Die Krippen in St. Franziskus Scharnhorst, Gleiwitzstr. 283 Daten zur Krippe:
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1 Die Krippen in St. Franziskus Scharnhorst, Gleiwitzstr. 283 Daten zur Krippe: 3 bekleidete Krippenfiguren: Hl. Familie Künstler: P. Reinhard Kellerhoff OFM (* 1934) Größe: 1,20 m Technik: Köpfe aus Ton gebrannt, Hände holzgeschnitzt, Gestelle aus Holz, (begrenzt) beweglich Herstellung: 1958; ab ca in Scharnhorst Bekleidung: Marlies Röttgen (t) Jährlich wechselnde Konzeption, Stall und Aufbau: Team "Geprägte Zeiten" (Pfarrer Reinhard Bürger, Ellen Golz, Georg Heßbrügge, Ma J;ianne Merten, Marlies Reyer, Marlies Röttgent) Zusätzliche Glaskrippe als Leihgabe, 60 cm, mit Regenbogen (120 cm) und farbigem Metallhintergrund des Malers und Glaskünstlers Adolf Messing (* 1930) aus Dülmen St. Franziskus in Scharnhorst ist die zweit jüngste katholische Kirchengemeinde Dortmunds. Nach der Einweihung des Gemeindezentrums 1974 wurde nach und nach - in den 1970er bis 1980er Jahren - der Kirchraum mit den Prinzipalstücken der Dortmunder Bildhauerin Liesel Bellmann ( ) und mit den eindrucksvollen, farbintensiven Fenstern des Unnaer Künstlers Wilhelm Buschulte ( ) ausgestattet. In dieser Zeit kamen auch die drei Krippenfiguren nach Scharnhorst, die zu den größten Figuren in Dortmund gehören. Der Franziskanerpater Reinhard Kellerhoff OFM ( Seelsorger im pastoralen Team) hatte sie 1958 als Student geschaffen, dann standen sie eine Zeitlang im Hochaltar der Warendorfer Franziskaner-Kirche. Um 1971 schenkte er sie der Franziskus-Gemeinde. In den vergangenen Jahren hat die Gemeinde eine für Dortmund einzigartige Tradition entwickelt, die Krippe zu "inszenieren". Verantwortlich dafür ist die Gruppe "Geprägte Zeiten", die aus dem Pfarrer Reinhard Bürger und einigen Gemeindemitgliedern besteht (s.o.). In jedem Jahr entwickelt sie eine besondere Konzeption, das Weihnachtsgeheimnis durch unterschiedliche Aspekte immer wieder neu erfahrbar zu machen. 36
2 Heilige Familie Es kommt der Gemeinde darauf an zu zeigen, dass Advent und Weih-. nachten "keine starren, jedes Jahr gleich wiederkehrende Ereignisse" sind, sondern "auch in unseren All-Tag,... in unsere Zeit" gehören. Josef mit Kind Maria mit Kind
3 Josef 2003 zum Beispiel stand die Krippe mitten im Kirchenraum, um zu zei gen: Jesus ist mitten unter uns, wenn wir uns in seinem Namen versam meln, er will uns nahe sein. Zugleich wurde damit auf eine liturgische Tradition der Franziskusgemeinde verwiesen, die sie mit ihrer Partner gemeinde Nossa Senhora dos Remedios in Piripiri im Nordosten Bra siliens verbindet. Der Gruß des Priesters "Der Herr sei mit euch" wird in Scharnhorst mit der brasilianischen Grußfassung "Er ist mitten unter uns" (= "Ele esta no meio de n6s!") beantwortet. Weihnachten 2004, Foto: Dorothe Schröder, Scharnhorst
4 2004 gab es eine sog. "Treppenkrippe", die ab dem 1. Advent entwickelt wurde. Die Treppe hatte 17 Stufen, die vom Dach hinunter in eine kleine Wüstenlandschaft führten. An jedem Adventssonntag wurde eine weitere Kerze auf einer Treppenstufe angezündet. Damit wurde das Herabsteigen des Lichtes in die Welt symbolisiert, unter dem Motto: Gott kommt zu uns herunter. Oder - wie es bei Paulus heißt: Christus Jesus "entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich" (Phil 2, 6.7). "Diese Tat Gottes stellt alles menschliche Streben und Wollen auf den Kopf. Gott geht aus sich heraus, um sich klein zu machen für uns Menschen" ("Kontakte" 2004) wurden Geburt und Kreuzigung Jesu zueinander in Beziehung gesetzt. Im Kulissenbild sah man im Hintergrund den Kreuzigungshügel Golgotha mit den drei Kreuzen: Was in Bethlehem begann, fand in Jerusalem seine Erfüllung. Weihnachten 2006, Foto: Georg Heßbrügge, Scharnhorst
5 Durch den Aufbau der Figuren vor dem Tabernakel wurde die liebende Gegenwart Gottes in der Welt in dreifacher Weise veranschaulicht: in seiner Menschwerdung, im Annehmen des Kreuzes und in der Eucharistie (durch den Tabernakel) in Brot und \Nein. Im Geiste des hl. Franziskus von Assisi, der das Herabsteigen Gottes in die Gestalten von Brot und Wein mit seiner Geburt in der Krippe verbinden wollte, verschmolzen Tabernakel und der Stall von Bethlehem zu einem einzigen Gebäude. Das ewige Licht, das die Gegenwart Gottes im eucharistischen Brot anzeigt, wurde zur Laterne für den Stall von Bethlehem. So wurde Bethlehem zu dem, was es auch übersetzt heißt: "Haus des Brotes" legte man den Schwerpunkt auf den Aspekt der Zeit (daher die Uhr im Altarraum). Die Geburt Jesu in der "Fülle der Zeit" bedeutet das Anbrechen der messianischen Zeit, wie es auch der Galaterbrief (Gal 4,4) ausdrückt: "Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn." Im Christentum führte diese Zeiten-"Wende" dazu, dass sich unsere Zeitrechnung auf die Menschwerdung Gottes bezieht, so dass wir heute geschichtliche Ereignisse vor oder nach Christi Geburt datieren. Josef Jesuskind 40
6 Im Jahr 2012 wurde zum l. Advent ein begehbares (zunächst noch leeres) Krippenhaus in der Franziskuskapelle aufgebaut, die damit in einen Krippenstall verwandelt wurde, zum Ort der Stille und der Sammlung in der oft unruhigen Adventszeit. Begehbare, noch leere Krippe, Advent 2012 Foto: Georg Heßbrügge -7 Zu Weihnachten 2012 war das Krippenhaus dann bewohnt. Foto: R.- J. Spieker J,
7 Eine weitere Besonderheit der Scharnhorster Gemeinde ist eine Darstellung der Heiligen Familie aus geschmolzenem Glas. Diese Glaskrippe gibt es seit 2009 zusätzlich als (zeitlich begrenzte) Leihgabe. Ihr ist ein farbiger Regenbogen zugeordnet, als Zeichen des Bundes zwischen Gott und seinem Volk, erneuert in der Menschwerdung seines Sohnes.
8 Der u. a. an der Essener Folkwangschule ausgebildete Dülmener Künst 1er Adolf Messing, der sich mit seinen Arbeiten aus Glas und Metall einen Namen gemacht hat, beschreibt sein ungewöhnliches Werk so: "Die Glaskrippe ist in Blockschmelze gearbeitet. Der Außenrand ist mit einem Kupferstreifen belegt, und auf den Vorderseiten sind Teile mit Blattkupfer und Blattgold belegt, wobei das Kupfer mit Grünspan patiniert ist. Der Regenbogen entstand aus drei geschnittenen und geschliffenen Glasplatten, die mit farbigem Glas bestreut, mit Glasstreifen belegt und danach bei über 800 Grad geschmolzen wurden." Quellen und Literatur: Auskünfte: P. Reinhard Kellerhoff, früher Scharnhorst; Adolf Messing, Dülmen; Georg Heßbrügge, Scharnhorst. Internetseite des Kunst- und Kulturkreises Buldern, (A. Messing). fix: Eine Treppe für Gott. Franziskusgemeinde verzichtete auf Adventskranz, in: Ruhr Nachrichten, Weihnachtsbrief 2003; Gemeindebrief "Kontakte" 2004; Weihnachtspredigt Spieker, Brigitte: Pfarrei St. Franziskus, in: Montag / Tillmann / Spieker / Höl tershinken: Die katholische Kirche in Dortmund. Ihre Geschichte und ihre Pfarr gemeinden, Paderborn 2006, S
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