diese Eltern zu verstehen, aber die täglichen Bilder auf unserem Uni-Hof verursachen bei mir Magenschmerzen. Ich sehe diese Studenten ohne Brot in den Pausen, ich mag selber nicht essen, teile das, was ich für meine Pause mitgebracht habe. Meine Überlegungen über das Studium in einer großen Stadt bereiten mir viele Gedanken und Sorgen um eine vernünftige Unterbringung. Das Leben in Sarajevo ist teuer, viel teurer als in der Stadt, aus der ich komme. Sarajevo riecht immer noch nach Krieg. Viele Familien wohnen in einem Raum und um zu überleben, vermieten sie die anderen Räume an Studenten. Der harte Winter in Bosnien macht diesen Familien große Probleme. Die Kinder erkranken sehr oft. Uns Studenten geht es auch nicht besser. Auch wir wohnen zu zweit und zu dritt in einem Zimmer oder einige wohnen unter ganz schlechten Bedingungen in dem Studentenheim in Sarajevo. Oft wird der Strom 9

39 stundenlang ausgeschaltet, Wasser sowie Heizung abgedreht. Alles das wirkt sich auf unsere Psyche aus und wir verlassen uns auf die Politiker. Auch dann, wenn das Volk versuchen würde, etwas zu ändern, an dem längeren Hebel sitzen unsere Politiker und treffen Endscheidungen zu ihren Gunsten. Das gleiche geschieht mit unseren jungen Talenten. Sie bekommen keine Unterstützung von dem Staat und niemand kümmert sich um sie. "Es ist nicht jedem von Gott gegeben", ein Talent zu haben, hätte der große Schiller jetzt gesagt, aber die Talente, die Teta Emina in uns entdeckt hat und uns in dem Bereich immer noch mit Hilfe der Edmund Siemers-Stiftung unterstützt, brauchen tägliche Unterstützung. Es reicht, dass wir uns mit dem Studium und den finanziellen Problemen täglich konfrontieren müssen, dass unser Lernmaterial von den Professoren bestimmt wird und wir viel Geld dafür hinblättern müssen, weil jeder Professor für sich und seine Tasche wirbt, weil wir ohne diese Lektüre nicht zu Prüfungen zugelassen werden. Die fragen nicht, ob die Eltern das Geld aufbringen können. Und so geht es von Jahr zu Jahr. Wir jungen Menschen werden durch diese Probleme müde, geben unsere Prüfungen trotzdem rechtzeitig ab, versuchen mit dem Elan unseren Eltern moralisch zu helfen. Wir jungen Menschen möchten, dass wir, wie alle anderen europäischen Studenten wahrgenommen werden und so akzeptiert werden, wie uns die Edmund Siemers-Stiftung sowie unsere langjährige Dozentin, Emina Čabaravdić-Kamber wahrgenommen haben und an uns glauben. Ines Selimović Es sind viele Jahre vergangen, seit der Krieg in Bosnien und Herzegowina zu Ende gegangen ist. Heute, nachdem alles vorbei ist, träumen wir alle von einer besseren und schöneren Zukunft. Meine Mutter sagte immer zu mir: "Du bist ein Kriegskind" und heute weiß ich, was das für mich wie auch für meine Eltern damals bedeutet hat, wie sich das auf meine Kindheit und die heutige Jugendzeit ausgewirkt hat und heute noch auswirkt. Einige Erinnerungen kommen immer wieder an die Oberfläche, beeinflussen mein Leben negativ. Heute bin ich 18 Jahre alt. Ich habe das Abitur in meiner Geburtsstadt Kakanj (wo ich heute lebe) beendet und in diesem Jahr werde ich zum Studium nach Sarajevo gehen. Mein größter Wunsch war, Fotografie zu studieren. Mit sieben Jahren habe ich bei Teta Emina gelernt, was Kunst bedeutet und wie man sich der Kunst nähert. Die Farben haben mich fasziniert, so dass ich sehr früh in das Geschehen des Bildes eingeführt worden bin. Wahrscheinlich deswegen wollte ich Fotografie-Kunst studieren, aber unsere finanzielle Situation hat mir das nicht ermöglicht. Zusätzlich ein Studium, das bezahlt werden muss, zu machen, konnten meine Eltern finanziell nicht tragen. Danach habe ich mich entschlossen, in Sarajevo an der Philosophischen Fakultät komparative Literatur und Bibliothekswesen zu studieren. Das Studium kostet viel Geld. Mein Vater ist der einzige in der Familie, der einen Job hat. Mit einem Gehalt ist es schwer zu überleben. Ich würde gerne eine Arbeit finden, um meinen Eltern zu helfen. Ich weiß, wir leben nicht in der Zeit der Revolution, aber wir Studenten müssen täglich auf Barrikaden gehen, um die Korruption in unserem Land und an unseren Universitäten zu stoppen. Ich glaube, wir leben in einer Illusion, doch die Realität ist bitter und so klar... 10

40 Melika Buza Von Kind an wurde ich Wunderkind genannt. Mit Gramm geboren und dann nach der Geburt auf 900 Gramm abgebaut, doch der Wunsch nach Leben war höher als jede ärztliche Prognose. Danach folgten Blutungen im Hirn. Der Wunsch und die Hartnäckigkeit meiner Eltern machten mich zu einem Wunderkind. Mit zweieinhalb Jahren nach harten Übungen mit meinen Eltern, übte meine Mutter mit mir die Sprache wie ein gelernter Logopäde, ich fing an zu laufen und zu reden. Mit vier Jahren fing ich an zu musizieren, lesen, zeichnen. Es folgte mein erster Auftritt im Kindergarten, alle waren begeistert und riefen mir zu: was für ein "Wunderkind". Mit fünf Jahren folgten Auftritte im Fernsehen, alle sind wieder begeistert. Und so reihten sich offizielle Auftritte und Erfolge aneinander, Preise einer nach dem anderen, doch meine Diplome blieben nur auf dem Papier. Dreizehn Diplome, wie dreizehn Zeugen, werden später an meine Erfolge erinnern. Alles wurde mir verbal anerkannt, doch das Wichtigste blieb fern. Der Staat hat mich nie mit einem Cent unterstützt, sogar meine Gemeinde war der Meinung, ich brauche nichts an Unterstützung, ich habe meine Erfolge, doch sie haben nie wissen wollen, worauf meine Eltern alles verzichten mussten, um mich in der Schule und in meinem Talent zu unterstützen. Ich bin jetzt dreizehn Jahre alt. Teta Emina hat meine Talente erkannt, und während ihres Unterrichts in Kunst und Literatur lernte ich auch andere Talente kennen, die die gleichen Probleme hatten und haben. Durch die Kommunikation, die Teta Emina im Unterricht durchführt, vergessen wir unsere Depression. Das, was wir fühlen, schreiben wir aufs Papier und das, was wir nicht in Worten ausdrücken können, malen wir in Bildern, die unsere Empfindungen durch die Farben zeigen. Mit Hilfe von Teta Emina und der Edmund Siemers-Stiftung ergab sich eine Möglichkeit, meine Krankheit in dem UKE Hamburg zu untersuchen. Ich hatte in der wunderschönen Stadt Hamburg zwei Klavierkonzerte. Die Reise nach Hamburg hat mich noch mehr motiviert, weiter zu machen. Zusätzlich zu der normalen Schule habe ich mich auch an der Musikschule angemeldet. So besuche ich zwei Schulen zur gleichen Zeit. Könnt ihr euch vorstellen, wie viel Geld müssen die Eltern entbehren für so ein Kind wie ich es bin: für Klavier, für Violine, Essen, Trinken, für Kleidung und Schulsachen? Das haben alles meine Eltern für mich getan und dafür haben sie ihre Arbeit verloren. Meine Mutter wurde entlassen, als sie noch in dem Mutterschaftsurlaub mit mir als Baby war. Gerade dann, als sie mich auf die Welt brachte, als sie um mein Leben und meine Gesundheit gekämpft hatte, gerade dann wurde sie entlassen. In diesem Jahr pendle ich täglich von meiner Stadt, 32 km nach Zenica, zur Musikschule. Die Fahrtkosten sind für unsere Verhältnisse sehr hoch. Den Staat interessiert nicht, ob ich das bezahlen kann, ob ich zu essen habe, weil meine Eltern ohne Arbeit sind. Ich habe Angst, dass mein Traum, den ich seit meinem vierten Lebensjahr habe, bald ausgeträumt wird, der Traum eines Mädchens, auf weitere Studien nach Wien zu gehen, an der Wiener Akademie Musik zu studieren, um Mozart, Beethoven, Bach und viele andere Komponisten zu erleben, ein Traum, von den besten Komponisten unterrichtet zu werden. 11

41 Wegen unseres Staates und unseren Funktionären, die an der Macht sitzen, wird mein Traum ins Wasser fallen. Ich hoffe auf die Hilfe Gottes, der Edmund Siemers-Stiftung und auf die Gesundheit von Teta Emina. Sie alle haben mich in meinen Träumen bis jetzt unterstützt, und ich habe sie bis jetzt nicht enttäuscht. Täglich denke ich darüber nach, wie mir geholfen werden kann, wie könnten mir meine Eltern helfen, meinen Traum zu verwirklichen, eine der besten Pianistinnen in meinem Land zu werden, in meiner Stadt, die mir den Rücken zudreht und nicht auf meinen Hilfeschrei reagiert, auf meinen Schmerz. Merima Hadžić Ich bin Merima Hadžić, bin 21 Jahre alt und studiere Bauwesen an der Fakultät in Sarajevo. Nach dem Gymnasium war es mein Wunsch, in Sarajevo Architektur zu studieren. Ich war eine gute Schülerin, habe gedacht, ich kann problemlos das Studium wählen, was mir gefällt. Doch habe ich zu spät die wirkliche Lage in Bosnien erkannt. Alles ist mit der Korruption verbunden und somit auch die Aufnahmeprüfungen an der Uni. Ich hatte mich entschlossen, an zwei verschiedenen Fakultäten die Aufnahmeprüfungen zu machen, Architektur und Bauwesen. Ich war glücklich, hoffend dass ich gut abschneiden würde um mir meinen Traum zu erfüllen. In Architektur habe ich drei Fächer belegt, am vierten bin ich gescheitert, ohne die Einsicht in die Prüfungsunterlagen zu bekommen. So bin ich an der Fakultät für Bauwesen gelandet und bin eine gute Studentin. Von klein an habe ich die Malschule bei Teta Emina besucht, die ein großes Vorbild für uns bosnische Kinder ist. Ich bin bei ihr heute noch dabei. Sie hat mir nicht nur Kunst vermittelt, sie hat mir einen Horizont eröffnet und mir sehr viele Vorschläge gegeben, die mir in meinem Leben zugute gekommen sind. Sie hat uns lernen lassen, an sich zu glauben und unseren Träumen zu folgen. Es ist sehr schwer, aus einer kleinen Stadt kommend in Sarajevo zu leben. Die Lebenskosten sind sehr hoch, und die Lebensbedingungen sind miserabel. Die Wohnungen, die wir Studenten uns ermöglichen können, sind sehr dunkel, laut und machen depressiv. Außer der Miete sind auch die Fahrtkosten sehr hoch und wir Studenten verlieren durch Hin- und Herfahrt viel Zeit. Die Literaturbücher sowie die Tabellen und alles andere, was wir fürs Studium brauchen, müssen wir selber bezahlen. Die Lebenskosten steigen ständig, während die Gehälter stehen bleiben. Die Eltern versuchen, irgendwie doppelschichtig zu arbeiten, um mir und meinem Bruder, der auch studiert, zu helfen. Ich wünsche mir, zu erfahren wie das Leben eines Studenten in Europa aussieht! Ich hoffe, dass ich ein Semester im Ausland verbringen und belegen kann, um so ein Studentenleben zu erleben. Ich wünsche mir meine Theorie, die ich hier an der Fakultät erlerne, mit einem Praktikum in Deutschland zu verbinden, einem Land mit großer Architekturgeschichte, um meinem Wissen einen Rosenkranz aufzusetzen. Mit zehn Jahren habe ich angefangen Volleyball zu trainieren. Um weiter zu machen, waren meine Eltern finanziell nicht in der Lage, mein Sporttalent zu unterstützen. Da ich Sport nicht studieren konnte, ist einer meiner Träume nicht in Erfüllung gegangen. Zum Glück bin ich nicht die einzige, 12

42 der es so geht. Es gibt auch noch andere Studenten, denen es genauso geht. Wir haben ein Volleyballteam an der Uni gegründet, haben schon viele Medaillen gewonnen. Mein Team, das von Prof. Dr. Vidović geleitet wird, baut alle Vorurteile ab, die in der Nachkriegszeit und während des Krieges zu schweren Auseinandersetzungen geführt haben. Es werden regionale Fakultätsspiele organisiert, unabhängig davon, wer man ist. Dadurch haben wir neue Freundschaften geschlossen und den Vorurteilen, die im Krieg zum Hass geführt haben, ein Ende gesetzt. Ich glaube daran, dass viele Studenten so wie ich auch zu dem ökonomischen Zustand unseres Landes etwas beitragen werden. An erster Stelle zu der finanziellen Situation unserer Eltern, für die es nur noch eine Frage der Zeit ist, wie lange sie es noch schaffen werden, uns zu helfen. Dank Teta Emina haben wir noch unsere Träume in der Hoffnung, dass es besser wird. Munira Karahodžić Ich erinnere mich nicht an den Krieg. Die Menschen erzählen, dass es im Jahre 1993, in dem ich die erste Luft eingeatmet habe, am schlimmsten war. Und es wird erzählt, dass wir eine Kunst besitzen zu kämpfen und wissen nicht mal wofür. Kämpfen zu können, geht uns unter die Haut und diese Last lässt nicht nach. In dieser schrecklichen Kriegszeit hatte das Volk zwei Ziele vor sich: zu überleben und Frieden zu erreichen. Und als der Krieg vorbei war, kam der Frieden und um überleben zu können, kämpfen Menschen immer noch. Und was kann ein Kind tun, das schon am Anfang seines Lebens gehindert wird, ein normales Leben zu führen? Nichts! Seine Kindheit hat schon mit dem Kampf angefangen. Der Wunsch, eine schöne Erinnerung an eine glückliche Kindheit zu haben, wurde zu einer Illusion. Der Kampf hat erst angefangen und jeder kämpft gegen jeden, einer gegen alle, alle gegen einen. Es wird erzählt, dass wir so stark waren, dass wir Vergangenheit, Gegenwart und sogar die Zukunft zerstört haben, alles auf einmal. Die Zukunft hat sich immer wieder durch die Wolken durchgesetzt, und sie ist da. Wir sind zu klein, um sie zu erreichen und zu groß, um sie zu bauen. Trotzdem, wir schauen auf sie mit den großen Augen der Kinder und passen auf, dass sie uns nicht entkommt. Ich bin das Kind einer bescheidenen fünfköpfigen Familie, die sehr viel durchgemacht hat. Seit dem Wunsch nach Milch, nach Zucker, bis zum Medizinstudium sind viele Jahre des Verzichts vergangen. Als Kind hatte ich einen Traum. Ich stand an einer Kreuzung, fragte mich, wer ich bin, was ich werden möchte! Ich malte mir eine bunte und friedliche Zukunft, träumte, eines Tages zu studieren und eine gute Ärztin zu werden, träumte, dass wir Kriegskinder alle einen guten Weg finden. Ich ahnte nicht, wie hart die Gegenwart war und wie wir Kinder von der Wahrheit fern gehalten wurden. Und so hatte es angefangen. Kakanj, meine Stadt, kann mir keine Möglichkeit geben, mich zu behaupten, aber als Kind glaubst du, alles erreichen zu können, sogar in deinen vier Wänden fühlst du eine Möglichkeit, alles erreichen zu können. Dann geschah etwas. Am Anfang der Nachkriegszeit kam Teta Emina in unsere Stadt. Ich wusste nicht, wer sie war, aber für mich verkörperte sie jemanden, der aus dem weitem Europa kam. Sie brachte uns unbekannte Farben mit, irgendwelche langen Buntstifte. Ich erinnere mich, wie wir alle, voll angemalt, versuchten, Blumen zu malen und uns zu zeichnen, wie 13

43 wir spielen. Wir malten auch mit verschiedenen Pinseln und plötzlich entstanden Bilder, verpackt in einem Dreieck oder Viereck, und alles, was wir zum Erzählen hatten, war von uns in den kleinen Bildern zum Ausdruck gebracht worden. Dann wurden die Bilder für Erwachsene ausgestellt und wir wussten, dass die Erwachsenen nicht erblickt hatten, was wir mit den Bildern zu sagen hatten. Aber Teta Emina verstand unsere Botschaft, lehrte uns, Fantasie und Hoffnung malerisch zum Ausdruck zu bringen. Dann lobte sie uns mit einem Wort: "fantastisch". Das war unsere Flucht aus der Gegenwart, unsere Gemälde, unsere erste Begegnung mit Farben nach dem Krieg. Heute weiß ich, dass das nicht nur die Farben waren, das war die Helligkeit, mein Überlebenskampf. All das wird mich lebenslang begleiten, ich werde nur andere Farben nehmen und andere Malpinsel benutzen. In den heutigen Jahren, in denen wir über unsere Zukunft nachdenken, sind wir immer noch in dem Dreieck und Viereck eingeschlossen, wir rennen von einer Ecke zur anderen und malen etwas anderes, wir reparieren, bauen und wenn wir es schaffen fliegen wir in unseren Träumen Richtung Himmel, bis wir wieder auf die Erde zurückgeholt werden. Und so sind wir. Immer wieder am Anfang. Nach dem abgeschlossenen Abitur ist die Zeit gekommen, erwachsen zu werden, aber ich will nicht in so einer Welt erwachsen werden, in der ich keine Luft zum Atmen bekomme, in der ich nicht das werden kann, was ich möchte. Außer mir sind auch meine Schwester und mein Bruder da. Als Kinder hörten wir von unseren Eltern oft das Wort "finanzieren", und wir wussten nicht, was das Wort bedeutet. Die Eltern erzählen uns, dass kein Geld da ist, um uns studieren zu lassen, weil die monatlichen Einkünfte minimal sind. Und so ist das Leben eines bosnischen Kindes, kein Geld für das Studium, kein Geld für die Ferien, kein Geld für Computer. Gehungert haben viele Menschen. Trotzdem, wir lieben unsere Heimat, und doch können wir nicht unser Wissen in diesem Land zeigen, müssen fort und wissen zugleich, dass uns keiner will. Heute habe ich keinen schönen Blick auf die Zukunft, habe keine Farben, ich höre nur noch Zahlen. Jedes Mal, wenn ich die Augen zumache, sehe ich die Zahlen, die Geld bedeuten, das meine Eltern für unsere Ausbildung ausgegeben haben. Das Geld ist weg. Und dann kommt wieder ein STOP, kein Cent ist mehr da. Das Geld fließt in die Taschen der "Großen", die sich über das Geld nicht unterhalten, denn die haben es. Worte wie Not und Leid kennen die gar nicht, sie kaufen Fakultäten, kaufen das Wissen, kaufen Diplome, kaufen alles, was zu kaufen ist. Wir wollen so etwas nicht kaufen, wir, junge Menschen möchten eine Chance haben, all das zu erarbeiten auf einem ehrlichen Weg, aber diese Chance bekommen wir nicht. Und so fallen wir immer wieder in ein Loch ohne Ausweg. Meine Träume waren unterschiedlich, Theater, Schreiben und Malen. Das Theaterspiel hatte uns innerlich beruhigt, gab uns Europa in die Hand, die ganze Welt, gab uns das Universum. Wir konnten alles spielen, jedes Theaterstück. Bewundert haben uns auch die von links und von rechts, die uns heute treten und in dem Krieg getreten haben. Wir haben gespielt und mitten in der Spielzeit stellst du fest, dass Hunderte von Augen auf dich gerichtet sind. Sie alle warten auf deine spielerische Reaktion und du spürst innerlich, dass durch deine Venen kein Blut fließt, sondern der Traum, den dir die, die im Publikum sitzen, gestohlen haben und dann war dir nach einem Schrei zumute. 14

44 Das Geld gestaltet unsere Zukunft. Warum? Wenn ich einen winzigen Teil von dem, was die Reichen an Geld haben, hätte, würde ich meine Träume verwirklichen können. Es ist so! Du möchtest dich verlieben, aber du darfst es nicht. Verliebt zu sein, bedeutet Liebe, Liebe bedeutet Heirat, Heirat bedeutet Kinder kriegen und dann kommt wieder STOP! Wir haben kein Geld für Kinder und ihre Erziehung. Auf der anderen Seite möchtest du dich weiterbilden, geht nicht, du hast für das Studium kein Geld. Wenn du es schaffst zu studieren, bemühst du dich nur um die besten Noten, bist bei allen Vorlesungen dabei. Doch das Geld für die Bücher deiner Professoren fehlt, denn du bist als Student gezwungen, die Bücher des jeweiligen Professors zu kaufen. Du musst dich erniedrigen lassen, bettelst bei den Professoren um ein Gespräch, hast so viele Probleme und fragst dich, wie du lernen kannst. Wir bemühen uns, eine gute Tochter oder ein guter Sohn, eine liebe Schwester oder ein lieber Bruder zu sein, Schüler oder Student. Die Eltern schaffen es nicht finanziell, und der Staat will nicht! Und so ist es in Bosnien. Der Krieg dauert immer noch an. Ich erinnere mich nicht an den Krieg, aber ich würde mich an diesen Krieg von heute erinnern, an die Raffgierigen und Korrupten, denn das zu überleben, ist schlimmer als das Leben in der Hölle. Wir verlangen nicht viel, wir Kinder und Jugendlichen: im heutigen Bosnien möchten wir erhört werden, möchten unser Wissen erweitern und unsere Rechte haben, so wie wir auch unseren Pflichten nachgehen. Wir möchten uns nicht jeden Morgen nach dem Aufstehen fragen, wie wir den Tag überleben können. Ungebildet zu sein ist schlimm, Student zu sein ist noch schlimmer. Und uns Bosnier quält wieder das Schlimmere. Raisa Migić Ich bin Raisa Migić, Studentin der Bergbau-geologischen Fakultät in Tuzla, Fach Geologie. Ich lebe seit drei Jahren in Tuzla, in einem Studentenheim. Gezwungenermaßen, aus finanziellen Gründen, lebe ich in einem Zimmer von fünfzehn qm mit einer Studentin zusammen. Mein Zimmer hat kein Bad. Wir, zwanzig Studenten, teilen uns ein Bad in dem Studentenheim. Nach Hause fahre ich nur zwei mal im Monat, weil die Fahrtkosten sehr hoch sind. Die finanzielle Lage in Bosnien ist sehr schlecht. Meine Eltern arbeiten und haben monatlich 600 KM (300 ) zusammen. Mein Vater arbeitet in einer Privatfirma, hat kein regelmäßiges Einkommen. Ich habe noch einen Bruder, der in Mostar Bauwesen studiert. Ich habe ein Ziel vor Augen. Nach dem Studium Arbeit zu finden, obwohl ich jetzt schon weiß, dass es in Bosnien kaum möglich sein wird, einen Job zu bekommen. Ich brauche ein Stipendium, um mein Studium zu Ende zu bringen und mich in meinem Lernbereich zu entfalten. Damit möchte ich mir sowie meinen Eltern helfen. Sabina Kulović 15

45 Ich bin Sabina, zweiundzwanzig Jahre alt, komme aus einer kleinen Stadt Bosniens, Kakanj. Von klein an hatte ich den Wunsch, eine selbstständige und erfolgreiche Frau zu werden. Mein erster Schritt in dieser Richtung war, zur weiteren Bildung nach Mostar zu gehen, um dort die Internationale Schule, das United World College zu besuchen und habe es auch erfolgreich beendet. Dieses College war eine große Erfahrung für mich und überhaupt, seine Entstehung bei uns nach dem Krieg war etwas Besonderes für uns in Bosnien. Das Schulsystem war spitzenmäßig sowie die Professoren, die aus der ganzen Welt kamen, um dort zu unterrichten. Ich habe Kurse in Englisch und Spanisch belegt, jazz dance, Selbstverteidigung, und habe mich bemüht, mich in allen Richtungen des Lebens zu integrieren. Leider wird dieses College von der bosnischen Regierung nicht akzeptiert und sein Lernsystem bröckelt ab, steht bald vor dem Aus, was für unsere Jugend zum Nachteil wird. Und das ist in diesem Land nichts Neues. Der Staat pflegt nicht mit solchen Institutionen zu kooperieren, die dem jetzigen Schulsystem zu Gute kommen könnten. Meine Freizeit habe ich in der Malschule bei Teta Emina verbracht, das hat mir geholfen, mich nach dem anstrengenden Studium und Lernen zu entlasten. Sie weiß, wie sie uns glücklich machen kann, wie wir durch die Farben unsere Gefühle zum Ausdruck bringen können. Nach der mittleren Reife bekam ich ein Stipendium und ging auf "The College of Idaho". So habe ich meine Ausbildung fortgesetzt und das hat mir viel Spaß gemacht. Ich hatte während des Studiums auch gejobt und konnte mir einige Wünsche erfüllen. Aus privaten Gründen musste ich mein College verlassen und kam zurück nach Bosnien. Von da an ereigneten sich viele Schwierigkeiten in meiner Studienzeit. Korruption unter den Professoren, und vieles mehr. Ich war sehr traurig, dass ich nicht studieren konnte was ich wollte, so bin ich jetzt im dritten Studienjahr im Fach Jura. So glücklich bin ich nicht, denn das gefällt mir nicht so sehr. Trotzdem versuche ich das Studium zu schaffen, um einen guten Job zu finden. Unsere Eltern nehmen Kredite auf, um unsere Schulbildung zu bezahlen, haben ein geringes Einkommen, und die Preise steigen von Tag zu Tag. Ich möchte nach dem abgeschlossenen Studium in einer Notarkanzlei oder als Übersetzerin arbeiten, aber ich weiß, dass es in unserem Land eine Lotterie ist, so einen Arbeitsplatz zu bekommen. Ich komme bei Teta Emina regelmäßig zum Unterricht, sie interessiert sich für unsere Probleme, spricht mit uns und hört sich unsere Probleme an. Es gibt in Bosnien keine Studentenbüros, die uns einen Job vermitteln können, keine kostenlosen Sprach- oder Informatikkurse, damit wir unser Wissen ergänzen können. Dafür brauchen wir viel Geld, denn das muss alles bezahlt werden. Die heutige Jugend in Bosnien hofft, dass eine bessere Zeit für uns kommen wird und dass wir einer hellen und klaren Zukunft entgegenschreiten werden. Zum Schluss kann ich sagen: "Die Hoffnung stirbt zuletzt", ich hoffe trotzdem, dass in Bosnien bessere Zeiten kommen werden und wir unsere Lebensziele erreichen werden. 16

46 Manfred Kubowsky Neues Leben Der Stamm des alten Baumes Der immer noch Oliven trägt Scheint felsig knorrig ohne Leben. So leblos lagen die Trümmer Der Gehöfte in der Neretva-Ebene So scheinbar tot die Ruinen Mitten in Sarajevo Aus denen wieder neues Leben und Lachen entstieg. Aus dem felsig knorrigen Baum Scheinbar ohne Leben Sprießt ein frischer junger Trieb Ins Licht. 17

47 Admir Hadžić Ja sam Admir Hadžić.Rođen sam god. u Kaknju i živim u Kaknju.Student sam druge godine Pravnog fakulteta u Zenici. Kako nisam uspio biti primljen kao redovan student, da ne bih gubio godinu, odlučio sam se za status samofinansirajućeg studenta što se dodatno otežalo finansijsku situaciju u porodici.tokom ove dvije godine sam vozario iz Kaknja u Zenicu jer roditelji nisu bili u mogućnosti da mi finansiraju stanovanje u Zenici (stanarine,režija,ishrana-jedan od najvećih problema studenata u BiH). Nemogućnost stanovanja u gradu u kojem studiraš student polako gubi želju i snagu za učenjem, psihički slabi, jer teška finansijska situaciji utječe na njega. Pored toga što se mi studenti susrečemo i suočavamo sa teškom finansijskom situacijom u mnogim domovima i problemima u porodici, probleme im stvara i naša vlast. Saznao sam da je na medicinskom fakultetu u Sarajevu došlo do povećanja školarina za studente u svim statusima. Međutim, Studentski parlament, kao legitimni predstavnik svih studenata Univerziteta u Sarajevu, a ujedno i studenata Medicinskog fakulteta, ovu odluku smatraju nemoralnom za sve mlade i njihove porodice. I sve ovo bez ikakvog razloga i bez ikakvih objašnjenja. Ova odluka ne doprinosi ni kvaliteti nastave, niti olakšava studentima školovanje. Umjesto da se studentski standardi povećaju, oni se samo više smanjuju povečanjem školarine. Ovim želim naglasiti da je u BiH školovanje privilegija bogatih, a ne pravo svih mladih koji su željni znanja i obrazovanja. Nedovoljna briga naše vlade, mito i korupcija i rezultirale su stanje u državi kakvo je sada. Stalni protesti i demonstracije. Dok odgovorni i čelni ljudi uživaju, mi obični ljudi, radnici i studenti gladujemo i borimo se i nadamo nečem boljem, iako je to ovdje u Bosni i Hercegovini nemoguće. Sve je to začarani krug. A mi studenti najviše trpimo. Sa pravim problemima (nepravdom, mitom i korupcijom) studenti se susreću prilikom upisa na fakultet i već tada počinju da narušavaju svoje zdravlje. Na svim fakultetima hitno je potreban prijemni ispit, međutim samo na nekoliko fakulteta on i postoji (bez mita i korupcije). Bogati se naravno ne brinu oko upisa, a ni nastavka školovanja, jer tate će da kupe diplomu, za nekoliko godina i njihovi problemi su riješeni, a time počinju moji problemi i hiljade drugih studenata. Ali, šta je s nama? S nama koji živimo u četveročlanim, petočlanim porodicama, gdje samo otac radi?! Mi se borimo, mučimo, dolazimo redovno na predavanje, nebitno po kakvim vremenskim uslovima, molimo profesore za pet minuta razgovora, trčimo za profesorima da bi nam upisali ocjenu...za šta? Da bismo sutra bili svi magistri, a sjedili na birou. Jer tako je u našoj Bosni i Hercegovini. Susrećemo se sa neraspoloženim gospođama na studentskoj službi, kojima je život dosadio i koje svoje frustracije liječe na nama. Uslovi za rad su nemogući. Kako na mom Pravnom fakultetu, tako i na ostalim koje sam posjetio, kako u Zenici, tako i u Sarajevu. Iako smo u vremenu tehnologije i trebamo da napredujemo i imamo što bolje uslove za rad, kod nas u Bosni i Hercegovini su ostali zarobljeni u Srednjem vijeku. A time studenti gube volju i želju za rad i dokazivanjem. Još jedan od problema sa kojima se studenti susreću jeste pronalazak/nepronalazak materijela za spremanje ispita. Profesori imaju knjige koje su studentima jedva dostupne i naravno opet zbog teške finansijske situacije. Tako studenti obnavljaju godine, troše jedva zarađene pare na knjige do kojih teško dalaze (a moraju ih imati), a profesori pune džepove tim istim parama. Studenti moraju kupovati knjige profesora kako bi položili ispit, i ta bi bila dokaz da je učio iz te knjige. Stupio sam u kontakt i sa studentima iz drugih gradova koji govore da su kupovina ispita drugi oblici korupcije, itekako prisutni na fakultetima gdje se ocjena kreće i do dvije hiljade 18

48 konvartibilnih maraka. Veoma je mali broj studenata koji u roku završe fakultet na legalan način. Vjerujem da su se ti studenti napatili mnogo više i da će imati problema pri traženju posla, jer i tada prednosti imaju oni koji ponude više novca, a ne diplomu. Adnan Đider Ima mnogo toga o čemu bi mogao da pišem,mnogo toga što me sputava u razmišljanju o mojoj budućnosti. Suprostaviti se kao pojedinac jednom političkom sistemu u kojem ja živim, moglo bi me dovesti do totalne propasti. Političari su nas vodili kroz svoj rat do neke takozvane demokratije, a završili smo poslje tih teških godina suočavanja na rubu ljudskog razuma, koji je postao nama mladima nepodnošljiv. Roditelji su nas odgajali da bi mi kroz naše školovanje došli do bolje budućnosti nego što su je oni imali za vrijeme rata. Ja sam rođen u viru rata, moje rano djetinstvo su obilježile granate, doživljavao sam prve traume, strah ne izgubiti roditelje. Danas sam student Mašinskog fakulteta u Sarajevu. U poslijeratnim godinama kao šestogodišnjak divio sam se crtanim filmovima koje su prenosile Njemačke televizijske mreže. To je bio moj prvi susret sa njemačkim jezikom i te prve njemačke riječi koje sam čuo bile su osnova za moje dalje napredovanje u njemačkom jeziku. Kada je teta Emina prvi put došla i osnovala školu slikanja i pisanja u našem malom industrijskom gradu Kaknju bio sam jedan od 38 početnika te škole koji je poznavao njemački jezik i kao takav ponosan što sam mogao mojim vršnjacima objašnjavati naslove boja i likovnih materijala koje je teta Emina za našu školu donosila. Slao sam moje prvo pismo na njemačkom jeziku jednoj organizaciji u Njemačkoj, da mi donira jednog malog psa. Njega nisam dobio ali sam ostao sa tom familijom i dandanas u kontaktu.taj jezik mi je bio odskočna daska za moje dalje razmišljanje o budućnosti. U sklopu naše likovne škole teta Emina je organizovala i školu njemačkog jezika koju je predvodila jedna studentica germanistike. To mi je dosta pomoglo u shvatanju njemačkog jezik, tako da danas bez ikakvih problema čitam i razumijem njemačke novine i časopise. Moji roditelji su uvijek nastojali i pored nihovih finansijskih problema da mi pruže što bolju budućnost time što su mi omogučili odlazak na fakultet. Ponekad primječujem da moja mama nočima ne može da spava jer ne zna kako če meni pomoči u sutrašnjem danu. U mojoj porodici novac nikada nije igrao veliku ulogu, ali u ovom smislu on nam je potreban da bi u našim željama opstali i ostvarili naše snove. Ja nikad nisam zahtjevao previše od mojih roditelja, ali ovo malo što mi treba je za njih jedan prevelik zalogaj. Moja mama je prisiljena da uzme kredit da bi meni mogla plačati školovanje. Pošto sam ja tek na prvoj godini fakulteta teško je nači stipendiju. Tek na trećoj godini studija postoji mogučnost da na mom fakultetu dobijem stipendiju od neke firme koja proizvodi vojna sredstva za odbranu države. Ovaj vid stipendije me ne privlači jer sam okusio šta znači rat. Moja želja je da me neka europska država finansijski podrži u mom školovanju da bi moji roditelji koliko toliko mogli voditi normalan život. Poznato nam je da neimaština dovodi ljude do svađe, razora porodice. Ja sam i danas spreman s ovim mojim znanjem da bilo koji posao radim da bi mojim roditeljima kao i sebi olakšao život. Stopa nezaposlenosti u mojoj zemlji je visoka, tako da danas studente država ni ne pokušava nuditi nekim poslovima koje bi mi studenti rado prihvatili. Morao sam otići u jedan drugi grad, drugu sredinu, da bih studirao. Rastanak od moje porodice, a posebno od mog mlađeg brata, teško mi pada, što je najgore od svega toga da moji roditelji svoj zadnji novac daju za moje školovanje i svakodnevno me muči ta spoznaja da moj mlađi brat 19

49 oskudjeva u mnogočemu zbog mene. Nadam se da će mi se otvoriti neka vrata kroz koja ču proči sa svojim znanjem i dokazati ono što sam naućio i što ću tek naućiti. Želja mi je da u nekoj drugoj državi nađem preko studentskog biroa neko vrijeme praktičnog rada, da pored moje teorije koju učim na fakultetu paralelno se uključim u praksu istog. Možda ugledam svjetlo dana zahvaljujuči teti Emini i Edmund Siemers-Stiftungu koji su me pratili u usavršavanju mog talenta, podržavali me moralno, tako da sam se i pored škole upustio u usavršavanje fudbala. Osam godina svog života trenirao sam svakodnevno i postigao dobre uspjehe kao mladi fudbaler. Da bi nastavio dalje sa svojim največim snom fudbalom morao bih od roditelja tražiti daljnju finansijsku podršku, a to je za njih nemoguće. Fakultet je ostao kao prvi vid moje budućnosti. I pitanje Kako se izvući iz ovih problema, svakodnevno sebi postavljam. Berina Čehajić...kad granata padne, da ti srce stane... Često se sjećam moje pjesme koju sam na nastavi tete Emine kao dvanaestogodišnja djevojćica, tek iz rata i ratnih podruma izašla napisala. Sa tom pjesmom je poćelo moje bolje doba. Teta Emina je uz pomoć Edmund Siemers-Stiftunga dolazila u prvom poslijeratnom vremenu svaka tri mjeseca u Bosnu i oživljavala bojama i lijepim rijećima naš mladi život. Jednog dana se odlući teta Emina za naslovnu stranu naše zajednićke dokumentacije o radu u projektu, i uzima za naslov knjige moju rećenicu...kad granata padne, da ti srce stane... Plakala sam od sreće. I danas se često uhvatim u razmišljanju iz tih dana i suze se pojave na licu. Danas sam Studentica treće godine turizma i zaštite životne sredine u Sarajevu. S obzirom da moj rodni grad Kakanj nema ni jednog fakulteta, morala sam se odseliti u Sarajevo kako bih studirala. Prosječna plata u Bih iznosi od KM. Iznajmljeni stan u kojem boravi student iznosi od KM. Ja potičem iz porodice čiji roditelji imaju prosjećnu platu. Moji roditelji školuju mene, moju sestru i mog brata. Sestra i ja smo studentice dok brat pohađa srednju školu. Sestra i ja živimo zajedno u Sarajevu. S obzirom da nam naši roditelji ne mogu plačati stan mi živimo u studentskom domu, koji je dosta jeftiniji. Iako je jeftiniji u odnosu na stan, naši roditelji su se odrekli mnogih stvari kako bi mogli školovati nas djecu. Studentski domovi su veoma nepovoljni za živjeti. Nevrijedni su i prljavi da bi se u njima živjelo. Posjeduju dvokrevetne i trokrevetne sobe i nemaju kupatilo. Kupatilo je zajednićko za cijeli jedan sprat. Moja sestra i ja živimo u dvokrevetnoj sobi od oko 15 kvadrata. Trenutno nemam nikakvu stipendiju. I sada kada ćitate ovo pomislili bi ste da sam ja jedna lijena djevojka, koja živi na račun svojih roditelja i koja neće da radi. Na raspustu (koji traje tri mjeseca od jula do oktobra) pokušavam naći posao, ali u Sarajevu kao i u Kaknju ne postoji sudentski biro za zapošljavanje. Moja želja bi bila kad bi ste mi omogućili neki posao za vrijeme raspusta. Kad završim diplomski studij, magistarski rad, ja bih voljela studirati u Njemačkoj.Ove godine sam imala dva predmeta Njemačkog jezika, pa sam naučila njemački i imam osnovno znanje koje bih proširila u konverzaciji istog u zemlji, u kojoj se govori njemacki. 20

50 Džana Omerović Džana Omerović je ime koje je cijeli život pokušavalo uspjeti u nečemu i dan danas to pokušava. Riječ studiranje u našoj okolini podrazumijeva jako težak period, od samog finansiranja,upisivanja, te kupovine knjiga i stanovanja. Kao jedno dijete u porodici može se reći da sam imala fin život. Fin podrazumijeva da nisam gladovala kao većina ljudi u Bosni,imala sam osnovne stvari, pomoću kojih sam koliko-toliko student Filozofskog fakulteta u Sarajevu. Iz godine u godinu dolazila je teta Emina iz Hamburga i radila je s nama. Zhavaljujući Organizaciji Edmund Siemers-Stiftung, donosila nam je boje, štafelaje i poseban pribor za slikarstvo. Učila nas je kako da i mi, bosanska djeca u poslijeratnom dobu osjetimo šta znači umjetnost. Ono što nisam mogla pokazati na platnu, naučila sam da svoje misli prenesem u jedan književni rad. Mnogi od nas iz našeg projekta imali su jaki potencijal za daljnju budućnost, te danas studiraju kao i ja književnost, zatim pravo, medicinu, građevinu,mašinstvo i muzičku akademiju. Moja socijalna nastrojenost, se sad još više odražava u novoj sredini, gdje se susrećem, sa mojim vršnjacima iz raznih slojeva društva. Većina ih dolazi iz siromašnih porodica gdje roditelji daju zadnji zarađeni novac za školovanje njihovog djeteta. Pokušavam ih shvatiti kao roditelje, ali posmatrajući svakodnevno ta tužna lica na pauzama ne dozvoljavam sebi jesti, piti,a da ne govorim da zapalim cigaretu, a da ne podijelim s njima. I pored svih tih poteškoća osjećam da smo ljudi i da smo spremni pmoći drugima. Moja razmišljanja o budućnosti su jednog posebnog karaktera. Želja mi je bila da studiram južnoslavensku književnost, koja je u biti jedan dio mog urođenog identiteta. Uz veliku finansijsku pomoć mojih roditelja upisala sam se na Filozofski fakultet odsjek Bosanski, hrvatski, srpski jezik i književnost naroda BiH. Poslje upisa nastale su poteškoće, kako naći smještaj u Sarajevu, jednom univerzitetskom gradu, u kojem je standard života mnogo veći nego u sredini u kojoj sam odrasla. U Sarajevu se osjeća poslijeratno doba. Mnoge porodice u Sarajevu, da bi mogle opstati u životu, nude studentima sobe. I nekada se dešava da četveročlana porodica živi u jednoj sobi, kako bi drugu sobu iznajmili nekom studentu, a ta njihova soba služi im kao primaća, spavaća i kuhinja. Velike zimske hladnoće koje su u Bosni poznate onemogućavaju tim porodicama normalan život, pa se dešava da mnoga djeca obole od raznih bolesti. Malo ko od nas studenata može sebi dozvoliti da sam finansira takav jedan smještaj. Obično živimo po dvoje, troje u jednoj sobi ili u studentskim domovima koji su u jako lošem stanju. Često se dešava da smo satima bez struje, vode, a dešavalo se i noćima da vodovod kao i grijanje zavrnu svoje resurse. Sve ove poteškoće odražavaju se na psihu nas studenata, a mi takve probleme ne možemo rješavati, već se oslanjamo na našu politiku. Sve što bi i drštvo htjelo nešto promijeniti, ne moze donositi lične odluke, pa se tako dešava i mladim talentima iz bilo koje oblasti da propadaju i da se niko ne brine o njima. Nije svakome od Boga dato, kako bi rekao Šiler. nama,koji smo od strane tete Emine uočeni kao talenti i koji imamo još uvijek mogućnost kroz njene dolaske i podršku od Edmund Siemers-Stiftunga da se usavršavamo u našem znanju naklonjena je od Boga velika sreća. Studiranje nas mladih donijelo je sa sobom i finanskiske poteškoće: stanarina, režije, hrana, đeparac, školarina, a tek priručni materijal koji je nevjerovatno skup, a obavezan je da bi uopće mogli izlaziti na ispite. Svaki profesor objavi iz svoje oblasti knjigu i samo se po njegovoj vlastitoj knjizi radi. U ovakvim slučajevima kojih ima na pretek na našim fakultetima, ni jedan profesor se ne pita da li su roditelji u mogućnosti kupiti te knjige. Ti isti profesori ne prihvataju ni jedan oblik literature osim njihove. I tako iz godine u godinu profesori 21

51 slažu pare, dok jadni roditelji izdvajaju zadnji dinar za naše školovanje. Mi mladi postajemo umorni od svih tih nedaća. Borimo se da u određeno vrijeme dajemo ispite, te da s tim našim elanom olakšamo brigu naših roditelja. Moja želja je, ne samo meni, nego i mojim vršnjacima studentima da se pomogne u održanju našeg studentskog vremena u kojem mi studenti djelujemo, sa našim idejama zajednički, ne razmišljajući ko je koje vjere, koje politčke linije i kojeg znanja. Mi želimo da prihvate nas i naš talent kao jedan dio evropske omladine, kao što nas je prihvatila organizacija Edmund Siemers-Stiftung i naša dugododišnja docentica Emina Čabaravdić-Kamber koja daje sve od sebe da bi nama pomogla i usavršila nas u našim idejama. Ines Selimović Mnoge godine su prošle od zadnjeg teškog rata u BiH. Danas, kada je to iza nas, svi razmišljamo o ljepšoj budućnosti. Majka mi je uvijek govorila: Ti si dijete rata, ali tek danas vidim šta je znaćilo mojoj porodici i meni, i kakav utjecaj je imalo na mene kao osobu i moju budućnost. Poneke uspomene iz mog djetinstva prate me i dan danas u vremenu u kojem živim. Danas imam osamnaest godina, završila sam gimnaziju u Kaknju (gradu u kojem živim) i ove godine treba da krenem na studij u Sarajevo. Moja velika želja je bila da studiram fotografiju. Sa sedam godina sam kod tete Emine spoznala šta znači umjetnost i kako prići umjetnosti. Boje su me fascinirale i brzo sam ušla u smisao stvaranja slike. Vjetovatno sam zbog toga željela upisati arhitektonski fakultet, ali finansije su presudile u tome: dodanta nastava je jako skupa, a bez nje je skoro nemoguće položiti prijemni ispit. I tako sam se po drugi put suočila sa okruntom stvarnošču: u našoj državi ne postoji studij fotografije. Na kraju ipak nisam posustala i upisala Komparativnu književnost i bibliotekarstvo na Filozofskom fakultetu u Sarajevu. Ali bez obzira na moj izbor fakulteta, moji roditelji su prinuđeni da svakog mjeseca izdvoje veliku sumu novca za moje školovanje. U mojoj porodici radi samo otac i zbog takve situacije ja bih bila spremna da i pored fakulteta radim da bih sebi olakšala školovanje i na taj način pomogla mojim roditeljima. Iako ne živimo u dobu revolucije, pitam se zašto mi studenti ne reagujemo na korupciju i studentskim pokretom ne djelujemo na ništenje ovakvog društva u državi. Željni smo znanja i spremni smo da se usmjerimo i na dva fakulteta kako bi smo imali bolju finansijsku podršku,ali... Čini mi se da živimo u jednoj iluziji ali stvarnost je okrutnija. Melika Buza Od samog rođenja smatraju me čudom od djeteta. Prvo nemoguće je da dijete rođeno sa 1200 grama ostane zivo, pa kratko poslije rodenja sleti na 900 grama, ali želja za živitom bila je veća od svih ljekarskih prognoza. Zatim slijede krvarenja na mozgu. Zelja i upornost mojih roditelja dovode me do čuda od djeteta. Sa dvije i po godine, uz naporne vježbe koje su izvodili moji roditelji, moja majka vježba govor samnom kao pravi logoped, pa počinjem hodati i govoriti. Sa četiri godine počinjem svirati, pisati i crtati. Prvi nastup u vrtiću, svi zapanjeni govore pa ovo je čudo od djeteta. Sa pet godina na velikoj sceni državne televizije svi zapanjeni i tako redom uspjeh za uspjehom, nagrade za nagradom, ali na papiru DIPLOME. Trinaest diploma kao trinaest svjedoka koji će vječno podsjećati na uspjehe. A imam samo trinaest godina. Proglašena sam i po 22

52 državnom zakonu Talenat za muziku. Ove godine sam proglašena učenikom generacije u muzičkoj školi. Sve su mi priznali, ali jedno nisu i to ono najvažnije. Nisu me nikada uz te diplome finanscijski podrzali u toj mojoj državi. Tačnije receno, u mom kantonu smatraju da mi ništa ne treba za uspjeh, ali oni ne znaju koliko su se moji roditelji odricali da bih ja došla do uspjeha. Teta Emina je spoznala moj talenat i odlazeći kod nje u školu pisanja i crtanja upoznala sam i druge učenike koji imaju iste probleme kao ja. Kroz komunikaciju koju Teta Emina potencira, dok radimo olakšavamo sebi donekle našu depresiju. Ono što osjećamo prenosimo na papir, a ono što ne možemo da iskažemo riječima, pretvaramo u umjetničko djelo. Uz pomoć tete Emine i Edmund Siemers-Stiftunga pružila mi se prilika da prije dvije godine odem na liječenje i ujedno da u tom svjetskom gradu održim dva koncerta za klavir. Taj moj odlazak u Hamburg je mene još više motivirao da sam se odlučila i pored Osnove škole upisati i Srednju muzičku školu. Zamislite samo koliko novca treba izdvojiti za dijete poput mene: klavir, violina, odjeća, obuća, knjige. Sve su moji roditelji obezbjeđivali za mene, a zauzvrat izgubili državne službe. Majka mi je otpuštena u vrijeme trudničkog bolovanja. Upravo tada, kad je rodila mene, kada se borila za moj život i zdravlje, dobila je otkaz. Ove godine upisala sam Srednju muzičku školu u Zenici, u gradu koji je udaljen od mog grada oko tridesetak kilometara. Putni troškovi su za naše prilike veoma visoki. To moju državu nije briga kako ću putovati, kako cu se oblačiti i na kraju šta ću jesti ako su mi roditalji nezaposleni. Bojim se samo da moj san koji sanjam od četvrte godine ne bude odsanjan. San jedne djevojčice bio je da ide u Beč na daljnje školovanje na Bečku muzičku akademiju, da oživim Mocarta, Baha i Betovena i sve kompozitore koje toliko volim, da me uče najpoznatiji pijanisti svijeta. Zbog države i funkcionera moj san će propasti. Nadam se samo pomoći od dragog Boga, Edmund-Siemers-Stiftunga i dobrom zdravlju tete Emine koji su me do sada u mojim snovima podržavali a ja ih nisam iznevjerila. Svakodnevno razmišljam kako da mi se pomogne, kako da moji roditelji izdrže da mi se ostvari moj najveći san, da postanem pijanista, ali u mojoj državi, u mom gradu koji mi okreće leđa i ne osjeća potrebu jednog talenta da mu se pomogne, niko ne ćuje tu molitvu i niko neće da zna za taj bol. A tek mi je 13 godina! Merima Hadžić Ja sam Hadžić Merima i student sam Građevinskog fakulteta u Sarajevu. Nakon završene srednje škole, gimnazije u Kaknju, odlučila sam da upišem fakultet u Sarajevu. Moja prvobitna želja je bila da upišem Arhitektonski fakultet. Bila sam odličan učenik u srednjoj školi i mislila sam da ću bez problema upisati ono što želim. Međutim,prekasno sam shvatila kakva je situacija u našoj državi. Sve je zasnovano na korupciji pa tako i upis na fakultet. Za svaki slučaj sam odlučila da idem na dva prijemna ispita, na dva različita fakulteta: Građevinu i Arhitekturu. Sva sretna nakon urađenog prijemnog ispita, misleći da će to što sam uradila biti dovoljno da ostvarim svoj san. Položila sam prijemni ispit iz tri predmeta, dok sam na četvrtom predmetu diskvalifikovana bez mogućnosti da vidim svoj rad. Na svu sreću primljena sam na Građevisnki fakultet gdje sam uspješan student. Od malena sam pohađala školu slikanja i uspješno i danas radim kod tete Emine koja je nama, bosanskoj djeci prava osoba za uzor. Teta Emina koja mi je otvorila vidike, i pored znanja koje mi je pružila iz umjetnosti, dala mi je mnogo korisnih savjeta koji su mi mnogo pomogli u životu. Naućila 23

53 nas je da nikada ne treba prestati vjerovati u sebe i da treba slijediti svoje snove. Zadovoljna sam fakultetom koji pohađam, što se tiće znanja. Međutim s obzitom da se moj fakultet nalazi u Sarajevu, glavnom gradu BiH u kojem je standard života znatno veći nego u gradu iz kojeg dolazim, vrlo je teško biti student iz malog grada. Stanarina je vrlo visoka, a uslovi su nemogući. Stanovi koje smo mi studenti u mogućnosti iznajmiti su tamni, bućni i jako depresivni. Pored stanarine, prevoz je takođe skup, jako loš i gubi se mnogo vremena. Knjige, literaturu, tablice i svu ostalu opremu koja je neophodna za školovanje moramo sami kupovati i pored svih tih troškova, svakim danom je školarina skuplja i skuplja, a mjesečna primanja ista ili slabija. Roditelji rade duple smjene i vikende da bi mogli školovati svoju djecu. Pored troškova koje plate za mene i mog brata, koji takođe studira, ostaje im tek toliko dovoljno za hranu. Želja mi je da vidim kako izgleda zivot jednog studenta u Europi. Nadam se da ću imati mogućnost, bar na jedan semestar iskusiti takav studentski život. Voljela bih da razvijem i usavršim znanje koje stičem na fakultetu i da ga krunišem doplomskim radom. Nadam se da ću imati mogućnosti da istraživanja za taj rad obavim u Njemačkoj, koja je zemlja sa bogatom građevinarskom historijom. Od desete godine sam trenirala odbojku i bila jako uspješna, no i to je ostao samo san nakon odlaska u Sarajevo. Za moje roditelje je bilo nemoguće finansirati i moj trening. Na sreću,ili bolje rečeno nesreću nisam sama. Ima još studenata sa istom prošlošću, pa smo uspjeli napraviti odbojkašku ekipu našeg fakulteta. Iako imamo samo jedan plaćeni trening ponosna sam što sam kapiten jedne takve ekipe. Postižemo zapažene rezultate iako nemamo uslove za treniranje. Dolazim iz zemlje u kojoj je rat uništio zajednićku prošlost ljudi i onemogućio napredak, kako ekonomski tako i društveni. Moja ekipa koju vodi prof.dr.vidović ruši te društvene prepreke učešćem na regionalnom takmičenju građevinskih fakulteta iz regije. Na taj način pored medalja koje smo osvojili, stekli smo prijatelje i razbili neke sulude ideje o mržnji koje je rat stvorio. Vjerujem da bi mnogi studenti kao i ja voljeli da učine nešto više na ekonomskom planu države, a prije svega naših roditelja, za koje je samo pitanje vremena koliko će još izdržati. Zahvaljujući teti Emini još uvijek imamo bar snove da će jednog dana biti bolje. Munira Karahodžić Ne sjećam se rata. Kažu da je te devedeset i treće, kad sam ja u jednom malom gradu prvi put udahnula zrak, bilo najgore. Još kažu da smo mi najčudniji vilajet, i da nam je najljepša umjetnost boriti se, na kraju da i ne znamo zašto. Zavoljeli smo ovu umjetnost, pa je vodimo čitav život. Umijeće borbe nam se nekako uvuklo pod kožu i ne popušta nas taj teret. U to vrijeme su imali dva cilja: preživjeti i dočekati primirje, a kad je sve završilo kažu da su samo dočekali primirje, a da još uvijek preživljavamo. I šta može da očekuje dijete koje je zaustavljeno na samom početku. Ništa. Dijetinjstvo je počelo borbom. Želja da nam bude lijepo, da imam sliku, da se sjetim po stare dane tog djetinjstva. Ali rat se nastavio u drugom obliku. Onda su znali s kim se boriš, a danas se svako bori protiv svakog, jedan protiv svih, i nikada da ta bitka prestane. Kažu da smo u to vrijeme bili toliko jaki da smo zajedno uništili i prošlost i sadašnjost i budućnost. Budućnost se uvijek probijala kroz oblake i navire. Premali smo da bismo je dosegli, a veliki da bismo je gradili. Ali opet mi je sa velikim krupnim očima gledamo i ne želimo da nam izmakne. 24

54 Ja sam dijete peteročlane, obične porodice koja je dosta pretrpjela. Od one želje za mlijekom za šećerom do današnje želje da studiram medicinu je proteklo dosta godina borbe i odricanja. Tek kao dijete našla sam se na razmeđu, ko sam?, šta bih voljela biti?, želje, nade i tad sam uronula u jedan duboki san i počela sam da sanjam da će budućnost biti prelijepa, da ćemo lako postati doktori, inžinjeri i sve što smo zaželjeli. Nisam ni slutila kako je surova stvarnost i kako smo zaštićeni djetinjstvom. I tako je sve počelo. Kakanj, moj grad, nema mogućnosti da se ostvarim, ali kad si dijete sve ti se ostvaruje, pa i u ona četiri zida zamisliš da ti je sve po tvojoj mjeri. Tad na samim počecima u naš Kakanj je došla Teta Emina. I nisam znala ko je ona, ali mi je prestavljala nešto veliko, došla je iz daleke Europe. Donijela je puno nekakvih boja, nakakvih dugih drvenih olovki i sjećam se, puno nas je bilo i svi smo bili umazani nekakvim bojama i svi smo htjeli da naslikamo cvjetove i kako se igramo. Uzeli smo tzv. kistove i počeli smo slikati, i onda da nam je sve naslikati i da sve stane u mali pravougaonik, sve tvoje misli, sve ono šta želiš i na kraju da kažeš, ja sam to naslikao. Kasnije tu sliku vide odrasli ljudi, i kažu da je lijepa, ali ja znam da oni nisu razumjeli šta smo mi slikali, a Teta Emina je razumjela i učila nas je da budemo djeca sa maštom i nadom. Da možemo kao mali da naslikamo svoje misli i ona bi rekla: to je fantazija. To je bio naš bijeg od stvarnosti, naše umjetničko djelo, naša prva stvaranja bojama. Danas shvatam da to nisu samo boje, to je vedrina, to ja moja borba, to je ono što će me pratiti čitav život, samo ću koristiti neke druge boje, neke druge kistove i predmeti koje budem slikala bit će drugačiji. U ovim godinama kad odlučujemo o svoj budućnosti, mi smo još uvijek zatvoreni u tom ramu slike i trčimo od jednog kuta do drugog i slikamo nešto drugačije, iznova popravljamo, gradimo i kad uspijemo, kada se vinemo u zvijezde, opet nas neko spusti dole na dno. I sve ispočetka. Nakon uspješnog srednjeg školovanja došlo je vrijeme da odrastem, ali ne želim da odrastem u ovoj stvarnosti koja guši, koja me kida zato što ne mogu biti ono što želim. Pored mene brat i sestra, također studenti, a već kao dijete sam počela da marim za nekakve finansije, nisam ni znala šta su. Kažu roditelji, nema novca, moraju nas školovati, a primanja su minimalna. I takvo ti je bosansko dijete, mora da odraste u osmom razredu i da shvati da nema svaki put za ljetovanje, za kompjuter. Bar nismo gladovali, a drugi jesu, jer su morali. A volimo ovu domovinu, ali nam je krivo što ne možemo u njoj da se ostvarimo i moramo da idemo, a nemamo kamo jer niko nas ne želi. Danas, ja više nemam lijepog pogleda, nemam boje, imam brojke. Ja svaki put kad zaklopim oči vidim brojke, a te silne brojke su novac koji je potrošen na mene i kojiće biti potrošen na mene i moje školovanje. Tog novca nema. I opet stop, nema dalje. Opet su pobjedili oni drugi. Oni drugi su bogati ljudi koji ne mare ni za koga, ne znaju da postoje riječi mučenje i patnja. Oni kupuju fakultete, kupuju obrazovanja, kupuju sve živo što se može kupiti. A mi nećemo da kupujemo, mi samo hoćemo da nam se da šansa, da sami dođemo do toga, ali ne može. I opet dno, gorčina i gordost koju moraš da progutaš i opet se vrate snovi. Moji snovi su bili različiti, talenat za umjetnost, slikanje i gluma. Kako je to pozorište dalo smiraj meni i mojim vršnjacima. Kako nam je dalo Europu, dalo nam čitav svijet, svemir, sve nam je dalo na dlanu i mogli smo u pozorištu odglumiti bilošta, biti biloko, biti čak i oni s druge strane koji nas sada lome. Predstava za predstavom i bila sam sve. U trenutku glume, kad jednostavno osjetite kad hiljadu očiju vas gleda, i dišu, osjetite svaki udisaj, oni čekaju vašu reakciju a vašim venama ne teče 25

55 više krv, tekst, teče san koji sanjate koji su mi oni uzeli, onemogućili i opet dolazi novac. I želite da vrisnete. Novac nam gradi sudbinu. Zašto. Da mi daju priliku, bar mrvu od onoga što imaju svakodnevno, stvorila bih neke velike snove. Hoćeš da se zaljubiš, ne smiješ, jer zaljubljivanje znači ljubav, a ljubav znači brak, a brak znače djeca. Stop. Nemamo para za djecu i odgoj. Kreneš na drugu stranu, želiš da učiš, dokazuješ se, dolaziš na fakultet, sve desetke, desetke znače završavanje fakulteta, pa slijedi zaposlenje, posao je uspjeh. Stop. Nema posla, nema te sreće na fakultetu, jer još uvijek moraš da moliš profesora da dokažeš svoje znanje, da kupuješ njegove knjige. Studenti moraju da se ponižavaju, da štede i imaju breme oko vrata i kako da uče. Ali trudimo se biti kćerka ili sin, brat ili sestra, dobar učenik i student, znamo štediti iako nemamo novca, roditelji nemaju odkud jer država ne da, uzima sebi. I tako, dan danas rat nije završen. Ne sjećam se rata. Ali ću se sjećati ovog rata u miru, još strašnijeg i okrutnijeg, jer preživjeti ovo, ni pakao nam ne bi teško pao. Ne tražimo puno, samo saslušanje za naše znanje, pravedno studiranje i dokazivanje, da ne moramo se svako jutro kad ustanemo zapitati, hoćemo li preživjeti dan. Biti neuk je grozno, biti student još gore, a mi smo bosanci i uvijek uzimamo ovo gore. Raisa Migić Ja sam Raisa Migić. Studentica sam treče godine Rudarsko-Geološko-Građevinskog fakulteta u Tulzi. Odsjek: Geologija. Živim u Tuzli u studentskom domu već tri godine. Zbog moje finansijske situacije prinuđena sam da živim u domu u sobi od 15 kvadrata sa cimericom. Moja soba nema privatno kupatilo. Kupatilo djelim sa ostalim studentima u domu, njima dvadesetpet. U svoj rodni kraj Kakanj dolazim jednom u dva mjeseca zbog skupe autobuske karte. Finansijska situacija u BiH je jako teška. Moji roditelji rade i imaju prosječnu platu od 600 KM. Moj tata radi u privatnoj firmi koja je pred stečajem i nema redovna primanja. Imam starijeg brata koij studira Građevinski fakultet u Mostaru. Moj cilj, kad završim fakultet je da se zaposlim, a s obzirom da je u BiH teško naći posao i sa visokim obrazovanjem,ovaj cilj će biti teško ostvariti. Vaša stipendija bi mi dobro došla za dalje školovanje i usavršavanje u struci. Olakšala bi i meni i mojim roditeljima. Unaprijed zahvalna Migić Raisa. 26

56 Sabina Kulović Ja se zovem Sabina Kulović i imam 22 godine. Dolazim iz manjeg grada BiH, Kaknja. Još od malena sam imala želju da postanem samostalna i uspješna djevojka/žena. Jedan od prvih koraka ka tome je bio moj odlazak u Mostar u cilju pohadjanja internacionalne srednje škole- United World College, kojeg sam uspješno i završila. Ovaj koledj je bio veliko iskustvo za mene,a i samo njegovo osnivanje u BiH je bio veliki pomak u školstvu u našoj državi. Sami sistem obrazovanja je bio vrhunski, kao i profesori koji su dolazili sa svih strana svijeta. Završila sam kurs engleskog i španskog jezika, informatike, trenirala jazz dance, samoodbranu i trudila se ukljućiti u sve moguće oblasti života. Nažalost, ovaj koledj trenutno i nije cijenjen od strane domaće vlasti, te polahko propada, što je velika šteta za današnju omladinu željnu uspjeha. Ali to danas nije ništa novo jer je naša država sklona tome da ostavlja po strani institucije koje bi mogle da donesu veliki pomak u školstvu. Svoje slobodno vrijeme u Kaknju sam provodila u školi slikanja kod naše drage tete Emine Čabaravdić, što mi je pomagalo da se opustim nakon naporne sedmice učenja i zalaganja za školu. Teta Emina je uvijek znala kako na našem licu izmamiti osmijeh te kroz boje i platno da iskažemo svoja osjećanja. Nakon završene srednje škole sam dobila Shelby Davis stipendiju, te sam otišla stuirati Bussines and Marketing, Graphic Design i Crime in society na The College of Idaho, Idaho. Tako da sam samo nastavila svoj način školovanja što mi je prićinjavalo veliko zadovoljstvo. Takodjer sam za vrijeme studiranja i stupila u radni odnos, te sam na taj naćin uspjela ispuniti svoje dugogodišnje želje. Medjutim, iz privatnih razloga sam morala napustiti koledj i vratiti se u BiH. Od tada nastupaju mnoge promjene u mom životu što se tiće školstva. Suoćila sam se sa mnogim nepravdama od strane profesora, korumpiranost i jednostavno sve je bilo suprotno u odnosu na medjunarodno školovanje. Najtužnije mi je bilo kada nisam mogla da upišem fakultet koji sam ja htjela, te sam završila na fakultetu koji mi se manje svidja. Sada sam student treće godine prava i dajem sve od sebe da postignem svoj cilj, tj.da završim fakultet i nadjem posao u svojoj struci. Roditelji dižu kredite da bi studenti uspješno došli do svog cilja, nailaze na mnoge poteskoće jer je danas veoma teško imati stalni posao i izdržavati svoju porodicu, jer mi svi živimo po evropskim cijenama, a imamo bosanske (jadne) plate. Imam želju da postanem notar ili sudski prevodilac, ali u našoj državi je bingo raditi u svojoj struci i biti uspješan. Takodjer, i danas dan posjećujemo tetu Eminu i sada kada smo stariji, pored slikanja, možemo da prićamo s njom o našim problemima sa kojima se susrećemo u našoj drzavi, a kojih je mnogo. Ne postoje nikakvi studentski biroi za zapošljavanje, besplatni kursevi jezika ili informatike, te svako ko želi da na bilo koji način upotpuni svoje znanje, mora da ima jaka finansijska primanja da bi uspio u tome. Današnja bh omladina živi u nadi da će doći bolji dani za nas, da će se više zapošljavati perspektivnih ljudi, da imamo neku svijetlu budućnost. I na kraju, mogu reći: Nada zadnja umire i ja se ipak nadam da će se nekada nešto u ovoj našoj državi promijeniti te da ćemo uspjeti ispuniti svoje životne ciljeve. 27

57 Mostar, die berühmte Brücke über die Neretva Grafitzeichnung von Manfred Kubowsky 28

58 29

59 Brief des früheren Bürgermeisters von Bremen, eines Förderers der Projekte von Emina Kamber, 2010 Editorial zum Travel-Business-Journal von 2006 über die Kurse von Emina Artikel einer Zeitung in Kakanj, der Geburtsstadt von Emina Kamber,

60 Arbeitsblatt der DVD-Edition Durchblick Filme - Arbeitsauftrag: Kinderrechte Publikation der Edmund Siemers-Stiftung Hamburg zur Talenteförderung Emina Kamber mit ihren Schülerinnen und Schülern 30

61 Emina Cabaravdic-Kamber Zehn Jahre danach In der Identität lebt die Sprache In der Sprache lebt die Identität Emina Als Selma im Jahre 1990 in ihre Heimat Jugoslawien fuhr, ahnte sie nicht, dass dieses Jahr für die Jugoslawen das letzte gemeinsame Jahr unter der Trikolore sein würde. Im Sommer 1991 brach der Krieg in Slowenien aus. Kurz danach erreichte das Unheil die Republik Kroatien und ein Jahr danach Bosnien und Herzegowina. Grenzen wurden geschlossen. Jugoslawen, die im Ausland lebten, konnten nicht mehr in die Heimat reisen. Der Krieg dauerte volle fünf Jahre. Selma war von ihren Geschwistern abgeschnitten. Keine Anrufe, keine Briefe. Sie lebte und fühlte sich wie verbannt. Sie fragte sich oft, mit welchem Recht durfte sie von ihrer Familie km entfernt den Morgen ohne Granatenbeschuss erleben. Doch sie hatte in Hamburg den Krieg auf andere Art und Weise erlebt. Nun, es sind acht Jahre seit dem Ausbruch des Krieges vergangen. Selmas Heimat befindet sich im dritten Nachkriegsjahr. Ihre Kinder und sie entschlossen sich, nach so vielen Jahren in die Heimat zu fahren. Sie arbeitete an der Vorbereitung der Reise. Durch die dortigen Nachbarn, die Telefon im Haus hatten, konnte sie erfahren, wie es ihrer Familie geht. Sechs ihrer Geschwister haben den Krieg überlebt. Selma bekam aber auch die tragischen Nachrichten aus dem Kriegsleben. Ihr Wunsch, die Familie wiederzusehen, wurde von Tag zu Tag immer größer. Der Tag kam, an dem sie von Hamburg aus in die Heimat fuhren. Es gab kein Jugoslawien mehr. Also, sie mussten sich schon während der Fahrt auf der deutschen Autobahn Gedanken machen über die ihnen bevorstehenden Grenzübergänge. Nach der reibungslosen Fahrt durch Deutschland und Österreich erreichten sie die slowenische Grenze. Ein komisches Gefühl hatte Selma in ihrem Magen. Der Grenzübergang war leer. Drei Autors fuhren hinter ihr - weit und breit kein Urlaubsstress zu spüren. Vor dem Krieg, als Jugoslawen an dieser Grenze ankamen, standen sie stundenlang in der Autokolonne. Es gab ein Schild, auf dem stand: "Bitte Motor abstellen". Jetzt gibt es dieses Schild nicht mehr. Also, Selma machte ihr Fenster runter, grüßte wie üblich Dobro vece und gab dem Grenzpolizisten ihre 31

62 Pässe. Es kam keine Antwort. Auf die erste Frage: Haben Sie etwas zu verzollen? - natürlich auf slowenisch, das sie verstand, antwortete Selma in bosnischer Sprache, die er auch verstand. So tauschten sie zwei bis drei Sätze aus, jeder in der eigenen Sprache. Was für ein Paradoxon - du hast das Gefühl, in der Heimat zu sein und bist doch in einer anderen Welt angekommen. Danach gab der Zollbeamte das Zeichen, weiter zu fahren. Sie verließen die Grenze und fuhren weiter Richtung Kroatien. Die erste Begegnung zweier Welten in der zerspaltenen Heimat gab ihr zu verstehen, dass auf sie noch einiges zukommen würde. Der Schmerz hatte sich in den Seelen eingenistet. Selma und ihre Kinder fuhren durch die Städte Sloweniens, erinnerten sich an einige Reklamen, die den Jugoslawen damals als Wegweiser gedient hatten, von denen aber jetzt keine Spur zu sehen war. Sie erinnerte sich, wie sie früher nicht abwarten konnte, die Strecke von Hamburg bis zum Grenzübergang Jesenice schnell und ohne Pausen durchzuziehen, damit sie die erste Rast in einem jugoslawischen Restaurant hinter der Grenze machen konnte. Dort gab es außer Heimatluft noch solche traditionellen Speisen wie Cevapcici und Pljeskavica. Diese Nationalgerichte, die als Balkangerichte überall in Jugoslawien zu bekommen waren, sind in Slowenien jetzt aus den Speisekarten verschwunden. Kein Wunder - es waren ja auch "Balkangerichte". In Ljubljana sahen sie aus dem Auto Menschenmengen auf den Straßen, darunter viele Frauen mit Kopftüchern - ein Zeichen dafür, dass eine große Zahl Flüchtlinge aus Bosnien in Slowenien lebt. Die Flüchtlinge fielen in dieser Menschenmenge auch deshalb auf, weil sie voll beladene Einkaufstüten trugen. Auf den Tüten konnte man das Zeichen eines billigen Supermarktes erkennen. Selmas Freude auf die Wiederbegegnung mit der Heimat verblasste, und sie alle wurden im Auto immer stiller. Die belegten Brötchen, die sie sich für die Reise in Hamburg zurecht gemacht hatten, schmeckten ihnen sehr gut. Sie fuhren weiter und fühlten sich im eigenen Land sehr fremd. Die Straßenschilder zeigten die Richtungen nach Kroatien. Ein Schild wies ihnen den Weg über die Dörfer und Städte, und ein anderes zeigte die Richtung zur Küstenstraße. Selma wählte dann die Fahrt durch Dalmatien - also durch die Dörfer und Städte. Kurz danach erreichten sie die ersten Bilder des Kriegsgrauens. Selmas Kinder konnten es nicht fassen, was sie sahen. Beschossene Häuser, zerschlagene Fensterscheiben, zerstörte Dächer und kaum Menschen auf den Straßen. Sie fuhren durch ein Gebiet, das früher von Serben bewohnt war. Jedes zweite, dritte Haus war mit einem Schild versehen: Zu verkaufen oder zu tauschen. 32

63 Doch je tiefer sie in das Innere des Landes fuhren, umsomehr Autos kamen ihnenentgegen. Nagelneue Autos, wie Selmas Tochter feststellen konnte. Sie las die Kennzeichen - nannte immer wieder die Automarken und nickte mit dem Kopf. Es war ein Bild, das nicht in das graue Bild der Dörfer und Städte passte. Sie haben sich gefragt, wo diese Menschen wohl wohnen, wenn alles zerstört ist und wieso fahren alle nagelneue Autos. Unbegreiflich war es für Selma, die widersprüchlichen Bilder der Gegenwart so hinzunehmen. Trotz allem fuhren sie weiter. Selma hatte es eilig, denn sie konnte es nicht mehr abwarten, ihre Geschwister endlich wieder zu sehen. Sie hatten einen bestimmten Ort auf einer Halbinsel in Kroatien als Treffpunkt gewählt. Selma konnte sich mit ihren Geschwistern nicht in Bosnien treffen, denn die politische Spitze dort ist an einem friedlichen Zusammenleben von Christen, Orthodoxen und Muslimen nicht interessiert. Solange sich die Politiker nicht für eine multikulturelle Vielfalt der Völker in Bosnien einsetzen, ist für Selma dort kein Platz. Deshalb hatte sie als Treffpunkt die Halbinsel Pelješac vorgeschlagen. Sie sprach vor der Reise mit ihrem Bruder und bat ihn, die Pässe für die anderen Geschwister zu besorgen, damit sie sich alle nach acht Jahren treffen und wieder erleben könnten. Und es geschah! Selma war vor Ort, als ihr jüngster Bruder als erster aus Bosnien kam. Es war schwer zu beschreiben, welches Gefühl sie in sich spürte, als sie ihn sah: ihr kleiner Bruder! Sie erkannte ihn an seinem Gang. Doch in diesem Gang sah sie eine Veränderung. Er näherte sich Selma, sah in ihr Gesicht und schrie ihren Namen. Sie umarmten sich und ließen sich nicht voneinander trennen. Die Tränen rollten über ihre Gesichter und dann fingen sie an, ganz laut zu lachen - wie zu jener Zeit, als sie versuchten, jugoslawische Komiker zu imitieren. Die Begegnung war ohne Vergleich. Kurz danach bat er Selma, für ihn einen Sitzplatz zu besorgen. Sie hatte doch recht. Sein Gang war anders, und bevor Selma überhaupt eine Frage stellen konnte, zog er das linke Hosenbein hoch und zeigte auf das von Granatenbeschuss zerschmetterte Bein. Plötzlich war es um sie sehr still. Selma und ihr Bruder sprachen nicht mehr und hatten beide das Gefühl, eine Gedenkminute für alle diejenigen, die im Krieg umgekommen sind, einhalten zu müssen. Sie versuchte, ein Gespräch anzufangen, stellte Fragen über Fragen. Ihr Bruder gab ihr auf die direkten Fragen direkte Antworten. Auf ihre Frage, ob er ihr von der Situation des Krieges erzählen könnte, blieb er still, als wenn er immer noch der Schweigepflicht unterlag. Schließlich war er fünf Jahre an der Front gewesen und was dort geschah, durfte auch sie als Schwester nicht erfahren. Die Zeit sei noch nicht reif, darüber zu sprechen, sagte er. 33

64 Selma interessierte, wie die Lage in Bosnien nach den anstrengenden Jahren des Krieges ist, wie die Menschen dort leben, was sich verändert hat, wie viele Familienangehörige im Krieg ums Leben gekommen sind. Haben die Überlebenden genügend zu essen. Und und..! Ihr Bruder begann zu erzählen. Seine Sprache wurde immer undeutlicher. Durch die einseitige und falsche Ernährung im Krieg hat er viele Zähne verloren und wie er ihr erzählte, ist das nicht nur ihm passiert. Bei vielen erwachsenen Menschen fielen die Zähne wie bei kleinen Kindern einfach heraus. Es gab kein sauberes Trinkwasser, sie mussten Regenwasser trinken. Der Fluss Bosna wurde vergiftet. In ihn schütteten die sogenannten Hilfsorganisationen die verbrannten Medikamente, die aus dem Ausland kamen, weil das Verfallsdatum überschritten war. Die Eltern konnten die Kinder nicht mehr unter Kontrolle halten. Viele von ihnen tranken das Wasser und vergifteten sich den Magen. Dadurch kam es bei vielen Kindern zum Haarausfall. Die Stadt verfiel in eine Katastrophe und nichts änderte sich. Selmas Bruder ist grau und still geworden. Er wirkte oft sehr abwesend. Sprach ganz leise, beinahe flüsternd, bat sie, wenn sie nach Hamburg zurückkommt, ihren deutschen Freunden und Kollegen über das Nachkriegsunheil in Bosnien zu berichten. "Die Politik ist wie immer mit anderen Sachen beschäftigt", sagte er. Doch in Bosnien wird die Menschheit lebendig begraben. Ihre Stadt Kakanj in Zentral- Bosnien müsste man zu einer Katastrophenstadt ausrufen. Er bat sie um Hilfe, nicht für sich, wie er sagte. Die Kinder sind in Gefahr. Mitten in der Stadt ist eine Zementfabrik gebaut worden. Die hohen Schornsteine haben keine Filter. Die Menschen ersticken in dem Staub. Jedes zweite Kind hat Probleme mit den Atemwegen. Die Eltern haben mehrmals protestiert. Die Politiker halten ihre Versprechen nicht. Alte Leute gibt es kaum noch, denn die Menschen erreichen kein hohes Alter mehr. Ein weiteres Problem ist das Elektrizitätswerk in der Stadt. Die Schornsteine haben keine Filter. Wenn nachts das Werk in Betrieb ist, dann wissen die Bewohner, dass am nächsten Tag der Staub die ganze Stadt erreichen wird. Man darf nicht beim offenen Fenster einschlafen. Die Menschen verbarrikadieren sich und ersticken in ihrem Unheil. Selmas Bruder erzählte, dass zur Zeit vier Epidemien in ihrer Stadt ausgebrochen sind. "Im Krieg hatten wir Hunger, und doch haben wir überlebt", erzählte er, "und jetzt werden wir, als Fortsetzung der Vernichtung, in der sogenannten Demokratie, biologisch zerstört." Er wünscht sich, erhört zu werden. Er selbst hat keine Kinder, aber er erlebt tagtäglich, wie die Kinder ins Krankenhaus abtransportiert werden. Früher gab es für die Kranken und Kinder viele Erholungsheime, die staatlich unterstützt wurden, doch heute sind wir von Titos Zeiten weit, weit entfernt. Wieder wird er 34

65 nachdenklich. Er fragt sich, ganz leise, was das für Zeiten sind, in denen wir jetzt leben. Er ist verzweifelt und hilflos. Wie ein Kind, das seines Lächelns beraubt wurde, lehnt er sich an Selmas Schulter und schwieg. Selma konnte die ganze Zeit nichts sagen, aber sie spürte, wie in ihr Wut und Zorn aufstiegen. Sie versprach ihm, über alles, was er ihr erzählt hat, einen Bericht zu schreiben, und an ihre Kollegen und an die Öffentlichkeit weiterzugeben. Selma spürte langsam Hunger und fing an, für alle etwas Essen vorzubereiten. In dem Augenblick machte ihr Bruder sein Bündel auf und holte geräucherten Käse und selbstgebackenes Brot heraus, das er aus Bosnien mitgebracht hatte. "Ich will nie wieder hungern", sagte er mit einer entschlossenen Stimme, "hörst du Selma, nie wieder hungern!" Als er an der Front war, ließen die "Regierenden" ihn und seine Truppe tagelang hungern. Er erzählte, wie sie Gras und Baumrinde gekocht hatten, um etwas Warmes zum Essen zu bekommen. Monatelang blieb er an der Front, trug ununterbrochen die Kampfstiefel. Erst dann, wenn er für einen Tag nach Hause gehen durfte, um sich umzuziehen und waschen zu können, zog er die Stiefel aus. Seine Strümpfe waren jedes Mal von Nässe und Schweiß richtig zerfressen. An seinen Knöcheln hingen die zerfetzten Strumpfreste. Er wurde immer von "Kontrolleuren" nach Hause gebracht, die ihn dann auch wieder an die Front zurückbegleiteten. Den Gedanken, einmal "auszubrechen", verwarf er als völlig sinnlos. Seine Worte klingen immer noch in Selmas Ohren und jedes Mal, wenn sie beim Essen ist, überkommt sie der drängende Wunsch, ihr Brot mit den anderen zu teilen. Seit dem isst sie nie mehr eine Scheibe Brot zu Ende. Selma, ihr Bruder und ihre Kinder breiteten ein Tuch auf dem Rasen aus, und alles, was sie mitgebracht hatten, lag schon zum Essen bereit. Ihr Bruder aß gierig, den Blick aufs Essen gerichtet. Er trank das Wasser in einem Zuge, ohne abzusetzen, als hätte er Angst, jemand könnte ihm das Essen und Trinken wegnehmen. Selma erinnerte sich, wie sie elf Kinder an einer Tafel gesessen und aus einem Topf gelöffelt hatten, wie er immer sehr langsam gegessen hatte, doch der Krieg hat ihn verändert. Selma sah ihm nur zu. Sie brauchte kein Essen, kein Trinken. Er sollte alles nachholen, was er versäumt hat. Am nächsten Tag kamen ihre anderen Geschwister. Wie sie das Geld für die Reise zusammengekratzt, die Reisepässe bekommen hatten, wie sie zum ersten Male nach neun Jahren aus Bosnien hatten ausreisen können, das alles war in diesem Augenblick unwichtig. Sie haben es geschafft, zu kommen und mit ihr zwei volle Tage ohne Schlaf zu verbringen. Einige von ihnen haben ihre Enkelkinder mitgebracht, die zum Glück den Krieg überlebt hatten. Sie saßen alle unter Pinienbäumen. Selmas Blicke wanderten von einem Gesicht zum 35

66 anderen. Sie versuchte, in den Gesichtern ihrer Geschwister, die Züge ihrer Vorfahren wieder zu entdecken. Von jedem einzelnen wollte sie sich ihre Gesichter schnell einprägen. Sie merkte auch, wie ihre Geschwister sie sehr genau ansahen. Für Selma waren sie die verlorenen Geschwister. Sie hatte nie geglaubt, dass sie sich jemals wiedersehen werde. Selmas großer Bruder, die Schwestern nannten ihn so, denn nach dem Tod ihres Vaters übernahm er die ganze Verantwortung für die Familie, sogar für die Erwachsenen, fing als erster an, zu erzählen. Doch bevor er begann, holte er eine Flasche "Slivowitz" aus seinem Bündel heraus und nahm einen kräftigen Schluck davon. Seine Hände zitterten. Das verursachte in Selma einen tiefen Schmerz. Ihr großer Bruder, früher ein korpulenter, energievoller Mensch ist jetzt zum seelischen Opfer des Krieges geworden. Früher diente er als Offizier der Jugoslawischen Luftwaffe. In diesem Krieg haben sie ihn nicht an die Front geschickt. Da er einen kranken Sohn hat, wurde er im Ort beim Militärstab eingesetzt, der die Kontrolle über die Stadt hatte. Viele Auseinandersetzungen mit den regierenden Politikern blieben ihm nicht erspart. Oftmals widersprach er der politischen Macht, wurde dadurch seiner Position im Stab beraubt und als "nicht kompetent" entlassen. Er versuchte von zu Hause aus, die Menschen zu warnen. Daraufhin bekam er Drohbriefe. Beim Erzählen war seine Stimme voller Verzweiflung, denn hätte man auf ihn gehört, wären viele noch am Leben. Sein Wissen darüber, von seinem Studium an der Militärhochschule in Zagreb stammend, wie die Zivilbevölkerung gegen ihre Vernichtung im Krieg zu schützen ist, interessierte die Politikführenden nicht. Sie nahmen in diesem Krieg die Tötung von vielen Menschen in Kauf. Es blieb ihm nur übrig, die Nachbarschaft zu warnen. Selmas Bruder rebellierte der Kriegsmacht gegenüber. Umgebracht haben sie ihn nicht. Seine Narben werden nicht heilen, und was er in seinem Kopf, im Gedächtnis bewahrt hat, wird er nie vergessen, denn dieser Krieg konnte ihm seine Vernunft nicht nehmen. In dieser Zeit hat er auch seine Frau verloren. Seelisch liegt er völlig am Boden. Ihm sind nur noch sein kranker Sohn geblieben und seine Gedanken - von denen keiner was wissen will. Für ihn zählt nur noch die Familie, sie allein kann ihm in seinem Zustand helfen. Selmas Bruder fühlte sich erleichtert, nachdem er ihr erzählt hatte, was alles mit ihm geschehen war. Er griff wieder zur Flasche, doch in diesem Augenblick nahm seine Enkelin sie ihm aus der Hand und schrie laut: "Nein, du darfst nicht trinken!" Die grausame Zeit des Krieges hatte sie gemeinsam mit ihm als zehnjähriges Mädchen erlebt. Nur gelegentlich, wenn die Kriegsumstände es erlaubten, schmug- 36

67 gelten sie sich in der Dunkelheit bis zu ihren Eltern durch. Die Enkelin blieb ein paar Stunden bei der Mutter und ging mit ihrem Großvater in derselben Nacht wieder in die Stadt zurück. Selma fand das Verhalten des Mädchens bewundernswert. Wie eine erwachsene Frau versuchte sie, Selmas Bruder zur Vernunft zu bringen, in dem sie sagte, dass ihm das Trinken auch nicht helfen würde. Sie gab ihm zu verstehen, dass sie für ihn da sei und die übrige Familie auch. Dieses großartige Mädchen übernahm das Wort. Sie erzählte Selma mit einer großen Unbeschwertheit, wie sie und viele andere Frauen während des Krieges in der Nacht das Essen aus der Stadt getragen hatten, um die Soldaten an der nahegelegenen Front zu versorgen. Die Frauen haben gekocht und gebacken, was an Nahrung vorhanden war, und nachts, wenn das Granatenfeuer und die Einschläge aufgehört hatten, krochen die Frauen, und sie mit ihnen, über die Felder und verteilten das Essen an die Soldaten. Die Bevölkerung wusste, dass die Regierung nur gelegentlich Essen an die verschiedenen Frontabschnitte schickte. Die Soldaten blieben viele Tage lang ohne Essen und Trinken. Das, was Mutter Natur ihnen zu bieten hatte, war für sie die Rettung. Das Mädchen, den Blick auf ihren Großvater gerichtet, sagte ganz leise: "Ich will so etwas nie wieder erleben, aber wenn es wieder mal passieren sollte, werde ich zur Waffe greifen, um meine Familie zu schützen!" Selma blieb stumm. Die Entschlossenheit in den Worten des kleinen, erwachsenen Mädchens wurde zu einem Bekenntnis, das sicherlich viele abgaben, die, wie sie auch, den Krieg überlebt hatten. Auf Selmas Frage, wer für sie der Feind ist, sagte sie ganz zornig, dass nur der, der ihre Familie angreift, für sie als Feind gilt! Von Minute zu Minute wurde sie wieder in unbeschwerte Kindheit versetzt. Sie fragte Selmas Bruder, ob in seinen Reisekosten auch für sie ein Eis einkalkuliert worden ist. Sie hätte Kinder mit Eis in der Hand gesehen. In dem Moment stand Selma schon auf, nahm sie zur Hand, und beide gingen gemeinsam zum Eismann auf die Strandpromenade. Sie erzählte Selma unterwegs, dass ihre Mutter sie deshalb mitreisen ließ, damit sie auf ihren Großvater aufpassen soll. Er hat angefangen zu trinken. Früher hatte er nur gelegentlich zum Glas gegriffen. Kein Wunder. Für Selma war all das, was sie zu sehen und zu hören bekam, eine Katastrophe. Sie kauften sich Eis und gingen wieder zur Familie zurück. Von zwei Schwestern, die auch gekommen waren, hatte Selma kaum etwas erfahren können. Sie waren sehr schweigsam, ihre Augen waren teilnahmslos. Sie hörten sich alles an - wer weiß wie oft schon - doch die Bilder des Grauens wurden dadurch nicht blasser. Im 37

68 Gegenteil. Sie spürte, wie sie sich nach Ruhe sehnten Ihre Augen blickten ins Leere. Nur um die eingetretene Stille zu unterbrechen, fing eine von den beiden Schwestern an, die Kinder einzusammeln. Bevor sich Selmas Geschwister auf die Rückreise begaben, sollten sie alle noch zusammen essen. Ihr Abschiedsessen war "Tschorba", danach tranken sie Mokka. Ihre Geschwister fuhren nach Bosnien zurück, nicht in neuen Autos, und ein Ferienerlebnis war es für sie auch nicht gewesen. Aber ihr Treffen war viel mehr: eine zutiefst menschliche Begegnung. Und sie stand im unüberbrückbaren Gegensatz zu dem verlogenen, oberflächlichen Lachen und der Trunkenheit der Neureichen auf einer der anliegenden, protzigen Privat-Jachten. 38

69 Emina C. Kamber Bosnisch Die Zeit vergeht, schreitet Durch die Isolation Unserer qualvollen Identität Die Sprache kämpft um jedes Wort Als hätte sie schon längst ausgedient In dem Vakuum Bosniens Droht sie zu ersticken In meiner schweren Brust Gespeichert in einer Fülle Die Sprache Bosniens Die Sprache Täglich erreichst du mich Im lebhaften hohen Norden Mit deinem stummen Requiem Ungezählter sterbender Wörter Auf einem Kreuzweg der Sprachen Wirst du als brennendes Kreuz Eingraviert im Lehmofen Unserer täglichen Qual Ewig bleiben 39

70 Wolfgang Nein, Hamburg, über den Film Talenteförderung für bosnische Kinder Liebe Emina, du hattest mich gebeten, den Film Talenteförderung für bosnische Kinder und Jugendliche zu bearbeiten. Das habe ich gern gemacht, weil ich dich und deine Arbeit sehr schätze und dein Anliegen für bedeutsam und förderungswürdig halte. Die ersten Szenen des Films erinnern an den Anlass deines Engagements, den Krieg in Bosnien und die traumatischen Folgen für die Zivilbevölkerung und die Kinder insbesondere. Ich selbst habe keinen Krieg unmittelbar erlebt wie die Kinder, derer du dich mit deinen Malkursen angenommen hast. Ich bin ein Nachgeborener (Jahrgang 1947), was unsere deutsche Kriegsvergangenheit anbetrifft. Die Kriegsfolgen hatten mich als Kind aber doch noch betroffen. Mit meiner Mutter wohnte ich eine zeitlang am Ackerweg in Cuxhaven in einer der vielen Nissenhütten, die wegen des Wohnungsmangels nach dem Krieg als Notunterkünfte dienten. Im Winter war es in unserer Nissenhütte furchtbar kalt. Es gab draußen eine zentrale Wasserstelle für die Bewohner der diversen Baracken. In einer der Baracken befanden sich die sanitären Anlagen - Plumpsklos - für alle. Nicht nur einmal begegneten mir dort Ratten. Diese Art der Unterbringung ist eine meine Erinnerungen an unsere deutsche Nachkriegszeit. Eine andere bleibende Erinnerung ist der Tatbestand, dass sich mein Vater mit meiner Mutter zusammengetan hatte, weil seine Frau als im Krieg verschollen galt. Sie erschien dann doch wieder. So wuchs ich ohne meinen leiblichen Vater auf. Dies sind sicherlich relativ harmlose Kriegsfolgen im Vergleich zu denen, die Kinder durch die unmittelbaren Kriegserlebnisse zu verarbeiten hatten. Ich habe mich z. B. nicht in Bunker flüchten müssen, wie einige der Kinder und Jugendlichen, für die du die Malkurse in Bosnien eingerichtet hattest. Gleichwohl hat auch mich das Thema Krieg und Frieden mein Leben lang begleitet. Ich habe mich jahrzehntelang für internationale Jugendbegegnungen im Sinne des Völkerverständigungsgedankens engagiert. Du hast Malkurse für traumatisierte Kinder und Jugendliche in Bosnien eingerichtet, hast deutsch-bosnische Kulturabende organisiert und andere Veranstaltungen, die der interkulturellen Begegnung und Friedensarbeit dienten. Deinem Engagement habe ich mich stets verbunden gefühlt. Es ist aufs Große und Ganze gesehen sicherlich wenig, was man als einzelner Mensch erreichen kann. Wie sehr der Unfrieden vom kleinen persönlichen Bereich bis hin zu Krieg und Bürgerkrieg weiterhin präsent ist, ist unübersehbar. Dennoch sind jede kleine Geste des Friedens, jedes persönliche Engagement, jeder kleine Akt der Versöhnung, jedes gute Wort ein unendlich bedeutsames Zeichen der Hoffnung. Wir dürfen es nicht aufgeben, Wunden zu heilen, Zerstörtes wieder aufzubauen, für die Bereitschaft zur Versöhnung zu werben und den guten Willen und den Glauben an die Möglichkeit friedvollen Miteinanders zu stärken. Mit deinem Engagement hast du uns bis zum heutigen Tag viele gute, hoffnungmachende Anstöße gegeben. 40

71 Das Goethe-Institut in Sarajevo, der Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina; das Institut gehört zu den wichtigsten Förderern der Talente-Projekte von Emina Kamber für die bosnischen Jugendlichen Publikation Zwei Schulen unter einem Dach, gefördert durch die Edmund Siemers-Stiftung Hamburg und das Goethe-Institut Hier sind Eminas Malkinder wie immer eifrig und mit Begeisterung bei der Arbeit 41

72 Brief von Melanie Kirschstein Liebe Emina, Lukas 1,78 ff Durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes wird uns besuchen das aufgehende Licht aus der Höhe, damit es erscheine denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens. Nach diesem Satz aus dem Lukas-Evangelium heißt unsere Kirche "Epiphanienkirche" - "Erscheinungskirche". Es erscheint das Licht aus der Höhe und richtet uns aus. Es ist das Osterlicht, das Tauflicht, das Weihnachtslicht erleuchtet das große Menschendunkel, selbst die Schatten des Todes und richtet unsere Füße auf neue Wege. Die Epiphaniengemeinde war für viele Menschen nach dem 2. Weltkrieg ein Ort der Hoffnung, an dem sie sich gegenseitig gestärkt und gestützt haben, das Leid geteilt und das Leben organisiert und gefeiert. Darum passt die kleine Ausstellung wirklich gut in unserer Kirche, denn auch Du gehst mit Deiner Arbeit einen solchen Weg. Einen weg, der herausführt aus der Dunkelheit und Einsamkeit der Kriegstraumata, zurück in ein buntes Leben voller neuer Hoffnung. Davon erzählen die Farben und die Bilder und die Gesichter der Jugendlichen, die wir kennengelernt haben. Es ist für mich in einem ganz elementaren Sinn ein christlicher Weg, der durch die Todesschatten hindurch ins Licht und ins Leben führt. Es ist ein Weg, der einen großen Glauben, eine große Liebe und Leidenschaft und gute Freunde, eine gute Gemeinschaft braucht, denn Todesschatten sind hartnäckig. Es ist wunderbar und anrührend, dass dieser Glaube in den Kindern und Jugendlichen wieder gewachsen ist. Ich hoffe, Du kannst mit dem Anhang und diesen Gedanken etwas anfangen. Sag, wenn Du noch was brauchst. Gesegnete Tage! Deine Melanie 42

73 Interwiev mit Melanie Kirschstein, NDR 90,3 am Das Leben malen Vier Jugendliche aus Bosnien sind zu Besuch im Konfirmandenunterricht. Sie haben große wunderbare Bilder mitgebracht, die sie selbst gemalt haben. Sie sind alle Kriegskinder, geboren zwischen 1992 und 1995 mitten hinein in das Grauen des Bosnienkrieges. "Immer noch laufen die Erinnerungen ab wie ein Film", sagt Admir. " Das Malen hat mich gerettet", sagt Merima. Sie erzählt, wie Emina Kamber, die in Hamburg lebende deutsch-bosnische Malerin, nach dem Krieg mit den Kindern in Bosnien angefangen hat zu malen: "Das Leben im Krieg war grauschwarz, alles war dunkel und zerstört um uns herum und in uns drin. Beim Malen hat das Leben wieder Farben bekommen." Die Konfirmanden sind mucksmäuchenstill. "Hattest Du irgendwas, was Dich getröstet hat im Krieg", fragt einer. "Ein Stofftier oder so?" Adnan nickt: "Einen Teddy, der ist immer mit in den Keller, wenn die Bomben fielen." Dzana erzählt:" Mein Vater war Soldat und hat mir aus einem kaputten Haus eines Tages einen Puppenwagen mit einer Puppe mitgebracht " Merima stellt ihre Bilder vor. Eines heißt "Awakening" - "Erwachen". Man sieht Gitterstäbe und dann Farbe, die die Stäbe sprengt, rot und gelb. Auf einem anderen sieht man einen Tunnel, der aus dem Bildhintergrund kommt und nach vorne offen ist. Menschen treten ins Freie. "Man fühlt sich wie gefangen, es dauert lange rauszukommen", sagt sie. Emina Kamber ist mitgekommen. Mehrmals im Jahr unterrichtet sie in der von ihr gegründeten Malschule in Bosnien. Die Kinder haben die Möglichkeit zu malen und zu schreiben, was sie bewegt. Emina ist zu Recht stolz, dass viele inzwischen studieren und ihrer Wege gehen. Aber was ist mit den anderen, die keine Unterstützung haben, nichts, womit das Leben wieder Farbe bekommt? In unserer Epiphanienkirche werden die Bilder zum Volkstrauertag in einer kleinen Ausstellung zu sehen sein. 43

74 Vikar Rene Goele Gedanken über den Krieg Samstagabend. Es war ein erfüllter Tag. Kinderspiel im Park. Ein Nachmittag mit Freunden - viel geredet, umarmt, gelacht. Nun kehrt Ruhe ein, eine stille friedliche Atmosphäre trägt uns in die Nacht. Plötzlich kracht es. Grelles Licht dringt durch die Vorhänge. Der Boden scheint zu beben. Schnell zu den Kindern. Sie weinen, schreien und umklammern uns. Ich weiß nicht wo mir der Kopf steht. Der Schreck ist auch mir in die Glieder gefahren. Aber es ist kein Krieg, es ist nur ein Gewitter. Ich höre immer noch das Krachen der Bomben, die Schüsse des Krieges in meinen Ohren. Ich sehe immer noch Menschen, wie sie versuchen, ein Versteck zu erreichen, schreibt die 10jährige Belma, als der Krieg in Bosnien schon lange zu Ende ist. Sie gehört zu den bosnischen Kindern, die mit der Malerin Emina Kamber Bilder gemalt haben gegen den Schreck in den Gliedern. Wer Krieg erlebt hat, kennt das. Noch Jahrzehnte später fahren Menschen nachts schreiend aus dem Schlaf auf. Bilder und Geräusche sind plötzlich wieder da. Und manchmal vergessen wir vielleicht: Für die allermeisten Deutschen gehören Kriegstraumata zur Familiengeschichte. Ein Trauma ist ein gewaltvolles überwältigendes Erlebnis, so mächtig, dass die Seele eines Menschen es nicht verarbeiten kann. Solche Erinnerungen werden dann abgespalten, wie in eine eigene schwarze Schublade gesteckt. Aber sie sind eben nicht weg. Nur gut weggepackt. Aber was im ersten Moment überlebenswichtig ist, kann später krank machen. Solange niemand Licht in die innere Schublade bringt und das Leid sich nicht in Tränen oder Worten oder Bildern, in Musik, im Gebet auf irgendeine Weise zeigen kann, bleibt da ein dunkles Gift, erstarrtes Leid, das das Leben vergiftet. Traumasymptome sind vielfältig: Schlafstörungen, Reizbarkeit, Stimmungschwankungen, Erschöpfung, Depressionen, Sucht, Krankheiten und vieles mehr. Man weiß heute, das Traumawirkungen vererbt werden, wenn es keine Möglichkeit gibt, den erfahrenen Schrecken auszudrücken und zu bearbeiten. 44

75 Die bosnischen Jugendlichen haben diese Möglichkeit im Malen gefunden. Sie sind alle Kriegskinder, geboren zwischen 1992 und 1995, mitten hinein in das Grauen des Bosnienkrieges. Das Leben im Krieg war grauschwarz, alles war dunkel und zerstört um uns rum und in uns drin. Beim Malen hat das Leben wieder Farben bekommen, sagte Merima. Eines ihrer Bilder heißt Erwachen. Man sieht Gitterstäbe und dann Farbe, die die Stäbe sprengt, rot und gelb - Licht, das sich Bahn bricht. Auf einem anderen sieht man einen Tunnel, der aus dem Bildhintergrund kommt und nach vorne offen ist. Menschen treten ins Freie. Man fühlt sich wie gefangen, es dauert lange rauszukommen, sagt sie. Aber es kann gelingen, dass der Krieg ein Ende findet auch in den Seelen. Es ist möglich, wenn das Leid geteilt und mitgeteilt werden kann. Wenn jemand hinfällt, steht er dann nicht schnell wieder auf, fragt der Prophet Jeremia. Ja, jedenfalls wenn er kann. Wenn zum Beispiel jemand mit Farben kommt und mit einem großen Herzen voller Empathie, Mitgefühl, Hoffnung. Man könnte sagen: Wenn jemand weiß, wann es Zeit ist, Gott ins Spiel zu bringen: Die Wahrheit des Leidens und den Geist, der heilt. Oft laufen die Menschen wie ein Hengst, der in der Schlacht dahin stürmt, sagt der Prophet Jeremia. Dann gibt es kein Halten mehr. Dann geht der Lauf des Krieges weiter auch in uns. Aber Gott ist die andere Kraft, die dem Krieg und dem Leid Einhalt gebietet. Die Umkehr und Neuanfang möglich macht. Wenn wir zusammenstehen und das Leben und das Brot teilen, und das Leid und die Hoffnung, dann bekommen wir, was wir brauchen. Das sehen wir in den Bildern. Das feiern wir beim Abendmahl. 45

76 Manfred Kubowsky Die Neretva Im herzegowinischen Lande entspringt sie, die Neretva. Nach Norden fließt sie eilig in die Richtung von Sarajevo. Bei dem See von Jablanica besinnt aber und wendet sie sich nach Süden, nach Mostar, der Schönen. Es ist als wollt sie vereinen den Norden und den Süden mit ihren türkisfarbigen Fluten. 46

77 Manfred Kubowsky Bucht von Prapratno Dort unten schmeckst du das Salz des Meeres Bestaunst die Inschriften, eingegraben Von Regen und Wind in den Fels. Dort unten wird deine Iris blau Vom Blau des Meeres Und deine Haare zausen sich Im unbändigen Sturm. Dort unten ist wildes Tosen Sind Wellen sanft gekräuselt Und Wolken gespiegelt Und das Blau ist oben und ist unten Und du bist dazwischen. Hinter der Bucht der Olivenhain Sinnbild des Friedens und der Nahrhaftigkeit Und unter niedrigen Kronen Zwischen knorrigen Stämmen Küssen sich versteckt Olivia und Oliver im Oleanderduft. 47

78 Ellen Sell Ein bosnisches Wunder 2007 fragte mich Emina, ob ich Interesse an einem Aufenthalt in einer Künstlerkolonie für Maler und Schriftsteller hätte, die im Juni in Prapartno, auf der kroatischen Halbinsel Peljesac, unweit von Dubrovnik, stattfände. Die Autoren sollten dort zum Thema Das Fremde in uns Geschichten und die Malerinnen Zeichnungen für eine geplante Anthologie entwickeln. Außerdem sei eine Exkursion nach Bosnien vorgesehen. Da ich mir schon lange eine Reise auf den Balkan gewünscht hatte, sagte ich sofort zu. Ich hatte vor, das Schicksal von bosnischen Jugendlichen, die die Kriegs- und Nachkriegszeit in ihrer Heimat erleben mussten, mit meinem Schicksal im und nach dem 2. Weltkrieg zu verknüpfen. Als der Krieg auf dem Balkan tobte, habe mit ihnen gelitten und die grauenhaften Berichte und Fotos in den Medien kaum ertragen. Wieso, fragte ich mich, war nach dem zweiten Weltkrieg mitten in Europa solche schreckliche Wiederholung überhaupt möglich?! Prapartno, Juni Schon am Ankunftstag organisierte Emina ein Interview für mich mit einem 17jührigen Bosnier. Er hatte die Schule vorzeitig verlassen, um auf der Peljesac zu arbeiten, weil in seiner Familie bittere Armut herrschte. Ein paar Monate später stellte Emina den Kontakt zu vier bosnischen Jugendlichen und mir her. Merima, Raisa, Admir und Kenan, die alle ihre Malschule besuchten, waren nach Hamburg gekommen, um in der Kirche St. Markus an einer Antikriegsveran-staltung teilzunehmen. Sie hatten gemeinsam einen bewegenden Text verfasst, der von einer Hamburger Autorin auf Deutsch gelesen wurde publizierte der Simo Esic Verlag in Tuzla/Wuppertal die Anthologie Und Bosnien nicht zu vergessen, Geschichten und Zeichnungen aus dem deutsch-bosnischen Projekt Das Fremde in uns.in deutscher Sprache. Herausgeber Uwe Friesel und Emina, Layout Birgitta Sjöblom.. Die Anthologie wurde im gleichen Jahr von den Herausgebern und den beteiligten Autoren auf der Buchmesse in Sarajewo und an anderen Orten in Bosnien vorgestellt. Die Resonanz war überwältigend. Hier kam es erneut zu einer Begegnung mit den Jugendlichen. Ich erfuhr, dass Merima nach dem Abitur ein Architekturstudium beginnen wollte. Raisa vielleicht Textil-Design oder Geografie. Admir interessierte die Kriminalistik und Kenan reizte ein technischer Beruf. 48

79 Inzwischen studiert Merima tatsächlich Architektur in Sarajevo, Raisa Bergbauwesen in Tuzla und Admir Jura in Zenica. Kenan profitiert von seinen sehr guten Deutschkenntnissen, die er sich in fünf Jahren als Flüchtlingskind in Deutschland erwarb. Er studiert in Wien Ingenieurwesen. Von Ismar, der die Malschule nicht besuchte und unbedingt noch einen Schulabschluss erreichen wollte, um einen richtigen Beruf erlernen zu können, hatte Emina nie wieder etwas gehört. Diese Nachricht berührte mich umso mehr, weil sich mein Wunsch, Lehrerin zu werden, nicht erfüllte. Ich hatte seinerzeit auch keine Emina. Astrid Kubowsky Auszug aus dem Artikel Kinder, die in Frieden malen (anlässlich einer Reise nach Bosnien 2004) Ich war sehr gespannt und neugierig auf dieses Land, weil ich von ihm sehr wenig wusste. Ich bin in der DDR geboren und aufgewachsen. Jugoslawien war für uns ein Tabuthema. Das wenige, das mir bekannt war, habe ich von Emina Cabaravdic- Kamber erfahren, mit der ich erst seit kurzer Zeit sehr eng zusammen arbeitete. Sie hatte diese erste Lyrik-Karawane, die deutsche Autoren nach dem Krieg durch Bosnien führte, angeregt und organisiert. Noch heute erinnere ich mich, wie ich nach meiner ersten Nacht in Bosnien durch den Muezzin, der die Gläubigen zum Morgengebet ruft, in meinem Hotelzimmer in Visoko geweckt wurde. Das war für mich ein unbeschreibliches Erlebnis. Zu Beginn dieser Reise ahnte ich noch nicht, dass es mich in den folgenden Jahren immer wieder nach Bosnien ziehen würde, dass dieses Land einmal für mich zu einem Stück Heimat werden würde. 49

80 Emina C. Kamber Der unerreichbare Himmel über uns träumt auch manchmal mit offenen Augen wie wir. ***** Das Leben - ein Poem der Wurzeln und des Stammes, des Stammes und des Zweiges, des Zweiges und des Blattes, des Blattes und seinem Herabschweben auf die Erde. 50

81 Werke der Malerei, die von bosnischen Kindern und Jugendlichen unter der Anleitung von Emina Kamber geschaffen wurden Merima Hadzic Aus dem Tunnel heraus Auf dem Bild sind Gitterstäbe zu sehen. In so einem Zustand befand ich mich eingeengt in einem Luftschutzkeller. Während des Krieges versuchte ich mehrmals, an die verbarrikadierten Fenster zu gelangen, vergebens. Die waren sehr hoch und ich wollte unbedingt heraus. Eines Tages, als meine Mutter mich hochklettern sah, sagte sie: Du wirst deinen Ausweg finden, du musst dich jetzt nur in Geduld üben, die Sonne wartet auf dich! Admir Hadzic "Mondfinsternis" Hinter diesem Mond verbergen sich alle meine Wünsche. Der Himmel trägt den Mond, eingetaucht in meine Welt der Sehnsucht. Adnan Dider "Die Strahlen der Liebe" So wie auf dem gemalten Bild stelle ich mir die Strahlen der Liebe vor. Sie sollen alle Menschen der Erde erreichen. Besonders die, die an Mangel der Liebe gelitten haben. Im Krieg hat unsere Mutter, meinen jüngeren Bruder und mich nicht weniger gelieb, als sonst. Nein! Die Zeit, die sie sich vor dem Krieg für uns nahm, in dem Krieg brauchte sie diese Zeit, um Nahrung zu suchen, sowie am Bosnafluss das Holz fürs Feuer zu sammeln... 51

82 Dzana Omerovic Admir Hadzic "Vater und Kind auf der Flucht"...in meiner Erinnerung sehe ich das entstellte Gesicht meines Vaters, als wir auf der Flucht durch einen Wald liefen. Seine Worte während der Flucht konnte ich nicht verstehen. Er hatte geflüstert, damit der Feind uns nicht hört. Seine größte Sorge war ich, hatte er später erzählt, als wir uns in einem verlassenen Haus versteckten...dort blieben wir einige Tage. Niemand wusste, ob wir noch am Leben waren oder nicht... "Die roten Früchte"...wie oft hatte ich in dem Krieg von roten Früchten geträumt. In unseren Gedanken, in dem halbdunklen Luftschutzkeller malten wir Kinder uns Bananen, Äpfel, Weintrauben...wir sprachen die Worte laut aus, um das Obst zu schmecken, und mit dem ausgelöschten Kerzenlicht schliefen wir ein. Draußen schlugen Granaten ein... Merima Hadzic "Das verbrannte Buch" In dem Krieg hatten wir in einigen Monaten unser Heizmaterial, Holz, sowie Kohle verbraucht. Eines Tages im Winter, zog unsere Mutter ein Buch nach dem anderen aus dem Bücherregal und fing an, die Bücher zu verheizen, damit wir nicht erfrieren. Ich bat sie weinend, eines meiner Bücher nicht zu verheizen denn das war mein liebstes Märchenbuch. Als sie mich fragte, ob ich erfrieren oder das Buch behalten möchte, sagte ich: "Ich behalte es in meinem Herzen." Dieses gemalte Bild schildert das Elend des Krieges nicht nur unter den Menschen. Die Bücher haben auch sehr gelitten. Entweder wurden sie verheizt oder sind unter der Feuchtigkeit der Räume Blatt für Blatt verfault. 52

83 Admir Hadzic "Der Aufstieg" Als ich das Bild malte, nahm ich eine Fülle von bunten Farben, um auf schöne Gedanken zu kommen. Aber meine Gedanken führten mich immer wieder an den Anfang nach dem Krieg. Ich wollte so schnell erwachsen werden, Geld verdienen, um meinen Elter finanziell zu helfen. Ich wünschte meinem Vater einen Aufstieg in seinem Beruf. Er war der Einzige in der Familie, der einen Job hatte. Die Spuren der Texturpaste auf dem Bild, sind seine starke Adern, durch die sich sein Schweiß und sein Blut vermischen, siedrohen zu platzen! Merima Hadzic "Morgendämmerung"...jeden Morgen nach dem Aufstehen danke ich dem lieben Gott, dass er mir noch einen Tag geschenkt hat.! Die Farbe Blau strahlt in der Morgendämmerung als hätte sie sich, nach dem Waschen die Haare glatt gekämmt...und sie riecht auch so... 53

84 Admir Hadzic "Siesta" Wie oft habe ich versucht, die Ruhe zu finden, weit weg von dem Unheil meiner Heimat. Wie oft habe ich Sehnsucht nach einer Stille ohne Granatenschüsse gesucht! Gott führte mich nach Norden und ich fand die Ruhe und die Stille. Merima Hadzic "Die Mostarbrücke" Wenn jemand fragt, wo sich diese Brücke befindet, dann würde ich sagen: "In meinem Herzen." Wenn jemand fragt, wo sich diese Brücke befindet, dann würde ich sagen: "Dort, wo es am schönsten ist, über der türkisfarbenen Neretva." 54

85 Dzana Omerovic "Der Unbekannte" Der Nebel breitet sich zwischen den Menschen und der Natur aus. Ich spüre beim Malen, dass sich meine Erinnerungen in dem Dunst bewegen, sie führen meine Gedanken zum Licht. An die Straßenlaterne angelehnt, wartet ein unbekannter Mann auch auf das Licht. In der Hand hält er eine Rose und die Sonne zeigt sich am Horizont. Dzana Omerovic "Die Tanzenden" Meine Mutter hatte im Krieg alle ihrer Kleider aufgetragen. Sie sprach sehr oft, wie sie sich nach dem Krieg wieder schöne Kleider nähen würde. Sie wollte wieder tanzen, tanzen! Mein Vater nickte mit dem Kopf: "Wenn du von deinen Kleidern satt wirst!" Bosnische Jugendliche bei ihrer Arbeit im Atelier Jerwitz, Hamburg, unter der Leitung von Emina Kamber 55

86 Dzana Omerovic "Das Gewitter" In meiner Heimat ist der Himmel nicht so blau wie hier im Norden. In meiner Heimat ist die Farbe des Meeres nicht so blau wie hier im Norden. In meiner Heimat blitzt und donnert es so wie hier im Norden. Dzana Omerovic "Das Labyrinth" Manchmal dreht sich bei mir alles im Kopf. Beim Malen dieses Bildes fühlte ich die Führung meiner Hand und plötzlich fing ich an, Kreise zu malen. Immer wieder tauchten die Kreise auf dem Bild auf. Zum Schluss suchten sie nach einem Fluchtweg. Manchmal dreht sich bei mir alles im Kopf. 56

87 Dzana Omerovic "Sonnenuntergang" Die Sonne wird mit der Natur EINS. In der Morgendämmerung versprechen sich Erde und Sonne ewige Treue! Raisa Migic "Meine Straße" Das ist meine Straße. Hier bin ich geboren, umgeben von lieben Menschen. Meine Seele ist meine Quelle! Mein Herz ist mein Horizont! 57

88 Brief, in dem Kinder und Jugendliche aus Bosnien für eine Einladung nach Hamburg danken Liebe Freunde! Vielen Dank für die Einladung! Wir sind glücklich, hier in Hamburg an der Veranstaltung zum Thema " Das Leben nach dem Krieg" teilnehmen zu dürfen. Was bedeutet für uns bosnische Kinder eine Manifestation unter dem Motto: "Ein Leben nach dem Krieg"? Wir sind Kinder aus dem Krieg, und deshalb auch Kinder, die gegen den Krieg sind. In der Zeit von haben wir schwere Tage unseres Lebens durchgemacht. Auch wenn wir noch klein waren, wir erinnern uns an diese schreckliche Zeit, die uns heute noch verfolgt. Unsere Eltern erzählen uns, dass die Tage des Krieges die Tage des Ungewissen waren. Niemand konnte erahnen, was der Tag und was die Nacht mit sich bringen würden. Unser Leben voller Angst spielte sich in den Luftschutzkellern ab, manchmal lag die Angst in der Dunkelheit des Kellers und manchmal kam die Angst vor der Zukunft wie wird sie wohl für uns ausgehen? Unser Wunsch nach Leben war sehr groß, dieser Wunsch ist heute noch größer, wirkt wie ein Motor, der uns antreibt, weiter zu machen um weiter leben zu können. All das, was wir in dem Krieg erlebt hatten, würden wir nicht einmal unserem schlimmsten Feind wünschen. Raisa und Admir, die heute hier unter uns sind, haben den Krieg in einem Keller zusammen verbracht, der als einziger in ihrer Straße war. Heute gehen sie beide immer wieder in diese dunklen Räume. In dem Haus wohnte eine Frau, die zwei Enkelkinder in unserem Alter hatte, wir zitterten alle gemeinsam, aßen Tschorba aus einem Topf In der Zeit des Krieges und unserer grausamen Lebensverhältnisse wurden die besten Freundschaften abgeschlossen, es wurde gemeinsam gehungert und gemeinsam getrauert. Diese Freundschaften sind uns bis heute erhalten geblieben. Die Jahre der Qual fuhren fort von Tag zur Tag kamen die Nachrichten über die Toten, Verletzten. Eine Zeit zum Weinen gab es nicht. Wir kämpften nur noch um das Überleben. Im Jahre 1996 kam der ersehnte Frieden. Der Daytonplan wurde unterschrieben. Bosnien und Herzegowina zählte Tote, davon ca bosnische Kinder. Wir befreiten uns selbst von der Dunkelheit des Kellers. Langsam tasteten wir uns 58

89 an das Tageslicht, kehrten zurück in unsere kaputten Häuser. Die Gewohnheit, das Licht im Haus nicht anzumachen, hat sich in uns eingenistet, so dass wir heute oft im Dunkeln sitzen ohne es zu merken. Kerzen, die uns vor dem Krieg eine harmonische Zeit spendeten, waren uns in dem Luftschutzkeller eine großen Hilfe. Heute erinnern uns die Kerzen an den Krieg, plötzlich liegt für uns in dem Kerzenlicht keine Geborgenheit und erst recht keine Harmonie mehr. Wir sitzen immer wieder im Dunkeln. Der Krieg war zu Ende gegangen. Und mit ihm auch das Ende der humanitären Hilfe. Die Reserven wurden aufgebraucht. Wir Kinder haben in dem Krieg gelernt was es heißt, Hunger zu haben. Doch nach dem Krieg wurde unser Hunger noch größer und dazu noch keine Seltenheit. Unsere Mütter haben uns nichts mehr zu geben gehabt, alles was sie hatten, war schon längst aufgebraucht. Auf einmal wurden wir uns selbst überlassen. Das Volk hatte gehungert und die Politiker haben alles, was die anderen Länder an Hilfe geschickt hatten, unter sich aufgeteilt. Wir Kinder wurden der Straße überlassen. Das Leben wurde auf eine harte Probe gestellt. Es kündigte sich ein neuer Feind an, ein Feind der genau so schrecklich war wie der Krieg. Dieser Feind war die Droge. Die UNPROFOR Soldaten brachten sie in das Land rein. Diesmal verschwanden unsere Kinder ohne Blut, ohne Tränen. Die Droge tötete sie. Tagtäglich kamen die Nachrichten über die toten Jugendlichen. In unserer Stadt ging es so weiter bis 1999 und dann kam eine Hoffnung. Emina kam aus Hamburg, brachte Farben, Staffeleien, Leinwände, wir fühlten in unserem Leben eine Wandlung, unser Traum wurde eine Wirklichkeit, unsere Wünsche sind erhört worden. Emina eröffnete mit Unterstützung der Edmund Siemers-Stiftung aus Hamburg eine Malschule in ihrem Elternhaus. Wir gingen vormittags bei ihr in die Schule und nachmittags in unsere normale Schule. Unsere Tage waren wieder mit Freude gefüllt, wir malten nicht mehr Krieg, wir fanden in den leuchtenden Farben unser neues Leben, wir wurden die besten Schüler Bosniens, wir schrieben nur die besten Noten und wurden "Kinder der Generation" in Bosnien genannt. Es war ein von Traum und Wirklichkeit erfülltes Leben. Drogen, Diebstahl und Alkohol hatten keinen Platz in unserer Stadt, wir bildeten in Eminas Elternhaus Arbeitsgruppen - vormittags und nachmittags, manchmal fand der Unterricht draußen statt. Das Projekt hat unserem Leben eine neue Dimension gegeben. Heute sind wir nur als ein kleiner Teil von Eminas Schülern hier. In dieser Schule sind 38 Schüler, einige waren mit Emina an der Adria, für uns alle war das ein Erlebnis. Unsere Projektleiterin ist in ihrer Arbeit sehr diszipliniert, wir tun es auch und dadurch sind wir auf dem besten Weg, aus unseren Leben etwas Gutes zu machen. Unsere Eltern sind stolz auf uns. Drei von unseren Mitschülern sind an den Kunstschulen in Bosnien aufgenommen worden. Wir haben auch an verschiede- 59

90 nen Fakultäten und an der Universität in Sarajevo unser Glück gefunden und versuchen, unseren Traum zu verwirklichen. Heute danken wir allen Menschen in Deutschland, besonders in Hamburg, die Emina in ihrem Projekt unterstützen, unser besonderer Dank gilt der Edmund- Siemers Stiftung in Hamburg, die Emina seit Jahren unterstützt. Wir danken auch Herrn Jürgen Kausch, der leider nicht mehr unter uns ist, der uns in Bosnien besucht hat und miterleben konnte, wie das Projekt "Talenteförderung " unser Leben geformt - und ihm einen Sinn gegeben hat. Wir lernten bei Emina, wie Kunst, Literatur und Musik verbinden, lernten durch unsere Arbeit mit ihr, wie man sich eine Zukunft ausmalen kann. Heute sind wir Studenten, haben den Weg in Richtung Zukunft vor unseren Augen. Dafür danken wir der Edmund Siemers-Stiftung und unsere Teta Emina, die uns bis zum Ende unseres Studiums begleiten und unterstützen wird. Wir lieben das Leben, wir werden unseren Mitschülern viel von Hamburg und ihren Menschen erzählen, sie alle können auch zu uns nach Bosnien kommen. Wir werden Ihnen unser Bosnien zeigen. Ein schönes Land, ein gastfreundliches Volk! Was brauchen wir mehr!? Die Kinder Bosniens 60

91 Kinder und Jugendliche aus Bosnien waren nach Hamburg eingeladen. Unterstützt von den bewährten Förderern, betreut von der unermüdlichen Emina Kamber, konnten sie Deutschland und insbesondere die Stadt Hamburg kennenlernen, ihre Kultur darbieten und in mehreren Ausstellungen ihre Arbeiten der Malerei einem deutschen Publikum vorstellen Hier in der Epiphanien-Gemeinde präsentieren bosnische Mädchen und Jungen mit berechtigtem Stolz ihre beachtlichen Werke der Malerei 61

92 Epiphanien-Ausstellung g Ausstellung Epiphanien: man diskutiert noch - wie wirkt das Bild in diesem Licht, mehr nach rechts oder mehr nach links? Ja, so geht es wohl mit der Anordnung; am Fenster links erkennt man das Bild Aus dem Tunnel heraus 62

93 Epiphanien-Ausstellung g Lehrer und Betreuer beobachten mit Interesse die Arbeit der Jugendlichen, spüren den Eifer, mit dem diese bei der Arbeit sind; hier zeigt sich, was sie bei Emina Kamber hinsichtlich Motivgestaltung, Farbwahl, Maltechnik usw. gelernt haben Volle Konzentration! Ohne jede Beeinträchtigung, ohne Sorgen und Störungen können jungen Menschen arbeiten; das ist es, was sie brauchen! 63

94 Plakat für die Ausstellung Ein Leben nach dem Krieg im Kunstforum GEDOK, Hamburg, mit Förderung der Edmund Siemers-Stiftung, Hamburg 64

95 g Emina Kamber, unermüdliche Förderin und Lehrerin der bosnischen Jugendlichen bei der Eröffnung der Ausstellung Beeindruckende Bodengestaltung im Eingangsbereich der Ausstellung. Sie besteht aus neun Einzelbildern bosnischer Jugendlicher und versinnbildlicht die bunte Vielfalt und angestrebte Einheit von Ethnien, Kulturen, Religionen in Bosnien-Herzegowina 65

96 GEDOK-Ausstellung g Aufmerksam lauschen die Jugendlichen den Worten zu Beginn der Ausstellung Offensichtlich ein Kunstkenner: er vertieft sich in die augenscheinlich sehr gelungenen Arbeiten 66

97 GEDOK-Ausstellung g Der Schnappschuss wird auch gleich ausgestellt: alle diskutieren angeregt über ihre Arbeit und die beeindruckende Ausstellung Malerei wie ein Glasfenster: optimistisches, blühendes, junges Land Bosnien; von Krieg und Sorgen ist hier nichts zu spüren; dank Emina und vieler anderer... 67

98 St.-Markus-Ausstellung g Ein großartiger Erfolg war auch die Ausstellung in der St. Markus-Gemeinde in Hamburg. Hier zeigten die bosnischen Jugendlichen nicht nur ihr malerisches Können, sondern auch ihre malerischen Landestrachten; offensichtlich mit viel Freude. Links Emina Kamber bei der Eröffnung dieser vom Publikum ebenfalls sehr beachteten und gelobten Ausstellung. 68

99 Universitäts-Ausstellung g Feierlich, mit Musik und Gesang wurde die Ausstellung in der Hamburger Universität eröffnet. Besonders auch hier, an dem traditionellen Ort der Bildung und der Kultur, an dem auch viele ausländische Studenten ihren Studienweg gehen, fand die Ausstellung der bosnischen Jugendlichen eine große Beachtung. Edmund Siemers - Mitbegründer der Universität Hamburg (Büste im Foyer der Universität) 69

100 Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen. Johann Wolfgang von Goethe 70

101 k k Projekte Publikationen Presse Auf den folgenden Seiten werden Projekte für Jugendliche in Bosnien- Herzegowina aus vielen Jahren dargestellt, die in unermüdlicher Arbeit von Emina Kamber mit Unterstützung von Stiftungen, Vereinen, Institutionen und vielen Einzelpersonen realisiert wurden. Verdeutlicht wird die durchweg positive Reflexion dieser wichtigen Arbeit in Publikationen und Medien. 71

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103 Emina Kamber über Literatur und Kunst (weiter siehe nächste Seite) 73

104 Quelle: ifs - Schule des Schreibens 74

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110 Wir, Kinder und Jugendliche aus Bosnien-Herzegowina möchten an dieser Stelle herzlich danken für die jahrelange, unermüdliche Arbeit und Förderung: Emina Cabaravdic-Kamber und Familie, Hamburg, Edmund Siemers-Stiftung, Hamburg, Goethe-Institut Sarajevo, Schule Kulin Ban, Visoko, Epiphanien-Gemeinde, Hamburg, Universität Hamburg, Helmut Schmidt Gymnasium Hamburg, Kunstforum GEDOK, Hamburg, St.-Markus-Gemeinde, Hamburg, Firma Jerwitz Künstlerbedarf, Hamburg sowie dem Verlegerehepaar von NORDWINDPRESS, Astrid ( ) und Manfred Kubowsky, Strausberg. 80

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