Einführungsseminar in das konstruktive Arbeiten mit Adobe Photoshop

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1 Photoshop Einführung Einführungsseminar in das konstruktive Arbeiten mit Adobe Photoshop Jörg Kersten 2014 Seite 1 von 16

2 Inhaltsverzeichnis Grundlegendes Standardarbeitsweisen 3-4 Retuschewerkzeuge Kopierstempel 5 Bereichsreparaturpinsel 6 Ausbessern-Werkzeug 7 Schritte der Bearbeitung Transformieren Perspektivisch 8 Beauty-Retusche 9 Schärfen mit dem Hochpassfilter 10 Haare freistellen mit Kanälen 11 Haare freistellen mit Maske verbessern 12 Einfärben von Bildteilen 1 13 Einfärben von Bildteilen 2 14 Portraits dramatisieren (Dragan-Effekt) 15 Sonstiges Das Ebenenfenster im Detail 16 Weiterführende Links 17 Jörg Kersten 2014 Seite 2 von 16

3 Standardarbeitsweisen 8 Schritte zum perfekten Bild Diese Schritte sorgen mit konstruktiver Technik für weniger Fehler, weniger Verwirrung und schnelleres Arbeiten bei hoher Professionalität. 1. Bild öffnen 2. Kopie der Hintergrundebene (strg + j) 3. Hintergrundebene ausblenden 4. Helligkeitskorrekturen (Tonwertkorrektur/Gradationskurven) 5. Farbkorrektur (Farbbalance/einzelne Kanäle in Tonwertkorrektur/Gradationskurven) 6. Retusche (Stempel, Ausbessernwerkzeug, Bereichsreparaturpinsel, Beautyretusche) 7. Schärfen (unscharf maskieren, Hochpassfilter) 8. Speichern (verschiedene Dateiformate) Grundlegendes zu Masken in Ebenen Eine Maske in einer Bild- oder Effektebene sorgt für die Sichtbarkeit des Bildes oder Effektes dieser Ebene. Dabei gilt eine wichtige Grundregel im Umgang mit Masken: weiß = sichtbar schwarz = unsichtbar (Grau ist übrigens eine Maskenfarbe, die Teilsichtbarkeit/Teiltransparenz bringt). Ist eine Maske vorhanden, genügt ein Pinselwerkzeug und wechselnd weiße oder schwarze Farbe, um die Sichtbarkeit der Ebene oder des Effektes schnell und sauber zu verändern. Jörg Kersten 2014 Seite 3 von 16

4 Standardarbeitsweisen Standardarbeitsweise mit Effekten und partieller Maskierung Effekte wie das Weichzeichnen der Haut in einem Portrait, die Veränderung von Farben, Kontrasten und Helligkeitswerten sowie besondere Aktionen (z.b. Hochpassfilterebene zum Scharfzeichnen eines Bildes) werden oft nur partiell benötigt. In diesem Fall ist folgende Arbeitsweise sinnvoll, zeitsparend und effektiv: 1. Die entsprechende Effektebene oder Bildebene auswählen und den Effekt einstellen 2. Falls nicht vorhanden eine Maske hinzufügen 3. Die Maske umkehren mit strg+i 4. Mit einem weißen Pinsel auf der Maske den Effekt sichtbar pinseln (freilegen) 5. Feinjustierung des Effektes über eine Reduzierung der Deckkraft Als Pinsel wählt man eine einfache Pinselspitze. Diese kann man größer und kleiner sowie härter und weicher machen. Die Pinselfarbe wählt man in der Werkzeugleiste. Man pinselt immer mit der Vordergrundfarbe. Der Farbwechsel von Vorder- zu Hintergrundfarbe erfolgt durch Klick auf das Wechselsymbol. Masken kehrt man mit strg+i (Invertieren) um. Die Pinseleinstellungen, Größe und Härte lassen sich mit alt+strg+rechte Maus + Mausbewegung vor und zurück bzw. rechts und links verändern. Oder ganz einfach mit einem Rechtsklick ins Bild. Jörg Kersten 2014 Seite 4 von 16

5 Retuschewerkzeuge I Fehler ausbessern mit dem Kopierstempel Kopierstempel Der Kopierstempel kopiert Pixelbereiche des Bildes nach folgender Weise: 1. Alt + Klick ins Bild kopiert den angeklickten Bereich 2. Klick an eine andere Stelle fügt das Kopierte dort ein Dabei kann die Stelle, in die kopiert wird, auch eine neue Ebene oder ein ganz anderes Bild sein. Größe und Härte können, wie bei einem Pinsel, mit Rechtsklick geändert werden. Üblicherweise sind Kopierstempel immer extrem weich zu benutzen. Die einkopierte Stelle sollte die gleichen Helligkeits- und Farbwerte aufweisen wie die neue Umgebung, sonst entstehen unschöne Flecken. Man sollte immer wieder neu kopieren und ablegen, ein Wischen sorgt für unschöne Wiederholungsfehler! Jörg Kersten 2014 Seite 5 von 16

6 Retuschewerkeuge II Fehler ausbessern mit Reparaturpinseln Bereichsreparaturpinsel Dieses Werkzeug erspart das Holen und Ablegen beim Retuschieren. Einfaches Streichen über die zu behandelnden Stellen (Falten) oder Klicken (Pickel) kopiert aus der direkten Umgebung Pixel in das Zentrum des Werkzeugkreises. Liegen Nachbarfalten zu nah an dem Reparaturstrich, werden diese allerdings ebenfalls kopiert. Man benötigt ein wenig Platz und normale Hautpartien rund um die zu behandelnden Stellen. Ein Rechtsklick zeigt die Einstellungsmöglichkeiten des Werkzeugs. Das Werkzeug darf nicht zu hart oder zu groß sein. Reparaturpinsel Der Reparaturpinsel funktioniert ähnlich, nur muss bei diesem, wie beim Kopierstempel auch, vor dem Ablegen ein Aufnahmepunkt mit alt+klick ausgewählt werden. Jörg Kersten 2014 Seite 6 von 16

7 Retuschewerkzeuge III Fehler ausbessern mit dem Ausbessern-Werkzeug Ausbessern-Werkzeug Mit dem Ausbessern-Werkzeug umrundet man eine zu behandelnde Stelle und erstellt eine Auswahl. Den inneren Bereich der Auswahl zieht man auf eine gesunde Stelle und lässt die Maus an der richtigen einfach los. Dadurch kopiert sich die ausgewählte Stelle in den vorher ausgewählten Bereich. Helligkeitsunterschiede zwischen Quelle und Ziel werden dabei automatisch korrigiert. Achten Sie bei allen Werkzeugen immer auf die Grundeinstellung in der Leiste Optionen. In unserem Fall sollte diese Einstellung auf Normal und auf Quelle, nicht auf Ziel stehen. Jörg Kersten 2014 Seite 7 von 16

8 Schritte der Bearbeitung I Transformieren Perspektivisch Perspektivisches Entzerren Gebäude, die man fotografiert, weisen häufig einen Fehler in der Perspektive auf. Wenn man von einem niedrigen Standort das Gebäude aufnimmt, kippt man die Kamera so, dass die geraden vertikalen Linien sich scheinbar noch oben hin verjüngen. In der kopierten Hintergrundebene können wir mit dem Werkzeug Menü>Bearbeiten>Transformieren>Perspektivisch oder Menü>Bearbeiten>Transformieren>Verzerren den Fehler korrigieren. Dabei fassen wir die Ecken an, um gegen die Verzerrung zu arbeiten und die Mitten um das Gebäude zu kippen. Hilfslinien helfen, die richtigen Geraden zu finden. Jörg Kersten 2014 Seite 8 von 16

9 Schritte der Bearbeitung II Beauty-Retusche - nachschminken Haut schminken und pudern Um ein Portrait nachzuschminken, benötigt man folgende Schritte: 1. Falls notwenig, mit strg+alt+shift+e eine Kopie aller sichtbaren Ebenen erstellen und die neue Kopie im Ebenenfenster ganz nach oben verschieben 2. Eine Kopie dieser Ebene erstellen mit strg+j 3. Im Dateimenü: Filter/Rauschfilter den Filter Helligkeit interpolieren wählen 4. Den Filter einstellen, bis die gesamte Ebene nur noch weiche, matschige Flächen zeigt 5. Eine Ebenenmaske hinzufügen 6. Die Maske umkehren mit strg+i 7. Mit einem weißen Pinsel auf der Maske die Stellen freilegen, die Haut darstellen, an Augen, Mund und Haaren die Maske schwarz belassen. 8. Feinjustierung des Effektes über eine Reduzierung der Deckkraft der Ebene Jörg Kersten 2014 Seite 9 von 16

10 Schritte der Bearbeitung III Schärfen mit dem Hochpassfilter Um den Hochpassfilter als Scharfzeichnungswerkzeug zu benutzen, müssen folgende Schritte beachtet werden: 1. Alle Ebenen mit strg+alt+shift+e auf eine zusätzliche Kopie reduzieren 2. Die neue Ebenenkopie ganz nach oben im Ebenenfenster verschieben 3. Eine Kopie dieser Ebene erstellen strg+j 4. Im Dateimenü: Filter>Sonstige Filter> Hochpass den Hochpassfilter wählen 5. Den Filter einstellen bis sehr dünne Linien auf grauem Grund erscheinen 6. Den Ebenenmodus auf Ineinanderkopieren ändern 7. Feinjustierung des Effektes über eine Reduzierung der Deckkraft der Ebene Der Clou: Die graue Hochpassfilterebene fungiert in dieser Einstellung als Scharfzeichner, invertiert man sie mit strg+i, dann wird genau das Gegenteil erreicht, die Ebene zeichnet das Bild weich! Für partielle Weich-/Scharfzeichnung kann in der Hochpassebene noch eine Maske angelegt werden. Mit weißem und schwarzem Pinsel können dann wieder Teile der Ebene sichtbar und unsichtbar gemacht werden. Jörg Kersten 2014 Seite 10 von 16

11 Schritte der Bearbeitung IV Haaare freistellen mit Kanälen Eine weit verbreitete Technik, um Haare freizustellen, sind Farbkanäle. Die Kopie des kontrastreichsten Kanals (meist blau) wird mit Hilfe des Abwedlers (Lichter) und des Nachbelichters (Tiefen) nach und nach zu einer reinen Schwarzweiß-Grafik. 1. Den kontrastreichsten Kanal duplizieren (oft blau) 2. Mit Abwedler und Nachbelichter die Haarspitzen zu harten Schwarzweißkontrasten umfärben 3. Innere Bereiche schwarz, äußere weiß bemalen 4. Mit alt+klick auf dem Kanal eine Auswahl erstellen 5. Die Original-RGB-Kanäle wieder einblenden und die Kanalkopie ausblenden 6. Auf der Bildebene eine Ebenenmaske erstellen und damit das Bild und die Haare vor einen unsichtbaren Hintergrund freistellen 7. Gegebenenfalls mit Maske verbessern das Ergebnis optimieren Jörg Kersten 2014 Seite 11 von 16

12 Schritte der Bearbeitung V Haare freistellen mit Maske verbessern Schneller und oft ausreichend gut kann man Haare mit der Funktion Maske verbessern (ab CS 5) freistellen. Dieses Hilfsmittel ist in der Lage, Kanten zu erkenen und damit auch eine grobe Maske in einen detaillierten Freisteller umzuwandeln. Benötigt wird allerdings ein Foto mit passendem Kontrast. Helle Haare vor hellem Hintergrund sind immer sehr schwer freizustellen. Grob das Schnellauswahlwerkzeug für den Hintergrund nutzen Die Auswahl umkehren Eine Ebenenmaske erstellen Menü: Auswahl>Maske verbessern aufrufen Mit der Kantenerkennung (Smartradius) die Maske an den Haaren verbessern Mit der Pinselspitze einzelne Haare entlang fahren und damit Schrittweise freier stellen Bei Bedarf die Maskenverbesserung wiederholen Jörg Kersten 2014 Seite 12 von 16

13 Schritte der Bearbeitung VI Einfärbung von Bildteilen Version 1 - mit dem Ebenenmodus: 1. Eine leere Ebene erstellen 2. Mit einem passenden Pinsel in der leeren Ebene mit irgendeiner Farbe (keine Grautöne) die zu färbenden Bereiche anmalen 3. Einstellungsebene Farbton/ Sättigung wählen und den Farbton frei verändern. So ist man mit der Pinselfarbe nicht festgelegt und kann diese immer noch an den persönlichen Geschmack anpassen 4. Den Ebenenmodus der bemalten Ebene auf Weiches Licht oder einen anderen passenden Wert setzen, um diese mit der darunter liegenden Ebene zu verschmelzen 5. Zwischen der Ebene Farbton/ Sättigung und der darunter liegenden mit gehaltener alt-taste klicken um diese miteinander zu verknüpfen. Somit wirkt sich der Ebeneneffekt nur auf die verknüpfte Ebene aus. Jörg Kersten 2014 Seite 13 von 16

14 Schritte der Bearbeitung VII Einfärbung von Bildteilen Version 2 - mit Einstellungsebenen und Masken: 1. Einstellungsebene Farbton/ Sättigung wählen und den Farbton frei verändern 2. Die Ebenenmaske invertieren mit strg+i 3. Mit einem weißen Pinsel den Effekt auf der Ebenenmaske freilegen 4. Den Farbton, die Sättigung und Helligkeit im Effekt anpassen 5. Gegebenenfalls die Deckkraft der Effektebene verringern, um ein natürliches Aussehen zu erhalten 6. Vorher/Nacher überprüfen durch Ein- und Ausblenden der Effektebene Jörg Kersten 2014 Seite 14 von 16

15 Schritte der Bearbeitung VIII Portraits dramatisieren mit dem Dragan-Effekt Der sogenannte Dragan-Effekt sorgt mit einfachen Mitteln für die Dramatisierung eines Bildes. Dabei geht es um Kontrastverstärkung starke Schärfung Entfärbung 1. Die Tonwertkorrektur erhöht den Kontrast und hellt mittlere Töne leicht auf 2. Der Effekt Farbton/Sättigung entsättigt das Bild und reduziert die Farben 3. Die Gradationskurve erhöht den Kontrast noch weiter mit der klassischen S-Kurve 4. Eine Hochpassfilterebene sorgt mit der Modusänderung Ineinanderkopieren für kräftiges Scharfzeichnen 5. Eine weitere partielle Tonwertkorrektur hellt die Augen auf und/oder verstärkt den Kontrast in den Augen noch weiter Jörg Kersten 2014 Seite 15 von 16

16 Sonstiges I Das Ebenenfenster im Detail Such- und Filterfunktion nach passender Ebene Ebenenmodus zum optischen Mischen von Ebeneninhalten Änderung der Transparenz einer Ebene Änderung der Transparenz einer Ebene, wobei die Transparens eines fx-effektes beibehalten wird Sichtbarkeit einer Ebene Markierte Eben ist blau Ebenenstil (fx-effekt) Maske hinzufügen Ebeneneffekt (Einstellungsebene) auswählen und hinzufügen Gruppe erstellen Neue Ebene erstellen Ebene löschen Mit strg+j dupliziert man eine Ebene Ebene/Maske mit gedrückter alt-taste verschieben dupliziert ebenso Ebenen und Masken sind frei verschiebbar Mit alt halten und zwischen zwei Ebenen klicken verbindet man die Ebenen miteinander und lässt z.b. den gewählten Ebeneneffekt nur auf die damit verbundene Ebene wirken Die verringerte Deckkraft kann Bildebenen transparent erscheinen lassen oder einen Effekt abmildern Jörg Kersten 2014 Seite 16 von 16

17 Sonstiges II Weiterführende Links Digitale Fototechnik: Photoshop Alternative: Neue Programmfunktionen: Mehr zum Ebenenfenster: akvis.com/de/articles/ebenen/fixieren.php Infos zu Farben und digitalen Themen rund um die Fotografie und Bildbearbeitung old-schulte.de Videoturorials: Unterrichtsmaterial: Bücher: kloskowski-matt/products_products/detail/prod_id/ / Jörg Kersten 2014 Seite 17 von 16